Pennsylvanische Staats zeitung. (Harrisburg, Pa.) 1843-1887, August 23, 1866, Image 2

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    über keine angestrittenen Sitze zu berich
te. Die Maine, Delawar und New-
Aork Delegationen, die zu Portland,
Daver und Saratoga ernannt worden
waren, wurden zugelassen.
Senator Cowan erhob sich unter all
gemeinem Jubel und beantragte ine
Resolution zur Ernennung eines Com
mttteeS von zwei aus jedem Staat und
Territorium, um eine Platform zu ent
werfen.
Hierauf wurde das ResolutionS-Com
mittee angekündigt. Die hervorragend
sten Mitglieder jenes CommitteeS sind
die Senatoren Dixon und Cowan, Er-
Gouvernör Bigler, Sandford E. Church,
H. I. Raymond, William A. Graham,
Rath. Boyden, Gouvernör Perry, Gar
ret Davis, George W. McCook, Senator
Hendrtcks, Richter Browning, Benton
tzn lowa, Robert I. Walker, Senator
McDougall.John W. Chrisfield, Austin
A. King, Senator Rice, Senator Nor
ton und Henry W. Dupuy.
Thomas B. Carroll von New - Jork
beantragte eine Resolution zu Gunsten
einer Revision der NeutralitätS-Gesctze.
Wurde einem der CommitteeS zugewiesen.
S. S. Hays von Illinois beantragte
eine Resolution, nach der das Committee
angewiesen werden soll, einen gedruckten
Bericht vorzulegen.
Samnel Tilden erhob die OrdnungS-
Frage und bemerkte, die Resolution habe
an das Committee ohne Debatten zu
gehen.
Herr Doolittle erklärte, die Ordnungs-
Frage sei ganz am Platz.
Opgar bemerkte, daß Herr HayS über
keine Frage gesprochen hat.
Hogan beantragte, daß die Conven
tion einen zweistündigen Receß nehme.
Herr Cowan erwiderte, daß das Re
solutions - Committee nicht vor morgen
Bericht erstatten könne-
Es wurde hierauf festgesetzt, daß die
Convention moLhen früh um li) Uhr zu
sammentrete und die Geschäfte so scbnell
als möglich erledige. Aus Antrag Orr'S
von Süd-Carolina vertagte sich für deute
die Convention.
Eine große Versammlung wurde in
der National-Guards Halle abgebalten.
Unter den Rednern befanden sich die
Herren Lewis D. Campbell von Ohio
und Major RollinS von Mobile. Auf
die Nennung der Namen Lee und Stoiie
wall Jackson folgte stürmischer Applaus.
Die Menschenmenge in Ckestnutstraße
rief fortwährend nach Vallandigbam,
aber er erschien nicht.
Alelander H. Stephens ist kcntc Abend
hier angekommen.
Dritter Tag der Sitzung.
Donnerstag, TU. '66.
Der Senator Cowan überreichte ei
nen Bericht vom Comite für Resolutio
nen, welcher in einer Verkündigung der
Prinzipien der Convention bestand und
außerdem eine Adresse an die Bevölker
ung der Ver. Staaten. Die Beschlüsse
lauten:
Die National-llnion Convention, welche jetzt
in der Union zusammengesetzt ist, ermahn durch
die ernsten Lehren, welche es Gott gefallen hat,
dem amerikanischen Volke zu geben; aus tief
stem Herzen dankbar für die Rückkehr des
Friedens z begierig, wie die große Majorita)
ihrer Landsleute, das Vergangene zu vergeben
und zu vergessen - verehrend die Constitution,
wie sie uns von unseren Vorfahren überkom
men, nennt und rklärt hiermit ihre Prinzipien
und Absichten, über welche sie sich mit Einstim
migkeit geeinigt hat.
() Wt danken dem allmächtigen Gott für
die Beendigung des Kriege und die Rückkehr
de Friedens für unser geliebtes Vaterland.
2) Der soeben beendigte Krieg bat die Autho
rität der Constitution anstecht erhalten, sowie
jede Gewalt welche sie ertheilt und jede Beschrän
kung welche sie dem General Gouvernement auf
erlegt. Derselbe hat die Union erhalten, mi,
gleichen Rechten gleicher Würde und ungetheil
er und vollkommener Autorität der Staaten.
3) Die Repräsentation im Congreß der Ver.
Staats und in dem Electoral-Collegium ist ein
Recht eines jeden Staate, welches von der Eon
stitution als dauernd und als eine Pflicht seiner
Bevölkerung anerkant wird, eine Pflicht welche
der Natur nach fundamental und zum Bestehen
unserer republikanischen Prinzipien unerläßlich
ist, und weder der Congreß noch die General-
Regierung hat irgend welche Mach oder Auto
rität, dieses Rech irgend einem Staate abzu
sprechen oder den Vollgenuß dieses constitutio
nellen Recht der Bevölkerung dieser Staaten
vorzuenthalten.
4) Wir fordern die Bevölkerung der Ver.
Staaten auf, nur Solche zu Mitglieds in den
Congreß zu erwählen, welche dieses Grundrecht
der Repräsentation zugestehen und welche lovale
Vertreter von jedem Staate unter der Botmä
ßigkeit der Ver. Staaten zu Sitz und Stimme
zulassen wollen und nur jedem Hause einzeln
das constitutionelle Recht zugestehen, die Quali
fication und den Wahlbericht seiner eigenen Mit
glieder zu prüfen und zu beurtheilen.
5) Die Constitution der Ver. Staaten und
die Gesetze, welche in Gemaßhei derselben ge
macht find, find die vornehmsten Gesetze de Lan
de, ungeachtet irgend welcher entgegengesetzten
Gesetze und Bestimmungen, welche in irgend
einem Staate eristiren mögen. Alle Gewalt,
welche nicht durch die Constitution der General-
Regierung übertragen wurde oder von derselben
den Staaten vorenthalten ist, ist den Staaten
orbehalten oder der Bevölkerung derselben und
unter den auf diese Weis vorbehalten. Rechten
ist da Recht, die Qualifikationen zum Stimm
recht im Staate vorzuschreiben, welches Recht
der Congreß nicht beschränket darf.
ein Staat oder Staaten - Verband hat das
Recht, aus der Union auszutreten, oder durch
Beschlüsse im Congreß der auf andere Weise
eine der mehrere Staaten auS der Uniou aus
zuschließen. Die Union dieser Staaten ist ein
dauernde und kann nicht aufgelöst erden.
k) E mögen vom Volke solche Amendement
zur Constitution gemacht werden, als dieses für
nöthig hält aber nur auf de Wege, wie bieg
durch die Constitution bestimmt wird. Bei Vor
schlagung von Amendements, möge dies durch
de Cougreß der durch eine Convention ge
scheheu.fund bei der Ratißcirung derselben haben
tiren.
7) Die Sclaverei istabgeschaft, für immer
verhindert und die südlichen Staaten haben we
der den Wunsch noch die Absicht, daß dieselbe auf
dem Territorium innerhalb der Jurisdiktion der
Ver. Staaten wieder eingeführt werden solle.
Die freigewordenen Sclaven sollten in allen
Staaten der Union gleichen Schutzes in jedem
Recht der Person und des Eigenthum, wie je
der Andere theilhaftig werden.
K) Während wir jede Verpflichtung welche
eingegangen und übernommen ist, um gegen die
Ver. Staaten Krieg zu führen, für völlig rechts
ungültig und nicht bindend erklären, so halte
doch wir die Schulden der Nation für heilig und
unverletzlich und erklären unsere Absicht, die
Ehre und da Vertrauen der Republik nach be
sten Kräften ungetheiit und unbeschädigt erhal
ten zu wollen.
9) Es ist die Wicht der National- Regierung
die Dienste der Föderal Soldaten und Matrose
in dem soeben beendeten Streite anzuerkennen,
und alle ihre gerechten Forderungen für Dienste,
welche sie der Nation geleistet, voll zu belohnen
und sowohl für die Überlebenden als für die
Wittwen und Waisen der Gefallenen zu sorge.
(0) In Andrew Johnson dem Präsidenten
der Ver. Staaten, welcher sich standhaft in seiner
Hingebung für die Constitution, die Gesetze und
die Interessen des Vaterlandes bewiesen hat
unbeirrt durch Verfolgung und unverdienten
Tadel im festen Vertrauen auf da Volk und die
einer freien Regierung—kennen
wir ein StaatS-Oberhaupt an, welches der Na
tion würdig und der großen Sendung gewachsen
ist, welche ihm zugefallen und wir bringen ihm
stützung.
Das Verlesen der Resolutionen wur
de mehre Male durch stürmischen Beifall
unterbrochen und zum Schluß erhob sich
da ganze Auditorium, um seiner Ge
nugthuung über den Inhalt der Reso
lutionen Ausdrücke zu geben.
Mr. Henry Raymond verlas dann un
ter feierlicher Stille im ganzen Audito
rium mit fester und vernehmlicher Stim
me die Adresse an die Bevölkerung der
Ver. Staate. Hier und da wurde er
durch stürmischen Beifall unterbrochen,
bis endlich der Präsident durch seine ern
sten Bitten um Ruhe das Auditorium
für eine kurze Zeit zum Schweigen ver
mochte.
Adresse
an das Volk drr Vereinigten Staaten.
Nachdem wir am heutigen Tage, de lii.
August, als die Repräsentanten der Bevölker
ung aller Staaten und Territorien der Vereinig
ten Staaten in der Stadt Philadelphia im
Staat Pennsylvanien in einer Convention zu
sammengetreten sind, um über die Lage und die
Bedürfnisse unsere gemeinsamen Vaterlandes
zu berathen, richten wir an Euch diese Erklärung
die wir zu fördern strebe.
Seit dem Zusammentritt der letzten Natio
nal Convention im Jahre tB!t> traten Ereig
nisse ein, welche den Charakter unsercr innern
Politik geändert und den Ver. Staaten einen
neue Platz unter den Nationen erworben ha
ben. Unsere Regierung hat die Wechsels,'lue
und Gefahren eine Bürgerkrieges überdauert
eine Krieges, welcher, obgleich dem Cha.ak
ter nach nur scctionell, dennoch die politischen
Differenzen entschieden hat, welche vom Anbe
ginn unserer Regierung an die Einheit unserer
nationalen Eristenz bedroht haben und einen
tiefen und und unverkennbaren Einfluß auf alle
Interessen, Gesinnungen und die Bestimmung
der Republik ausgeübt haben. Während er
da ganze Land durch schwere Verluste an Men
schenlebcn und Eigenthum Heimgesuch und d.m
selben Bürden auferlegt hat, die noch aus künf
tigen Generationen schwer lasten werden, hat er
in ebenso hohem Grade den Muth der Nation,
als sie von nationalen Gefahren bedroht wurde,
gehoben, so sehr die Befähigung für militärische
Organifation entwickelt, und so sehr die Hinge
bung de Volkes für die Regierung, welche es
einsetzte, und für die Prinzipien der Freiheit,
welche die Regierung fördern soll, bewiesen, daß
er daS Vertrauen der Nation in die Beständig,
keit seiner republikanischen Institutionen bestär
ken und die Achtung der civisirten Welt erzwin
gen muß.
Wie alle großen Kriege, welche die Leiden
schaften erregen und die Lebensfähigkeit von
nommen haben.
Zum ersten Mal in sechs Jahren der Ent
fremdung und der Zwietracht, sind wir hier von
berathen, wie wir die Union, welche wiederum
der Gegenstand unserer gemeinsamen Liebe ist,
zusammenkittcn und für ewig erhalten können,
um die Segnungen der Freiheit für uns und
unsere Nachkommen zu sichern.
Vor Allem rufen wir Euch an, immer und
überall daran zu denken, daß der Krieg zu Ende
und daß die Nation wieder in Frieden ist. Die
Insurrektion gegen die höchste Autorität der Na
tion ist unterdrückt, und jene Autorität wird jetzt
Staate und von jedem Bürger anerkannt. Wir
sind wieder das Volk der Ver. Staaten, Mitbür
ger eine Lande, ereinigt durch das Band ei
verschiedenen Rechte oder Interessen von einer
gemeinsame Bestimmung geschieden.
Demnächst fordern wir Euch auf, die politi
schen Resultate de Krieges iu ihrer volle Be
deutung und mit allen ihre legitime Folge
rungen anzunehme. Es sind das die absolute
Oberherrschaft der National-Rcgierung, wie sie
durch die Constitution bestimmt und beschränk
ist, die ewige Integrität und Unzertrennlichkeit
der Union und die Abschaffung de, Sclaverei in
den Per. Staaten auf ewige Zeiten.
Drittens ist es von der größten Wichtigkeit,
daß der wahre Charakter de Kriegs erstanden
werde- Die Regierung der Ver. Staaten be
hauptete mit Gewalt der Waffen die höchste Au
torität, welche ihr die Constitution über alles
Gebiet und alles Volk unter ihrer Jurisdiction
zuerkennt, aber sie erwarb keine neue Machtvoll
iommeuheit, keine erweiterte Jurisdiction, keine
Rechte und ktinenLänderbtsitz, den sie nicht schon
vor dem Ausbruch des Kriege gehabt hatte-
Die Regierung handelte während de ganzen
Kriege iu der Defensive; sie wollte nur behaup
ten, wa ihr Eigenthum war.
Die Constitution der Vereinigte Staaten ist
heute genau das, was sie vor dem Kriege war,
„da berste Gesetz de Landes," und heute noch
wie vor dem Kriege sind alle Rechte, welche die
Constitution nicht ausdrücklich der Bundesregie-
und dem Volke derselben vorbehalten."
In jeder Botschaft und Proklamation der Ere
xUtive war es ausdrücklich erklär, daß da ein-
Congreß erklärte wiederholt, daß, sobald die
Autorität drr Regierung wieder hergestellt und
die Integrität der Union aufrecht erhalten sei,
da Recht, den Rest von derßcpräsentation aus
zuschließen, nicht nur mit Worten behauptet,
sondern auch ausgeübt. Auch ist dafür keine
Entschuldigung in der Annahme zu finde, daß
die so ausgeschlossenen Staaten och in Rebel
lion seien. In keinem der Staatcn findet man
das geringste Zeichen von Widerstand gegen dle
Ver. Staaten Autorität, oder den geringsten
Protest gegen die gerechte und bindende Kraft
der Ver. Staaten Gesetze; und ihre erneuerte
Loyalität ist durch eine feierliche Proklamation
des Erecuti - Departments amtlich anerkannt
worden.
Die Gesetze der Ver. Staaten sind vom Con
greß über alle jene Staaten ausgedehnt worden;
die Bundesgerichte sind geöffnet, die Taren er
hoben worden, aber die Repräsentation im Eon
greß ist ihnen verweigert worden.
Eine solche Machtanmaßung wie die des Co
grcsses kann nach unserer ruhigen und festen
Ueberzeugung nur zu eine, ebensolche Um
stürz der Constitution und der Regierung führe,
wie er von de ehemals insurgcnten Staate
angestreht wurde. Wen der Congreß beute
eine Anzahl von Staate von der Repräsenta
tion und der Präsidenten - Wahl ausschließt, so
kann jeder folgende Congreß dasselbe thu, und
wenn auch solche Usurpation nicht wahrscheinlich
sein würde, so wäre sie nach dem einmal fest
gestellt vorhergehenden Fall doch keineswegs un
möglich.
Der weitere Theil der Adresse enthält
eine klare und ausführliche Widerlegung
der Annahme, daß der Congreß das
Recht hatte, die loyalen Repräsentcn süd
licher Staate auszuschließen. Die
Adresse schließt mit folgenden Worten :
Mitbürger! An Euch wende wir uns im
festen Vertrauen zu Eurer Intelligenz und Eu
rem Patriotismus mit der Bittc, nun auch diese
bedingungslose Hingabe derjenigen welche noch
vor Kurzem gegen Euch i Waffen standen,
ohne Rückhalt anzunehme. Ter mit all' sei
ne Schrecknisse und Leiden soeben beendete
Krieg hat der Nation eine ee glorreiche Lank
bahn angewiesen.
Er hat das Institut der Sklaverei zerstört,
er hat in beiden Sectioncn einen militärischen
Geist entwickelt, und wäbrcnd er unsrre Macht
so entwickelt, nd gekräftigt hat, bat er uns über
alle Zweifel bewiesen, daß die Principien rcvub
Manischer Freiheit, welche wir vertrete, unter
den Nationen der ganzen Welt keine anderen
Freunde und Vertreter finden können, als uns
selbst.
Euch rufen wir daher im Namen Eurer eige
nen Würde und Sicherheit im Namen der Frei
heit in der ganze Welt auf, da von dem Prä
sidenten der Vereinigten Staatcn so rühmlich
begonnene und so mannhast fortgeführte Werk
der Restauration zu Ende zu führen, welchem
allein die vom gegenwärtigen Congreß ange
nommencn Principien und dessen Handlungen
entgegenwirkte. Der Zeitpunkt ist abe, wo
Mitglieder für einen neue Congreß zu wählen
sind. Sollte dieser Congreß die „heile
Politik fortführen, durch Ausschluß loyaler
Staaten von der Theilnahme an seinen Berath
ungen den Saamcn zu einem zweiten Bürger
kriege zu lege, so müssen nssr einem solchen
Unglück vorbeuge.
eines jcdenStaateSder Union
auf Vertretung im Congreß aner
kennen, und die jeden loyalen Delegaten
folg der ihm durch die Constitution zustehende
Rechte, denselben für richtig erwählt nd guali
ficirt erklärt.
Erst wenn da geschehen ist, wird die Integri
tät der Regierung wiederhergestellt sein, wird
die Constitution der Vereinigten Staaten ihre
vollständige Suprematie wieder erlangt haben,
wird die Union wieder das sein, was unsere
Vorfahren darunter verstanden. Wenn sie so
in ihre constitutionellen Rechte wieder eingesetzt
sind, können die Staaten wieder in freund
schaftlicher Harmonie mit der Regierung wir
ken, können sie alle Reformen, welche die Si
cherheit der persönlichen Rechte, die Erweiterung
der Volksfreiheit und die Vollendung unserer
republikanischen Institutionen erfordern möge
mit einem gemeinsamen Zweck und gemeinsa
men Interessen verfolgen."
Hieraus wurde die Organisation eines
permanenten National Union Erecutive
Comites tzeanttragt. Ter Vorsitzende
desstlöen ist Joseph G. Cowell von New
Nork.
Nachdem doch die Convention für die
Beamten, die Presse und die Bürger
von Philadelphia Dankes-Nesolutionen
angenommen hatte, vertagten sich dieseltze
auf den Antrag des Hon. John Hogan
von Missouri „fine die".
Die Versammlumg wurde dann durch
den Reo. Mr. Elliot mit einem Gehet
geschlossen.
So endete jene große Convention, eine
der wichtigsten welche jemals auf diesem
Continente abgehalten worden. Am
Nachmittag nahmen die verschiedenen
Delegationen von einander Abschied
und am Abend war bereits der größere
Theil derselben nach der Heimath ab
greift.
Urberrcickuiig der Beschlüsse an
de Präsidenten.—Seine Nede.
Tie Coinmittec, welche von der Con
vention ernannt worden war, um eine
Abschrift deren Verhandlungen dem Prä
sidenten Johnson zu überbringen, begab
sich am Samstag nach Waschingto, um
sich ihrer Pflicht zu entledigen.
Gen. Grant hatte sich gleichfalls ein
gefunden.
Der cbrcnwerthe Rcverdy Jobnson
von Maryland, Vorsiper der Committee,
überreichte dem Präsidenten die Verhand -
lungen der Convention in einer kcrnig
ten und begeisterten Ansprache.
Präsident Johnson erwiderte hierauf!
Massen meiner LandSlcntc zu spreche ? (Aus
ruf: Niemals! und Beifall.) Solche Anschul
digungen sind nur darauf berechnet, die öffcnt
thun c, um ihre eigene Handlungen damit zu
bemänteln. (Rufe: So ist's!) Uutersuchen
wir genauer, wer den Tyrannen gespielt hat, wo
finden wir alsdann den verübten Despotismus?
Die Elemente meiner Natur, der Beruf meines
Daseins machen mich nicht zum Angreifer gecig
nct. Meine Natur ist im Gegentheil in ihrem
Charakter nur defensiv anstatt offensiv. Nach
dem ich aber meinen Standpunkt auf den gro
ßen Prinzipien der Freiheit und der Constitution
genommen habe, gibt es keine Gewalt der Erde,
die mich davon treiben kann. (Anhaltender Bei
fall.) Nachdem ich mich auf jene Platform ge
stellt, kann mich nicht einschüchtern, nichts ent
muthigc ; keine Drohung, kein Eingriff kann
das bewirken. Hier sich ich als Wächter im Ver
ein mit de patriotischen Geistern, den „Tocsin"
des Alarms ertönen lassend, sobald die Citadelle
der Freiheit in Gefahr ist. (Beifall.)
Früher schon habe ich gesagt, daß im Kampf
gegen Tyrannei und Despotismus es für das
amerikanische Volk lediglich nothwendig ist die
wakre Ursache und die wahre Sachlage zu er
stehe.
Das Volk hat gehört und gesehen, es weiß
wer die streitenden Theile sind, um was es sich
handelt, und es hat entschieden sich auf die Seite
der Eonstitutio und ihrer Prinzipien zu stellen.
(Ruse: So ist'S.) Ich proklamire heute wie
bei früheren Gelegenheiten, daß meine Zuver
sicht auf die Masse dcö Volke unerschütterlich
ist. In den düstersten Momenten des Kampfe,
wenn die Wolken niederzufallen drohten, anstatt
nachzugeben, erhob er sich über sie, und ich sah,
daß alles am Ende gut sein werde (Jubel).
Meine LandSleute! wir wissen, daß nach den
Worten Thomas leffersons, Tyrannei und
Despotismus sogar von vielen noch wirksamer
verübt werden kann, als von einem Einzigen.
Wir haben einen Congreß gesehen, der Schritt
für Schritt sich Uebergriffe in die constitutionel-
Regierung verletzt hat. (Rufe: So ist'S.)
tioil der Ver. Staatcn gibt, und daß auch die
legislative Gewalt ihre Grenzen ha. Wir ha
be einen in der Minorität befindlichen Congreß
gesehen, der sich die Ausübung von Gewalten
anmaßte, welche, wenn man sie ikm auszuüben
erlaubt, in Despotismus oder in Monarchie
ausarten würden, (Rufe: So ist'S.) daS ist
wahr, uud weil wir und andere das gesehen ha
ben, werde wir in den schärfsten Ausdrücken
verlästert. Verleumdung über Verleumdung,
Lästerung über Lästerung des niederträchtigste
Charakters sind durch die öffentliche Presse aus
gestoßen worden. Wa, meine Herren! ist mei
ne Sünde gewesen? In welcher Hinsicht habe ich
stehen (Beifall). Der Präsident nährte sich
und sagte:
Ich betrachte dieVerhandlungc dieser Con
vention für wichtiger, als die irgend einer an
igkeit (enthusiastischer Beifall). Ihre Adres-
Rücksicht auf die Partei. Die Frage dreht sich
setzt, mit meinen Satrapen und Untergebene in
Civil Rcckts Bill als.Auriliarmackt dazu, (Ge
da Volk der Ver. Staatcn. Die Gebote des
Einen suche ich, so gut ich kann, zu erfüllen und
in Bezug auf das Andere, habe ich die Wünsche
des Volkes jederzeit respcctirt und ihnen Ge
horsam geleistet.
macht Haben, danke ich Ihne, und werde Sie
über jeden Preis werthschätzen, besonder die
jenige in welcher die Convention der großen
Masse de Volkes, meine Handlungen indossiirt.
Ich hoffe, daß meine künftigen Handlungen der
art sein werde, daß weder Sie noch die Con
cmpfangen Sie meinen herzlichen Dank für die
AchtungS- und Ehrenbezeugungen, die Sie mir
bei dieser Gelegenheit bewiesen haben. Ich
wiederhole es, daß ich mich stet von einer feste
und gewissenhaften Ueberzeugung meiner Pflich
te, welche mir stets Muth einflößt und wobei
ich mir die Constitution zum Vorbild nehme,
leite lassen werde."
AIS der Präsident sein Rede beendigt hatte,
folgte ein stürmischer und enthusiastischer Ap
plaus. Drei Hochs wurden für den Präsidenten
und drei weitere für General Grant auSge
bracht. Die meisten der anwesenden Südländer
schienen mit ganzem Herzen an dieser Demon
stration zu Ehren de Präsidenten und de
General Grant Theil zu nehmen. Der Präsi
dent erließ dann da Zimmer Arm in Arm
mit General Grant und nahm eine Stelle
außerhalb in der Halle ein, wo ihm sämmtliche
Mitglieder, nach der Reihenfolge, wie sie her
auskamen, vorgestellt wurden.
Beide, Mr. Johnson sowohl als der Präsident,
wurden häufig durch enthusiastischen Bcifgll
unterbrochen. Letzterer wurde stürmisch applau
dirt, IS er seine Achtung für die Constitution
und seinen Entschluß aussprach, dieselbe unter
allen Gefahren und gegen alle Angriffe zu er
halten und dabei auf da Volk zu vertrauen.
Die ganze Affaire war eine äußerst gelungene
und ging herrlich von Statten.
Ungeheure FeuerSbrunfl in Jersey
Eity, New-Zerscy.
Am Sonntag brach eine verheereude FeuerS
brunfl in Jersey City im Norden der Erie-Ei
senbahn-Gebäude au. Dieselbe wurde durch
eine Erplosion an Bord des Schooners „Alfred
Barret", veranlaßt, welche Fahrzeug eine La
dung von (239 Fässern rohe Oel an Vor
hatte. (0 oder mehr Menschen sind dabei nm'S
Leben gekommen und (4 Fahrzeuge verbrannt;
etwa (5,900 Fässer Petroleum verbrannten.
Das furchtbare Feuer wurde nach einigen Ver
suchen gelöscht. Der Verlust ist zu mehr als
?2,oo,oo9geschätzt. Die Brandstätte bietet ei
nen traurigen Anblick dar.
Die Itaatö-Zeitung.
Zoh. lflieorz Z-lixper,
Herausgeber und Eigenthümer.
Lancaster, Pa.
Donnerstag, August 23,1866.
Für Gouverneur:
HLest er Clymer,
Staats-PolitischeS.
Demokratische Staats - Pommittrr,
Nro. Walnut Straße, )
Philadelphia, Pa. z
Waynesb'g,, Mittwoch „ 29. >,
Beaver „ Freitag „ 31. „
New-Castle „ Samstag „ l. Scptemb.
Erie „ Montag „ 3. „
Meadville „ Dienstag „ t. „
St. Marv „ Montag „ 10. „
Lock Häven „ Mittwoch IL. ",
publiziren.
Auf Befehl der demokratische Staats-Com
mitlee,
William A. Wa > lace.
Die Verhandlungen der tkoilventio.
Die Vcrhgnglungen der großen Ra
tionalen Union - Convention nehmen
einen großen Theil unserer heutigen
Nummer weg, und nöthigen uns, meh
rere interessante Artikel für die nächste
Nummer zu verschieben. Unsere geehr
ten Leser sind um Nachsicht gebeten.
Unser Reisebericht (nach Hunting
don, u. a. O.) mußte ebenfalls für näch
ste Nummer verschoben werde.
(sinr Nationale Soldaten-ssonlicntion
in lkyjeago.
Am Ilten September soll eine Con
vention asjer Soldaten —des Nordens
und Südens—in Chicago stattfinden.
Dir National Unions-(souctio.
Wir haben bereits in unserer letzten
Rummer die Eröffnung und Organisa
tion der großen National-llnions-Con
vention erwähnt. Heute geben wir die
weitere Handlung derselben nebst der
Rede des Präsidenten.
Wir glauben es unser Lesern schul
dig zu sein, dieselbe so ausführlich wie
möglich zu geben. Tie Augen des Vol
kes der ganzen Union waren ans diese
Convention gerichtet. Sie hat ein gu
tes Tagewerk vollbracht.
Die New-Aorker StaatSzcitung ent
hält einen trefflichen Artikel über die
Einmüthigkeit und Enthusiasmus der
alle Herzen beseelte. Ehe noch die Con
vention vom General-Postmeister Ran
dall zur Ordnung gerufen wurde, sagt
sie nämlich, war es in den Kreisen
der verschiedenen StaatS-Dclegationen
bereits bekannt geworden, daß in Folge
eines von seiner eigenen Delegation ge
faßten Beschlusses auch Mr. Vallandig
ham dem Beispiel der ihm vorangegan
gene Herren F. Wood von Ncw-Aork
und Henry Clay Dean von lowa gefolgt
sei und aus seinen Sitz verzichtet habe.
Die republikanische und die demokra
tische Delegation, welche von Ohio sich
eingefunden, hielten nämlich in San
somstraße Halle eine gemeinsame Sih
ung, um diese vielbesprochene Angele
genheit im Sinne der hohen Aufgabe
und großen Interessen der Convention
vor deren Eröffnung zu erledige und
so zu verhüten, daß ein Zankapfel in
den großen Körper selbst geschleudert
werde. Die Entschncidung der Ohio
Delegation war, daß, während diese
Convention eine Bereinigung aller
antiradikalen Elemente sein solle und
sonach auch Mr. Vallandigham's Recht
zu seinem Sitz nicht bestritten werden
könne, es doch ausnehmend unpassend
und störend wirken müsse, wenn grade er
darauf beharre seinen Sitz auch wirklich
einnehmen zu wollen.
Unmittelbar nachdem die Convention
zur Ordnung gerufen worden, trug sich
eine Scene zu, welche jedem wahren
Freunde der Union zur Freude gereichen
muß. Am Eingung zur Halle begegne
ten sich nämlich die Delegationen jener
Antipoden unter den Staaten, die Dele
gationen von Massachusetts und Süd-
Carolina. M. Spofford vom erstge
nannten Staate schlug vor, daß sie als
Symbol der Ne-union Arm in Arm in
die Halle schreiten sollten, welcher Vor
schlag sofort zur Ausführung kam. Als
Gen. Couch, einer der tapsern Bekämpser
und Gouv. Orr, einer der fähigsten Be
förderer der gehabten Rebellion Arm in
Arm an der Spitze ihrer respektiven
Delegation und diese selbst paarweise in
die Halle traten u.der Generalpostmeistcr
in einigen passenden Worten auf diese
Erscheinung aufmerksam machte, war die
Wirkung eine elektrische auf das ganze
Auditorium.
Die ganze Versammlung erhob sich
unter donnernden Hurrahs und Hüte
schwcnkcn und wetteiferte mit dem das
„Rallx round tlw ?lnz" spielenden Or
chester. Nock wiederholt und wieder
holt ausgebrachten ChcerS rief Repräsen
tant Hogan von Missouri „Ouos inore
and again!" und abermals erscbollen
die Hurrahs während die Musik das
„Heil Columbia" spielte. Es war im
mer noch nicht genug dem mäcktig erreg
ten UuionSgefühle, denn nun rief Sc
nator Doolittle „drei Hvcks für die 36
Staaten und alle loyal" aus, und auch
dieser Aufforderung wurde mit Enthu
siasmus entsprochen. Die Echos von
diesen lebten Ehcers waren aber kaum
erstorben, als mitten hinein in die Klän
ge des „Star spangled Banner" eine
Stentor-Stimmc den Ruf erschallen liest
~'l'broo olioors kor tbo Ilniun !" Die
EhccrS wurden nicht nur mit ungeschwäch
ter Begeisterung gebracht, sondcrn diese
steigerte sich noch als eine Stimme in die
Scene bincinricf, daß der Erzrcbell,
General Dick Taylor, es gewesen,
der das Hoch auf die Union ausge
bracht. „Diric" und „liankec Dovdle"
wurden nacheinander gespielt und noch
' weitere HurrabS aufPräsident Jobnson,
auf das „Red, Wbiteand Blnc" c. aus
gebracht,che Mr. Randall die Versamm
lung wieder zur Ordnung rufen konntc.
So waren denn die nun beginnenden
Verhandlungen dieses Körpers durch
einen wirtlichen und ergreifenden a
-. tionalcn Verbrüdcrungsakt bestens ein
geleitet und eingeweiht und die letzte
Befürchtungen über eine sich einstellende
DiS-harmvnie wichen aS den Gemü
thern. Nach dem Geschmack eines radi
kalen Umsturzmannes mag diese Scene
nicht gewesen sein, aber giebt es wohl
? keinen aufrichtig unionistisch und nation
gcsinntcn Mann, der sie nicht als einen
guten Boten schönerer Tage begrüßen
wird? Seit der Süden die Waffen
niedergelegt, sich überwunden und die
Frage des Rechtes der Secession als ge
. gen ihn entschieden erklärt hat, hörten
die Drgane des Radikalismus nicht ans
> die Gesinnungen des Südens zu ver
> dächtigc, um das loyale Volk des Lan
° des für ihre unionsseindliä'e Politik zu
' stimme.
Nichts kann daher bei der Lage, in
welche die in der Nationalgescbgebung
' tonangebenden Radikalen das Land ge
° bracht haben, wünschenswertker sein, als
diese Anwesenheit leitender Männer des
Südens in unserer Mitte; und die Re
' den, welche Gvuv. Orr und Ergouvcr
cur Pcrry von Süd-Carolina in oder
außer der Convention noch halten dürf
ten, werden dem loyalen Norden verläß
licheren Aufschluß über die Stimmung
des Südens gebe, als die Sendlingc
und Skribler der radikalen Wühler.
Mit großer Einhelligkeit wnrdc in der
, zweiten Sihung der Bericht über per
. mancntc Organisation, den Montgoincry
. Blair erstattete, aufgenommen. Die
Nvmination des Sen. Doolittle zum
, permanente Vorsitzer der Convention
. wurde enthusiastisch begrüßt und seine
, treffliche stledc findet der Leser an einer
. andern Stelle.
Ebc am Mitwoch die Sihung der Con
vention eröffnet wurde, zeigte sich der
. demokratische Gvuvrneurs - Candidat,
r Hie sier Clymer; demselben ward
von de Tausenden Versammelten ein
- warmer Empfang zu Theil.
Aus allem diesem ist zu ersehe, daß
t die Convention von Anfang bis zu Ende
, eine erfolgreiche und befriedigende war.
, Die Zahl der Besucher war immens,
c Man rechnet, daß nicht wenigcr als
. 15,000 Menschen (so viel soll der soge
- nannte „Wigwam" fassen) am Mitt
, wvch innerhalb des Gebäudes gegenwär
x tig waren, indem sich Kopf an Kopf
t reithe. Möge das Band der Eintracht
und des Friedens das ganze Volk
, dieser Union umschlingen!
Die (?onvcntionSbeschlnssr.
Wir machen unsere Lesern besonders
aufmerksam ans „die Darlegung der
(Grundsätze", womit die Philadelphia-
Convention ihre Arbeiten geschlossen
' hat und die in einer andern Spalte sich
befinden. Das ist eine Platform von
' unumstößlichen constitutionellen Wahr-
Helten, gegen welche die radikalen DiS
'' unionisten vergebens mit ihren Tophi
' stcreien und humanen Phrasen ankäm-
pscn werde. In diesen Beschlüssen ist
' ein pflichtvergessener, usurpatorischcr
Congreß dircct vor das Forum des Vol
kes geladen, um sich, ehe er wieder gewählt
werden kann, über seine vergangenen
Werke und Thaten zu verantworten.
Wenn das Volk in seiner überwiegenden
Mehrheit in den nächste Wahlen nicht
' zu dieser Principienerklärung halten
sollte, dann haben es die Radikalen al
lerdings besser beurtheilt, indem sie sich
erlaubten, das Volk für eine Reihe von
Jahren ungestraft mit falschen Vorwän
den zu blenden. Doch wir sehe besseres
Vertrauen in die Intelligenz und die
gesunde Gesinnung des Volkes und zwei
feln nicht, daß es an diese radikalen
„llnivnsrettern" der bittern Erfahrungen
genug gemacht hat, um sie noch weiter
mit dem Frieden des Landes und der
Zukunft der Union spielen zu lasse.
-Der Bericht über den Stand der öffentlichen
Schuld wird
de. er Bericht igt auch, daß die llmtau
schung von 7)3oer in sj2oer schnell vor sich
geht.
Die von Zeit zu Zeit im Schaßamt einlau
fcndenßerichte ergeben eine allmähligeAbnakmc
des Schmuggels än allen Grenzen, besonders
an der Rordgrenze, wo die Gelegenheiten da
zu zahlreich sind.
Locale Neuigkeiten.
Lancaster, Pa.
Donnerstag, August 23, 1866.
Gourt. Die August Court der viertel
jährigen Sitzungen für Lancaster County nahm
am Montag Morgen ihre Anfang -, die Rich
ter HayeS und Brinton waren anwesend. C.
L. Hunsecker von Mannheim Township wurde
zum Obmaun der Großen Jury ernannt. Die
Conrl hat ziemlich viele Arbeit: nicht nur sind
170 neue Fälle zu erledigen, sondcrn auch och
Ii; von früheren Sitzungen her aufgeschobene.
Nacktrag zun, Sängerfest. Um
nscren Bericht über da schöne Fest zu ergän
zen, müssen wir noch hinzufüge, daß der
„Männcrchor" am Montag vor dem Concert
dem „Licderkranz" ein großes pbotographischeS
Bild seiner sämmtliche (2!) Mitglieder in
elegantem Rvcoco - Goldrahme überreichte.
Hr. Steinmüllcr,Dirigent des „MännerchorS"
begleitete die Ueberrcichung des Geschenkes m.t
einer angemessene Rede, worauf vi-. Wind
wart von Baltimore in herzlicher Weise erwie
derte.
Da auf Dienstag anberaumte Piknik wurde,
wie wir schon in der letzten Nummer bemerkten
wegen der ungünstigen Witterung auf Mitt
woch verschoben ; doch hielt der strömende Re
ge die lustigen Sänger nicht ab, einen Ausflug
nach Millcröville zu unternehme, worüber ein
de Schilderung liefert:
„Wir brachen um ? Uhr in langein Zug
aus Schweizerwägelche nd Omnibussen be
stehend, denen ein wohlgcfüllter Provianrwagcn
voraus geeilt war, nach dem 5 Meilen von hier
enifernien DörfchenMillerSville auf. MillerS
ville, lltiüt--I'AXt Einwohner zählend, macht
einen äußerst günstige Eindruck. Ein pracht
volle Gebäude ist pje „Pennslvania-tate-
Normal Schule", wo Lehrer und Lehrerinnen
ausgebildet werden.
cso hübsch die Fahrt nach MillcrSvillc, desto
langweiliger der Aufenthalt daselbst. Die
Sänger waren abgespannt; es wollt- kein rech
tes Leben in das Ganze kommen. D S Mo
notone ward durch die Dazwisd en,.mft des
Kreis der Sänger und begrüßte sie mit herz
lichen Worte, in die sich bei der Erinnerung an
Freund ynd Sän
schritts voranschritt.
Gegen Abend nach Lancaster zurüstgekehr,
leisteten Viele Einladungen in Privathäuser
Folge. Gegen Mitternacht zogen die „Lieder
kränzler" und Mitglieder des „MännerchorS"
vor die Wohnung des Mavor Sanderson, dem
eine Serenade gebracht ward. Nack Absingen
der Lieder: „Wie hat er sie geliebt", von
Adam, „die Kapelle", von Kreuzer, und „Wer
hat Dich, Du schöner Wald", von Mendelsohn
trat der aus dem schlafe geweckte Mayor auf
die Treppe und bedankte sich in kurzer Ansprache
für das Compliincnt, woraus ihm ein musikali
sches Hock gebracht ward und die Mitternachts-
Sänger ihre Quartieren zuzogen."
Das Pic Nie selbst war vom besten Wetter
Hinsicht gelungen. Beinahe 3000 Menschen be
lebten den Fcstplatz (Rocky Spring), und Ge
sang, Tanz, Spiele und Reden wechselten mit
crt, i welcher letzteren die fremde Sänger den
Mayor ersuchte, für die Bewohner Lancaster'S
hrcn herzlichste Dank für die freundliche Auf
nahme und Behandlung entgegenzunehmen.
Der Mayor erwiederte in passender, herzlicher
Weise. Nicht geringen Spaß gewährte da
PrciStanze, und als die glückliche Gewinner!
de Preises, bestehend aus einem Paar großer
Holzschuhe, mit furchtbaren Nägeln beschlagen,
wurde von de Preisrichtern (Steinmüller,
Lcnschow und I. Rees) Fräulein Lizzie Weber
unter großem Beifall ausgerufen.
Erst spät Abend kehrten Sänger und Sän
gerfrcunde nach der Stadt zurück. Alle in dem
Bewußtsein, och nie eine solch vergnügten Tag
zugebracht zu haben.
Am Donnerstag Morgen rüsteten sich die
Mitglieder de „LiederkranzcS" zur Heimfahrt.
Vorher folgte sie noch einer Einladung nnse
rc gastlichen Hrn. I. I. Sprenger, welche! sie
mit einem eleganten Frühstück bewirthete, und
einer andere Einladung de Hrn. Christian
Wittig, Besitzer des Gasthofs zum „König von
Preußens", woselbst gleichfalls eine reichbesetzte
Tafel ihrer harrte, lb Minuten nach elf Uhr
ahm der Zug die lieben Sänger auf, und ge
leitet von eincm herrlichen AbschicdSliede des
„Männerchor" und von endlosem Hurrahrufen
der zahlreichen Zuschauer zogen sie ihrer Hei
math zu, sicktlich zufrieden mit ihrer Sänger
fahrt nach Lancaster.
Nothzuchtversiick- Am Samstag
Morgen versuchte ein Neger, Namen Charles
Smith, ein weißes Mädchen, Elizabeth Mc-
Cullough, das mit ihm für Hrn. C. Blackburn
von Coleraine Township arbeitete, zu nothzllch
sämmtlicke Kleider vom Leibe und in Fetzen ge
rissen erhielt, gelang es ihr, in deu oberen
Stock zu entkomme. Sie reichte bei Squire
Hevbergcr eine Klage ei, und in Ermangelung
von Bürgschaft wurde der schwarze Don Juan
ach dem County Gefängniß geschickt. Wäh
rend ihn jedoch Polizist Schcllenberger dahin
führte, gelang es ihm, sich aus dem Staub zn
machen. Auf seine Einlieferung ist eine Beloh
nung von HllXt gesetzt.
DaS sind die praktischen Folgen der StevenS'-
schen NegergleichheitSlchre!
Nicht ist wünschcnswcrthcr, als ein
guter Appetit, und zum Zweck einer gehörigen
Verdauung Magen nd Eingeweide in vollkom
mener Ordnung z halten, wa die Gesundheit
sicher und dauernd macht. Wo der Appetit
<soc's DiSptpsia Kur sofort gebraucht
werden. Es ist dies eine vortreffliche Medizin,
die richtigem Gebranchc ein sicheres Resultat
A Gltcr. Eine Warnung vor bun
,cnZchiefcrstifien erläßt die königliche Regierung
in Cöln, da diese, mit arsenikhaltigem Schwei
nefurtcrgrün gefärbt, ein hellgrüne Acußere
habe. Die durch chromsauereSßlcioryd gefärb
ten Stifte sind gelb, die mit Mennige bemalten
roth. Alle diese Mineralfarben wirken giftig,
und da Kinder nicht selten die Schieferstifte kau
en, so wirken deren Theile durch diese Mineral
farben vergiftend auf den Organismus. Wir
müssen daher die Eltern warnen, keine solche
färbten Schieferstifte den Kindern zu gehen,