Pennsylvanische Staats zeitung. (Harrisburg, Pa.) 1843-1887, March 07, 1867, Image 3

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    Locale Neuigkeiten.
Harrisburg, Pa.
Donnerstag, März?. 1867.
Neue Anzeigen. —Folgend neue An
zeigen erscheinen tn her heutigen „Staats-
Zeitung", auf welche wir unsere Leser aufmerk
sam machen t
Buchhändler—The. Scheffer.
AuktionS-Vttkauf—A. Rapp.
Möbel, Möbel—C. Rupp.
Agenten erlangt—H. A. Street.
Magen-BitterS—H. Meyer.
Eity-Wahl Proklamation—O. Edwards.
Verheirathet—E. F. Wagner.
Möbeln, Oeliücher u. f. w.—Gebrüder Hingst.
Die Nomination für die Vorwahlen
zur Frühjahrswahl fand am Samstag
Abend in allen Wards statt, und freut
e uns sehr, daß wir in fast allen Wards
Namen von geachteten Deutschen unter
den vorgeschlagenen Candidaten finden.
So ist in der lten Ward Hr. C. F.
Hähnlen für Selekt Couneil und Hr.
Geo. F. Weaver für Common Council
vorgeschlagen; in der 2ten Ward I. F.
Hähnlen für Common Council, L. Beru
hard für Alderman, Phil. Linn für As
sessor und Chas. Bühler für Schuldirek
tor ; in der 3ten Ward Friedrich W.
Haas für Alderman, nnd F. P. Hähn
len für Schuldirektor ; und in der sten
Ward Hr. Daniel Wagner für Schul-
Direktor. Wir wollen hoffen, daß die l
Deutschen in ihren respektive Ward ,
nächsten Samstag Ahend alle für ge- >
nannte Herren stimmen.
Achtung, Demokraten!
Die deutschen Demokraten der 3ten
Ward mögen nicht versäumen oder ver
gessen, übermorgen (Samstag) Abend
im Wardhaus (I. Donner's) sich zeitig
einzufinden, um Hrn. Fried. W. Haas,
deutscher Candidat für Alderman, die
Nomination zu sichern, welche er nur
durch einmüthige Unterstützung seiner
Landsleute sicher zu erhalten vermag.
Eine Ueberraschung.
Wir waren nicht wenig überrascht, als
vorgestern der gefällige Adam Erpreß-
Führer, Hr. Seeger von hier, auf unse
re Office kam, nnd die Nachricht brachte,
daß er ei Keg Lagerbier für uns habe'
Wie? e Fäßle Lagerbier für den Dru
cker? Ei, von wem de !' frugen wir
den jungen Mann erstaunend weiter.
„ES kommt von Marietta," war
dessen Antwort. Das ist gewiß von je
nem generösen Bierbrauer, Herrn Fr.
Maulick, sagten wir; und richtig, so
Ivar's auch. Daß Freund Maultk ein
eben so tüchtiger Bierbrauer als wacke
rer Demokrat ist, wissen wir, und daß
der von ihm gebraute Gerstensaft als
vortreffliches Labsal einen guten Ruf
genießt, wird von vielen Hunderten be
zeugt ; daß er aber auch das Herz am
recht Fleck hat, hat er hier praktisch be-
Viesen. Da uns zugesandte Lagerbier
ist von ausgezeichneter Dualität und
Güte, und kann dem besten fabricirten
Gerstensaft würdig zur Seite gestellt
Verden. Hrn. M. erstatten wir un
sern wärmsten Dank für den famosen
„Stoff," und ist derselbe doppelt will
kommen, weil es der erste ist, mit
welchem wir als Herausgeber dieses Blat
te bl jetzt bedacht wurden. Prosit!
N. S. Als unser vovil (Drucker
teufel) dasßier kostete, hob er seine Au
gen ganz entzückt in die Höhe und sag
te : „O mei, but deß tsch bullp !"
Da Kränzchen de Gesangvereins
„Eintracht" und der Jahresball de Cornplan
ter Stammes waren beide sehr gut und erfüll
ten alle Erwartungen der Theilnehmer.. Froh
sinn und Heitrrkeit, ohne auszuarten, herrschte
bei beiden Gelegenheiten und nur zu rasch ent
flohen die Stunden auf flüchtigen Schwingen.
Den Veranstaltern des Balles wie des Kränz
chen gebührt die volle Anerkennung des Pub
likum für ihre umsichtigen Anordnungen, die
soviel zum Gelingen beitrugen und den Besu
chern ein anständiges Vergnügen bereiteten.
Ein Art ReconstruktiouSbill „für
tie bessere Verwaltung der Stadt Harrisburg"
passirte am letzten Freitag im Staat - Senat
und ist heute vielleicht schon Gesetz geworden ge
worden. Sie bestimmt, daß ein Selekt Coun
cil, bestehend au 7 Mitgliedern, gewählt wer
de; daß Niemand zugleich Schuldirektor nnd
Mitglied des Common Councils sein können.
Soweit, so gut. Dann aber kommt „der Pfer
defuß von Gco. Bergner u> Co." Die Ver
handlungen beider Zweige de Stadtrathe sol
len regelmäßig auf städtische Kosten in zwei täg
lichen englichen Zeitungen veröffentlicht
werden (die Deutschen Stimmgeber brau
chen ja in ihrer deulschen Zeitung Nicht darü
ber zu lesen, was im Stadtrath vorgeht!) ; der
Oberrichter de Distrikte soll in Gemeinschaft
mit dem Mavor die Polizeidiener ernennen
(bisherhattederCommon Council dieses Recht);
endlich soll das Eounty nicht mehr Gebühren
an die Polizeidiener bezahlen für Verhaftung
von Landstreichern, Trunkenbolden, Vagabun
den und Bummlern.
Die ganze Bill war von der Mehrzahl unse
rer Bürger gar nicht begehrt; 'S war eben eine
„Notion" vom „Tschorsch", um den städtischen
Säckel wieder ein wenig zu erleichtern. Die
beider ersten Bestimmungen sind praktisch ge
nug, aber nur ehr Köder, um neuerungSfüchtige
Bürger zu fangen.
Schrecklich. In New-Vienna, India
na, ereignete sich vor einigen Tagen ein schreck
liche Unglück. Ein Deutscher, Namen Ehrt
stian Gref, in Badenser ppn Geburt, war näm
lich tu einer Vierbrauerei beschäftigt, und war
im Begriff, den Schaum von einem mit kochen
dem Wasser gefüllten Kessel zu schöpfen, als er
gdglisf, und Kopf über in den großen Kessel
stürzte. Da Nipmand gegenwärtig war, so ge
lang S ihm dennoch ohne Beistand au dem
Hessel zu kommen, worauf er um Hilfe rief.
Al man ihm die Kleider ahnahm, bot sich eist
schauerlicher Anblick dar. Die Haut fiel bez
dpr leisesten Bewegung vou seinem Körperl
Erscheint auch innerlich erbrüht gewesen zu
ein. Trotz seinem schrecklichen Zustande, lehte
dor Unglückliche och dreizehn Stunden nachher,
Ii ihn endlich der Tod erlöste.
Gerade ber rechte Man. Ge
schästenhalber hatten wir letzten Freitag einen
sing nach Pittsbmg zu machen. Während
unsere Aufenthalte daselbst machten wir auch
einen urzen Abstecher ach Birmingham.
Kan dort angelangt, hatten wir das Vergnü
gen zu vernehmen, daß die Bürger, von Saft-
Birmingham den Hrn. John P. Heisel
bei der nächsten Wahl als Friedensrichter für
jene Borough zu nominiren (und hoffentlich
auch zu erwählen) beabsichtigten. Fürwahr,
wir wüßten keinen fähigeren und besseren Mann
für diese Amt, al gerade Hrn. Heisel. Als
Bürger und IS Mann war er von jeher immer
einer der der Ersten tn irgend welchem loben
werthen Unternehmungen mit gutem Betspiel
voranzugehen. Seln biederer nnd unbescholte-
I ner Charakter haben ihm viele warme Freunde
unter allen Parteien gesichert; dieß beweis der
Umstand, daß er bei der letzten Wahl allen üb
rigen Candidaten aus dem demokratischen Tlcke
nicht allein ia Eaftßirmingham und Umgegend,
sondern sogar in mehreren Wards der Stadt
Pittsburg voran war. Die Wahl de Hrn.
Heisel al Friedensrichter würde den Bürgern
von East Birmingham zur größten Ehre gerei
chen, und würbe beweisen, daß sie den ehrbaren
und biederm Sinne eine braven deulschen
Mannes zu schätze wissen. Die Deutschen
East Birmingham'S sollten wie ein Mann zu
sammen stehen, um die Wahl de Hm. Helft!
zu sichern, denn er ist gerade der rechte Mann
am rechten Plntz. Werden sie es thun ? Wir
hoffen.
Zu den besten Kränter-Medikamenten
für Dyspepsie und Leberleiden, sowie für Stär
kung de MagenS gehört unbestritten Dr.
Gtöver'S Bitter, und gewährt e uns
Vergnügen, unsere Leser benachtigen zu können,
daß Hr. H. Meyer (MechanicS-Halle, nächst
zum Bolton Hau) die Agentur zum Verkauf
diese nützlichen Artikels übernommen und in
den Stand gesetzt ist, alle Aufträge für größere
und kleinere Qualitäten auszuführen. Ver
gleiche die Anzeige.
Auszehrung, ist die Folge eine ernach
lässigtenHuften, welcher, wenn er mitC oe'SHu.
sie Balsam zeitig behandelt würde, mit
geringer Mühe und Kosten geheilt werden könn
te. Die Eigenthümer beanspruchen nicht, daß
er Auszehrung heilt, aber er linder jederlei
Husten. Sie haben ein Zeugniß von einem
Herrn in Hand, den sein Aerzte als unheilbar
an der Auszehrung leidend erklärten, worin er
seine Wiederherstellung durch Coe'S Husten
Balsam bezeugt.
VS" Hr. C. Rupp hat seine seit ei
ner Reihe von Jahren betriebene Bäcke
rei aufgegeben und statt dessen in seiner
Wohnung, Walnutstraßr nahe der 4ten
eine Möbelhandlung etablirt,
welche wir unseren werthen Lesern auf's
Angelegentlichste empfehlen, da sie bei
Hrn. Rupp geschmackvolle und doch bil
lige Waaren finden werden.
Man beachtete die Proklama
tion unseres Mayor'S bezüglich der
Stadtwahl.
Bravo! Bei ber letzten Wahl in Altoo
sbip ist die Mehrheit ber Radikalen 123 Stim
men weniger als letzten Herbst! Brav,
bravo! Man fleht, woher der Wind weht.
Die Ginkommensteuer.—Man tele
graphirt dieser Tage aus Washington:
Da Commilte für Mittel und Wege da
beschlossen, daß künftig 81000 (statt der bishc
rigen 8000) frei sein sollen den (Einkommen-)
Steuer.
Dieser Beschluß ist wichtig und gerecht. Aber
die Erleichterung, welche der neue Steueransatz,
wenn vom Congrcß genehmigt, Vielen gewäh
ren wird, genüg nicht. Bei diesen Heuren Zei
ten reichen selbst 81500 kaum aS, eine auch
nur kleine Familie zu ernähren, zu kleiden und
zu erziehen, und wenn der Congreß P2OOO für
steuerfrei erklärte, würde er im Interesse der
Majorität de Lande handeln.
Soll und muß indeß ein geringere Einkom
men besteuert werdcn, um die Bedürfnisse der
LandeSkaffe zu decken, so sollte ein linterschied
gemacht werden ztvischen Einkommen, welches
aus ausgeliehenen Capitalien und zwischen Ein
kommen, welches durch die Hand- und Kopfar
beit der Einzelnen bezogen und erzielt wird.
Da Kapital arbeitet nicht körperlich, da Ka
pital wird nicht müdc, das Kapital ist keinen
Krankheiten unterworfen, bedarf keiner Erho
lung, und wer von den Interessen dasselbe lebt
kann ein behagliche Leben führen und seines
Körper pflegen.
Ander ist e mit dem Mann, der mit Kopf
und Hand sein Einkommen verdienen muß.
Mit seinem Tod hört die Quelle seiner Einnah
rend ein zinstragende Kapital fortlebt, und nach
dem Tode seines Eigenthümer an einen An
dern übergeh.
Will den Schuh
ter all' den Controversen über Licenz-Gesetze
verdient ein vom Alban Argus gemachter
Borschlag seiner Originalität halbrr besonders
angeführt zu werden. Diese Blatt schlägt näm
lich or, den Berkauf von Liquören ganz frei zu
geben und dagegen die Trinker Licenzen bezah
len zu machen, da e da Trinken, und nicht
der Berkauf sei, welche da Unheil anrichte. Es
sollte gesetzlich bestimm werden, daß Nieman
den gestattet ist, Liquör zu trinken, ohne orber
eine Licenz herausgenommen zu haben, und je
der Wirth, elcher Getränke an inen nicht li.
zensirtenTrinker verabreicht, soll einerGeld- und
Gefängnißstrafe verfallen. Eine solche Licenz
müßte alle Jahre erneuert werden und sollte
von zwanzig bis ein hundert Dollar kosten.
Ehe er da Alter von 10 Jahren erreicht hat,
sollte an keinem jungen Manne eine Licenz
verabfolg erden, und dann dl eine Bier-
Licenz zu einem mäßigen Preise. Erst nach zu
rückgelegtem 2tste Jahre darf er eine olle Li
cenz bekommen und dann trinken, wa er will >
dasselbe Privilegium soll auch starkgeiftigen
Frauen zu Theil werden.—Schwächlichen Leu
ten, deren Constitution den Genuß starker Ge
tränke nicht ertragen kann, sollen gar keine Li
cenzen verabfolgt erden.
Die „Argus" meint, jeder Bürger würde,
ehe er eine Licenz herausnimmt, sich die Sache
Wohlerst überlegen und da er für da nachge.
suchte Privilegium gleich im Voraus ein artige
Sümmchen zu bezahlen haben würde, so möch
ten wohl viele das Trinken lieber ganz aufstek
ken. E ist wahr, wir würden durch solche per
gamentne Privileg eine llsrt von Titular-
Trink-Roblesse bekommen, allein wir liefen den
noch keine Befahr, unsere demokratischen Insti
tutionen durch jene privilegirte Trinkerkaste ge
fährdet zu leben. Der Vorschlag könnte „äni
how" einmal de Spasse halder prodirt wer
den.
Boston, 28. Februar, fälschte Zehn
dollar - Noten der Flaut Eitp National Bant
von Rochefter sind hier im Umlauf. Sie find
sehr gut nachgemach.
TeteqraphischeF.
Nachrichten au Washington.
Washington, März 1.1857.
General Grantund tie Recsn
ftruktionsfrage.
General Geant soll sich dahin geäußert h a
he n, daß ihm die Errichtung von Militärdik
taturen im Süden al eine „sehr erkehrte
Maßregel" erscheine.
Die Tarifbill.
Da Haus hat e mit eiue Votum von
80 gegen 84 Stimmen abgelehnt, von den
GeschästSregeln Umgang z nehmen, um die
Ueberweisung der Tartsdill an in Eonserenz-
Somite zu gestatten. Die kommt nahezu ei
ner Verwerfung der Bill gleich.
Die Licenzen für Destillateure.
Ein Comite de Repräsentantenhauses hat
die Licenzgtbührm Destillateure auf 8500
festgesetzt.
Die Temperenzler im Congreß
Die Tempereuz-Geftkschaft, welche sich im
Congreß gebildet ha, ha gestern Abend im
Capital wieder ine Versammlung abgehalten.
Da Uebel des Genusse geistiger Getränke ist
von den berühmten „MäßigkeitSaposteln"
Price von lowa, Wilson von Massachusetts
und Dick Mes in den gräulichsten Farben
geschildert worden; diese Herren selbst können
durch ihr eigene abschreckendes Beispiel sehr
viel Gute wirkm. Die Temperenz-Versamm
lungen sollen ohne Zweifel ein mildernde
Licht auf die Saufgelage werfen,
welche jeden Tagim Sitzungs
zimmer des Comites für den Di
strikt Columbia abgehalten wer
„Vorsitz" führ.
Marpland, bei welchen die größere Hälfte der
Gesetzgebung jene Staate'erwählt wurde, ge
nau zn untersuchen. Während die Untersu
chung im Gange ist, soll Swann seinen Sitz
nicht einnehmen dürfen.
De r Darling'sch e Bericht über
Umgehnug der Sieuergesetze
durch Destillateur.
Im Repräsentantenhause ha heute Darling
vn New Zlork im Namen der Specialcom
mission, die ernannt worden war, um die Be
trügereien, welche von WbiSkevdestillateuren
gegen die Regierung svstematisch praklizirt
achten Theil de in de Ver. Staaten fa
drizirten WhlSkcv'S die gesetzliche Steuer ent
richtet wird.
nerrien sind nach Verhältniß de Quantum
WhiSkev, da in denselbeu gebrannt werden
kann, zu besteuern; da Gesetz, wonach e
von einem Zollspeicher nach dem andern zu
ransportiren, ist zu widerrufen; dem Commis
sar für innere Revenuen ist e zu untersagen,
daß er Anklagen wegen Umgebung der Steuer
gesetze aus dem Wege eine „Sompromisses"
niederschlägt; der Usus, den Dennuncianten
die Hälfte des Werthes des confiScirten Eigen
thum zukommen zu lassen, sollte ausgehoben
Das Comite empfiehlt ebenfalls die Si
stirung des Amte eine Brennerei - In
spektor.
Die Metzelei bei Fort Phil.
Kearnev.
St. LouiS, 28. Feb. Einer Liste der bei
ack'slchenden Namen;
Oberstlieutnant gcttermann; Sergeant
AugusluS Lang-, Korporäle Wm. Düte und
Gustav Bauer; Soldaten Ackermann, Wm.
Betzler, M. Düring, Martin Keller, Johann
Weder, A. G. Walter, Jakob Rosenberg.
(Der Liste sind blos die Teutsch klingenden
Namen entnommen. Die Getödteten gehörten
den Comp. A, C und E des 2. Bataillon de
18. Infanterieregiment an.)
Abschaffung der Todesstrafe in
dem Staat Illinois.
Spri n gsield, 111., 28. Febr. Eine
Bill, die die Todesstrafe thatsächlich abschafft,
ist von beiden Häusern der Legislatur ange
nommen worden.
Höchst Wichtiges aus
Mexico !
Marimilian zieht persönlich inS
Feld:::
Ein Steg Mejia's über
Caravajal!
Den neuesten Berichten aus Mexico
zufolge hatte Maximilian mit 6000
Mann sich nordwärts nach dem Kriegs
schauplätze begeben. Der General
Mejia befehligte die Truppe n und soll
2000 Mann unter Caravajal theils
getödtet, theil gefangen genommen ha
ben. Die Liberalen sollen in den letz
ten drei Wochen große Verluste erzitten
von sechs verschiedenen Gefechten
Schlachten nennt sie der Telegraph
fünf verloren und die Kaiserlichen drei
hundert Meilen Gebiet zurückerobert
haben. Es ist offenbar, daß mit dem
Erscheine Miramon'S auf dem Kriegs
schauplätze seiner Heimath die Sachlage
eine neue, für die Kaiserlichen günstige
Wendung genommen hat. Nichtsdesto
weniger behauptet die Depesche, welche
obige Thatsachen von New-Orleans
meldet, daß die Liberalen die Stodt ein
schlössen! Die Thatsache ist nicht
mehr in Abrede zu stellen, daß der „li
berale" General EScobedo neunzig Ge
fangene von Miramon'S Armee hat er
schießen lassen.
* Ein Pastor, Namens I. Dough
erty, in Chicago, nachtwandelte kürzlich
zum Fenster hinaus. Es war ihm nicht
vergönnt, sich dieses gefährliche Ver
gnügen abzuwöhnen, denn er war auf
der Stelle todt.
Aus Europa.
Nchrtchte> Per DPser.
Deutschlnnd.
An Nassau. 5. Feb. ine anfchei
end ffiliöft Stimme hatte vor Kurzem in
eine Wiesbadener Blatte da Borhaben de
Ministerium, da Domanial-Jagdrecht in
Nassau abzulösen und die Ablösungssumme zu,
gemeinnützige Zwecken in Nassau selbst zu
verwenden, al gerecht begründet. Daraus
schein sich na ei ernster Parteikampf orlänfig
in den tffentltche Blättern atfpiane zn wol
len, indem Pronirator Dr. Braun ia Wies
baden in einer Erklärung diese Borhaben de
Ministerium al eine Ungerechtigkeit hinzu
stellen such, in Worten, die ganz an den Ton
der Opposition gegen die frühere Naffanische
Regierung erinnern. Man olle, sagt, kei
ne Ablösung, sonder ine Aufhebung der
Jagdgerechtsame, die Nassauer seien keine Ho
lste ic.
Sonderburg, K.Feb. „Sonderb. Avis'
schreibt: Wie wir erfahren, sind die nächste
headen drei Prediger, nämlich Pastor Türe in
Tandflet, Postor Miller in dzerballig und
Pastor Schmidt ia Orböll, suspendirt worden,
eil sie sich geweigert haben, die defohlene Für
bitt für da Königliche Hau zu halten.
Giesen, 3. Feb. In den letzten Wochen
find or de BeziekSftrafgericht in Gießen drei
Berurtheilunge wegen MajeftätSbelridigungen
erfolgt, eiche au dem verflossenen Sommer
datiren und theilweise direkt in den damaligen
Verhältnissen ihre Veranlassung haben. Nach
einem Zusatzartikel de Friedensvertrag zwis
chen Hessen und Preußen soll Niemand wegen
seine politischen Verhalten während der
KriegSprriodr erfolgt, drr beunruhigt werden,
und von Seiten der Vertheidigung wurde in
den erwähnten drei Fällen auch diese Bestim
mung de Friedens geltend gemacht. Das Be
zirksstrafgericht in Gießen hat jedoch dahin ent
schieden, daß unter politischem „Verhallen" nur
Rinteln,?. Februar. Wie in der Nacht
vom 30—31. Januar gegen Morgen ein Nord
weststurm, so hat am gestrigen Tage und in der
darauf folgenden Nacht ein arger Südweft
sturm, verbunden mit heftigen Regengüssen,
hier gewüthet, welcher in der Stacht in c>ii von
Blitz und Donner begleitetes Schlossenwetier
überging und, gleich seinem Vorgänger, an
Dachsteinen, Schornsteinen und Häuserverputz,
ung viele Verwüstungen angerichtet hat.
Leipzig, 7. Februar. Am 21. und 31.
Januar find in einem Hause in Knautkleeberg
zwei Cholera-TodeSfälle, so wie in der Zeit
vom 21. bis 3k. Januar mehrere Krankheit.
Münster, 0. gedr. Irr orkanartige
tannie Birke im edemaligen Commcnde Gar
ten (jetzt Honihumb Garten, ist von dem
Sturme an der Wurzel geknickt und niederge
war sie bekanntermaßen auch die höchste Birke
im ganzen Lande; ihr Alter auf 103—k50Jahre
schätzt man.
Die fsiliöse „Prov. Corr." schreibt: Die
Hoffnung aus eine Annäherung Süddeutsch
land an Norddeutschlqnd geht rascher in Er
füllung, al die Meisten noch vorKurzem e für
möglich hielten. Gerade in dem bedeutendsten
rufen wäre, tritt schon jetzt seitens der Regie
rung in Uebereinstimmung mit der LandeSoer
tretung das offene und unumwundene Bestre
den zur Anknüpfung eine engen nationalen
Bande mit Preußen und Norddeutschland her
vor. Die Erklärung, welche drr Ministerpräsi
den Prinz Hohenlohe hierüber im Bayrischen
Abgeordnrtenhause abgegeben hat, ist ein er
freuliches Unterpfand dafür, daß dir patriotische
Gesinnung in Süddeutschlaad sich mit dem
glückliche nationale Entwickelung für unser
Deutsche Grsammtvalerland anzubahnen.
Hannover, 7. gebr. Verwichene Nacht
kurz nach 12. Uhr, entlud sich ein Gewitter üder
unsere Stadt, dabei heftiger Wind und starker
Schneefall. (In Braunschweig war ein Ge
witter gestern Abend um 10 Uhr.) Drr Sturm,
welcher seit Dienstag herrsch, hat an Dächern,
Schornsteinen :c. mancherlei Schaden angerich
te. Auch in Osnabrück wüthete gestern ein
Sturm, er aui dem Neumarkt einen eisernen
Laternrnpfahl mit fünf Laternen umwarf.
Gartow, 5. Febr. Bei dem zu erwarten
den Hochwasserstande der Elbe find bereit die
Deichschutz-Maßregeln im hiesigen Amtsbezirke
eingeleite. Für diese Zeit ist auch der Wasser
bau-Enducteur Garve in Schnackenburg sta
lionirt, um die Deichdefeasion mit zu leiten.
Bedentende Gefahr ist für die Deiche zwar
nicht vorhanden, da die Eide eisfrei ist.
Bonn, 4. geb. An dem zwischen GodeS
Heeg und dem Hochkreuz belegenen KeeuzungS
punlle der Shaussee und des Schienengel eise
ereignete sich gestern Abend ein Unfall. Einem
von HodeSberg zurückkehrenden Bonner Mirth
agen, elcher von Studenten besetzt war, wur
den die Pferde scheu und jagten in gestrecktem
Lauf dem KreuzungSpunkle zu, während der
um 0 Uhr von Bonn abgefahrene Schnellzug
de entgegengesetzten Weg heeanbrauste. Ver
gehen suchte der kutschirende Student die
Thiere zu hallen, und machte dann sogar den
lebensgefährlichen Versuch, da Fuhrwerk zum
Stehen zu bringen, indem er vom Bocke ans
die Deichsel sprang und von dort die Pferde
znrückriß. S war zu spät. Schon hatten die
Pferde über hie Kette gesetzt, welche an jenem
Uebergang die Stelle de SchlagbaumeS ver
tritt, und stürzten noch gegen den letzten Wagen
de vordeibeifahrenden Zuge. Der Wagen
durch den hestigenStvß umgeworfen, schleuder
te seine Insassen heran, deren einer sich auf
de Schienengeleise wiederfand, während der
auf dm Deichseibaum Gesprungene in den
Dammgraden geworfen ward.
Trie r, 4. geb. In drr Nacht vom ver
stossenm Freitag auf Sonnabend ist in Ruwer
ein Berbrecheu von einem dortigen Ein wahner
an zweien seiner Söhne verüb worden. So
tel wie wir bereit über hm Thatbestand er
fahren, ahmen sich hie Söhne, bereits erwa ch
sene junge Leute, bei einem Wort Wechsel
jwischm dm Eltern, ihrer Mutter an. Dar
über aufgebracht, ergriff her Mann ein Messer,
schlitzte dem ältesten der Söhne dm Unterleib
auf und ersetzte dem anderen der Unglück
lichen mehrere Messerstiche. Der Thäter
wurde sofort seitens der herbeigerufenen
OetSpalizei erhaftet und gefänglich hier ein
gebracht.
Der vormalige Assess r Ulrich zu Burg
dprs ist am As, d. M„ Abend ö Übr, in Be-
gleituug ou zwti Bendarmen von doet nach
der Festung Mi abgefllhet Word.
odie,, 4. Fe. Die Codi. Ztg.
schreibt: „Besten tu der Morgenstunde er
schied nach kurze Keaakeulager Prinz Mari
milian zu Wied tu Neuwied. Geboren am 23.
September 1782, hat er da hohe er ou
84. Jahren erreicht ud ist der letzte ou jenen
ausgezeichneten Naturforschern, die in der er
sten Hälft diese Jahrhundert fremde Welt
theile durchstreifte, mit den mannigfachsten
Gefahre kämpfend, um die Ratnr jener fer
nen Länder zu erkunden und ihr Producie zu
unserer Kenntniß zu dringen.
Der König von Prenßen hat seine Zustim
mung zn der Heirath der Prinzessin Marie von
Hohenzollern mit dem Grafen von Flandern
ertheil.
E heißt, daß diese Verlobung unter den
Ansptcie der Königin von England ermittelt
worden ist und man erwartet, daß ste auf die
Verhältnisse wischen Belgien und Prenßen in
günstigster Weift einwirke wird. Die Prin
zessin Mari von Hohenzollern ist eine Tochter
be ia Düsseldorf reistdirenden Fürsten Anton
von Hohenzollern.
Der Generalmajor a. D. von Prittwltz ist
vom Kriegsgericht de erste preußischen Ar
meeeorp zu einer einjährige Festungshaft e
-gen Preßvergehen ernrtheilt worden. Der
König hat da Urtheil bestätig.
Dem ehemaligen Kurfürsten von Hessen ist
auf seine Lebenszeit ine Abfindungsreate von
300,000 Thaler dewilligt eben ; außerdem
bezieht er noch fährlich 350,000 Talee an den
Revenüen de HauSsideicommißvermögenS.
Schweiz.
Bern, 2. Feb. Laut den Bundener Blät
tern ist zu dem weißen und rothen Schnee nun
auch schwarzer gekommen. Derselbe wur
de ia der Gegend von Tingen lm Canton Brau
dünden bemerk. Wie dieselben Blätter be
richten, beruht diese Phänomen auf dem mas
senhaften Vorkommen eine winzig kleiae
Thierchens, de Schneeflob, einer Abart trS
Gletscherflvhs. Auch im Januar 1850 hat
man diese Erscheinung beobachtet, als nach
strenger Kälte plötzlich Föhn eintrat.
Bern, 5. geb. In.dem Canton Wallis
und in anderen Theilen der Schweiz liege so
ungeheure Schneemassen, daß, fall plötzlich
und anhaltend Thauwetter eintrete sollte. Ue
berschwemmnngen drohen, wie sie seit langer
Zeit nicht vorgekommen sein dürften. So
traf in Sitien vor einige Tagen au dem
ConcheS-Thale sei mehreren Wochen die erst
direkte Nachricht wieder ein und mit den dorti
gen Nebenthälern ist seit dem 14. Januar jede
Kommunikation unterbrochen. Von Münster
braucht der Briesbote olle sieben Tage, um
nach Sitten zu gelangen. Ar verschiedenen
Orlen liegt der Schnee über 0 Fuß hoch, so
bei L berwald, Selsingen, Münster ic. In der
Nähe da ersteren Orle ist von der jenseit der
Rbone steil aufsteigenden Bergwand eine La
wine gefallen, welche den Strom übersprungen
und den eiler unterhalb gelegenen Weiler
Unterwasser bald verschütte hatte. Zum Glücke
wurde die Lawine, die an Kraft verloren, von
einem Gehölze in ihrem Laufe aufgehalten.
Bern,?. Der Bundesrath hat de Ge
neral Dufour die ehrenvollste Entlassung er
theilt.
Rom, 24. Jan. Dem Cardinal Sagiav
dAzevedo ist nun auch der Cardinal Element
Villecaurl in den Tod gefolgt. Der Verwigte
war zu Lpon 1787 geboren, 1830 wurde er
Bischof von Larochelle, den rothen Hut erhielt
er 1855: er war ein frommer und gelehrter
Prister, der sich nicht um politische Ding küm
merte. An Sagiano Stelle ist der Präfekt
der Songregation der Jndulgenzea und Reli
(ein ehemaliger Minori und geborener Tici
lianerl zum Groß VönitentiariuS der Kirche
ernannt wordeu.
Frankreich.
Die Pariser Blätter behaupten, daß zwischen
Frankreich, Oesterreich und Rußland ein Ueber
einkommen abgeschlossen sei, durch da sie sich
genüder verpflichten. Die drei Mächte wollen
eitgreifende Reformen zu Gunsten der christ
lichen Unterthanen der Pforte, Räumung der
serbischen Festungen, die Investitur für den
Fürsten vou Rumänien und ein ganz unab
hängige Verwaltung für Kreta fordern. Dem
Man glaubt in Paris, daß die Zahl der Be
orgenommen, während dieser Zeit eine tüchtige
Ernte zu halten. Die Gesammtkoften der Aus
stellung werden sich auf 20 Millionen FreS. be
laufen.
Au Furcht daß dic Millionen, welche Paris
zur Zeit der Ausstellung besuchen erden inen
ungünstigen Eindruck mit nach Hause bringen
wüiden. wenn Alle beim Alten bliebt, soll be
stimmt sein, daß die Preßpolizei während der
Ausstellung keine fremde Journale confiSciren
darf. Bisher sind die auswärtigen Blätter
öfter confiscirt worden, als ihren Abonnenten
zugegangen.
Auf der Luxemburger Bahn blieb in der
Nacht de 18. Jan. ein Güterzug zwischen Le
dramont und Polir im Schnee stecken. Der
Zug führte unter anderem drei offene Wag
gon mit Ochsen und Schafen. Die Leute
vom Zuge, von denen einer nach Poir geschickt
war, um Hülfe zu holen, waren eben beschäftig,
den Schnee unter der Maschine wegzuräumen,
al sie fünf Wölfe herankommen sahen. Man
lietz die Pfeife spielen und den Dampf ausströ
men, aber die Bestieen erschracken nicht. Die
vier Männer waren ohne andere Waffen al
pte Schüreisen und einige Schaufeln und zo
gen sich, dicht gefolgt von den Wölfen, nach ei
nem der geschlossenen Wagen zurück. Auf
den letzten, der hinaufstieg, stürzte sich einer der
Wölfe und faßte ihn bei seinem Ueberrost, aber
in glücklicher Schlag mit ine Schüreisen
streckte diesen nieder und die Leute schlössen sich
ei. Nnn erfolgte ein wüthender Angriff auf
den Wagen mit den Schafen, aber die Wölfe
kamen nicht hinein. Zwei ganze Stunde
dauerte e, bis etwa 20 Männer au Poir zur
Hülfe kamen, worauf die Wölfe fortliefen - den
eine erschlagenen nahm mau als Trophäe
mit.
Neuestes.
Die Wahlen für den
norddeutsche Reichstag,
welche seit den letzten sechs Wochen das
ganze nördliche und inen Theil des
mittleren Deuschlauds bewegt, ganz
Deutschland aber, ja wir möchten sagen
ganz Europa interesfirt haben, sind
vom Kabel mit einer einzigen Depesche,
dahin lautend, daß in Berlin die De
mokraten gesiegt hatten, abgGhan wor
den. Deutsche Blätter bringen nun
ausführltche Berichte über die Wähln
! sultate. Die Stadt Berlin hat f ch st
Dekrte in den Reichstag
gewühlt, nämlich: den, Assessor La ker
statt de Kriegsminister . Roon;
Herrn Wal b eck—gen den Grafen
Bi mark; den Mecklenburgischen
Demokraten Wigger —n tchtden
General v. Moltke; endlich die Herren
Runge, Duncker und Schulz
gegen die Generäle . Falkenstetn, v.
Herwarth und v. Steinmetz In Be
zug auf die Wahlen im Allgemeinen
sagt die „Kölnische Zeitung" : „In
Preußen selbst habe die Gemäßigt Li
beraten und Gemäßigt-Conservattven
tn den Wahlschlachten weniger Todte
auf dem Platze gelassen al die lnseitl
aen Extremen. In Kurhessen und
Nassau sind dt Wahlen so entschleden
nattoaal-ltberal auSgefallea, daß da
durch das Uebergewlcht, welche die
Particularisten ohne Zweifel tn Hano
ver und Holstein erlangt haben werden,
sich wieder ausgleichen wird. In den
ntcht-preußtschen Ländern wird höchsten
Sachse ein geschlossen Eonttngent
stellen, zu welchem einige feudale Meck
lenburger und verschiedene großdeutsche
Radikale hinzutreten werden. In den
thüringischen Ländern, tn Braunschwetg,
Oldenburg . überwiegt jedoch die na
ttonalliberale Partei wieder so entschie
den, daß sie innerhalb dieser ganzen
Gruppe wohl noch eine Majorität auf
weifen werde.
London, 4. März, Mittag. Er
find Depeschen von Dublin eingelaufen,
welche die Gefangennehmung des be
kannten Obersten O'Eonnor melden, der
an der Spitze der letzten revolutlonären
Bewegung tn Irland stand.
Garibaldi hat nicht blos seine
Söhne nach Ereta geschickt, sondern
beabsichtigt auch selbst dorthin zu gehen,
um gegen die Türken zu kämpfen; er ist
stet bereit, im Dienste der Freiheit zu
fechten, wo sich immer eise Gelegenheit
bieten mag.
Briefkasten.
Carlisl e.—Hr. F. A.—Guck, da
kommt auch en Grünbäck vom guten
Fritz. Danke, lieber Alter. Allen Re
spekt vor sellem , na, Sie wissen ja
wie er heißt.
MillerSville. Hr. Agent O.
F. R.—Haben an Sie und Hrn. W. in
Litiz g'schrteben; von W.ist noch keine
Antwort angelangt.
Altoon a.—Hr. A. H. —Et, da ist
ja auch unser braver Wilhelm, den uns
seller famose Bäcker ganz frischgebacken
zuschickt; bravo. Danke, lieber Albert.
Seil Läpple hat un recht ang'lächelt.
Wir haben jetzt eine ganze Brigade in
Altooua, und immer heißt's noch : „Wir
kommen, lieber Ripper!" Wenn das
der alte Abe wüßte, er würde sagen, der
Ripper i en verdollter Kerl.
Lankaste r>— Hr. Agent A- I. —
Danke für das grüne Läpple. Sellen
andern Dollar von Freund B. erhielten
wir nicht; G. hat ihn wahrscheinlich
eing'säckelt; so ist schon mancher Dollar
„futsch" gegangen; aber trotzdem ist
Hr. B. in voll quttttrt. Sell annerist
schon g'firt.
Ihr zweite Briefle wurde, wie Sir
wissen, mündlich abgewickelt. Danke
für Ihre Freundschaft.
S Hippenbürg.—Hr. V. R. —
Aufgepaßt! da tsch e Briefle, de lautet
bully: „Lieber Freund Ripper! Da ich
gehört habe, daß Sie eine gute Zettung
herausgeben, so möchte ich Sie bitten,
zwei Exemplare,—eine an mich, und
das andere an Hrn. Sebastian H. nach
Orville zu senden. Lassen Sie mich den
Preis de Blatte wissen, u. s. w."—
Brav g'schriebe, lieber Valtin. Hier
ischt'S Blättle, und wann Sie nit sage,
daß es des very Päper ist wo Sie pltest,
dann sagen Sie, der Ripper sei e Prahl
hannes. Sit wollen auch den Preis
wissen? verp well; eS loscht zwei Tha
ler vom alten Abraham seinen Grün
bäcks 's ganze Jahr; sell i all. Schö
nen Dank.
A o rk.—Hr. Agent F. A. S. —So,
so, lieber Fritz; als Carl heißt der fri
sche Rekrut; jetzt könne mer ruhig schla
fen bis—bis—bis—bis die GrünväckS,
kommen, denn wenn' heißt: Ripper,
hier sind Grünbäcks! potz mordsapper
ment, da sperrt er's Maul und d' Augen
auf, so groß, daß mer moin, sei G'sich
tel wär 'ne Stovepipe.
L nkaste r. —Hr. Agent C. P. K.
—Macht Platz für'n frischen Rekrut, e
tsch der leibhastige Franz; willkommen,
lieber Alter. Hat Sie der Carl emal
erwischt; g'schieht Ihnen ganz recht,
wir hen schon lang für Sie geguckt.
Hunttngdo n. —Hr. Agent I. L.
—Na, wenn der Rtpper jetzt nicht besser
wird, dann geht er nnd sei Stoveptpe
futsch, früher Hat'S immer
g'hetße, Pauli habe an die Epheser
g'schriebe, aber jetzt laßt er auch an den
Ripper schreiben und läßt ihm sagen,
daß er als Rekrut bet ihm eintreten will.
Nun, lieber Alter, nur herein wir Beide
beißen einander ntt, und wenn Sie uns
emal genauer kennen, so werden St
finden, daß wir kot so übles Männle
find, wenn mer auch manchmal den
Wollköpfen über den Schnabel hauen.
UpperStraßbur g.—Hr. I. G.
H. Ha, da kommt ja unser ackerer
alter Freund ein biederer Schwabe,
—mit 'nein Pflaster für unser Mägele;
besten Dank. Wenn wir wieder emal
nach EhamberSburg gehen, so lassen wir
Sie'S wissen; und dann wollen wir
auch e GlaSl mit 'ander trinke; nit
wahr ? da olle mer's emal rutschen
lassen! Ja, ja, sellem Waschingtoner
Lumpenpack muß man zeigen, wo der
Bartel den Most holt, denn die Kerl
machen' gerade wie seller Robe Spiere.
Wenn der Tanz emal losgeht, hilft der
Ripper auch draufklopfen; ei, mit unse
rer Stovepipe können wir alloi ganz
Duzend Wollköpf zum Guckuk jage.
Philadelphia.-Hr. F. O.—
Wie? schon wieder 'neu frischen Rekrut ?
'nen Bäcker? Wenn'S nit für die Bä
cker, Butscher, Bierbrauer un—vn —un
—und unser guat'S Weible wäre, so
hätte der Ripper schon längst aus em
letzte Loch g'fiffe, denn er kann nit back
und nit butschere—vom Bier trinke ver
steht er e bißle mehr, aber er trink.'
ntt hinter drr Thüre, wie seller Geary l
—Well, 's mag sein wie s will, seller
Bäckerhanne weiß, daß wlr änphau koi
Fensriegfl schlucken können, und hat
uns deßhalb e hübsche grünes Läpple
zug'schtckt. Frrundlichen Dank. Seller
Brief vom 18. Febr. ist, wie der Post
mrtster uns sagt, leider nicht hier an
gekommen. Ist doch hoffentlich nicht
verloren?
Altoon a.—Hr. Gen. Agent G. B.
—'S schellt schon wieber; alle Wetter,
ba ist unser alter General schon wieder
mit 'nein frischen Rekrut für' Rtpper'-
sche Corp, und dabei heißt's : „es kom
men noch mehr!" Hurräh für Altoo
na I In sellem Städtel lassen sich die
Demokraten ntt tn' Bockshorn jagen,
weshalb auch die Woollyhcad dort im
mer ihren Schnabel einzuziehen genö
thtgt find. Bravo.
Wtcontk o.—Hr.Agent E. W.—
Bravo, bravo; Sie senden uns ja fa
mose Lappen; die munteren Vögelchen
haben dem Rtpper sein G'slchtel fast
ganz verblendet vor lauter Frehd. Be
sten Dank.
Maritta. Hr. Agent F. H.—
Halt, Ripper, da t noch en Rekrut —en
kapttelfester Haudegen. Willkommen,
lieber Conrad. Also diese Woche soll
die Reise nach Mountvtlle angetreten
tvtrden? Ber? well ; wir sind readp,
und wolle juscht unsre Stovepipe noch e
bißle auffire und 'G'slchtel wasche, da
mit wir auch e bißle respektabel aussehe.
Geldkasten.
Folgende Gelder wurden für die „Staat!-
tung" erhalten, die hierdurch mit Dank
bescheinigt werden :
Friedrich Aichele, Carlislc, 82 00
Heinrich Bürger, Lankaster, 2 00
Nikolaus Kuntzler, Birmingham, 2 00
Michael Lipp, do 2 00
John Schultz, do 2 00
John C. Schäffer, do 200
John Paff, do 2 00
LouiS Kühneisen, do 2 00
Jakob Dressel, do 2 00
I. Georg Fischer, do 200
Adam Franz, do 2 00
Joseph Satter, do 2 00
Jakob Heisel, sei,, do 2 00
Joseph Deschbach, do 200
John Heldmaun, Pittsburg, 2 00
Lout Petersen, do 2 00
Andreas Beck, do I 00
Joseph Ftllinger, Lawrenceville, 2 00
Jakob Watdler, do 2 00
Heinrich Zoller, Allegheny, 2 00
Wilhelm Schömberg, Altoona, 100
I. G.Hamann, Upper Strasburg, 2 00
John Kötzle, Philadelphia, 2 00
Leopold Schultz, LykenStown, 200
Georg Weber, do 2 00
H. Bick, do 2 00
Heinrich Frank, Lankaster, 2 00
Jüngst und Bro., Harrisburg, 200
Adam Gölzenleuchter, do 1 00
Gottlieb Jung, do 1 00
I. A. Friederich, do 1 00
Marktberichte.
(Berichtet für die „Pa.StaaiS-Zeitung".)
Gold - I M.
Harrisburg, März 7. 1807.
Winterweizen, P 3.00
1.25
Velfchkorn, 70
Hafer, 00
Mehl, Ertra Winter Wcizen, 14.50
„ „ Sommer-Wcizen, 14.00
Roggenmehl, 1.25
Kartoffeln,per Bushel, 1.20
Butter, 40
Eier, das Dutzend, 25
Fett, per Pfund, 15
Schinken, per Pfund, 18
Schulterstücke, 15
Seitenstücke, 15
er, März 7. 1807.
Hafer 8 50
Timothpsamen.. 4iX>
Flachssainen... 300
Kleesamen. ... 8 00
WhiSke,.... 2 15
Kartoffeln,... 13 15
Eier, per Dtzd. 18 20
Hühner, 75
Hafer, per Sack. I 05
Schweinefieftch.ll 12
Mehl,(Supers.) 9 00
„ (Extra).. 10 0
Weizen, (Weißer) 2 80
„ (Rother) 2 50
Wesschkorn 78
Korn, 1 15
Butter, per P5d...3540
Schmalz, perPfd.l4 15
Rindfleisch, prPf.2o 25
Kalbfieisch.beimt 10 12
rg. März?. 1807.
Salz, per Faß,. 8250
Miste,. ... 228
glachssamen,.. 280
Kleesamen,... 8 00
Wolle, per Pfd. 47
Zucker,...... 134
N. O. MolasscS 90
Kaffee, Ri0,... 29
Ret, 12
Maplczucker,.. 00
Roggrnmehl,.. 700
Kornmehl, pB. 110
Buchweizen,... 235
Lardöl, No. 1, 112
Leinöl, 114
P > ttSbur
Aepfel 4 50
Bohne, 2 50!
Butter 35
Eier, 30
Federn 90!
Gedörrte Pfirsiche, 20
„ Aepfel,.. 15
Haser, 48
Korn, 75
Weizen, 2 05
Roggen, 115
Gerste, 90
Heu, per Tonne,. 24 00
Hopfen, per Pfd.. 50 '
Käse, Goschen,.. 20 !
Kartoffeln, 1 00
Kleie, per Ctr.,.. 120!
Petroleum, rohe, 13
Carbonöl, raffln., 20
Berheirathet:
MTW
Am Donnerstag den 28. Februar im English-
Lutherischen Pfarrhaus durch Pfarrer G. F.
Stelling i vr. C. F. Wagner und Anna
Schweizer, beide von Harrisbnrg.
Gott, der du sie verbunden hast.
Mach' ihnen leicht de Lebens Last,
Gieb', daß kein Gute fehle.
Laß sich stets de Bundes freu'n ;
Keusch laß' si, friedsam, zärtlich sein,
Ein Herz und eine Seele.
Laß sie
Einig lebe,
Treu sich lieden,
Treu die Pflicht der Christen üben.
Anzeigen
Wegen Mangel an Raum sind
wir genöthigt mehrere Anzeigen auszu
lassen. Bitten um Nachsicht.
Auktions - Verkauf
Wirthschaft - Gerätschaften
und FixtureS.
Ebenso ein
Bagatell, Tisch, Flaschen, Gläser, Coun
er, nebst einer kroßen Anzahl anderer
Artikeln, zu weitläufig anzusühre.
werdem wenn S erlangt wird.
Der Verkauf beginnt nächsten
Mittwoch, den 13tn März, Nor
mittags um Ii) Uhr,
und wird fortdauern bis alle verkauft ist.
A. Rapp,
„Rapps Hotel," Ecke der Walnut
Harrisbnrg Marz
Kür Alderman
in der Dritten Ward.
F. W. Haa.
unterworfen der Nomination der demokrati
schen Partei.
Harrisburg, Februar 21,
Agenten
erden erlangt, um Subskriptionen auf bi
beft deutsch Geschichte
der amerltanischrn Redellion, die bisher pub
tizirt wurde, zu sammeln.
Wegen de Raheren ende man sich an
H.A. Street,
Bor 222
März 7. 'L7-ZM. Harrisburg, Pa.
Zh,. S.Schüler.
HuchhiindleräZok-vrnckier
Harrisburg,
hat stets auf Verlag
schön colorirt
Geburt- üb Taufschelue.
Da Herz de Menschen; ein Tem
pel Gölte, oder: die Werkstätte de Teu
fel. Deutsch und Englisch.
Habermann' Gebet Schlei.-
Deutsch und Englisch.
Grnefrva.—Deutsch und Englisch.
Heinrich von Sichenfel; der! Da
gestohlene Kind.
Hohmann'S lang verborgener
Freund ; eine Sammlung wunderbarer
und werihvllen Mittel und Auren.
Buchhändler werden zum billig
sten Preise bedient.
März 7, 1807.
MöbcllMWMöbel!
Drr Unterzeichnete macht hiermit selnen
Freunden und dem PublikumTiberhaupt die er
gebene Anzeige, daß er in seiner Wohnung,
Walnut Straße, nahe der 4ten,
Ätöbes-Handtulig
angefanaen hat und eifrigst bemüht sein wirb,
sich die Zufriedenheit von Käufern durch
gute Waaren und billig Preis
zu erwerben.
Um geneigten Zuspruch bittet
, Conradßupp,
Walnutstraße, nah der Vierten.
Harrisburg, März 7,1807.
Dr. Storvrr't
berühmte
Magen - Bitters,
Das beste Mittel gegen Dispepsia, schwachen '
Magen, Unverdaulichkeit und Leber-Leiden, ist
z haben bei dem Unterzeichneten bei der Gallo
ne oder Quart, welcher die Agentur für Harris- >
bürg und Umgegend übernommen hat. , ,
Wirthe erhalten dasselbe zum Whole
sale Preis.
Henry Meyer,
Strawberry Alle, nahe Market Sauare.
Harrisburg, März 7. 'O7-3M.
Gebrüder Vingst,
Ecke der 2ten und Pine Straße,
HarriSburg, Pa.
Händler in
Mökes.
Oeltnch
für Fußböden, Treppen und Tische;
Fenster - Rouleaux
der besten Art und von jedem Muster;
8p ieget
(oval, viereckig, bogenförmig; in Wäl
nußholz,- Gold-und Rosenholzrahmen).
Matrazen
aller Sorten, einschließlich
Hoffman's Korkschnitzel, Sprungfedern,
für jede Bettstelle passend.
Gold-, Walnuß und Rosenholz
leistcn zum Verkauf ; Bilderrahmen werde
auf Bestellung angefertigt.
Von allen genannten Artikeln führen wir nur
die besten und zwar zu den billigsten Preisen bei
Baarzahlung, und hoffen wir auf diese Weise
uns die freundliche Kundschaft des Publikums
auch in Zukunft zu erhalten. Man spreche in
unserem Laden vor, prüfe die Waaren und
Preise und überzeuge sich, daß e kein müßige
Geschwätz ist, wenn wir von „billig verkaufen"
spreche, sondern, daß wir es auch wirklich
thun.
Gebrüder Vingst,
Zweite und Piue Straße.
März7.'K7-3M.
City -- Wahl.
Proklamation.
I Uebereinstlmmang mit den Bestimmun
gen des Freibriefe der Stadt Harrisbnrg wird
hiermit den qualifizirten Wählern der verschie
denen Ward besagter Stadt Nachricht gegeben,
daß eine Wahl zur Besetzung der verschiedenen
Aemter besagter Stadt am
Dritten Freitag im März.
als am tüten dieses Monate t 867 zwischen S
Uhr Morgen und 7 Uhr Abend an den nach
stehenden Plätzen abgehalten werden soll -
Die berechtigten Wähler der lten Ward er
sammeln sich am Schulhause Ecke der Front
Straße und Mar' Alle, um abzustimmen
für Eine Person für Common Council, Zwei
Personen für Schuldirektoren (wovon einer drei
und der andere zwei Jahre zu dienen hat). Eine
Person für Assessor, Eine Person für Wahlrich
irr, Zwei Personen für Inspektoren, und Eine
Die berechtigten Wähler der 2ten Ward ver
sammeln sich am Schulhause Ecke der Ehesnnt
straße uud Drwberr Alle, um abzustimmen
kür Eine Person für Common Council, Eine
Person für Aldcrman, Eine Person für Schul
direktor (für drei Jahre), Eine Person für Asses
sor, Eine Prrson für Wahlrichter, Zwei Perso
neu für Inspektoren und Eine Person für Con
stabler.
Die berechtigten Wähler der 3ten Ward er
sammeln sich am Schulhause Ecke der Walnut
straße und River Alle, um abzustimmen für
Eine Person für Common Council, Eine Per
sonfür Alderman, Sine Person für Schuldtrek
tor (für drei Jahre), Eine Person für Assessor,
Eiue Person für Wahlrichter, Zwei Personen
für Inspektoren und Eine Person für Constab
ler.
Die berechtigten Wähler der 4ten Ward er
sammeln sich am Schnlhau in West State
Straße, um abzustimmen für Eine Person für
Common Council, Eine Person für Schuldirek
tor (für drei Jahre), Ein Person für Assessor,
Eine Person für Wahlrichter, Zwei Personen
für Inspektoren und Ein Person für Sonstabler.
Die berechtigten Wähler der öten Ward er
sammeln sich an der Dairp de erstorbenen
Gen. I. Förster, Förster Straße, nahe Ecke der
East Straße, um abzustimmen für Eine Person
für Common Council (für drei Jahre), Eine
Person für Schuldirektor (für drei Jahre), Eine
Person für Assessor, Ein Person für Wahlrich
irr. Zwei Personen für Inspektoren und Eine
Person für Constabler.
Die berechtigten Wähler der Lten Ward er
sammeln sich am Martthau in Berdel Straße,
um abzustimmen für Zwei Personen für Com
mon Council (für zwei und drei Jahre resp.).
Eine Person für Schuldirektor (für dres Jahre),
Eine Person für Assessor, Eine Person für Wahl
richter, Zwei Personen für Inspektoren und Si
nc Person für Constabler.
Oliver Edwards,
Mapor.
Harrisburg, Feb. 27 '67.-2 m
Philip Hohl's Hotel.
NroS. 429 und 431 Callowhill Straße,
Philadelphia, Penn.
Vorzügliche Speisen und Getränke.
Reisende werden liberal htdient.
Philadelphia, Na, 28, 1300,