Pennsylvanische Staats zeitung. (Harrisburg, Pa.) 1843-1887, July 27, 1871, Image 1

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    WenMytbKNlsclie StMls-Atitung.
Zahrgak .
Die
Penusljlbanische StaatSzeitung-
I. (Zxonniz kii'l>k!K, IZox 19,
erscheint jeden Donnerstag, und kostet >2.Ukb
per Jahr, zahlbar innerhalb brslahre, und
2.5 nach Berfluß de Jahrgang.
Einzelne Erempiaren, S EentS per Stück,
Krinc Sudscriptionrn rorrden für weniger
al sechs Monairn angenommen c auch kann
Niemand das Blatt abbestellen, dt alle Rück
stände dezahtt sind.
Di größte Verbreitung.
Die Slreulation ter,.Pen n slva nis ch e
EtaaiS-Z'ilung" in Dauphin Eounlp
ist größer als dic trgrnd einer anderen in Har-
Wdurg'g'deuikten deutschen oder englischen Zei
tung. Sie dielet deshalb dir beste Gelegenheit,
Anzeigen in diesem Zdeiie de Staate eine
weite Verbreitung erschaffen.
Ein Paar Worte a die Damen.
Nagen über ein Gefühl der Ermüdung und Un
ruhe, oder rölligee Erschöpfung, da sie Morgens
teim Ausstehen empfinden. Auf der Gottin und
Mutter ruh! die Beranlmottlichteit tlc Pflichten
de Hauehalle zu regeln. Idee Sorgen sind
zahle-'ch, und sowobl dle neistigen wie dic phpsi.
fchan Keaflt werden dabei häufig in Anspiuch ae
noncmrn. Sie sieht oft in der leichtesten Beschäf
tign ug eine ermüdende Ausgabe, und da Dasem
wird ihr zur Last, otwvhl sie batet nicht wirklich
krank ist. Hostciier'S Magendltler
wird sich, wenn es i dicsir Periode gedeauchi Wied,
ai ein unfrdidariS Heilmittel g-gea diese lästige
M-Iligieil zeigen. Die Wirlungen diese wach,
li^gcn^i^
zinii'ches 'Mittel dal es nil seines Gleichen, wäh
lin"gs!?ttiel gemacht b-d,n.""Es Ist f'-i von allen
dem Srsiem nachltciiacn Eigenichastrn, und leine
dringend. Alle Dteicniscn, weiche da Bittere ge
deauchi haben, bezeugen seine Borzügt und cmpfeh.
Juli 11. VII.
hrt Palicnten iu btflltiien. da lr leine Gedeim
nisse zu seiner Praris bat. Lunstli ä e Au
gen odneSchmerzentingrsed^
Wcrmania
Z;au- und 6vm -Verein,
Nro. 2.
'S?mst'ag'Ä nd"m" 3°Ühr im Lokal/de
Hrn. Lnkä äiönia. Diejenis-N, welche sich emem
guten und roicheiidasicn Verein anschließen wol
len, sind srrundltchsi eingeiaten, dr Ärrscmm
ffnngcn beizuwohnen.
Dan! El Dickel, Präsident.
C. F. Sie der, Sekretär.
Harriiburg, März 17,137.—11.
HarriSburg
Arbeiter Spar - Verein,
."hr im^°^d.''
wollen. sind freundlichst ringe-
Heinrich Schüddemage,
Präsident.
Wm. F. Schell,
Eine gute Gelegenheit.
Der Unierzeichnele mach! hiermit die ergebenste
Anzeige, daß er seine
Friedrich Maulick,
Mariilta. Juni li, '7l-tf. Eigenthümer.
1871.
Hamburg-Amerikanische
Vacketfahrt Aktie-Gesellschaft.
ichenNiche Vst.amsiil-bel
Hamburg
via Plh mouth und Ehirbourg nach
New- Bork,
!ndNÄ
Ton. Eaft/N, B°"ndS
aria. 2äo ~
orusfla, -äou .. W. SiM.
Eimbria, iniio „ „ V-H.Haack.
Germanin 3000 ~ <neu> .. E.
Hammonia novo „ I. w, 'der.
„ E.
Ltlesta, 320 " " R.^Trnuimann.
Thuringia.nsuu „ „ H. Ehler,
vantalia, 0000 „ <neu) ~ N. C. gränzen.
Die Dampfer dieser Linie br fördern die
VereinigteStaa ten-Post
Dienstags
Von Ncw-?)ork nack Plvmoiitl),
London, Cl>crbvlir<t und Ham
burg
i cr.i.ii, ) Oder Salon - - 12
l. Easiite. j iiriirirr Salon 72
Zwischendeck . . 30
Von Hamburg nach Ncw-Aork:
i lr.iin. > Odeeer'Salon -
I. Eazüte. j Salon . - 72
Zwischendeck - - so
(Zahlbar in Gold.)
Kinder >isen l und 10 Jahren die Hälfte.—
<>Ne inel. Beköstigung).
Rttv-Aorl an die
en der Linie:
6. B. Richard ck BoaS,
No. Varclap Str., nahe Broadway
Hera!
PH. C. Ranmnger,
Lancaster, Pa.
C. R. Richaist ch Raas.
Zip. arela, Str., nahe Broadway, New-Ztoek,
Wechsel- und Schiffsahrt - eschilst.
Hamburger Dampfschiffe.
Mew-Zork. Okt.Ä.'mio?
Das deutscheZentralorgan der Demokratie für PemMvanien und vie angränzenden Staaten.
87. Frühjatz! 87.
Einstein und Lweneh,
erlzslten soeben und haben ff. ans Hand
einen vollständigen und frische Vorruth von
DrchWmrcn,
Seiden,
Bhalk,
' Stickereien und Alzen,
und Linnens.
>
Ferner einen ungeheuren Vorrath
Sonnenschirme, aller Farben; Kleiderstoffe, Damrii-Almoral-
Nocke, Damen-Unterrocke, Corsetten, und alle Soten
PuKmacher-Mrtikel,
das größte Assortemcnt in der Stadt. >
i
Eine große Zlnswahl l
Alpacas, DeLainS, Cassimere und Jeans,
stoffe, Tafelleinen und Handtücher, Tafel-S ediet
ten, Betttücher und Mnslinen von allen Breite,, lrifh
Leinen, Chintzes und Pcrcals, Kattune, kurz allUwas
nur in einer i
vollständigen Drh-Goods-Hands^g
zu habe ist.
Jeden Tag neue Waar,m^
und zu Preisen, die alles in Erstaunen
Kommt, und urtheilet für Euch selbst!
vergesst nicht den Motz : i
Ginstein 6. Sweney, .
April 20,1871. No. Market Square, .Harrisburg.
Wohlfeile Drh Goods!
Die beste und wohlfeilste Auswahl von
Dry Goods, Notions, Tücher, Casfi
meren, Shaw is, Tischdecken, je.
'Linnen, Kleiderstoffe für Herren und Knaben,
eiu großer Vorrats) einheimischer Waaren, bei
James Bentz,
Nro. S Market Tgnarr,
Apr. 20,'71.—vm einige Thüren unierhalb Jone Hrch
Harrisbnrg, Pa. Donnerstag Juli 27, S7l.
Literarische Notizen.
Lor un liegt ine soeben erschienene Schrift,
eiche sicher tuen großen Absaß finden, mit ih
re da Zwerchfell erschütternden Izihalt viel
Heiterkeit erregen und allen Denen willkommen
sei wird, welche gern lachen ; sie führt den
Titil- „Sämmtliche Napolium-
L jeder von August Autschke, Füsi
liir; nebst einer Auswahl der In
teressantesten Krlegsansktote
aus dem deutsch-französischen
Krieg von 1870- 1371. W-nndies-
Kotschke-Lieder da Zwergfell erschüttern, so de
finden sich andererseits unter den KrlegSauek
doien auch manche, welche von Opfer- und E
deimuth zeigend, da Her, erwärmen; so ie
feiner die in der Schrift enthaltenen Beläge für
die grobe Unwissenheit der grrrrulv uatroo, wel
ch, sich rühmte das erste Voll der Weit, sein,
und nun vor der deutschen Intelligenz hat die
Waffen strecken müssen, ein nicht gewöhnliches
Interesse erregen werden. Unsern plattdeutschen
Mitbürgern wird auch die in der Schrift eut
haitene plalldeulsche Uedersehung des Kutschte
lich-n Deutschland in den Lagern gesungen
wurde, willkommen sein. Die Schrift, welche
nur 25 Cents kostet, ist bei Friedr. Gerhard in
New Aork. (Post Bor -1001) erschienen und bei
allen Buch- und ZeitungSagenten zu haben.
Die VerlagSerpetition bis deutsch-amert
kanisch'en SonveisationS-LciiconS hat so eben
unier dem Titel e „Die Deutschen in Amerika
und die deutsch-amerikanisrben griedensseste im
Jahre 1871" (Preis 25 Cents), eine Erinnere
ungSschrist an die durch den deutsch französischen
Krieg unier den Deutschen Amerika hervor
gerufenen Bewegung herausgegeben, eiche
nicht verfehlen kann, jeden Denlsch-Amerika
ner, weicher an dieser Bewegung selbst Theil
genommen hat, auf das Lebhafteste zu interes
firen. Die Schrift enthält nämlich erstens,
eine zulammenhängende Geschichte der ganzen
Bewegung zur Unterstützung der verwundeten
„,'ieger, und der Wittwen und Waisen derGe
saUe/en i zweitens, eine Uebersicht über die
Feier d.' Frietensfeste in der ganzen Union;
mit einer drängten Beschreibung de, Feier in
allen großen, Städirn, wie namentlich in New
'loik, Philadelphia. Si. Louis, Sineinnati. St.
Jrancieeo, Buffalo, Llibarp. Detroit, Milw.ru
ker; dritte S, ei 'e alphabetisch ach Städ
ten geordnet- Liste von ertragen, welche Arne
rika zur Linderung der dr'rch den Krieg geschla
genen Munden och Deutl.'tlnttd geschickt hat.
Die Liste enthält vollständ ig alle Beiträ
ge, die durch den Gerrrial-Censul, Herrn Dr.
Rösing und durch Herrn C. Sauer, den Schatz
meister des deutsch-patriotischen Hu sSverein in
New-Slork, bis um 18. Juli abgeschert, sind;
so wie ferner einen großen Theil der von
verschiedene Theile Amerika'S direkt nach
Bertin oder anderen Gegenden geschickten Be
trage. Im Ganzen, enthält diese Abtheilung
ei nßerzeichniß von nicht weniger als 100 Or
ten in den Ver. Staaten und Brilisch-Amerika,
außer einer hrdrutendcn Zahl von Orten in
Mittel- und Südamerika, welche sich an diesen
Sendungen dethciligt haben. Das Pamphlet
enthält im Ganzen so viel Interessantes, daß
keine Familie ersehlen sollte, dasselbe anzu
— Unier dem Titel r „Frankreich und der
deutsch-französische Krieg in den Jahren 1870
und 1871" ist so eben in der VerlagSerpedition
,es diutsch-aineriiainschen ConversationS-Leri
ons eine Broschüre erschienen (00 Seiten, 00
jtS.), welche nach authentischen Quellen eine
.drängte Geschichte des jüngst beendigten gro-
Krieges zwischen Deutschland und Frank-
Ich von seinem Anfange bis zum Friedens-
uß, und außerdem einen Abriß der Geo-
Vhie und ganzen Geschichte Frankreich bis
April 1871 enthält. Große Ereignisse, wie
dulsch-französischeKricg können in ihrer ol
ieiedeulung nur giwiirdigt werden, wen
st sie im Zusammenhange mit der Gefchich
ie >LaudeS betrachte, welches der Schauplatz
bVn war, und die Verbindung eine Ab
>i?amtntch er neue ren Geschichte Frank
reich, der Geschichte Ludwig XIV., der er
sie volution, des ersten Napoleon, Louis
PHNs, LouiS Napoleon'S, der Revolution
von uuv des Bürgerkriege von 1871
w Geschichte des Krieges ist deßhalb ein
großer zus. welchen dies Broschüre vor an
deren über den Krieg voraus hat. Die
ganze eh Abdruck aus dem gegen
wärtig Presse d-findltchen vierten
th'ande deutsch-amerikanischen Conversa
,i°i-Ltt,.
IX, und 00. Lieferung de deulsch
amei lkanis. il-nv-rsalionS-LerieonS. Der
wicht ,ße ri der beiden letzten (03 und 30)
Lieferung, teutsch-amerik. SonversationS-
LerieonS iß , den Staat Georgia. Die
er Arti.lel Ad ein sprechender Beweis von
>on der der deutschen Caepkio
dien, und Hrrrsriig der Vollständigkeit
res deutsch-Äis, tischen ConversalionS-Leri
onS in aus alle amerikanischen
IZerhältnisse. . deutschen Werken ist die
em wichtigen „icht mehr al eine Seite
widmet, vätz dir Artikel über die russische
tziovinz Georgt zuiei. und dreimal so lang
st z da deutsch-eeilanische ConvrrsationS
!<rlcon dag-geizßnde den Staat in der ,-
chöpfentsten W ans 11 Druckseiten. Für
sie Darstellung tzftiistischen Verhältnisse sind
rett offizielle Dstrn, die im Laufe drö ge
;inwäilige laWuröffentllcht wurden, be
ruht; die ueuen Constitution
wn 1808 sind anM,, eine Tabelle über dir
gevötkerungSverhH. gibt für sede Countp
sie Zahl der CinioDnach den Censussenvon
800 und 187, biDer Präsidentenwahl im
lahre 1808 für dasMgjsanische und demo
raiische Ticket abgU,en Stimmen, sowie
nd farbigen StirnN,, Die Geschichte,
reiche selbst in Vmeriorrn 0?
lozrcrlia aus den viel Raum von el
er Serie zusammengM, erfährt auf 7
i röten eiue srhr gründN„d eingehende Be
ndiung und wird bis „fang de ge
s -wrege>l Jahres sorß,,.
> llndeee wichtige beiden Liefer-
u Ii Evangelische Geschäft, Gernei
tSottr. R. Gid-
W, Servtz Gladstone.
Hude, Gnosis, General Ebben, Golf
er Orden dv
Husslschc Minister GortsrWr Gtzsihr, Gott.
Vor einem lahre.W z. Juli war
erade ein Jahr her. seTjg Napoleon
Nerste energische Note absand
die Sandidatur es P'U>c°pold von
Hzollern für den spantsiUh„n rück
-7H zu machen. Ei ZN _ Wenn
hätte ahnen >ö>,
Poesie.
Witt die „Pen' Si-alSjettung.")
Adelaide.
Entfernt en Dir, getrennt durch Meer itd
Fühl' unauflöslich ich der Liedr Bande,
Und Dir im Geist die Neue Rechte diele,
Adelaide!
Bleifarbig alt Eindildungkraf, ieliönig
Klingt Dichter'!—doch ist Dein Einfluß Kö
nig.
AI Bild der Phantasie, a> Klang l Lirdr,
Adelaide!
Ist gleich da Glück drr Gegenwert geronnen,
Kann Ich mich doch a der Erinnerung sonnen,
Dann lach! Dein Bildniß mir glrlch rinrr
Mythe,
Aoelaidc!
Wie wir da Glück der schnellen Slundrn theil
ien,
Dle Wunden eine rauhen Leden hellten
Und um uns her Eipsium rdlühte,
drlalde!
Noch dleldst Du nah' in grruden, wir in
Dir fleht rln Monument in meinem Herzen,
Dich trist' lch auf de Traume gee'ngediete,
Adelaide!
Und orwäil flidt mein Sehnen ungezügelt -
O, nahte unser Wiedersih'a beflügelt,
Daß höher nn der geeude Wange gtühte!
Adelalde!
Und keine LcbenSmachti kein Tod un schiede!
Adelaide l
Philadelod la. M. G.
(Eingesandt.)
Des Lasters Weg.
Dr Laster Weg zieht durch Rosenpsade,
Wo der Lebensmüde in den Armen
Der Willen seine Rettung sucht.
Port Deposit, Md. I. S.
->' il iii c i a li.
Trcue gewinnt.
-l!°!)-
Erzähln,! g
Franz Hoffman.
Zweites Kapitel.
Wenn dich dic bösen Vuben lo
cke, so folge nicht.
iSartsehuug.)
„Ihr werdet nicht gehen, gnädiger
Herr," sagte Briquet, und weckte da
durch den Grafen au seinem Sinnen
auf. „Ihr werdet nicht, denn ihr wißt
wohl, daß diesem Fougore nicht zu
trauen ist. Hier seid Ihr sicher von
seiner Bosheit, aber in Part kann er
Euch tausend Schlingen legen."
„Was sollt' ich fürchten Im Schutze
de König?" entgegnete der Graf.
„Und e ist wirklich wahr, wa ich au
Fougore Munde gehört habe-dervrief
de König bestätigt Alle. Der Frie
de ist geschlossen die feindlichen Par
teien haben da Schwert tn die Scheid
gesteckt, und der König beweist den Pro
testanten die höchste Gunst. Ich bedarf
ihrer nicht, Brlquet! Aber Lucia! Er
sehnt sich vielleicht inst nach dem Glän
ze und Schlimmer de Hofe, und da
rum, dünkt mich, wär e gut, tn Frie
den mit dem Könige zu bleiben. Seine
Einladung ausschlagen, wäre aber eine
Beleidigung, die er nicht vergiebt."
„Wohl, so entschuldigt Euch, so gut
Ihr könrzt," sagte Brlquet. „Schützt
nur folgt nicht diesem Fougocc. Ver
geht nicht, Lucian ist Euer einzige
Kind—verfügt Gott über sein Leben, so
ist Fougc-re der Erb Güter! Und er—
oh, ich verleumde ihn nicht, wenn ich
ihm vo Schlachtvpser zutraue! Ein
Leben ist bald vernichtet u der Prei der
Schandthat so groß. Geht nicht nach
Part, Herr! Folgt nicht diesem Fougo
e! Er trachtet nach Bösem! Bleibt
auf Euren Gütern! Hier allein seid ihr
sicher!"
„Du siehst Gespenster, Brlquet!" ent
gegnete lächelnd Gras Monifort. „Fou
gore ist e nicht, sondern der König,
ter mich eialavet, nach Pari zu kom
men nd de Festlichkeiten beizuwohnen
welche die Vermählung setner Schwester
mit Heinrich v. Navarra verherrlichen
sollen."
„DS Königs Schivejicr vermählt
inil dem Brrfiührer der prolisianttschen
Parlri?" fragte Briqurt überrascht und
ungläubig.
„Gewiß, sv ist e," sagte der Gras.
„Diese Vermählung drückt da Siegel
auf den Friedensschluß, und ganzFrank
reich jubelt darüber. Welche dessere
Bürgschaft lönrrle der König geben, daß
ra ihm ernstlich um Versöhnung zu thun
ist? Nein, nein, ich muß seiner Einla
dung folgen, muß nach Paris! E wür
de den König tränken, wenn ich nicht
läm. Und Lucian soll mich begleiten.
Unter meinen Bugen ist er sicher."
Briquet schüttelte den Kopf. „Alles
gut, wenn nur dieser Fougvre nicht mä
re !" sagte er. „Ich kann mich von
dem Verdachte nicht befreien, da Bö
se im Schiide führt."
„Aber du vergißt ganz, daß er nur
der Bote de König ist." entgegnete
der Graf. „Ich weiß wohl, e Ilebt
mich nicht; ich weiß, daß er e war,des
sen Verleumdungen und Intriguen den
König bewogen, mich ungnädig zu be
handeln, aß er e al also war, der
mich vom Hose verdrängt hat—ich weiß,
daß er ersucht hat, meine Unterthanen
gegen mich aufzuwiegeln—ich wetß, daß
er lüstern ist nach melnea Besitzungen
und den Tod meint Knaben wünscht,
weil dieser Ihm tm Wege steht aber
gleichwohl, Brlquet sein Haß ist ohn
mächtig—der Gras Montfort steht zu
hoch, al daß seine Pfeile ihn erreichen
könnten! Der König ruft—ich bt sein
Unterthan und werd ihm folgen. Ge
nug, Briquet! Mein Entschuß ist ge
faßt!"
„Aber Herr," sagte betrübt und mtß
muthig der alte treue Diener, „so laßt
dann wenigsten Lucian hier, nehmt ihn
nicht mit nach Pari, vertraut ihn ei
ner Obhut an, und ich will mit meine
grauen Kopse für da Wohl de Kna
ben bürgen. Ich bltle Euch, gewährt
diese Gunst Eure alten Diener."
„Wenn ich nach Pari gehe, so be
gleitet mich Lucian," entschied der Graf
„Ich habe e ihm versprochen, und ist
auch Zeit, daß der Knabe einmal die
Weit steht. Alter Brlquet, sei doch kein
Thor! Onäle dich nicht mit leeren Be
fürchtungen ! Hier ist keine Gefahr, al
in reiner Einbildung."
„Gott wolle e geben," sagte Beiquet
niedergeschlagen und mit einem schweren
Seufzer. „Aber mir ahnt ntchi Gute!
Dieser Fougore er war immer Euer
böser Geist ! Oh, könnt ich Euch über
reden, Herr! Könnte ich Euch bewegen
zu bleiben! Zögert wenigsten, gnädig
ster Herr! Wartet noch vier Wochen
meldet dem Könige, daß unüberwrndli
che Hindernisse Eure Ankunft in Pari
ten, und wir gewinne wenigsten Zeil!
In vier Wochen kann Viele geschehen,
und ist dann noch Friede und Einigkeit
zwischen Katholiken und Protestanten —
nun wohlan, dann sollen Euch mein
Bitten nicht mehr belästige! Wartet,
wartet, gnädigster Hrrr! Geht wenig
sten nicht mit FougoreS!"
„Du bist ein Narr, Brlquet!" sagte
der Graf. „Ich will nicht mehr hö
ren! Der König wünscht, daß die Gr
sen und Barone de Reiches beiderver
mahlung seiner Schwester anwesend
sind, und an einem späteren Besucht
wird ihm nichts gelegen seid. Wir rei
sen! Triff alle Vorkehrungen, Briquet.
Ein stattliche Gefolge soll un beglei
ten ! Und nun fort, Briquet, denn du
hast keine Zeit zu verlieren, wenn alles
zur Stunde bereit sein soll."
„Gut gut," sprach der alte Diener,
in wenig aufgeheitert durch die Aus
sicht, daß der Graf wenigsten nicht ohne
den Schutz einer reisigen Schaar nach
Pari gehen werde, „alle soll bereit
sein, und zweihundert Bewaffnete wer
den hinreichen, da Schlimmste zu er-
Hüten. Briquet wird wachen, und so
Gott will, wird noch Alle gut vorüber
gehen."
Al Graf Montfort am nächsten Tage
seinem Better Fougore mitlhetlt. daß
er den Beschluß gefaßt habe, ihn ach
Part zu begleiten, brach et Blitz wil
der Freude au den Angen desselben,
und der Abi Larose konnte ein tücki
sche Lächeln nicht unterdrücken. Der
alte Briquet sah den Blick und da
Lächeln, und schüttelte bekümmert da
Haupt. Bon Neuem bemächtigte sich
ein finsterer Argwohn setner Seele, und
gern hätt er sich seinem Gebieter zu
Füßen geworfen, um ihn noch jetzt von
der Reise nach Park abzuhalten. Aber
er wußte wohl, daß jeder Versuch ver
geblich sein würde, denn tn seinen Ent
schlüssen, wenn er sie einmal gefaßt halte,
war ter Graf unerschütterlich. Er
mußte dem Verhängnisse als seinen
Lauf lassen und sich begnügen, zur Ver
hütung etwa drohenden Unheil sein
Maaßregeln zu nehmen. Anstatt zwei
hundert Bewaffnete auszurüsten, brachte
er deren dreihundert zusammen, und
suchte die treuesten und tapfersten Män
ner au. Erst al die geschehen ae,
suhlte er sich etwa ruhiger. Eine solche
Macht gebet Achtung, und wenigsten
konnt der gehaßte Fougaee nicht da
gegen aufbringen. Außerdem beschloß
Briquet, diesen Man nicht au den
Augen zu lassen und schonungslo ge
gen ihn auszutreten, wenn er wirklich
mit dem Plane umging, Berrälheret an
demjGcafen Montfort zu üben. Trotz
oller dieser Vorsichtomaaßregeln aber
konnte der ehrliche Briquet seine urtheil
ollen Ahnungen doch nicht ganz unter
drücken, und sein sonst offene und hei
tere Auge blickte finster und mißrauisch.
Selbst die Liebkosungen Lucian' er
mochten ihn nicht avfzuheitern.
„Aber wa hast du nur, Briqur k"
sragte der Knabe, erwundert in ha
finstere Gesicht dr alte Diener blick
nd. „Seit unser Vettrr hier ist, bist
du ganz umgewandelt und freuest dich
nicht einmal darüber, daß wir nach
Pari an den Hof de König gehen.''
„Ich glaube, wir werden st gebrau-'
cht," erwiederte Briquet It einem
SettenbUck auf Fougore. Ob die Leu
te hier oder tn Pari ihre Dienste thun,
Ist ja im Grunde gleichgültig, und t
größrr Euer Geleit ist, Heer, destoweni
ger wirb man Verrath gegen Euch zu
spinnen wagen."
„Wer denkt daran?" etwkedeeie
Graf Montfort. „Indeß-grschehen ist
grschehen—mag , d'rnm sein? Kommt
Vetter! Und kümmert Euch nicht m
die Reden de alten Briqne, er wittert
überrall Verrath nnd der gleichen. Lu
cian, zu mir! Nnd du auch, Philipp!
Und nun in Goile Namen voewärtt!
Pir dürfe nicht säumen, wenn tr bet
rechter Zeit zu den Festlichkeiten in
Pari eintreffen ollen, von denen Ihr
in mir so große Erwartungen erweckt
habt, Better Fougvre!"
„Erwartungen, die von er Wirklich
keit gewiß noch überlroffeu werden,"
entgegnete Fougo. mit etaem zwetden
tigen Lächeln. „Der König hat Gro
ße I Sinne, darauf könnt Ihr Euch
fest verlassen!"
So eilten sie dahin. Graf Monifort
sorglo > Lucia heiter und 01l Neu
gierde aus die Herrltchketten in Part,
von denen ihm Vetter Philipp so Man
che erzählt Halle z Graf Fougore mit
einem Antlitz voller Sonnenschein, über
welche nur zuweilen eine Wolke fin
steren Nachdenken hing; der alt Bri
quet aber mit sorgenvoller nnd schwer
niüthtger Mira,, die selbst der Blick
auf die stattliche Reiterschaar des
Grasen nicht aufzuheitern vermocht.
Sein treue Gemüth wurde von schwe
rer Ahnung kommenden Unheil be
drückt, und oft ruht sein sinstere Auge
auf dem Grafen Fougore und dem
Abto Larose, welche dem Grafen Mont
fort durch vertrauliche Geplauder den
Weg zu vrrlürzen suchten.
„Sprecht nur, lügt nur," murmelte
er vor flch htn tn en grauen Bart, „der
alte Briquet läßt sich nicht von Euch
einschläfern, und schlimmst Fall ha
ben wir unsere Reiter und-Philipp!
Er soll mir dic best Bürgschaft sein für
dic Treue seines Vater I Laßt denn
sehen, ob Euer Verrath und Eure Tückc
Dritt Kapitel.
Meine Augen halst du, daß sie
wachen.
(Psalm 77, ü.)
AI der eisige Zug de Grafen
Montfort in Pari entzog, schien die
ganze groß Stadt Ein Freudenmeer zu
sein. Die guten Bürger von Pari ga
ben sich der Hoffnung hin, daß mit der
Vermählung de sungea König Hein
rich v. Navarra tt Margarethe, der
Schwester de König, tn Wahrheit in
dauernder Friede zwischen den Parteien
der Katholischen und Proleftaalische
besiegelt woeden sei, und dtese Gewiß
heit achte ihre Herzen fröhlich und ihre
Augen hell, so daß die von Freud strahl
ten. Die Straßen der Stadt wimmel
ten der Grasen und Barone, welche auf
die Einladung de König ihr Schlös
ser erlassen hatten, nd durch den
Glgnz, den st nm flch verbreiteten, den
Glanz de BermählungS-Feterllchkelten
und gest erhöheten.
Graf Montfort war tt seine Ge
folge kaum tn Pari angelangt, hatte
kaum seinen Palast, seit Jahren leer und
öde stehend, bezogen, -l schon elne'höf.
llche Botschaft vom König intraf und
den Glasen in da Schloß beschied.
Mit heiterem Gesichte kehrte er von dort
zurück und lächelte freudig dem alten
Brlquet zu, ter noch immer, wie zu An
fangs ter Reise, mit sorgenvoller und be
kümmerter Miene umherschlich.
„Bist du denn immer noch mißtrauisch
und argwöhnisch, alle Nachteul ?" rief
ihm der Graf zu, während der treue
Diener die kostbaren Hofkleider bei Sei
te legte und seinem Herrn ein bequeme
Haugeand darreichte. „Deine Be
fürchtungen und Wahrsagungen sind
nicht In Erfüllung gegangen, und de
König Freunrlichkeit und Güte geben
mir den sichersten Bewei, daß die Gra
fen . Montfort keineweg an Achtung
und Ansehen bet Hose verloren haben."
„Boheit und Tücke schmeicheln immer,
wenn e gilt, Berdacht einzuschläfern u.
wachsame Augen zu blenden," entgegne
te Brlquet. „Ich traue dem Frieden
nicht, und möchte, die Hochzeit wäre erst
vorüber und wir wieder daheim. Die
Pariser Lt schnürt mir dt Brust ein."
„Geduld, Geduld, Briquej!" sagte
Graf Montfort gutmüthig. „Noch
lventgr Tage und Alle ist vorbei! Aber
heitere nun auch dein Gesicht auf, oder
du verdirbst mir und Lucia allr Freu
te."
„Nun, ich will mein Möglichste
thun," erwiederte Brlquet mit erzwun
genem Lächeln—und heimlich, daß e
de- Graf nicht hörte setzte er hinzu, „und
meine Wachsamkeit will ich verdoppeln.
So fein auch dieser F-ugure seine Netz
gestellt hat, tn alter Fuch wie Ich ent
geht ihnen doch wohl. Aber trotzdem—
wollte Gott, wir hätten Pari erst im
Rücken l"
Die lag vergingen—die BermLH
lung.Festlichlettn naht ihrem End,
ad noch immer blieb der jung König
von Frankreich gleich freundlich nd
gnädig gegen seine Un
terthaae, noch immer schien er fie selbst
den laiholischen vorzujithen. Gras
r>. .
Montfort besonder ers,. sich
Gunst nnd wurde mit Ehren und
Schmetchelelen überhäuft. Mi gut
müthige Spitt verfolg, der rßfpe
alte Brlquet, dessen lies Ahnungen s
gar keine Bestätigung fanden. Lucla
war oller Glück und Freud. Der
König hatt, mit Ihm gesprochpn. Batte
lh eingeladen, für Immer ket Hf zu
bleiben, wollte ihn unter die Zahl kjoer
Pagen ausnehmen, und Lnciqn wjgte
nicht Übel Lust, dem Wunsche Heck König
Folge zu leisten. Da glänzende G.
wühl, da so mächtig gegen die einsame
Ruhe und Einförmigkeit aufde Schlos
se Montfort abstach, blendete thu pnd
berauschte sein junge Gemüth. Nur
der Gedankt, den Vater, er ihn n
den er so sehr liebte, verlassen z müs
sen, machte seinen Enischlnß och
schwanken. Wenn Er geblieben wäre,
so hätte der Knabe gern den Aufenthalt
in dem einsamen Schlosse mit den rau
schenden Vergnügungen von Pari er
tauscht.
Da plötzlich trat ein Ereigniß ei,
ha alle Befürchtungen Briquet' zu
rechtfertigen schien. Ein meuchelmör
derischer Schuß wurde ans den Admiral
Tollgnp, einer der tapfersten Führer der
Protestanten, abgefeuert, nnd Schrecke
kkstkiff seine Partei. Briquet drang
inständig tn den Grafen, u endlich zu
glauben und schlennig au Part zu
entfliehen. Aber der Gras hört nicht
aus die warnende Stimme, und da Be
nehmen de König legte thu von
Neuem tu verderbttche Stcherhett ein.
Sein Vetter Fougore bestärkt ihn da
rin und verspottete den verdacht, el
cher in dem Schusse auf Eoligny eine
errälherische Absicht befürchtete.
„Wa wollt Ihr?" sagte er. „Je
genb ein Bude hat vielleicht Rache für
irgend eine Züchtigung am Admiral
üben wollen! Der König ist entrüstet
darüber unb hat tn eigener Person dem
Verwundeten tuen Besuch abgestattet.
Fürchtet nicht, Vetter, laßt Euch durch
tri unglücklichen Zufall die wenigen
Tage nicht trüben, die Ihr tm lustigen
ParH noch verweilen wollt."
Der Graf, getäuscht durch da Beneh
men te König, der tn der That bem
Admiral die lebhafteste Theilnahme be
wieß, ließ sich überreden ; der Befehl zur'
Abreise, schon gegeben, wurde wieder zu
rückgenommen, und Briquet war außer
sich vor Zorn und Betrübniß.
„Ihr wottt e nicht besser haben, nun,
so habt e denn sagte r zum Grasen.
Z't'spät bet Ihr Eure blinde Zu
trauen bereuen!"
Der Graf lächelte tn stolzer Stcher
hett, und blieb. Brlquet mußte auch
bleiben, aber er that e mit tnnrrltchem
Widerstreben und sorgenvolle Herzen.
Fougore lächelte höhnisch, wenn sei
Augeda mürrisch und düstereAastestcht
de alten Diener erblickte.
So kam ter 24. August de Jahre
1572 heran. Eine dumpfe drückende
Schwül lag über Part. Dt Prote
stanten erzählten steh jeltsam drohende
Aeußerungen, die der König geg st
ausgestoßen haben solle, und vitqu'
Bangigkeit nahm zu. Nochmal warn
te er den Grafen, nochmal beschwie er
ihn, Part zu verlasse, Indem er th
dle dumpfen Gerüchte mttthtl, wel
che ihm zu Ohren gekommen waren, und
endlich schien Graf Monlfoet de Bit
ten de lreuen Diener Gehör g,h zu
wollen. Da kam Fougore tt srende
strahlendem Gesicht. „Der König
wünscht Euch zu spreche, Bettee," sagte
er. „Seine Majestät ist ungemein
gnädig gegen Euch gesinnt, und gewiß
erwarten Euch ueueßewetse seiner Gunst.
Und wo ist ein kleiner Vettee Lucia ?
Ihr erlaubt doch, daß ich th tr neh
me k Mein Philipp bittet daenm—die
beiden Knabe haben de Könige die
die Erlaubniß abgeschmeichelt, Ine
Htesch t walte vir Brtffy jagen zu
dürfen, nd eben meldet mir de Förster,
daß er inen herrlichen Zwölfender auf
gespürt habe. Ihr erlaubt doch, Vet
tee, aß Lucian mlch tegtetten darf?"
„Mit Vergnügen," erwiederte der
Graf. „Hole den Knaben, guter Bri
quet !"
Der alte Diener, sonst Immer beeisert,
jtbrni vrsehle de Grafen Folg zu lei
ste, gehorchte btese Mal ntch, sonder
blieb unbeweglich stehen un aß de
Grafen Fougore it finstern Blicken.
„Lucian verläßt heute da Hau nicht
unv am wenigsten mit Euch, ein Herr
Graf v. Fougore," sagte ee fest und
kalt.
(Speise, fpigt).
Zeitgemäß Winke.' Da die hei,
Jahreszeit herangetommen ist, werden die s>-
gende Anweisungen zur Behandlung Solche,
die o Sonnenstich ,troffen werden, o
Werth sei i
Ersten— Bringe nn Ei der eislalie
Wasser auf die Kopfstäche de Patienten, und
wenn Brennen im Racken verspürt wir, auch
dahin, nur sei an sehr orstchtig, daß man Pen
Rücken nicht naß mache.
wenn möglich. Sapenne Pfeffer od Ingwer
(Dinger.) in hrißeS Wasser ,rührt,, rtnle '
und zwar sö start al drr Patten! ihn enffrße
an. (lüsstgr lamaica Ingwer Effe, ist
für dtese Zweck ein rirefflichrr Artikel.)
Dritten—Wickle man drn Körper rasch t
einen Teppich der andrre arme Decke, rnn
da Ledrn häng! o der Wiederherstellung er
natürlich Bluicirculatton nn er Reizn,
zu freie Ausdünstung ad
BiertenS-Lasse teS-nnenstr-hte we
nigsten sür die nächsten Lä GUmdeiMf'?
, Kraule nicht rühren. -