Pennsylvanische Staats zeitung. (Harrisburg, Pa.) 1843-1887, February 29, 1872, Image 2

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    Die I>l-Mig,
I. (Z isoko Lox 19-
Herautgeber.
Harrlsburg, Pa.
Donnerstag, gedr. 29, 1872.
Demakraiisch Staaib-Conventinn.
Gemäß eine Beschlusse der Demo
kratischen Sa-t Sx, cutis - Commiltee.
versammelt stch die nächste Demokratilch
Staat Conveulion inßeadtng, am
Donnerstag, den 39stn Mai, 1872,
vormittag um ll Uhr. um Candida
,a für Gouverneur, Richter der Su
preme-Court und (sollte die Gesetzge
bung so beschließen.) für Auditor-Gene
ral zu ernennen, sowie auch Delegaten
t zur Constitution Eonseation
de Staate; und ferner, um ein Elek
eor- Ticket und Delegaten zur Demokra
lschen National Convention zu ri.en
neu.
Im Austrag der Exekutive Commiltee
Wm. . Wallare,
Itestiiti Borfltzer.
Wm. M'Clrlland, Sekretär.
Harrtburg. gebr. 15, 1872.
Präfioentbschast-Candidat.
Di National - Aibeiter - Convention
welch in letzter Woche zu Coiumbu,
Ohio, tagte, hat den Achtb. DavidH.
Davis von Illinois, als Präsident
schaft Sandida, und Governör Joel
L. Parker von New Jersey al Blee-
Präsident nominirt.
He. Davi ist gegenwärtig Richter der
Ver. Staaten Supreme Court; er war
in intimer Freund Lincoln', ist ein
conseevaiiv Republikaner, und etn Mann
von großen Fähigkeiten und makellosem
Charakter.
Hr. Parker Ist in Demokrat von ech
tem Schrot und Korn, und ein Liebling
de Volke von New Jeisey, da Ihn bei
der letzten Wahl mit einer Mehrheit von
0,999 Stimmen erwählte.
Da Ticket ist ein sehr gutes, und gar
nicht zu verachten.
Die erste Ttaattwahl in diesem lah
r findet im März I New Hampshire
statt, woselbst ei Gouverneur und die
Mitglieder der Gesetzgebung gewählt
werden. Bekanntlich war der Senat 17
Jahre lang republikanisch gewesen, bi
im letzten Jahre die Demokraten einen
glänzenden Sieg erfochten. Dieselben
habe Gouv. Weston abermal als
Gouverneur - Candidaien ausgestellt.
Für die Demokraten wird e Indeß
sehr schwer halten, bei dieser Wahl zu
siegen, da die Radikalen alle schmutzigen
Kniffe und Gewalt gebrauchen, um den
" Steg zu erlangen.
Dir Pennsylvania ailroad Com
pany hat letzte Woche ihren jährlichen
Bericht erstattet. Wir ersehen au
demselben, daß die Einnahmen tz>B,-
719,88k,85, und die Ausgaben tzll,-
828,483,84 betrugen, so daß sich ein
Ueberschuß von 80,820,498,81 ergab.
Keine andere Eisenbahn Gesellschaft in
den Ber. Staaten, und vermuthlich in
der Weit überhaupt, hat etn so enorme,
weit verzweigte Geschäft.
Der Zoll auf Thee und Koffer.
Der Bericht de Hau Comite über
Mittel und Wege empfiehlt, allerdings
nur auf Anordnung de Hause, die
steuerfrei Einfuhr von Thee und Kaffee.
E wird nicht ohne Interesse sein, nach
zuweisen, wie viel die Ver. Staaten durch
die Besteuerung dieser Artikel eingenom
men haben. Die Steuer an Thee be
trug in den letzten lahreu 25 Cent da
Pfund und an Kaffee 5 Cent da Psd;
mit Ausnahme de letzten Jahre, wo je
nach der Oualitä ein Theil von tmpor
ttrtem The nur 15 Cent und ein Theil
von Kaffee nur 8 Cent bezahlten.
Im Jahre 1809 (Fiscal Jahr, en
dend 89. Juni) wueden von der Steuer
an Thee eingenommen > 119,785.489.
Im Jahre 1879. 819.208,497 und im
Jahre 187 l (in Theil 15 Cents) - 58..
822,995. An Kaffee wurden Steuern
erhoben: Im Jahre 1809 gl 1.549.718-
im Jahre 1879 gl 2.078.588 z Im lah.
r 1871 (theilweise 8 Cent.) tz 10.959..
998.
In dieser Proportion würdsn die
Ber. Staate ungefähr 29 Millionen
Dollar jährlich durch die steuerfreie
Einsuhr dltser Artikel verlieren. Thee
und Kaffee find aber schon lange, und
besonder hier, eine Luxusartikel mehr,
denn fast in jedem Haushalt, bei den
ärmsten Familien wird täglich Thee oder
Kaffee gebrauch. Mann könnte die
Steuer vo demselben beinahe wie bet
dem Sal, gleichmäßig aus alle Köpfe
verthetlen und während tei dem Salz
nur j CtS. jährlich aus den Kopf kam
, würde e bet tem Thee und Kaffee
über 09 Cent ausmachen.
Ruder Staaten habe die Steuern
an diesen Artikel bedeutend herunter
gesetzt; so besteuert England den Thee!
nur tt 0 Cent da Pfund, den Kaffee
allerdingl mit 8 Cent. Deutschland
den Thee nur mit 5 Cent und deu Kaf
fee mit 8 Cent. Frankreich de Thee
mit 8 Cent und den Kaffee mit 5 Cent
und nur Rußland betrachtet den Thee
als Luxusartikel und hat eine Steuer
von 47 Cent daraus gelegt, ähkdnd
der Kaffee auch nur S Cent bezahl.
Italteu erheb aus The nur 2 Cent.
Oesterreich nur 0 Cent ; ebenso Däne
mark.
Offiziell Nachricht find eiagelau
sen, d Inhalt, daß die britische R
gternng stch dahin entschieden hab, die
Genfer Convention nicht zu beschtcken,
außer die amerikantschen Ansprüche auf
indirekt Schädigungen werten vorher
zurückgezogen. Sha. Francl Adam
ist in Wäshtnglon angekommen.
Die.W-AIL-Nterschs.
Berichte der Mehrheit und der Min
derheit der SougreßVsmmlttee.
Di „bergriffe r arpet. Bag
gers ud das ungesetzliche
reiben ihrer egner.
Di Frage, ob da Kuklur Gespenst
wirklich nur ein Mythe, ein Ammen-
Märchen oder ein im Süden sichtbar
umgehender böser Geist ist, welcher bet
genauer Unterjuchung zu Fleisch und
Blut wird, und sich als organisirte ge
setzlose Banden von Uebelthätern ent
hüllt—diese Frage ist von dem Kuklux-
Commtilee des CongresseS durch weit
läufige Untersuchungen ersorcht und
setzt dem Kongreß und dem Lande vor
gelegt wordtN.
Ein Mehrheils und ein Minderheils
bericht werden abgestattet, die im Gan
zen von einander abweichen bezüglich
der Ausdehnung und de Ursprungs
der im Süden begangen Gesetz-Ueber
schreitungen, abrr darin übereinstim
men, daß dle Carpeibagger und nörd'
lichen Demagogen aus der Inen Seite
und gesetzlose Banden auf der andern
Beide Theil an der Schuld haben.
Der Mehrheil Bericht mißt jedoch die
Minderheit Bericht mißt sie de Car
petbaggern bei.
Die Resultate der Untersuchungen
und der beiden sehr umfassenden Berich
te lassen sich kurz wie folgt charaktertfl
ren.
Am 2. April 1871 wurde da Com
mittle organistrt und begann seine Sitz
ungen am 17. Mai tn Washington;
am 1. wurde eln Unter Commtltie
von 8 gewählt, um sofort die eigentliche
Untersuchung zu beginne und zwar
wieder durch tn Spezial-Committee.
E wurden serner Unter-Commitiee
nach Nord- und Süd Carolina, Geor
gia, Florida, Tennessee, Alabama und
Mississippi geschickt. Bis jetzt liegt nur
der Bericht über dt Untersuchung in
der Carolinas und über dl tn Washing
ton ausgenommenen Zeugen Aussagen
vor; dl Berichte über die anderen
Staaten, betreffend Untersuchungen an
Ort und Stelle, werden noch folgen.
Der Mehrheit Bericht erklärt, daß
in allen südlichen Staaten Banden, exi
stiren, welche streng organistrt sind und
tn Verkleidung und bei nächtlicher
Weile Verbrechen gegen Leben und Ei
genthum bethen. Zufolge der Ver
kleidung der Uebelihäler und ihre Ans
treten zur Nachtzeit set e schwer, sie
zu ideutisiztre und zur Strafe z brin
gen. Allerdings halten Unterbeamte
(Carpelbagger) und GovernörS t den
südliche Staate vst Anlaß zur Unzu
friedenheit gegeben, durch Schutz ver
brecherischer Neger oder durch deren Be
gnadlgung. Da entschuldigt oder
rechtfertige jedoch nicht die Bildung je
ne geheimen Verbrecher Orden, der
Kuklur.
Dieser bestehe seit 188 und seine
Existenz sei namentlich durch die Un
tersuchungen über die Wahlen in Lout
slana in I8>!3 erwiesen, ebenso schon
durch die Proklamationen de Gvver
ör Brownlow von Tennessee. In
allen südlichen Staaten war er mächtig
und sein Hauptzweck war Einschüchter
ung und Mord der farbigen Wähler
bet der Präsidenten-Wahl tn I8i!8, und
im Allgemeinen Kampf gegen die Prin
zipien und Anhänger der radikalen Par
et.
Dem MehrhettS-Bericht ist ein be
sonder Zusammenstellung über die Fi
nanzverhältntsse des Süden beigefügt,
welche von einem besonderen Sub-Com
mtilee zusammgestellt wurde. Mehrere
Governör haben Ausschlüsse verwri
gert, oder consuse Berichte gemacht.
Die Schulden ter 1l hemallgen
Sklavenstaaten betrugen in I81i>,
1)2.51V.778 ; tn l8l!5, 5222.848.12 Z.
Der ganze Werth de Eigenthum war
mlt den Sklaven in 188! 4,Z6Z Mil
lionen Dollar, ohne die Sklaven 52,-
728.825.1 Xi. —Zu obigen Schulden
kommen nun och die Schulten de
Süd-Bunds mit 2,7 Millionen, so
daß die ganz Schuldenlast jener Staa
ten tn IBVS 52.97! Millionen betrug.
Als der Krieg beendigt war, Halle der
Süden weder Geld noch Credit noch
hinreichende Existenz Mittel. Die .
St. Regierung mußie sofort die Arme
(weiße und schwarz) veipstegen und
seit IBKS sind über lü Millionen dafür
verwendet worden, ohne die Millionen,
welche von der Privat-Wohlthätigkeit
für rzlehung und Existenz Mittel für
den Süden gespendet wurden.
Der ganz Ton de Mehrhitberich
te macht denselben nicht sowohl zu ei
ner unparteiischen Darlegung der Zu
stände im Süden, als vielmehr zu einer
Partei-und Compagn Schrift der ra
dikalen Clique.
Der Miuderhritt-Berlcht.
Nach diesem Bericht sind mindesten
in k> von den II Staaten—in Virginia,
Tenneffee, Arkansas, Louisiana und
Texas—keine Ungesetzlichkeiten Seitens
der Bevölkerung vorgekoinmeu, was
auch dort Seitens der herrschenden
Klassen geschehen sein mag. Dies 5
Staaten umfassen mehr als die Hälfte
der Bevölkerung des Südens. Aller
dings haben Banden Verkleideter in
mehreren südlichen Staaten schwere
verbrechen begangen, aber r wird in
Abr de gestellt, daß sie eine allgemeine
Organisation oder Inen politischer
Zweck hatten, der daß ihr Treiben von
einer respektablen Anzahl Weißer im
Sühezi gebilligt wird. Im Ggnthil
betrachtet man st als die schlimmsten
Feinde de Süden, welche der regieren
den Slique in Washington nur den Bor
wand liesern, den Kriegszustand im Sü
den anfrecht zu erhalten, und Raub und
Unterdrückung fortdauern zu lassen.
C werten dann Zngenassagen
angeführt um zu zeigen, daß in den Ü
Staaten, wo solche Unthaten vorkamen
—in de Carolina, Georgia, Alaba
ma, fsßsßppi uud glortda-solch
Banden noch nicht im Ivten Theil jede
Staate orkamen. Di schamlos
Wirthschaft dr Carpetbagger, di fort
dauernde Entrechtung, der Krtegszu
stand, Raub und Rechtlosigkeit, Schutz
gewaltihäitger, gesetzloser Neger-Mobs
und dgl. mehr, waren die Hauplveran
laffung von Gesetzlosigkeiten Seilens
der Unterdrückten. Die verzweifelte
Lage de Südens nach dem Schluß de
Krieges und die Armuth seiner Bevöl
kerung hat Manchen aus den Pfad der
Gesetzlosigkeit getrieben, aber noch mehr
die Uebergriffe und Gesetzlosigkeit der
radikalen Demagogen und Carpetbag-
ln Süd-Carolina erhielten die
Neger Waffen vor der Wahl, aber keine
nach derselben. Das führte zu der
Wahl Aufregung In Süd Carolina in
187Ü, und zu dem Ku-Alux Treiben;
und selbst das Zeugniß der Neger stellte
heraus, daß die Haussuchungen der
Ku-Kluxer nur stattfanden um die
Waffen auszuspüren, welche die Neger
vom Governvr erhalten hatten.
Beide Berichte füllen zusammen etwa
7W Druckseiten.
Ter Waffen-Schacher.
Jeder Deutsche in Amerika, der sei
ne Name und selner Abstammung
nicht durch und durch werth ist, hat
der Administration Graut die Waffen
Lieferung an die französche Regierung,
als die Sache Frankreich schon fast un
rettbar verloren war, nicht vergessen und
vergeben. Aber war der gerechte Unwille
gegen Grant schon groß, während der
wahre Sachverhalt noch gar nicht bekannt
war, so hat jetzt jeter Deutsche um so
mehrGrund, dem Waffen-Schacherer tm
Weißen Hause seine volle Verachtung
angedethen zu lassen, als die Persidie
und Nlederlracht desselben gegen Deusch
land tn threr ganze Häßlichkeit zu
Tage tritt. Man glaubte früher,""die
Bunde Regierung habe den Franzosen
nur alte auSrangirte Waffen geliefert!
wie sich jetzt herausstellt, und zwar t
Folge einer von der französischen Be
hörden dem „Ordlnanre-Departemenl"
mitgetheilten Abschrist eine Brieses von
Remington, dalirt New Aork, IZ. De
zember 187, har die Bunde Regier
ung gestattet, daß tn den Regierungs-
Werkstättea Waffen und Munition für
die Franzosen sabricirt wurden Die
Administration Grant' hat sich nicht
blos zum Waffen-Lieferanten, sondern
faktisch zum BundeS-Genosse Frank
reich gegen Deuischland gemach nnd
der niederträchtige Neutralität Bruch,
den Grant beging, wurde dadurch um
so größer nnd schimpflicher. Die
Deutschen tn den Ver. Staate müßte
threr Abstammung nnwerth, müßte
durch nnd tnrch entartet sein, wenn sie
diesen thuen wie ihren Brüdern im al
te Vaterland angethanen Schimpf
ruhig aus sich sitzen lassen nnd nicht tut
nächster Gelegenheit sich selbst Genung
lhuuttg verschaffen wollten.
Pero. Dem,
Ueber drn Waffcnschacher
schreibt die liberal republikanische „West
liche Post"!
Wa der Senator von Massachusetts
am vorletzten Montag im Senat der
Ver. Staaten vorbrachte, ist die stärkste,
vernichtendste Anklage, die bi jetzt gegen
Grant'S Administration geschleudert
wurde. Selbst die langfingerigen Zoll
häuslereien der präsltenllichen Adjutan
ten verschwinden In Nicht, verglichen
mit der berghohen Schande, welche die
jetzt von Sumner beantragte Untersu
chung für Grant und sein Küchenkabi
net in Aussicht stellt. Man höre und
urtheile selbst! Der alte, ehrenfest Se
nator behauptet, daß der kürzlich in Pa
ris gegen den Schacherconsul Place ge
führte Prozeß, sowie andere ossicielle
Schriftstücke, über allen Zweifel inen
ganz infamen, gleichzeitig an dem ame
rikanischen Volke, wie an der reutschen
und sranzöflschen Nation begangenen
Schwindel sicher stelle. Geant' KrtegS
sekretär Belknap und General Jngold,
er sich mit Porler und Dabrock In die
Prästlentengunst theilt, haben demnach
direct mit den französischen Unterhänd
lern "geschachert", dabei aber nicht nur
Freilich stellte man dem letztere die Ver.
Staaten Arsenale zur Verfügung und
macht durch Vermittelung der Firma
Nemington ch Co. Contracte zur Her
stellung und Lieferung von Munition
c., aber man prellte die französische Re
gierung und da französische Volk mit
Sumner' Ausführungen mindesten
eine Million und stebenmalhunderttan
send Dollar weniger für die Frankreich
gelieferten Waffen hier anrechnete, als
man nachgewiesener Maßen dafür em
pfing. In Washington wtll man sogar
wissen, daß die wlrllich Differenz zwi
schen der eingenommenen und verechne
ten Summe ca. vier Millionen betrage.
Dem sei nun, wie ihm wolle. Auf alle
Fäll verlangt da amerikanische Volk,
und verlangen tn erster Linie die in der
Person ihrer LandSlent schwer gekränk
ten deutschen Bürger diese Lande, ein
schleunige, gründliche Natersuchung die
ses neuen Scandal. Wenn Grant und
seine Adjutanten nicht nnr mit den
amerikanischen Waffen die amerikanische
Ehre verschachert haben, sondern auch
noch den Löwenanthell von dem luda
pret tn die eigenen schmutzige Taschen
fließen ließen, dann ist e gewiß die al
lerhöchste Zeit, der heillosen Wirthschaft
ein Ende zu machen.
Wir der Herr so dir Dieser.
Einer Spezialdepesche de „Enqutrer'
zufolge Hai dir Marinenminister Robe
son kürzlich bei einem Besuche I Cani
den, New-lersep, sehr bedeutende Ge
schenke in Smpfang genommen, unter
anderem für etwa lutlv Dollar Werth
Schmucksachen, und ein sehr werthvolle
Gespann Pferde. Diese Präsent kam
on der, Stsengteßereifirma Siarr und
Sohn, welche Geschäfte mit dem glot
tendepartemeni macht, und die auch frü
her von Ehren Tweed In New Kork Lte
feruugausträge gehabt ha. Die im
Floitenring brflndliqe Firma Sattel
soll Herrn Siodeson Häuser in Camdrn
zum Betrage von 2000 Dollar hab
repartren lassen. Wie viel müssen diese
Lieferanten an ihren Eontrakien verdie'
neu, um solche Präsente mache zu kön
nen, und wa mögen diese Präsente dem
Volke kost
Wer wird der nächst Gnutzn
bn Pennshldinien? ist in Frag
welch anfängt, Interesse zu errege.
Als der hervorrügendste Candida auf
demolratlscher Gelte gilt tt jetzt Gen.
Caß von PltlSburg. Auch lrd von
Ten. Buckalei gesprochen, lndeffe glau
ben wlr, dass dlrsmal den westlichen
CountleS Gehör geschenkt, und Ihr Neb
llngS Candida, Gen. Käß nomlnlet
werden sollte, da er bel eltem der stärk
ste Mann Ist. Aus republikanischer
Gelte sind et ganzes Dutzend Candtda
ten im Borschlag; wer jedoch die Nomt-
Nation erhalten wird, ist bis jetzt noch
schwer zu sagen. .
Senator Schurz und drr Waffrii
schacher.
Noch seltenhat rtne Rede so großes
Aussehen Erregt ais diejenige, welche
Hr. Senator Schurz von Missouri am
oorletzten Dienstag tm Senat zu Wa
schington, bet einer Debatte über den
Grantschen Waffenschacher hielt. Sie
kann, wie das New Jork Journal rich
tig bemerkt, als stärkster Trumpf, den dl
unzufriedenen Republikaner gegen die
Administration auszuspielen hatten, be
trachtet werden. Wie ein Gewitter aus
heiterem Himmel fuhr die Rede In die
Reihe der Radikalen, nnd droht das
Verdeiben der ganzen Schacherbande.
Hören wir, was ein Washington Korre
spondent über die Rede des Hrn. Schurz
zu sagen hat -
„ES hatte sich die Nachricht erbreitet, das
reu, käme/bereitwillig, um Schurz anzuhören
Jeder Sitz in den Gallerten, jeter Zoll Raum
sck
Senatoren. Sekretär Rodeson, General Den!
Georg William Eurtis (von der Sioildienst>
hasst, als sie de Ztuttnr oder den I-I hasst
Wir glauben unsern Lesern keine
größeren Dienst erzeigen zu können, alt
einen Theil der Rede des Hrn. Schurz
selbst zu geben, und wollen hier blos de
Schluß derselben, in welchem er sich aI
die Deuischeu in den Ber. Staaten be
zieht, folgen lassen,
ganz besondere Eigenlhimitichkei ist bü
ke/wünsche. Der Senator (Sonlllng) ha
sich auf ein altes Gesetz aus dem Jahre I7A
Was ist das für ein Gest 7 'li? demselben 1s
>mbikannt sind, Senatoren, deren Vergangen
heit viele Proben von Patriotismus undPflicht
erfllllung aufzuweisen hat, Senatoren, deren
die Mißstände in dem Reglerngssstem als
einem der Vertheidiger der Administration, der
jenes Gesetz als Waffe über seinem Haupt
schwing, mit Besängnisshaft und Geldstrafen
bedroht! In der That ein glorreicher Anblick,
daß diesem Kühne/vrn diese srlben^Macht-
Hadern die Aussich aus die Mauern eines Ker
terS eröffnet wird i Wahrhaftig, meine Herren,
nie hätte ich geglaub, dass die Administration
in einer so verzweifelten Situation sich befinde.
sGelächlir.j Fürwahr, die Dinge entwickeln
sich rasch. Wie lange wird rS noch dauern,
und Sie dürfen sich selbst nicht nach Zeugen
deweisen gegen Leet und Stocking, jene Ritter
des GeneralorderspstemS umsehen, ohne dass
ein altes Gesetz herauSgewühtl wird, eiche
Sie mit Bestrafung Wege eine Eompiois de
droht! Herrlich fürwahr!
sich tn einem grossen Irrthum befindet/
den Pfaden, die mir die Pflicht orzeichnete,
hin ich schon viel gefährlichere Männern de-
als (Eonliingi isb Vor einem Tau
vas Sonlting'scheAmendement stimmen, st In/
men mit all der gründlichen Verachtung, welche
dasselbe erdient.
Zuletzt noch ein Wort zu den Senatoren
von Indiana und New Jork. Au Mangel
sagt^dass^eßesoluNon^die^tteutun^hade,
hallen hätten, zu einer gewissen Zeltperwde,
als die Tesühle in hohen Wpgen flutteten, die
Stimmen der Deutschen z beeinflussen, r
wahrlich nicht grosser Anstrengungen bedurft
hätte die Flammen hoch auflodern zu lassen,
zu einer Zeit, da ich allen ir zu Gedot fte-
Heyden ENrfluss, g^ring^dechtbe^
und nicht durch irgend eine Agitation geschehen
ist. Hätte ich damals gewuß', a ich jetzt von
von diesen Transaktionen weiß—nnd ich sage
e frei heraus, daß ich nichts Wetter wusste, als
dass Ladung auf Waffe au Frank
schehen ist?
iing) toten die Deutsche sehr, jedoch nicht all
zusehr. Wer de beiden Senatoren gestern
zu dem Schlüsse gekommen sein, sie seien ganz
verlieht tn die deutschamerilanischeu Bürger.
lGelächter.) Diese Gunst wäre jedoch weit
schätzinsweither gewesen, wenn diese deiden
Senatoren, unstreitig die einstussreichste unter
dieser Verwaltung, zu der Zeit hervorgetreten
wären, als der Wass-nschacher stattfand und da
als ihre hohe eredisamteit zur Verhinde
rung desselben bewendet Wien. Ihr Ein-
Zufl war damals bedeutender als er meiue,
ndsogarahSdttdeSSenatorvonMassachnssett.
er damals schs für inen Gegner Grant'S
-alt. Jawohl, die Bride sind de Deutschen
ehr freundlich, doch ist diese Sreundschaft keine
idertrietene. Sie sagen, die Deutschen seien
ein freiheUSliedendeS, kluge, palriotischeS Voll,
und da iß Wahr. Die Deutsch - Amerikaner
liebe die Fretyeit und republikanische Grunb
siy. I gibt jedoch ein Ding, eiche sie
edeus sey liebe, ud da ist eiue eheliche
Betb Kenakvre Laben fich die Milbe gl
nvame, im Senat zu erklären, das kein
Mensch in diesem Lande die deuisch geborenen
Bürger der Republik sei eigen nenne könne.
Die ist wiederum sehr wahr, und ich din stolz
darauf, denn ich dt einer on thuen, und ich
weih gewist, daß Niemand mich sein eigen nen
nen kann. (Gelächter.) Niemand, ich wieder
hol e, deflyt dle Deutsch - Amerikaner dtrse
Lande, kein Politiker, kein Senator, nicht ein
mal bei Präsident der Ber. Staaten. Am al
lerwenigsten kann sich sedoch die tllasse on Po
littlern rühmen, Macht über sie zu besiyen.wil
che mit dem Muth, die die Verzweifelung ein
gibt, an dem Schleppkleide de Machthaders
sich frstklammern, durch welchen Koth dasselbe
auch immer ge,gen werden möge. (Betsall
auf der Galerie.) Ueber die Deutschen hat
keine Gewalt jene Sorte o Politikern, welche
bereit ist, alle Mißbrauche ru bemänteln, alle
Unrecht, beschönigen, sofern die Ausdeckung
derselben der Verwaltung oder der Partel scha
den könnte. Am Allerwenigsten aber folge
die Deutschen den Politikern welche Wahrheit
und Recht, Gerechtigkeit, ihre und öffentliche
Wohlergehen dem bloße Parteivorlheile zu
opfern im Stande sind.
Nein, meine Herren, dle Deutschen sind
Niemandes Eigenthum, mit Stolz behaupte ich
dieß. Wie ein Mann kämpfen sie gegen da
Räubernist on Tamman in New Kork und
meine Ueberzeugung ist e, Sie erde sie in
fester Schlachtordnung überall da orsinden, wo
es gilt Tammaupring, groß oder klein, wo sie
auch immer sind, zu bekämpfe.
Abermals ist ersucht worden, die ganz ob
schwebende Untersuchung durch da Knalle der
Parteipellsche fallen zu lassen. Mir sepeint,
daß diejenigen, welche die unternehmen, den
Geist der Zeit schlecht erstehen. Diese Volks
stimme, weiche eine ehrliche und parteilose Ver
waltung verlangt, spricht weit vernehmlicher
als irgend ein Knall einer Parteipellsche. Das
amiritanische Volk hat diesen Knall auch früher
schon gehört. Es hat ihn zu Anfang dieser
Stpung gehört, als die sog. „Senatoren - Ka
bale", I lj der New Aorker Senator gestern
zu nennen deliebte, hier sich geltend machte, um
eine Untersuchung der Mistbräuche der Regler-
Bescheid erhlett'"eS ad"
zuschaffen, vielmehr seien diejenigen, weiche
solches verlangen, unheilvolle Verschwörer und
gemeine Verräther am Lande und an der Par
tri. So schrie man damalsdoch die Unter
suchungen fanden trohdem statt, und als nur
der erste Zipfel de Schleier gelüftet wurde,
der bisher den öffentliche Dienst bedeckte, da
schon erfüllte der Stinkgeruch der Eorruplion
die Luft weit und breit und fuhr der Ration in
die Nase. Glauben Sie den, da Volk hab,
dir Alle bereit vergessen? ES erriunert.stch
sehr Wohl daß die Uedelstände nur dadurch an
Tageslicht kamen und dle Reform nur dadurch
angebahnt wurde, daß sich endlich Männer fan
den, die nicht auf da Knallen der Parteipeiischi
höNen.
ne Herren, täuschen Sie sich je/nichN Auge
des sind offe^n! V^oll
er zu häufen suchen, welche die Bistechltchkei
angreifen. Da BoU ist zur Einsicht gekom-
da eg
?st. 'so werdm Sie Östren schweren Irrthum
bald entdecken. Diese Bewegung ist da Wte
dererwachen de öffentlichen GemiffenS, sie is
die Reaction gegen die leichtfertige politisch,
Moral und den Schachcrgeist, welcher empor
zeschossen ist und sich entwickelt hat in Zelte
e Krieges und großer politischer Aufregung
Mit Ernst und Entschlossenheit steht das Vob
us, um sich ine ehrliche und reine Regierung
>u sichern. Sie können dagegen mit der Par
lei-Dietplin nichts ausrichten, sie können da
ran durch EAminalgeseße nichts ändern. Heut,
mögen, ich habe mrin e Th e i er
wählt. DieserSacheistmeinHer,
geweiht undmit dieserSachrwtl
tchstehenund fallen,
Alle Ehre dem deutschen Senator.
Deutsche Ehrlichkeit und deutsche Cha
rakterfestigkeit haben noch Ine Heimstät
te in der Brust de Hrn. Schurz; deß
halb achten wir ihn und rufen ihm zu
fest und standlhaft aus Seilen de Recht
zu bleiben, und nicht z wanken, kostet
was e wolle.
Der Skandal im StaatSsenate, Ohio,
sagt der „Clncinnati Bolksfreund", (vor
welchem wir schon in letzter Nro. mel
beten,) ist nur eine Folge jener erbärm
lichen und gemeinen republikanischer
Parteipolttik gewesen, welche ach u>
nach das ganze Land in die Gewalt dei
Korruption hineingeliesert hat. Die re
publikanische Congreßmehrheit hat di
Prarls eingeführt, Leute im Hause unl
im Senate Sitze zu geben, welche nie
mals vom Volke ihrer Staaten und
Distrikte gewählt waren, nur um di
Partelmacht zu stärken. Senat und
Hau sind aus diese Weise mit elenden
Subjekten von Carpelbaggern gefüllt
worden, von denen keine ehrliche Gesetz,
gebung, sondern nur Durchstecherei,
Schwindelei und gierige Geldmacherei
zu erwarten ist. Eben sind wieder drei
solch Personagen als Vertreter von
Texas in die Repräsentanlenhalle ge
kommen, welche bekannter Maßen nicht
da geringste Recht dazu hatten-
Jedermann weiß, daß diese Praxi die
Praxi dle Wurzel alle politischen Ue
bel ist. Wenn nun, um statt Stim
mengleichheit eine Mehrheit aus ihrer
Seite zu haben, unsere republikanischen
StaalSsenatoren, die stieselputzerifche
Unterwürswigkeit und Charakterlosigkeit
de lammerpilzesvon Lieutenant Gou
verneur, de p. p. Müller gebrauchen
um einen Demokraten au dem Senate
hinaus und einen Republikaner hinein
zu maßregeln, und wenn st dabei Ent
scheidungen de ObergerichleS und alle
Recht und alle Billigkeit außer Acht se-
Yen, dann kann an, wenn man auch
nchit gei igt ist, scandalös Austritte In
den Hallen der Gesetzgebung zu beschöni
gen oder gar zu billigen, stch nicht darüber
wundern, daß den demokratischen Sena
toren dl Geduld augegangen ist, und
daß einig derselben die Grenzen der
Höflichkeit nd parlamentarischen Ord
nung überschritten haben.
Di Stimmen der Insassen de In
alidenhanse bei Dayton werden schon
lt seinem Bestände zum republikani
chenParteibetrugebenutzt. Man ür
e die Anstalt jederzeit vor der Wahl mit
remdt Invaliden vollpfropfen, wenn
äeselben stimmfähig wären, was sie nach
r nzwtideutigen Entscheidung der re
ublikanischen Supremecourt on Ohio
ächt find-
Selbst ter Cincinnatt „emmrclal'-
gtbt zv, daß di republtkantscheu Se
natsmitglteter ihrer Partei durchaus
keinen Vorschub damit gethan haben,
daß st eine im ganzen Lande als gemein
und verächtlich anerkannte Willkürmaß
regel anwandten, um sich eine Mehrheit
zu erzwingen.
Enrruptlan i Wajhingtin.
(Aua dem Cineinnatt VolkSsreund.)
Gestern wurden durch ine Debatte im
Repräsentantenhaus zu Washington
wieder einmal ganz haarsträubendeThat
sachen zu Tage gefördert. E handelte
sich darum, die aus ungefähr 20 Millio
nen Dollar veanschlagten Ausgaben für
die Flotte für da laufende Jahr festzu
stellen. Herr Hal, welcher für da be
treffende Comite Bericht erstattete, muß
te zugestehen, daß für die Flotte während
der vier Kriegsjahre gegen SSV Millio
nen Dollar ausgegeben worden sind,
und daß wir dennoch keine Flott ha
ben, die der Rede werth oder im Stande
wär, für einen Seekrieg selbst mit einer
so heruntergekommenen Macht, wir
Spanien, auszureichen, Er mußte, ob
wohl er die Administration und das Ma
rineministerium zu erlheldigen suchte,
zugeben, daß über !>tt Schiffe au de
Listen und Rechnungen verschwunden
sind, ohne daß sich eigentlich ausfinden
ließe, wie, wann und wohin. General
Morgan von Ohio trieb Herrn Hal
durch einige direkte Anfragen in die En
ge und warf zuletzt den Vertheidigern
der Administration die sehr dürre unk
bittere, aber nicht widerlegte Behaup.
tung in Gesicht, daß in den Geldrech
nungen aller Departements die größli
Unordnung und Verwirrung herrsche,
und daß.ketn RegierungSbeamter, vom
Präfidenten herab bis zum Thürsteher,
eine richtige Idee von dem hab, was dt
öffeniliche Schuld sei.
Also während der Kriegsjahre find
für unsere Flotte s>l> Millionen Dol
lar, seitdem Krtegsschlusse durchschnitt
lich 10 Millionen jährlich verwendet,
und außerdem noch au dem Berkaus
von Schiffen und Marlnearlikeln über
litt Millionen Dollars gelöst worden—
und keine Flotte da. Man hält ein
mal der preußischen, österreichischen ode
irgend einer anderen europäischen Re
gierung innerhalb lv Jahren BSS Mil
lionen Dollars für Flolienzwecke geben
sollen, und man würdreine Flotte sehen,
welche die Welt in Erstaunen sehen
müßte, wir aber haben nicht säe di
ungeheure von un aufgewendete Geld
summe. Freilich wurden während de
Kriege di, Schlffsankäuse und Schiffs
baute in wirklich unsinniger Weise be
trieben, oder vielmehr daraus berechnet,
Parieigünflllngkn vortheilhaft Eon
tracte, als der Nation eine brauchbare
Zlotie z verschaffen. Di, Regierung
hat gar manche vollkomme werlhlosi
Schiff für einen hohen Prei angekauft,
aur urn einem Parietschreier, für den
man im Augenblicke kein Amt bereti
hatte, den Mund zu stopfen. Gar man
cher von den Bonds, welche jeht mit
Golde eingelöst werden, ist damals von
dem in schwindelhasten glottenconirar
ten gemachtem Gelde zu KS EeutS am
Dollar gekaust worden. Wir find über
zeugt, daß wir entweder gar keine oder
wenigsten ine ganz unbedeutende ös
sentliche Schuld zu haben brauchten
wenn mit den KriegsauSguben trgenl
wl, ehrlich erfahren worden wäre.
Pennsylvania Legislatur.
HarrtSburg, 1!>. Feb. 172.
Mr. Decher brachte eine Petition von Phi
lip A. Bissel von Philadelphia in Betreff bei
gefälschten Doktor Diplome ein. Der Pete
wurde vor da Untersuchung - Sommittee ge
um eine Stunde Audienz oe dem besagte,
Mr. Randall, Boisihender de Untersuch
ungS-CommitleeS, sagte, daß der Petent tn de
trunkenem Zustande war, al er diese Erklär
ng machen wollte.
Mr, Strang, auch ein Eommtttee-Mttglied
sagte, daß Mr. Bisse seinen eigenen Aussage,
nach im ganzen Staate Diplome eikanf
Vau.
S wurde eine Bill behufs Anberaumung ei
er Senatorlalwahl zur Ausfüllung de Sitze,
de erstordenen Senators Cvan passtit. C>o
Geaip sandte die Bill über den Verkauf ,
Droguen tn Philadelphia mit seinem Veto zu
rück, weil die Bill ein Spiztalgesetz sei und nm
zum Besten des pharmazeutischen SollegS laute
Die Hausdtll tn Betreff der Zusammenbe
rufung einer Sonventton zur Revidirung de,
Senat.-2t. ged.
lesen, welche die Bill tn Betriff de MrElure-
Grapschen WahtstreltS genehmigt,
Mr. Buckalew deantragte elne Resolution
ein Eommittee für diesen Fall um ttj lkhr
Vormittags z ziehen. Angenommen.
Me. Billlngfett überreichte den Bericht des
Mr. Veikendine tn Bezug aus da Wasser,
welche in Harrtsburg zum Trinken denutzt
wird. Mr. Veikendine hellt mit, daß dle che
mischen und mikroscopischen Untersuchungen
de Wassers noch nicht vollendet seien.
Nm tlj Uhr schritt der Senat zu, Bitdung
net.
Auf Antrag de Mr. Buckalew wurde I.
B. Sochran von Lankaster erwählt, als Clerk
zu sungiren.
Jeder Senator stimmte dann für drei Can
dida, von denen die Sechs, welche die mei
sten Stimmen hatten, Mitglieder des Tommit
tee sein sollten.
Mr. Gra mußt- sich der Adstinimung ent
halten; die Republikaner stimmte alle für
die Herren White, Mumma und Stich und die j
Demokrat, für dle Herren Dill, Buckalew
und Davis.
S wurden daraus alle Namen „ Senato
in, mit Ausnahme der Erwählten, de Spre
her und de Mr. eap, tn einen Kaste ge
egt, von welchen dann dreizehn Namen gezv
trlchen nun abwechselnd dle Parteien inen
amen dt auf Einen, und diese detreffend
Mitglied te Senat soll dann das siebente
Mitglied de Untersuchung-Eommtttee sein.
Der lctzte übrig gebliebene Name war der
des Seuaior Broadheab, Dem., und desteht
da Sommittee tahe au t Demokaten und Z
Republikanern. Die Demokraten stnd dl
Vorreu Broadhead, Buckalew, Dill nd Dadl;
uud die Repudllkaner. die HH. white, Mum
ma und Fltch.
>l ueten nach Erledigung dieser Angele
genheit erschledene Bills und Resolutionen
introduclit.
Mr. Buckalew trachte d-n Beschluß ein, daß
da Eommltlie fiir die McElure - Grapsche
wahlfrage sofort in dernZlmmer de Spre-"
cher zusammentrete und zu diesem Zwecke
rlaudniß hatt, sich zu entfernen. Angenom
men.
Der Senat nahm eine Receß von lv Mi
nute, und nachdem er sich wieder sammelt
hatte, nahm er dir Resolution de Hause an
wonach sich dleLegllatur'o heule dl zu
woch drn 28. d. Mt. trtag.
Hau.
Alle Local Option Bill, welche in der Mor
gensitzung pasßrt wurden, sind durch Mr.
Mark so amendlrt worden, da der Liquor
kauf für medlzlnischc und FabilkationSzwecke
nicht erdotenist.
Di „General Loral Option Bill" wurde
auf dle Tagesordnung de Donnerstag in näch
ster Woche geseht. '
Die jährliche BervllllgungSdllt wurde drei
mal erlesen und ohn erhidllche Amendement
angenommen und dem Senat zur Zustimmung
iidersandt.
Der Lebenlgefahr rntronncn.
Schrecklicher Borfol in einer Mena
gerie. Der Besitzer de Sircu nedst Me
nagerie, Herr Adam gorepaugh, desitzt in der
Nähe der Lüsten und lefferson Str., Phlladel
phia, ein Etablissement, in welchem die Pferde
und sonstig, M Menagerie gehörigen Thiere
iiderwlntern, um lm Frühjahre dann im testen
Zustande die Reise durch' Land antreten zu
können. Ad und zu ha an schon on Unsäl
len gehört, die In diesem Etablissement vorge
kommen sind. So entkamen or einigen Jah
ren dei Gelegenheit eine Feuer on dort meh
rere Thlere, dle jedoch dald wieder eingefangen
und ln Sicherheit gedracht wurden. Sin sehr
ungeinülhliche Mitglied der Menagerle ist der
große Elephant „Romeo", der bereit mehrere
seiner Wärter umgebracht hat. Am Mittwoch
ereignete sich In dem Etablissement ein Vorfall,
der leicht den Tod lue Manne hätte zur Fol
ge haben können und welcher den Mr. göre
paugh über 50000 loste.
Fiir den letzten Winter hatte Mr. gorepaugh
den Herrn Darin, den bekannten Thlcrbändi
ger de zoologische Gartens in Hamburg, en
gagir und lhm zwei Tiger, sowle
Darlu traf um Weihnachten hier ein und ließ
sofort im südlichen Gebäude de Etablissement
einen großen Käsig aus weißem Eichenholz on
8 Zoll Stärke erbauen, disse Vorderseite of
fen gelassen und durch starke Slsenstäbe er
schlossen wurde. In der einen Ecke de Käfig
ließ er eine Thür anbringen, durch welche er
luhlg, scharrten den Boden und schlugen sich dl>
Weichen mit dem Schweife, AI Herr Da'
rlu die bemerkte erfaßte er plötzlich da Halb
schled, schloß dasselbe und blieb in der eine
Hälfte de Käsig mit einem Tiger allein. Die
erbitterte anscheinend den Tiger und sobald Hr
demselben auf den Rücken und schlug lhn nie
der, Herr Dariu rief im Fallen um Hülst
und mehrere Wärter ter Thiere eilten auij
Indem oberen Stockwerk brach ln Gnu
lein gehörnte Pferd) welche erst kürzlich aui
Afrika importiri ist, au dem Käfig und attak
kirte ein Zebra, da in eine anderen Kässs
lag. Diese Thier wurde auf der Stelle ge
todte. Hierauf ersuchte da Gnu mlt de
Hörnern da Drahtgesiecht dl Käsig eine!
erlor, als Herr gorepaugh elntrat, nach dein
Käfig eilte, de Tlger bei ter Hinlirtatze pack
und denselben durch da Gitter zog. Der li'
ger sah sich um und in demselben Momen
dle Thür in' Freie. Sr ist nicht sehr erheblich
hatte einen Werth on sZ,ooo,—(Dem.)
Die Schnrrblockade der Union Paris
Sisknbahn.
Au Salt Lake Sltp wird unterm k 7, Dlise
heute Nachmittag brachten zahlreiche reguläre
und Ertra-Bahuzllg auf der Union Pacifie
Bah Reisende und Posten.
Di Retsenden haben irschledenartige über
ihre Erlebnisse während der Schneeblockade zu
erzählen, nicht alle stimmen in lhrea Schilder
ungen ütereln, alle aber erdammen die Ver
waltung der Union Pacific Elsendahn, und be
haupte, daß sie gar keine Entschuldigung für
die lange Verzögerung und die Leiden hat, wel
ch die Passagiere erdulde mußten, und daß
wenn nur die gehörige Energie und Entschlos
senheit on Seite der Beamten orhanden ge
wesen wären, die Blockade schon or zwei Wo
chen hätte durchbrochen werden können. Viele
der Passagiere rohe die Eompagule auf Scha
denersatz zu klage. E kamen heute meh
rere Passagiere, und unter ihnen auch Damen,
hlerhee, dle total erschöpft, nledergeknlckt und in
Folge der lange ertragenen Mühseligkelteu und
Leiden krank stnd. Unter den Paffagiere de
flndrt sich auch Gen. Ord, der da Departe
ment de Platte commandtrt
in Schwindler verhaftet.—Bai
m ore, 2j. gebr. Sln Mann, der seinen Na
men al Frank W. Morton angab, wurde ge
ster Abend auf die Anklage erhaftet, daß er
die eutsche Sparbauk und Ine deutsch Bank in
Philadelphia zu teschwlndel ersuch habe.
Bei dem verhör heute Morgen wnrtr er on
den Bankbeamten al Derjenige ibenllstzlr, der
uuter de Namen G. E. Elpmer am li>. Fe
ruar in der deutschen Bank inen Wechsel auf
Page Richards Co. in Boston zum Eollek
tiren deponlrte, sowle einen Sheck auf dle gultou
Rational Bank on New Fori im Betrage o
57000, ausgestellt on Babcock Br. So. uud
zahlbar an G. E, Skpmer. Aus letztere Check
ersuchte er ungefähr SZSOO zu ziehen. Wäh
end dl Beamten der deutschen Bank ach New
Fork telegraphirten, machte sich Elpmer dorn 'S
au de Staude und wurde Ich wieder es.
- dt gestern Abend. Der ngell-gte war
für seinen Prozeß coi,ti,t. Der Wechsel
nd der Check waren gesälsch.
in Wolf imScha'fSide.-B -1-
ti m vre, 2Z, leb. Ein Gerücht on de un
irr verdächtigen Umständen stattgefunden er
schwinden de Re. Haston. eine Pastor einer
der fashlonadlesttn Kirche der Stadt, rächte
heute ungeheure Aufregung herdor. Dem
geistlichen Flüchtling wird nachgesagt, daß er
mehrere sunge Damen, Mitglieder seiner from
me Heerdt zu Faste gedracht hade soll, H.
ston war In sogenannter Sensationtprediger,
der e wie Leine erstand, seineßemelnde durch
phantasiereiche Phrasen in Dunst und Nebel zu
hüllen. Der Pastor erläßt eine grau und
mehrere Kinder.
Europäisches
Ine Krlfi in Frankreich augen
schrinlich nahe bevorstehend.
Pari. 2,. g.b. Da Eintreffen
der Nachricht aus Antwerpen, daß der
Graf von Chambord zu der projektirten
Fusion der Legitimtsten und Orleant
sten seine Einwilligung ertheilt hat, er
regt in politischen Zirkeln beträchtliche
Sensation.
Man glaubt jetzt, daß die monar
chisch gesinnnien Mitglieder der Affem
blp sich zu dem Zwecke verbinden er
den, ihren ganzzp Einfluß auszubleien,
um noch vor der Rückkehr de Grafen
von Ehambord eine Auflösung der Na
iional-Versammlung zu forcciren, um
ihn dann als Candidaten für den Thron
Frankreich vor das Volk zu bringen.
Allerseits wird zugestanden, daß ine
Krisis im Betreff der Regierung nahe
bevorsteht. Wahrscheinlich werden, um
dem drohenden Sturme vorzubeugen,
die Republikaner in der Assembly den
schon vor einiger Zeit auf das Tapet
gebrachten Vorschlag erneuern, Srn.
Thiers zum Präsidenten aus Lebens
zeit zu erwählen und die Assembl selbst >
durch jährliche vorzunehmende Wah
len zu erneuern.
Hr. Thier hat Spione in beträchtli- .
cher Zahl nach Antwerpen entsendet,
um dort die Bewegungen de Grafen
von Chambord und seiner Anhänger zu
überwachen. Man steht der wettern
Entwlckilung der Pläne der Monarchi
sten mit der größten Spannung entge
gen.
Deutschland.
Ziege Hain. (Hessen-Nassau.)
Die Blattern, welche im vergangenen
Jahr nur in wenigen Ortschaften un
sere Kreises herrschten, sind mit einem
Male in verschiedenen Gemeinden des
selben in schreckenerregendem Umfange
ausgebrochen und fordern ihr Opfer in
Schrecksbach, Hattendorf, Berfa und
Schwarzenborn.
Darmstadt. Am 18. Januar,
dem Jahrestage der Wlederaufrtchtnng
des druischen Kaiserreichs, halten die
meisten Städte und Ortschaften des
Großherzogthums geflaggt und waren
vielfach Festlichkeiten veranstaltet.
Die Stadt Darmstadt geht mit ihren
Banprojekten einer glänzenden Zukunft
entgegen. Durch das Unternehmen der
beiden hiesigen Banken soll in der Nähe
ter GaSsabrik ein euer Stadtthetlent
stehen, wie auch ein Gleiche in der vre- <
längerien Heinbeimer Straße erstrebt
wird. Im östl. Theile der Stadt geh
auch die jetzige Noßdörser Straße ihrer
Vollendung entgegen.
Berlin, 22. Fb. Es wird berich
tet, daß Bismarck die Mächte zu einem
Internationalen Congreß einzuladen de- ,
abstchiigt, um ein billiges und gleich
mäßiges Porlo-Systen einzuführen und
den Transport nd Austausch der Po
sten zu erleichtern.
Berlin. 22. Feb. Es steht außer .
Zweifel, daß sich am Mittwoch ein
Mann In Berlin eingefunden hatte,der
Fürst Bismarck zu ermorden beabsich
tigte. Amtlich wird gemeldet, daß ei
Apotheker aus der Stadl Posen Mitt
wochs verhastet wurde, weil man obige
Absicht bei ihm vermuthete. Ee ist In
fanatischer Pole und diente früher bei
den päpstlichen Zuaven. Auf seiner
Reise nach Berlin stieß er Morddro
Hungen gegen Bismarck au, und als
man ihn durchsuchte, fand sich eine PI-
stole bei ihm. s
Berlin, 21. Feb. Große Aufreg
ung herrscht hier in Folge der angeb
lichen Entdeckung eine von den Ul
tramontanen angestifteten Complottes
zur Ermordung de Reichskanzler,
Fürst Bismarck. Die Polizeibehörde
soll im Besitze von Nachrichten sein, die
st durch ihre geheimen Agenten erhielt,
die ohne Zweifel zu der Verhaftung und
Bestrafung der Haupträdelsführer füh
ren werden. Die Bestätigung dieser
Nachricht ist abzuwarten. Sie klingt '
sehr unwahrscheinlich.
Berltn, 23. Febr. Da Krieg.
Ministerium hat den Befehl erlassen
zwei Arm.ecorps schlagfertig zu halten.
Man vermuthet, daß die in den politi
scheu Parteien in Versailles herrschend
Thätigkeit Veranlassung gegeben ha,
ivelcht nicht nur auf einen bevorstehen
den Ministerwechsel, sondern auch auf
eine ander Regierungsform schließe
läßt. Preußen behält sich da Recht
vor, über irgeud eine andere Regier
ungsform, welche der Thiers'schen Ad
ministration folgen könnte, ihr Gutach.
ten abzugeben, damit die Bedingungen
des Friedensvertrags gehalten werden
und Frankreich seinen Verpflichtungen
nachkomme. Sollt in dieser Hinsicht
ein Mißverständniß auftauchen, so er
de die deutschen Truppen wieder vor
rücken.
Leipzig, 2t. Febr. Dl hiesige
Polizei hat eine Proklamation gegen
die Internationalen erlassen. Das
Schriftstück erklärt, daß es der Zweck
der Internationalen sei, ein svcialde
mokratische Republik zu gründen, in
welcher die Arbeiter politische Macht ha
ben sollten. Den Arbeitern der Stadt
sei daher verboten, der Gesellschaft bei
zutreten oder Geld zu deren Zwecken
zusteuern.
Schweiz.
Bern,23. Feb. Testern fand
Zusammen'oß zwischen deutsche nd
elsSsstschen Arbeitern statt. E -.lang
der Polizei erst, nachdem med, Ver
wundungen vorgefallen war-
störer zur Ordnung zu bringen und
zwölf der Anführe zu verhasten. E
hatte sich schon seit '.ungerer Zeit eine
große Spannung unter de Arbeitern
bemerklich gemacht.
Italien.
Rom, 22. Fetz. Mehrere Bischöfe
der römisch-katholischen Kirch dringen
in den Papst, das ökumenisch Eonril
,u Trient in Tproi abzuhalten. Die
österretchische Regierung scheint jedoch
nicht geneigt zu sein, die vom Papst
nachgesuchte Erlaubniß zur Abhaltung
des Concils auf österreichischem Gebiet
, ertheilen. Sollte das Gesuch de
Papste Erfolg haben, so wird er jedoch
rem Concil hnicht betwohnen, sonder
lii Rom verbleiben und sich im Ecactl
surch einen Cardinal vertreten lcssen,