Pennsylvanische Staats zeitung. (Harrisburg, Pa.) 1843-1887, September 21, 1871, Image 1

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    z-hrgltAst .
Die
Ptittlshlvanische StaatSzeituuff,
I. tlkNkoL lill-LüN, Kux 19,
elcheint jeden Donnerstag, un tollet S.ttv
per Jahr, zadldar innerhalb deslahee, und
02.50 nach Veestuß des Jahrgang.
EinzelmErempiareii, kl <krl^pr Stück.
trmandda Blattadöest"eÄn,"bi aüeßück"
stände bezahlt sind.
Dir gröSte Verbreitung.
Die Tinulation her „Pcnn soI ants ch e
E tS - Z
M^che?'
Stroficiibi.'Gcfiliibbi'it
September 7. 7l>—tl. IX.
sploanien, I labre Erfahrung, o?Lev
Ein gute Gelegenheit.
ue^ m
Friedrich Maulick,
Mnetitla, Juni li, '7l—if. Eigenldüxer.
Aotiz an Taxbczahler.
Die Duplikaten der Schul
zami sind UN in den Händen es chaplliei
ßer zum Eotirtlinn sür in Zeitraum von viet
Rouatc °m Dalum dieser Rot, an qerech
et, gemäß einer Alle der Grfttzaedung, vaisiit
18-69 be,iinch der Einluftiiung dir Schul-
MI ach August l/di Olloder D tNI (dei".
, Zage mil eingeschlosse). ein sttachiaß von
fiiuf pro eni allen TorMeen erlaudi
wir, weicht wählend dieser aagrgidenin Zeil
ihre Schüllar d,adlen. Räch t'nem Dalum
wir kein Nachlaß während de Monai (Ol
wder) mehr
L.. Metzger.
Hareidurn, August 3i, tB7l.
Lucas König's
City Bierbrauerei,
lhesnut Straße, zwischen der 2. und 3.
HarrtSburg, Pa.
vdig Brauerei ist mit allen neueren Berbej
serungt ersehe un a> ingerichtet, allen
Kellelunge auf voriiigiiches Sommerdier und
Schmtdier innerhalb und außerhalb dn Stadt
ständig >u genügen.
Zudem wiriheiolale stndel man stetfrische
kirr a Zapf, sowie
gute Wei, Bitter, Schweizer-
und LtmburgerlSse, ,c.
Dankdnr für da <b diher geschenkte Zu
" true seiner werthen weschäftsftrnnde, dtitet
ihn fernere Kundschaft
Luta KSnig.
HaertSsnra. R. Ib.'
Orsiuzer
„Jechste Ward - Haus"
Eck der Dritten und vertek Straße,
Harrisburg Pa.
De vnterjeichnet empfiehlt dem aeehrle
Pnditkum sei dtgeu Gasthofunier Zuficher
gpmpir Bedienung und billiger Behand-
PaniSburg, Zuli IS. S 7 tZ.
Das deutsche Centralorgan der Demokratie sür PemWvanien und die angränzenden Staaten.
H-rVst! ,
i Einstein und Sweney,
erbalren soeben und haben stets auf Hand
einen vollständigen und frischen Borrath von
Dreh- Waaren,
Beiden,
Bhan>ls,
Stickereien und Spitzen,
und Linnens.
..!
WU NW W>
WM WW >
>- ! " '
gerner einen ungeheuren Borrath
Sonnenschirme, alter Farben ; Kleiderstoffe, Damen-Balm oral-
Nöcke, Damen-Unterröcke, Cvrsetten, und alle Sorten
Putzmacher-Artikel,
das größte Affortemen t in der Stadt.
Eine große Auswahl
AlpacaS, DeLainS, Casssmere und Jeans, Borhaug
ftoffe, Tafelleinen und Handtücher, Tafel-Terviet
ten, Betttücher und Muslinen von allen Breiten, Jrish,
Leinen, Chintzes und Percals, Kattune, kurz alles, wa!
nur in einer
vollständigen Dry-Goods-Handlung!
zu haben ist.
Jeden Tag neue Waare,
und zu Preisen, die alles in Erstaunen setzen.
Kommt, und urtheilet für Euch selbst!
vergchl nicht den Platz :
Einstein k Sweney,
April 20,1871. No. Market Square, Harrisburg.
Wohlseile Dry Goods!
Die beste und wohlfeilste Auswahl von
Dry Goods, Notions, Tücher, Coffi
meren, Shawls, Tischdecken, :e.
Linnen, Kleiderstoffe für Herren und Knaben,
ein großer Vorrath einheimischer Waaren, bei
James Bentz,
Rro. S Market Square,
Apr. 20, '7l.—Sm einige Thüren unterhalb Jone Hotel. .
Harrisbnrg, Pa., Donnerstag. September 21, IS7I.
K rrt rg
Arbeiter Spar - Verein,
N. S.
ieser neue denlsche verein irsammell fich ie
den Dte fiag dend um Uhr im Lokale de
Hrn. Daaiel Wagner. s,.Mansi°n.Hau"). Ecke
der Rprd Drillen und Wal, Slraße. Dteie
igen, eiche fich einem ulen und ortdeilhasten
verein anschließen wollen, find freundlichst einge-
Hetnri Schüddrmag,
Pristden.
W. F. Schell,
De,., '—lt. Sekretär.
Germania
Rau uud Spar-Vereiki.
stro. 2.
Dieser denlsche Berein eefammel fich jede
Samstag dend um S de im Lolal de
Hrn. Lula König. Diejenigen, eiche sich einer
gute und orlhlildaflen Berein anschließen ol
le, find freundlichst eingeladen, de Versamm
lungen beizuwohnen.
Daniel Dickel, Präsident.
E. F. Sieker, Sekretär.
Harrtedurg, Mär, 17,1S7i>.—IZ.
Zur Nachricht.
Die Schiff- ..Lydia" und „Sarah", an
Rotterdam, find detde im hiesigen Hafen mit
einer großen Sendung 1868 er Schariachdeeger,
Rüd,h-imee, Geisenheim un Keeu,acher,
sowie 18Ser Oderingeiheimer, Geisenheimer
und 1869 er und 1870 er Kreuznach, Weine, so
wie einer großen Parlhie TrilerSwaffer sür mich
angekommen.
Ich ffeeire sehe dillig und lade zur Prode
freundlichst in.
John Betz,
SVB und Slv New Sinei,
Philadelphia, Pa
tk. v. Eine große Auswahl oa Weine
noch auf Lager.
Juli A>. 1871—2 Mi.
Große
Verloosung!
eincr
128 Acker großen Farm!
Gelegen in Geant Sounty, West-Virginien.
KV Acker dcrsrllrn beflndrn sich unter
guter Cultivation und guten Frnzrn.
Dieselbe ist bedaul zstöckigm Blockhaue,
Die Ziehung muß positiv am
5. Oktober 1871, zu York, Pa.,
stattfinden.
Kein Humbug!
Kein Schwindel!
Ein oüer reiner Deed und vollständiger Besitz
üdermliiell,
Die Zahl der Loose ist auf
12 limitirt.
Sur Loose oder wettere Auskunft wende man
sich an te Lotai-Agenien oder an
G. E. Sherwood,
Nor, Pa.,Box 27.
GsS"Gegen Einsendung von Hl schicken wir
jofoel ein LooS poelosret a die gervünschle Ad
dresse. Juli AI. 'Ti.
Ä. Roeljiner,
PlumbersGas-Fitter,
No. 25 Süd Zweite Straß,
NqN'islttli-sl.
Oeffenillche sowie Privat-Bedäude erden
Gas- unb Wasser-Firturen
zu den dilltgften Preisen sehe.
H-miSbu.g, Mär, M. ,871.-11.
- Louis Hummel's.
Lagerbier Jaloo Reparatiao,
Hhamokin, pa..
gezeichnete Lagerbier und die vorzüglichsten
sowie geschmackhaftesten Delilaiessen stets
wie auch einheimische Gäste fin
den zu jeder und reelle Bedienung.
Louis Hummel.
Sdamoti. uguft r. I70-II.
Hauer-Haus,
Eck er S'n Straße und Elbow Lane
Marietta, Po,
Ehristopber Hauer, Sigeaihümer.
Hinreichende -c-mmodatio für Reisende und
gilwde. Edens- gnlc Se-llnngen für Pferd. ,c.
Dt best Liquoren un rlitatestrn
peise stei orrSlpig.
R-rietta. Zu lü. '7I-IZ.
John Wiedemeyer,
15,04 Mark, Gtroßr,
Nestauration,
N7ein, Liquür .Rierfatlni,
Philadelphia, Pa.
w- Austern aus Art jede zubenei
tri.,
Juli 13. 1871-3Mt.
Die schönste Auswahl
on eiegani un rinfnch gebundenen
Famiken-midHand-Ribetn.
Lutherische Gesang-Büchern und
ret - Büchern, un sonstige
Andacht-Bücher
iAia,u eben in
ch.ff.r'uchlade,
2t Straße, HarrtSburg,' st.
—O
-
lag. Büch?',
eh,er, -jh'Lüchr,
raudum.
vutttANgs - Bücher
VVir ollen Größen unb Ikten, unb
Tchreih-Naterialie
in großer Auswahl
ohlfetl n> sehr gn
, habe. i in uchlade,
2l> - Giraße, wischen Marli t Chesnnt.
aniSn^p'".les-Ü.
poelir.
- Am Grab meines erwach
senen Sohnes
E. A. Zü ndt.
Geliedtes Kind, gediirden!
Mit heil'ger Schrift grschrirden.
De Vaterlands ertinen?
Du zählst zu seinem Söhnen.
Du Hast'S geliedt, so jung du warst,
Als wir von ihm geschieden >
E war Heia Stolz, du denlscheS Herz,
Dein Theuerste hienieden.
O, schi efst du nicht den ew'gen Schla',
Der Liede, die kein Schmerz erwürgt,
DI Lied' zum Baterlande!
Und gingst du hin und stirdß den Tod
gürs Baterland, den süße!—
Dein .Ie Lächeln Hai'S gegrüß.
Drin letzte würd' e grüße.
Doch schlaft, schlaft!— Frische Grün
Di Lust ist, wenn die Ros' auch weit,
Missouri Weimied
Friedrich Münch.
Hoch auf den Bergrn glänz! in Sonnenscheine
Dee Rrden goldene grucht.
Doch ist'S nm Rhein u. immer nur am Rheine,
Wo ihr die Rede sucht s
Drm girißigrn zum Lohn,
Wdhl müh' am schönen Rhrine sielen glrißes
Sich Winzer lag für Tag,
Damit der stolze Gutsherr ihre Schweißes
Uns wächst der Wein im sieicn Heimathlande
Und ladet Alle gleich;
An unsrer Siröme waldumsäumte Strande
Und andres Ungeihüm,
Wo Speer und Pfeil im wilden Kamps saus'-
len,
Ist'S jetzt nicht mehr so schlimm.
Statt Urwald schmückt die Rede nun den Bode
Und schaffe Uedeestuß.
Auch ihr, ihr Brüder, fern am drutsche Rhrine,
leuillelo.
Treue gewinnt.
->>)-
Erzählung
Franz Hoffman.
Achte Kapitel.
Meine Hülfe kommt von Herrn.
„Ach mrin Gott, mein Gott!" rief
drr ehrliche Shlvestre, indem er bleich
und zitternd Inda klein Htntrrstübchea
stürzte, wo er Briquet und Luciaa vor
drn Spährraugcn de bösen Grasen
Foug>tte verborgen hielt, „mein Gott,
wa sollen wir thun! Man wird Euch
finden !.All ist verloren' Ach, ach, wer
„Was dcnu, Splvestre i" fragt Brt
xuct, denn doch et ivrutg beunruhigt
über die sichtbare Angst de Forfthüter.
„gast Euch. Mann! No ist nicht ver
loren, wenn Ibr ich de Kopf erlterti
Wer wir un finden k So sprecht doch!"
„Der König I" stammelte Shlvestre.
„Er ist unveihoffl auf dem Schloff an
gekommen—will auf die Jagdjgede
bei meiner Hütte soll sich alle sam
meln—wohl hundert Menschen eeden
kommen und frühstücken will er Kö
hler o Himmel, wie lönnt Ihr En
da verborgen halte! Die ganze tletne
Hütte wird um und um gewendet wer
den!" '
„Der Königk Jagd?' sagte Briquet
ein wenig bestürzt, „da ist freilich
schlimm! Mann wird natürlich bengau
zen Waid durchstretsen und un finden,
wenn wir nicht tn einem sicheren verste
cke Zuflucht suchen I Abetz wo ... halt
ja, da geht! Geschwind, Luctau!
Im unierirdischen Gang, such und nt
deckt n Niemand! Eilig fort, dort
wollen wir uns verbergen I Und, er
weiß, Alle kann noch sehr gut werde!
Ja, du mußt nach dem Gange, und ich
-wir erden sehen."
Hier galt kein lange Zögern unBe
deuten. Schnell verließen Bitquet und
Luclon die Hütte Eplveftee' und eilte
ihrem Brrstrcke zu. St drangeu i
de Gewölbe bt zu drr Fallthür vor
hinter welcher die Stufen nach aufwärt
tn da Schloß führte. Hier machti
Briquet Halt und bat Luclau, sich ich!
von der Stelle zu begebe.
„Und wohin willst du gehen?" sragb
j der Knabe.
„In den Waid zurück," erwiedert
I Briquet „Hier bin ich zu ntchil nütze
und draußen höre oder sehe ich tellrich
etwas, da un nützlich erden könnt.
Man darf seta Feinde nie an de Au
gen lassen."
„Aber wenn Fougore dlchsteht? fra
gte Lucla. . -. j
„Er wir ich nicht erken," enl
grgnete Beiqurt mit Znverstcht. „Zu
dem werde Ich mich möglichst fern sn
ihm halte un ich beehaupt nicht
ohne Noth or Jemand sehe lasse.
Du aber, wenn der Zufall ine Frem
de tn diesen Gang fuhren sollt, hast
weiter ni'chl zu thun, al a Gitter
fallen z lassen und dich hinter ihm z
ertrrgen. Aber fürcht nicht, Knabe!
Dieser Gnng ist nnr entgen Menschen
bekannt uud ohne ganz geaa Kenntniß
kaum aufzufinden. Harr ruhig an—
or Abends Hesse ich wieder bet dir z
sein." o
Lucia erspach, stch sttll un geduldig
zu verhalte, und Briqne, achdem e
sein Gesicht mit einer raunen Beize
enlSellt und ach seinem derbe Jagd
messer im Gürtel gefühlt hatte, um e
tm Nothsall nicht entbehre zu müsse
kehne durch ten Bang Inden offene
Wald zurück.
Al er la s Frei trat, lauschte er.
Von Ferne tönte dle Faujare der
Jagdhörner zu lhm herüber und erschloß
daraus, daß die Jäger berrlt tel der
Hütte de Waldhüter angelangt sein
müßten.
~E war also die höchst Zeit, daß wir
dir Flucht ergriffen!" Murmelt er vor
sich htn. „Gut, daß her Kuäd tu Si
cherhett ist ! M i ch erde sie wohl nicht
sangen, sollt' ich meinea, und wen auch
Gefahr drohet, ich müßt dennoch den
König sprechen! Ja, er soll e erfahren
soll e hören, das die Montsorts nsch
leben, und ich will ihn an dt Dienst
erinnern, die st zu allen Zeiten de kö
niglichen Hause geleistet, hab,, vtel
ietcht läßt er mich.lödtea—aber der Ver
such muß gemacht werden ! Und daum
- Fougore hat ih belogen, und der
gleichen verzeihen die Könige seilen. Hü
te dich, böser Gras!" /
Mit leichten, flüchtige Schritte eil
te Briquet der gorfthbtte, von elcher
noch immer dt lusttE Kling der Hör
ner, von tnemzsansle Windhauch ge
tragen, zu th herüber schallten, zu.
Aber ehe er sie erreichte, ahm die Jagd
sch n ihre Ansang. Dir Hände hatte
inen starken Edelhirsch aufgesagt, uh
mit Halioh und Huffah setzte te ganze
deritiene Schaar der Jäger hinter
drrin. Zufällig ah der flüchtige
Hirsch die Richtung auf Briquet zu uud
sprang keuchend dich >n ihm vortei. Die
Hunde, laut bellend und heulend, folg
ten, und endlich kamen anch einzeln
Retler, blitzschnell an Briquet vorüber
spreng, elcher fich in den hohlen
Stamm einer ich grückl hatt. Nie
mand demerkte ihn, Niemand achtele auf
ihn. Da Halloh und Getös derlagd
erhallte tn der g rnr. und Briquet
trat au seinem verstecke teder hervsr.
„Jetzt tft' zu spät,'' nrmeU er vor
fich htu und runzelte mtßmulhlg dt
Elten. „Wie soll ich de König an
allen den JSg,n Herauestade, ie t
Walde verstreut sind k Und doch, doch
muß Ich mich Ihm zu Füß-n >"sn, und
sein königlich Gnade sie einen Ge
bieter anflehen." /
Htn und her überlegte er, auf welche
weis er seinen Plan auSsühre solle,
und faßt endlich den Entschluß, einst
weilen zu dem Eingänge de nntertrdt
schen Gewölbe zurückzukehren, hier da
Ende der Jagd abzuwarten, nd an,
wenn dt Jäger sich wieder bei der Hüt
te Shlvestre' ersammelt haben üe
bea, kühn vorzutreten und sich dem Kitzt
g' zu Füßen zu werfe. Er wußt frei
lich, aß diese Wagstück th da Leben
kosten konnte, wen de KSntg Haß ge
gen die Hugenotten fich och nicht ge
mildert hatte, ber wa fragt er
alt reu Dtener nach setne Lebe?
Dtr Hoffnung aus Königs Gnad
war seine letzt! vielleicht gelang
Ihm den König zu rühren, lestetcht
rangen seine Worte zu de Herzs de
selben, iellelcht, wenn er dt Schlechtig
keit de Brase Fougore enthüille, zog
er diesem die Ungnade de König zu,
und, Alle in Alle genommen, a
setzte er gegen diese Hoffaungen auf'
Spiel k Nicht, ai sein Leben! Bri
quet wa srst entschlossen. Mochte drr
Ausgang sei, welcher er wolle, in
Entscheidung wenigsten sollte herdeige
führt werden.
Unter solchen Gedanken begab sich
Brlquet aus selnen Posten eben dem
untertrdlschen Gange, setzte sich ans ein
bemooste gelstück, und lauscht hier
aus da GetSse der Jagd, welche ah
nd fern de ganzca gorst ersüllle.
Da Schmettern der Hörner, da Ge
bell der Hunde, da Geschrei der Jäger
erreichte sein Ohe. Allmähllg qbtr
schien sich die Jagd zu entferne schwä
cher und schwächer erschallte da er
eeue Geräusch, und der Knall ab
gesruertrr Gewehr, rang och zuweilen
dumpf durch le Sttll, welche jetzt in
der nächste Umgebung vrtqnel'
herrschte. Schon begann dteser zu
fürchte, dt Jagd krde sich so weitab
- seit tehen, daß dt Jäger gar nicht
zu er gorfthütte zurückkehrten, al
- plötzlich ei mächtiger Ster schaansend
durch da Gebüsch hervor bräch, gerade
ans Briquet zustürzte, uud, erschreckt
von de rwartcten Aablick dessel
ben, mit einem gewalttgen Tatze zur
Seit sprang und tn inen rngrn, rings
Felsen nmschlossenea Thalleffcl HI,
et sprengt, th kein weiterer Au,
eg tlteb, al dt Rücktchr durch de
Eingang zum Kessel.
„Käme jetzt et Jäger, du wärest ver
loren, Bursch!" sagte Briquet und
kann, hatte er dies Worl gesprochen,
s ranscht on Neuem da Gebüsch, u.
in jnnger, stattlich gekleideter
sprengte ans schäumendem Rosse ans er
Fährte de Eber einher. Ja drr rech
ten Hand trug er tuen kurzen, starken
Jagdspieß dtr retch mit Gold verziert
Fltnt hatt er über pea Rücke gewor
fen , tn HtrschsSuger an retch mit Ju
wele gestickten Wehrgehiug trete au
seiner Hnste. Sein blitzende schwarze
Auge stet ans Brlquet, elcher verwan
dert die glänzend Erscheinung de Jä
ger anstauntei
„He, d da!" schrt er Jäger ihm
zu, „hast n Ich den Kenler gesehen?
Er muß hier vorbei gekommen sein!"
„Gesäugen ist er l" entgegnete Brt
qnet rasch. „Dort hinein, Herr l In
de Thaikeffel! Er kann Euch nicht ent
rinne. Aber seht Euch vor—e ist ein
mächtige Thier!"
„Hupp! Hupp! Dragon, Sultan,
heran I" schrie er Jäger, nd schwang
seinen Spieß, und sprengte durch den
schmalen Eingang, weicher zu dem gel
senkeffel führte. Zwei starke silbe-graue
Jagdhunde folgten ihm, und auch Bri
quet konnie er Neugierde nicht wider
lägei mtt dem Eber t der Nähe an
zuschauen. Rasch lies er demlhaltessei
zu und lam eben zu rechter leit, um
das Schauspiel de beginnenden heißen
Kamps, zu betrachten. Der Eber,
wüthend über die Verfolgung und kei
nen Ausweg mehr gewahren,
hatte sich gestellt. Setne kleinen rothen
Attgeu schienen zu glühen,iveißerSchaum
geifert von seinem Maule, grunzend,
mit gesträubten Borsten, zähneknirschend
erwartet er den Angriff.
"Huffah! Hussah!" rief er junge
Jäger seinen Hunden zu, di wüthend
auf den Eber tabeliten, aber s nicht
wagten, ihn anzupacken. „Drauf,
Sulla! Drago, drauf! Faßt, saßt
ihn! Hetz! Hetz! Hetz!"
Angefeuert durch den Zuruf sprangen
die Hund aus den ergrimmten Eber
et, uud schnappten nach setnen Ohren
aber ein Bewegung de mächtigen
Thiere, uud Sultan getroffen on sei
nen langen, glänzenden Haaern, flog im
Bogen zehn Schritte weit zurück, stürzte
mit ausgerisseueu Leib zu Boden und
heulte jämmerlich auf. Dragon ließ fich
da Schicksal seine Gefährten zur Lehre
Schwanz da Feld. Der junge Jäger
war wüthend.
„Dragon, d'raus!" schrir er de
Hnnde z. „Auf ihn feige vefiie! Hus
sah! Huffah!"
Der Hund setzte aa, sprang vor, schien
angreifen zu ollen, ich aber sofort er
schrocken wieder zurück, al drr Eber
mit drohende Grunzen sich gegen ihn
kehei.
„Elende Bestie l" rief der Jäger mit
erichtltch Beim, „so muß ich schon
selbst in End mit dem Keuler machen!"
Und die Zügel et Pferde fester er
greisend, gab er denselben dt Sporen,
und setzte mit hochgeschwnngeae Zagd
spteß aus de Hinterbeinen—im Augen
blick aber, wo sei Retter de Jagdspieß
schleudern wollte, prallte e, entsetzt über
de furchtbar Anblick de ergrimmte
uthschnaubenden Eber, zur Seite,
glitt ans dem schlüpfrigen Moose, wel
che de seifige Grund überzog, au u.
schmetterte dröhnend mit seine Retter
zu Bode. Der Zagdspteß zerbrach
hülst la> er Jäger unter dem hauen
de Pserde-and jetzt—mit nthsnnkela
em Auge -wandte sich er Eber gegen
seinen Feind, er wehrlos seinem Grim
me peettzgegebe war. Sein Leden hing
an et Haare nsch in Augenblick,
und dt Haner de Thiere trafen thu
zu Tode da n er höchsten Gesahr,
stürzt Lliquet vor sein Jagdmesser
sunkrlte in der rrhobenen Faust-er warf
fich mit der ganzen Wucht setne Kör
pers auf den Eber, riß da Ihirr, da
einen solchen Angriff nicht vermnttjen
mochte, zu Boden, stieß zu, und bohrte
setnen scharfe Stahl mit der Faust bis
au'S Heft tu da Herz de Grgnrr hin
tu. Zuckend brach da mächtige Thier
zusammen, te vom Blitze getroffen
sein Leben strömte mit seinem Blute da
hin der Jäger aber war gerettet.
„Gottes Tod!" rief er tief athmend,
indem er fich mit Hülse Briquet von
der Last sei Pserde befreite, „da
war Hüls in der Noth. Werbist du,
Mau ? Du haft mir da Leben gerette
tt Gesahr de detnigen, und diese Ihal
soll nicht unbelohat biethen I Wer bist
du?"
„Ein alter Dtnftann de guten
Bease . Montsor!" gegnet Bri
qne.
„Montsoet? Cr ist todt!" erwiederte
er jung Jäger. „Er und setnSoh!"
„O ei, Herr," sagte Briquet, „der
Sohn igst lebt, na anch derva
er, so hoffe ich!"
~E kann nicht sein l" rief der Jäger.
„Gras Fsugvre sagt ir, Lei seien
r. 11.
gefallen-damai-al-pah. e st g,.
schthen ich will nicht da reden l
Genug te Brase find todt!"
Genf Fougore hat Euch
Herr." entgegnet Brlquet, „Ech, nutz
den Köatg nd All! Der Schne, teng
verlangen nach den Güter er Mt
fort, Nu da freilich Ate erst di,
rechtmäßigen Lefitzer erschwintz."
„Belogen!" sagte der snng Jäger
mit blitzenden Angen und rnnzest die
Stien. „Mich deiogen ! Gottes To.
Mann, weißt du wohl, was du sprichst?
E kann nicht sein !
„Aber es ist. Herr, o tft l" wieder
holte der alt Briquet. wen ich
nur den König sprechen tönate, so wür
de ch hm gegenüber eben so gut be
haupten, wie gegen Euch, daß Fänger
in Schurke ist I Ja, die Moutsoet le
ben, nd Einer wenigsten ihnen,
er junge Graf Luctau, ist glücklich e
Kerker seiar schändlichen verwandt,
entronnen er lebt un istsret ch,
könnt ich nur de König sprechen."
„Den König, Mann k" sagt er Jä
ger. „König k Wa ist da Kennst
d den König nicht 7"
„Nein," antwortete Briquet. „Nur
ein taztges Mal habe ich th gesehen—
aber nr in der Nach al er
Louor sein Unterthanea niederschoß—
da..."
„Still ! Still > Ich will utcht da
hören l" unteibrach ihn her Jiger. „Et
war Ine böse Nachi, ir a, ust r
König ha, Zonnen Gold gite er,
wenn er sie au seinem Leben streichen
könnt! Aber er wir wieder gn mache
so viel er vermag l Ja, ja, er weiß setzt
wohl, daß die Hugenotte nicht seine
ichlechtesten Unterthanen sind! Ah, le
se Nacht, diese Nacht!"
Er versant in ein grübelnd, Sinnen
i welchem Brlquet ihu utcht zu stiireu
wagte. Doch raffte e seihst sich bat
wieder aus und sagte > „Also eu Kötg
willst sprechenk DenKöpigk U>
was hast du ihm zu sagen, Maua? Ich
will e wissen, un vielleicht vrlse ich
dir zu einer Unterredung mit ihm!"
„Ach, Herr, wenn Ihr, da thu
wollte, lebenllängilch würd' Euch
Dank wissen!" rief Briquet och rsreut
au. „Nur ein Wort, et tuztge,
braucht i drr König zu sprechen, u
er schändliche Berräiher gougere ist
entlaroe und vernichtet."
„Gottes Tod l Fougvre I Et Ber
räther!" rief er Jäger au. ~Wa
wrtßt du von ihm k Sprich l"
tzeiqurt erzählt ta kurzen Wort
auf welche Weise gougvrr e Grase
Moulsor aach Paris griockt, wir er
nach seine Lebn, getrachtet und ih
in' verderben geftrürz hab t
dann er Kaabe Lucia urch th, Ost
quet, befreit worden sei, uachdr er a
Gespräch de Grasen mit te Abtv La
rose belauscht, und wle er nua de Au
genblick herbei sehne, wo er de König
sprechen, ihm Alle ulhullea, und sei
Gnad sür rn edlen Grase Moutfort
aaflehrn töane, der och tmmrr et trru
r Basall und guter Uutrrthaa de Re
genten gewesrn sri.
„Nun, mein guirr Mann", sagt der
Jäger, als Briquet schwtrg, „ritt Wunsch
on dir ist bereit erfüllt drr König
weiß Alle, was du ihm erzähle willst
-- Ich bin Karl der Neunte, König von
Frankreich!"
Wie om Blitze getroffen sank de al
te Briquet auf dir Kntre nieder. „Oh,
Stre, Verzeihung!" stammelte. „Zch
wußte nicht, daß ..."
„Schon gut!" sagte der Kiutß.
„Steh' aus, Altrr! Hier ist utcht zu
erzeihen I Golir lad, ich erdauke dir
in Lrben, und du sprichst vu Verzei
hung! Still! Bon deinen Grast ol
len ir nachher sprechen! Ich rrd sie
nicht ergessen, denn ich weiß, die Mout
fort hab nie gegen ich die Waffe
geführt und areu tmmrr treue Auhiu
ger ihr König! Aber jetzt olle ir
oa tkr reden. Aller. Bitte dir tue
Gnade an! Verlang, was n willst,
und e soll dir gewähr sei l"
„Oh, Herr! Oh mein König!" rtrs
drr alle Briquet und aes sich nochmal
drm Könige zu Füßen, „weua Ihr gnä
dig grgrn mich grflnnt seid, so helft et
urm guten Grafen von Moutfort! Sein
Glück ist mein Glück, und ohn thu tau
nicht mich erfreu!"
„Aber Mens, thörichter, a tüm
mera mich die Montsorts!" rlesder Kö
nig ungeduldig au. „Ihnen sll Ge
rechtigkeit werden, aber dir will ich et
Gnad erzeigen."
„Oh, Stre!" flehrte Briquet, „gebt
dem guten Grasen sein Etgeothu zu
rück und verjag den Räuber daran,
da ist die größte Gnade, die Ihr ir
erweisen könnt."
„Und sür dich selbst erlangst du nicht
gar nicht, Altrr k" sagt drr König er
staunt. „Gottr Tod, du bist in Wun
der von tnemDiener ! Der Weg zußang
und Reichthum steht dir offen, und du
v schmähest, thu zu betreten ! Bet all
Hrtligen, dir Ist wunderbar!"
„Tire, ich bin tn all Mann." ent
gegnete Lriqurt einfach, ~a sollten
mir Rang und Reichthum nützen Ich
habe nur Ein Berlangea: den guten
> rasea Monis! tn sein Recht teder
eingesetzt zu sehen. Glaub mir, Sie,
, tft er dem Leben und der Freiheit zurück
gegeben, dann wird er den alte Bri
quet ich vergessen." ,
„Gott Tod, Mann, da tu ich
> ohl glauben!" rief der König au.