Pennsylvanische Staats zeitung. (Harrisburg, Pa.) 1843-1887, August 17, 1871, Image 2

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    Jede W-n schD'Hd
blasse GW, tmm in her basigen Er
varlungxasP?hltkaMe Antlitz de
guten Grase ju jihen>-aber eln—er
befand sich nicht unter den Leichen.
Weiter gtug ich -über den Hos, durch
di Ställe, In den Barten-überall der
nämliche, schreckliche Anblick-überall
arme, gemordete Menschen und wüste
Zerstörung-aber vom Grasen keine
Spur. Nun verließ lch den Palast,
und fragte hle und da nach dem Grasen
FougvreS. Einer wie mlch hterhln,
Einer dorlhlu-eS dauert lang,, bis
ich ihnendlich imLsuvreausstand. Ihn
selbst, den Mordbuben, konnle ich frei
lich nicht nach seinem Opfer fragen, aber
seinen Reitknecht fragte ich. Ich be
kam ein, kurz schön, Antwort. „Was
denn mi der elende Hund anging' 1
Ich geHörle wohl selber zu den Verfluch
ten. rle ibre gere.dleii Lohn empfange,,
dälteii L Ick llle wick zum Henker pa
cken, vierer jchleßr wich iiteter wie et
il,, tollen Hund " Da war benn ftei
ttch nichts mebr zu machen. Ick >ckttck
davon und lauerte Inder Nahe des )ou
vre ln ,r Hossunrig, vlellelchl den i
gen Grase Plftttpp zu sehen und ihn
zu besragen, wie Jyr mi anempfählet,
guter Brlque.
(ijorlsepung solgl).
Eiiildahnerzahl der edrutrahrrrn
Städtc Nordamrrlta'.
(Noch dem ensus des I-hreS 1870)
Die uschstehendc alph-dellsche Liste der
Städte ber Unlo, deren Einwohnerzahl ge
genwärtig 20.0W Geel'N ndeestetg. enthält dte
genausten und zuverlässigsten Daten, die wie
bis i'stt öder dte Eegednisse de iungfie 2'w
su drsihen, Der amtliche Veeicht der Volts
zählung, dessen V-iöffenllichnng wir est nach
einiger Zeit entgegensehen li-nnen, und, wie wir
allen Grund habe zu glaudi, nur hier und da
l.' lleln Abweichung von den hier mitgetheil
te Daten anfwetsen. In der nachstehenden
Tabelle ist zur eegieichung die Einwohner
zahl, die i'de Stadt im Jahre 1860 halte und
deren seitherige on un deiechnete Zu- der
Abnahmr. in Procentru ausgedrückt, beigcsiigt.
Rur dir zwei Stätte New-Bedsord in Massa
chusetts, Savannah in Georgia, zeigen in ihre
Bevdlterung seit tk6o eine Adnahme, die be
ziehungSwrise 33j30 und 8.21 Prorent beträgt,
während zwischen tB6O nd 1870 um mehr -l
100 Prvcenl zugenommen habe , Chicago,
Eleveland. Je-sey City. Kansas Sit, Sa
Francisco, Seranton und Toledo. Ein Theil
dieser Städte hat den Zuwach Gebiet,rwci
lerungen zuzuschreiben. Gegenwärtig haben
dte Veretnigten Staaten 11 Städte mit tider
tWJM, 25 Städte mit über 50.i>00,13 Etäd
te mit üdee 35,00, und 52 Städte udee 25.-
(00 Eiuwohneen. '
Einwohnerjahl. guuah-
Nowe nn taat.
len.
Ida,. N.-S. 63.122 62.367 U.3l
Alleghen En. Pa. 53.t8l 28.702 85.20
Va'ltmore. Md. 267.351 2>2.1>8 25 86
Boston. Mass. 250.526 177.810 10 87
B„°tl,n. N.-ZI. 386 M) 2t>0.661 18.62
Buffatv. N.-St- 171.715 81.120 15.10
E-mdrtgr. Mass. 8.621 ,6.060 52.05
Eamden. N.-I. 20.tt>5 t 1.358 38.6 t
Cdarleston. S.-E. 18.856 10,522 20.81
EhaeleSiown, Mass. 28,323 25,005 t 3.0
htcago. Jll. 288.883 108.260 >73.61
Einrinnalli. O. '216.238 l6t.11 31.27
Elkvetand. Ö. 02,116 13,117 113.85
Cotumdu, O. 33,715 t8,55t 8t.87
Eovingten, Kv. 21.505 '16,711 18.78
Davenpoe,. lowa. 20.012 11.267 77.88
Da,ton, O. 32.578 20.081 62.18
Detroit, Mich. 78.580 15,618 71.11
Eiizadetb.N.-J. 20.838 11.567 80.15
Evan-vill', In. 22.380 N.lBl 88.80
Fall River. Mass. 26.787 t 1.026 8'.87
varrisdurg, Pa. 23,2i>8 13,105 72.38
Hartford, Eonn. 37,180 28,152 27.51
Indianapolis, Jnd 36,565 18,611 86.17
Jeifty E"V. N.-I. 81.711 20.226 178.70
Kansa E0. Mo. 32.206 1.118 627.66
Lancaster, Pa. 20,238 17,605 11.81
Vawrenre, Mass. 28.821 ,7.638 63.86
LouiSville, K,. 100,751 68,233 17.06
Lowe, Mast. 10.828 36.827 ll.tl
Lvnn, Mass. 28.233 18,083 56.13
Manchester. N.-d. 32 536 20.107 ,7.05
MemvhiS, Tenn. 10,226 22,628 77.77
Milwaukce. WiSc. 71.188 15,216 58.62
Mobile. Aia. 32.681 20.258 2.66
NalhvMe, Tenn. 25,872 tt>,;>BB 52.30
New Vcdsord, Mass. 21.320 32.300 >33.88
Nrw-Havrn, Eonn. !>o,Bto 38,267 28.17
'New Orleans. La. 181,322 1t>8,675 t 3.16
Newa,l. N.-I. 105,078 71 011 16.W
New Zoll. R.-A. 812,282 805,658 t7.<>o
Oswego, N.-;>i. 20.81 16.816 2135
Outnrv. Jtt. 21,051 13.718 75.35
Patefton. N.-'J. 33.582 18.586 71.16
Peoeia, I. 25.787 11.015 83.60
Philadelphia, Pa. 671.022 565,628 18.16
PttlSdurg, Pa. 86,235 18,217 75.22
Pvilland, Mc. 31.111 26.3 t, 18 26
Peovtdence, N.J. 68.!66 15',676 36.60
Neading.Pa. 33,832 23,162 16.50
Richmont, Va. 51.38? 37.81 31.76
R-chesler.R.-A. 62.it82 18.21 dt 20.13
LouiS, Mo. 310,'-6l M>,773 83 35
Tt. Paul. Min. 20.031 16.10 l 82.58
S,Um. Mass. 21.117 22,252 8.38
SavFiamlsro.Eal. 118.173 56.802 161.71
Savanmw, <ji„, 36.233 22,282 8.21
Srranio,. Pa, 35,>83 8,223 286.12
Springst, Mass. 2,(703 15.188 75.68
Evesens,...;>j. 13,651 28,118 53.16
Toledo, O. 28.5)7 I3,7l!8 167.31
Tier.,. N. J. 22,171 12.228 32.77
Tevy, N.-A. 1ii..,7t 38,236 18.11
Ulica, N. pt. 25.788 22,528 11.51
Washington,D. 4.100, WZ 61,122 7867
Wttmington.D'l. Z81l 21.258 15.68
Woichcfter, Mass. .105 31.860 6168
Frechheit eine A,ben.
Von Indianapolis dcrichtit Telegraph
fvlgente neue Veisplel ter t°lllich„n Frechhitt
Jung meitla -
lomolive sonderbarer Weise unheaussichslg, aus
de Central-Geleise, indem sowohl der Inge
nieur als auch trr Zeuerniann siir gut bisu.
den hatten, sich zu entferneu, waheschetnttch v>
sich „bei hte Hitze" mit tiihlendem Nektar zu la
be.
Ein Junge, oewitzig, wie die meisten in die
sim Lande, bemertte diese cecinsamten Zu
stand er Lolomotioe, und dachte die sei eine
gut, Gelegenheit, um einmal eine neue Gat
tung Spazieisahtl auf einer Lokomotive zu ma
che. Er besann sich nicht lange, klettert aus
di Lokomotive hinaus, tapple an derselben her
um und drachteste richtig in Gang. Di,
schien ihm zu gefallen, allein al er wieder zu
rückfahren wollte tonnte er, mit der Eineichtung
nicht verkant, tieS-nicht dewerlstelltge. nun
wollte er ste anhalten, alleta auch da gelang
nicht und imme welle, uud wliler suhr er, im
mee rascher wurden die Bewegungen der Ma
schlnr, da ward th dange, und unendliche
Angst ersaßtt ihn. Was wae zu thun 2 Cr
faßte rinen'Eailchlaß, that tuen ShnrnSprnng
der stch glücklich lang, nd Uef qnorfeldei,
dl,-st Gange deß! Lotmwotinr th
Schicksale überlassend, un herzlich ftd Po
deesetden, ohne tappt Word zu seln, wieder
entkommen zn sesn.
Die sich seldst Überlassene Lokomotive fuhr
nun bis zu runden Maschinen Hanse, und
rannte dort t dle Mauer, dtese elnheecheti.
Durch diesen Zusammenstoß wete dirliSkamo
live zwar endlich zu Stehe gebrach, utcht
aber hne sehr ded-ul,, Schad sttffst, e
-oihlg ,u machen. Da komm dato, wem,
Ingenieure und Fenettente all,st "durstig st,'
un nicht daran tenlen, aß esooiivitztge Jür
gen gled.
Z. dv0 kIIGM, llnx 19,
HtirrlSburg, Pa.
vonnrstag. August 17, 1871.
Drmokratische StaiS-?<ckct.
Mir Gineral-Auditor:
Geu. Wm. Mcßandleß.
Für Gt'ucral - Loudiliesser:
Capt. James H.Cooper
Dtmokralischc Exekutive - Emiimllier.
Philadelphia. Juli 20.1871.
Die von der Demvlratischen Staat - llon
enlton von Pennsplvanien auiborillrte Eeeeu
tive-Eommittie ist nun orqanistrt, und besteht
aus folgenden Heuen -
Wm. A, Wallace. v-m Cttaisteld. B-isihce.
Eb"att!w J,'Viddle, „ ~
LoutS E. llassirp,
William A. Wallace,
Beisitzer.
n unstt AttUtiöc iCarlilr,Tham
lertturg, Hagrrltvwn,.
Im Lauft der nächsten Woche
gedenke wir mfte Freunde und
Gvimer in Carlisle, Schippens
burg, Cbamberslmrg, Green-
Castle und Hagerstown zu be
suchen, um—die schon lange auf
uns wartende „Läpplen" einzu
kassiren.
Allfangs nqchste Monats
gebts nach Beavcr County, Pa.,
Canron, Springfield, Bncyrus,
Crestline,Obio,und FortWanne,
Indiana. Nur die „Läpplen"
jetzt „reddy" gehalten!
Temperen,-LtaatcConvention.
Während der letzten Woche wurde
HarrtSburg durch die Zutammenkunft
on zwei Conventionen gesegnet, näm
lich durch dir Convention drr „Patrioti
schen Söhne von Amerika", und die
Convention der „Temprrrnzler." Bride
Conventionen rrwlrsen, daß die Narren
noch nicht alle todt find, und daß da
Volk e immer noch llebt, behumbuggt
zu erden.
Die Convention der „Patriotischen
Söhne von Amerika", ist ein Zweig der
"KnownothingS", die im Jahre 1854
ausgebrütet wurden, und über deren
Zweck und Absichten wir tn einer späte
ren Nnmmrr Näheres zu sagen haben
werden.
Dte „Temperen,ler" batten sich ver
sammelt, um echte Temperen; - Candl
baten für das Amt eine General-A
dtltzor'S und Gtneral-Landmeffer's zu
nominlren. Ihr Zabl war sehr klein,
nnd selbst diese kleine Zahl erlitt gleich
lm Anfang einen „Splitt", wie man zu
sagen pflegt. Indem niedrere der Haupt.
Anführer der Teinperenzsackie (unter
dlrsen in Prediger) slcki von der Con
vention zurückzogen, da fie gegr u die
Nomtnativn irgend welcher Eandidalen
waren Dir ganze Sache wäre zu
Wasser geworden, wenn nicht etwa ein
Bäckersdutzend ihre Sitze b,halten häl-
James Black von Lanraster zum Präsi
denten erwählten. Nachgebend stellte
dte Convention solgentes Ticket aus:
Für General. Auditor-
Bnrr Spnnstlrr von. Marletta, Pa.
Für General-Land m esserr
E. A. Whrrlrr von Sharon, Pa.
Die einzigen Stimmen welche diese
Eandidaten erhalten werden, werden ih
nen von den Republikanern zufallen, da
alle an der Convention belheiligten
Personen stch zu jener Partei bekennen
Ob der „Wasserbanne" Antheil an
der Convention nahm, haben wlr nicht
gehört. Nur so viel wissen wir, daß er
der Convention der „Patriotischen Söh
ne on Amerika" beiwohnte, uud in ih
ren Orten al Mitglied ausgrliommen
wurde.
Die Politische Stellung ron Karl
Schurz.
Der deutsche Senator sprach stch dieser
Tage in einer Repllk an den „Missouri
Demokrat" folgendermaßen au -
Daß wir d>e nationale Organisa
lion sder republikanischen Partei) er
tqlten ollen, habe wir schon gesagt.
Aber wie können wir jetzt schon erspre
che, über' Jahr zum Triumph einer
Partei beitragen zu wollen, ehe wir wis
se, a da Programm und wer die
kandtdatender Partei sein erdenk
Der „Demokrat" sollte bedenken, daß
dl Parket ja Grundsätze tn Ihrer Plat
hrm ausstellen oder Candidaten nomi
treu könnte, die weder er noch lr im
Stand sein würden, zu nterftsttzen.
.Solch Fälle komme ja vor.".
wer Ich t Blindheit geschlagen
ist, lrd au Obigen isehen, daß Hr.
Schwez aber einen Bedingungen P,z.
stden Geant bei „ nächsten wahz i.
tprstütze ird. (gu bemerken ist ,<h
ltaß der.tDemvkrdt h>> demokratl.
sche, ssatedern in Sche republikntsch,,
>./ !', ~ ,
Die Dtkr,te von New Zerseh
FrauklinCounttzschligsertig. hat-
jhr§ jichste Staat - Convention
Wf Mtfth-o.. ,n Svstt S'p>br i-
Zrento, um et Governör.
wie an sie ennk, haben ihr ngen f.
fen, und werden die Radikalen derb
über Ohr hauen.
DK Ssnntagsfetersiage!
Die liberalen Deutschen der Gta:t
Cineinnati, bemerkt dl Hamllton-Na
tisaalzettung, gleichviel zu elcher Par
tel gehörend, haben den Drachen der
Intoleranz, der Schlange de Mucker
thum und puritanischer Heuchelei, ten
Kopf zermalmt und stch dadurch einen
Verdienst u „Aufk l äru ug, reli
giös Toleranz und Fvrl
schritl" erworben, dessen Tragwelle
der ganze Weste dieser großen Repub
lik zu würdigen versteht. Da kann
man led.r einmal sehen, was die
Deulschen vermögen, wenn ste zusam
men hatten, wenn sie ihre Landessttten
verlhetdigen und stch nicht on den Ein
geborenen schamlos zu Boden treten
lassen. DI Deutschen haben wle ande
re Nationen auch Licht- uud Schatten
seit in ihren Sitten und Gebräuchen,
die letzteren müssen wir uns bestreben
ln tem neuen Vaterland abzuwerfen,
dasiir die guten Geilen der amrrikanl
schen Nattonalstltrii einzutauschen, hin
gegen sollen wir Kämpfe sür die Beibe
haltung drr Lichtseiten unserer Naiio
nalflllen führen-nd dazu haben wir
ein vollständiges Rech, sobald wir in
der Beibehaltung derselben nicht gegen
dle Constitution der Ber. Staaten fre
vel.
Die deutsche Freimüthigkeit, die Tu
grndhastigkrtt der Nation nd dte Rein
heit ihrer Sitten entlcckl die Bewunte-
Eöhne als Besucher ln unsere Gauen
entsendet. Au frühern tabellarischen
Statistiken über die Consumtion dr
Lagerbier in ten Spalten diese Blat
te veiöffentlickt, wird der Leser ersehen
hvben, welche ungebeure Dimensionen
der Verkauf diese ahrhasten Getränkes
angenommen hat. Das Bier wird den
Consum de WhiSlpS al amerikanische
Nativnalgetränk verdrängen, und Bier
läßt stch nicht geHelm, noch stehend, wie
Whisky trinken.—Bier schmeckt noch
einmal so gut im Kreise ,seiner Freunde,
im gemüthlichen Zusammenleben, bet
fröhlicher Unlerhallung, als wie dle
Trlnkweise der Amrrlianer besonder
der falschen Wasserstmpel, die Whtsly,
diesen „Höllentrunl" in Ouaniitäten
verschlingen, schleichend und kriechend in
der Dunkelheit, versteckt tn Ecken un
Winkel Ihren Häuser. Wir leben ln
einem freien Lande, wo eln Jeder nach
seiner Faczon selig werden kann, die Con
stitution garanlirt diese religiöse grei-
heit. So wle wir einerseits nichts da
gegen haben, daß der puritanische Jan
kre Sonntag nicht weiter treibt, al
Psalmen lesen, gewärmte Speisen essen,
und stch nach Beendigung der Kirche nur
mit dem Lesen der Bibel beschäftigt,
eingeschloffen tn den Häusern, da freie
Licht Gölte schrurnd, so wünschen wir
anderseits da Przvtlegtum zu besitzen,
den Sonntag auf unser Art zu ver
bringen, wenn wir nicht die Landesge
srtze verletzen. Wir Deutschen eben
nach beendigtem Gottesdienst, uns ln
Gotte sreier Natur zu ergötzen, un tn
Gärten und sonstigen VergnügungSplä
tzen mit unsern Freunden beim Glase
Bler oder Wein zu unterhalten.
Dt Schande, ein Trunkenbold zu
sein, ist nirgend größer al ta Deutsch
land ; dort stößt man den Trunkenbold
aus, kein Mensch gibt ihm Credit, noch
wird er tn den Krrtsrii anständiger Leu
te geduldet. Hier In Aickerika ist e
anders, man belacht dir Manöver eine
Trunkenbold, man prahlt sogar über
eine gehörige ~nproo' und wenn der
Bursche nüchtern ist, so wird alle er
gessen und drr Amrrikanrr gibt Ihm wie
der Credit, öffiirl ihm sogar dte Thüren
seine Haus.. C wird nirgends mehr
Bier uud Wein getrunken, als in
Deuischland, und dennoch Ist dort mehr
bald gesteuert. Da Veibot berauschen
de Getränke zu verkaufen, verhindert
den Genuß derselben nicht, noch wird
e die Trunkenheit ausrotten. Wir
st'der Meinung, daß die Deutschen
Cineinnati' viel für Toleranz und be
sonder für die Betbehiltnng der Na
tioiialsltien deutscher Aoopitvbürger er
kämpft hiben-und wenn die Deutschen
oller Countie ein solches Vorgehen
nachahmen würden, so möchte es bei
Auch das New Jork Journal be
merkt in dieser Beziehung i Den Deut
schen tn Ohio, namentlich in Cineinnati
wird e mit den Sonntagmuitern und
Temperenzlern gehen wie e den Deut
schen von New Jork gegangen ist,. Zu
nächst wollen dl Deutschen keine Par
tetfrag darau machen und die Tempe
renzler auch nicht. Sie beschränken stch
daraus, den Kandidaten für die Gesetz
gebung über deren Ansichten Fragen
vorzulegen und Erklärungen zu erlan
gen. Dle meisten demokratischen Kan
didaten werden den Deutschen genügen
de Erklärungen geben, die meisten Re
publikaner erden stch wtigern. Die
Politiker werden die Sache zu verschlep
pen suchen, bi endlich die Demokr
aten zu der Ueberzeugung kommen,
daß sie tn dieser Angelegeheit Stellung
nehmen müssen und keine Kandidaten
ehr nominiren, die in Bezudarauf nicht
„gesund sind". Bi dahin erden die
Deutschen durch Erfahrung klug gewor
den sein und die Ueberzeugung gewon
nen haben, daß die Muckerelemente die
„repuplikanische" Partel regieren und
für st dort keine Bleiben mehr ist.
i Haben aufgehört.—Die sbddutschen
Staate hielten bihee ihre eigenen Ton
suln Inden größern Städten unsere
Sande. Die hat jetzt aufgehört z Bat
"a. Äüriemberg, Baden nd Hessen-
ziehen ihre Vertreter zurück,
und Mifp e nnr noch Consnl
de den Ach, Aakserretch geben, ekch,
ohne Schutz
befohlenen w.ss ahrnehmen
können, al die. war.
lrd Ernst gemncht.
Gntator Karl Schnrz, schretbl der
„Etnetnnati volkssrennd" , Mitt
woch, wird in eintßen lagen Ehteag
besnchen, um dort pi den Dtsche ,
spreche. Da zeigt, daß er t stch
über seinen zukünftigen Operation
plan vollständig eintg ist, und glanbt e
sei Zeit zum Voeücken. Wir müßten
un lehr täuschen, wenn Herr Schurz
aus etwa Andere ginge, als auf
die Bildung einer dritten Parle!, aber
auch eben so sehr, wenn er damit erfolg
reich wäre. Wir zweifeln nicht daran,
daß er eine Meng Leute finden wird,
die stch Ihm mit Begeisterung anschlie
ßen werden, weil er gegen Korruption,
gegen Partei-Despotie und gegen eine
schlechte Administration auf eine kühne
und eheenwerihe Weise in dte Schran
ken treten wird; allein wir erwarten
nicht, daß er on der repubittanischen
Presse, nicht einmal von der deutsch-re
publttantschen, viel aus seine Seile be
kommen lid. Die Paironage ist in
der republikanischen Partei schon längst
mächtiger als das Prinzip, und wohl
palronislrte Zeitungen bieten alles Mög
liche aus, ihre Leute an der Stange zu
Hillen.
Viele deutsche liberal republikanische
Blätter wag nicht, sormrll mit dir
Partei zu I robe, w'ti ste sofort einen
großen Theil t>. rer an dem Na, hän
genden Leser rerlttien würden ; bliebe
aber der Name, so näik ttr neu zu bil
dende Partei nur eine Fraktion der alten,
und dte Stellung ine rebellischen grak
tlonssührers ist zu untergeordnet für
einen Mann wle Carl Schurz. D,n
Demokraten kann er nicht mehr bieten
als fie an der New Depature ihrer ei
gene Partei schon haben, deren Or
ganisation bet der nächsten Präsidenten
wahl von viel zn großem Werthe ist,
al daß man ste leichtsinnig ausgeben
könnte. Auch werden selbst dle liber
alsten FoitschrtttS-Demokraten, welche
am Ende dte Rekruten für die neue Ar
mee Hilden utvßlen, sich sehr dedenken, ehe
fie stch unler das Command bisheriger
bitterer und sanallscher Gegner stellen.
Es ist kaum möglich, bis zur nächsten
Präsidentenwahl Ine neue Partel zu
rganlstren, welche etwa auSriqien
lönvte gegen eine alte Partei, die mit
gestohlenem Gelde ihr Offiziere und
Soldaten splendid bezahlt.
Anhang wird Herr Schurz finden,
aber nicht genug für den Zweck. Mög
licher Weise baut er stch, vbne r zu wol
len, nur eine Brückt, über die er mit Eh
rrn und mit inem zahlreichem Gefolgt
in' demokratische Lager zirheu kann, in
welchem er längst viel mehr Freunde
und Geistesverwandte bat al ln dem
der regulären republilanlschen Partel.
Eine gefallene Größe.
Viele unserer Leser werten sich noch
te Temperenzfieber erinnern, welche
vor vier ober fünf Jahren plötzlich im
Kapitol zu Waschtngton ausbrach ; be
merkrnSwerth war bei der Sache, daß
inerter Haiipt-Brenner, trr Senakor
laies von Illinois an trr Spitze trr
Bewegung siant unt mit naiver Treu
herzigkeit vor aller Welt erzählte, taß er
„Katp und ton Kindern rrsprochen ha
be, nicht mehr zu trinken." Sogar ein
anderer Schnapsbruder des CongrrffeS,
der als Gewohnheitssäuser bekannt Bar,
Halle sich damals beinahe bekehrt. Der
Lrser wird auch wissen, daß Hr. Jales
sriiie helligen Schwüre damals nicht
liebtrii glaschr zurückkehrte. Endlich
Plötzlich taucht aber der Name laieS
stärker trank, als zuvor, ist seitdem im
mer tiefer gesunken und steht jetzt, als
Bigamist angeklagt, vor dem Gerichte
in Macon, lii. ~Ka>v und dt Kinder"
haben den unverliesserlichen Lumpen sei
nem Schicksal überlassen, da ihn wahr
schelnllch ln den Zellen des EtaatSzucht-
Hause zu Joliet erreicht.
Lug und Trug überall.
In 1870 erließ der Congreß ein Ge
setz, das eine Compagnie von 100
dem Namen „Home GuardS" errichtet
worden war, auf denselben Fuß wie re
gelmäßig ln den Bundesdienst gemu
sterte Soldaten setzt. Da Krtg-De
pardement hat die Namen der Mitglie
der jener Compagnie seinen Listen zu
gefügt, und hierauf wurden Ansprüche
die BundrSkassr 8100,000 ausbezahlt
hat. Jetzt stellt stch aus einmal heran,
daß vlele der Namen, auf welche jene
Geld gezogen wurde, fingtrt find, nd
daß dle Herren, die die Sache ewgesädel t,
und In dasGehelmnlß eingeweiht waren,
<75,000 in dle eigene Tasche gesteckt.
Dle Bunde Beamten, dir stch aus
sslche Art über Ohr hauen lassen, sind
auch de Fuleer nicht werth, mit dem
die Rrglerung flr ernährt; solche Din
ge löste stch bel gehöriger Vorsteht und
Conteole leicht vermelden, wenn man sie
nur vermelden will. Eine so corruple
Verwaltung, wie dle gegenwärtige beab
sichtigt die vielleicht gar nicht einmal,
eil man im Trübe wett besser fische
kann. Jetzt, nachdem die Kuh an dem
Stall tß, wollen die BundtS-Behiirdea
wetteree Betrügerei einen Riegel vor
schiebe und l Sache untersuche las
se.
Skftmord ine Dtotfchr.
Edward R ender, 27 Jahre alt. de r etwa
ler Monaten sei Klnb und später seine grau
verloren hatte, war seitdem schwermüthig ge
worden und erschos sich a den de 3 In
ans dem Dach de Hause Nr. 531, 10 Ave.
tn de Stadt New Ivel, wo e eine grau Ah
rain suchte nd in de Zimmer eine Zettung
gelesen hatte. Er sagt: zu grau Adra, rhe er
auf da Dach stieg, daß er, falls ihm Etwa
stoßen sollte. T5OO in der Bank hat.
Total verhammutscht!
Mehr demokratischer
Donner!
St. Louis erobert!
Ein glänzender
Sieg!
Schreckliche Niederlage!
Dir Rodikolt'ii liege > Olm
macht!
Samiel hilf!
ckp den wir bereit in letzter Nro, mrl
drtrn, ist viel glänzeiiddr als man zurist
glaubte. Dte Mehiheit es demokrati
schen Gvvernörs Candidaten, Hrn.LeS
lte, beträgt mehr drnn
Stimmen!
während in der Gesetzgebung den Radi
kalen laum eine Cvrporals-Garde übrig
bleibt. Es stimmten etwa 35,000 oder
40,000 Neger dießmal, und zwar fast
Alle das republikanische Ticket.
Im Jahre 1808 hatte Sepmour eine
Mehrheit von 70,000, aber damals
stimmten keiue Neger. Weil nun dies
Jahr dir Mehrheit der Demokraten nicht
so groß ist als vor drei Jahren, so ma
chen die radikalen Blätter einen heillosen
Spektakel, und suchen ihre Leser glau
ben zu machen, daß sie so und so viele
Tausend gewonnen hätten ! Solche
„Blech" der radikalen Blätter glaubt
natürlich nur Einer, in dessen Hirn e
nicht ganz klar auaflrdt, und der
selbst in Kameel schlucken würde, wenn
es seine Parteigenossen erlangten.
Ja St. Louis, der Hrimath des Hrn.
Senator Schurz, hat da voll rbriisalls
da radikale Joch abgeschüttelt, und ei
nen demvkraltschen Richter erwählt, und
zwar lt iiier Mehrheit von I,kl>A>,
Stimmen! Hurrah jür St. LouiS! —
In zwei Monaten wird' auch in
Pennsploanien, Ohio und Indiana so
gewaliig blitzen und tonnern, daß die
Radikalen nicht wissen, au welchem Loch
sie pfeifen sollen. —>liuck bat, box.
Da Trmprrrnz-Gcsctz in Ohio.
Um unsern Lesern zu zeigrn, was für
ein schönes Temperenz-Gesetz die Radi
kalen I Ohio dem Volke jenes Staat
aufgezwungen haben, lassen wir nach
folgende Bestimmungen de Gesetze
solgeii!
al stso erleiden nebst Ktagetosten oder milAc
fängntßsteafe von nicht weniger als 10 Tage
und nicht mehr al3t>Tage delegt werden,
oder wenn der Richter es für gut drfindit, kann
er auch beide Slras zugleich erkenne, d. h., er
kann ihn mit Hb Geldstrafe und mit 3 Tage
Gefängnißsteate nedst Ktagetosten belegen.
gekelterter Wein) gegen dir vorstehenden Ge-
oder Besitzer eines solchen Platze soll mit nicht
weniger als H5O, und mit nicht mehr als 3.400
und' Klag,kosten oder mit Einsperren von 20
on .stl.ooo leistet, daß daselbst kein Liquor ge-
Wer stch berauscht, soll mit 3>'s nnd Bezah
dtgung kann so hoch gestellt werden, daß sie für
andere als abschreckende Beispiel dient (da
soll siir die Bezahlung hafldar sein, seldst wenn
gemiethet ist und einem andern gehört, vo
rausgesetzt der Eigenthümer hat gewußt, daß tn
Der Eigenthümer tu gehalten für die Bezah
lung de Schadens den sein Miethsmann durch
den Verkauf berauschender Betränke „ruisacht
hat, wenn er weiß, daß solche Betränke daselbst
Heu, wenn sei Miethsmann berauschende Be
tränke Flaust, selbst wenn ein schriftlicher
MieIHS-Eonlrar auf tue Reihe on Jahren
gemacht tß.
Da Verschenken der Weggeden von terau
schendea Betränke a solchen Plätzen soll als
ein Verlauf betrachte werden.
An Wahltage darf dei Beld und Gefäng
tß-Straf kein Wein, vier, Eide der Liquor
de Inhaber nur da Recht, terauschend Be
tränk im Kleine > ersaufen, soweit e
ihm die steh den Staat Grs,
he laude.
Wenn Jemand durch Trunkenheit sein Eigen
thum ergendet der eenachlässtgt, sosoll in
Bormund iider ihn ernannt erden, und er so
fernerhin kein Recht haben, über sein Eigenthum
zu ersiige.
Ein sauten Pack.
In Louisiana stud stch die Radikalen
tüchtig in die „Wolle" gerathen, und
Hobe sttztz n zwei gakilonen gespal
ten/ An der Spitze der einen Faktion
steht Geii. Warmouih.der jetzige Gover
nör, und an der Spitze der andern steht
der Vice. Governör Dunn, ein Neger,
und die Beamten welche von Präsident
Grant angestellt wurden. Bei der am
0. d. M. tn New Orleans gehaltenen
Staats Convention gab es so stürmische
Austritte, daß Militär Herbelgerufen
werden mußte, um Ordnung herzustel
len. Es kam zum offenen Bruche und
jede Faktion hielt eine Convention für
stch ab. Bezeichnend ist es, daß In jeder
derselben ein Neger zum Vorsitzer er
wählt wurde.
Der neue Gesandte des deutsche
Reiches in Svaschiiigi.
lieber di, bisherige Carriert des Hrn.
Dr. Kurt von Schiößer, dessen Biogra
phie wir bereits kurz nach setner Ernen
nung zum deulschen Gesandten in Wa
schingion mittheilten, entnehmen wir
einem Wrchselblatt noch folgend No
tizen ; Hr. v. Schiößer war früher im
preußischen Ministeriumbeschäftigt.dann
preußischer LegaltonSsekretär In Si.
PettvSburg, später in gleicher Eigen
schaft in Rom. Von bler wurde er als
General - Konsul dr Norddeutschen
Bunde nach Merlko gesandt, welche
Stellung der Diplomat bis zu seiner
Berufung aus den Gesanttschafisposten
für die Per. Staaten bekleidete. Herr
von Schiößer, ein geborener Lübecker,
hat stch auch als Schriftsteller einen eh
renvollen Ruf erworben. In Beglei
tung de neuen Gesandten defiudel stch
der zum 2. Legationssekretärder Gesand
schaft de deutschen Reiches in Washing
ton ernannt Graf Ludwig Arco-Valley,
bisher lönigl. bayerischer Gesandtschaft.
Attache in Rom. Erster Sekretär ist
der Baron Hans von Alvensleben,
Kammerjunker desKaisers Wilhelm, frü
her in Petersburg, Brüssel, München,
seit einem Jahr bel der Norddeutschen
Gesandtschaft In Waschtngton ange
stellt.
Tie Arbeiterfrage in der Schweiz.
(Aus einer Eoeeespondeni de Eine. Volksfe.
Die Arbeiterkrage nimmt In mehreren
Caittonen eine immer ernstere Gestalt
an, die selbst Manchem als drohend er
schein. Der Schweizer Arbeiter, dessen
Existenz bedeutend besser als ln manchen
anderen Ländern gesichert ist, ist viel zu
gescheit, um für sranzöflsche und deutsche
geflüchtete Communisten die Kastanien
au dem Feuer zu holen, abeßdennoch
greift eine sichtbare Unzufriedenheit mit
ihrer Lage um stch, für welche ste selbst
leine gerechten Grünte anzugeben is
sen.
Unter dem Namen „Grütli-Verein"
bilden bilaiintlich die schweizerischen Ar
beiter einen über die gesammte Schweiz
stch erstreckenden Arbellerverband. Die
letzten Ereignisse, welche in der Tage,
llteratur dte soziale Frage in drn Vor
dergrund drängen, gaben den Arbeiter
vereinen Anlaß, der Oeffenllichtelt ge
genüber Stellung zu nehmen und ihr
Programm in bestimmter Form darzule
gen. Der Schweizer Grütliverein hat
nun ein Programm eiössenllicht, und
lauien die von demselben gestellten gor-
1) Größere slnteistiitzung ler Schu
len durch den Staat ; 3) ein Schwei
zer Bürgerrecht; 3) ein ehnllches Gesetz
über da Naturrecht i. die Che ; 4) glei
che Clvilgesetzt; s>) gerechtere Berthei
lungder Steiler; >!) grvßeie Opfer dro
Staate für die Soldaten; 7) Gesetz
gebung durch das Volk.
K. Ja in Et. Gallen rrsuchlr als
Präsident des inlernalionalen Arbeiter-
Hundes den RegieiiingSrath um Ein
räumung der Reitschule behufs Abhal
tung einer„vffrnllichenßesprechung über
die Aibeilersrage." Der Regterungs
ralh ließ Herrn Fay durch den Staats
schretder eröffnen, laß er nicht im Falle
sei, dem Gesuche zu entsprechen. In
samml'ung am 0, Juli unter freiem Him
mel abgehalten. Der Unwille der zahl
reich besuchten Versammlung richtete sich
Zeit miethweise einem Privaten über
lassene Reitschule nicht zur Versügung
gestellt hatte. Nach Verhandlungen,
welche namentlich durch die Opposition
fessor Kaiser von St. Gallen srhr stür
misch wurden, nahm man folgende merk
würdige Beschlüsse an i
I) Sämmtliche Arbeiter versammeln
sich an einem noch näher zu bestimmen
den Tage im VeretiiSlolale zum „Frei
hof"; 2) sie ziehe in geordnetem Zuge
in den Kiosterhos vor drn Regierungs
sitz; 3) sie entsenden hierauf eine De
putation an die Regierung mit dem Ver
langen, daß die Regierung tn einer so
gleich abzuhaltenden Sitzung die Ar
beiterfrage tu die Hand nehme und ih
ren Entscheid den wartenden Arbeitern
mittheile; 1) werde den ÄZünschen der
Arbeiter entsprochen, so sei es gut; sonst
werde man sich anders helfen müssen.
In Altstadt soll unter Landamma
Zündt ein Verein gegen das Unfehlbar
keitsdogma gegründet werden.
Siebzigjährige Ticnst-Jubilä.
—Der Rechtsanwalt und Notar bei dem
königlichen BppellaiwnSgertcht und
Krelsgertcht zu Bromberg, Insttzrath
Johann Benjamin Schöpfe, seierle am
23. Juli sein 70 jährige Dlenst-lubi
läum. Am i!. Januar 1780 in Brom
berg geboren, steht der ehrenwrrthe Ju
bilar jetzt in seinem 02 Lebensjahr. Am
S. Jult 1301 wurde er zum Auskulta
tor ernannt und am 23. Juli 1801 al
solcher venldigt. Trotz seiner 01.Le
trnsjahre, trotz de anstrengenden und
ühjeligeu Amt, eine Advokaten und
Rechtsanwaltes, da Herr Schöpfe schon
über OZ.Zhr verwallet, rsreut er stch
och einer großen Rüstigkeit de Kör
pers und einer dewndernwerthen Frl
sche des Geist,. Mit der größten
Sorgsalt ersieht er noch heute seln Am.
Er hat nie einen Stock oder Regenschirm,
geführt und Ist auch niemals krank z
Bette gelegen.
vriiuclthaten eine Neger.-Buk
lington, lowa, s. August. Um 3 Uhr
heute früh trat ln Neger ln die Woh
nung etiie im südlichen Stadtthell oh
nenden Deutschen, Namens Salzer, wie
man glaub, ln der Absicht zn stehlen.
Er erblickte ein junges Mädchen, wel
ches aus dem Bette lag und erfiel aus
den Gedanken, eine abscheuliche That zu
begehen. Seine Anstrengungen, seine
Leidenschaften zu befriedigen, machten
schltes. Der alte Herr ging sofort dte
Treppe hinaus, gefolgt von seiner Frau
und einem jungen Knaben. Die Frau
trug eine Lampe, was dem Neger e er
möglichie, sie zu sehen, als sie die Treppe
hinauf gingen. Er zog ein Pistvl und
feuert, dt Kugel drang dem Greise tn's
Herz, li, tödtete ihn auf de> Stelle. Der
Neger stoh dann ans dem Hause und
wurdr srlldrin nicht ntdrckt. Salzer
hinterläßt riiie grau und drei Kinder,
die seinen Verlust betrauern.
Dali Unglück in New Park.
Dle Untersuchung egrn drr Erplosion auf
dem Dumps „Wrsifieid" hat schon manches
Wichtige an das lngelicht gedrnchl,—Von Jn
eiesso ist, daß terMaschinist, der-beltäunq go
sagt für den besten galt den die ompagnie
in ihren Diensten hatte, weder lesen noch schrei
ben kann, und on drr Maschine, die er zu de
sorgen hatte, so gut wie gar nicht verstand.
Er wußte blc, daß wenn man einem Hidei
' rückwärts zieht, sich die Maschine in Bewegung
seh, und daß, wenn man de Hzbel vorwärts
SachoirständigenLighthall, der zu große Dampf
druck gewesen. Ein dritte Ursache ist darin zu
suchen, daß die Gesellschaft aus schmutzigem
Geize ihre Boote und die Maschinerie derselben
, Die Zahl der Todten stellt stch nich drn neu
esten Berichten auf 85 die der Verwundeten
aus l! 1, von dcn Todten arcn Doutscho 35
von ten Verwundeten sind Deutsche 10; im
Ganzen Deutsche 75.
Die Mehrzahl der Verwundeten ist nach den
resp. Wohnungen geschafft worden. Im Bei
levue Hospital befinden stch nur noch 23. Vor
miß werden noch drei Personen. Die Ge
aainilzahl der Verimgliickien beträgt demnach
i 208. ES ist wohl möglich, daß noch eine de
. alle Personen gefunden hätte, die leleunten
sind. Von den Todten sind 16 Männer, 2l
" grauen, 23 Alnder; 53 wohnten m New Zlork
l 32 in Broollpn, 2in leesip Silp, lin Hudson
l Citv, l auf State Island und I in gtaibusch.
Die mit Todt Abgegangenen waren sämmt
lich Weiße mit Ausnahme eines nach Staaten
Island gehörigen Neger.
Bon den 35 deutschen Todten sind l 7 Män
ner, 6 grauen, l 2 Kinder. Also mehr als die
Hälfte der im Wanzen erftvrtencii Kinder (23)
Zahl der erwachsenen Deutschen, die starben
nur 23 deleägt. gegen 38 englisch Sprechende.
Sine traurige Illustration zu er bilannten
Thatsache, daß die Deulschen ohne ihre Kinder
kein Vergnügen genießen können.
(Aus dem N. N. Journal vom 10 Aug.
Schlnß de 18. Bundesturnscstr.
Dil goeisltzuilg de Proistuenen und Preis
fechten degann gestern im Mprtie Ave. Park
in den Vormittagsstunden. Das Wetter war
liungsdiplome und die vier ersten Lorderkeänze i
Stahl und Sieinbeuch (New Jork), Meder,
(St. Louis), Probst und giodler (Chicago),
Bunz (Philadelphia), Wm- Fischer (Wilming-
Ion), Leisten (Boston), Netser (New Ltoek),
Götz (Chicago), Möllce (New?IorI) undMae
cu (Aurora, Jll.)
Im Ringen wurden Lei (Boston) und Boh
lis tCincinnaii) für Sieger erklärt. Im Ger
werfen mit 11 guß ansangend Peodst (Chicago)
Matlweu (ebendaselbst) und Koch (Sinrinnati)
Im Siadipringe i Lindenlhal (New Aoik,
Westseite), Probst (Chicago). .Im Pccisscchlen,
Stoßen mit Florett, Sädetsechten ans Hieb nd
Stich und Bajno,fechten, erhielten Otto Held
den l, Preis beim Säbelfechten,Wm, Stählen
den t. Preis für giorelltcchten und A. Rausch
den t. Peel für Bajonettsechlen. Aeiobl wur-
Jm Hochspringen diied H. Fosch von Wil
ttnmSburgh Sieger, derselbe sprang 65) Zoll
hoch.
Im Weilsprlngcn üdeetraf Heinrich Stahl
von New gork alle Mitsprtnger, indem derselbe
über 18 guß sprang.
falls ein sehr zukriedcnstrllinde, und stand dem
der älteren Turner tm Verhäklniß nicht viel
nach.
Mit dem am Abend in der Turnhalle abge
haltenen Balle, der trotz der drückcnden Schwüle
kam das 18 BundeSlurnfest zum definitiven
Abschluß. Heute begeben sich die noch anwe
wohin wir si-mil dem Gruß „GutHeil!" ent
lassen.
Pytyia Ritter.-Dlesee Oeden wur
de im Anfangs de lah,e 1865 in Washing
-51,288 Mitgliedern. Beförderung brüderlicher
Aus Europa.
Deutschland.
Berlin, 11. Aug. Graf vn Mvlt
k lft srlt einigen Tagen bettlägrvig und
tn letzter Nacht hat seine Krankhvii ,(v
sehr gefährliche Form angrno.
Bet seinem hohen Alter gibt man sich
den schlimmsten Befürchtungen hin.
Da „Fremdenblatt" schreibt „Dt
Strömung drr Fremden, namentlich der
reichen Engländer, Ruffen und vor
zugSwrlse Amerikaner, gehtln diesem
Jahre hauptsächlich über Berlin, an
statt, wt, früher, über Part. Es find
noch niemals ta dieser Jahreszeit so
viele Fremd ln Berlin gewesen, um on
jetzt Tage, wo 150 bis 200 Amerikaner,
700 dl 800 Engländer und ca. 500 l
Russen hier anwesend find und die Ho- !
ltlS sind tn diesem Jahre überfüllt."' I i
Der iertsche Generil s Hr<
mann, der ondem König von Pater
in den Fntherrnstand erhoben uab auch
au der eichdotation belheillgt wvide,
tß, ist wie der „Rt-dnheiu. Tour." .
theilt, der Sohn eines klein Bauers
aus der Pfalz. Al die Pfah franzö
sisch war,ttatHartmannt sechazehule
Lebensjahre unter Napoleon I. l die
französische Arme ein und blieb,hu
Jahre französischer Sbldat. Bei Or
leans rrwarb er stch damals da elserue
Kreuz der Ehrenlegion. >1 dte Pfalz
an Baiern zurück fiel, trat Hartenau
tn die balrische Armee ein, In der er nun
dem irrtin König dien.
Dänemark ndDrutschland.
Der Otergerichis-Prokurator I. H.
Bagger in Eopenhagen hat soeben ein
kleine Schrift „Deuischland and Däne
mark" veröffentlicht,tn weicherer den
Nachweis führt, daß allein im engen
Anschlüsse an Deutschland für Däne
marl da Heil zu iblickrn sei, da nur da
durch AH'Lfptrre in den Stand gesetzt
werde, die unerschwingliche Kosten für
Heer und Flotte aus rin SrtrSgltche
herabzumindern und stch der Pflege sei
ner Idealen und materiellen Jittereffen
zu widmen. Natürlich hat die Broschüre
im Lager der nationalen Heißsporne das
größte Aergerniß erregt; aj Zeiche
der Zeit ist Indeß zu constalire, aß die
Diskussion in einem verbältnißmäßig
ganz anständigen Tone geführt wird,
während noch vor lahreSrlst der Un
glückliche. welcber derartige Ideen aus
zusprechen gewagt hätte, mit den pöbel
haftesten Schlmpsworten überschüttet
Oestreich.
Salzburg, 11. Aug. Man ele
grophtrt un folgende, on einem hoch
gestellten Diplomaten herstammende
wichtige Andeutungen über dte nächste
politische Zuknnft i
Rußland und Frankreich haben, heißt
es, ei Bündniß gegen Oestreich und
Deutschland geschlossen. Die militäe.
sche Organisation wird in Rußland nach
dem preußischen Spsteme der allgemet
nen Wehlpflicht mit zwei Klassen Re
serve energisch betriebe. Da Epstein
wird mit aller Strenge durchgeführt;
auch die privtligirten Klassen, die stch
bisher der Milttärfrzthcit erfreuten,
werden jetzt herangezogen. I Ht.
blick auf die norme Ausdehnung de
Landes sollen übkr da ganze Reick, dt
an die Grenzen von China und Bock
hara, Provinzialdepot für Rekruten
und Kriegsmaterial errichtet werdea.
Eine Anzahl StabSosfiziere insptzlre
die Grenzen, um alle schwachen Punkte
lm Falle eine Kriege und eine gleich
zeitigen Angriffes mehrerer feindliche
Mächte gut besetzen zu können. Die
Offiziere haben bereit Berichte über
ihre der kaiserlichen Re
gierung eingereicht. Dt Milttärbchör
den machen ferner Experimente, um zn
probiern, wie schnell vorrückende Armee
korps Schienen legen können, um stch
ihre Zufuhr nachbringen zu lassen. Alle
diese Rüstungen sind augenscheinlich ge
gen Deutschland und Oestreich gerich
tet.
Di, Beziehungen zwischen den Kabi
netten von St. Petersburg und Wien
sollen kalt und unfreundlich sein. Der
Umstand, daß der Kaiser Franz Joseph,
statt persönlich zu kommen, einen Ver
treter Wir Begrüßung de Ezaren aus
östreichischem Boten geschickt bat, Wied
in diplomatischen Kreisen tn sehr mpa
steriöser Weise commentirt.
Ans der anderen Seite sind die Be
ziehungen zwischen dem Kaiser Wilhelm
ud Franz Joseph auffaiend Herzlich ge
worden. Im Falle eines Keiege hat
Oestreich politisch gute Aussichten. Man
vermulhet stark ein Bündniß zwischen
Frankreich und Rußland, und um die
ser feindlichen Combination entgegen zu
treten, solle Oestreich und Deutschland
im Begriffst!, ein Schutz-und Trutz
bündniß zu schließen. In Mastein, w
die beiden Kaiser zusammen baden wer
den, und auch drr Graf Brust stch aus
halten wird, soll das nähsr besprochen
werden.
Morgen treffen stch Wilhelm nd
Franz Joseph in Ischl und reisen dann
zusammen nach Gastein In Oberöstreich.
England.
London. 11. August. In einer
spe,iellen Privatdepesche heißt I: I
Rußland ist man mit allem Eiser dar
an, die Mililair-Organtsatio durch
nach preußischem Muster umzuwandeln,
und e herrscht überhaupt im russische
Milttatrwesen große Attioität. E
giebt Leute, welche glauben, daß alle
Diese auf eine baldige Allianz zwischen
Rußland und Frankreich hindeut.
Die Kaiser von Deutschland nd
Oesterreich werden morgen in Basteln
zusammentreffen und man glaubt, daß
die oben angedeutete Frag zwischen ih
nen besprochen werden wird.
Die Witterung tn Engiand ist für die
noch auf dem Feld stehenden Feldfrüchte
sehr günstig.
London, 8. August. In Heidel
berg ward am Sonntag eine Versamm
lug gehalten, um ine deutsch-kathollsche
Kirche zu gründen.
Vierzig Abgeordnete waren zugegen
au verschiedenen Theilen von Deutsch
land, Oestreich und der Schweiz. E
ward in Committee ernannt, um die
neue Kirche zu entwerfen. Dieselbe soll
auf hie Prinzipien de Konstanzer Kou
l eil on 1314 begründet werden. Nach
demselben soll der Papst de ökumeni
schen Concil unlergevrdnet sein, Trenn
ung der Kirche vom Staate, Theilnahme
der Laien an der Verwaltung der Kir
che, freie Wahl der Bischöfe, Erwäh
lung der Pfarrer durch die Kommunen
und ine Modifikation der Beichte statt
finden. Dle Delegaten find in ihren
Anffchten getheilt, ob die neue Kirche
da Primat de Papste anerkennen soll.
Ein Committee wurde tnstrnirt, seine
Bericht einem RatisitationS-Meeling
zu uiilerheettrn, welche im September
in München stattfinden soll.