Pennsylvanische Staats zeitung. (Harrisburg, Pa.) 1843-1887, November 08, 1866, Image 3

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    Locale Rcuigkcitcn.
Harrisburg, Pa.
Donnerstag, November 8. 1800.
Unglücksfälle. Der Donnerstag der
letzten Woche war leider ungewöhnlich reich an
UnalückSfällt.
W. Farnsler, ein drntschrr Bewohner der
Ltcn Ward, in dcr2ien Straße oderhalb Broad
Straße mit seiner Familie wohnhaft und schon
hoch in den labrrn, kam am Tonnrrstag Nach
mittag zu rinrm frühzeitigen Tode. Erging
die zweite Straße hinauf und im Gespräche mit
seiner Tochicr übersah er rinrn offenstchrndrii
Keller, fiel hinab und brach das Grnick ; augen
blicklicher Tod war die Folge.
Am selben Donnerstag Nachmittag vcrsnchte
ein Knabe, Namens CkaS. Eoke, am Fuß der
Cumberland Straßr auf eine Frachttarren zu
klettern, fiel hinab auf das Nebcngclrise nd
grrieth nlcr die Räder rines Frachtzuges, die
ihn schrecklich verstümmelte und verletzte, und
ein schneller Tod erlöste ihn in kurzer Zeit von
seine Leiden.
Am Abend desselben Tages hatte ei kleiner
Knabe, Sohn von Thomas Stevenson, das Un
glück, on dem Gerüste der Wasserwerke eine
Höht von circa 30 Fuß auf die steinerne Trcp
p hinabzufallcn, und verletzte sich innerlich drr
Art, daß rr einige Stunde darauf verschied.
DieGholcra ist in unserer Stadt glück
licherweise noch nicht schiene, und mit d
größten Genugthuung widerrufen wir unsere in
letzter Nummer zu voreilig grmachte Angabe
bezüglich ihrer Ankunft baki. Allr Fälle (drei
oder vi), welche das Gerücht als Eholrra be
zeichnete, haben sich als Cholera Morbus od
Magenkrampf berauSgrstellt. Jeder sollte zur
Zeit vorsichtig in drr Kleidung, sowie im Essen >
und Trinken sei ; den dies ist die Periode der >
Dyspepsie, der Kolik nd sämmtlicher Magcnbc
schwerden, wozu das frische Buchweizen- und '
Welschkornmchl, sowie die fetten Bratwürste, '
nebst dem lungbirr ihr Theil beitragen. >
Unsere schönen Leserinnen empfehlen '
wir das Durchlesen der in rin anderen Spalte
befindlichen Anzeige von Mad. Breneizcr
u. Sohn. Im ntercn Lade finden sich alle '
möglichen Zeuge und Stoffe für Herbst- und
Winter-Dameilklcidcr, für Mäntel, Kapuzen,
gestrickte und gehäkelte Sh.uvlS; ferner die
schönsten Uedcrtrckcn für Tische und Betten :c.
Im oberen Departement dieses elegante Elab
lissementS wird dem Pntzfach und den Verzier- ?
ngen d Damcntoilcttc besondere Aufmcrk-
samkcit geschenkt, und namentlich werden auch
Unterkleider in der modcrslen und grschmacivoll-
stcn Weise gestickt und ausgezackt.
Was das berühmte "Zingnri-
Bitters" gethan hat. Herr Heinrich g
Hall, von hier, d für eine lange Zeit mit der
Herzkrankheit, Dispcpsie u. s. w. behaftet war,
wurde durch den Gebrauch vo Hr. F. Rather'S
„Zingari-Bitters", vil welchem der
Leser eine Anzeige in unserem 'Blatte findet, h
wieder gänzlich hergestellt, welches er auch vor
einem Fricdensricht beeidigte. DaS„Zingari- 5
BitterS" ist unstreitig eine der besten Medizinen
für solche Krankheiten, und wir selbst können z
dieselben aus eigener Erfahrung auf's Beste
empfehlen.
Anzeichen cinrShartcn Winters, l
—Es giebt bekanntlich eine Anzahl von An- ß
zeichen aus denen Diejenige, welche auf die- u
selben zu achte gewohnt sind, auf die Dauer p
drS bcvorstchendcn Winters zu schließen pflegr. z
Diese Anzeichen solle jetzt besonders auffaUcnd n
-sein und auf eine strengen und lange Wim p
deuten. So sollen die Bienenstöcke gewöhn- s<
lich viel Honig enthalten, die Hüllen der Mais- 1,
tolbc sehr dick und die Pelze vo Thieren dich
ter und schwer als gewöhnlich sei. Man
will überdies bemerkt haben, daß die Ratten 1
schaareittveise nach Osten wandern nnd daß die bi
Eichkatzen emsig bemüht sind, ungewöhnlich
große Wintervorräihc einzusammeln. Diese
Angaben möge übertrieben sei, auch brrech- C
tigen sie nicht unbedingt zn den Schlüssen, die
daraus gezogen werden. ö
DaS wahre Kennzeichen eines harten Winters K
scheinen die Herren, welche diese drohenden
Schrecknisse zusammen geschrieben haben nicht 0
zu kennen. Wer ab eine Zeit lang Jäger ß
gewrsen ist, kennt es. Wenn die WiidganS "
aus Kanada kommend, des Nachts laut in de "
Lüften schnattert, dann wird cS kalt. Hört man
ab die wilde Jagd nicht, dann bleibt die Tem- d
peratur milde.
Wir haben bis heule noch kein Gans Ge- "
schnatt vernommen, obgleich wir oft genug
spät nach Hause gekommen sind, als uns ei-
gentlich lieb war. '
Wichtig für Alle, welche Spiel- '
karten zu verkaufe habe. —Wir "
haben schon vor einig Zeit auf das neue „
Stcuergcsetz aufmerksam gemacht, welches be- "
stimmt, daß jedes Pack (oder Spiel) Karle mit
einem sCentS Sleucrstempel versehescinmuß,
und eS ist in der letzten Zeit ein ganzes Heer "
0 Schnüfflern, worunter auch viele Frauen- '
zimm, die Geld ohne große Müde zu verdienen .
suchen, in ttschiedcnen Groccricn und andrren "
Etablissements erschiene, die mehr Pack "
Kartn, di eniwrd mit gar kciiirm oder noch
Eommissär auflrate, um einen Theil des
Strafgeldes, welches für jedes Spiel Karte
P5O beträgt, zu erhallen.
Eine Warnung gegen Inhaber
falscher Zähne. Ein Gentleman aus z
Troy, der in N. Jersey reiste, vergaß, da er eincS q
AbrndS sehr ermüdet war, vor dem Schlafcn
gehen eine falschen Zahn aus drm Munde zu
nehmen. Während des Schlafe gericih ihm
der falsche Zierrath in drn Schlund und hinder
te ihn einige Tage den Genuß von Speise und
Trank, bis cs am lrtzlrn Samstag nein ge
schickten Nrwarker Chirurgen gelang, den fal
schen Zahn mit seiner Gutta-Percha-Fassung r
vermittelst eines Hakens herauszuziehen und
den Man von einem jämmerlichen Tode zu e
retten. t
Hausfreunde. Coe'S Husten-Bal- >
sam und Coe'S Dyspepsia-Cur sollten immer
im Haus zum Gebrauche bereit sein; denn es
sind dies die zuverlässigsten dekannten Mittel. -
DaS eine ist immer von schneller Wirkung bei (
plötzlichen Anfällen vo Halsbräune unter drn 1
Kindern od für Heilung drr hartnäckigsten
Erkältungen und Husten; sowie für wehe Hälse !
und alle Lungenbtschwerden. DaS andere i
Eoe'S Dvspepsia-Cur ist ein sicheres Mittel
zur Heilung von Dvspepsia, einerlei wie alt sie I
ist, für UnverdauUchkeit und alle Krankheiten, l
die durch einen unordentlicher Zustand des l
Magens und der Eingeweide entstehen. I
Regirrungs - Ausgaben. Da
Schatzamt hat im Laufe der vorigen Woche für
Armee und Flotte sowie das Departement des >
Innern folgende Summen ausgabt -. für die
Armee 53,017.133, für die Flotte-i-952,753 für
da Departement de 1nnern 598,920; zusam
-54,008,800.
r Hnrrah für Johnson !
Glorreicher Sieg der Demokratie!
Delaware und Maryland
demokratisch!!!
! bis .Ovo Mehrheit
in der Stadt New-Bork!
I Sseben, als unser Blatt zur Presse
" .qi>), vernehmen wir, daß bet der am
' Dienstag abgehaltenen Wahl die Demo
kraten in den Staaken Maryland und
Delaware siegreich aus dem Kampfe her
vorgingen. Hurrah!
New-Zlork und New-Jersey sind noch
zweifelhaft. Die Stadt New-Uork al
lein gab den Demokraten eine Mehrheit
von 40 bis 00,000. Bully !
Ein Eisenbahnzug durch einen
Traum gerettet.
Der Postagcnt Robertson auf der Atlantic
und Gerat Western Bahn zwischen Dayton,
0., und Clevcland erzählt von der Verhinder
ung eines furchtbaren EisenbahnunfallS in der
Nähe on Manösicld, 0., zur Zeit der neulich
en Ilcberschwcmmungen.
In der Montag Nacht während des schweren
und langwierigen Regensturmes—träumte ein
Farmer, deß die Ausfüllung eines gewissen
Durchschnittes, einige 100 Fuß tief unter einem
Passagirrzuge gewichen und der Zug in den
daß er aufsprang und im Begriff war, den
Passagiere zu Hülfe aus dem Hauie zu eilen
als seine Frau ihn weckte. Er erzählte dieser
seinen Traum und schlief dann zwar wieder ein,
aber wenig.
Der Traum hatte einen so tiefen Eindruck
auf seine Seele gemacht, daß er am nächsten
Morgen nach dem fraglichen Durchschnitt eilte,
wo er zwar das Wasser mit Heftigkeit durch den
darunter befindlichen Abzugsgraben stürzen sah,
als wenn dieser das Erdreich wegspülen könne,
sonst aber die Bahn in Ordnung fand.
Am nächsten Abend konnte der Farmer nicht
umhin wieder an den Traum zu denken, es
ließ ihm keine Ruhe, er nahm eine Laterne und
begab sich nach dem Durchschnitt.
Wrr beschreibt seinen Schrecken und sein st
Erstaunen, als er, dort angekommen, die große
Ausfüllung weggespült und über dem Durch-!
schnitt nichts als die nicht unterstützten Schwel
len und Schienen fand und zugleicher Zeit schon
den Zug zu seinem sicheren Verderben heran
lics dem Zuge eine Sireckt weit entgegen, indem
er Zeichen zum Halten machte. Die Zeit der
Rettung war so knapp, daß die Locomotive ei
nige Fuß von dem Abgrunde stehen blieb !
ES war ein großer Zug voll on Leuten, die
bei einer politischen Versammlung in ManS
field gewesen waren. Sie Alle entgingen nur
um ei Haarbreit einem furchtbaren Tode,
den der Zug wäre Wage auf Wagen in den
Abgrund hinabgestürzt. Es war daher nicht
mehr als billig, daß die Passagiere des Zuges
dem Farmer sofort durch Sammeln eines hiib-
Wichtig für Cigarren-Fabrikan
tc und Händler ist die folgende Snlschei
düng des Revenuen-Eommissärs. Dieselbe
Kistchc oder Pachten verpackt werden.
2. Werden die Cigarren haufenweise verkauft,
so muß sie der Käufe verpacken, inspiriren nnd
stempeln lassen, und die betreffende Steuer in
nerhalb 14 Tagen nach dem Ankauf bezahlt
werde.
3. Die Steuer wird nach drm Marki- der
dem wirklichen Berkaufspreise assessirt.
4. Von Cigarren, die noch nicht erkaust sind,
wird die Steuer lau abgeschätztem Werth as
sessirt.
5. Der Assessor ist die geeignete Person zur
Abschätzung des Werthes der Cigarren bezüg
lich der beireffeilden Steuer. Er kann jedoch,
leii. Der Käufer übernimmt mit dem Anknuf
die Verantwortlichkeit für Entrichtung der
Steuer, welche nicht ach drm für die Cigarren
im Ruminrl bezahlten Betrag, sondern nach
dem abgeschätzten Marktpreis assessirt werden
ittß.
Wissenswerth. —Um Kartoffeln im
Winter vor drm Faulen zu bewahren, wird da
Bestreun derselben mit frischem Kalk, empfol len
sowie sie aus dem Boden kommen und Iro.teu
sind.
verneur von Montana, General Green Tlay
Smith in Virginia Sit eingetroffen.
* Baron lameS Rothschildzu London ist au
einem Auge erblindet.
* Der Eincinnati „VolkSsteund" weist in
einem längeren Artikel mit ziemlicher Bestimmt
heit nach, daß die Radikalen bei der letzten Wahl
in Hamilton County 2500—4000 unberechtigte
Stimmen abgegeben haben. Der radikale
Cincinnati „Tommereial" gibt selbst zu, daß die
2500 importirten Stimmen dem radikalen Con
greßcandidaten Eagleston viel Geld gekostet hät
ten.
* In Cincinnati schoß dieser Tage ein Jungt
seiner Schulkameraden todt, eil er ihm dem
Hut vom Kopfe geschlagen hatte.
Der Gouverneur Humphrey von Mississippi
hat der Legislatur seines Staate anempfohlen,
Sommissäre nach Washington zu senden, welche
die Freilassung des Jeff. Davis auf Bürgschaft
betreiben sollen.
* Der genier General Sweeney, welcher
stüher Majer in der Vereinigten Staaten re
gulären Armee war, hat um Wiederanstellung
nachgesucht.
* Die Monach Banden der Utah-Indianer
haben sich an General Sarsvn in Fort Barl,end
Tai., ergeben.
Aus Europa.
Per atlantische Telegraph.
Attentat auf das Leben
des Kaifers von Oestreich!
Die Insurrektion auf der Zusel
Saudi!
' Die London „Times" über die Ansprüche
i der Ver. Staaten!
Eine großeFriedenSfeier inßerlin!
Prag, Samstag, den 27. Okt. Ein Ver
such wurde gemacht, den Kaiser Franz Joseph zu
erschießen, als er heute Abend das Theater er
ließ. Der Attentäter hatte eine Pistole auf den
Kaiser angelegt,wurde aber von einem Engländer
ergriffen und der Polizei übergeben, bevor er
den Schuß abgefeuert hatte.
London, 29. Okt. Die letzten Nachrich-
Die heutige „TimeS" spricht sich in einem
Leitartikel wiederholt dahin aus, die von den
Ver. Staaten gegen Grvßbittanien erhobenen
Ansprüche betreffs des von dem Rebellendam
pfer „Alabama" zerstörten Eigenthums einer
gemeinschaftlichen Commission, die on den bei
den Mächten ernannt werden solle, zu überwei
sen. Die „Times" ist der Ansicht, daß dies ein
Act der Zweckmäßigkeit, wenn nicht der Gerech-
Berl i n, 29. Okt. Der König hat ange-
Weitere Nachrichten
Per Dampfer.
England'S Verwendung bei Preußen !
fürdrnEx-König von Hannover!
DieSttmmung in den annek
tirten Ländern!
Versammlung süddeutscher Abgeordneten
in Stuttgart'
Einberufung aller Provinzallaud
tage in Oestreich!
Der Zustand der Kaiserin
von Mexico!
Der Abzug der Oestreich aus Vene
tien!
Inbelvolle Stimmung in Venedig !
Preußen und Nord-Deutschland.
Ii enthält die folgende Ankündigung: „Gewis
se Blätter haben die Mittheilung gebracht, daß
der englische Botschafter in dieser Stadt wäh
rend einer Unterredung, die er kürzlich mit
Herrn von Thiele, dem preußischen Unter-
StaatSsekretär, gehabt, entweder verlangt habe,
daß das Privatvermögen des Königs Georg von
Regierung protestirt habe. Wir sind in den
Stand gesetzt, betreffs dieser Nachricht zu erklä
ren, daß der englische Gesandte bei der fragli-
Jn Leipzig war in einer Versammlung von
400 Mitgliedern des Nationalvereins ein Aus
schuß ernannt wvrden, der, im Falle eines fort
dauernden Widerstandes des Königs on Sach
sen gegen den Abschluß des Friedensvertrages
Der Sohn des ehemaligen Kurfürsten von
Hessen, der Prinz Moritz von Hanau, ist als
Major in da preußische Heer eingetreten.
In Köln ha eine Besprechung ungarischer
Emigranten mit General Klapka, drm Führer
der vor Kurzem aufgelösten ungarischen Legion,
stattgefunden.
Der Vertrag zwischen Preußen und Olden
burg, welcher dem Großherzog von Oldenburg
schen Gebiet von Preußen abgetreten, über
läßt dagegen diesem das gürstenlhum Virken
feld, da Fürstemthum Lübeck und die Graf
schaft Jever.
Die preußische Regierung will eine Erin ner
ungS-Madaille schlagen lassen, welche sämnttli
chen Personen zu Theil werden soll, die während
der Zei der letzten Mobilmachung zum Nkili
tärverhältniß einberufen oder eingetreten sind.
Eine Anzahl Unteroffiziere und Soldaten, die
sich während des Krieges ganz besonder au ge
zeichnet haben, haben da goldene Militärver
dienstkreuz (nächst dem Orden pour I m vrit
die höchste Kriegsauszeichnung) erhalten.
Unmittelbar nach Publikation des Amne
stiedekret sind in der preußischen
Monarchie sämmtliche politische Ver
urtheilte au der Haft entlassen worden. Die
Behörden waren telegraphisch informirt worden.
Die Amnestie erstreckt sich nicht blos auf da
alte Preußen, sondern auch auf die annektii ten
Staaten, so daß also beispielsweise Johanne
Ronge, der im Nassauischen angeklagt ist, von
jeder Strafe frei bleid, wenn ihn die Richter
erurtheilen. Die Amnestie erstreckt sich cwch
auf Martin Map, on Altona, u. s. w.
Die nassauischen Artillerieoffiziere haben sich
sämmtlich bereit erklärt, in die preußische Armee
zutreten. Aus den übrigen Sorps melden
sich nur die jüngeren Offiziere. Die Ober- und
Stabsoffiziere haben fast ohne Ausnahme Ab
schied nd Pension genommen.
Döa Beeidigung der früheren kurhessischcn
Truppe iha am 14. Okt. in Kassel stattgesun
den. Bach der Beeidigung hielt der Garnison
prediger ine Ansprache an die ersammelten
Offizier und Soldaten.
In Wiesbaden ist am selben Tag die Ber
einigung Nassau'S mit dem preußischen Siaate
durch ein große Festmahl gefeiert worden, zu
dem sich mehr als zweihundert Theilnehmer ein
gefunden hatten. Abend wurde in dem fest
lich geschmückten Theater da Schauspiel;
„Anne Life" gegeben, de ein Prolog und die
Weber'sche gestouverteure vorangingen.
In Frankfurt hat die Nachricht, daß die sechs
Millionen KriegScontribution on der preußi
scheu Regierung zu Gunsten der Stadt Frank
furtverwendet erden sollen, allgemeine Befrie
digung erregt. Auch hat es einen guten Ein
druck gemach, daß betreff der neuen militäri
schen Verhältnisse Frankfurts eine „hesonderS
schonend Behandlung" stattfinden soll.
In einigen Frankfurt! Kirch rfolgtrn
starke Ruhestörungen, als zum ersten Mal da
irchengebet für den König on Preußen und
das königlich Hau erlesen wurde.
Die Verhandlungen der Sommisäre sammt
licher größeren deutschenStaaten wegen gemein
schaftlichen Austreten auf der Pariser Welt
ausstellung on 1807 haben zu dem Resultat
geführt, daß war nur der norddeutsche Bund
einheitlich repräsentirt sein, daß der an dessen
Ausstellung sich die der ier süddeutschen Staa
ten sowohl mit unmittelbar räumlicher Stach
barschaf als auch nach gleichartigem oder ge
meinsamen Plane anschließen wird.
In einer Versammlung von Vertrauensmän
nern aus allen Theilen von Nordschleswigs ist
der Beschluß gefaßt worden, einen Verein gegen
die Theilung Schleswigs zu ronstituiren.
Zwischen den Handelskammern der drei noch
übrigen freien Städten Deutschland finden
Verhandlungen wegen ihrer künftigen Stellung
zum Zollverein statt. Lübeck will zwar etc
treten, allein Freihafen bleiben. In Hamburg
scheint man geneigt, ein Verhältniß wie das
bisher für Bremen bestehrnde vorzuziehen.
In drin Befinden des Grafen Bismack war
eine große Besserung eingetreten. Man glaubt,
daß er am 1. November wieder in die olle
Function seine Amte würde treten können.
Süd-Drutschland.
Die üriemberische Kammer der Standes
herren ist dtt Beschluß der Abgeordnetenkam
mer über die Regierung für den Abschluß de
Waffenstillstand und de Friedensvertrages
zu ertheilende Indemnität einstimmig beigetre
ten.
Am 14. Oktober fand in Stuttgart eine Ver
sammlung süddeutscher Kammerabgeordneter
on der Fortschrittspartei statt. Die Abgeord
nete vereinigten sich für ein gemeinsame poli
tisches Ziel, nämlich die bundesstaatliche Einig
ug des gesammte außerösterreichischen
Deutschlands mit Parlament und preußischer
Eentralleilung und für gemeinsam Mittel der
politischen Arbeit zur Erreichung jene Ziele.
ES ward bemerkt, daß e für Preuße nur ein
Frage der Opportunität sei, den norddeutschen
Bund auch für die süddeutschen Staaten zu off
nen, daß aber vor Allem eine eutgegenk
meiide Stimmung des Südens erforderlich sei,
um die Erreichung diese nationalen Ziele zu
erleichtern und zu beschleunigen. Einstimmig
ward das neuerdings von anderer Seite ausge
gebene Losungswort de unthätigen Abwarten
als eine bloße Maske für feindselige Antipa
thieen verworfen und vielmehr die Aufgab der
deutschgesinnten Parteien darin grsttz, ia den
Kammern und im Volke alle Bestrebungen und
Schritte zu unterstützen, welche geeignet sind,
den Anschluß der süddeutschen Staaten an den
norddeutschen Bund und da Anrecht der Na
tion auf Sin ganz Deutschland umfassende
Parlament zu verwirklichen oder zu befördern.
Die Debatten wurden durch ein Mittagessen
unterbrochen, an dem auch Nicht-Abgeordnete,
besonders viele in Stuttgart wohnende Mitglie
der der deutschen Partei, Theil nahmen. Die
Trinksprüche während de Mittagsessens galten
dem deutschen Vaterlande, dem deutschen Par
lament und dem für den Anschluß WürtcmbergS
au Preußen wirkenden Präsidenten der würtem
bergischen Abgeordnetenkammer, Herrn Weber.
Am 10. Oktober marschirte der östreichische
Antheil der Garnison der früheren BundeSfe
stung Ulm von dort ab. Da Ausscheiden
Oestreich au Deutschland ward damit that
sächlich durchgeführt. Der Abschied war wegen
der vielen freundlichen Beziehungen der Trup
pen zu den Einwohnern ein sehr bewegter.
Tie Nachricht on dem Ausscheiden der
Hauptleiter der ultramontanen Partei aus dem
bairischen Eabinet ist verfrüht gewesen. Die
Minister- und KabinetScrisiS ist zwar noch nicht
ganz beendet, aber S ist sehr wahrscheinlich, daß
alles beim Alten bleiben wird.
Der badische Minister von Fresdorf hatte in
der Kammer gegen die baierische Regierung die
Anschuldigung erhoben, daß sie Baden zn an
nectiren gewünscht und in ihrem Geheimvertrag
mi t Oestreich sich eine derartige Gebietsabtretung
hab zusagen lassen. In Folge dessen ist in ei
ner Erklärung der offiziellen „Baierischen Zei
tung" diese Beschuldigung zurückgewiesen und
auf bestimmte versichert worden, daß kein
geheimer Vertrag bezüglich einer eventuellen
Gebietsabtretung bestanden habe.
Oestreich.
Die Weiter Zeitung veröffentlicht ein an den
StaatSministrr Belcredi gerichtete, ziemlich
inhaltloses Handschreiben de Kaiser. E
wird darin erklärt, daß es dem Kaiser zur wah
ren Genugthuung gereicht habe, daß fem Völ
ker,alS die unabweiSl.che Nothwendigkeit de
Krieges entgetrcten sei, um Orstreich gutes
Recht zu vertheidigen, seinen Ruf mit der größ
te Opferfrrudigkeit rrwiedert hätten. Er wer
de es jetzt zur Aufgabe seiner Regierung ma
chen, alle in Gebot stehenden Mittel zur Hei
zung der durch drn Krieg verursachten tiefe
Wunden zu verwenden; die angestrengteste
Thätigkeit sei in diesem Falle in heilige Pjßlcht
und er erwarte die gewissenhafte Erfüllung ter
selben von allen RegierungSvrganen, denn wqr
in dieser schweren Zeit für da Reich Opfer ge
bracht habe, habe auch Anspruch auf de Rei
che Hülfe, mit deren Gewährung nach Recht
und Billigkeit nicht gezögert werd dürfe.
Am 17. Oktober empfing der Kaiser den Ge
ueral Menabrea, den italienischen Unterhändler
des Friedensvertrag. Derselbe wird sich bin
nen Kurzem nach Italien begeben und wünscht
zum Posten eine italienischen Botschafter in
Wien ernannt zu werden. Graf Wimpffen
hat sich am 18. Oktober in der Eigrnschaft einrS
österreichischen Gesandten am preußischen Hofe
nach Berlin brgeben.
Der Stadtrath von Wien hat mit einer ge
ringen Mehrheit den Vorschlag, den Venetien
erlassenden Jesuiten zu gestatten, ihren Wohn
sitz in Wien zu nehmen, verworfen.
In Begleitung de Staatsministers, Grafen
Belcredi, war der Kaiser Franz Joseph am 18.
Oktober in Brünn eingetroffen und ward dort
von großen Schaar der Bevölkerung in en-
Ihusiatischer Weise empfangen. Der Bürger
meister GiSkra hirlt eine Ansprache, auf die der
Kaiser eine lange Antwort ertheilte.
ES ist ein vom 14. Oktober datirteS kaiserli
ches Decret erlassen worden, worin alle Land
tage de Reiche, mit Ausnahme de ungari
schen, zum 19. November einberufen werden.
Der Kaiser hat auch an den ungarischen Hof
kanzler in Schreiben gerichtet, worin er ankün
digt, daß die Einberufung de ungarischen Land
tage vorläufig noch hinausgeschoben worden
sei, weil die Eholera noch immer so stark in
Pesth grassire.
Man hielt e in Wien für sehr ahrschein
lich, daß Freiherr von Beust binnen Kurzem
zum österreichischen Minister de Auswärtigen
ernannt erden würde.
Sardinal Szitowski, Fürst Prima von Un
garn, ist am 19. October in Gran, im inund
achtzigsten Lebensjahre, gestorben. Er war der
Sohn eine DorfschulmeiSer.
Frankreich.
In Folge der schwankrnden ivesundhritSnach-
richtrn über den Kaiser haben die auswärti
gen Regierungen tretenden Diplomaten in
Paria den Befcbl erhalten, sich nicht von ihren
Posten zu entfernen. Im Befinden de Kai
ser ist jedoch eine leine Besserung eingetreten.
Sie wird den Diensten zugeschrieben, die Dr.
Guillon, eines der hervorragendsten Mitglieder
der Pariser Facultäl, dem Kaiser geleistet ha.
Man glaudt, daß dessen Ernennung zum Leib
arzt bervorsteht.
In Folge der Noth, die unter der Arbeitcrbe
ölkerung von LvonS, besonders den Spinnern
herrscht, hatten Demonstrationen stattfinden sol
len. Durch da Einschreiten der Polizei sind
dieselben jedoch erhindert worden.
Der als früherer Minister de Auswärtigen
bekannte Herr Thouvenel ist gestorben. Er war
während der letzten Jahre Großrcfercndaire des
Senat gewesen. Er litt an einer Herzkrank
heit und hat noch nicht da 18. Lebensjahr er
reicht.
. Auf dem Montblanc hat sich wieder ein gro
ßes Unglück erreignet. Vier Personen, die drn
Berg am 12. Oktober bestiegen, sind von einer
auf sie herabstürzenden Lawine begraben wor-
Jtalien.
stattt
Die Kaiserin von Mexico wahn
sinnig !
Ju dem Befinden der Kaiserin Mcrico ist
siedelt. ES hat eine Eonsultatio berühmter
Aerzte stattgefunden und es werden alle Mittel
nachdrücklich angewandt, die die schwer gestörte
Gesundheit der jungenFrau wieder herstellen zu
können. Die Aerzte ud jedoch der Ansicht daß
nur sehr geringe Wahrscheinlichkeit für die Wie
derherstellung sei.
Neuestes.
Russland nnd Preussen.
Paris, 2. Nov. Tic Presse sagt, daß die
Allianz zwischen Preußen und Rußland eine
vollendete Thatsache sei.
St. PeerSbur g, Z. Nov. Es ist den
und Landmacht auf ihre volle Stärke zn brin
gen.
Deutschland.
Das dentsche Parlament wird, wie man er
wartet, bis zu Anfang des nächsten Jahren be
reit sein, zusammenzutreten.
Oestreich.
Wien, 4. Nov. Dekrete sind erlassen wor-
Beust zu seinem Nachfolger ernannt wird-
Durch das Dekret wird ebenfalls Baron John
an Stelle von Esterkazy zum Kriegsminister er
nannt.
Preussen und Rord-Dcntschland.
der den Preußen übergeben werden.
Der Militärtrain, welcher das sächsische Heer
bei seine Abgange nach dem Kriegsschauplatz
begleiter hatte, ist am 23. Lrtober nach Sachsen
zurückgekehrt.
Plan einer Succession seines Sohnes, des
Prinzen Ernst August, in Braunschwcig soll
man zurückgekommen sein, der König hat jedoch
alle diese Anerdietunge entschieden zurückge
wiesen.
Der bisherige Bürgermeister von Frankfur,
a. M., Dr. Müller, ist von der preußischen Re
gierung zum Ober-Bürgermeister ernannt wor
den.
ES ist ein königliches DeCM erlassen worden
worin die Eonscriptio in den .Herzogthümern
Schleswig und Holstein vom l. Jan. an 1807
zm Einklang mit den Bestimmungen de preu
ßischen MilitairspstemS angeordnet wird.
Herr von Äleist-Retzcw, eines der sähigste
Mitglieder der Junkerpartei in Preußen, st am
19. Oktbr. in Berlin gestorben. Trotz einer
sehr robustrn Naturunterlag er nach vier Ta
hervorragendere Mitglied des Herrenhauses
und intimer Frennd des Grasen Bismarck, der
Graf Arnim-Boitzenburg istgleichfalls ernstlich
und wohl unhfilbar erkrankt. Er leidet an
Gehirnerweichung.
Die Eholera, die in Berlin fast im Erlöschen
ist, wüthet in inigen der östlichen Provinze
Preußen auf eine schreckliche Weise. In
Neuvorpommern und Rügen hat sich bereits ei
Mangel an Krankenwärtern fühlbar gemach.
Süddeutschland.
Die Adreßdeputation der würtembergischen
Kammer ist dem König nach Friedrichshafen
nachgereist, um ihm die Adresse zu übergeben.
Bei der Ueberreichung hat der König unter
Anderem erwiedert, daß es auch der Kammer
wohl nicht entgangen sein werde, daß unmittel
bar nach dem Umsturz der geschichtlich bestande
nen Verhältnisse, Würtcmbergmit der Stellung
welche eS in Deutschland einnehmen wolle, der
Entwicktlung der Neugestaltungen zu folgen
haben werde. Wenn ach dem blutigen Kampfe
der Geist aufrichtiger Versöhunng in Deutsch
land zur Herrschaft gelange, so sei z hoffe,
daß die natienale Idee sich zum Wohle Europas
und seiner Gesittung verwirklichen werde.
Am 18. Oktober sind die würtembergischen
Kammern durch königliches Decret auf unbe
stimmte Zei vertagt wordrn.
sich am 3. November nach Rom begeben, um
dort den Winter zuzubringen; man glaubte, daß
nach seiner Abreise die CabinetScrifiS wieder
beginnen würde.
Vor den Tdoren der Stadt Mainz sind die
Wappen mildem deutschen Reichsatter und der
Umschrift: „Deutscher Z und" kerunierge-
Am I9ten Oktober ist in München am Palais
der preußischen Gesandtschaft das große preu
ßische Wappen, das seit dem Abbruche des dip
lomatischen Verkehrs entfernt war, wieder an-
Ler dairischc Frldmarschall Prinz Karl, der
im jüngsten Feidzuge den Oberbefehl über die
bairischen Truppen halte, will seine militärischen
Aemter und Würden nicber'tg'n.
Höchst 'wichtig'.
Abdankung des Kaisers
Maximilian!
Der König von Preußen wird
Deutscher Kaiser !! !
Washington, 5. Nov.
Der merikanische Gesandte hat einen
vom 25. Oktober datirten Brief von
Vera Cruz empfangen, in dem es beißt,
daß der Kaiser Maximilian die Stadt
Mexico am 28. Okt. verlassen und münd
lich zu Gunsten des Generals Bazaine
abgedankt hat.
General Bazaine bemühte sich, de
Marimilian zu berede, seine 'Abreise
um zwei Tage zu verschieben bis zur An
kunft des Geiierals Easteluau, er aber
wollte nicht, und ging von 800 Oestrei
cher begleitet auf Ncbcupsadcn nach
Orizaba, um das Zusanlmciitreffen mit
General Castclnau zu vermeide.
Der Eapitän der östreichischenZregat
to „Danboia" bat erklärt, daß, so bald
Marimilian ankommt, er nach Europa
absegeln werde. Wahrscheinlich wird
Marimilian von Orizaba aus ein Ma
nifest veröffentlichen. Gen. Castelna
traf in der Hauptstadt Merico gleich nach
der Abreise Maximilian'S ein und ergriff
Besitz vom Palast und von der Negie
rung ; die Franzosen, die unter Maxi
milian' Fahnen in das Land gekom
men sind, werden nackFrankreich zurück
kebrcn.
Berlin, 2. Nov.
Gleich beim Zusammen
tritt des Norddeutschen
P a r l a m e n t e s s o l l König
Wilhelm als Kaiser von
Deutschland unter dem
Nauen „ Wilh 0 l M l."
proclamirt werden.
0—
Türkei.
L ond on, 31. Okt. Die Türken
wolle große Siege über die Ebriste
auf Candia errungen haben.
In einem hitzigen Gefechte bei Oressa
verloren die Kreter 700 Mann, die Tür
ke hatten ebenfalls große Verluste.
3000 Kreter ertranken in einer Höhle,
in der sie Schutz gesucht hatten, indem
die Fluth eintrat ud den Platz unter
Wasser setzte.
MuStapha Pascha ist mit dem türki
schen Heer bis Sourba vorgedrungen.
Die Christen haben nach einem viertägi
gen verzweifelten Widerstand vom 9.
bis zum 12. Oktober das türkische
Heer gezwungen, sich nach Keramia, in
nerhalb drei Stunden von Canca, der
Hauptstadt der Insel, zurückzuziehen.
F r a n k r e i cb.
London, 5. Nov., Abends. Ein
Telegramm von Tien Tsi, China, incl
det, daß die Franzosen Corca den Krieg
erklärt haben.
Spanien.
Madrid, Montag, den 5. Novbr.
Die Königin von Spanien hat dem
Papste den Vorschlag gemacht, seinen
Wohnsitz in Granada aufzuschlagen,
und spaiiische Kriegsschiffe sind zu sei
ner Verfügung gestellt worden, im Fal
le die Nothwendigkeit für deren Benutz
ung eintreten sollte.
Italien.
No m, den 31. Octhr. Ter Papst
hat eine Rede gehaltenf in welcher er
das Verfahren Italiens verdammt und
erklärt, er sei bereit, in der Vertheidig
ung des Rechts zu sterben, und werde
im Nothsglle ein anderes Land wähle,
um seine Amtspflichten frei und unge
hindert erfüllen zu können.
Der Nachfolger dr Generals Capital
von Cba, Lcrsiindi, ist Don loaquin drl Man
zani.
Briefkasten.
Canton, O. —Hr. P. S.—Danke
für die munteren Laubfröschle. Nein,
lieber Alter, unsere Freundschaft darf
nit abgebrochen werden, mag kommen
was da will, nnd wenn wir Beide e mal
nit mehr recht durch unsere Hirschledern?
SpektikelS gucke können, dann thun mer
hölzerne Glaskästen auf nnsere Nasen
hocken, und nochher gehtS schon besser.
Sagen Sie feilem darmstädter Hannes,
wir'hättcn e Briest? an ihn g'schriebe.
Chambers bur g.—Hr. Agent P.
G.—Halloh! wieder glücklich vom Salz
fluß zurück? So ist's recht; freut uns,
daß die übrigen Kamerade auch bald
zurückkommen. Danke für die „Lap
pen." Wir bedauern herzlich de Tod
uiiseres alten Freundes; er war eine
gute, ehrliche Seele.
Hunttngdo n.—Hr. Agent I. L.
—Freundlichen Dank für den StonerS
towncr Grünbäck von unserem Frennd
Hannes. Auch 'neu Gruß, lieber Alter.
Geldkasten.
Folgende Gelder wurdrn für die „SiaatSzci
tung" erhallen, die hierdurch mit Dank
bescheinigt werdrn :
Philip Stürhvf, Canton, Ohio, ?1 00
Fr. C. Klais, King'S Store, 2 00
John Schmidt, ChamberSburg, 200
Frau Joh. Hübner, do. 50
Heinrich Langlitz, Harrisburg, 200
John Besserer, StonerStown, 2 00
Verheirathet:
Zu der in der letzten Nummer Pub
licirten Heirath.
So hast Du denn zu gut Letzt
Jedoch, er dreimal fre-en thut,
Besitzt gewiß gar großen Muth.
Gott Amor möge darnm stet
Verschönern diese dritte Netz,
Worin die Liebe Lich verstrich
Und D ich gefangen hochentzückr.
Und diesen Rath noch füg ich ein i
„Nicht Bäcker-Meister nur allein,
Auch Schneider-Meister sollftDuseia!"
Marktberichte.
(Berichtet für die „Pa. StaalS-Zeilung".)
HarriSburg, November 8. 1800.
Winterweizen 53.25
Wctichkorm .. .'. 100
Hafer, 70
Mehl, Crlra Winter-Weizen, 15.50
„ „ Sommer-Weizen, .... 14.00
Roggenmehl, 7.50
Kartoffeln,per Lushcl, 1.00
Butter 40
Ei, das Dutzend, 35
Fett, per Pfund, 25
Schinken, per Pfund 28
0 —
Lancaster, November 8.1800.
Hafer 5 50
Timoihysamen. .300
Flachssamen... 260
Ileesamen.... 0 00
Whiskey,.... 2 27
Kartoffeln,.... 00
Eier, per Dtzd.. 28
Hühner, 1 00
Hafer, per Sack. 1 50
Schweinefleitch.. 25
Mcbl,(Superf.slo 00
„ zErlra).. 11 50
Weizen,(Weißer) 300
„ (Rother) 283
We schkorn 95
Korn, 1 50
Butter, per Pfd... 35
Schmalz, per Pfd. 25
Rindsicisch, pr Pf. 25
Kalbfleisch, beim 1 12
Anzeigen.
Specereien!
Soeben halten in dem Specerel - Laden
der Unterzeichnrten, in Vcrdeketown, graenüd
drm neuen Marschaus, ein allgemeine Assorte
ment von
Sstecereien nd Consekt,
welche zu den billigsten Baargeld-Preisen er
kauft werde.
A. I. Baad.
Bolton's Hotel,
(früher Bühl Hau,)
HarriSburg, Pa.
Geo. I. Boltsn,
Nov. 8, '6O. Eigenthümer.
Cornelius Schmidt,
früher in Reading, P>„ gegenwärtig angeblich
im Staate Michigan wodnhaf, kann wichtige
Nachrichten 0 einer Erbschaf in Suropa er
fahren, wenn er seine gegenwärtige Adresse ein
sendet an Arnold Puwelle,
Nov. 8, 'O6. Reading, Pa.
Neue
Firma! Neue Waaren!
Mab. C. Arencher ä- Sohn
Ecke der Markt und Zweiten Straße,
Mcnwaaren und Kurzenwaaren
erhalten, welche sie zu den billigsten Preisen an
ihre geehrten Knnden verkaufen.
Unser Waarenlager umfaßt ein vollständiges
Assortement schwarzer nnd bunter
Seide, Merino,
ganz wollene de LalaineS,
Alzmca. Calwrg, Poptins.
Marseille und Honig-Kamm
Bettdecken,
Tischdecken,
Umschlagetücher,
Wollene gestrickte Schawl S,
Poplin Plaid,
Damenmäntrl, Kapuzen
aller Art—Alle nach d neuesten Mode.
Besondere Sorgfalt wird dem
Putz- und Verzierung?-Departrmrat
im oberen Stocke geschenkt. Ebenso wird da
Sticken und AuSnähen
von Unterkleidern auf Bestellung besorgt.
E. Breneizer ck Sohn.
HarriSburg, Nov. l, 186k.—3m0.
Fager K Mary'-
AsenhaMung,
Nro. 108, Markt Strasse,
HarriSburg, Pa.
Die Unterzeichneten machen hiermit ihren
Freunden sowie dem Publikum üdtthaupt die
ergebene Anzeige, daß sie an obigem Platze
einen großen Borrath
Aller Sorten Kochöfen,
Stubenöfen,
Luftheizungsapparate,
Zinngeschirr,
Eisenblech - Geschirr.
Dachtraufen, c.
zum Verkauf stets auf Hand haben.
Besondere Aufmerksamkeit wirb dem
IV'Tecken von Dächern mit Zink,"V>
sowie dem Reparil von Geschirr geschenkt.
Für das bisher geschenkte Zutrauen herzlich
dankend, bitten sie auch um die fernere Gunst
des geehrte Publikums.
G. C. Fäger.
David Mayer.
HarriSburg, Okt. 25, 1806.
Heinrich Langlitz's
Brod- Lt Kuchenbäckerei,
Vierte Straße,
zwischen der Markt und Walnut Straße,
VqtPlsbllbss. ?st.
Alle Arten Semmeln, Milihbrödchen, Bis
kuits, MolasseSkuchen, -c., ,c., täglich frisch ge
backen.
Roggcnbrod, Wcizcnbrod, .
Marktstand! gegenüber dem Jone
HauS. Aug. 30.,6 m
Cnstern Hotel,
(Deutsches Gasthau,)
on
Jakob Wolfer.
Ecke der Lime nnd Gast King Str.
Lancaster, Pa.
Der Unterzeichnete empfiehl dem geehrten
Publikum sein auf's beste eingerichtete Gast-
HauS unter obigem Namen. Kostgänger und
Reisende finden zu jed Zeit gute Speisen und
Getränkt nebst reeller und prompt Bedienung.
Zum freundlichen Besuch ladet gebenst m
Jakob Wolfer.
Lancaster, August 9, 1806.
Maschinenschnp nd Fsnndry -
z erkuft.
> Samstag, den 10. November 1800, um
12 Uhr Mittag, soll auf drm Platze selbst er
kaust erde da folgende liegende Eigenthum,
aämlich:
i Mschwesch>P, Fsnntzry und
rhschittzsetz.p
erster Classe, st Ist Acker Land, gelegen in
Pen Township, Bert Sonnt, Pa., an der
Nord Kill Creet, stoßend an Lernville und an
den Union Canal.
R. 1. Der Maschineascha ist in 3stöcki
ge Backfteingrdäud, 40 bei 00 Fuß, enthal
tend in volle Sett Maschinist-Werkzeuge, wie
st um Verstrtiaen on Mühlenwerken, Dampf
maschinen und Ackerbaugeralhschaslen gebraucht
erden.
No. 2. Die Fvundr ist ein backsteinernes
Gebäude, 35 bei 50 Fuß mi einem vorzügli
chen Krahnen, Gießkästen und Patterns für
Wasserrädern. Dampfmaschinen. Sash Säge-
Mühlen, Mühlenwerk, Bauereigeräthe u. s. w.
N. 3. Der Grobschmiedschap ist ein
Främegebände 25 bei 30 Fuß, enthalten eine
ollständlge Sett Werkzeuge.
Ro. 4. Holz-Hobel- und Säge-Shap ist
ein Främegebände, 17 dei 38 Fust, enthaltend
eine Hödel-Maschine, und Eirkelsäge und eine
Bohrmaschine.
N. 5. Wasserrechi und WasserhauS mit
guter Wasserkraft enthalt zwei Turbine
Wasserräder, die so angeordnet sind, daß alle die
obigen Schap ohn Störung zu selben Zei
betrieben werden können.
N. 0. Ein Främestall und WagenhanS
32 dei 24 Fuß.
No. 7. 235 Acker Land, gelegen in Frank
lin Sonnt, lowa, die zur Zeit näher beschrie
de wer.
No. 8. Persönliche Eigenihum, bestehend
au zwei Pferden, 1 zweispänniger Wagen, l
einspänniger Wagen, 1 Top Bugg, 1 Sulkc,
2 Seit Geschirre, neue Dreschmaschine, Welsch
kornschäler, Säge- und Bohrmaschine und eine
Mannigfaltigkeit von Bauer - Grräthschafieii
zu zahlreich zu henameu.
Die gbigen Gebäude nebst In
sind alle neu und vor 0 lah
errichtet. Die Tchap Ge-
MDMWD bände stehen alle miteinander in
Verbindung und sind sehr bequem eingerichtet.
Sie liege inmitten eines guten Bauerei-Dist
rikte und wurde in denselben ein ausgedehntes
Geschäft betrieben. Wegen Näherem wrnde
man sich zu irgend einer Zeit ordemVerkaufS
age an die Unterzeichneten, welche die Bedin
gungen am Berkaufstage bekannt machen wer
den.
Wird verkauft als Eigenthum von Haag,
Kline und Eo.
Jacob Haag,
John Kline,
Paul Meurich,
David R. König.
Okt. 18.-3 m.
Bierbrauerei zu verkau
fen!
Der findet sich Kränklichkeit
halber genöthigt, seine Bierbrauerei in Hun
ingdon, Huntingdon Eo., einem sehr blühenden
Städtchen, zu erkaufen, bestehend aus einem
Backstein Wohnhaus und neuer
Brauerei,
(auch Backstein) nebst einem vortrefflichen Keller,
so wie allem nöthigen Zubehör, als Fässer -r.
Es ist dies die einzige Lager - Bier-
Brauerei innerhalb 20 Meilen.
Der öffentliche Verkauf findet Statt
am 15ten November, und kann das An
wesen gleich in Besitz genommen werde.
Georg Noltc.
Huntingdon, Pa., Oktober 29,1806.
Wein <K Liquor Store,
im Gross- und Klein-Verkauf,
v on
z. E. Bucher,
Ecke der Front und Locust Strafte
Columbia, Pa.
Cognac Brandy,
Eastillon tzr To.'S, I. Hennessy'S i- Eo.'S,
und Bohlen'S
Holländischer GW,
Wachholder, Roggen, Korn und
Kümmel SchnapS;
Port, Scherry, St. Gallen, Cläre, Madeira,
Malaga, Rhein, Ehampagner' Catawba
und verschiedene
Einheimische Weine,
Cock Tail, Wein und BrunonS Bitters.
Agentur für Mischler' Bitters.
Zingari
„ „ StöverS ~
Korn- ad Mch-Effg, :c.
Um freundlichen Zuspruch ladet ergebendst ein
I. E. Bucher,
Columbia, Okt. 11, '6O.
S. F. Wagner Th. Schliz
Mwreu Wagner K Schlh's
Deutsche
Apotheke,
Nr. 43 Chesnut Straße,
zwischen der Zweiten und Dritten Straße,
Harrisburg, Pa.
Wir erlauben un. einem verehrlichen deut
schen Publikum ergebens anzuzeigen, daß wir
unsere
Deutsche Apotheke, ls
in Nro. 43 CheSnut Straße, zwischen der
Zweiten und Dritten Straße,
eröffnet haben, und empfehlen somit unsere in
diese Fach einschlagende Artikel, indem wir
noch besonders darauf aufmerksam machen, daß
halten werden.
Aerztliche und uubärztliche
Hülse wird prompt geleistet, und finden Con
sultationenin deutscher, englischrr und
französischer Sprache statt.
Wagner und Schliz.
Harrisbnrg, Juni 28, 1800.
State Copilot Restauration,
EheSnut Straß,
zwischen der Zweiten und Dritten,
Vsthsilsbishss,
Der Unterzeichnete hat in seinem Hausc den
obigen eleganten Salon auf's Beste eirmerichiei,
und wird sich jederzeit bemühen, allen Wünschen
seiner werthen Gäste Rechnung zu kagen.
Austern, Geflügel, Suppen,
sowie überhaupt alle Delikatessen der
Saison erden in feinster Zubereitung servirt.
Gefrornes (Ei-Cream)
zu allen Stunden de Tage.
S-Vortreffliches Ale, deutsche Weine,
Um recht zahlreiche Zuspruch bittet
Georg Schultheis.
HarriSburg, August 30,1800.
Seife- und Lichter-Fabrik
von
C. /. Sieber,
Sechste Straße, zwischen der Walnut
und South Straße,
HarriSburg, Penn'a.
Ein große Assortement Seife und Lichter
et auf Hand. -
S" Der höchste Preis wird öezablt
für Unschltt.
HarriSburg,.Juni 28, '6O,