Pennsylvanische Staats zeitung. (Harrisburg, Pa.) 1843-1887, December 21, 1871, Image 2

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    Die Staats-Zeituug.
Z. vr.c><> üirll, IZc Z 9,
HarrtSbnrg, Pa.
Douqpdstag, Dez. 21, 1871.
Keine Zeitung nächste
Woche.
Dcl wir wahrend den Feier
tagen llnsre Druckerei zu verle
gen gedenken, so wird keine
Zeitung nächste Woche erschei
nen. Wir boffen, daß der ge
neigte Leser die Nichterscheinung
des Blattes deßhalb entschuldigt.
Umzng!
Wie scholl früher in der
„Staatszeitung" gemeldet, be
absichtigen wir diese Druckerei
nach unsrer Wohnung, Ecke der
Dritten Straße und Cherry Al
lel,, nahe der Ebestnnt Straße,
zwei Thüren unterhalb dem
„Friendschip" Spritzenhaus zu
verlegen. Der Umzug soll in
Laufe dieser und nächster Woche
geschehen.
Unsere geehrten Freunde und
Gönner stnd hoslichst eingeladen,
uns i unserm neuen Sanktum
zu besuchen.
Bitten nm Nachsicht.
Ermüdet und mit Rheuma
tismus lÄiafret, stnd vir am
letzten Montag von einer Reise
nach Philadelphia nach Hause
zurückgekehrt. Gerne wünschten
wir unsern Reisebericht in dieser
Rümmer zu bringen, allein es
ist lis unmöglich, diesen Wunsch
zu erfüllen, und können heute
blos unsern herzlichsten Dank
de vielen lieben Freunden jener
Stadt für ibre Gastfreundschaft
und Wohlwollen abstatten. Der
Reisebericht wird in nächster
Nro. folgen.
Auch müssen wir den „Brief
kasten" bis zur nächsten Num
mer verschieben. Wir bitten
um Nachsicht. Die erhaltenen
Gelder indessen, findet der Leser
beute angegeben.
Fröhliche Weihnachten
nd
Glückliches Neujahr!
Allen unsern Leser von Rat,
und Fern wünschen wir recht
fröhliche, selige Weihnachten,
und ein glückliches neues Jahr ?
Möge der Schirm des Him
mels uns Alle beschützen.
Möge Gesundheit und Friede
in jeder Familie wohnen.
Möge Harmonie und Ein
tracht in die Herzen aller Völker
kehren.
Wir wünschen keinen Reich
thum, denn dieser verursacht bof
farligss Leben; nein, wir wün
schen etwas Besseres, etwas Er
habeneres, Etwas, das Menschen
uns nicht geben können, näm
lich, ein gutes Gewissen und Ver
trauen auf Den, der uns Alle
erschaffen bat. Dies wünschen
wir für uns selbst, für unsreKin
der, und für alle unsre Leser.
Allen nochmals: Fröhliche
Weihnachten und Glückli
ches Neujahr!
Etwa Rruc!
Man sprich davon, Grant zu impea
chen ! Nun, da wäre noch' schönste.
Doch, nur itthlg Blut. So etwa ge
schieht nlcht, so lange die radikalen Hat
lunken in Washington am Ruder sind
trotzdem Grant schcn wehr wie einmal
die Eonstitution der Ber. Staalen unter
Füßen getreten hat.
Wo und wie und von wem da Ge
rücht herrührt, weiß man noch nicht; al
lein wo Ranch ist, da ist gewöhnlich auch
Feuer. Die Zukunft wird Ausschluß ge
be.
S- ist' grkimuirn.
Kurz vor der letzten Staatwahl wur
den mehiere hunder Arbeiter tn den
Schtffabaudöseu zu Philadelphia ange
stellt. Seitdem die Radikalen am Ru
ter stnd, geschieht dieß jede Jahr, und
zwar blos um die Arbeiter bet der Wahl
zu benutzen, und lhre Stimmen für da
radikale Ticket zu gewinnen.
Die Wahl ist nun vorüber, und wa
geschieht? Etwa Sieben Hundert
dieser Arbeiter, dieser weißen Scla
ven, möchten wir sagen, wurden vor
rtutgen lagen au den Schiffbauhösen
,u Philadelphl ent l a sse n! —So
ghtLelen, die sich zuWerkzeugen elen
der P-rteischaslea gebrauche lassen.
.beigen geschieh ' ihnen g-uz
recht, denn sie l> Bten, daß e ihnen eben
so ergehen würde, wie schon vielen Au.
der. Sie haben als den Fußtritt wohl
erbten. Prost.
Di Gisammt Brvlllkernng der Vereinigen
Staaten ist taut dem Bericht de Supertnten- '
enten de Sensu Z1.523.A0. Reger chSSS.- >
ZS7, hinesen ALS, Indianer 38t,71?. I
Sidlkle Ldrirthschft.
E ist fast „glich, sich dem poli
tisch Hahalr der radikale Partei,
enn ach onr flüchtig, umzusehen, ohue
überall af Zwang. Soastitution
verletzung, Schwindel, Betrug nd
Rand , stoße. ..lasamie" st der
Grundton ihre Verwaltung System.
Drückende Taxen werden der Arbeit
und der Industrie de Volke auferlegt
und die erhobenen Gelder auf die ge
wissenloseste Welse verschleudert, —Mil-
lionen Dollars von der Einkommen-
Steuer gelangen niemal in die Bun
dekasse, sonder nehmen ihren Weg ln
die Säckel der Collektoito.
Postofficen, Penston-Ossicen und
Revenue-Office find dl Stätten de
Unterschlag und Diebstahl. Schwind
ler und Betrüger find so zahlreich wie
dl fallenden Herbftblätter und machen
ebenso wenig Geräusch. Wer beküm
mert sich darum?
Dle Grant-Leut glauben an ihren
Häuptling und hängen Ihm blindlings
an, während dle ganz Ban sich gegen
seittg vor der öffentlichen Verachtung
zu verbergen und zu schilpen sucht.
Die radikale Presse wagt e nicht, ge
gen die Spitzbuben und Spitzbübereien
ihre Stimme zu erheben, well sie sich
selber dle Nase au dem Gesichte schnei
den und Ihr „eigene Nest besudeln"
Würde.
Dle demokratischen Blätter finden sel
ten dle Thatsachen aus—und wenn sie
dieselben auch aufindtg machen und
veröffentlichen, denn werden solche als
„erfundene Lügen für Partei-Zwecke"
angesehen.
Dergestalt segnet und preiste da
„loyale" Publikum seinen Herrn und
Meister und stimmt und zahlt für ihn.
Grant'y Politik, allen südliche
Staaten republikanische Regierungen
zu gebe, war da Liebling Schema
der Radikalen, zugleich aber auch da
KrönungSwerkexecutiver Infamie.
Auf Grant' Geheiß zogen Carpei
bag Gouverneure, radikale Kuklux
Congreßglieder, farbige Soldaten, „loy
ale" Ouartiermeister, Shoddy-Hallun
ken und Gauner aller Art nach dem Sü
den, umihnzurepubltkanistren,
da heißt: ihn zu knechten, auSzuplün
dern und radikal zu mache.
Da tyrannischen Countte da
Krtegsgesrtz proklamtrte, Neger mittels
der Bayonnete zu Legislatoren machte
und weiße Bürger ohne alle Verhör
einkerkerte.
Dergestalt hatten die Staaten „re
publikanische Regierungen" und repub
likanische Gouverneure erlangt, deren
erste Geschäft e war, sich auf Raub
und Beute zu verlegen.
Man sehe nach Süd-Carolina l—
dort hat der radikale Grant-Gouver
neur 30 Millionen Dollar in Staat
Bonds gestohlen.
Man blicke nach Nord-Carolina!—
dort hat da Grant'sche Staat Ober
haupt 9 Millionen Dollar entwendet,
sich au dem Staube gemacht und so
dann refignirt.
In Florida und in allen jenen
Staaten, worin die Grant-Creaiuren
irgend einen Halt gewannen, bestand
da radikale Programm au Zwang,
Erpressung, Standrech und Diebstahl.
Zu allen diesen Infamie schweigt
die radikale Presse und bemäntelt gleich
zeizeitig die Schurkereien und verun
treuungen, welche von ihren Parteiglie
dern in den nördlichen Staaten, haupt
sächlich aber am Sitze der Bunde-Re
gterung, mit unerhörter Gewiffenlostg
kett verübt werden.
Der demokratischen Presse kömmt e
daher zu, dem Volke gehörig nd an
haltend da radikale Süden-Register
vor die Augen zu hallen und tn den
arbeitenden Klaffen jenen „FreiheltS-
Stan," welcher jeder Art von lhrannei
ewig grindschasi und Rache schwör, wach
zu rufen und zu entflammen.
Die Zeit wird und muß kommen, tn
welcher sich eine lies herabgewürdigte
und systematisch bestohlen Nation zu
Gericht setzt, um „große" und „kleine"
Spitzbuben vor ihr souveratne Forum
zu ziehen und st den „züchtigenden Arm
der Gerechtigkeit" mit voller Schwere
fühlen zu lassen.—U. R
Eine andere Leöart.
Eine amtliche Toerespontenz zwischen
Staat Sekretär Fish und Herrn Eata
cazy, dem bisherigen russische Gesand
teu tn Waschington ist veröffentlicht,
ebenso die Note de Ersteren über den
Letzteren. Dt Privat - Eorrespontenz
aber nd verschiedene Thatsachen, welche
über den Streit zwischen Eatacazy, Fish
und Grant viel mehr Ausklärung geben,
stnd nicht publtzirt. Nach der New
Borker wun existirt ein Brief von Sek
retär Fish an E., worin er diesem eine
vaustellr tn New Bork, die Fish gehört,
zum Bau einer griechischen Kirche an
bietet, welche Anerbieten von E. abge
lehnt wurde. Er hielt einen Handel
mit dem Staatsbeamten Fish für un
passend. Bon diesem Augenblick an erst
soll man in Waschington aus E. so zor
nig geworden sein.
Dann fehl in Brief an die russische
Regierung, worin die Forderung von
Perkins befürwortet wird, al eine
persönliche Gunst fürPräsl
dent Grant. Wa hatte Grant
mit dieser Forderung zu thun, und wa
rum fehlt dieser Brief? Warum ferner
war Grant' Schwager einer der An
wälte dieser Forderung?
Diese Forderung baflrt auf einem
Eontrak, der M. <l. Perkin und der
russische Urtlllerie-Osfizier Tapi. Ott
Lllienseld in IbSK abgeschlossen halten,
al derselbe in Geschäften der russtschen
Regierung war. Perlin bot ihm Lie
ferung von Multeu tn Masse an; Lt
ltenseld erlangte Garantie für Leistung,
ehe er den Kontrakt abshließea könne.
Perkin warzufrieden, erlangte aber
etnlge Zeilen, das er dl Lieferung er
halten erd, wenn er bestimmte ve
dtagungen erfüll. Lilienfeld ging da
rauf ein und gab folgend Erklä
rung ab i
„Ich willige in et Abkommen über Ablie
fern von Waffe ander preußisch.russische
Grenz, welche im nächsten Frühjahr und nicht
später a> lehtiu Juni zu „folgen hat. Die
Zahl er Waffen soll R, nützt
zu einem Preis von OIS, zahlbar beiUtliest
rnua.—Die Waffen entsprechend de meine
Obhut übergeben Muster, mit Slevation
messei, vayonnetrlng, vier Zügen im Roh,
Messingende am Ladestock.
Capt. Ltltenfeld.
Hartford, Tonn., t 2. lanur 1856.
Vorstehende Ueberetukommen teidt der bei
dersetitgen Erwägung auf Ine Woche u lato
offen, wöbet tr einander der Annahme
der Nichtannahme de Eontratte t Kennt
niß zu setzen übereinkommen.
Capt. Lilieuseld.
Da ist Alle, wa vorliegt bezüglich eine
onlrakt. Ltltenfeld setzte 7 Tage daraus
(New Jork, den 19. Januar) den Perkln
brieflich in Kenntniß, daß er keine Eontrakt
machen olle. Hierauf bezog sich die russische
Regierung, al sie die Forderung zurückwies.
Perkin erklärte, daß er niemals den Brief om
19. Januar „halten habe,
Ltlienfeld wurde ln Petersburg amtlich er
nommen und sagte Folgende au >
„Am 17. oder 18. Januar richtete ich einen
Brief an M. B. Perkin, wodurch ich ihn tn
Kenntniß setzte, daß der EontraltSentwurf om
12. Januar null und nichtig sei, eil er die
ÄtÄbV.'' habe" op!
fragliche SontraltSentwurf li/meine Augen
nicht den geringsten Werth hatte. E ist klar,
daß Perlin meinen Brirf nicht vorlegen will,
Perkln hat wirklich diesen Brief er
halten. Sein Anwalt Joseph B. Sie
wart hat ihn durch eine Ltste de schlau
en Catacazy genöthigt, da Original
auszuliefern. Dennoch beharren Per
ktn Erben (dieser ist inzwischen gestor
ben) und Anwalt bei ihrer For-
der Wortlaut eine Doku
mente, da im Staatsdepartement re
gistrirt ist, zeigt. Darin heißt e :
Capt. Ott Lllienseld, ein accordirter
Agent und Offizier der russischen Regte
rung, schloß am oder ungefähr am 12.
Januar 185 i! einen Conlrakt mit dem
genannten M. B. Perkin behus Lte
serung von 35,000 Gewehren an die
russische Regierung ab, über deren An
kauf, Umänderung und Verschiffung sve
zlelle Bedingungen vorgesehen waren,
denen seitens de genannten Perkin
vollständig enllprochen worden ist.
Die russische Regierung hat niemals
Waffen von Perkin erhalten; Nie
wurden. Der Umstand, daß der Con
lrakt 15 Jahre alt ist, ohne daß man
sich ferner eeinnerte, spricht dafür, daß
die Forderung betrügerischer Art ist.
Die Sun schließt ihren Artikel mit fol
gende Worten:
Und zur Betreibung einer solchen be
hat der Präsident selbst sich als „Claim-
Agent" hergegeben, hat er einen Brief
an den Kaiser von Rußland schreiben
lassen, worin er eine günstige Berückstch
tigung de Schwindel erbittet,—ist der
russische Gesandte beschimpft und mit
Entlassung bedroht und seine reizende
hochgebildete Gattin in der gemeinsten
und boshaftesten Weise angegriffen wor
den.
Es liege noch andere außerordent
liche Thatsachen in Bezug auf diese an
gebliche in Bezug aus diese angebliche
Forderung vor, welche hiesigen, wohltn
formirten Personen kein Geheimniß sind
und auch dem Publikum kein Geheim
niß bleiben erden.—P. D.
Abdankung de Oberbundrsanwaltr
Alrrman.
Washington, 14. Dez.—Unge
achtet der häufigen Berichte, daß der
OberbundeSanwalt Akerman abgedankt
habe, dauerte c doch bt gestern Nach
mittag. bi dieser Fall wirklich eintrat.
Der Präsident hat die Resignation an
genommen. AI sein Nachfolger ist der
Achlb. Geo. H. William von Oregon
bestimmt, dessen Name heul dem Se
nate eingesandt wurde.
Der Senat nahm in seiner Exekuttv
sttzung die Nomtnation de Achtb. G.
H. William auf und bestätigte sie so
fort einsttmmtg, ohne daß dieselbe vor
her an in Comite erwiesen wurde.
Ex-Mitgliedern de Senat diese Rück
sicht zu Theil werden läßt.
„Gotllieb! Merkst Du wa ?"Wir
lesen im „New Jorker Demokrat" (ei
nem erz-radikalen Blatt) in ei
nem Artikel über die Arbeiteisrage im
Congreß:
„Eine neue Commtsston der Art regt
In un jede Mal die Frage an: „He!
Gotllieb! Merkst Du nicht ?" Die
„Arbeiter" machen Mtene, ine eigene
Partei zu bilden, da ist e Zeit, Etwa
zu thun, auf da man bet der nächsten
Wahlkampagne hinweisen kann, um zu
beweisen, wie väterlich die herrschende
Partei für die „Interessen der Arbeit"
sorgt."
Wir möcht die Frag wiederholen !
~H! GottUeb! Merkst Du nicht ?"
Der „Demokrat" sucht „die herrschende
Partei" lächerlich zu machen ? Was hat
da zu bedeuten ? Hat er mit der herr
schenden Partei gebrochen?
(Für die „Pa. StaalSzcltung.")
Hast uno Zgrl.
Voller Theilnahme spiach dee Hase
Zu dem Igel In de Brase:
Mühsam lst dein schwampler Bang,
Ssar' dein Mtlleld, tnurri der Igel,
Läufe hast du zwar lle Flügel,
Doch der Adler holt tlch in,
grlßt dich auf mit Haut und Bein.
Oder furchtsam liegst du nieder,
Wenn dir steif gesagt die Glieder,
Und, ein toehrlo trauilg Aas,
Doch der gelnd geht mir ordel,
Od er noch so bissig sei.
Komm' er Hinte, komm' er ornen,
Weis' ich strack ihm eine Dornen,
Mehr al Läufe schafft die Wehr:
Ruhe, Sicherheit und Ehe'.
I.R..
u der Thüre der Postoffiee ,
Burlington, Vermont, fand man vor Kurzem
folgende „Notiz" angeheftet -
„Da mein Frau Mary Miller mich vor
unserer Helrath in Bezug auf ihr Alter ange
führt ha, indem sie sich für nur ZK Jahre alt
angad, während sie 32 Jahre alt ist, und er
faulte Zähne ha, ich dagegen nur 22 Jahre
aU di und osikommen gesunde Zähne hade,
dezahlen.^t^'shu°ech."
iSllr die „Venn' l-ati-u,,."z
Die PrIe der Hmztzstzpüchr.
Scherz und Erß flud I all >
seruugrn eine ursprkagliche volklr
ben eigentlich zrtnltch. van
begegnet man ach af bei Gebiete der
Hauspruchpoeste hißg salche Sprü
chen. weiche entweder halb naiv, halb
selbstbewußt, neckisch, schalkhast da
sehen, oder auch geradezu in uaver
hülltem Muthwillen Spruch und Sitte
selbst parodier und karrtkiren. So sah
ich auf einer Wanderung durch di'
Schweiz, (meinem Gebortland) an ur
alten, aber heute noch soliden und festen
Häusern, Hausprüche, die ich de Hu
mor wegen in mein Notizenbuch ver
zeichnete, und mit inigen andern Sprü
chen, au uralten Dokumenten entnom
men, gerne auch den liesern Ihre Blat
te mittheile.
So lautet in Berner Haussprnch, de
H. Grimm im Jahr I7<>3 verzeichne!
hat wie folgt:
„Dieß Hau siebt in Gotte Gewalt,
Ist ornen niu ud binden alt."
Und verwandt damit einer au Zurzats
im Aargau:
„Dieß Haus steht tn Gotte Hand,
Wird Gott einst srin Herz erweck?.
So laß' Ich e ml Ziegeln decken."
Den Abstich zwischen manchem from
men Reim und dem darin aufgeführte
seltsamen Namen de Hause verzerrt!
der Witz zur srtoolen Ungereimtheit; sc
in den zwei Baseler Sprüchen -
„Auf Gott meine Hoffnung bau',
„Wacht auf, ihr Mensche und thut Büß,
Ich beiß zum gotdnen Rinde,fuß."
In da Gebet um Bewahrung det
Haus vor Feuer und Wassernoth legt,
der Witz da egoistische Motiv de Be
tenden, allgemein drohende und unaus
weichliche Gefahren jeweilen wenigsten
auf Andere abzuladen r
„Ich bitt' dich, hrlt'ger Florian,
Verschon' mein Hau, zitnd'andre an."
Neben Feuer und Wasser nennt abe!
ein Epigramm Loga, dem Hausproch
schretber noch eine andere Gewalt, db
sein Haus zu Grunde richten mag:
„AI Udu Morgen gieng berfiir,
Stand dieser Spruch an seiner Tbiir.
Dieß Hause stebt in Gotte Hand,
Versoffen ist' und nicht dirbrannl."
Bekanntlich zeichnen manche Hau
sprüche die Häuser der Handwerker, wit
Schmiede, Schlosser u. s. w., charakteri
stisch au. Einem Bäker nun muthett
ein Epigramm de Herisauer Poeter
Jos. Grob (gest. lv!>7)zu, an sein neu
es Haus den Spruch zu heften!
„Ihr burger dieser stad, tonit her und nem
Wt Ii I s"
Ei Auswuchs der HauSspruchpoestt
sind die zablreichen schulmeisterliche
gloskelietmereien an drn Schulhäusern,
Ihnen gilt eine Parodie von Bogumi!
Goltz (Ein lugendleben):
In jeder Wissenschaft undÄgend
Und ztrbt darau mit Müh' und Noth
Sein kärglich Sliicklein taglich Brod,
Auch bearbeitet man den H
Den widerspenstigen Indern.
Nach Form und Zweck verwandt mi!
den Hausprüchen im engern Sinn sink
di- Inschriften aus Grab- und Denk
mälern. Auch diese haben vielfach Pa
rodieen erfahren. Wenn ich deßhalb in
Folgenden auch von solche einige Pro
ben mittheile, so hat der Leser sich ntch
etwa zu stoßen an frivoler, liebloser Ge
slnnung, sondern vielmehr einzusehn unl
zu entschuldigen, wie im Volke, desser
Humor stet und über allen Dingen wack
ist, sogar parodtstische Grabschrlster
landläufig werden konnten.
In der Kirche von Zürcherisch Bubi
kon liest man:
Hier rußet sanst in süßem Fried
Der die Junker RudolpfSchmied ,
Er hat am sechsten Tag August
An einem Schlagfluß auf der Brust
Nachdem er bt in' fünfte Jahr
Hochsürstticher Statthalter war.
Im fünfzigsten da zeitlich Leben
Dem treuen Schöpfer übergeben. l7k?
Begreiflich ein kleiner Sprung vo
diesem bitterernsten Wort zu dem tollen
Ach, ach, ach,^
Gestorden an dem Bauchweh.
Eine ander in der Predtgerkirche in
Zürich lautet:
Ich blühet daher wie eine Rose,
Bald gab nur der Tod ein harter Stost.
lk7o
Wie sollte man sich nun eben wundere
über die Parodie -
Hier unter diesem harten gel.
Da liegt begraben die grau EIS,
St, hat den schwerst- Tod erlitten,
Ist d'Stägen ad in Himmel g'rtlten.
In Aargauisch Sin ward in Bauer
der sich mit seinerKuh vor einbrechendem
Gewitter unter eine Etche geflüchtet,
sammt dem Thiere vom Blitz erschlagen ;
beide sollen vaseidst begraben und mii
der Inschrift, die der Gemeinderalh üb
rigen wieder vom Grabkreuz abnehmen
ließ, beehrt worden sein -
Hier liegt begraben
Vom Blitz erschlagen
Ein Mann und seine Kuh,
Drr Herr gab' ihm die ewig Ruh.
3 R.
Eanton, Ohio.
Ransch-Studien. Für Trinker
hal di Zusammenstellung der erschieden
en Arien de Rausche, wie sie da franzö
sische Journal „La Vigne" bringt, wobt etwa
Interessante. Und er tränke nicht einmal
in heilerer Gesellschaft sich in eine etwa erhöh
te Stimmung hinein k Darum geben wir hier
di Worte jene Bialte, welche sagt:
„Der Weißwein ist dem Rervenspste schäd
lich, erursacht Zittern, Verwirrung der Spra
che, Eonvulflonen. Die moussirei-de Weine
steigen schnell >u Kopfe, aber ihre Wirkung tst
nur on kurzer Daner. Aepfelwet kann schnei
ter berauschen, als anderer, und bringt auf je
den Fall auf te Schleimhäute drrßerdauung
organe einen verderblichen Einfluß hervor, der
oft im Magenkrebs endtg. Die Betrunken
heil in Bier ist schwer, stupide, hindert aber de
Trinker nicht, fett zu werden, während die
Branntwetntrinker einem langsame Tod ent
gegenaehen. Gefährlicher noch at Bräunt
ei ist der Absvuth, dann der Tafta und der
Kirsch, eiche eine ahrhafte entsetzliche, er
nichleude Trunkenheit hervorbringen. ,
Rothwein, wenn doch sein soll, der am de
ften Champagner. er ist ja seit dem deutsch.
ftauMsche Handel - Vertrag billig gew,r
-— Di Tabak-Vauer t West Earl Town
schip, Laukafte Eountp, haben ihre diejährige
Tabak-Ernte zu l 2 bi tS Seul per Pfund
erkauft.
Auf der Baueret von I. H. Ttrtckler, tn
West-Hempfleid Townschip, Laukafter Eountp,
-urden vorige Wochr l große Weichhühner
;eschssn und weggestohlen.
E>rß-Vtrhandluagt.
Senat.
Nr. Robertson berichtet die allgemeine Am
nestiebA de Hausi und empfahl deren An
nahme.
Mr. Sumner rächte ln VW et, treffend
die ReduMo er Inland - Stenern und die
Ahschaffnng derOfstce de Commissioner ,f
Internal Renn ad ha, dt VW dem Finanz-
CommlNee > üderneisen.
Mr. Sherman bezwrtfelle, daß der Senat
da Recht habe, eine Bill an diesem Charakter
anzunehmen.
Mr. Sumner erklärte, er lle nicht die
Machtdeftignisse de Hause teetntrSchtlgen.
C sei die ja lein Bill, die Steuern zu erhö
hen. sondern dieselden zu erntrdrtgen und eine
Bill zu diesem Zwefle lönnte füglich on dem
Senat ausgehe.
Mr. Shrrman sagte, daß die Bill die Tare
anf Spirituosen o fünfzig auf 80 Cent er
höhe.
Dt Bill urde de Fi-iz Eommillee über
wiesen.
Diese Bill destimmt, daß all Inland Taren
und Rölle mit Aunahme Stomp on
de nächsten Juli an aufgehoben sei sollen
Die Stamptare auf Spirituosen soll ans 80
Ten! pr. Ballone erhöht erden vorausgesetzt,
Januar >872 auferlegt wird. Dt orherge
gangenrn Asseßments sollen erhoben erden.
Dt zweifle Sectio bestimmt, daß die Aemter
eine TommtsstoneiS, Deputy CommissiourrS,
Soltcttor. Sollector und Dutp Collector, Asses
sor und Asststent-Asessor, Supervisor und De
>erlte, Head of Dtvlfion, Clerks und andere
Angestellte unter dem Commissi! of Inter
nal Revenue am ersten Sept. 872 abgeschaffi
erden. An Stelle dieser Beamten soll nur
elche ein zu lassende Besetz bestimm.
Die dritte Sectio setzt fest, daß alle Beamte
welche gegenwärtig unter dem Commissi! Os
Internal Revenue stehen, vom 1. September
1872 an rm Departement de Schatzamis-
Sekretär untergeordnet sein sollen.
Die vierte Sectio bestimmt, daß all Pro
zesse vom 1. Sept. 1872 an de Solicitor de
Schatzamt übertrage werden solle.
Die fünfte Sektion sagt, daß alle Machide
fugntss, elche in Bezug auf die Clnlreitung
der Taren gegenwärtig dem Commissi, s
Internal Revrnue zustehe, vom 1. September
1872 an dem Schatzamtssekretär Überträgen
sei sollen.
Die sechste Sekiio autoristr den Schatz,
amtssekrelär, vom 1. September 1872 an, die
ihm nothwendigen Clerk nach Gutdünken au
den setzt on dem Commisstoner angestellten
Die siebente Sektion auiorislrt den Schatz
amtssekretär die Abtheilung des Beheimtien
ße seine Department gegen dle Uedertrete,
de betreffenden Besetze zu benutzen.
Die achte Sektion hebt alle Gesetze auf, el
che im Widerspruch mit dieser Bill stehen.
der Mitgliedschaft de Sommittee für Acker-
Mr. Morton deantragle den Beschluß te
treffend Schluß Vertagung am 2. Montag im
Mai aufrecht zu halten.
Mr. Sumner beantragte folgenden Zusatz!
Vorbehaltlich, daß der Congreß sich nicht eher
vertage, bi eine Supplemenlar-Sivil-Rechts-
Bill passirt ist, die gleiche Rechie ohne Unter
ter-1 ,
für Reform de Civtlbienste hinzufüge.
Mr. Trumbull beantragte, den schwebende
Vorschlag auf de Tisch zu legen, um die Bil
für Aushebung poliiischer Entrechtung aufzu
nehmen. Abgelehnt mit 22 gegen 01.
Mr. Wilson beantragte den Beschluß betres
aufzunehmen bezüglich Entschädigung von Ar
deitern in Massachusetts, gemäß dem Achtstun
den-Besetz.
Mr. Sumner unterstützt den Antrag. Dies
Arbeiter wäre nicht so behandelt, wie die ip
Rgierung-Arbeit anderswo.
Hau.
Mr. Dawe bot eine Beschluß an betreffcnt
Die Bill betreffend die Postgesetze zu consolt
dir, pasflrle.
Mr. Bingham vom Justiz - Sommittee be
richtete eine Bill, welche den eisten Mantag in
November 1872 zur Wahl der Präsidentschaft
Wähler festgesitzt. Zurückgelegt.
Die Bill, welche Mr. Brook einbcrtchtet
betriff Verwilligung von 8250,000 für dt
Unkosten de Schiedsgericht zu Genf, würd
ach längerer Diskussion über gormaliläte
legung der Congreß-Distrikte.
Mr. Mercer erklärte sein Substitut, E
nimmt 280 Repräsentanten an 4 Staaten
Delaware, Oregon, Nevada und Nebraska
sind jeder zu einem Delegaten berechtigt nass
der Constitution, obgleich st nicht hinreichend!
Bevölkerung haben. Dividirl man die Zah
der Bevölkerung der üdrige Staaten mit 137,-
000. so gidt da 258-mit Obigen 252. Da
zu für 18 Staaten, die mehr als die Hälfte
137,800 haben, die nicht vertreten sind, noch si
1 Repräsentanten, ergib in Summa 280
Die 18 Staaten sind Massachusetts, Rhode Is
land, Connecticut, New Zork, New Jersey
Pennsplvanien, Maryland, Virginia, Nord
Mr. Rirback ist grgen jede höhere Anzahl de,
Mitglieder al 241. Unter anderen Bründen
bestimmen ihn die Rücksicht auf Crsprrniß und
daß kein Platz für mehr t der Halle ist.
Da Eomwittee erhob sich, ohne über dle
Bill zu entscheiden.
E wurde eine große Anzahl Bill einge
eelcht und an die ditreffendemCommittee ver
wiesen.
Mr. I'ynch brachte einen Beschluß ein, wel
cher da Sommittee für Autgaden in dem
Schatzamisdepartement beauftrag, dem Hause
arüber zu berichten - I) Ob die Ausgaben in
lesen, Departement durch da Besetz gerecht
ortigt sind. 2) Ob alle Ausgaben in diesem
Departement in Uebereinstimmung mit den
IZerwllllgungen gemacht worden und ob für
Urfeld die betreffenden Belege vorbanden
Ind. 3j Ob eitere Besillgedung nothwendig
st, um die Degierung vor ungerechtfertigte
jörderungen zu schütze. 4) Ob Ersparnisse
n de Departement gemacht werden können,
,nd ob an sich Bcrnachläisiguugen hat zu
Schulden kommen lassen in Rückforderung von
Beider von Solche, welche Unterschleife br
zange. 5) Ob nöthige Beamten in dem
Departement eristire und welch Behalte her
abgesetzt werden könnte, k) Soll da Com
ttteedie eueeen Betrügereien im Schatzamts-
Departement ersuchen.
Dieser Leschluß 'de angenommen.
Mr. Wood trachte lue Beschluß ein, wel
cher der republikanische Partei, weil sie jetzt
im Congreß die Majorität ha, zur Pflicht
ach, auf die wiedereinfürung er Hartgeld
zahlunge hinzuwirken und de Zoll auf eine
ginanzzoll zu rednziren.
Der Beschluß spricht fich ferner für die Re
daction der Taren und Ausgaden au, für Cr
sparnisse, namentlich im Militärwesen, und ge
gen die Anhäufung von Beld in dem Staats-
schätz, sowle für Maßregeln jur Herstellung
e Frieden und Beförderung de Wahlstan
de im Süden.
Die Resolution wurde ach einer kurze
Debatte tt IRi gege 77 Stimme zurückge
wtese.
Mr. Kell, deaniragli eine Risolnttoa, de
SchatzamKsekretärzu einem Berich arüde
auf,farer, wie diel Beamten In de Inter
nal Revenue Dienst am t Mär, lBiii> und am
i. Deeemdee IS7I an gestetzt gewesen sin und
wie groß deren Zahl in dem Jahre orher ge
wesen. Edens, was für Gehalt >e. für diese
Beamten bezahlt Warden ist. Angenom
men.
Inländisches.
ine interessante Wittwe. Im
Jahr, 1842 ledle in Waschington, Pa., ein
bildschöne junge Mädchen, Tochter lue rel.
che vatrr, und eben da ein Elerk Rameue
Robert—, der sich um die Hand der junge
Dame brwarb. Da schöne Fräulein hatte
nicht dagegen, wohl aber der Herr Pap, und
ach kurzem Besinnen heirathete sie —einen
der, tuen retchrn Mann, de er Her,
Papa sehr empfohlen hatt,. Drei Monate dau
erte tt glückliche Ehe, da fand der Ehemann
durch einen Stur, cm Pferde seinen Tod. -
Rodert, der erste Liebhaber, schöpft neue Hoff
nungen undaspelie teder „Süßholz" that ade,
die enischeibende Frage nicht rechtzeitig und ei
hielt eine Tage eine Einladung zur Hochzel!
seiner gebeten mit Herrn So und so-
Zwei Jahre darauf zog da Ehepaar nach S
racuse, N. A., wo der Mann an der Choler
starb. Rodert war wieder aus de Posten nt
war eben im- Begriff die große Frage zu thu
al ihn die Dam, in Keunwiß setzte, daß iht
Mann seine Geschäfte in solcher Unordnung
hinterlassen habe, daß sie, um keinen Verlus
zu erleiden, seinen Geschäftitheithader heira
theu müsse. Mit dem dritten Gatien zog dll
Dame nach Detroit, Mich., wo da Paar meh
rere Jahre lebte. Eine Tage befand sich dei
Gatte aus einem Dampfer zur BergnügungS
fahr. Ein Sturm kam, da Schiff strande
und unter den Trümmern und in den Weller
fand der Ehegatte seinen Tod. die Baltin ur
de durch dm Heldenmuts, eines Bekannten ge
rettet und au Dankbarkeit reichte sie diese
ihre Hand. Da Paar kam nach Pittdr,
und Rodert, der treue Robert, folgt ihm hier
Eine Tage, al er gerade an dem Lade dll
Ehemanne vorbeigeht, biete sich ihm ein gräß
ltcher Anblick dar. Ein Faß ist au einem ode
ren Stockwerk durch dle Luken heruntergefallei
nd hat den Mann seiner Geliebten erschlagen
Schnell triit er ei s Weiße die unglücklich
Wittwe schon? Der vuchhalter ist ebe,
auf dem Wege zu ihr, wir ihm zur An,wo,
gegeben. Da hören, sich drehen und Pfeil
geschwind auf die Straße hiaschieße, wa
da Werk eine Augenblick. Bor sich steh
denßuchhalter, der wie ein gejagte Reh or ihn
herläuft. Schweißtriefend folg er ihm. Di
Dame wohnte in lleghenp. Beide Bot!
gelangen gleichzeitig au die Handstraßenbrück,
ort muß der Buchhalter Brückengeld bezahle
Robert hat einen greipaß, er schießt orbei n
!°mmt endlich athemlo or dem Hause de
Wittwe an. Er weiß daß e hier schnell han
ein heißt. Dein Mann ist todt! Willst D
mich hrirathen? stößt er schnell hervor un
rnkt in einen Stuhl. Jetzt kommt der Buch
Halter auch, sieh, der, daß er keine sich
mehr hat und rondollrt nur. Die Dame im
Rodert Haud nun und nach Ablauf der lah
eeSirauir hat sich da Paar geheirathe. Di
Dame hat durch die viele Erbschaften ei de
trächtltche Vermögen uud Robert ist jes
-.gutad". Woran sichergiebt, daß auch i
unserem prosaischen Zeitalter treue Liede noe
Ihren Lohn finde. P 1,,. vlkdl.
Ei Bräutigam wider Will.-
Folgende ächt amerikanische Geschichte erzähl
der beliebte deutsche volkschriflstller L. Kl
in seinem Buche „Amerikanische" -
Ein schmucker deutscher Metzgerdursche kan
nach Buffalo und fand dorr Beschädigung bi
einem Metzger. Jeden Morgen halte er a
Fleisch zu den reichen Kunden in' Hau zu tra
gen, und zwar auch zu einer alleinsteh,den
zungen schönen un retchen Dame. Die sieh
den blühenden Metzgerbursche nd ist wie de
zaubert. Sie will mit ihm reden, ader er e,
steht kein Wort glich und sie kein Wort deutsch
Sie wird alle Tage freundlicher gegen ihn un
gibt ihm zuweilen hüdsche Tinkgelder. tndlic
ist sie fest entschlossen - dieser wird mein Man
oder keiner. Wenn sie ihm nur sagen könnte
wo sie der Schuh drückt!
Sine Morgen saßt sie sich ein Herz, lad
ihn durch eine Handde egung in' Zimmer Ii
und geedt sich hier in allen Formen deAnstan
de und er feinen Bildung alle erdenklich
Mühe, dem Ahnungslosen begretsttch zu ma
che, daß sie ihm, wie er ihr bisher Fletsch „
Rindern und Kälter präsenttr, ihr einzige
Herz und ihre Han biete. Da deute sie zu
letz auf ihr Her, und ruf, in höchster Erregung
~I v°ur Lad!" Uud da erstand er. der,
schüttelt den Kopf und rück sich mit den Wor
ten „No, No k" zur Thür hsnau.
St- sinkt vor Schmerz in ihren Dtvan, doe
sie erheb sich wt-ver. laß, -spannen, fährt zun
Gerichtshof und verklagt ven Metzgirdurschen
er habe ihr die Ehe versprochen uud wolle sei,
Wort nicht hatten. Er wird eitle, stellt
Anttage natürlich in Abrede, ader die Dam
schwört ihre ussage. Da lautet da Urtheil
entweder so und so viel Tausend Dollar Ent
schädig der Dame zu bezahlen, der so un
so iet Monate hinter Schloß und Niegel „
sitzen, der die Dame zu ehelichen.
Geld hatte er ketues—sitzen wollte er nicht-
und da sieht er die Amerikanerin erst rech, a,
und findet, daß sie so übel nicht ist. Uno ge
rühr, reicht er ihr die Hand und stammet,
„Well, pou'r m, Lad, l" Damit war die Eh
geschlossen. Der Richter nah den Akt z>
Protokoll—und da glückliche Paar fuhr nah
Hause. Der ehemalige Metzgerbursch, ist nu,
ein perfekler Gentleman geworden.
Die Gesetzgebung von Wvoming hu
sich bereits bewogen gefunden, da grauen
stimmrecht wieder abzuschaffen, da dasselbe siff
als ganz unpraktisch bewährte, nd ede sowe
hat jedoch die WiederiufSakte mit Beto beleg
und dle Weiber behalten vorläufig noch dai
Stimmrecht.-Brav. Haben die grauen ich
ein besseres Recht zum Stimmen al die Ne
ger?
Ein Schweizerischer Sonderling.
Nach der „Schweizer Ztg." ledt in der
Weitste! au Zürich, der in Folge eine Ge
löbniße nie ein Wor spricht. Weitste! war
ein lebensfroher Mensch, wie andere Menschen
auch und liebte sogar. Uder sein Mädchen
soll er einst etwa gesprochen haben, a sie
veranlaßte, ihm die Hand zu verweigern.
Da gelobe Wittstelu, sech Jahr lang kein
Wor zu sprechen, wenn sie ihm erzeihe. Sie
nahm diese harte Buße an > ader im vierten
Jahr starb sie. Ergriffe von Schmerz schwor
Wettstetn, nie mehr zu sprechen, so lange er lebe.
Paniqu in TituSville. In de,
Nacht zum Dienstag stürzte in TituSville, de,
und riß im Falle ein daran getaute drestöcki
ge Hau mit sich. Indem größere Betäu
be urde in Sohn de Ja. Paschall im Bett
erschlagen, in dem kleineren eine Magd todtge
quetscht, und erlitten außerdcm t 7 Persouen—
meist schwere—Beelitz. Eine praktische
Illustration zu der unverantwortlich leichtsinni
gen Weise, in elchrr In Amertka gebaut wir I
Starb vor Areuden. Jeff Riee t
Springfield, Ehester ountv. stel an eine Ta
ge voriger Woche todt nieder, al er erfuhr,
aß Ihm eine Erbschaft von SLSVU zugefallen
s-I.
Weihnachtsfreude eines
Waisenkindes.
Dort im Haus sh' ich Licht,
Reiche Gate stehe;
Für mich Waise sind fie nichi:
Muh mein Brod eeflehe.
Ellern in der Siuhe sind
Mit den frohen Kleinen,
Hören nicht den rauhen Wind
Und die Armuth weinen.
Wissen nicht in ihrer Lust,
Was ich fühl' in einer Brust.
Alle Blocke klingen.
Aste Häuser werden hell -
Eltern, Töchter. Söhne
Drängen sich zu Fenster schnell.
Horchen auf die Töne,
Denn so Iledltch zu dem Sang
Stimmt der Blocken Feierklang.
„Freude, Friede aller Welt"
Schalt iu meinen Ohren,
„Deun ei nablet Ist der Welt
Dies Rächt gehören
Knäblein zart ist Bolle Sohn,
Ist der Engel Freude',
Stieg hinab vom Sternenlhron,
Träg nicht Bold noch Seide.
Sucht ihn nicht im Prunkgemach,
Fraget ihm bri Hirten nach."
O, wie wird mir froh und gut
Bei des Liede Töne I
Hab zum Betteln neuen Muth >
War, gleich mir erlassen;
Wer Verstöße heute mich.
Würde Jesum hassen.
Der sür arme wurde arm,
Daß man lln'dre ihren Harm.
Hadet ihr' vernen,
Auf die Welt gekommen ?
Wollet ihr erwärmen ihn
Blicket auf mich Waisen hin,
Ei schrecklicher Vorfall ereignrte
sich orlehteu Freitag in der Nähe on Tama
qua, Schupllill Co. John B. Bernhardt, ein
Fuhrmann für ein der dortigen Brauereien,
hatte in de benachbarten Hömel Bier ab
geliefert. Auf dem Heimwege, at er einen
Hügel htnadfuhr, lehnte er sich über de Wa
gen hinab, n zu bremse. Pteibei verlöre,
da Bleichgewicht und stürzte hinab, blieb aber
mit den Füßen Irgendwo hängen. Die Maul
thiere, durch den Wagen gedräng, fingen ao
über den rauhen, gefrorneu Boden. In Tap.
lorSvllle wurde sie zum Stehen gebracht; ade,
der Fuhrmann war bereit todt. Seine Leich,
bot einen traurigen Anblick; der größte Theil
de Kopfe und die eine Hand bis zum Be-
Irnkr waren abgerissen, ebenso da Fleisch vor
Arm und Schultern. Der Verunglückte wa,
unverheirathet, etwa ZV Jahre att, und ein slei
Biger, ordentlicher Manu. (I. Dem.
Ein Likbesroman.
lrgant gekleideter junger Mann mit einen
kostbare Blumenstrauß. Er rief cinenDienst.
au heran und übergab ihm da Bouquet ii
fung zur äußersten Vorsicht, verschwand er, ohn,
sich ein Marke geben zu lassen. Der Dienst,
mann stand nach dem Verschwinde,, de Aus
traggeber noch fünf Minuten wie Loth Weid
nachdem zur Solpäule geworden war, di,
Augen starr auf die Addreffe de Briescheni
grrtchlet und la immer wieder „Fräulein An.
si auch mit Niemand Nmgaug, als mit ihre,
Schutfreundin Anna, die sie mitunter de
Abend besuchte; und nun sollte er selbst der
ner so fromm in die Welt blickenden lochte,
machen. Wa thun? Seine Pflicht gebot, siq
de gegebenen Aufirage zu entledigen, hatt,
Wa mochte aber in drm Briefchen siehrn? Et
duftete nach echter Rosenesseuz. Sollt er si
einer Verletzung de Briesgeheimnissi schuldi,
machen? Nimmermehr! „Aber als Vater",
sagte sich der Sophist, „habe ich och ein Recht
Briese zu öffnen." Rasch entschlossen trat e
Btllet, die noch ganz frisch und weich war
Da stand nun geschrieben „Abgott meine
mal, daß ich ohne Deinen Besitz nicht lebe
kann. Da Weitere heut Abend bel Anna
Ich bin 01l Hoffnung. In Eil, Dein Franz/
—„Also Franz heißt die Eanaille!" brumm
der classisch delesene Dienstmau. Dan
entgegengesetzten Seite der Stadt > tragen SI,
doch die Bouquet und da Btllet zu Fräulein
ntche wlssen, dem soll eine Rase gedreht wer
den. Verstanden? Hier haben Sie einen
blanken preußischen Thaler—geben Sie mir sie
benundzwanzig Sildergroschen d'rau. So !"
Darnach trennten si sich. Jetzt ging der de
leidigt Baier, Anna, der „Schulfrrundin",
die er endlich in' Verhör nahm. Er war da
ge Tochter ach Berlin gezogen war, daß Herr
Franz der Sohn eine wohlhabenden Kauf,
mann sei, ber sich sterblich in Auna verliebt ha
be, und der nur die Einwilligung seine Vater
abwarte, um dem Dienstmann, dessen Geschich
te er durch Alma erfahren, um die Hand seiner
Tochter zu bitten. Um kurz zu sein, erzählen
wir noch, aß Anna die Wahrheit gesagt, und
die Ehe de liebenden Paare vor vierzehn Ta
gen ein gesegener orden ist. Anna ist heute
„Madame Franz" und ihr Bater hochbesolde,
ter erster Buchhalter i Beschäft seine Wohl
situirten Schwiegersohn,.
Vrdint Racherhmung. Ei Fi-
Schulden kommen ließ, hat Selbstmord de
zangin. Wenn diese Beispiel allgemeine
Nachahmung fände, so gäbe e viele Städte ln
m
lhiladelphia lernen Deutsch. Dr. O. Set
ensticker, deutscher Profeff, -u er Uulverfi.
lit Peuusplpanien zu Philadetphla. schrie
m Kien N°. a Pastor .obst in Allen,wu
nlrr Andeiem :
Sie so ertlichen Ant, „ er Pleae
°n Seiten de ?>u>U.lpl.ln'r,k.r',
uto das Studium ter deutsch. Sp,,ch I
er aufgenommen worden ist. Mit-Iteber de
Institut (fast ausschließlich Lehreriuneul da
en durch ihr Unterschrlsten die Wahl er.-
lenstande für den Klassenunter,ich! zu ,.
Ntn, uud da stellte es stch HZraus, daß dtt ee
rderliche Anzahl on Nnterschrifie, nämlich
ll>, nun sue da Deutsche erreicht war,
Geschwindigkeit ist namentlich in
merita eine Hurrel, wir nachstehender leiner
man. drr den Titrl, ..sech Sonntage" fii.
en lönnte. in drr lehrreichsten Weis illustriit.
m Sonntag, den tS. Oktober. er
armer Jas. vurge, in Mae. Mich., seine
Naitin durch d.n Tod. Am Sonntag, en 22
Ort., machte er die Bekanulschast er An R.
erts in Bopne ei Macomb. Am Sonntag,
en 29. Ort., heirat,teten die Leiden. Am
Tonntag. den S. No. besucht da euver
nählle Paor da- Grab der seligen No. I. und
luf dem Heimwege entstand ei leiner Streit
'-rüber i ob N 0.2 besser al No.t. Am
Sonntag. i 2. No. Fortsetzung de Streite-
Priigerei-Standal. Fluch ergrau.. Am
Sonntag, den 26. No. SchidungNage und
-Fortsetzung folg, I
UnangrnehmerHumor.—DaLr
schwinden von Winterröcken au sucht, i
ablissement ist immer noch kein seltene Bor
°mmniß. In einem Saffeehau fand et
fremder, al er seinen Wtuterror werr an
ttehen wollte, noch langem vergeblichen Su
hen an drssen Stelle einen alte abgetragen,
Sommeipaletot. In de, Tasche desselben war
in Zettel mit de Worten i ..Dt, wird e ei.
Ren Kummer machen, mir aber greude > ich Ha
ie seit fünf Jahren warme Winterkleid nt
>ehr. Sollte der Tauschnlcht gefall, s diu,
ulfolgenden Roi einem Armen zu schenken!
Der glüeklichste Man uter de
Sonne oder wenigsten doch im Staate In,.
ia scheint drr Herausgeber der „Sepmour
limes" ,u sein, ir ist wie er in sei, VI-,.
' sagt. ..im B-sthe de. hüdschestou und ge
ch-ut-sten Tochter im Staate, er neuesten
ind ständigsten grau im Staate, de schnell
ien und besten Pferde im Staate, er besten
stuh im Staate, de besten Schweine im
Staate, er giebt rin so gute Blatt Hera al
ur irgend eine im Staate gefunden werde
iann und bet dirsrm Zustande fühl, stch sehr
glücklich".—Blauben wohl!
Auch nicht übel. Ein ilollege. dem
diesen Hiebst große Rüben, Katoffeln u. welsch,
lornstengel gebracht wurden, um sie in der Zri
lung au,zeigen, machte orige Woche die ve-
Meiling, daß seht, wo doch die Welschhtukelzei,
da sei, ihm noch ein einziger gebracht ordin
wäre, um darüber in der Zeitung zu schreibe
Da ist ziemlich deutlich gesprochen und wir
hrffen, bald in seiner Zeitung etwa on eine
Welschhahnen zu lesen,
Aus Europa.
Elsaß und Lithringe.
Straßburg. In letzter Zeit ent
stehen hier prächtige Häuser au Stelle
der früheren häßlichen Gebäultchkei
ten; der grüne Bruch, diestr Mittel
punkt der alt hergestammten Gärtner
korporation mit seinen altfränkischen
verfallenen Baracken, morschen hölzer
nen Scheunen, garstigen Ställen und
stinkenden Misthaufen verwandelt stch
in inen schönen und gesunden Stadt
thell. Ueberall wird thätig geartettet;
der Neubau der Präfektur, de Tribu
nal, der Neukirche, de Theater usw.
wird demnächst i Angriff genommen
und rasch zu Ende geführt erdeu.
Altklrch. Unser Stadt wird be
festigt, da ist jetzt gemacht. Die
erste Summr von ss" Millionen soll auf
Erbauung von delachirlen Fort ver
wandt werden, die bestimmt sind, die so
genannte trouoo zu verram
meln.
Ein junge Mädchen, welche e
-gen Kindesmord ln laue-, Schlesien,
hingerichtet werden sollte, wehrte stch so,
baß der Scharfrichter genöthig war, sie
mit einem Schlage urch d-a Axtstiel
erst zu betäuben I
Schweiz.
Bern. Der Nationalrath hat am
14. den Artikel 28 der Bundesverfass
ung nach dem Antrage der Revisions
kommission angenommen- Danach soll
der Ertragdir Zölle in die Budekasse
fließen, die Kantone Urs, Graubüuden,
Tesstn und Wallt erhalten jedoch für
den Unterhalt der internationalen Alpe
straßen eine Zollenischädtgung, welche
durch Bundesgesetz fest,stelle ist.—Am
lU. genehmigte der Nattoualrath bel dr
Fortberathuug der Bundereifla de
Antrag aus da verbot der Spielbauke
und sprach die Eompetenz des Vuudo
au, gegen die Lotterien einzuschrette.
In den Wäldern von Rod bet Neu
ollle wurde kürzlich der Letchua de 7!
Jahre alten P. F. aufgefunden. Der
verunglückte gehörte s. Z. zu der könig
lichen Garde der Hundert Schweizer tu
Parl.
Basellen. Die Einwohnerge
meinde Llestal hat im Interesse der Ver
schönerung de Fischmarkte den An
kauf eine die Häuserreihe verunstalten
den Gebäude beschlossen, um Ine zweck
mäßige Eorrektlon de Markte vorneh
men zu können.
Frei bürg. Im Kanton ist seit
Menschengedenken der Rebenertrag ket
so reicher wie diese Jahr gewesen und
was da Erfreulichste ist, auch die yua
lltät ist eine ziemlicki befriedigend. Ver
Handel ist sehr lebhaft.
England. ~ >
Loudon, 15. Dez. Di Gefahr,
in welcher der Prlnz von Wale schweb
te, hat stch soweit vermindert, daß eiu
Depesche an die Kronprlnzesstu Victoria
in Berlin gesandt wurde, elch dieAu
zeige enthält, daß sie jetzt uicht mehr ach
Sandrigham zu kommen brauche.
Ehat große Aufsehen erregt, daß
gewisse extreme Rltualtsten sich weigsr
ten, für dt Wiederherstellung dr PiiN
ze zu beten, da st hierzu eine Oedrr
vom Bischof erhalten hätten.
Ladh Burgopne, die Frau de Feld
marschalls Sir John Burgopue, ist tu
voriger Nacht gestorben.