Pennsylvanische Staats zeitung. (Harrisburg, Pa.) 1843-1887, September 12, 1867, Image 1

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    HennslUmmsche StMs-ÄitmA
Jahrgang 2.
Die
Pesylvauische Staatszeitung,
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erscheint jeden Donnerstag, und lostet ijIZ.VV
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Harrisburg, Pa., Donnerstag, September 12, I 87.
Poesie.
Der Morgen.
Der erste Sirnhl von Osten her
lind AlicS jauchzt, und Alles strebt,
Er gleite tn das stille Thai,
Feuilleton.
Der *
Festnllgs-Commandailt.
I. D H Temiiit.
7.
Ei Alccblatt.
(Fortsetzung.)
Der Hauptmann von was
Ich erlaube es, Hauptmann von Fi
kcndorf, und lassen Sic auch eine Wache
draußen ntcr das Fenster stellen, daß
der Mensch von daher nicht entweichen
Zu Befehl, Herr General.
Nnd nun och ein Glas Punsch, lie
ber Hauptmann.
Ter Hauptmann trank och ein Glas
Punsch nnd entfernte sich dann.
Bvhncnkamp, wie viel Uhr habe
wir? fragte der General den Feldwebel.
Ein Viertel auf Zeh, Herr General.
Legen der Herr General sich in den
Lehnfttikl und schlafen da bis zehn Uhr.
Ich gehe derweil zur Thorwache, um
nach dem Rechten zu sehen.
Bvhiicnkamp, Cr hat immer gute Ein
fälle.
Eine guten Einfall durfte der Feld
webel haben, einen Gedanken hätte der
Lehnsessel. ' Der General legte sich hin
ein und zwar nach einer Minute einge
schlafen.
Der Feldwebel Bohnenkamp ging zur
Thorwache.
8.
Mondsucht und Wasserscheu.
Nie beiden Handlungsreisenden und ihr
"Commissionär saßen in dem ihnen ge
meinschaftlich angewiesen Zimmer am
gemeinschaftlichen Abendtische. Die
Herren Lanbmcier und Haubensack sahen
niedergeschlagen aus, nnd das Essen
wollte ihnen nicht munden. Der Herr
von Eichenberg-Lindrnberg schien besser
aufgeräumt zu sein.
Langen Sie zu, meine Herren, in
terte er seine Gefährten as. Das Es
,c ist wenigstens gut und wenn auch der
Wein ein verteufelt saurer Kräper ist.
Teufel, der Punsch, den sie da oben
tranken, schien ein verdammt gutes Ge
bräu zu sein ; aber ihn behielten sie für
sich, und wir werden die Folgen davon
schon verspüren. Und daher denn
das wollte ich sagen wenn ich einmal
sehe, daß es zum Ende gehen soll, dann
nehme ich Alles mit mir, was sich mir
noch darbietet. Also zugelangt, meine
Herren.
Er selbst griff tüchtig zu. Sogar den
sauren Wein verschmähte er nicht.
Auch der Kräper gibt Muth, sagte er,
und Muth haben wir hier nöthig.
Sie hatten ihr Mahl beendigt; in
Soldat kam, den Asch abzutragen, aber
es war nicht der MuSketierNeumann.—
Dieser hatte eigentlich nur bet dem Ge-
cral selbst seine Auswartung; auch
hatte er am heutigen Tage noch wohl
Anderes zu thun.
Als der Soldat fort, und die Drei
wieder allein waren, fing der Herr von
Eichenberg an, sich auszukleiden.
Sie wollen sich zu Bett legen? frag
ten verwundert die beiden Anderen.
Leider Gottes.
Und sie sagten selbst, daß der Alte zu
allen Thüren in der Festung die Schlüs
sel habe.
bel, würden ihn in dieser Nacht keinen
Augenblick aus den Augen lassen.
Ich fürchte das sehr.
Und Sie wollen sich dennoch zu Bette
legen ? Im Bette ist man ja völlig wehr
los.
Glauben Sie, außcrbalb des Bettes
gegen solche Menschen sich wehren zu
können? Aber im Bette kann man sich
zudecke, da hat die Geschichte vom Vo
gel Strauß seine Berechtigung. Sie
kennen sie doch ?
O ja.
So denken Sie selbst nach. Sie sind
keine Soldaten, Sie dürfen schon de
ken. Denken Sie sich, der General
käme mit Beiden hier herein, alle Drei
in jenem Zustande ; sie fänden uns hier
wach, völlig angekleidet, ans sie wartend.
Muß ich Ihne och sage, welche Bc
serkerwuth die Folge sein würde? Sic
kennen doch Sigurd, de Schlangentöd
ter von Friedrich Baron de la Motte
Zouqno?
Gewiß, und auch de Zanbcrring.
Also! Dagegen wen sie hier Nie
maiide finde, wen wir wohlverhüllt
ntcr sereii Decken liege, so könne
sie ihre Wuth höchstens an unser Klei
der auslassen. Aber das Lebe retten
leht bezahlen. Der General hat sich Sin
hübsches Vermöge erspart.
Die beiden Handlungsreisenden sa
he sich an. Er hat Recht, sagte sich
ihre Blicke; sie begannen cbcnsfalls sich
.sttSzuklcidcn. Als sie fertig waren, leg
ten sie sich alle drei z Bett. Der Herr
von Eichenberg mußte der Lesste sein und
das Licht ausblasen.
Was Sic auch hören mögen, sagte er
noch z seine beide Gefährten, rühren
Sie sich nicht. Stecke Sie den Kopf
immer tiefer unter die Decke. Denken
Sie, es gilt uuser Aller Leben. Wenn
der Löwe einmal Blut geselle hat
Wir wisse.
Und gute 'Nacht !
Gute Nacht.
Der Herr von Eichenberg mußte ei
sehr mutkiger oder ein sehr leichtsinniger
Mensch sein, vielleicht Beides zugleich—
es ist oft so. Schon ach wenigen
Minuten hörte man ihn schnarche.
Ich bin auch schläfrig, flüsterte der
Herr Haubensack seinem College zu.
Der lauge Ritt, alle die Äugst hier—
Ich habe eine andere Natur, erwic
dcrte der Herr Laubmcicr. Der Gefahr
iß man wach entgegentrete.
Dennoch hörte man auch ihn, den
Herr August Laubmcicr, nach einiger
Zeit gemeinschaftlich mit dem Herrn
Haubensack tüchtig schnarchen.
Gleich darauf hörte das Schnarchen
des Herrn von Eichenbcrg auf. Er er
hob sich leise aus seinem Bette.
Doch ehe wir weiter erzählen, müssen,
müssen wir mit wcuigen Worten die Be
schaffenheit und Einrichtung des Zim
mers beschreiben, in dem die drei Rei
senden sich befanden.
ES war ein ziemlich weites, viereckiges
Gemach. Es hatte nur eine Thür, in
der Mitte der Mauer, die nach dem
Gange hin lag. Gerade der Thür ge
genüber war das einzige Fenster der
Stube und wenn es auch nicht hoch und
nicht breit war, hätte sich dennoch mit
Bequemlichkeit Jemand hinauslasscn
können. Indeß war es mit starken ei
sernen Traillen versehen.
In der Mitte des Zimmers stand ein
großer Tisch, die drei Herren hatten da
ran zu Abend gegessen. Kleinere Tische
standen zur Seite, auf die die beiden
Handlungsreisenden ihre Sachen gelegt
hatten. Drei Betten waren in dem
Zimmer, davon zwei an der Wand links
der Thür.—lch ersten schlief Herr Hau
bensack, M zweiten, nach dem Fenster
hin,der Herr Laubmeier. An dem Fuß
ende eines jeden Bettes stand ein Stuhl,
worauf die Herren ihre Kleidungsstücke
gelegt hatten. Das dritte Bett stand
den beiden anderen gegenüber, an der
entgegengesetzten Wand, und in ihm lag
der Herr Eichenberg. Alle drei Betten
waren ach guter alter Sitte mit Vor
hängen versehe. Die Herren Laub
meier und Haubensack hatten die ihrttzcn
fest zusammengezogen. Nachdem der
Herr von Eichenberg sich niedergelegt nnd
das Licht ausgeblasen hatte, war es stock
dunkel i dem Zimmer, dessen ohnehin
trübes und kleines Fenster mit einer Ja
lousie verschlossen war, so daß auch der
Vollmond nicht hinein scheinen konnte.
So war und blieb es auch, als der Herr
von Herr von Eichenbcrg wieder aufge
standen war.
Der Herr von Eichenberg ging den
noch mit großer Sicherheit in dem Zim
mer. Zuerst in die Nähe des Fensters,
nicht weit von dem Bette des Herrn
suchte mit den Händen am Fußboden und
klopfte dann dreimal leise auf die Diele.
Ein dreimaliges leises Klopsen von
unten antwortete ihm.
Der Herr von Eichenberg erhob sich
wieder und horchte nach den Betten der
beiden Handlungsreisenden. Er hörte
den rilhigc Athem ihres Schlafe.
Sic schlafe den Schlaf der Gerech
te ! Aller wenn sie auch erwachen ; der
(spaß wäre m so größer.
Er wollte sich dem Stuhle nahe, auf
dem die Kleidungsstücke de Herrn Lanb
mcier lagen. Ans einmal blieb er ste
he. Er hörte draußen, unmittelbar
ntcr dem Fenster im Garten einen fe
sten, regelmäßigen Gang.
Zöge dort ein Posten auf! fragte er
sich.^
Zell.
hcit gönne.
Er lachte und wollte zu dem Stuhle
vor dem Bette des Herrn Laubmcicr zu
rückkehren, mußte aber litten auf dem
Wege aiihaltc. Nnniittelbar vor der
Thür im Gange wnrde ein doppelter,
fester regelmäßiger Schritt laut.
Tenscl! Zwei Schildwachen! lind
der Gefangene wußte nichts davon. Die
zicllc hier nicht regelmäßig auf, da
muß eine besondere Veranlassung sein ;
da ist Etwas vorgefallen. Der Alte
maß mich mit so cigeutkümlich mißtrau
ische Bücke.
schlüssig.
Da schlug ein drittes Geräusch an sein
Ohr.
Ilulcr dem Fußboden des Zimmers,
an derselben Stelle, wo er kurz vvrkcr
dreimal geklopft balle, veruakm man
ein Reibe, ei Scharreu, ein Knister.
Großer Gott, was nun? sagte der
Herr von Eichenbcrg, noch eiuc Augen
blick uentschivssen.
Aber da war es ihm klar, was er
z thun hatte. Er warf sich dort nie
der, wo er das Geräusch hörte nd flu
stertc ein paar Worte hinunter.
Es bleibt bei unserer 'Absprache.
Was auch vorfallen möge, verrathen
Mit dem lebte 'Worte huschle er zu
seinem Bette binüber. Er wußte, was
kommen werde. Er mochte de
Es war freilich ein entscheidender nd
Peinlicher Moment für den Menschen
da, von dem Keiner, der mit ihm zusam
mengctroffcii war, wußte, was er an
ihm hatte.
In der tiefsten Dnnkelbcit herrschte
riitgsumbcr die tiefste Stille. Man
Hörle nur den Atbei der schlafenden
Stelle, wo cö so eben gescharrt und ge
knistert hatte.
Jehl gilt es! sagte sich der Herr von
Höhe gefahren.
Was war das ? rief der Herr Lanb
mcier, der wohl ans dem festeren Schla
stcrte ihm von seinem Bette her der Herr
von Eichenberg zu.
Der ängstliche Handlungsreisendc
mußte doch sprechen.
Der Alte.
Silas 1
Der alte General ist da ?
Wo? wo?
Hier ? In dieses Zimmer?
Haben Sie das Krachen nicht gehört?
Es ist gerade an Ihrem Bette, H.rr
Laubmcicr.
seit einer Weile wach und habe ihn mit
Jemanden sprechen hören. Sie flüstern
so grausig mit einander. Es muß der
Feldwebel oder der Hauptmann sein.
Vielleicht sind sie alle Beide bei ihm.
Der Biß eines tolle Hundes bringt
oft sondere Wirkungen hervor.
Aber sprechen wir kein Wort weiter,
wenn uns unser Leben lieb ist. Horch!
Da sind sie. Unter die Decke, ttntcr die
Decke, meine Herren.
Es war nichts zu höre gewesen, aber
die beide HandlnngSrcisenden lagen
schon tief unter der Decke, mit Mund,
Nase, wit Augen und Ohren. Sie
rührten sich nicht. Der Herr von Ei
chcnberg hntschte wieder zu der Stelle,
wo man es klopfen gehört hatte.
Es war dort eine weite Oeffnung ent
standen ; ein menschlicher Kopf erschien
von unten darin, ei paar Arme folg
te. Den Armen half der Herr von
Eichenberg, sich empor zu arbeiten. Eine
hohe iräst'ge Mannesgestalt stand neben
Herrn von Eichenberg.
Er nahm ihn bei der Hand nd sübr
te ihn zu dem Stuhle, der a dem Bette
de Herrn Haubensack stand und auf
dem Kleidungsstücke dieses Reisenden
lagen. Er selbst kebrte zu dem Stuh
le de Herrn Laubmeier zurück. Beide
begannen sich anzukleiden.
Der Herr von Hcidenhcim— wer au
der konnte der Hobe, kräftige Man
sein, der sich ans seiner Zelle durch de
durchsägte Balken in das Zimmer über
tbm emporgearbeitet hatte ? der Herr
von Hcidenheim warf sich i die Klei
dung des Herr Tobias Haubeusack.
Der Herr vo Eichenberg zog den zcisig
grünen Frack des Hrn. 'August Laub
meier au und septe dessen thurmhohcn
Eylindcrhttt ans. Sie waren schnell
fertig und durch nicht ntcrbrvchcil.
Der Schritt der Schildwachen war rü
der beiden Handlungsreisenden hatte es
manchmal wie convulsivisch gezittert.
Einmal—der Herr von Eichenberg hat-
Herrn Laubmeier vom Stuhle genom
men—hatte der lange Reisende will
kürlich unter seiner Decke gemurmelt:
Frack!
Herrn Haubensack. So verließe sie mit
festen, rnbigen Schritte das Zimmer.
Die Tkür machte der Herr von Eichen
Heeg wieder z.
In demselben 'Augenblicke horte er,
wie hinter ihnen in de Bette die bei
de Reisenden, von der schwersten Last
ihres Lehens befreit, laut aiifatkmetcn.
Er konnte nicht darüber lachen; es
lag ihm selbst schwer genug ans dem
Herze. Und seinem neue Gefäkrtcn
mochte es nicht leichter sein.
tZorlscßimg folgt.)
Das Waiidrrlrbrn
deutsch - amerikaiiischc Sprachge
lehrtcn.
ten. '
Hebräischen Unterricht erhielt, wobei sich aber
in der Eigenthümlichkeiten dieser Lehranstalten
die Idee in ihm festsetzte, durch Selbststudium
es zu einem solche Umfang des Wissens zu
dringen daß ec beim Eramen für das Gpmna
sium sogleich in die höchste Klasse versetzt, ja
als „Wunderkind" angestaunt werden müsse.
Zu diesem Ende kaufte er sich von dem durch
die Großmutter ihm zugemiltclten Taschengel
de allerlei Bücher, namentlich Sprachwerkc
und füllte seinen Kopf schon früh mit dcn'ab
hat er selbst entdeckt, daß diese Art des Sctbst
nasium traten, nach einer unteren Klasse er
wiesen. 'Nichtsdestoweniger fuhr er, dergestalt
au seinem Hoffnmigshimmel gestürzt, auch
gimg zu fröhncn und ohne besondere AuSwalil
zugleich Hebräisch, Ehaldäisch, Arabisch, Per
fisch, Monoschu-Tarlarisch, Neugriechisch, Rus
läc erwähnten MuNcrpsrmüge dazu. Privat
stunden t den höheren SchnldiSciplinen zu
nehmen. Sein Vaier, dessen beamllicher Ge
schäftssinn in dieser ungezügelten Wißbegier
de Sohne, obwohl er nur da Wenigste von
I der Art der Besriedigung desselben kannte,
Nro. lii.
sche WaiscnlianS-Stiflung in Halle. Auch
daselbst jedoch lag er nur den, Selbststudium
der Sprachen od, nnd ward für den länglich,
ste Schüler der AnftalUangesehen. Er brach -
Z.
sc-chlnß folgt.)
Alabama 212,100 U1i,207. 81,08! 2!,722
Arkansas 17.1.712 12.182 21,?71'l i.082
Zloriba 27,00! 28.87,2 >2,220 7,'.>!
Gcoraia 270.0 U 172,t!1! !'0,211 27,712
Louisiana 28t,872 120,720 17.170 22,7!
Mississippi 100,010 101,77.7. 27,.882 7,8.27,2
N.(!arotüia2Bl,7oo 120.012 02,022 12,227
S.(!ar°>:nal2t,2oo 17g>.82!> 12,810 7,8,27!
Tcras 27.0,000 110,000 80,080 2.2,000
Virginia 210,70 t 108,128 122,282 00,012
Total 2,128,2801,200,011001,071112,187
Slimmgcbcr; in Mississippi 21l!> mehr farbige,
farbige, als weiße Slimmgcbir. lii de übri
gen acht Südstaatcn ist die Zahl der weißen
Männer der der farbige überlege genug, m
selbst unter drin.OstraciSmus der Rcconstruk
tionSgrsctzc eine weiße Majorität zu sichern, wenn
die Registrirung der Weißen von de Satelliten
des Radikalismus nicht für den speziellen Zweck,
das grgcnthciligc Resultate zir zielen,^
stelle die Mehrt,eile der weißen über die far
bige Stimmgrbrr sich folgendernmsicn heraus-
Alabama 2!,278, Arkansas 27,21!>, Zlorida 1,
288, Georgia 22,22!, Louisiana 21,<>80, Nord-
Carolina >8,2!!, TeraS 17.000, Virginia 20,-
2 t. 'Wird man diese stimmbrrrchtigtcn Wci
sänimtlich zur Registrirung zulassen, oder wird
radikalrrstitS dafür gesorgt, daß das Registrir
uugs- und Abstimmnngs Ergebniß ungefähr
stand, daß radikale Blätter dS 'Nordens schon
jeßt nach (gründen suchen, das prospektive Re
sultat auf Nennung der Willigkeit und Wi
derspänstigkcit ungcbrssirter Rebellion zu schrei
ben, berechtigt uns, de Rrgistriiungö Manipu
lationen durchaus zu mißtrauen und uns we
sentlich, das ist für alle praktischen Zwecke, aus
ein Ergebniß vorzusehen, wie es unter den Hän
de des Eharlatcnßrowulow im Tennesseesich
gemacht hat.