Pennsylvanische Staats zeitung. (Harrisburg, Pa.) 1843-1887, December 07, 1871, Image 2

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    (Zroso Lo IS,
Herageber.
HarrtSbnrg, Pa.
. Donnerstag, Dez. 7 1871.
An unsre Freunde in Philadelphia.
Nächste Woche beabflchiige >r uns
Freunde und Gönner in Philadelphia
Warum? Nvn Da
kann wohl Jeder raihen, wenn er weiß,
daß wir gerne am Geldsäckl rupfen.
Alle die lieben Freunde zu besuchen,
wird un jedoch unmöglich sein; und
.Schien wir deßhalb bitten, die un zu
kommenden Gelder an folgenden Plätzen
zu htnierlassen, Bei den Herren
Georg I. Hopp, Ecke der Soate k 23. Sir.
Christian <t>ere, 210 Coate Straße.
Georg Hen. 07 Callowhlll.
Gen. lob.g. Ballier, tele der. Ä Coale.
John Welte, Ecke von Broad k lhristiana.
Jahn Brück, Ki 7 South Dritten.
Christian Gremse, 310 South Sechsten.
Friedrich La, ttä Sprure.
Job. Schandacher, t7VS st-urtb Soutbtoaik.
Jodn Wied,eher, ISO Markt Straße.
Hob . Miller. LZ,2 Mark,
I.. W"td. 30,0 Markt
Saht. I. Conrad, Ecke S. Sr Cb'stnut.
Gran; Orth, 33ften Master (Bierstädtei).
Da wir un gerne ein Presse nnd
andere nöthige Druckmalerlal anzu
schaffen wünschen, so hoffen wir, reckt
viele „Läpplen" einzusammeln.
Ein ungeheure Schuldenlast.
Philadelphia, welche seitde letzten
zwölf lahren unter der Herrschaft der
Radikalen steh, ha nun eine Schulden
last von vier und vierzig Millionen'
Dieß ist, wenn man die Größe und da
Vermögen beider Städte in Betracht
atznmt, fast noch mehr, al die Schuld
von New Jork. Die Radikalen von
Philadelphia haben die Augab?k> um
da Dreifache und die Steuern um da
Fünffache verwehrt. Letztere erden
für nächste Jahr übrr ,3 Millionen
Thaler betragen, und doch bet weitem
nicht zu Deckung der Auegaben au
reichen. Die Schuld ist von 21 Mil
lionen in 18S0 ans tl Millionen in
1871 gewachsen, und eiue bedeutende
Vermehrung erscheint für die nächsten
Jahre unvermeidlich, wenn die ange
fangenen öffentliche Werke fortgeführt
erden sollen. Und trotz dieser error
men Summen klagen die Phlladelphier
über schmutzige, schlecht gepflastert
Straßen, dunkle, theure Gas, unge
nügende Polizeimacht und geringen, na
reinen Waffer-Borrath. E kann nicht
ander sein, die radikale Stadt-Berwal
tung Philadelphia' muß auch ihren
lamnianp Ring, ibre Jweed's, Eon.
uollp' rc. haben.
Habt Acht auf Spionen I
Da gegenwärtige Steuersystem der
Waschtngtvner Regierung bringt unsern
Geschästlnten oft ärgerliche und kost
spielige Klagen, die ihnen von heimlich,
SpiSnen zugefügt werden. So meldet
der Eolumbu "Westbot", daß in Ot
tawa llouuty, Ohio Splouen umhe..
schleichen, um ur den Landkaufleuten
arglose und unbedeutende Verletzungen
de Gesetze auszuwittern; zeigen sich
dann die Betreffenden nicht willig, sich
durch in erhibliche Summ loszukau
fen. dann wird, stnach El,land oder
Cincinnati vor da Bundesgericht ge
schleppt. In Oak Harbor in jenem
Countp pflegte sich ein Herr Muth, nach,
dem er seinen Eider gepreßt ans den
Aepseltreftern etwa Apfelbrändy für
seinen eigenen G.brauch zu bereiten.
Er gebrauchte zu diesem Zweck einen
Theekeffelapparat, der hoch n ein Pia
per Tag liefern kann uud er ve.kaufte
niemals etneu Trcpseu. Dir Spion,
fanden e au nu schleppten ihn nach
Eleveland, wo er Inen kostspieligen Pro
zeß zu btstihgn dar. Hätte er die Spi.
tzel geschmiert, so wär er billiger w-g
gelomtnc. Die Spionen Spitzel tu;,
beu e in Ame.ita weit schlimmer, ig
im vnarchtschen Europa. Man neh
e sich vor diesem radttaleu Geflutt tu
cht.
Rurd Sarolwa tanknackt,
wie weit eo ,. Radikal, i, solch,
Staaten dringen, in den st am Ruder
find, dafür lis,r die tend Htztithschaft
der arprtbagregieruug Nord Earo
ltna den traurigsten Umi. Nach don
nenesten Nachricht. au s,, m Staate
tst e nun soweit
Tarpetbag. Governör Edwin!
Ealdwrll. gzgwungl ist. tj- Zahlung-.!
Unfähigkeit dt Staate 1 einen Ve
richte eldju'gestehen! Lakdwell veran
schlagt die G-sammtßchntd von Nord-
Earoliya auf :ii,BB?,tt!t Dollars, er
bemeilt abrr in drue -vericht, daß au
ßergewöhnliche Fiuowz - Genie, (. h.
Leute dig mit aUn ati
neu welch on Staat? beaeilen verübt
ward— könnten viittaut find) dazu
gehöre, NM dl genaeir G>m zu rr
mittein die der eig,lich schuldig
ist. Nachdem stärivwell öesr traurige
Thatsache rnjtaüt. legte er da Nesul
tat setner Uutersuibnug, in Bezug ans
i, snnabmeguelle:, ve Naale vor
das Volk.
Da Ergebniß ist minder iray.
rig. Ealdwell u ,n vmn Brricht
einräumen, dir Es.mavm.n kaum
hlnretcheu, m die .ausrnds, 'gaben
der Searrwcklmi,g. anaschsteßlich der
Zinsen de' Staatschwid, zn decken.
Ei Mittel, um der. Sr,,at au dieser
furchtbaren Lrge zu zirpen, weiß der
Gouderinnr nicht anzugeben; auch br
sürworlet er ich direkt te ReMudiatlon
der Schuld, kann aber ebrufaill kein
MUttt um einer solchen ToeutualllLt
orzubeoge, angehen. Die Rripndta
tivp odee Ttaqjsbanktiott ist also un
vermeidlich, und in wenitt Tage .a^
schon dt offiziell Jgsle,erNieg
intreffe. Dt thDach all, das.
Gov. EalDe sznge ist, d<W
oik,n schM das thu nmög
ltch ftt zn ermitteln, wie vielStat
Igen schMln ß-A^iSgeud.
zrkgeu, wie fürchchMch dt radikal
vata dort stt de Krleg gehäuft
hat müsst. I Jahren
> erhältalßmSßig wohlhabende
Staat bakrott z.rgtru, da stellt
selbst te österreichisch Staatral
tnng t de Schatte. Da Koklu
Besetz ist erlasse orte, t Nolh
falle diese radikale Hallunken mit Ge
walt tu de emtern im Sbde erhal
ten zu köaue, fall selbst de Neger
dort da'Tretta der Earpettagger zu
arg erd sollt. Wen u Graut
I dt seht, auch t Zukft
da Kuklux-Gesetz t Süd „durchzu
führ", da kö wir mit Sicher
heit t weutgen Jahre auf die Jusol
euzerktäruug aller südlichen
ort die Earpettagger und die unwis
senden Neger herrscheu, rechnen. Unt
daß Brant die thun wird, kann keine
Zweifel mehr unterliege, denn er Hai
un berett Beweise genug geliefert, das
er entschlossen ist, sich dl „Uaterstüh.
ung" der südlichen Staaten für sein
Wlederernenuung und Erwählung z
stchern. Für die besser gesinnten Bür
ger der Republik sollte aber der Staat,
bankerott von Nord-Carolina ein war
ende Beispiel sei.
Schurz über Cistlldlenfi-Resurm.
In einer Rede im Cooper-Jnstitut zr
New Jork machte Senator Schurz oi
Inigen Tagen folgende Bemerlung, el
che von den vielen Anwesenden mit gro,
Bem Beifall ausgenommen wurde. Hr
Schurz sagt
"Wir stehen an dem Vorabende eine>
großen moralischen Revolution. Sil
habe de Anfang mit Tammanp Hal
gemach u. es war et glänzeader Sieg
aber der Eindruck desselben wird nur eir
ephemerer sein, wenn man nicht mit al
ler Energie dir Wurzel der Torruption
da gegenwärtig Livtldienst-System
auorottet, den diese System ist schltm
wer, al Tammauy. Richt daraus komm
e an, welche Partei in diesem oder je
nem Augenblick da llebergewlcht hat
sondern daß die Schurkerei in allen Par
teien ausgerottet werde."
Alo der Senator seinen Vortrag be
endet hatte, drängten sich die Herrt
welch ans der Platform Platz genom
men hatten und unter denen sich die ge
achtelst Bürger jenrr Stadt befanden
unter dem enthusiastischen Beifall de
großen Versammlung zu ihm, um ihn z>
beglückwünschen. Seine Worte Habel
gezünde und o ist zu hoffen, aß seil
Wirken gute Früchte tragen wird.
Roch mehr lhIr Dieb.
Thvmao Murphy, der biohertge Ha
fe-Ell,ktr New Aoik, ist, wie
sich jetzt herautftellt, in Erzschwtudler
da er die Regierung um hülst,oott, als
mehr den ine halbe Million beschwin
telt haben soll I
So machen eo diese loyalen Halln
ken. Die radikalen Blätter sind übe
den Betrug diese Murphy gänzlt
stumm. Sie schreit tlo über Ta
many, während sir ihre ige
Sptrßgraoffen in Schutz nehmen.
Noch Einer. Gen. Burbridg
von Sintucky, einer on Graut' Kau
urngießrr, ist bensall wegen Betrüge,
rete im Armtr-Luarliermeisteramt v
Bericht geladk morde. Er ist „loyal"
weßhalb man ihn lause lassen wird
Hierzu Land hängt man blo tlei
Dieb; die große bekommen Ae
er. '
Dir kommende Pröfldeuten-Wohl.
Dt, demokratische Partei ist zum vol
le Bewußtsein gelangt, daß die kom
mende Präfldenten-Wahl flch nichtduril
„leere Worte," sondern durch „energisch
S.Haten" gewinnen läßt und daß et
aller Krastanstreirgung bedarf, um dat
Land von der corrupten, schmachvolle
vnd räuberischen Herrschast, unter el
cher flch gegenwärtig befinde, zu te
sreieo.
Weder Grant och da von ihm an
gestellte Beamtenheer hegt den entfernt
ften Gedanken, flch au den Stellen
welch beiden Theilen a „mtichendl
Kübe" gelten,ohne verzweifelteKamp
verdrängen zu lassen.
Uiyffeo hat dprch seine seitherige Usur
pationen mehr al zur Genüge be
lese, daß e ihm voller Ernst ist, den
Präsidenten-Stuhl aus weiter vi,
Jahr besetzt zu halte und de bereit
schwindelten Aselchlhum och um
Mtllione ,ü vergrößern.
Obgleich populär und de Mas
se, sowie einem große Theile der Par
rttsübrer verhaßt, läßt fich seine wteder-
ErnennUng kaum bezweifeln,—allein
dieselbe wird auch sei. Niederlage her
btskhrn. Geant ist „Meister der rg
ltkale Situation." Er hält die No
minativ in seiner Hand und wird fte
ich fahren lassen ;—wertn die dukch
die Instruktionen der verschiedest ra
dikale Staalo-Tonvetrie öder durch die
Entscheidung de radikal National-
Cvnventt zur „apodiktischen Gewißheit"
wird, dann giebt i viele letkende Män
r der jetzigen retzublikaatschen Organi
saeton und Hnitdettaasirndt von ehrba
re Partei-Anhängern, welche dem gro
si „Gaben-Emtzfänger" den Rücken
kchren und stch um da Rrsorm Banner
Itter Banner Wied stolz von der de
okrntischm Ettadeve herabflattern ustd
t,e orgainstrte und kompakte Streit
jtcht von über drei Millionen weißer
goeimänner zu seiner Vertheidigung um
stch versammelt sehe. E, bleibt dan
allen aufrichtigen Reform-greunde,
weiche Grant weder unterstütze könne
och wollen, nicht andere übrtg, al
sich ieser Kampfschaar anzuschllese.
Von dleftr Seite her steht für die große
Eampagne de nächste lahte ein be
deutender Zuwacht zu erwart. Wer
immerhin dürgerlichs Üaabhängtgkelk,
vZikssouveratnetit. Staak rechte und
freie Regteruug liebt, wird, ohne Rück
st, auf früher politisch Aau,,n ud
Partei Verbindungen, seine Stärke tu
der demokrattfche Partetz couzetrt>n
d ,Htschaftltche ach gggen et
ne goischaftllch Ftd" cht.
trd sa beschoß
ß s.w. da liberal. lpblilaer.le
Carl GchW Hratz Gr,. Genator
Ttumtnll, Gonderne, Valmer.Gekre
tairCox, Richter Davis, Charle gra
cl Adam ad adre ähnliche Männer,
It an Haad > Hand gehe können,
ohne fich entehre oder demüthigende
Bedingungen nt,werfe ü?n.
Die Krirgfragen, t Betreff derrr
sie mit eine Theil der deinolratischea
Partei nicht übereinstmmle, erde
tgnorirt und alle bitteren Erinnerun
gen und unselig Folgen der Vergan
genheit de „Grabe de vergeffea"
überantwortet erden. Nur die lebe
de Gegenwart, sowie die retgniß
schwanger Zukunft wird Berücksichti
gung bei er Prinzipien-Erklärung st,
de und der Nomine ein Mann von
Eharakter, ehrlicher Veflnnung und
Staattklugheit sei, gegen dessen An
teeedeatien kein konservativer Bürge
iwa eiawenden kann.
Di dewokratische Partei wird i!
Uwstcht zu Werk gehen und bet ihre
kommende Rational-Coaveatton im
gesunde Platsor entwerfen und al<
deren Exponenten Inen tüchtigen Eon
dtdaten aufkellen, dessen Erwählun,
auch sicher ist, wenn da 801 l nicht nt
schlössen sein sollt, sich einer conzen
trirten Gewaliherrschastzu nlerwersen
Dir Frage welche dir Nation zu,
Entscheidung dorliege.
In dem kommenden großen natioua
len Wahlkampf erden ganz neue Fra
gen zur Entscheidung vorliegen und di
Partei, welche sich feierlichst verbindliä
acht, sie zu lösen, wird den Siegdavoi
tragen. Wir würden durchaus ich
vorgreifen, wenn wir bereit t'ht au
folgende Forderungen hinweisen, di
da 801 l stellen wird.
1. Die >mtdar de Präsident
auf die Dauer von vier Jahren ual
nicht mehr festzustellen; dann die Eon
sttluttoa dahin zu amendtren.
2. Ein allgemein Amnestie nnl
Herstellung der politische Siecht für all
solche Personen, elcht sich an der letz
ten Revolution bethetligten.
3. Reform im Beamtenwese, so das
die Anstellung von Beamten nicht meh
von der Parleivatronage abhängt, son
dern von der Oualisication de Eandi
daten selbst. Somit können die Beam
ten nicht mehr benutzt erden, um di
politischen Parteiorganisation de i!au
höhere Beamte könne nicht immerwäh
rend da Land beschimpfe.
4. Reform im Sleuerwesen, zuer
muß eine Reduclion i der Anzahl de
Steuerbeamten vorgenommen wie au
Spaisamk-it in der Eintreibung der Bin
nensieuern in' Werk gesetzt erden
St siper Gehalt für alle Steuerbeami
in den großen Seehäfen und sonst,
eine Abschaffung aller Steuern von i
porirten Waaren, di für den Leben
unterhalt nothwendig sind und die Her
absetzung der Eingangzölle überhaupl
so daß da Monopolspstem vernicht
wird.
5. Bor allen Dingen die Ausrechter
Haltung der Constitution und die Aboli
tion aller bestehenden Gesetze, welch d!
Erecutive der Republik dictatorische Ge
walt verleiht.
. 6. Redaction de stehenden Heer
und der Marin in Frledenzeit.
7. Der Schacher it öffentlich!
Länderien nd da Verschleudern der
selben an große Cisenbahncompagnie
Mit einem solchen politischen Pro
gram könnt Irgend eine Partei o
da Volk treten und den Sieg da!
tragen. Wir glauben bi setzt, a
da 801 l der Ber. Staaten uickt so wei
von der iu der republikaoischen Part
allgemein grasstr'nten Lorruption an
gesteckt ist, daß e sich nicht au de
Sumpf dr gäulniß herausziehe könn
t, der die Republik zu verschling!
sucht.—
Männer aller Parteien, denen da,
Wohl der Nation nd der heranwachsen
den Gei.eration am Herzen liegt, sollte,
sich zusammenschaareu, um da Schick
salder Republik zum Bessern in väld
zu ets<detdn. Wir müssen thun
oder die Freiheiten der Republik werd,
für Jahrhunderte weggefegt werden.-
Die Hiurlchtur ge z Pari.
Di weiteren Hinrichtungen zu Part
namentlich dt von Rossel, Fcrre unl
Cremter. beweisen am besten, daß b
sogenannt französische Republik unt!
Thier Richt andere ist al der alt,
franzöflsche Poitzeistaat, wo Gewalt
streiche von Oben mit Gewaltthaten vor
Unten, wo Despotismus mit Revolu
tion in fortwährendem Kampf begriff,
ist. Sin Vergleich de Verfahren gegee
den besiegten Süden in den ver. Staa
en mit dem Versahren gegen die besieg,
tea Aufständige in Frankreich mach!
Dr och klarer. Hier hat Kein!
der Besiegten die Todßraf, fa im
längere Kerkerhaft erdulrea müssen,
Nicht durch Blut wurde der Bruch zwi
schen Süden und Norden geschloff, son
der dadurch, da für Alle die gemein
same Vortheile der Freiheit zur Bersöh
nuag zum neuen Bunde führte.
Aber der vestzoliSma, den sede fran
zöflsche Regletung teprSsratirt, keunl
keine Versöhnung—da st nicht ieFrel
heit al versöhaungiuilel biete kan
vermag sie nur durch ihr Akte der Rache
neue Revoluliön z entzünden. Daß
Thier die letztere förchret, erhellt au
he fortdauernden Kriegszustand in
Pri, daä lag ad Nach Masse
on Militär und Polizei auf da
Schärfst bewacht und controlltrt wird.
Aber die nächste Gefahr für Thier
droht nicht Pari, sondern durch
da Heer, vi ort, die ossel kurz
oor setuer Htartchtreng zu wem Frennd
sprach, bezeichne dl Lage kurz undtzüa
dtg. Er sagt: „Wenn die Arme
ich bald unterworfen wird, so wird st
Frankreich unterwerf. Die Arme ist
nie ational, sonder immer ein Par
le! gewesen, und ist mich fetzt". Ras
el war ein höchst fähiger und tntellt
zeater Kopf. Er kannte sei Frankreich
,n sei Franzosen.—P. D.
- I esißnM e, 7HZ h-ka,.
i vsch W StUi,.
„Dir Ripper he drum dach et
Rnhe; er st I der ig Zudo,
heute da, ad merge dort; de wenn
-au meint er ftt M Has, flu
geht teder über org und that, um
„Rippleu" und.Mebruten" sawmeku."
G der ähnlich wtrtz hl mcher Le
ser der „Statzettuug" sage, ran er
hört, daß wir schon teder auf Rlse
aren. und zwar diesmal in Baltimore.
Hai' doch dort anch gute Mensche,
keeuzguie Seelen, nn ar soll
ir nicht auch sl tesuchen, da doch so
Manch von ihnen zu „Ripper'schen
Eorp" gehSrea k Auch habe wir ja
schon or dreißig Jahren in jener Stadt
gearbeitet, habe anch treu Herz
kennen gelernt und lieb gewonnen, so
daß unser Pul heut och ar für
Baltimore und sein guten Bürgen, für
die Stadt der Monneat, schlügt.
So machten wir denn auch am vor
letzienSamstag einen Auflug ach ben
genannter Stadt, und da der Besuch kein
streng geschäftlicher war, (denn sonst
würde die beabsichtigte Reise bekannt ge
macht worden sein.) so ar er eben so
unerwartet ai knrz. Ja Baltimore
angekommen, suchten wir gleich unser
alten Ehambertburger Freund auf, näm
lich Hrn. Geo. Falken stein, wel
cher an der Eck der giedertck und Bad
Straße eine hübsche Restauration besitzt,
und sich einer fthr zahlreichen Kundschasl
erseeut. Daß wir von Hrn. Zalkenstel
und selner reiflichen Ehegattin aus't
ärmst bewllitommt und beherberg!
uiden, darf man wohl glauben.
Wir wollten unsern alten Schul
kamerad, Hrn. Ge o. Helsrich, wel
cher einen großen Lumberhandei in dei
Baltimore Straße nah der Oregon be
treibt, sowie auch unsre Freund, die
Herren Marburg In der Süd Thar
leStraß, und Hrn. Meyer, den ga
laiten Wlrtjp in Nro. 126 Caldert Str
ich besuchen. Leider geschah die jedoä
nicht, da wir unerwartet lang an eint
gen Plätze aufgehalte wurde. Et
war un blo gegönnt, die schöne Arbei
ter Halle de Hrn. Schlegel, sowti
unsre Tollegeu von der „Botk,ettg".
die Gebrüder Kren her, z tesnchen
Uebrtgen nur "lehne Feindschaft nit",
Freunde ; wir Hommen später iedei
nach Baltimore, und dann? dann
wird „ein gepetzt". Als urZGeduld
ausgeschoben Ist nicht aufgehoben.
Am Abend hatten ir die Ehre einen
Vortrog jene alten Kämpfer der badi
scheu Revolution, Hrn. Friedrich
Hecker, in der Eoncordia-Halle zuzu
hören. E war da erste Mal, daß wir
Hrn. Hecker se sahen. Hr. H. ist ein
Mann von etwa sechzig Jahren, gute
Körperba, und einnehmendem Aeuße
en. Er steht mehr einem Farmer, als
einem Staatsmanne ähnlich, wie auch
sein ganze Benehmen und Anstand dem
ine Farmer entspricht. Indessen ist
er noch so rüstig und begeistert wie man
cher Dreißiger, und seine Sprach kräf
tig und trefftnd.
E war die dritte und letzte Borle
sung, welche Hr. Hecker in Baltimore ar
jenem Abend hielt, und bezog sich diesel
be aus die Eorruption der gegenwärtige
Zeiten. Er geißelt in scharfen Worte
die Schwindler und elenden Schurken
die da Volk jetzt tm Namen der „Loya
lität" betrügen ; nicht allein jene Schur
ke vom Tammany zu New-Jork, son
dern auch jene corrupte
sich in Waschington und anderen Städ
ten de Landes in Aemtern befinden
Die Rede de Hrn. Hecker wurde öfter
stürmisch appiaudirt. Leider war dit
schöne große Halle nicht so stark besucht
tum (Hrn. Adolps
Roder, welcher die Güte hatte, unt
mit einem „Freibillet" zu vrsehn, sa
gen wlr hiermit sern herzlichste
Dank.)
Während unser Ausenthalt In Bal
timore hatte Hr. John Will, eiuei
der tüchtigsten Bäckermeister jener Stahl
die Güte, un sein Bugzy und Pferd zui
Verfügung zu stellen. In Begleitung
unser wohlwollenden Freunde und det
Hrn. Falkenstein besuchten wir die großi
und berühmte Brauerei de Hrn. Ja
kob Seeger Im westlichen Ende dei
Stadt. Die ist unstreitig eine dei
größten und schönsteingertchteten Braue
relen diese Lande. Dt modernst
Verbesserungen find hier eingeführt, fr
daß im Sommer wie tm Winter gebran!
werden kann. Zwei kolossale vrankeffe!
befinden sich in der Brauerei, welche zu
sammen zwei hundert fünfundstebenzig
Bärrel Bier fassen I Da Bier ist au
gezelchne. Wa Hr. Eeeger un seinem
tüchtigen „Braumeister" (essen Name
iß un entfalle), znr größten Ehre ge
reicht. Auch ha Hr. S. eine gefällt
gen Mann in Hrn. Herrmaa gefunden
der die Wirthschaft der Briaerei er
fleht, und in sreundlicher Wirth Ist.
Von Hrn. Seeg' Brauerei fuh
ren wir zu Hrn. John Vaueru
schinidt, welcher ebenfall eine grrßt
Brauerei befltzt; da Hr. v. aber ab
wesead ar, so hielten Ir un ntchi
lang hier aus. ' Der Weg wtschen die
se beiden Brauereien, (joenn man ihn
überhaupt Weg nennen dapf,) ist ei et
ya rauher und gefährlicher. Er führ!
nämlich über die Waschtngtoner Eise,
bahn nahe dem neuen Echützenparl
und an mehreren Backsteintreunerelen
yorbet, und da e etklch lag zuvor ge
regnet hatte, so war drt Weg sehr schlecht
zum fahren. Nur der geschickten Lei
tung de Hrn. Will und dessen treue
„Gäule" hüben wir e zu verdankn, aß
, keiner "Explosion" kam, ie vor
etnigen Woche in Fort Wayne, wo der
Ripper mit sammt der „Etovepipe"
beinahe „futsch" ar, und wo .
ser Freund Hohnhau 'nen „Purzel
baum" in Gegenwart de „Schwaben
kSnig" schlug, ohne mit den Miste de
Boden zu berühren? Indessen war'
un bange, e möchte un tu ähuliche
Makheur zustoßen, un wlr klammerte
un esthald tt beide Htndou
Vuggy. wie in—Bullenbeißer an 'w,
Knochen.
Wir I ..Explosion" erfolgt, so
tzättoma u icht >u der Lust, so'
hlsttz t -- vrrck gefunden. Unsre tri
h Begleiter ahmen die Vach ich so
iugstltch, ch zwar ahrschelultch au
htwrHbniud, Oll ß srltst noch t rt'
Ixperlmru le ir od asr Fort
Katzner Fnt erlitt haben.
Nachdem ir in die Stadt zurückge
kehrt, nd eine kräftigen Imbiß bet
Hrn. galkenfteta genommen hatt, be
suchten ir auch de sog. „Bel-Air"
Schüheupart. Die iß etuer der age
nehmsten uu schSuste Plötze tu der
Umgrgend Baltimore. Der Grund
wurde von einer Anzahl deutscher Bür
ger der Stadt gekauft. Er kostete ur
springlich tzSO.OOO' Auf demselben
befinde flch ehrer hübsche Gebäude
mit Tanzsalen, Kegelbahn, Schieß
gallerte, . s. alle aus' zweckmä
ßigste und schönste ingertchte. Einer
der Säle kostete 520,000! Der Park
ist mit prachtvollen Bäumen bewachsen,
welch besouder im Sommer inen
herrlichen Schalte bereiten. Der Platz
wird von Tausend besuch, die dort
in vergnügte Stunde zuzubringen
ünscheu. An den Sonntage dürfen
i bis Mitgliedern de Park, und twai
ge Freunde, welche von diese begleitet
sind, eingelassen werten. Bürger der
> Stadt haben blo in den Wochentagen
Eintritt.
AI wir den Part besuchten, war die
> prächtige und große Halle de Hauptge
l bäude gedrängt voll mti Herren und
l Damen, die sich alle aus' gemüthlichste
unterhielten. Ein Musik - llorp war
- zugegen, da seine Instrumenten die
lieblichsten Tön entlockte. Einer der
i Musiker war in geborener Sachs, und
' tu Künstler ersten Range. Wir ha
t den noch nie bessere Musiker gehört, al
> diese. Ein Spaziergang dahin lohnt
- sich der Müh doppelt.
Wir hätten och Viele über diesen
> Besuch tu Baltimore zu sagen, allein
unser Berich ist setzt schon zu laug.
Bio da sei noch bemerk, daß ir von
unsern Freunden daselbst sehr freundlich
! begrüßt wurden, und halten da Ber
, gnüge, in kleine Regiment kernfester
. „Retruteu" inzumustern, die alle schiag
> fertig uad bereit find, den Radikale da
r Fell tüchtig geiben zu helfe,. Die lie
> den Freunde, welche wir nicht besuchen
! tonnten, wollen da Ausbleiben gütigst
entschuldigen. Den Herren galkeasleia
und Will erstatten wir unsern erbind
, lichst-n Dank für die gastfreundliche v
wirihung und die vergnügte Stunden,
welche wir ualer ihnen erlebten.
Inlenfiante Turrrftzuudrnz.
Folgende interessante Eorrespondenz
zwischen den katholischen Bischöfen Preu
ßens und dem deutschen Kaiser, ntneh
wen w r dem New-Aork„Journal" vom
letzten Donnerstag. Da wir unter den
Katholiken wie Protestanten viele Leser
haben, so wird diese Eorrespondenz ge
wiß für beide Parteien von großem In
teresse sein
Adresse der katholischen Bischöfe
SreuSen an de ckkaiser
und Antwort desselben.
Dem Thront E. Majestät nahen sich in
Hirte de Königreich Preußen, um allerhöchst
deren laudeSherrllche Weisheit und Berechtig,
leit zur Beseitigung ou Mlßhelligtetten er
trauiusooll anzurufe, welche schon jetzt auf
Kirche berufe, mit den katholischen Bischöfe
mittel für die reiigtöseu und sittliche Schäden
der gegenwärtige Zeit zu deralh und et
der Zerfahrenheit er heutigen Wissenschaft
und der Ziigellostgkeit der Beifter die feste
Pilutlpien unserer heiligen Religion auf
Reu sie zu tezeuge und darzulegen, „Hotz
sich tu Deutschland eine planmäßige feindselig
Agitation wider die daselbst geflogenen Ver
handlungen, und rief, zunächst auf kirchlichem
Bediele, eine Aufregnng herdor, die große
veewierung in tele Kreitz hineingetragen und
bis setz, wie alle Erzeugnisse le falsche
Zeitgeistes, nur stark und mächtig I vndäch
zigen und Verunglimpfen, im Rlederieiße und
Zerstören sich erwiese ha, ine der perfidesten
Machination derselben best,ad oa fang
an darin, den Geist unserer kirchliche Ver
sammiung als ine Humanität- und staat.
feindliche darzusteve und durch Erregung
von Mißtrauen gegen die Kirch die hohe
Staatsbehörde , ftidseligen Maßregel
Dt Durchführung einrs solche Plaue
hielte wir, wiewohl wie im Aadlick der
ausgedehnten Wühlereien nd de selbe
dienende Kräfte schon während unsere ufent-
Halle I Rom in Betreff er kommende
Stürm Besorgnis hegten, diunech in usere
enge, Vaterland für unmöglich. Zu tief
wurzelt in unseren Herzen da Vertrauen aus
dt, angestammt WiKhil und Berichligkeil
Unsere erhabenen Herrscherhause, eich,
nicht ach de feiln, uu wechselnde. Tage,
geschrri seichter Aufklärung nd nschwommr
e Liberali seine Schritte bestimm,
sonder dmch tzare Verstatt, siWche Ernst
Üb strenge Recht bet seine Regtnughan.
luuge sich leiten ,lafftn grwchtt ch. Auch
glaubten wir, atz t Bezug' tf eit bewegten
Punk, die Beschichte, die beste Lehrmeister,
truetzAlfch gemegtzwch.
De sie bezeugt ebenso, aß die Kämpfe,
bteMittelalter iwlschraEtaat uu Kirch,
stattgefunden, < dm damalä Igest, otr
witeten Doetrine von dem unfehlbaren Lehr
stete de Papste nicht rzelteu, wie sie auch
zeigt, daß ach de Aufhbre er wstchM..
liche Berhältntss di af de heutige I-g
!Ä!mn. 'A.^rgwd^ptzlAe'v'.?
wstkelnnge hiroorgerufe ha. Auch ich
ach dem klart Wortlaut st Decret. wto
afh he Erklärung, er ech>äßige/y,gape
de christlich Lehrawte. et dn Dtfiuttto
diese Doma' jede veziehung auf ha statt
kich Beblit olstätti geschlossen, atz e
ist uu dl Leldexschaft eine erbllterten Par
tkampfe, welche dies Wahrheit z verhüll
der mittelst rmttzstüeußwachieret, Heobet
ziehuug von allerlei Ißvnstaudeuen de miß
deutete Derrete tu Bettheit zu kehre
sstöt. ' ,
Nicht desto wettger hat e t letztner Zeit
e Auschtl gtuomme, I ob jee Bndäch
tigstuge tt Hrhnrtr cht am t trat
stchttgte Erfolgest eutbehetw nd Mißvn
iädis> tiefn geh Urgwoh auch
solche Regionen hnvorgnufe hättrn,
eich stech ihn Stilinng er ht uurvtfeu
rgeerzigiffe leidenschastlichr Pprteigrktc.
Heide w sew Pst'.
Diese Svrstt haste I uuserr Herze beki
geuswerthe Entscheidnngm Hegen ne,läßlich
nie ischbstiche Maßnahmen von
un vre!, besonder her dt miste Er
lasse de hohm CnUuSministeri a dm
Wilecheichnetm chischof Mteland
Sache de Rellgtontuntrrricht an de katho
lisch Gstmnassn ~ Hraungber, wachge
rufen, dnrch welch Ich nnr et >M Irr
lehre od harttAichi,er Widersestlichkell gegen
die Beschlüsse ei lleelen Eonrilst
der leihe i aller Aar Rechte geschie
dener Priester alder ewzig derechllgte Rill.
gilehrer ,lrr stiftungSwäßig kathellschm
Anstalt erklärt wird, sdem auch alle katholl
sihtn Schüler derselben seldst wer Ihr,
nd ihrer Ellern willen—, Besuch seine
Rligi,n.llteriicht erpflichtet erde, oder
der die Anstalt ,u erlassen gezwungen sind.
Majestät! Mit dirsim legieren Arte, um
det diese eclatante Falle stehen z dleidm
wird nicht nur den Katholiken Allerhöchst
Ihre Staat einen thue zugehörige Anstalt
ihre katholischen Charakter entkleidet, son
dern auch In offener Eingriff in da inner
Gebiet de Glaubens und der Kirche, ei un
verholener Gewissenszwang geübt. Da
Staatmlntsterium bestimmt durch diese Ver
ordnungen in höchster Instan, wag sorian al
katholisch, gelte hae, nnd estrast dl
tholike, welche seiner Anschauung nicht folgen
wollen, mit dem Auichlß einer ihnen
rechtlich zustehenden, ganz au katholisch,,
Fond gegründete nd unterhaltenen Bil
dungastalt, und viele derselben, da nur ein
lletner Theil der Betroffenen die Mittel zu
Besuche ähnlicher autäriger Anstalten hat,
von eine höhere Bildung übeehaupl. Ja,
nach den Brundsäste, die dort al Motive bei
Bersitgungea ausgesprochen erden, erschient
die ganze gegenwärtige katholische Kirche I,
Allerhöchstste,en Landen al recht- un schuh
lo. und al wären ie cnlaen Abtrünnige,
die allein berechtigten Vertreter derselben
Darum hat allerort in ganz Deutschland tiese
mehr seine alten Traditionen erläug, un
die heiligen Grundsäste der Beissenfreih
und Gerechtigkeit in religiöse Dingen verlas
E. Majestät! Die Gruudsäste de katho
tischen Glauben fordern e unbedingt, da
jeder Einzelne sich den Aussprüche eine llgr
meinen Eonrll in Sachen der Blausten- n
katholischen Kirche au und kann selbstverständ
ltch in katholische Lehramt nicht femer an
üben.
Einzig die Anweudnng dtese unbestellter
Rechisprtnctp, dah katholischer Religion
Unterricht nur von Mitglieder de, katholische,
Kirche ertheilt werde, wurde in dm angezoge
in Fällen erlangt, und darumhat i, ver
Weigerung dieser durch da natürliche un
positive Recht begründeten Forderung und dl
Giwlssentfieihril alle Katholiken so ttes u
Noch weit tiefer greifen die Mtnlsierlal
Erlasse, durch welch aus de katholische,
Bvmnasium zu BraunSderg er Religin-lla
ie Acholischen Schüler
erilärt wird, in da innerste Wesen nd di
rnveräußerlichen Rechte der katholischen Kirch
tln. Diese Aufzwängung de Religionule
eichte ine vom katholischen Glaube abg
Alleren und au der Kirche geschiedene!
üehrer ist ine direkte Verlestung de heilig
)en Gebitää unsere Glauben, ist In unmil
ltlbare Attentat auf die Freiheit der Gewis
ie der katholischen Schüler und involuirt in
Verfolgung der bittersten und gefährlichst
Art.
eigen Vorgänge, le nur unheiloolle verwlir
ung unter dem ikolke verbreite, di Srfurch
oor de von Gott gisistlen Autoritäten schwä
che und sein biher so treu tewahrte Bei
trauen auf dieselben erschüttern, gedrängt
dem Gefühle unserer Pflicht, durchdrunge
von dem Bewußtsein der Berantwortlichke
für die un anvertrauten Seele, erschein!
wir unteethänigst unterzeichnete Ob,Hirte
ehrerbietigst vor dem Throne Ew. Majestä
feierlichen Protest einzulege gegen alle un
jede Eingriffe in da innere Glaube- un
RechtSgediet unserer heilige Kirche und
E Majestät Recht und Abhülfe zu erbitten.
den und Ledenprinzipi.n der Kirche, I
gerechle Würdigung ihrer ganze relrgtö sit
>ichen Ordnung und ihre Orgauimu, so
der unveränderlichen Grundsäste ihre Rech
gebiete bei de Berathungen über die bereg
Eonflikl unschwer herbeizuführen ist, erlaub
lr uns, ein Pro memoria über die katholische
Anschauungen und Grundsäste in Betriff dies,
vereinigen un im Gebete zu Gott, dem Herr,
daß Tel allmächtiger Sehnst und Segen, d,
in dem ehe ollrndeten Kriege über S. Me
jestät theurem Haupte Allen sichtbar grwalt,
auch bei dem festig, große Frieden
Ew. Majestät lauernd begleite, damit auf de,
Boden der Gottefuich, de Rechte und d,
Gesittung der Bau de geeinte deutlchen Ve
ierlandr ebenso herrlich sich emporheben ui,
vollenden möge, al die heldenmüthige Krie,
sühruilg Ew. Majestät ihn glorreich begönne
Nnd begründet hat.
In tiefster Ehrfurcht verharren E. Kaiser!
che und Köntgllchen Majestät unterihäntgst
Ireugehoesamste Obeidtrle
er katholischen Kirch, Preußen,
Fulda. 7. Sept. Ml
(gez.) 5 Panlu, Eezbischof von Kölr.
f Heinrich, Fürstbischof von Brelai
5 Peter Joseph, Bischof von Ltmbur,
! > ch Christoph Florentius, Bischof
Fulda.
l Matthta, Bischof von Trier.
5 lohtmnHeitttich, Bischof von O
5 Philipp, Bischof von Ermelab.
t Adolf, Bischof von Agathopolt.
f Johann Bernbai, Bischof o,
D. W. Somw-ewerl, ge. laedti
B°ilchf?/Hlld?hei.'
dessen Vertreter Domherr und griff
lichfr Räch Gramse.
Wenn auch von tu religöse verlrrunge
welche da deuifche V-Ik in einlgm Gegmde
st Zeit deunruhigen, ein Diöeesai er
schont gedltebt sind, wofür ich nie aufhöre
wrd, Gott demüthigst zu danke, so trete ich
doch in Eifüllang einer bischöstiche Pfiich,
zr Wahrung er Rochw er Kirch den bt
gm Anträge prmßische Epieopat, alt
Hessel! Mitglied, au oller Ueberzeug, hier
durch bei.
Pose, IZ. September Ml.
lz ) - 5 Mtllau , Erzbischof von
Hochwürdiger Erzdifchof I In der Eingabe,
welche E. ,c, unter der Mtinnterschrift ande
ree tschstfratn'7. . M. an Mich gerlchte ha
dm, werden Maßregel, welche eine Regie
rg nf de Gebiet de höhere Schnlwesen
z treffen nach Maßgabe der destehmde Ge
jitst l der Lag gewesen ist, al ein offener
Eingriff in da inner ei de Glaub,
und der Kirch, al ei erhohlmer Gewis
sezwang" bezeichnet ud E. ,c. flnde sich
pergniaßt, feierlich Protest einzulegen gegen
alleundjede Eingriffe in da Inner Gtauben-
Rechttgebie, der katholischen Kirche.'-
Nach on en Bischöfen der katholische
Kieche, indesdere er Sr. Heiligkeit
de Pnhffe. igher jeder
nr, das die aih,tische Ktech in PeWenW
einer s zünftige Stillung.efrufk, I kaft>
in eine ant, La,, iß , Mir unerwaeßt
gewesen, in einer Eingabe preußischerSischöf
Anklinge an die Sprach z Pate, durch wel'
che ans pudliriftischem und parlamentarischem
traue u erschüttern, ml welche Meine ka
thaltsche Unterthanen diehir auf Meine Re
giernng dlieken. Ew.. wissen, daß in dieser
Gesetzgebung, rlchr Ach dther er Aneiken
ung de Epicopat erfreut hatte, eine Aen
derung lch ftattgrfunden hat j einGeseh ader,
welche on Meiner Regierung nicht deachtet
wäre, ist in Ew. Eingade nicht angeführt tor
de. Wenn dagegen innerhalb der katholische
Kirch vorginge stattgesunde hatt, in Folge
deren di, bisher in Preuße s defrledigeriden
Beziehungen terseldia zu Staate Ihatsichlich
mit einzr Störung bedroht erscheinen, so lieg'
es Mi, fern. Mich n einem auf Würdigung
ogmatlscher Frage rlngehende Urtheile übe,
dies Erscheinung derusen u findenz e wirk
ielmehr die Anfgad, Meiner Regierung sein.
I Weg er iiiestggeduag dahin , tili,
dai die neuerlich gekommenen Eonstilt wi
sche de weltlichen und gilstllche Behörden,
soweit sie nicht hütet erdrn tonnen, ihn
gesehliche Lösung finden. Bis dte ans er
fassungSniäßtgem Wege erfolgt sein wird, lieg
Mir od, die bestehe Besehe aufercht u er
halt und nach Maßgabe derselben jede,
Meine Regierung, welche S. ir. an Mich ge
richtet haben, überlasse Ich Meiner Regierung
Ich hatte gehofft, daß die die gewichtigen Slr
deutschen Reichs er sitediichen Entwicielun
desselben im Interesse staatlicher Ordnung ihr
wohlwollenden Kundgebungen, mit denen Sr
Helligkeit der Papst Mich bei Herstellung de
Reich in eigenhändigem Schreiben begrüß
ließe e Mich hoffen. Aber auch, wenn die!
Hoffnung sich nicht erwirklicht, so wird kei
Enttäuschung auf diesem Gebiete Mich jrmal
dem GlaubenSdekenntniß da olle Maß dt
Freiheit, welche mit den Rechten Anderer un
mit der Gleichheit Aller or dem Grsche ei
träglichist, gewahrt bleibe. Im vewußtsei
gewlssenhaster Erfüllung der Königlichen Pflich
wohlwollende Gerechtigkeit gegen Jedermann
übe, werd Ich Mich in Meinem durch di
Erfahrung bewährte vertrauen zu Meine
katholischen Unterthanen nicht irre machen las
fen, und di gewiß, daß diese vertrauen >i
gegenseitige und ein dauernde ist Indei
Ich E. >c. ersuche, dies Meine Antwort de
übrige llnterzetchneten de, Vorstellung in i
. M. mitzutheilen, bleibe Ich
Ew. Hchwürte wohlgenrigter
lg.) Wilhelm.
verlin, IS. O. 187 t.
Köln. ' '
LW WroM.
Deutschland.
Berlin. Nicht ohne Znteressc ij
HSltnlffe er Rlchtagmitglieer. In
Lebensalter der Abgeordneten findet sich
ein Unterschied zwischen dem Senio
und dem Jüngsten vor, ollen öt> lah
ren. Der kSrp-rlich und geistig rüstig
Alterpräfident on Frankenburg Lud
wtgedorf ist den A. April 1785 geh
lichen Stadt hervor. Der Adel, beson
sonder er p'rnsnsche, Ist sehr sink er
tret' Man zählt 141 Aceltge, un
ler leuselbtr, 11 Fürsten, PrinzensPrin
von Baden, Earoiath, Czaitoiysk
Handsery, 3 Hohenlohe. Lichnowoki, Lö
ivenstet, Pleß und ÄZaldburg.) Di
die Beamten, die Juristen, die Grund
befiher. Im i!itlstaatsdiest <P-n
flonäre einbegriffen) zählte man II Ab
geordnete. Gewesene Militatrs find e
14 - v. Bernutd, . Bodelschwingh, v
Uontn, v. Patow, v. lagoiv, . wind
borst, v. Elxleben, voa Obeinrb, Für!
teßantische Geistliche nd Theologen
undlö katholisch Geistliche, unter wel
che et Bischof (Ketteler) Mtlitair
irte, sowie frühere Mtlitair, find eo 41
den franzöflschen getdzug al Mitglie
de deutschen Heere, abgesehen on dti
zabiretchrn Krankenpflegern, ander de,
18küer Feldzug mitgemacht.
von Stuttgart schreibt mai
dem „wtncinuatt Courier", „Un
wenn man für jede gleichmäßig reif
inen Bierundzwantigpsünder abfeuert
e käunte nicht stiller hergehen in un
stre Thak. Da, ist ein Herbst, z>
dem dle bewährtesten Statistiker alle
miserables Welnjahrr die Köpf schü
ein, ti: Wetngärtner wagen e gai
nicht, die grünen Wltpel herauzvste
cken. und da dte Brühe kein Schwänz
che hat, so gibt' auch wenig gäpfe
Wurde a vorige Woche dem Schntttstis
Getßter von Berg ttgethetlt, tn seinem
Baumgute und Weinberge habe frei
dß Gtstudel sein ißgph afgschlkgei,.
Er schttkte also den geldschlltzea hin und
der findet dort eine Gauklerbande mit
3 Bären und einiges, Affe, i, sich da
Welschkorn wohlschmecken lassen. Aus
sein Meldung antwortete der Schult
heiß lachend, „da Welschkorn sei Ihnen
gegönnt, und st einen 71,
4st' ir auch rechk.'> Trotzdem
find Untertürkheim, Schaalth, Beutel
bach usw. erkauft zu 45—öS st. pro
Wg.
Wien, No. Graf Andrassp,
dir neue Premleemiatstee, hat et, Aund
schretben rlaffru, worin die politische
Grundsätze de ueuen Mtutfteriuwg
aelnänlergestzt erden. Dte Fes,
denspoliltk setae vorgäuger ,u Neust
soll streng befolgt eideu.
Schweiz.
Eine äußerst komisch Scene, welche
sich unlängst tn dem schweizerischen Thal
Emogaca zulrug, erregte dort geoße
Heiterkeit. Eln Schornsteinfeger wollte
sich früh Morgen t ei hoch ta, Ge
bteg gelegene Ddrf begeben. Aus dem
Wege traf er eine frlschgefallene Lavine.
erffi reetcht hnt, taucht auf der andern
Seile der Kops lue Bären empor, der
on der der Selbe ewpovgekomcken
war. Einander sehe un tt einer
ahrhaft militärischen Präcision beider
seit umkehren nutz davoulaufea, war
das Werk iner Secunde. In eakgea
Augendlliken wär der Eine auf dt
Brrg, tzgr Nutz 1 Thal.
Bern, 1.D,,. M >st z. Pr.
de, schwrizrrßuudgrth<
Ceresvle zum ireprifih,s, rrwÜtzll
ldtU.
Belgien.
Vrüssel, 3. ov. chi, ff
nungelnr neuen Boulevard, tp, dieser
Stadt gab heute Anlaß zu Ersteuenrug
der kürzlich vorgefallen Uurahe.
Da, 801 l halte stch zu Tausende zn
sammergerutlet, und gegen über tutge
Regierung,beamten sich Widersetzlichkett
erlaubt, welch? sich durch ihr amtlichen
Handlungrn vor einige Tage bei d
Massen unbeliebt gemacht hatten, Et
Abtheilung Vürgergarde erhielt Befehl,
denVolShaufen zu zerstreuen > dieselbe
weigerte stch lndeß, gegen da 801 l ein
zuschreiten, und fraterntstrte tt de
Bürgern. Die Stadtbewohner sind
auf, Höchste aufgeregt.
Frankreich.
Pari, 23. Nov. Heut herrscht
in der Stadt große Aufregung über t
bevorstehende Hinrichtung der Eomiuuut
st>n. Man machte groß Anstrengung,
um die Begnadigung Rossel' zu erlan
gen. vergeblich, den bald traf dl Nach
richt ein, daß Rossel mit zei seiner
Mitgefangene erschossen wurde.
Part. 28. Nov. Heute Morgea
wnrde Rossel, gerre ua in dritter
Lommuntst, uater starker Bedeckung
nach Eamp de Sa,tot, gebracht. Dt
Truppen bildeten in ssen, Tarree,
an dessen offenem ade dt Gefangene
standen.
Da, Austreten der Berurlbeilte war
ein äußerst würdige,, l, stch dt Sol
daten denselben näherten, um ihnen dte
Augen zu verbinden, weigerte sich gerre
die, geschrien zu lassen, ndem er sagt,
wolle seinen Henke.n in', Auge
Um 7 Uhr trat die Compagnie, wel
cher traurige Pflicht zufiel, vor, und
Rossel fiel sofort und war todt. Dte
Ander waren nicht so gut getroffen nnd
nun avancirten die Soldaten nnd er
schossen dte sich am Boden tm Tod
kämpfe windenden Unglücklichen tt
Pistolen. Di Leichen wurde tn ein
fache Särge gelegt und dann sofort weg
gebracht. Die Hinrichtung geschah tn
Gegenwart von üfliiö Mau Truppen.
Die Nachricht von derselben hat tn der
Stadt große Sensation hervorgerufen,
Oer To de, junge Rossel', wird all
gemein beklag.
Marsei l l e, 30. Nov. Herr llre
mteux, der dergübrerschaft tn den vergan
genen Communisten-Wühleretea schul
dig erklärt worden ist, wurde heute früh
in dieser Ttadt hingerichtet. Er be
nahm stch t der letzten Stunde tt
großer gaffunß. Dt HinMtung
trupven bestanden au, einer Abtheilung
Lintentruppen.
Dte vrndome Säule seil tmMeuat
Mär, in Parts wieder errichtet erden, lhler,
ist dafür, daß dte Statue Napoleon l. teder
auf dieselbe kommt. Er kau „seinem Helden"
Spanien.
Madr t d, 30. Nov. Di Nachricht
von der Hinrichtung der Studenten in
Havana, welche da, Grab de, General,
Eastanno entehrt hatten, hatt, spaui
schere Ministerium große Bestürzung
verursacht. Eine Spezialfitzung de
Mlnlsterrathe ward sofort berufen, tn
welcher der Gegenstand ernsthaft bera
then wurde. Der gefaßte Beschluß ist
noch nicht bekannt.
Dir Stadt Haiaiw soll bambardirt
werde.
New Jork, 2l>. Ro, Eine spezielle
Depesche aus Washington bringt die
Meldung, baß Admiral Lee mit feiner
Flojte nach den Tubanlschru Gewisser
beordert worden ist, mit der Instruktiv,
daß, wenn die spanischen Behörde tcht
sofortige Saliesakiton für die neuerttch
an amerikanischen Bürgern begangene
UngesetzltchkeUen geben, die Stadt H
bschoffung de deutschen Sprätz
Unterricht in THleuz,.
Der Schulrath o Ehieag ha dt große
grueiSbrunst als Gelegenheit zu etuiin rech
gemeine und niederträchtig! Streich benutzt.
Eine Anzahl Lehrerinnen de t rutschen Spra
cht, nicht bloß au den abgebrannten Schulen
sonder au, de in vollem Betreib begriffenen
Schule der Westseite, sind auf dte schroffste
Weise entlassen worden. Der Grund, welcher
ihnen angegeben wurde, war der, daß die städ
tischen Schulen durch da geuer doch auf die
Sluse dioßervorsschule herabgedrückt wurden,
un daß man in solchen nur da, Allernothen
digste lehren k-nate, wozu Deutsch nicht gehöre.
Zu dieser engherzigen und o sehr beschränk
ten Begriffen zeugenden Maßregel rommeutirt
die „Illinois St. Zeitung" folgendermaßen:
inen schweren Stoß,a ersetzen.
Die vorzugsweise deutschen Siad,theil liege
in Asche, die deutschen Slimmgeber au, die
sen Stadllheilin find ach allen
den hiu verspreng- -welch' desser Gelegenheit
könne freche Dtntschenhaffer sich Sascheu, n
ihr Mülhche zu kühlen? Die arme Lehrev
innen rnüssen zuerst darunter letve. Vach st
noch nicht aller Tage Aden. Der emsche
Stadttheii von Chicago wir an, Schutt und
Trümmer wieder erstehe; die dentschew
Stimme erden so viel Gewicht ha, wie
vorher. Di Schuf,ruber, weichedle jetzige
Roth dazu benüht habe, um dem Deutsche
heimtückisch inen Stoß zu ersetze, werde
alsdann gezeichnet und grbrandmark dastehen
und ebenso abgewandelt erden, wt st jetzt
die deutschen Lehrerinnen abgewandelt haben."
Wunderbar rttustg.
Dem „Geren ap okate" zählte et
Bürger Green vap'S, welcher bei de geuer in
Peshiigo zugegen war und stch selbst nrbst lue
grau und ihren Kindern rettet, mit de er
zusammentraf, indem fle stch m eine Erdhöh
lung lagerieu und mit nassen Decke schützten -
Fe waren bereit, so gut wie nnr möglich, tu
tiefer Versenkung gelagert gewesen, al ine
grau, die vor Angst und Schreck fast außer
sich war, mit ine grvßen Bündel i ihre
Arm herdeigeeilt kam. Sie war gut gekleidet
giößliuttdils vom Leide pdrannt. Al,
das impwoijiiie Lager er Grad entdeckt, hwtf
fle int.M ihre tauf NU kgl, Dr GlbGsX?
niederen, Wich ein Ktub tu ine HaUßäpH
von Kleibchä eingewickelt Wae. van schrie
fle plöDhz, ei Kind."
Der welcher dicht, wtittßeiUe, sprang,
dp ackpurch sah tn er tzmtwuuag an eiul- '
He Rulheip fwu Vermißt in sei ach,-
kleid auk bmGote Ntjtz. -r kl den gm
ßen in der Lust Hiampo'te und an oll. v.-
se lachte, währe, die glammrn ia et, Bo
gen üder lbuOuw! k Erd öaiih,- z '
te, de Kleine aber ich, verletzte. DG
Mulirrhatbech iubvpl>WV
ia ihrer Ute alwr nichl bemerkt, aß er
gifallra war. Nu, wG ein wund wuche ätz
Kind rntirt.