Pennsylvanische Staats zeitung. (Harrisburg, Pa.) 1843-1887, January 25, 1872, Image 2

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    Di Klsats-Mmg-
I. Hipru, Lox 19.
Herausgeber.
Harrlsbnrq, Pa.
Donnerstag, Jan. 2z>, 1872.
Umzug:
Die Druckerei
der „Staatszeitung"
ist nach der Ecke der
Dritten Straße und
Cherrv Allev, neben
Boyer s Carriage-Fa
brik verlegt worden.
Vrrtnftittisi.— WI, ans den Bei
Handlungen der Gtsrvgedirng von Pr> -
sylvanien zu er sehr ist. wird sich dieser
Körper.,, 28. Mar, Verlage. Gut.
Deutscher Caiisul. <5 ar > H
Me der ist als C.rnsui de Dentsche
Reich zu Philadelphia vom Präsidenten
Cr Gouvcrnor Bigler st von den
Demokraten i Clearfield Eouniy als
Delegat zur nächste demokratischen
Staats - Convention ernannt worden.
Gov. Bigler ist einer der besten Männer
de Staates, und seine Nomination ge
reicht sowohl ihm selbst wie der uner
schütterlichen Demokratie von Elrarsteld
Couniy zur größten Ebre.
Lviedrr gclosicn. Die Pttisburg
„Gazette", in radikales Blatt, meldete
vor eittlge Tage, daß ein gewisser I.
H. Morrison,, Mitzliid de Stadtraths
in der "ten Ward von Allegheny City
sei. Dem ist nicht jo. Hr. Heinrich
OhmSlerist das richtige Mitglied
jener Ward, da Morrison schon selt
zwel Jahre aus jene, Körper geschie
den ist. Cs gehören nicht alle Mitglie
der jenes Sladtrath zur radikalen Par
tei ; man bat auch Demokraten darunter,
Mr. Gazelte.
Die rechte Mämicr. Die Demo
Pittsburg sür Governör, und sür
als Präsident- und Vi,e Präsident
schastS-Candidaten erklärt. Das sind
Volk erwählten kann, nd erwählen
wird.
Hätten die Demokraten ohige Män
ner bei ihren lepten Staats- und Nö
das Volk der Ver. Staate nicht durch
dle jehige radikale Schanbwirthschast
gesegnet.
C jinge wohl, aber rS jeht nich.
blos diese zwei in jener Ward wohnten.
Kaum war jedoch dieses bekannt, als
beinahe alle die kleine Neger, welche
Herr verlangte. Die republikanische
Schul - Direktoren Readtng's blieben
aber ihren proklamliten Neger Gleich
suche.
Vom Cougreß. Im Congreß war
de tn lehter Woche wenig von Bedeutung
gtteder schlagen dt, Zeil mit Nichtsthun
todt, da ihr Gehaii ja doch sorlgeht.
Da Wichtigste Iva geschah wai, daß
Ohr nach Hause schiikte, und de von
ihm rontestirten Sitz des Hrn. Meyer,
dem Lehteren zuerkannte. Der Car
rus der demokratischen Mitglieder, wel
cher am Dienstag stattfand hat nichts
Definitives ergeben. Es heißt, daß sich
die Mehrzahl der Eongreßrepräsentan
ten der passiven Politik zuwenden.
IlLicder eine Entscheidung.
Die Ver. Staaten Supreme-Couri
hat In lehter Woche entschieden, daß las
Äeseh, welches „Greenbacks" sür gesep-
ItcheS Zahln gSmittrl (Legal Tender)
erklärt, coirstttnttontll sei. Da heißt
so viel, daß das Papiergeld eben so viel
werth Ist, als Gold und Silber! Gibt
und vier dagegen. Vor einiger Zeit
halte dasselbe Gericht das Gegentheil
ntschieden; aber den großen Corpora
dieses Urtheils zu erwirken, und Hr.
und Bradley) zu Mitgliedern de hoch
strn Gerichte, wrlche sich bereits iizdem
gewünschle Sinne ausgesprochen! Hal-
ten. Aus diese Weise erzielte man eine
Mehrheit vön Nichten,, weiche ine Ent
scheitung abgab, die von allen uiipar
eiische Rechtskennern als unrichtig und
erweislich betrachtet wirb.
Schultz: Ick hejieise ich, wsetkr
Irant dazukoinmen mag. zu den jungen
Anitierich ou ameviianische Cpjnpa
thlen für Rußland und jleichartige',ln
teressen zu faseln.
Müller: Et i ooch so; et besteht
sehr viel Aehnlichkeit.
Schultz: Wat t die sreieste Re
publit un de deapotische Rußland k
W ist denn da dle Aehnlichkeit?
Müller: Merkst nlschtk--Irant
kukluxtdie Südländer n Alerander die
Juden l
So weit ist rS gekommen.
In Phikadelphia hielten die Nadika
lt in lehter Woche eine Wahl sür De
legaten zu einer Convention, um einen
Candidateu als Staats - Senator an
Stelle des verstorbenen Herrn Georg
Wie die Blätter au scurr Stadl
melden, so ging es schrecklich bei diesen
Vorwahlen her. Nicht weniger denn
drei Männer wurde geschossen, wovon
Einer lebensgefährlich. Am Tage der
Wahl (Dienstag) waren etwa 399 Po
lizisten Reihenweise am Wahlakte auf
gestellt, mit einem Polizei Lieutenant an
der Spitze, zwischen welche die Stimm
können!
So weit ist es in der „Stadt tri Brü
derliche" gekvmmeu, daß freies?)
Bürger durch die Epalliere einer b'-
dirntestril Polizei Mannschaft a den
Stimmkasten zu marschieren haben! Ist
das eine freie Wahl?
(Zur Beruhigung unsrer Demo
kratische Leser müsse wir s'toch
erwähnen, daß diese Wahl blos von
den Radikale Gra-u'S ge
kanflrn Söldlingen —abgehalten irnr
de Und wenn diese sich einander
auch lodlichießt. so ist ichl viel vello
irn.drii ihr Verlust ist unser Gr-
In Irr Evnveultvn 01l es rbensaiio
„hoch" hrrgegrnge - il>>. da Pistole
nb Knittei dort das Ruder führte
Er gewisser Henry W. Grau wurde von
der Rausbai.de nominirte Was dieser
für cin Mann ist, läßt sich leicht aus
der Gesellschaft oder Bande schließen,
welche ihn nominirte. Ob er indessen
erwählt wird, ist eine Frag, die noch
von de Bürgern des Tie Seiialor-
Distrili zu entscheiden ist. Es gibt
stck bereits eine offene Opposition kund,
und wlnn alle guten Bürger zusammen
stehe, so könne sie leicht einen Mann
oder ein Republikaner. Der Distrikt ist
Einer dieser Partei als Eandidat arrs-
B. Col. McClnre, so bekäme er die Un
terstützung Tausender Demokralen.
Später. Wie wir aus Phila
dclphier Biälter ersehen, bat Cot. Mc
Eiure eingewilligt, als unabhängiger
Eandidat sü' die vakante Senator stellt
auszutreten.
Dir Militär-Akademie in Lvestpiiint
serer loyalen nd patriotische Convc
tivns-Dirigertte auf Kosten des Landes
irr der Regel zu aufgeblasene Aristroka
tbüniUche Charakter dirscS Instituts,
und dieser darf ja nicht durch eine Bei
Mischung von einem fremden Element
vermischt oder gar abgeschwächt werden.
Aus dirstn hochwichtige Considerativ
ne hat der Senat eine Beschluß ge
gaßt, daß i> japanestsche Studenten,
welche aus Kosten der japaiiestscheir Re
gierung dort ihre militärische Ausbild
ung erhalte sollten, der Zutritt ver
weigert werden soll.
Die Hörsäle ler teutsche Universitä
ten siehe den Japanese, Chinesen und
sonstige fremden Nalionalttälc offen,
während n ir hier in Amerika lc Japa
nese die Thüre unsere Militär Aka
demie vrischiießr. Wir wollen unsere
(?) nicht mittheilen. Wir legen ein
Dir Wirdcrrrwühlung Shrrman's
nicht, bemerkt das „N A, Journal" hier
wird, wie sehr auch die Art und Weise,
wir dir Wahl vorgenommen ward, allen
parlamentarischen Gesehen Hohn sprach.
Wie besannt, leitete Herr Müller von
Eleveland. Bicegouverneur de Staa
tes und Präsident de Staaiosena
tes, die Verhandlungen. Es verlau
tet, das, er sich hierbei von einem
Individuum, das hinter ihm saß, be
ständig unterstühen ließ. Als nn
schon während der Wahl sich heraus
stellte, daß Sherman Dt Stimme und
sein demvlralischer Milbeweiber i! 4 er
halten würde, begannen die Demokra
ten, wozu sie nach parlainrritarischrm
Brauche das Recht batlsn, Ihr Votum
zu Gunsten des ~liberal," Republtka-
Ei rüstiger alter Schütze. Kai
ich weniger denn 2! Der Kaiser ist seht ein
Mann von nahe bi> Jahren-
Hab' geboren. Die Herren Helt
und Miller, zwei Metzzer von Lankaffer, fabri
zielen dieser Tage eine Wurst, welche zwei
und st de,ig goß lang war! Die Wurst
war für Hrn. v. B. Brandt in Manheim.
Dieselbe „dietei" also jene von GreenSburg,
von ir in letzter Rio. meldeten,'
An ihren Früchten sollt ihr sie er
kennen.
Schon oft haben wir in der„StaatS
zeltnng ' erklärt, und durch Thatsachen
bewiesen, daß, wo immer dle Radikalen
am Nuder sind, die fanatischsten und
schmachvollsten Gesetze passtet würden.
Man schaue nur nach Ohio, nd In
diana, nach Massachusetts und den üb-
S sedoch vorbehalte, all die genannten
Staaten weit tn den Schatten zu setzen,
indem die Gesetzgebung jenes Staate
neulich ei Temperen, Gesrtz passtet,
das a Anmaßung und Fanatismus
alles übertrifft, was wir noch je gehört
glückliches Gesetz der Volke von Illinois
bescheert wurde, beschreit durch ine ra
dikale Gesetzgebung, lassen wir hier die
Bestimmungen des Gesetzes folgen, das
sie eine schrifllichc Ort ibrcr iklicrn oder Vor
> l!. Alle Plätze, an welchen g'istiae Geirär
ke im Witeesrench >u vorstrdeudcn Bestimmn-
tränle, gleichviel ob mit, oder ohne Licenz,
dazu Berg lass ng gibt, daß sich
Jemand berauscht, ist Drmscnigen, trr
ud bat außerdem sür jeden Tag solcher Odbut
2 Dollar zu zahlen.
§ 5. Ebrgaiien, Kinder, Eltern, Vormünder
verlaust werdrn, ist i glcichrmMaßc
wir der Wirth sür solche Schaden
haftbar. Ehefrauc lounr Echatrnrisaß.
s-n und Zustimmung de Mannes) riübrin.
gen ; trr im Ramr mintcijäb'igrrKinter ein
zuktagcnde Schadenersah wird nach Sem,ssrn
des Gerichts entweder ihnen selbst, oder ihren
gezahlt.
ä ü. Jede Verletzung vor Bcstimmurgen el>
l und 2 wird mit Geldbuße von 2 bis lM
Dollars und Gesängiiißstrafc von lt> bis tili
mit Geldbuße von ült bis lstlt Dollars und
Gefängnißstrafc von 2 bis 50 Tagen. Die
für öffentliche Aergernisse zu crliärrnte Lokale
werden geschlossen bis der Eigenthümer lvitlt
Dollars Caulion stellt,
s 7. Das unrnlgellliche Ausschinkcn getsti
hallen. In Schadeneisahltagcn aus Gnd
nicht HZW üdirstiigt.
So lautet also dos obige Gesetz.
' Die iiisichtSvoiiereu Mitglieder der
Legislatur versu-tle es, das unsinnige
" Gesetz wenigstens von einer VolkSab
" fllmmung abbängig zu mache. Die
' Fanaltker stimmten dtesen Antrag nie
der. - He>r Morrtso von Monroe
' Eounly wollte es dann i, Interesse der
Wein und BiciProduzenten von St.
Eloir- ut- Monroe Eountv durchsetzen,
' daß die einzelnen Eviinties darüber ab-
stimme sollte,, ob sie das Gesetz wünsch-
!en oder nicht. Die Fanatiker stimmten
sie es mit Lächerlichkeit bedeckten. Man
ganzen Staate erboten werten; man
solle die Frauen über das Gesetz abstim-
men lassen, und es solle ein Paragraph
ausgenommen werden, nachdem s als
augenscheinlicher Beweis der Trunken
heit eines Menschen gilt, wenn er auf "
dem Rücken liegt und sich uvsonst abar- *
beitet, um ausstehen zu können. Allein ,
auch der Fluch der Lächerlichkeil glitt an
der dicken Haut der Fanatiker ab, und ß
da Gesetz wurde am vorletzten Donner
stag iifi Repräsentantenhaus mit 10?
gegen 43 Stimmen angenommen. Die
Minorität bestand, —zu ihrer Ehre sei
e gesagt, aus acht deutschen Republi
kanern, und der Rest aus Demokraten,
während mit Ausnahme dieser deutschen
Republikaner alle ihre übrigen Parlei
genossen für das schmähliche Gesetz
stimmten.
Das Gesetz wurde seitdem von Gov.
Palmer unterzeichnet.
Graut, der Mexikaner.
~U. S. Geant, der Mexikaner"—mit
diesem Beinamen verdient der jetzige
Präsident den Ver. Staate in der Ge
schichte z figuren, nicht etwa darum,
weil er anno 1848 als Ouaitiermei
ster im mexikanischen Kriege Bundes
geldor unterschlagen hat, wie das Schatz
amlSarchliv nachweist, sonder darum,
weil er Zustände schafft, dle sich um
keines Haares Brette mehr von der
spiütbwörllrchtn merikanischen Anarchie
unteischeiten.
M, sehe nach New Orleans. Die
Graittsaktton Ist wieder an dle Arbelt.
Bundeobeamte nd Bundesmtlltär
werden dazu verwandt ihr Pconuncia
meittoS durchziisiibren. Der „radtkal,"
Gouvernör, vier Senatoren, stebenzehn
Repräsentanten, Polizeibeamleir (alle
„Radikale") n. s. w. sind durch den
Bundeomartchall verhaftet—krast de
„KuklurgesehrS". Und um was han
deli es sich? Um dle Frage, oh die
Granlsaktion oder die Antlgraittsaktlon
beim Organiflren der Gesetzgebung die
maßgebende sein soll. Die Gesetzgeb
ng dal sich gespalten und es tagen zwei
Körperschaften welche sich diesen Namen
beilegen. Mexikanische Anarchie, wie
sie im Buch steht; und Alles, Alles blos
daium, well Herr Grant wirdererwählt
sei will, sein Anhang daher keine Op
position gegen ihn tn der Partei aus
kommen lassen will.
Als die Granlsallion Irl den Deleptv
ten wähle sür dir „republikanische'
Parteiconventio geschlagen wurde,
wandle man Waffengewalt an, „in Hrn.
Granl dle Convention tinnxch beherr
sch nzu lassen. Jetzt ist die Granlsak
tion bei der GesepgebungSwahl selbst
geschlagen-und man überträgt den Ge
w.rlistreich ins offizielle StaatSlebc.
Man.macht R,volle sür diu Candtdaten
Graut.—Dt, Mirikanische Anarchie ist
s'-tig
Eine Partei, welche sich das bieten
läßt, steht aus gleicher Stuse mit dem
Mischlings Gesindel, daß die Nachbar,
publik der Union in den Rufeincr Ban
dilcnrepublik gebracht Kai; sie zeigt da
duich, daß sie reis dafür ist, sich durch
Pisnuneiamenio regieren zu lassen.
(Lvuisv. A;.)
Ilcbrr Irlsasz-Loihriiigrii
wird aus Süddeutschland geschrieben!
, Das Beste was sich über Elsaß. Loth
t ringen zur Zeit sagen läßt, brsteht da
t rin daß man überhaupt nicht viel aus
' de „Rcichslanden" hört. Die Dinge
gehen so leidlich ihren Gang; nicht
mehr aber auch nicht weniger. Die
> Siraßburger haben einen neue Bür
germeister, der in passablem Maße das
Vertrauen der Einwohnerschaft besitzt,
und sich dock auch ml! de deutschen Be
hörde aus einen erträglichen Fuß stel
len wird seilig gebracht, und die Hau
delskammern von Slraßburg und
Müblhausr haben bei, BnndeSralh
Re Einsübning des Frank statt trs
Mail besütworltl. Dir deutschen
Schulen, auch die höhere Lthranstal
das öffentliche Veilrauen rrwoiben.
Dir Fabrikanten fangen an Peibinkuu
gti, mit Deutschland anzuknüpfen, und
die große Mühibauser Firma DoUsuS
Engel hat schon eine Niederlage in Br
lin richtet. Dagegen ist es wahr, daß
stehend erste Militär-Aushebung auf's
Aeußerste fürchtender Leute ganz solos
sale Verhältnisse angenommen hat.
Da ist nun nichts zu machen; man
kann jede Rücksicht nehmen aber erspa
ren kann man din Elsaß-Lothringern
den Militärdienst nicht. Ohne Zweifel
werden nicht Wenige sür Frankreich op
tireu nur damit ihre Söhne leine
deutschen Soldaten zu werden brauchen
und ticpdem lm Lande wohnen bleiben
können. Die Presse giebt sich indessen
redlich Müde den Leinen begreiflich zu
machen, daß sie dann aber nur noch ge
duldete Ausländer sein würden. Sehr
bedeutend ist namentlich auch die Aus
Wanderung und zwar nicht nur junger
Leute, aus Meß; dahin rücken natür
lich deutsche GischäfiSleute nach. Bei
dieser Gelegenbeil sei bemerkt, daß an
den Festungswerken von Mep ln ganz
kolossalcm Umfange gearbeitet wird, so
daß dir etwa noch vorhandene Gchwä
eben dieser furchtbaren Feste in Kurzem
verschwunden sein dürsten—l Straß
buig ist eine neue Schöpfung in's Leben
getreten, von welcher sich Ihr Corre
spondent obwohl deiselhe sich kein Phan
tast zu sei schmeichelt, einen großen
Erfolg verspricht: der erst? denlsche Ge
sangverein. Ratürllch besteht er vorerst
nur aus Beamtin und sonstigen einge
allmählig ander weiden, andere Städte
werde folgen und endlich wird das
deutsche Lied auch in die Landgemeinken
eindringen. Ist dies aber einmal der
Fall, so ist uns nicht mehr bange. An
dem Tage wo Sprache und Lied sich
wieder gesunden haben, ist daoElsaß wie
der deuilich geworden.
Nack Europa abgereist.-Hr. Sati
razv, der russische Gesandte in Waschlriglor,
Gorrespondenzen.
Korrespondenz aus Laneastrr County.
zE lumbia, Pa., Jan. 20. '72.
Freitag früh, vorige Woche, wurde
unser artistisches Herz durch die Nach
richt erfreut, daß Nipper, junior, nd
sein wackerer, Iresflicher, gemüthlicher
Schwiegervater, Hr. Friedrich Haas, von
Marletta mich suchen. Ich treiß näm
lich die Hausnummer hirr b sser, als
viel Andere. Wir begaben uns zuerst
zu dem allen Böltner, Ecke von Wal
nut und tte Steoße, einer der besuchte
sten Wirthschaften Colnmbla's, der uns
mit Jubel aufnahm, und gleich auf die
„Pa. Slaalszettnng" abonnirte. Ein
Glas Bler, das wir dort verkostete,
machte uns neugierig, die Einrichtun
gen von Gottlteb Jung's Brau
errt krnncu z lernen, nd von woher s
stammt. Hr. Jung zeigte lIS sein
htxrlich itngerlchletes Haus samintß'au
eret, von den tiefsten Tteseii seiner wohl
gefüllten Keller bis hinaus zum Garret'
einem wahren Beivedera über die ganze
Restdrnzstadt Eolumbia. Auch das
hab, aber nicht sowohl dieß regen, als
um die geistvolle Unterhaltung des wak
kern und gebildeten Mannes noch ein
Vtertelstürrdchen genießen zu können,und
eine GeschästS-Angelegenheil dort zu be
relnlgen, gingen wir hinein. So
dann kehrte wir bei Hriz. Christian
Bucher, der eine elegante Wein und
Liquorhandlling besitzt, rin, welcher uns
sehr freundlich aufnahm .nd uns mit
einem famosen „Bttters" traktirte.
Aus den Abgang des Zugcs endlich
warteten wir noch tet ilnsrriii Freunde
Christ. M i s.ch l i ch, drr weiland
nd nimmer zu billenieir Punsch hat,
wie uns von zuverlässige Leuten ver
bürgt wird. Auch Er abonnirte sich na
türltch, und seine Anzeige liegt bei.
de die Cars und Ihr Corresponöent
schüttelte ihnen recht herzlich och ein
mal die Hände, nd Hai drn Junior,
vielmals den Senior zu grüßen, was er
hoffentlich nrtter dem Sturm der Ereig
nisse nicht vergesse habe wird.—Vmln
tt-r ! Auf Deutsch i Das ist Alles.
Authentischer, osficieUer Berichtkein
Tartar, keine Ente nd lein Kabel.-
T. M.
Correftzoiidxn; aus Mcrecr Ciiiiiily.
Whea tla d, Januar 29, 1872.
Freund Ripper!
Da Sir so viele Reuigkiilen
in Ihren, werlhen Blalie bringen, so
erlaube Sle mir Ihnen auch rinmal
etwa Rems aus dieser Gegend inilzn
lheüea, b.sonders da ine 'Anzahl Har
rlsburgrr kirr wohn.
'Vor etwa zwei Monaten halte,in ge
wisses Männl von hier das Unglück, in
einem der hiesigen Eisenweilen beschä
dig! zu weiten, was ihn vrraniaßle, auf
eine tu,ze Zeit ach Haiiisbuig (seiner
frühere Heimalb) zurückzulehien, um
dort wieder hetgcsteUt zu weid.
Nor ein paar Tage kam er wieder
liebenswüidiges Dämchen mit sich, wei
' ch-.S er de gaffenden Wbraiiändern als
seine besseie Ehehälfte vorstellle. Da
es nun aber dem gulrn Manne an de
nöthig? Moncltn sehit? um die HauS
wirthschast aiizufangtn. Sv sslll dieselbe
erst in ein oder zwei Monaten b-ginnen.
Aber, oh weh, sür unsern Harriskur
ger ! Sein „Weible", welche mehr Ge
fallen a den Wheallänter Junggesel
len, als an ihrem Herrn Gemahl zu ha
ben schien, packte eines schönen Moegens
ihre Siebensachen zusammen, und ehe
sich' ihr Ehegatte veisah, war sie
verduftet! Unser Freund ist darob
in große Trauer versitzt, uud weiß sich
taum zu irö en; da er aber och jung
und gallant ist, so wird e ihm wohl
bald wieder gelingen .ein lieb Wellie
Caspar Besenstiel.
Warmoth' Triumph.
PI 520 Bürgschaft zu stellen.
Sehr unloyal.
C i n c i n na I i, 111. Jan. Eine ziemlich
verbürgte Depesche au Dayton meldet, daß
Halden Dollar, aber auch Da wollen die
Stadtväter nicht für ihren Herrn und Meister
herausrücken. lind dabei besteht der ganze
Stadtrath au in der Wolle gefärbten „Repub-
l<i>, >, was soll daö bedeuien?)
Pennsylvania Legislatur.
Harrisburg, IL. Jan. 1872.
Senat,
Der Senat trat um 8 Uhr zusammen. MiZ
Nagrl übcrrrichte ein Petition der Managers
drS Pennsylvania Hosplta! um Widerruf des
Gesehes, weiches die Linie der Sprurrstraße.
Philadelphia tesinirt.
Das HanS Irai beule Abend um 5, Uhr zu-
Drr Sprecher eiuannir folgende Herren z
Mitgliedern des EommittreS zur Uniersuchung
der Ansprüche von Geo. O. EoanS, nämlich -
White, Hcwilt, Haneork, McEonnell und
Neyes.
Der Sprecher kündigte tan eine Wahl an.
weiche am 13. Februar zur Ersitzung eines
veistortenen Mitgliedes in Bidford und gul
lon County gehaii,n weiden soll.
Es wurde sehr viele neue Bills eingereicht,
von Mr. White Bill brtriffs ein Eonstrtu
iion zur Amrndirung drr SlaaiSeonsiilulioii.
Die üdiigen ringibrachieii Bills waren Lo-
>7. Jan.
Bills derichtei -
Durch Mr. Broolc, Gesammiresoiutton, sich
am 28. März lno >lio zu oeitagrn. Passirl
und an das Haus zur Btistimmung gesandt.
Nrur Bills eingr, eicht! Eine durch Mr.
White, wonach unsere Ecngreßmilgiieder ange
wilsen werden, zu Gunsten lncr durch den
Hon. L. D. Shoemachrr eingireichteu Bill zit
stimml. die einem Jeden, der tn der Armee
oder in drr Flotte diente, tK9 Acker Land ver
willlgt. Pasffrt.
Durch Mr. Wallarr, eine zur Schiffbarma
chung der Nebenflüsse des SuSguehanna.
Durch Mr. White eine wrlche die Vesügnisi
der Court of Summen PleaS bebuss Inrorpo
rirung von Gas-und Wasser-Eompagnien er
weitert.
ter säe Srz'ihnng angewirsen wird, darüber zu
berichlrn, ob Impfung als Bedingung zum
Zuiast in öffentlichen Schulen eingefühlt wer
den soll.
Es erhob sich eine Debatte über die Verthei
iung unter drn Mitgliedern von BateS Mill
lärgeschirpte. Einige Senatoren erwähnten,
Untersuchung der Geo. O. SvanS'sche Ange-
Irgenhrtt. Dasselbe besteht aus den Senato
ren Graham, Wbtte und Wallacr.
Vertagt.
H a S.
Mr. Rogers brachte ein Resolution ei, die
angenommen wurde, wonach der Berich der
Eommissioneis für Fischfang gedruckt wird und
drr Fortpflanzung der Fische gehöriger Schuh
Mr. Brockawap vfferirlc eine Resolution,
wonach da Recht - Commitlee instruier ist,
nachzuforschen, ob irgend eine Eisenbahncom
pagnie, welche Kchleniändir besitzt, der Legis
latur falsche Beitchle über ihr Capital, Besör-
Wezgebcn von Spirituosen am Wahltage un
tersagt.
Rene Bills eingebracht!
in Philadelphia.
Der SeiiaiSbeschiuß beduss schließlich! Vrr
iagnng am 28. März wurte empfange und
V-ztagb.
G. Jan.
Von eine, wonach vi Geschwo
renen unter Aussicht vre Richter der Court os
schwemmung von Land für Ackeebanzwecke gc
- stattet wird,
Bon Mr. Whil eine wegen Ernennung ei-
Mr. Divis von Beil So (Dem.) denn-
Mr. White <R,p.) trliärie, die Billenlhäl
ie wichtige Birnntrrungen des RegistiirScsehcS
für Philadelphia. Er sei erstaunt, daß das
einen Beschluß nicht verzögern wolle,
Mr. Davis lDrm.z entgegnete Am Frei
tag sei die Matoritat des CommitteeS gewillt
Courts da Recht, die NegistrirungSlisten ab-
Stimmen dagegen abgegeben werden, Das
Wahlgeseße in Philadelphia, um die Controlle
der Wahlen den schlechtesten Männern inner
reißen.
Mr. Davis von Philadelphia (Rep.) eriiär
te, er lönne nicht sagen, was der Senat mit
wurde, aber wenigstens sollten dieselben gedruckt
erden. Ursprünglich sei das Registrirgesrß
eine Reform - Maßnahme gewesen und zum
Theil hätte e in Philadelphia diese Zweck er
füllt. Er sei dagegen, eine so gründlich- Än
Mr. Strang lüirp.) saglr, es sei Pflicht, daß
Mr. Mumma (Rep.l war der Ansicht, daß
das Gesetz geändert erde; er habe noch nicht
unteiiucht, od die zwei Seclionen die nöthige
Änderung bewirken würden; er sei der Ansicht,
die Angelegenheit an das <!oinmiltee zurück,,
rrwetsen.
Mr. Davis (Drnr.) zog dann seinen Antrag
auf Entlassung de SonimitteeS zurück.
Mr. Buckale beantragte, daß da Gesetz
betreffs einer veränderten bsitmmung bet
Die Bill wurde zum dritten Male erlesen und
dann bei Seite gelegt.
Mr. Billings brachte ine Resolution ein,
wodurch der Auditor-General ersucht wir, dem
Finanj-Eemmtltee einen criSsühilichen Berich,
üder die Ausgaben sür Reparaturen der Be
rathungS-Säle beider Häuser sür die gegeirlvär
ilge Session orzulegin.
Mr. Strang meinir, je weniger cn den
Einzelnbeiten bekannt wüede, um so besser
wäre ,s. Wollte man die Rechnungen dean
stairtrn, so würde eine eingebende Ilitteisachung
nölhig werden ; man solle die Erledigung der
Angelegenheit dem Auditor - General übrrias
st.
Mr. Billings,ld erllärtr, die giiianzdcanttcn
scicn seidst nicht gewillt, die Rechnungen zu be
zahlen, und rS sollte deshalb eine genaue Un
tersuchung stattsindrn. Nach dem Gesrße scirn
nur Ausgaben dis zu S2VVO erlaubt und dir
Rechnungen brlitfen sich dieses Mai auf HRi
-909.
Resolution.
Die Resolution wurde schließlich mit 18 ge-
Der Eiert des Haus, sandte rin Schreiben
ein, voiin ,r anzeiget, daß 1728 Erempiarc
des eisten Bandes von BateS Kriegsgeschichte
vtttbliit seici-, und daß noch 272 Eremplare
sidlltn. Augenblicklich seit keine weiteren
Mr. Bnckalcw, (Drin.) sprach sich dafür aus,
daß das Dild in Philadelphia aufgrsirlllwcrdcn
solle.
Mr. Davis (Phtt'a.) hätte, dle Eomniissio
fär das Gemälde errichica, falls dasseide dort
hin kommen sollte. Nach längerer Debatte
üdrr diesen Gegenstand erfolgte Vcrtagung.
nannt werde, um im Sapitol einen Platz snr
Ausstellung drS Bildes der Schiachr von Gel
iySburg auSzuwählcn, rnlspann sich rinr längere
Drdatir.
Mr. White empfahl die Annahme drr Bill
wegen Reguiirnng des Verkaufs von Medizi
nen in Philadelphia.
Ablaufs des Amtstermins drS grgenwäiiigin
SlaalS-SchatzMtistriS die Siaais-Gttder bl
solchen Staats- oder National Banken diponirt
lii. Ja.
22. Ward im Inlerrsse drS „Lokal oplion" Ge
setzrs.
Eine SupplemenlarbiU zum Registiir - Ge
setz wurde berichte.
Mr. Davis sßeik) lirß eine Bill passn,n,
welche die Gerichte auloristrl, Spreial-Detetti
e zu engagircn, Philadriphia nd Allrgbeny
wurden davon ausgenommen.
Der Senat vertagte sich dann bis Montag
Abend 8 Hr.
H a n S.
ES wurden verschiedene Petitionen einge
andriväitS zu Gmrsirn der Passtriing eincS
Local Lpiroi Gesetzes.
Mr. Lane beachte einen Beschiust ei, das
zwang zweckmäßig sei und darüber zu be
richt! durch Bill odrr sonstvic. Angenoni
MtN.
Mr. Smith vom Mililar-Eommitter lrrich
tele günstig üder die Abschaffung der Mililär
tare in Philadeiphiii,
iiber folgende Bills wnrlr von drn httnsser
den CommitterS günstig brrichtet:
Unsrre Congrrßmitglicdrr zu braustiagen
sich dafür zu verwrndrn, daß tc Soldaten
Werdern
Die Milizbiil welch vor ein paar Tage
von der Mililar-Eonvenlion dem Hause einge
reicht wurde, enthält ?ii Sektionen nd bedeckt
1t golioseiicn. Die reguiäie Armee der Ver.
Staaten ist als Modell snr das System gewon
nn!, Dir Bill verordn, tast alle Bürget von
13-lb lahet müssen Milizdienste lristni und
sähigen, einige Beamte und dir, welche 5 Jah
re in drr Armee godintt haben. Alle andeern
bisher passtrtrn Bills mit Bezug auf Militär
organisaiionnr sind wiedrirusen. Die Eeltio
nrn, weiche aus den Unlerhatl der StaatSnirliz
Bezug haben, schassen die gegenwärtige Eonr-
ÄNS EM ttfltl,
Dciilscbland.
Darinst a d t, Oberpostdiiektor
Vahl wird demnächst nach Karlsruhe
übersiedeln. Die Beamte seines Be
zitks hatten vorgestern Hrn. Vahl zu
Ehren ein Festessen veranstaltet, bei wei
chem insbesondere der von Hrn. Post
meiste Pfalz ausgebrachte Toast des
humane WilkcnS des Gefeierten ge
dachte, der sich hier in seinem dienstlichen
und außerdienstlichen Wirken die leb
haftesten Sympathien erwarb.
Frankfurt, Das vorläufige Re
sultat ber Volkszählung in un
serer Stadt ergibt zwischen B!>,oi>o und
llll,iltii> anwesende Zivileinwohner, ge
gegen 75!,227 im Dezember >BO7. Diese
Zahl würde noch weit höher sein, wenn
nicht die beiden vorstädischen Gemein
den Bornheim und Bockenheim mit ih
ren billigeren Wohnungen zahlreiche,
nach Frankfurt gehörige Bevölkeruiigs
elemente, besonders den nitderrn Neam
ten angehörig, aufnähmen.
Mülhausen. In der Diedenhei
mergasse geht da für den hiesigen VI r
beiterztrkel bestimmte große und
schöne Gebäude seiner Vollendung
—auch innerlich—entgegen; die Eröff
nung und Einweihung desselben findet
jedenfalls in Bälde noch statt. Die
einzelne Säle sind geschmackvoll deko
rirt, namentlich der Konzertsaal zeichnet
sich durch Größe, Bauart und Einrich
tung voriheilhaft au. Für j Franken
per Monat wird daselbst jedem Arbeiter
Gelegenheit geboten werden, sich die freie
Zeit mit dem Lesen von Zeitungen,
Zeilschrlsie und Büchern oder durch
Billardspiel angenehm zu vertreiben.
Darmstadt. Einem Mainzer Blalt
geht aus Rocke nberg folgende Mit
theilung zu: „Fast wäre über das hie
stge La de ein ahn-
I liches Unglück gekommen, wie es die
Zeitungen neulich über das Gefängniß
zu Bruchsal berichteten. Zwei der hie
stgen Strafgefangenen, von denen der
eine schon vor längerer Zeit auf heut
noch untekannie Weise au einem Zel- .
lengesängniß entwichen war, hatten in
verflossener Nacht vom Lazanth de
Zuchthauses einen Durchbruch versncht
und waren zu diesem Zweck mit gut ge
schliffenen Messern, Seilen, Feuerzeug
u. s. w. versehen. Doch von den Wär
terrr ertappt, wurden sie sogleich zur
Einzelhast in die Kerker atgesührt. '
Nach einiger Zelt merkte einer der Mi
litärposten Rauch und Flammen. Ei
ner der eingekerkerten Sträflinge hatte
mittelst des Strohes, das ihm zur La
gerstätte diente, die Thüre de Kerkers
in Brand gesteckt. Glücklicher Weise
konnte man jetzt der Flamme noch leicht
Herr werden nd so den Brand im Keim
ersticken."
Berlin, 2. Jan. Di Nord
deuischc AUg. Zeitung sagt, daß jetzt
wieder die freundschastiichste Beziehun
gen zwischen Denlschlaiid ad Brasilien
Hestedt. Die zwischen Heiden Mächten
hest.-hktttcrr Schwierigkeiten sind durch
dir Nachgiebigkeit Braslllicns beseitigt
Schweiz.
Von allen unseren Eisenbahnen trägt
die höchste die größte Dividenden ein,—
die Rigibahn. Bis aus eine Höhe von
!>99tt Fuß ud im nächsten Frühsahr
bio zum Kulm <5399 Fuß) führend, hat
sie schon im ersten Jahre der Eröffnung
19 rtjv in den Reservesond gelegt und
ca. li isstt ans Nechnung übertra
ge u.
Seil Jahren hatten wir keinen so
streng nd anhaltend austretende Win
t-r. Dle Kalle stieg schon bis 19 Grad
Reaumur. Seit 4 Wochen wird
Schlittschuh, gelausr und Amateur
möge sich, wen es so fortgeht, rüsten,
in einigen Wochen die großen Seen zu
Frankreich.
Pari S, 29. Jan., später, Thier
übersankte beute der Nationalver
saminlrrng seine formelle Resignation.
Später beantragte ein Deputtrter,
daß ein Committee errrannt werde, wel
ch>s ein Comprvmlß mit ler Executive
bewerkstellige und wen das nicht
möglich sei, der Natioiialversammlunst
. unverzüglich die unter diesen Umstän
de ralhsarnsteil Maßnahmen vorschla
' gen soll.
Alle parlamentarischen Clubs sen-
den Deputationen an Thiers, m ihn
zur Rücknahme feiner Resignation zu
z Pari s, 29. Jan. Die gestrige Ver
werfung der von der Regierung vorge
schlagene Steuer auf Rohstoffe durch
die National Versammlung wird als
'. eine vollständige Niederlage der Thier'-
scheu Politik betrachtet. Die Enlschei
s, dung der Natir'naivkisammlung Verfügt,
daß man zu der Bestenrrurig der Roh
' stoffe nur t, äußersten Falle, und wen
' zureichend snr die Bestreitung der Re
gicruugokosteii erwiesen habe, schreiten
Ter Kaiser von Rußland hat dem
Prinzen Friedrich Karl vo Preußen
und dem Grasen Moltke als den Feld-
Marschälle der deutschen Armee beim
St. Gevrgsseste die höchste militärische
Ehre gewiesen, indem er selbst zum Prä
senkiren des Gewehres kommandlrie und
beiden entgegentretend ehrerbietig den
Degen senkte. Am 10. habe die
denlscheu Gaste Petersburg wieder ver
lassen und die Heimreise au erlreien.
Kaiser, Tbronfolgec und die übrigen
Großfürsten gaben ihn-n bis an den
Eisen ahnhof das Geleit. Graf Molt
ke war zuvor von der Akademie der Wis
senschaften ,m Ehrenmiigliev ernannt
worden. Während die deutschen Ehren
gäste des Kaisers täminlich nach Mos
kau gefahren waren, wo sie am 14. De
zember Nachmittags eintrafen und bis
zum Ii?. Ab, ndS verweilten, benutzte der
französische Botschafter, General Lest,-.,
diese Gelegenheit, dem Großfürsten-
Thrviisolger und der Großfürstin Cä--
sarewa am Is>. sich, seine Gemahlin und
Tochter, sowie auch seine Adjutanten
und seine Atlach, s vorzustellen. —
General Sheridan läßt die
Behauptung, daß er beim Empfang des
Großfürsten russische Uniform getragen
haben, in Abrede stelle, beziehungswei
se dabin erklären, daß s eine „Phan
tasie.Uniform" gewesen sei, deren er sich
in gewissen Fällen zu bedienen pflege—
Aus welchem Grunde er eine „Phanta
fle-Uttisorn," der amerikanischen Unisorin
vorgezogen, darüber schweigt die Ge
schichte ; übrigens wäre es interessant
zu erfahren, ob diese „Phantafle-lini
form" am Ende nicht doch eine „russtkchr
Phantasie-Uniform" gewesen ist.—lVl„>
Prinz Friedrich Karl und
Mottle machten, bevor sie Rußland
verlitsten, noch einen kleinen Ausflug
von Prtersburg nach Moskau, über
welchen wir der Moskauer Zeitung Fol
gendes entnehmen : Zu Ehren der Gäste
war vom Gouverneur von Moskau,.
Fürsten Dolgoruki, ein großartiges
Bankett veranstalet worden, bei wel
chem der erste Toast in russischer Sprache
vom Gouverneur selber unter großem
Enthusiasmus aus den deutschen
Kaiser ausgebracht wurde. Darauf
erhob sich Prinz Friedrich Karl
und ließ auch in russischer Sprache den
„Kaiser Alexander und seine tapfere Ar
mee" hoch leben. Als der Prinz
Abends im Theater erschien, verlangte
das Publikum die preußische Natio
nalhymne. welche auch unter großem
Betfall des ganzen Saales gespielt wur
de.
Wie den Europäern der htessg
Alexis-Schwindel vorkommt, läßt st
ungefähr au folgenden, der „Köln.
Ztg." entnommenen Zellen ersehen:
„Die freie Republik rer Ver. Staaten
und zumal New Jork, hat sich schon öf
ter als das dankbare Feld für hochge
borene Persönlichkeiten erwiesen, die
gern den Weihrauch der Menge in ihr
GernchSorgan entziehen. So ist auch
der russische Großfürst Alexis in der ge
nannten Stadt mit wahrhaft götzendie
nerischer Verehrung empfangen worden.
Zuerst war seine bevorstehende Ankunft,
die sich über Erwarten in die Länge zög,
der Haupigegenstand de Gespräch und
nicht minder der Vorbereitungen in de
sogenannten sashionablea Kreisen, in
denen sich die Shoddy Aristokratie durch,
besondere Begeisterung für den Fürsten
auszeichnete.