Pennsylvanische Staats zeitung. (Harrisburg, Pa.) 1843-1887, January 03, 1867, Image 2

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    Die Itaats -Zeitklj.
Zoh. Lrarg Nipper.
Herausgeber und Eignubümrr.
HarriSburg, V.
Donnerstag, Januar 8, 1807.
A llisere Leser.
Unsere besten Wünsche allen lieben
Lesern zum neuen Jabre 1807 ? Möge
da? sreuntliche Verhältniß zwischen ih
nen und uns in diesem Jabre noch seftere
Wurzeln schlagen, noch sichereren Be
stand erkalten, und möge un ihr Wohl
wollen auch serner begleiten aus dem
dornenvollen Psade, den wir als Heraus
geber einer Zeitung zu wandeln unter
nommen haben
Erst seck Monate sind Versionen, seit
dem wir die erste Nummer der „Penn
svlvanischen Ttaats-Zeitung" erscheinen
ließen. Aus den 48 Abonnenten, wel
che damals aus unser Blatt subscribir
ten, sind jetzt beinade INR) geworden,
und mit besonderer Genugthuung blicken
wir aus die vielfachen Zeichen der Er
mutbigung, welche uns von nabe und
ferne zukommen und zugekommen sind.
An redlichem Streben, an dem sorg
fältigen Bemühen, unser Blatt zu eiuer
Zamilienzeitung zu macken und allen
gerechten Ansprüchen zu genügen,
werden wir es gewiß nicht fehlen lassen.
Ist uns doch die mit jedem Zage wach
sende Abonnentenzabl der beste Svorn,
auf dem betretenen Pfade fortzuschreiten.
Ten lieben Freunden, welche un bis
der so edelmüthig und hochherzig ermu
higten und unterstützten, sind wir zum
besten Tanke verpflichtet und hoffen, daß
fie auch in Zukunft die gleiche Gesinnung
gegen uus hegen und bethätigen werden.
Mögen sie versichert sein, daß wir Alles
aufbieten werden, um ihre Erwartungen
dinfichtlich unseres Unternehmen zu er
füllen, und daß unsere schönste Beloh
nung in ihrer Zufriedenheit und Aner
kennung liegt, die wir auch in dem
neuen Jahre zu verdcenen rastlos kmübt
sei werden.
Tie vlrs,luA detz Preß-verri.
Es war unsere Absicht, die Verhand
lungen des „Verein der deutschen Pres
se," der sich am letzten Tonnerstage hier
versammelt hatte, in dieser Nummer mit
zutheilen ; da wir jetock dieselbe zu
spät erhielten, so find wir genöthigt, K
bis zur nächsten Nummer zu verschieben.
Zugleich werden wcr dann auch einen
tressticken Artikel über die „Gründung
der teutschen Schulen in HarriSburg,"
worüber Hr. Pros. Heg mann ua
soeben einen kurzen Beitrag einreichte,
unsern Lesern vorlegen.
)m Irrthum.—Wir waren im Irr
thum, als wir in unserer letzten Nummer
meldeten, daß sich die Gesetzgebung von
Pennsplvaaien am ersten Montag im
Januar versammelt. Tieselbe versam
melt sich jede Jahr am ersten Tie-
Kag im Januar, und da diese labr
da Neujabr aus diesen Tag fällt, so trat
jener Körper bereit am lrptea Tienstaq
zusammen.
Eu. Geurtz' At<-Vrkuußk.
—Ter neaerwäblte Gouverneur, Gen.
Grarv, bat folgende Ernennungen ge
macht :
Benj. H. Brewster von Pdila
delphia, als StaatS-Sekretär.
Frank Jordan von Bedsord
Countp, ai General-Anwalt.
(Ter Renegat Eeßna von Bedsord.
der die Zunge ach diesem Amte leckte,
muß also mit einer langen Nase abzie
hen. Geschieht ihm Recht.)
Wie wir hören, so hat Gear? den
Major Tho. A. Mazuire zu sei
ne Privat-Sekretär ernannt.
Tie Herr Brewster und Maguirv
waren früher Temokratea, und s, siel
wir wissen, ist Letzterer jetzt och einer.
Temnach scheinen die Temoiraten im
merhia noch am ehrlichste zu sei—
wie s auch nickt anders ist.
Die Gesetzgebung o Pennsul
auien
versammelte sich letzten Dienstag allbier.
Im Stnate wurde Loni W. Hall
von Blair Couat al Sprecher erwählt.
Im Haus wurde John P. Glaß von
Alleghen? Couats als Svrecker erwählt.
Durch die Erwählunz des Hrn. Glaß
bade die Freund Eameroa'S den Sieg
davon getragen.
Im Norde gieb es zwei Milüeie nd im
Süden anderthalb Millionen Bürger, weich
re Politik des Präsiden nternütze. was ei
e Gesawwizadl von wach
Diese nördliche Bürger hab wegen ie
brrträchtiger Disnikt-Eintheilnnge nr sechs
zig (60) nd die südliche Bürger üb erc
Repräsnll-ulen i Cgressc. Die radikale,
weicht de Präfite er evevairr, zähle zwei
ad ein dal M'llivit . i
dorch zeihbrt t sechzehn (216, Eoigrcß-
iedee enrcien. Die eml a eine n.
präsnuairve Regiernug!
Merieanrsch > g lege bei.
>n offizieller Oneile ersah an. daß ter Ge
sandte tzamptell an er Regierung grwwse,
werde iß. vertäujig i Lew-Orlean z leihe
d die weitere Enutrlg der Dinge in
Atcric der rne Jusernkn adznwarre.
Neujahrsgruß
der Träger der
Prsylvaischkn Ztaats;eitg
zum neuen Jahre
I7!
Nack einer alten, guten Sitte
Erscheinen wir mit flücht'gem Fuß
In unsrer werthen Gönner Mitte
Und bringen unsern NeujabrSgruß.
Wenn wir bei jeder Wockenrundr
An Euer Beste nur gedacht.
So hoffen wir von dieser Stunde,
Daß Ihr beut un reckt glücklich macht!
Das alte labr —es rub' i Frieden;
j Viel Schlimmes bat es nickt gebracht,
! Wenn uns nickt Scklimm're nock be
sckieden
Durch Stevens und Consorten Macht.
° Zwar haben wir den Kamps verloren
Für Cltzer in dem Schlußstein Staat;
" Dock stehn wir standhast an den Thoren
Ter Union, ie's Jackson that.
Kein Nord! kein Süd! ist die Parole!
Nur eine stanze Union?
j Und ob auck dort im Capitole
! Ter Fanatismus rede Hohn.
Was uns die Väter hinterlassen.
Ganz soll es unser srin, nicht halb;
Kenn auck verblendet sind die Manen.
Wir tanzen nicht um's goldne Kalb.
Ja Canada gab's auck Svektakel:
i „Tie Fenier machten Irland frei!"
! Dock find die Herrn nicht frei vom Makel,
Daß ihnen 's Gelt die Hauvtsach' sei.
Ter groß Krieg war bald vorüber;
Sween? und Roberts rissen aus.
Ten meisten geniern war's so lieber.
Weil nirgends besser als zu Hau.
In Meriko ist ausgeflogen
De neuen Kaiserreichs Gewalt;
Charlotte ist schon fortgezogen,
Und „Kaiser" Marel folgt ihr bald.
Napoleon schneidet zwar Gesichter;
Dock Bruder Jonathan gebeut.
Und wandern muß drum das Gelickter.
'S war eine kurze Herrlichkeil.
In Teutschland, in dem alten Reiche,
Geschah gar Viel in Jahresfrist;
Ter alte Bund erlag dem Streiche —
Gottlob ' tast er gestorben ist.
Und was dnrck sieben Jabre Kriege
Ter alte Fritz zu Stand gebracht.
Da bat der Wil'm —'s ist keine Lüge—
Ja sieden Wockea abgemacht.
Und Nassau, Frankfurt und Knrbeffen
Und auck Hannover —Alles futsch !
Für Bismark war s ein rechtes Fressen,
Denn er erdachte ja den Putsch.
Zwar sind die Baiern und die Sachsen
Und Schwabe gar fuchsteufelswild:
Dock wird wohl Gras darüber wachsen,
Was aützl's auch, wenn der Scbwäch're
schilt?
Italien, sc lang geknechtet
So laug zerrinen und veracht',
Gehorsam der Zsranarnmacht—
Nun schwingt es stolz die Trikolore ;
Nun ist e einig, groß und ganz;
Tie Freiheit zog in seine Tdore
Nach manchem blut'gen Wanentanz.
Aus diesem Stückchen Weltgeschichte
Erseht Ihr, lieb Gönner, ja.
Daß mancher Unnan giug zn Nichte,
Wenn'S auch noch Havert hier und da.
Trum gebt ter Zukunft froh entgegen ;
Tie Hoffnung tröstet immerdar.
issi recht zlncksrl gr re Inhr!
Es gehe ihe Hie Aigen f!
Wie mir aus einer Eorrrspoadeaz an
die Rem-Ztorker StaalSzeitnng ersehe,
gebe de Teutschen in den westlichen
Staate, jetzt, nachdem die Wahlen vor
i der find, die Aoaea ans. Sie sehe jetzt
I ei, weder der Kind wedt, wie aS Fol
gendem zu ersehe ist:
das RrzeiUileck, tenaivreni. eabingeaen
der regitiawr veria. da sesex für
eeeqe Etmarenr?, eine ans firuk lidre
Prrte.ru z rer!aarrr. io aß als die -or
> Hanl Schwaam s-
nkr. ihr Mckrirtim z kzalifirr und alle
Strebe aiieeiir ut teGrakr zu lasse. I !
weicher Sewe wie glich, ige . a. f:- !
eerres Beieeiet znae. Er trincder at
ng des Siegiietz atlaar. med i eine
Snaie re rtä 1rr de
ring ; mir als er dreie eere e udr
zahür.isr r>cki Zaae W S Grra-g-iß
aarrrn her. Ueber dieses Oeriatre rrch
rrrr er cinzetne See rer Sarü--a a irrn
LiidSrin n rem Beo-arlea. aß PSrrdttrrte
dreier r cHeiinxnrß betadi iidri. als . !
,d es ch reneerarr, werde in. in Kmder
I sede,. Ei,
Org der Zemrerrnz Faninker Lewa ist re
rpar A-uweer rar de Händedruck. med
ei Hleich ade a-ch die Ber ,
aiterr Starre zi rwanr. Da find die
strtzwwr er radckäle
Bor der Wabl bat man das Volk ge
warnt; man hat ihm die Folgen klar
vor die Augen gestellt; allein es half
nichts. Jetzt, jetzt, ja jetzt geben
ihm die Auge auf! aber zu spät!
zu spät!!
Verbandlungen
des
Rmpf - Congrefses, Nro. 2.
Washington, t!). Dez.
Hau.
millees Berichl in Sachen ter Verhaftung und
Gefangenhaltunz de EharleS B. Eulver, Re
rräsemanten de 20. DiftritlS von Pennsvlva
nie, in Folge eine gerichllichrn Prozesses. Er
suchte au Vorgängen der Parlamenlarischen
Grschichle zu dcweisen, daß solche Verhaftung
und Gcfangendaltting eine Verletzung der Pri
vilegien es Hause sei, und er schloß mil einer
Resolution die den Sprecher anweist, an den
Sergeanl at Arm den Bcfebl ergchen zu lassen,
den achtbaren EdarieS B. Euloer, der wegen
> einer Eiviltlage gefangen gehalten wird, au
! dem Gewahrsam des Sheriffs oder Kerkermei
l flerS von Benango Eounly zu entnehme, und
Distrikt Eolumdia triste, von welchem kein
Kind, das mebe als ä Jade alt ist und in ge
uanatem Distnl vodni, ausgeschlossen werden
soll, s lauge e sich nicht ungehörig beträgt.
Tie Schule soll von Steuern unterhalten wer-
Prässceniea. Hise (Demokrai von Nentuckot
srrach gegen die Politik des Eongreffes bczüg
lich ter Restauration der südlichen Staaten,
in fade Witzeleien Das HauS ver
tag sich darauf bis Donnerstag, den 8. Janu
ar.
Zerstörung der V. St. Panzer-
Zregatte ~New-Jronsides".
Tie prachtvolle Panzer - Fregatte
i „New-Jronsides", der Stolz Philadel
phia', wurde in vorletzter Samstag
Nackt, zwischen 1(1 und II lldr ein
> Raub der Flammen.
Am besagten Samstag Abend zwischen
, 10 und 11 Udr bemerkte Mr. Zrederickson
der Wächter im Dienst auf der Fregatte,
einen starken Brandgeruch, wie von
brennendem Holz, und fand daß dersel
be au dem Maschinenraum durch das
! Rohr eines kleinen HolzosenS emporstieg.
Sosort wurde Alarm gemacht, und alle
! Personen, die aus dem Dictator, der
Atlanta :c. im Dienst waren, und die
! Offiziere der Station, die auf der Nava
im Caaal ihr Ouartier haben, eilten zur
Hülfe herbei. Eommandor Irwin war
! trotz Unwohlseins mit seinem Offizier
cere an Ort und Stell und große An
. streaungea wurden gemach, das Feuer
zu löschen, aber Alle vergeben; der
Rauch erdob sich in immer gewaltigern
Nassen.
Man hatte als Beten einen Mann,
Namens L'Reil, aus die NavvZsard ge
schickt, welcher rieser Entfernung von 4
Meilen in 2S Minuten zu Fuß zurück
' legte und unterwegs die Feuercompag
! nie alamirte. Sosort ließ der Offi
zier cke jame Lieut. Z. E. Eochrane vom
MariuecorpS, den Commandanten und
die andern Offiziere wecken, die Schlepp
dampfer Prlgri und Glance heizen,
und um 1 Uhr fuhren beide mit dem
Commandanten der Nav? Jard, Ca
pitän W. Z. Macomb und vielen
Marraesoldatra unter Lieutenant Lock-!
ran und Matrosen nach der zu Was-!
er neben Meilen entfernte Insel.!
Schon lange orber aber war die Fre
gattr ei Raub der Flammen geworden.
Tie Schifsler Dampfstitz? war zu
erst an Ort and Stelle gekommen; ihr
folgten die Sonlbwark und Franklin, die
Mario, Franklin ah Soutbwark!
Zchlanch-Compagaie ,c. Unglücklicher-,
eise war es Ebbezeit. und der Pier, der
nach den Schiffe ging, war zu schmal,
uni die Dampsspritzen näher als 500
bis 000 F„ß heranzulassen. Dennoch
thaten die Fcnerlcute nebst den Matrosen
ihr Bestes und als die Schleppdampfer
kamen, schickte anch diese zwei Wasser
ströme in den Schiffsraum der bren
nenden Fregatte. Das Feuer schien
eine Zeitlang nachzulassen, aber jetzt
erhob sich der Wind von Neuem und
wieder stiegen die Flamincn hoher und
hoher. Hätte eine Weifte nach de,
Schiffe geführt, würde man es vielleicht
habe retten können.
Um 3 Übr Morgens fiel der große
Schornstein um, um 4) Uhr ein Mast
nd um 0) Uhr der Hauptmast. Ted
Ciscnpanzcr de Sckiffs, dessen Theil
ei, und die ganze Fregatte schien sinken
zn wolle.
Tie Schleppdampfer, die Fcucr-Com
pagnicn und Tampfspritzenverließen um
8 Uhr Morgrns den Schauplatz ihrer
Anstrengungen, wo sie während der
surchlbarsten Kälte! Stunden vergebens
die Rettung des schönsten und größten
V. St. Kriegsschiffs versucht hatten.
An de Seilen und auf den Verdecken
der Sckiffe fror das Wasser und mehre
re Feuerleute glitte au und fielen in
den Fluß. Die Schiffe St. LoniS und
Clemalis, die in der Näke lagen, waren
fortgeschleppt worden.
Es war kein Ossizier und kein Mann
Wache an Bord. Eommodore Thomas
Turner ist erster Offizier der Panzer
schiffe, wohnt jedoch in der Stadt.—
Commander Jrvin ist zweiter Offizier.
Tie Panzer-Fregatte New-Jronsides
war da größte Panzerschiff der Flotte,
und zu Philadelphia von der Firma
Mcrrick und Son (Maschinen und Pan
zer> und Cramp und Son gebaut. Sie
hatte 2380 Tonnen Gehalt und 1000
Pferdekrast; der Panzer, der vier
Fuß unter dem Wasser anfing, war 4
Zpll dick; die hölzerne Wand darun
ter 20 Zoll. Sie hatte 8 Kanonenlu
ckn auf jeder Seite, welche durch zwei
Eisenplatten geschlossen wurden. Sie
war armirt mit 10 Dahlgren 11 zölli
' ge Geschützen, die 284,800 Pfund wo-
I gen ; Breitseite derselben wog 1100
Pfund Bomben und 1000 Pfund, solide
Kugeln ferner zwei 200pfünder gezo
gene Parrott-Gcsckütze und vier24pfün
ler Boot-Haubitzen. Ihre Länge betrug
232 Znß, größte Breite 07 Fuß oZcll
Tiefe des Schiffsraums 17 Fuß, Ton
nengebalt 2380, Tiefgang 15 Fuß.
'Am Vordertbeil hatte sie einen starken
Widder. Vor Eharleston diente sie als
Flaggenschiff von Admiral Duponl und
war bei dem 'Angriff auf Fort Suinter
Wagner und Monltrie (18- August und
18. September, 1803) betbeiiigt. Am
5. Oktober versuchte der NcbeUcn-Tor
vedo-Damvser Davis sie vergebens in
die Luft zu svrengen, wobei der Davis
unterging. Seit Schluß des Krieges
lag sie bei League Island.
Eine Spukgeschichte mitten inChicago.
Kinder werden indie Ecke
geschleudert, Bettstellen
verrückt, die Geräthe tan
ze n i m Zimmer herum,
und an den Wänden er
scheinen blutige Zeiche.
Tie Polizei versucht
sergeblick, die Gespenster
zu verhaften.
Chicago bleibt in keiner Beziehung
binter andern Weltstädten zurück, selbst
nicht in Spuk- und Äeistergcschichten,
wie folgende „wahrhafte Historie" bc
wcis't, die unser Berichterstatter gestern
Abend fröstelnd und zähneklappernd au
dem Munde der Heimgesuchten oder Be
spukten selbst vernahm.
lenettnglücklichen wohnen im 4. Sto
cke res Hauses Nr. 128 West Nantolph
straße. Im unteren Stocke befindet sich
da bekannte Liquor-und Wein- Lager
der Herren Stephans; daß also da Geist
! herrscht, ist kein Wunder, aber daß im 4.
, Stock die Geister ihr Wesen treiben sol
len, ist kaum glaublich, und wir würden
solchen abgeschmackten Mäbrchen selbst
keinen Glauben schenken, wenn nickt un
ser Berichterstatter sich gestern Abend
selbst von der 'Wahrheit überzeut hat e.
Zum Glück kam er mit heiler Haut
davon und war trotz de heftigen Ner
ven,itternS, da sich seiner seit jenem
Besuche bemächtigte, im Stande, folgen
den Bericht über seine gefahrvolle Er
peditiou abzustatten:
Das Haus Nr. 128 West Randvlph
straße hat vier Stockwerke und siebt aus
wie andere Häuser auch. Im untern
Stock wurden Kerzen angezündet, ein
„Bitterer", vielleicht der setzte, hinter die
Binde gegossen, und dann ging'S mit
Todesverachtung hinaus in den 4. Stock.
Die Treppen waren wie andere christ
liche Treppen, aber doch wehte ein un
heimlicher Geist durch das ganze Gebäu
de. Endlich kam die Erpedition im 4.
Stock an. Merkwürdiger Weise sah
Alles aus, als wenn gar nichts vorge
fallen sei; das einzige Auffallende war
ein an der hintern Thür befestigter Zet
tel, der die kurzen kategorischen Worte:
„No admittance" trug. Aber dies
schreckt einen Reporter nicht; im Gegen
theil erregt es seine Wißbegier jnm nicht
zu sagen : Neugier), und todesmuthig
wurde an die Thüre geklopft. „Come
in" antwortete eine weibliche Stimme,
begleitet von den Tönen zweier jugend
licher Virtuosen, die sich noch in dem er
sten Frühling dieses Lebens befinden!
mußte.
Nachdem die Gesellschaft, bestehend '
aus mehreren Reportern und zwei Füh-
rern, der Dame des Hauses, oder viel
mehr de Zimmers mit Cabinet, einer
Mrs. Skeets, vorgestellt morden war,
trug sie die Schrecken vor, die sie seit drei
Tagen zn erdulden hatte. Bereits am
Dienstag Abend gingen die Thüren auf
und zu. Der Spucknaps tanzte eine
Polka nach der Melodie: „Wenn der
Hund mit der Wurst über'n Spucknapf
springt" und ein Bettbrett marschirte
ernst und würdig durch das Zimmer.
Doch noch nicht genug. Die Thüre be
gann von Blut zu triefen, der Hund
schrie und geberdete sich, als ob ihn Je
mand am Schwanz hätte. Aber der
Spuck sollte noch weiter gehen; der
Schaukelstuhl begann zu schaukeln,
Gläser und Tassen flogen von den Ti
schen, und was das Aergste war, dem in
zwischen heimgekehrten Gatten, Hr.
Bushiiell, flog ein paar Hosen auf den
Schoost, die er nie vorher gesehen.
(Hier überreichte einer der Reporter der
Berichterstatter!!, seine Karte und hat
um geneigte Empfehlung bei dem Ge
spenst.)
So ging der Spuck fort. Am Mitt
woch Morgen lagen vir Kinder, die eine
Minute vorher auf dem Bette gelegen
hatten, aus der Erde; die Betten, in
denen die Frauenzimmer schliefe,
krachten und bewegten sich, und Gläser
flogen im Zimmer umher wie Mücke.
Während die Frau dies Alles vortrug
flog unsern Berichterstatter eine Schce
re an den Kopf u. einem seiner College
ein Schnapsglas. Obgleich ein unpar
teiischer Zuschauer behauptete, daß er
wohl wisse, wo diese Gegenstände her
kämen, so war doch dies obnc Zweifel
eine Fortsetzung des Spukes. Es gibt
leider Lcute, die an gar nichts glauben,
was sich nicht gut aus gcwöhliche haus
backene Art erklären läßt.
Doch kehren wir zu unserer Berichter
statter! zurück! Der Spuck wurde für
einige Zeit sogar teuflisch. Die Polizei
kam. Ein Polizist wurde im Zimmer
als Wache stationirt, er sah Alles selbst
mit an, er sah Stühle gehen, Betten
marschiren, Gläser stiegen und gar zu
letzt, als er in den Spiegel sah, einen
leibhastigen Schafskopf
Auch den ganzen folgenden Tag ging
der Spuk fort. Unser Berichterstatter
war froh, als er den Ort des Schreckens
verlassen konnte.—(lU. Stsztg.)
Ell! 0 lUI.
Wichtige Nachrichten
Per atlantischen Telegraph.
Die Ocean Wettfahrt. Aniorika
gegen Gnglaiid. Bruder Jo
nathan gewinnt!
tk ri ti srhe Bezieh g en zwi
schen Italien nnd dein
Ä i r ch e n st a a t k
Ter Papst und der König von Preußen !
Das preußische Oberdaus!
Bewaffnung der schweizerischen Armee!
Nnssische KriegSrüstnugen k
London, 20. Dez. Dic „Henrietta", Ei
die Fahrt von New Aork, trotz des rauhen Wet
ters, in 10 Tagen und 22 Stunden zürllckge
legt. Die „Fleetwing" und „Vesta" trafen in
der Nacht um 2 Uhr, heziebungSweise 04 Udr,
Rom, 24. Dez. Die Beziehungen zwischen
der italienischen und päpstlichen Regierung fan
i wenig Fortschritte i seiner Aufgabe.
Der König von Preußen hat dem Papst
einen eigenhändigen Brief geschrieben, in dem
fen.
London, 20, Dez. Nachrichten aus Eandia
zu Folge, dauern die Feindseligkeiten und bln-
London, 20. Dez. Das „Journal von St.
und Legreich kein wahres Wort sei, daß im
Gegentheil die Beziehungen beider Regierun
gen sehr erfreulicher Art seit und beide sich
Ein Correspondent au Warschau schreibt
unterm 8. dS. Mi, an ein Posener Journal;
Rußland rüstet sich im Stillen gleich als stünde
ter werden zu ihrer vollen Stärke ausgefüllt
Die Oberofsiziere glauben alle, daß im Früh
jähr ein Krieg beginne. Richtig ist, daß in der
neuesten Zeit keine Truppenbewegungen statt
gefunden. Die Armee in Polen wurde nicht
erstärkt, und an der gallizischcn Grenze stehen
wenige oder gar keine Truppen. Kürzlich wur- !
de eine beträchliche Anzahl gatizischer jungen
Männer, welche die letzte polnische Revolution j
mitmachten, durch Warschau ttanSportirt, um !
ach Sibirien geführt zu werden. Rußland!
schenkt ihnen jedoch auf Ansuchen Oestreichs die >
Freiheit und sie sind nach Hause zurückgekehrt.
Nachrichten Per Dampfer.
Frankreich.
Paris, 24. Dez. Der Kaiser Napoleon
gestaltete gestern Herrn Bigelo, dem früheren
Gesandten der Ver. Staaten ln Frankreich, eine
Audienz, welcher seinen Nachfolger, den Gene
ral-Major John A. Dir, Sr. Majestät vor
stellte.
Bei Ueberreichung seiner Ercditive lachte
Herr Dir einige Bemerkungen, in welche er
auf die seit vielen Jahren bestehende inlern
iionale Freundschaft, diezwischen Frankreich und
den Ver. Staaten bestanden habe, hinwies, so
wie der Historischen Reminiscenzen Erwähnung
hat, welche dazu geeignet seien, eine dauernde
Freundschaft zwischen den beiden Ländern her
beizuführen, und sprach den sehnlichsten Wunsch
aus, daß das jetzige gute Einvernehmen nichl
gestört werden möge.
In seiner Erwiderung dankte der Kaiser Na
poleon dem Generai Dir für die freundschaft
liche Weise, in welcher er seine Mission in
Frankreich eröffnet habe und sagle: „Die histo
rischen Reminiscenzen, deren Sie Erwähnung
thaten, bieten auch sichere Garantie, daß kein
Mißverständniß die freundschaftlichen Bezieht,,
gen beider Länder stören wird. Die Fortdauer
eine guten Einvernehmens zwischen den beiden
Ländern wird deren Handel und Industrie für
dern nd die andern Theile der Well durch den
UnlernehmungSgeist ihrer Bewohner in Erstau
nen setzen. Ein derartiges gutes Sinverneh
men wird den gortschrilt und die Sivilisalion
fordern helfe.
Ihre Gegenwart in Paris, mein Herr, wird
dazu beitragen, dieses wünschenswerthe Rcsul
la herbeizuführen, wenn Sie in Ihrer ffiziel
len Eigenschaft diese Beziehungen aufrecht er
halten, denen ich großen Werth beilege."
Die HandelSiage Frankreich gibt zu schweren
Besorgnissen Anlaß; der Geschäftsverkehr liegt
ganz darnieder. Die Plötzlichkeit der jüngste
Veränderungen auf der Karle Europa'S und die
daraus erwachsene Furch,, daß ein allgemeiner
Krirg unvermeidlich und nur hinausgeschoben
sei, wird als die Ursache dieser GeschäftSstille
England.
Die Stimmung in Irland beruhigt sich im
mcr mehr und der Geschäftsverkehr, der wäh
rend einiger Tage fast ganz darniederlag, belebt
sich allmählig wieder.
Der Cardinal Lullen ha in den Kirchen und
Kapellen von Irland einen Hirtenbrief gegen
die Bewegung der genier verlesen lassen.
Die englischen Blätter veröffentlichen einen
Verfassungsentwurf für das deutsche Reich den
der verstorbene Gemahl der Königin Victoria,
Prinz Albert, im März 1848 angefcrligt Halle,
nebst den Randbemerkungen, die der König
Friedrich Wilhelm IV. von Preußen zu dem
ihm litgrtheiiten Entwurf hinzugefügt Halle.
Die Viehseuche ist aufs Neue iu England mit
großer Heftigkeil ausgebrochen. Bis jetzt ist
jedoch die Krankheit auf Jorks,irr beschränkt.
Oestreich.
Fürst Metternich war aus Pari in Wien
eingetroffen. Freiherr von Brust hatte sich mit
ihm über die Verhältnisse in Frankreich zu be-
Das allgemeine Wehrspstem wird im Jahre
1808 inOcstreich i Kraft tretrn. Das östrrichi
sche Hrer wird darnach auf dem FrirdrnSfuß
850,000 Mann betragen und durch die Ein
berufung des ersten Banns der Landwehr wird
es auf l, 100,000 Mann erhöht werden. Der
zweite Bann, der nur zum Dienst daheim er
wendt werden soll, wird 200,000 Mann stark
sein.
Der Kaiser hat die kriegsgerichtlichen Unter
siichungc gegen General Benebek und andere
Offiziere niedergeschlagen.
Eine Deputation des nieder-östreichischen
Landtags hat dem Kaiser die Aufwartung ge
macht und ihn gebeten, den NcichSrath wieder
zusammenzurufen. Der Kaiser bchirlt sich
sich vor, die Sache zu überlegen.
Italien.
Bei der Abschicosaudienz, die der Papst den
Offizieren der französischen Truppen am 9.
Dezember ertheilte, hielt General Montrbello,
der Befelshabrr der französischen Truppen,
eine Ansprache an den Papst : „Der Kaiser
bcmerkie er darin—zieht seine Truppen aus
Rom zurück, allein nicht seine Unterstützung.
Seine Majestät läßt in der cwigrn Stadt den
Schutz Frankreichs. Mögr die Zeit die Leiden
schaften beschwichtigt und die Sorgen heben,
möge sie allen Gemüthern einen Geist der Ver
söhnung mittheilen und dem heilige Stuhl
Unabhängigkeit und Sicherheit gewähren, da
mit er seinen geistlichen Einfluß über die ganze
Welt bewahren kann. Ties sind die aufrichii
gen Wünsche, die ich Eurer Heiligkeit zu Füßen
lege, indem ich Sie um Ihren Segen bittte."
Der Papst ertheilte eine ertcmporirte Antwort.
Die Druckereien der päpstlichen Regierung
drucken eine große Anzahl Dokumente. Es
heißt daß der Papst im Begriffe steht, Refor
men einzuführen und daß der Erlaß dieser Re
formen von einer Erklärung der Gründe beglei
tet sein wird, weßhalb diese Reformen so lange
nicht eingeführt worden, wie die französischen
Truppen sich in Rom befunden haben.
Am 11. Dez. um 8 Uhr Morgens ward die
französische Flagge vom Eastell St. Angelober.
gehißt. Die französische Truppen zogen dar
auf au dem Eastel ab.
An demselben Morgen erließ da legte De
tachement französischer Truppen Rom. Am
Tage vorher war ein Regimen päpstlicher
Zouaven daselbst angekommen.
Preußeu.
Preußen bat angefangen, die Widerspenstig
keit der Hannoveraner durch Gewaltmaßregeln
zu bekämpfen. Graf KielmanSeck, der Oberst
der Eambridae Dragoner, ist nach der Festung
Minden abgeführt worden, weil er einigen Of
fizieren abgerathen hat, preußische Dienste zu
nehmen.
Der Präsident de Abgeordnetenhauses hatte
den Abgeordneten angezeigt, daß er au Schles
wig Petitionen mit 8000 Unterschriften empfan
gen habe, worin gegen die Wiederabtretung ir
gestellt worden.
Da Abgeordnetenhaus hat die permanenten
Nie die ausnahmsweise Ausgaben für den
lahde Meerbusen genehmigt.
Der Vorschlag des Ausschusses betreffs der
Gewährung einer halben Million Thaler für
die Verbesserung und Befestigung der preußi
scheu Marineanstalten in Kiel ist einstimmig an
gekommen worden.
Das ofsicielle Dresdener Journal enthält
einen Artikel, worin die sächsische Press er
malint wird, sich stets in freundschaftlicher Weise
über Preußen zu äußern, da ein herzliches Eln
erständniß zwischen den beide Ländern der
aufrichtige Wunsch der sächsischen Regierung
sei.
Die Wahlen in Ober-Hessen für die Abge
ordneten zum norddeutsche Reichstag sind von
der hessrn-darmstädtischen Regierung auf Mitte
Januar angesetzt worden.
Der Großherzog von Oldenburg wird als
Entschädigung für dir Abtretung seiner Rechte
! auf die Elberzvgthümer einer Million Thaler
empfangen; er hatte zwei verlangt.
Die preußische Regierung hat angeordnet,
daß da preußische Wappen am 18. Dezember
an allen öffentlichen Gebäuden in Hannover an
geschlagen werden sollte.
Die Eadettschule ist aus Hannover nach
Berlin verlegt worden.
Der Erkönig Georg hatte Herrn von Mal
lortie, de früheren Minister des königlichen
König zu protestiren. Er ha auch den Ober
sten Gundel suSpendirt, weit derselbe die nter
ihm stehenden Offiziere ertucht hatte, ihm mit
hannöverischen Armee die Alternative zu stel
len, entweder in den preußischen aktiven Dienst
überzutreten oder ihrer Pensionirung gewärtig
zu sein.
Schweiz.
Am 0. Dez. überreichte der neue Botschafter
Herrode Bonnevillc, dem Präsidenten des Bun
des, Herrn Knusel in Gegenwart aller Mitglie
der de BundeSratbrS, sein BeglaubigungS
sei, welcher die inneren Zustände mehrer be
nachbarten Staaten umgestaltet habe.
China.
Hong Kong, den t. Dez. Es wird ge
meldet, daß die französische Erpedition gegen
Ein Barbar.
Eine Frau über zwei Jabre
in eine Wand lebe vig
etngem auert.
In einem Dorfe unweit Prag hat der Korb
sen und sein Söhnchen durch Schmeicheleien
überredet, den Wegweiser zu machen. Auf dem
Speicher angekommen, bezeichnete der Kleine
Fuß Breite in der Mitte eines durch 2 Jahre
Den unmenschlichen Gatte überlieferte man
dem Gericht. Möge dieser Teufel in Men
schengestalt seine volle Strafe empfangen.
(Sine Scheußliche That.
Ein Mann ermordet fünf
Kinder und begrub ein
andere Kind lebendig
in den Sand.
Ein entsetzliches Verbrechen ist am 10. Okto
ber gegen Mittag im Dorfe Zabienka verüb,
worden. Ein Mensch Namen Rzcsak, Sohn ei
ne Eigenthümer im Dorfe Ehoinow (Kreis
Warschau), kam in da Haus des Waldhüters
Mpszkowski, und die Abwesenheit der beide
Eltern benutzend, lockte er den I7jährigcn Sohn
in einem Morast, wo man den Leichnam auch
am folgend Tage fand. In MpSzkowski's
Haus zurückgekehrt, traf der Mörder im Eorri
dor die 14jährige Tochter desselben, Katharina
und fragte sie, wo der Vater da Geld verde
ge ; als er hierauf keine genügende Antwort er
e kein Leben mehr von sich gab und verstopfte
ihm en Mund mit Sand. Dann ergriff er
den 7jährigen Sohn und die 4jährige Tochter
Mvszkowski's und warf beide in den Brunnen.
Millerweile hatten sich zwei Kinder, der 10
jährige Matthäus und die 9jährige Anna Sol
lipsiak, letztere mit einem kmonat alten Kinde
auf dem Arme, suchte sich durch die Flucht zu
reiten. Rzesak lief ihnen ach und als da er
schrockene Mädchen da Kind fallen ließ, nahm
er S auf und überschüttete e mit Sand. Da
man diese Kind bald darauf fand, wurde es
noch am Leben erhalten. Im Hause des Wald-
Hüters fand man den Kasten erbrochen und ver
schiedene Gegenstände umherzerstreut. Der
Mörder wurde noch amAbend dcsselbenTage er
griffe.
Die Revolution in Candia.
Heldentod von Helenen.
Athen, 29. Nov. Aus Rrradia, auf
Landia, trifft folgende Nachricht von der heroi
schen Aufopferung mehrerer Freiheitskämpfer
ein. Arcadia ist ein stark befestige Kloster in
sehr guter Position in dem Departement Re
thpmnv. Es wurde von 550 Personen bewohnt
unter denen !97 waffenfähige Streiter sich be
fanden. Die Uebrigen waren Weiber vnd Kin
der. Der Anführer iloroneo befand sich jedoch
nicht in dem Kloster.
Am 20. November erschienMustapha Pascha
mit 12,000 Mann vor der iinprovisirlen Beste
und verlangte deren Uebergabe. Da die Ean
dloten diese verweigerten, eröffnete die türkische
Artillerie ein heftiges Feuer auf da Kloster,
beschoß und bombardirte dasselbe zwei Tage und
Nächte.
Es war ihnen gelungen, eine Bresche in die
Wäll zu schießen da die Türke schwere Ber-
lustr erlitten, stürmte sie gegen da Kloster unb
drangen bis i de Vorhof ein. Dieser ae
ringsum mit kleinen Zellen umgeben, in denen
sich die Grieche verschanzt hatte und von
an sie sechs Stunden lang ein heftige Feuer
gegen die Türke nlerhietlen. Da sie jedoch
sahe, daß alle Mittel erschöpf, wäre und sie
der türkischen Uebermachl unleiliegen mußten,
saß,e sie den heldeinnüthigen Entschluß, da
Pulvermagazin anzuzünden und sich mit de
Türken i die Luft z sprengen.—Ein Mönch
legte die Lunte an das Puloer.
Die Erpiosion war eine ungeheure. Freund
und Feind siogcn gegen Himmel, und die Erde
ringsumher war mit Leichnamen besäet.
Zweitausend Türken wurden getödet un elne
große Anzahl verwundet. Im Ganzen rettete
sich nur 0! Männer und 00 grauen und Kin
der vo der Besatzung, die gefangen genommen
wurden. Alle Spitäler ln Eanea, Souda und
andern Orlen sind von verwundeten Türke
überfüllt, unter denen viele Offiziere und auch
der Schwager des Mustapha. Pascha sich befin
det. Die türkische Armee ist durch diese That
kieiiunüthig geworden.
Die Türken haben im Distrikt Malevlcloa
siebe Ortschafte niedergebrannt und zur
Witdervergellting hat Michael Eoraca in den
türkischen Distrikten Missara und Kenoayr 27
Dörfer in Asche gelegt. Auf seinen Kopf sind
SM.OM Piaster l-t!25.000) gesetzt.
Locale Neuigkeiten.
Lancaster, Pa.
Donnerstag, Januar, 3. 1867.
Warnung. Diebe und Gauner all
Art streifen jetzt überall im Staat umher, uab
ter Bürger wie der Bauer sollte auf sein
Hui sein, nd sich so wenig als möglich mit
, Fremden einlassen z so sind z. B. mehrere
, Bauern von Schwindlern, die das Fabrika
, tionSrecht für Heu - und Mistlade - Maschine
, verkauf, um circa LO.OOO betrogen wordeu.
Mord, Selbstmord, Nothzucht,
Naub - Anfälle und dergleichen Berbrechen,
> richtet worden. Eine förmliche Verbrechen
l und AccidentS-Epidemic schein jetzt über un
- herringcbrochcn zu srin, und würden unser
ginnen mit mehreren Mordthaten wie folgte
Nahe slorktow, Ba., erschoß Lieut. E. Oleott
vom 29. Bundes.lnfanterieregiment den Ge
r Laudanum einnahm —ln Teere Haute, Ind.,
ö wurde Hr. C. B. Färbrother von seiner Dienft
> magd, Elisa O'Brien, erschossen. —ln Bardt
' town, Kp., erschoß ein Melhodistenprediger N
' mens Geo. PheipS, seinen Schwager I. Richol-
son. —ln Ponghkcepsie, N. Z>, wurde W.
- Bucklep vo ThoS. Earep erschossen. —ln
> ! Nashville, Ten., erschoß de Eonstabier I. B.
' ' Ferguson dr Bürbcr D. C. ConverS. Z
i LouiSvillc, Kp.> ermordete ein Man seine Frau
i Sohn >eine Bater indem er ihn mit eine
r Stein hinters Ohr traf. —ln Ehicago, JllS„
r wurde ein deulschcr Viehhändler ermordet und
t i den Fluß geworfen; Thäter unbekannt.
In Franconia, N. H., wurde Wen. Maxwell
, Wisc., wurden 4 Personen durch Strpchnin
vergiftet. In Berlin, Eon., wurde eine
gainiiit bestehend aus 5 Personen auf eine un
erklärliche Weise vergifte. In Brooklyn,
N. N-, drang eine Band Rowdies in ein o
einer Anzahl Nähmädchen bewohntes Hau
und uothzüchtigte die zum Tode erschrockenen
Mädchen und raubten Alles, dessen sie habhast
s werden konnten. —ln Richmond, Va., wurde
haftet, weil er einem Mädchen die LeibeSfruch
abgetrieben hatte. In New-Lerington, O-,
prügelte David Moore und Frau ihr neunjäh
riges Kind sonnbarmherzig, daß es bald darauf
' starb. In Springfieid, 0., fanden Hira
Honaker und seine Frau ihr drei Wochen alte
Kind zu Tode erdrückt. In Newark, Del.,
erbrannte eine Mutter mit ihren zwei Kindern
in Folge einer Erploston der Kohlen-Oel-Lampe,
I Askland, Va. erplodirte ein Dampfkessel,
wobei 3 Menschen ums Leben kamen. I
mcn. Bei einer Eollision zwischen den Dam
pfer Scott und Kate Dyernahe New-Zork sant
die Letztere mit l 0 Personen unter.
Howe'ö Nähmaschinen. Vorun
gefähr 20 lahren entdeckte Elias Howe, je.,
1805 den ersten Preis in der Londoner Welt-
Ausstellung erhielt und sich vor allen andern
durch ihre Einfachheit Schönheit und Haltbar
keit des Stichs ausgezeichnet. Die Howe Näh-
Maschinrn Eompagnp in Bridgcport, Conn„
verfertigt alte Nähmaschinen unter der unmit
telbaren Aufsicht von Elias Howe, je., des Ori
ginal-ErfindcrS der Nähmaschinen. Die Ma
schinen eigene sich sowohl zum Nähen von fei
nem als von grobem Zeug.
Die Herren Sibley und Stoop, Na.
922 Ehcstnut Straße, Philadelphia, sind die al
leinige Agenten füe Ost-Pennsvivanien, New
tcgenheit Allen, welche die Agentur in dem
Hausfreunde. Coe's Hustenßalsam
und Eoe's Dyspcpsia-Eur sollten immerimHau
zum Gcbranche bereit sei; denn es sind die
Anfällen vo Halsbräune unter den Kindern
oder für Heilung der hartnäckigsten Erkältungen
nd Husten; sowie für wehe Hälse und alle
Lungcnbeschwcdren. Da andere Cor'
Dpspepsia-Eur ist ein sicheres Mittel zur
Heilung von Dvspcpsia, einerlei wie alt sie ist,
für Unvcrdaulichk il und all Krankhelten, dl
durch einen unordentlicher Zustand deo Magen
und der Eingeweide entstehen.
I der Nähe von Memphis stie
ßen zwei Frachtzügen gegeiieinanvrr wo
bei 8 Personen m'S Lehen kamen.