Pennsylvanische Staats zeitung. (Harrisburg, Pa.) 1843-1887, July 19, 1866, Image 4

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    Verschiedenes.
Der deutsche Krieg nd das Recht.
Wer hat das Recht gebrochen ? Diese
Frage wird täglich in Deutschland auf
geworfen, während schon 600,000 Preu
ßen, 800,000 Oestreicher, 400,000 Ita
liener und 300,000 Mann aus den
Kleinstaaten unter Waffen stehen, um
aller Welt mit dem Säbel in der Faust
zu beweisen, daß kein Recht extstirt.
Welches Recht soll Preußen respekltren?
Das Bundesrecht ! So sagt Oestreich,
und so sagen die kleine, nud so sagen
Millionen vom Volk. Aber ist denn
da Bundesrecht nicht schon von 1848
allen Fürsten und von der ganzen Nation
aufgehoben worden ? llnd haben nicht
päter alle Parteien, nachdem es durch
Reaktion wiederhergestellt worden war,
dasselbe für ungenügend, für nicht
bindend, für null und nichtig erklärt ?
Deutschlands politischer Zustand ist
also ein durchaus rechtsloser, abgesehn
davon, daß sein früheres sogenanntes
Bundesrecht nur ein von den Fürsten
dem Volk aufgedrungenes Unrecht
war, welche von der ganzen Nation
verwünscht und verflucht wurde, und
wogegen zahlreiche Volksagitationcn
(auf dem Wartburgfest, auf dem Ham
bacher Fest, in dem Frankfurter Attentat)
gemacht wurden, bis cS der Sturm von
1848 zerbrach. Und diese Leiche will
man abermalszum Leben galvanifireu!
Das wird unmöglich! Freilich, wenn
der Kampf losbricht und während
desselben wird man keine Zeit haben zu
neuer Organisation.
Die Kleinstaaten werden nur als
Provinzen Preußens oder Oestreichs
mitkämpfen oder besetzt werden. Es
ist sehr die Frage, ob man irgendwo
der Volkspartei, die sich unter Führung
alter Demokraten (worunter auch
Struve) bilden und ein Volksregierung
für ganz Deutschland estreben will, nur
erlauben wird, irgend etwas zu unter
nehmen. Im Kreig giltnur Schweigen
und Belagerungszustand. Oder man
braucht sie als Mittel zum Zwecke gegen
Preußen oder Oestreich.
In Deutschland ist man der Ansicht,
daß der Krieg äußerst schnell beendet sein
werde. In Norddeutschland denkt man
Oestreich werde im Verlauf einiger Wo
chen total besiegt sein, in Süddentsch
land glaubt man, Preußen werde in aller
Schnelligkeit unterliege. Dies sind
Irrthümer, die nur durch lokale Vor
eingenommenheit und Kurzsichtigkeit
erklärt werden können. Wenn das
Schwert einmal gezogen ist, so wird es
nicht so bald wieder eingesteckt werden;
es müßte denn von Außen durch die
gewaltige Macht Frankreichs im Westen
und durch die kolossale Macht Rußlands
im Osten ein kurzer Schluß dlktirt werden.
Welches aber wird das neue Recht
sein, welches auf diesen großartigen
Streit folgen kann ? Wie sehr steht zu
fürchte, daß es ein neues Unrecht
werden mag ! Denn wo Despoten über
mehr als zwei Millionen Soldaten
z gebieten haben, wo zwei Millionen
Schwerter in die Wagschalc der. Tyran
nei und des Absolutismus falle, da wird
die Schult des Volksrechts, der Volks
souveränität und der Freiheit hock in
Luft geschnellt werde, Wenigstens
für die nächste Zeit! Möge uns unsere
Befürchtungen trügen, möge sich die
deutsche Nation muthiger, und freiheits
liebender zeigen als wir erwarten.
Wir werden das mit der größten Freude
begrüßen. Heil Deutschland! Heil
der deutschen Nation! Heil ihre-
Freiheit!
Dir Launen des Blitzes.
Während des Gewitters vor einigen Ta
gen schlug der Bitt in die Scheune des
Hrn. Winzenrieth in Lake County, Illi
nois.
Der junge Herr W. sah wie der Strahl
an der Scheune hinabfuhr und eilte hin
aus, um zu sehen, ob derselbe keinen
Schaden angerichtet habe. Da fand er,
daß drei Schweine erschlagen waren,
die Scheune jedoch keinen weiteren Scha
den gelitten habe. In demselben Augen
blicke aber hatte der Blitz auch in's Haus
geschlagen, denn als Herr Winzenrieth
in die Stube zurückkehrte, war die
selbe schon ganz voll von Oualm und
Rauch.
Der Blill hatte die vergoldete Spitze
des Blitzableiterg getroffen; von da
fuhr er den Kamin hinab in den Ofen,
den er umriß, das Feuer hinausschleu
derte, und der eben vor dem Ofen stehen
den Frau des Hrn. W., die ihr kleinstes
Kind auf dem Arme hatte, am Arme
herabfuhr, so daß sie das Kind fallen
ließ und selbst zu Boden stürzte. Un
mittelbar hinter ihr, stand ihr fünfjäh.
rlgeS Töchterchen, das der Blitz ebenfalls
z Boden warf und ihm die Schuhe
von den Füßen riß und die Zehen des
einen Fußes verbrannte.
In demselben Augenblick hatte der
Blitz aber auch schon den Großvater ge
troffen, der von der einen Stube in die
andere gehen wollte. Auch er wurde zu
Boden geworfen und die Schuhe wur
den ihm auch von den Füßen gerissen.
Als Herr W. in die Stube trat, fand er
di- vier Personen noch auf Hein Boden
liegen, alle im bewußtlosen Zustande.
Die Mutter nd die beiden Kinder ha
ben sich so ziemlich wieder erholt, bis auf
die Brandmale am Arm und an den Fü
ßen, die der Blitz gezeichnet hat. Der
Troßvater jedoch soll sich, wie uns mit
getheilt wird, noch in einer gewissen Be
täubung befinden und noch sehr ange-
griffen sein, doch ist eine wirkliche Ge
fahr nicht vorhanden.
Zu derselben Zeit schlug der Blitz
auch in die Scheune eines benachbarten
Farmers, wo er einige Posten losriß,
sonst aber keinen weitern Schaden an
richtete. —Cb. S. 81.
Schreckliche Wirkung eines Blitz
strahls.
Während einer der Telegraphisten am
2ten Jült die Linie zwischen JuleSburg
und Alkali auszubessern im Begriff war,
hörte er von mehreren Personen, daß
John Whttton, ein Treiber in dem
Train des Hrn. Alex. Benham, etwa 8
Meilen westlich von Alkalt den Telegra
phendraht, der am Boden lag, aus ir
gend einem Grunde anfhob, als in dem
selben Augenblicke der Draht an jener
Stelle von einem Blitzstrahl getroffen
wurde. Der Draht wurde in kleine
Stücke zertrümmert und Herr Whitton
war sofort eine Leiche. Die Leute, wel
che in der Nähe des Platzes sich befanden,
an welchem sich der Unglücksfall ereig
nete, wollen gesehen haben, daß ein
Feuerball von der Dicke einer gewöhnli
chen Faust aus Whitton's Brust auf
stieg, als er getödtet wurde.
Ein interessanter Prozeß.
Bon der Weichsel (einem bekannten
Fluß in Deutschland) schreibt man dem
„Publicistcn" - —Es geht uns folgende
Privat-Mittheilung über einen dort
schwebenden interessanten Civilproceß
zu. Ein dortiger Gutsbesitzer, der eine
große Heerde Schafe besaß, sandte die
selbe täglich in der betreffenden Jahres
zeit auf die ihm auf der andern Seite
des Flusses gelegene Waide. Zum
Transport der Heerde über den Fluß
wnrde eine Fähre benutzt, die der Schä
fer lenkte.
An einem Abende, als der Schäfer
soeben seine Heerde auf die Fähre getrie
ben hatte, und zum Abstoßen von der
Wiese bereit war, sah er aus der Ent
fernung einen Mann herankommen,
hörte seine Bitte, ihn doch an das andere
Ufer mitzunehmen, leutselig an, und ge
währte dieselbe, woher er den Fremden
anwies, auf dem Seitenrande der Fäh
re sich niederzulassen. Letzterer war vom
weiten Wege, deu er TagS über gemacht
hatte, so erniüdet, daß er bet dem sanften
Schaukeln der Fähre alsbald einzuschla
fen begann und in Folge seines schwan
kenden Sitzes mit dem Kopfe wiederholt
nach vorn zu nickte, wie dies in bequemer
Stellung Schlafenden wohl zu begegnen
pflegt. Dies sah der die Heerde leitende
Bock. Zuerst sah er nur den Nickenden
boshaft an, dann aber, als dieser mit
der Kopfbewegung fortfuhr, die dem Bock
offenbar eine Einladung zum Angriff zu
sein schien, sprang er wuthentbrannt mit
gesenktem Haupte auf den Schlafenden
und stieß ihn mit seinen Hörnern so hef
tig vor den Leib, daß der Mann über
Bord in'S Wasser fiel.
Bei dem unerwarteten Angriffe hatte
sich die Hörner des Bockes aber in die
Kleidungsstücke des Mannes verwickelt,
und es wurde hierdurch der Bock mit in
das Wasser gezogen. Kaum sahen dies
die Schafe, als sie ihrem Naturtriebe fol
gend, dem Bocke nachsprangen, und nur
mit großer Mühe gelang es dem Schäfer
unter Mitwirkung des Hundes, einen
geringen Theil der Schafe zu retten.
Der größere Theil wurde von dem rei
ßenden Strome fortgeführt und ertrank.
Während dies auf und neben der Fäh
re vorging, hatte der bereits untergesun
kene Fremdling sich mit Gewalt von den
Hörnern des Bockes befreit, war wieder
aus die Oberfläche des Wassers gelangt,
zur Fähre und hatte sich
auf dieselbe geschwungen. Nachdem er
sich hier so viel wie möglich das Wasser
abgeschüttelt, bemerkte er. daß ihm seine
werthvolle Uhr und seine Briestasche mit
Geld aus der Tasche gerissen worden
waren, nnd empfand jetzt nicht geringe
ren Schmerz über seinen Verlust als der
Schäfer. Das Einzige und Beste, was
jetzt zu thun, da doch nichts mehr zu ret
ten, war so schnell wie möglich an's
Land zu kommen, und dies brachten die
beiden Männer denn auch alsbald zu
Stande. Am Lande trennten sie sich,
der Schäfer, um seinem Herrn die Kunde
von dem Unglücksfall zu bringen, der
Fremde, um sich im nächsten Wirthshause
zu trocknen. Als der Gutsbesitzer da
Unglück erfuhr, fiel.sein ganzer Zorn
auf den Fremden, der das Gastrecht sei
ner Ansicht nach so schmählich gemiß
braucht hatte, und er lief, so schnell er
konnte, nach dem Wirthshause, um den
Mann anzuhalten. Bei diesem aber kam
er gerade recht an, denn der Fremde ver
langte den Ersatz seiner Uhr und seines
Geldes, indem er behauptete, der Herr
sei dafür verantwortlich wenn durch die
Fahrlässigkett seiner Leute einem Dritten
ein Verlust zugefügt würde. Bei de so
entgegengesetzten Ansichten beider Par
teien war eine friedliche Ausgleichung
natürlich nicht möglich, und es ist daher
zwischen beiden Personen zu einem Civil
prozcß gekommen, dessen Entscheidung
gewiß für viele Juristen eine interessante
sein wird.
Srenge der preussischen Offiziere.
Wie preußische Offiziere sich die Liebe che
Mannschaft erwerben, darüber wird aus Mei
derich in der Rh. und R. Zeitung Folgen
des berichtet:
„Bei dem Durchmarsch der 57 durch
unsern Ort stand die betrübte Mutter des beim
Regiment dienenden Hermann G.... von hier
an d Chaussee eine Tasse Kaffee für ihren
Sohn bereit haltend. Wer kennt nicht die Ge
fühle einer Mutter ? Wer begreuft nicht den
Schmer, derselben inmitten einer so bewegten,
schweren Zeit ? Wer aber beschreibt ben Schmerz
der Mutter und die Entrüstung der Umstehenden
als dn Sohn, der, ohne sich aufzuhalten,
den ihm von der Mutter dargereichten Labe
trank zu sich nehmen will, von dem gestrengen
Herrn Hauptmann seiner Compagnie vermittels
zweier kräftigen Ohrfeigen in Reib und
Glied zurückgeführt wird?"
Da Fahnenfest in Philadelphia.
Der Zug, welch sich am 4. Juli zu Phila
delphia um 10 Uhr Morgens nach dem „Jnde
pendence Square" in Bewegung sehte, war ein
höchst imposanter und machte einen erhebenden
Eindruck. Nebst dm Veteranen, die mit ihren
durchlöcherten und zerfetzten Schlachten-Fahnen
rückten, gewährten die Waisenkinder der ge
fallen Soldaten den ergreifendsten Anblick.
Sie waren von einer Ehren-Eskorte von Feuer
leuten begleitet; die Mädchen fuhren in den
Ambulanzen der Feuer-Compagnien und die
Knaben marschirten in militärischer Uniform
hinter ihnen her. Man brauchte nur die Kin
der zu sehen, um die Ueberzeugung zu gewinnen,
wie gut für sie gesorgt ist. Kein Land der
Welt hat für die Hinterbliebenen Familien von
Soldaten's viel gethan, wie die V. Staaten,
und speciell uns Staat, der jene Waisenkinder
adoptirte.
Um Ii Uhr hatte die Prozession da Square
erreicht. Dort war hinter dem Stadlhause eine
große Tribüne richtet, auf der etwa 0000 Per
eröffnet, der von dem MusikcorpS unter Leitung
des Hrn. Birgfeld gespielt wurde. Rev. Dr.
Brainerd sprach dann ein Gebet, worauf die
„Händel- und Haydn-Gesellschaft" unter Lei
tung de Hrn. Carl Sentz das „Star Spang
led Banner" sang. .
Es hielt darauf Gen. Meade, dem die Funk
tion der Fahnen-Ueberretchung an den Gouvcr
neue übewiesen war, eine Anrede, welcher wir
folgende Stellen entnehme
„Auf Ersuchen der Tapfern aus unserem
theuren Staate Pennsylvanien, die ich im Felde
anführte, überreiche ich Ihnen, dem obersten
Magistrate diese Staates, hiermit die zerfetzten
Schlachtfahnen, welche diese edlen Männer 4
Jahre lang im Kugelregen dem Feinde entgegen
trugen. Keine der Ehren, die mir wegen mei
ner geringen Dienste für da Baterland erwie
sen wurde, ist mir so herzerbebend, auf keine bin
ich so stolz, als daß ich bei dieser Gelegenheit der
Repräsentant dies tapfern Männer bin. *
der nicht in sein Erde die heilige Ucbcrrcste
pennsylvanischer Helden birgt. Die Soldaten
von Pennsylvanien thaten ihre Pflicht, und
während wir keinen Borzug vor ander Staaten
jenen vor uns an. Auf der EhrenroUc der
Gefallene, wie der Lebenden stehen die Namen
der Offiziere und Soldaten vn Pinsylanicn
unter den Ersten.
Das Werk ist gethan. Frieden kehrte use
men; und im Namen der Soldaten von Penn
sylvanien, welche stolz auf ihre Thaten und der
Dankbarkett bewußt sind, die man ihnen schul
det, überreiche ich sie Ihnen, um sie für den
Staat in Empfang zu nehmen, als Zeichen der
Väter im Kriege für die Union thaten, und in
Verräthcrn in der Zukunft da Schicksal zu
verkünden, das sie erwartet, sollten sie ihre
Hand gegen ihr Vaterland zu erheben wagen.
Gott möge dieses große Land segne, dem er
wieder nothwendig werde, daß die Söhne
PennsylvanienS z den Waffen gegen ihre
Brüder greifen müssen. Gott möge uns gan
zes Land segnen und die Herze Atter zu jenen
Tage der Einheit und des Friedens zurückfüh
rc mit allen ihre stolzen Erinnerungen,"g
Gen. Meade überreichte sodan dem Gou
verneure die Jahne des 82. Pennsylvania Rcgi
mentes, worauf alle Fahne auf d Plattform
gesammelt wurde.
Hr. Eurtin bemerkte in seiner Erwiederung
unter Anderem -
„Im Namen PennsylvanienS gab ich Ench
diese Fahnen neu und ganz und bat, sie in allen
Gefahren zu hüten und zu vertheidige. Ihr
bringt sie mir wieder, zerrissen von Rebellenku
gel, nach vielen Siegen und frei von jedem
Makel, geheiligt durch das Blut Eurer gefalle
neu Brüder, im Sturme über die Feldrr von
100 Schlachten getragen. Niemals hatte ei
Staat edlere Söhne, oder empfing edlere Ge
schenke von ihnen. Diese Fahnen erzählen von
Entbehrungen, von Muth und Tod, von heißer
Vaterlandsliebe, von tausend Licbeöbotfchaften
an Mütter, Weib, Kinder und Bräute, von
TodcSgebeten zu Gott.
Der Staat wird diese theuren Zeichen hüten,
bis zur Zeit ein Genius auferstehen wird, um
sie im unsterblichen Gesänge zu feiern.
Mögen diese Flaggen niemals wieder entfaltet
werden, niemals wenigstens in einem solchen
Kriege, und mögen alle Mensche, welche die
Uedermacht dieser freien Regierung sehen, für
immer den Gedanken an Zerstörung aufgeben.
Denket daran, daß sich zu GrttySburg das kost
bare Blut von 18 loyalen Staaten vermischte
und bom Boden PennsylvanienS getrunken
wurde. Durch diesen Blutverlust sind wir für
alle Zeiten der Uuion, der Freiheit, der Natio
nalität, der Brüderlichkeit, dem Frieden auf Er
den und dem Wohlwollen gegen Menschen ver
pflichtet.
Jetzt, wo der Krieg zu Ende ist, gebe wir
Denen Frieden, die uns Krieg gaben, und Gr
rechtigleit Allen. Wir übergeben ihnen und
ihren Kindern den Ruhm der Zukunft und den
Segen der Freiheit, wenn sie der Tugend und
den Gesetzen Gehorsam leisten wollen."
Darauf folgte da Schlußgebet von Caplan
Gries. Alsdann wurde „Old Hundred" mit
großem Effekt von der „Händel-und Haydn
sellschaft" gesungen. Bischof Simpson sprach
den Segen und der Krönungsmarsch von Mey
erdeer, ausgeführt von Birgfcld'S Musikcorps,
machte den Schluß.
Eine unsinnige Wette.
Peter Mortis, Besitzer eines kleine Taback
ladenS in Philadelphia, hatte mit einem Freunde
die sonderbare Wette eingegangen, daß er 2t
Stunden lang oben auf einem Pfostrn, der vor
seiner Thür steht, stehen könne. Dieser Pfosten
wurde erst kürzlich gesetzt, ist etwas über acht
Fuß hoch und sollte oben auf demselben die Fi
gur eines Indianers angebracht werde, zu wel
chem Zwecke sich an der Spitze des Pfostens ein
etwa zehn Zoll im Gevierte haltendes flacht
Brettstiick befindet. Am Freitag Vormittag um
halb 11 Uhr bestieg MottiS den Pfosten und war
natürlich bald von einer gaffenden, neugierigen
Volksmenge umringt, die, nachdem sie erfahren,
um was e sich handle, sich damit amiisirte, ih
rer Seit Wetten zu allen möglichen Beträgen,
von einem Viertel an bis zu bedeutenden Sum
men, über MottS Fähigkeit, aus seinem Pfosten
auSzuharren, einging. MottS Situation selbst
war sicher nicht die angenehmste. So auf ei
nem Pfosten in der heißen Sonne zu stehen, ist
keine Kleinigkeit, und MottS schützte sich gegen
dieselbe so viel als möglich durch einen aufge
spannten Regenschirm, allein nachdem er bereits
3 Uhr Abends hin eine todende, etwa 500 Köpfe
Ein wii th ende r Elc pha I. Der
zu Dan Rice'ö Thierscha gehörige Elephant
„Romeo", seit einiger Zeit minder gefügig,
legte auf dem Wege zwischen Carbondale nd
Mount Pleasant, Luzerne Co., eine ungewöhn
liche 'Neigung zur Widersetzlichkeit an den Tag,
indem er sich weigerte, Fuhre auszuweichen
u. s. w. Als er bei seiner Ankunft zu New Mil
ford sich fortwährend widerspenstig zeigte, be
schloß Rice, denselben zu bändigen, zu welchem
Zwecke mau seine Hintcrdeinc an einem
Baum fesselte und einen Strick an seine Vor
derbeine zu befestigen suchte, um ihn vermittelst
dies Vorkehrung niederwerfe zu könne. 'Nach
vielen vergeblichen Beniühnngen war der Ver
such erfolgreich. Der Strick wurde mit einem
Flaschcnzug verbünde, und sechzehn 'Männer
boten ihre äußerste Kraft auf, den Clcpkaiiten
zu Boden zu bringen. Er wußte jedoch ihr
Borhaben zu vereiteln. 'Mit einem Schlag
seines Rüssels lachte er sein Vorderbein frei,
uud durch gewaltigen Andrang zerbrach er die
Fesseln. Die 'Männer zerstreuten sich ach allen
Richtungen hin, verfolgt von dem wutherfüllte
Thiere. Einer derselben rettete sein Leben da
durch, daß er über eine Fenz sprang, worauf
der Elephant, um Geuugthuuug zu erlangen,
eine lange Strecke derselben niederriß.
Endlich gelang es ihnen, daö Ungethüm zu
Boden zu werfen, worauf sie mit Keulen nnd
ähnlichen Waffen dasselbe vollend zu bewäl
tige suchten. Einige fünfzig Schüsse waren
auf dessen Rüffel und andcre Theile scineS
Körpers abgefeuert worden, allein dieselben
Ware nur bis unter die Haut ein
gedrungen.
gc ziehe sollte, indem er noch nicht lauge bei
diesem Geschäfte sei, und es an ihm ziffn ersten
Male verrichte. Der Nachrichter benahm sich
wirklich ungeschickt, denn kaum war der Vcrur
theilte eine Aard (Elle) hoch aufgezogen, so ging
der.Knote des Strickes auf und der Gehängte
fiel wieder auf die Füße nieder. Letzterer ver
lor seine Zeit nicht, er benutzte die Unruhe uud
das verwirrte Drängen, welches i der schaugic
rigen Menge entstände war, legte sich, während
ihre Aufmerksamkeit auf den Henker gerichtet
war, der mit Schimpf- und Scheltwort! über
häuft wurde, auf den Bauch. schlich sich dann
Gemeinnütziges für Land
nnd Haus.
Die Kultur wohlriechender
Kräuter.
Die Kultur wohlriechender Kräuter für den
kannt, ausgenommen in deu Gemüsegärten in
der Nähe großer Städte. Wie bei dem Ban
des Sclcrie, Spinats oder Meerrcttig werden
sie nur als zweite Ernte gezogen, d. h. nachdem
eine Frllhernte von Erbsen, Kraut, rothe Rü
be oder Zwiebeln abgenommen und verkauft
wurde. Die verwendeten Arten sind Thymian,
Salbei, Sommer-Saturei und wohlriechender
Majoran, die ersten zwei Kräuter werden ge
baut im Verhältniß von 10 Acker auf einen mit
den letzteren. Der Samen wird gcsäet im
April auf gut gedüngten, lockeren Bode, wel
chen man sorgfältig rein von Unkraut hält, bis
man die Pflanzen versetzen kau, was thunlich
ist zu jeder Zeit, wenn der Boden frei ist, von
Mitte Juni bis Ende Juli. Da die Pflanzen
gewöhnlich klein uud zart sind, so ist es nöthig,
daß die Bodencrdc recht fei durch Ueberrechen
und Eggen vor dem Pflanzen gelockert ist. Der
Abstand der Pflanzen auf dem Beete ist bei al
le Sorten so ziemlich derselbe 12 Zoll zwischen
den Reihen und B—l 2 Zoll zwischen den Pflan
ze. Die Linien werden wit einem sogcnrnn
tcn Markirinstrumente gezeichnet, und dieses ist
nichts weiter, als ein sehr großer, hölzerner Re
chen mit Zinken 12 Zoll von der Mitte, deren
er o—B hat, und man zeichnet damit eben so
viele Linien auf einmal. (Dieses Markier!-
strument wird noch für viele andere Zwecke be
nützt, zum Bezeichnen der Linien für Frühkraut
z. 8., wo man immer eine Linie überspringend
pflanzt, wodurch der Abstand der gehörige, näm
lich 2 Fuß wird.) In acht bis zehn Tagen,
nachdem die Kräntcrpflanzcn gesetzt wurden,
wird der Boden leicht mit einem Stahlrcchen
aufgelockert, wodurch die Oberfläche von den
Unkrautpflanzen, welche jetzt eben aufgehen, ge
reinigt wird; es geschieht dies iu einem Dritt
theil der Zeit, als es mit der Haue geschehen
könnte und entspricht dem Zwecke eben so wohl,
da vieles UmHacken um diese Zeit völlig nutzlos
ist. In weiteren 10—12 Tagen wird dieselbe
Arbeit wiederholt mit dem Stahlrechcn, welcher
in der Regel erfolgreich alles Unkraut vertilgt,
welches an der Oberfläche ist, um aufzugehen.
Wir gebrauchen einen Stahlrcchen anstatt einer
Haue bei allen unseren Pflanzen unmittelbar
nach dem Aussetzen, denn, wie bereits bemerk,
tiefes UmHacken des Pflanze irgend einer Ar,
wenn sie erst jüngst gepflanzt sind, ist gänzlich
unnöthig, und bei dem fleißigen Gebrauche des
RechedS wird Unkraut leicht niedergehalten, und
es ist große ArbeitSersparniß, dasselbe nie festen
Fuß fassen zu lassen. Die Kräuterernte bedeckt
gewöhnlich den Boden gänzlich um die Mitte
des September, dann wird immer die andere
Reihe abgeschnitten, und jede Pflanze gibt un
grfähr zwei Bündel. Der Zweck des Abschnei
denSdir Reihen, immer mit Ueberspringung
einer, welche stehen bleibt, ist, den stehenbleiben-
Reihen Raum zum Wachsen zu gewähren. In
dieser Weise wird fast da doppelte Gewicht der
Ernte abgenommen, als wenn jede Reihe auf
einmal abgeschnitten worden wäre, und es er
eignet sich oft auf sehr fruchtbarem Boden, daß
man auf der zuerst abgeschnittenen Reibe eine
zweite Ernte erziehlt. Ich hatte etwa eine"
Acker mir Thymian im Herbste 1804 auf diese
Weise behandelt, und der dafür erlöste Preis
betrug über §2000; allein dies war ein Aus
nahmsfall, die Ernte war ungewöhnlich schön
und der Preis doppelt so hoch, als er gewöhn
lich ist. Wie vorher bemerkt, so ist der Durch
schnitiswcrth des Ertrages eine Ackers etwa
§5OO. Kräuter sind eine immer sichere Ernte
für den Marktgärt ; es geht wenig davon
durch Verderben verloren, deiin wen dic Kräu
ter grün nicht verkauft werde können, kann
man sie trocknen, cinpacken und Monate lang
nachher zu Markt bringen. Der gewöhnliche
Preis ist §lO bis 15 per 1000 Bündel ud wir
ziehen es immer vor, die Kräuter zu trocknen,
als sie für weniger als §lO per lilOO zu verkau
fen. Die Erfahrung hat uS gelehrt, daß der
Marktpreis sich so rcgulirt, daß da Zurückhal
ten einen guten Profit für den Gärtner giebt.
Die Auslagen für Bestellung und Zumarktbr!
ge belaufe sich etwa auf §l5O per Acker, die
HauptauSgabe ist das Binden der Bündel.
Vielen unserer fleißige deutschen Gärtner kostet
die Ernte nicht halb so viel, da das Binden ge
wöhnlich von den Franc und Kindern Abends
geschieht; eine angenchme und profitable Be
schäftigung.—Am. Agr.
Versäumt nicht, G,pö zu streue.
Rother Klee ist die wthvollc Bcrjünguiigö
pflanze der amerikaiiischcn Landwirlhschafl und
Gvps ist der längst erprobte Dünger für Klee.
Der Gyps kostek in den meisten Sectio! nur
wenig, von §3—§s per Tonne, und 100—'.>t>0
Pfd. per Acker ist genügeiid. Wir habe jetzt
Maschine, welche 15—20 Acker per Tag be
streue und der Farmer, welcher
Gyps auf seinen jungen Klee zu streue, der un
tcrläßt die Anwendung eines der beste 'Mittel,
seine Bode zu dünge drnn Gpps beför
dert das Wachsthum des Klees und Klee her
cht die Farm. Erbsen, wie Klee, sind gummö
se Pflanze und auf diese Frucht äußert Gvps
auf den meisten Bodenarten einen merkwürdig
wohlthätigen Einfluß. 'Mann kann ihn breit
würfig streuen etwa I—2 Vushel per Acker, zur
Zeit, wo ma die Erbsen säet, oder wenn diese!
den schon aufgegangen sind, streut auch den
Gyps breitwürfig über sie. ES giebt Lcuic,
welche glaube, daß Letztere vorzuziehen sei
daß der Gyps die wohlthätige Wirkung auf die
Blätter äußere. Wenn man daher Gvps auf
Welschkoru anwende, so ist cS gewöhnlich zu
warten bis die Pflanzen einige Zoll hoch auf
gegangen sind, und dann streut man einen Eß
löffel voll oder so auf jeden Hausen üb diesel
ben. Wir haben ziemlich viel Versuche mit
Düngcrmiltelu für Welschkor aiigrstellt und
während viele künstliche Düngerartcn das Er
trägniß stet erhöhte, ist der Gvps der einzige
Dünger, welcher das Erträgnjß so erhöht hat,
welches hinreichend war bei dem Preise von 50
EentS per Bushel die Kosten des angewendeten
Düngers zu decke. Wen Welschkorn in der
Regel §1 per Bushel bringt, da kau Kno
chenmehl, SupcrphoSphat und Guano, wenn
letzterer von guter Qualität ist, mit Profit an
gewendet werde. Allein Gyps kau ma fast
stets mit Vortheil benutzen auf trockenen, hoch
gelegenem Laube, wenn ver Vushel Welichkoin
nur 40 Eeiils bringt.
Natten au den Häuser zu ver
treiben.
Kaufe ein Pfund Ehlorkalk, und streue es
trocken in jedes Rattenloch und an die Plätze,
Wände, und sie werde sich bald fortmachen.
Wenn eine Ratte lebendig gefangen, tüchtig
mit Theer und Fischthran eingerieben, und dann
in die Löcher laufen gelassen wird, so werden die
DerHumorisl.
Ein schlauer Bedienter.
Ein Herr hatte einen Diener, welcher
sich vft verschiedener kleiner Versehen
schuldig machte; damit er ihn nun
nicht für jedes einzelne zu bestrasen
habe, schrieb der Herr seine ganzen Ver
sehen auf, auch zu gleich wie viele
Schläge er dafür bekomme solle. Am
letzten Tag im Monat wurde dann dir
Rechnung regelmäßig pünktlich ausbe
zahlt. Einst kam der Diener am
30. September in der Abwesenheit seines
Herrn in'S Comptoir; er fand folgende
Rechnung aus dem Tisch :
Meines Dieners, Hans Petersen,
Guthaben für seine Versehen im Mo
nat September:
September. Schläge.
1. Vergessen meine Stiefeln zu pu
tzen, '2
2. War in dcrKüche nnd küßte die
Köchin, so daß der Tops an
brannte uud die Grütze verdarb 4
4. Legte ein altes Katzenfell nnier
die Decke des Bettes meiner
Tochter worüber sie am Abend
so erschrack, als sie sich legen
wollte, daß sie in Ohnmacht siel 12
5. Betrank sich in meinem Portwein
und übergab sich in der Wohn
stube, machte daselbst eine furcht
bare Schweinerei 10
8. Als er etwas im Kopfe hatte,
kam er in Schlägerei mit einem
der Knechte und verdarb seinen
grünen Rock 4
3. Aß von einem Braten, welcher
vom Tische kam 3
12. Am Abend saß er in der Mäd
chenkammer, anstatt aufzuwar
ten 5
10. Wollte meine Tochter küssen und
war überhaupt zu üppig 0
20. Verunreinigte seine Schlafstelle 2
24. Beim Einkauf von Sago, Reis,
Rosinen nnd Schnupftabak
schrieb er mir 50 Cents mehr
auf die Rechnung, als cS ge
kostet hatte 5
27. Behauptete krank zu sein, um '
im Bett zu liegen ud einen
Roman zu lesen 4
28. Suchte meine Frau zu über
zeugen, daß ich eine zu große
Freundlichkeit gegen Frl. B.
an den Tag lege und viele an
dere Dummheiten, welche leicht
üble Folgen für mich hätten
haben können 10
2S. Sperrte drei Kerpen in meine
Schlafkammer und eine davon
war genöthigt meine Carpct zu
beschmutzen 7
Summa 80
Das ist eine schlimme Rechnung,
sagt der Diener zu sich selbst, so groß
ist sie kürzlich nicht gewesen, und sei
Rücken begann ibm bei dem Gedanke
an die viele Prügeln schon ordentlich zu
jucken. Aber er fand Rath, nah, eine
Feder und schrieb darunter :
Zu Dank bezahlt, wofür quittirt
H ans Petersen.
Als der Herr nach Hause kam, fand er
die Rechnung quittirt und dieser glück
liche Einfall rettete den Diener für die
ses Mal von seinen Prügel.
Wein man nicht die Wahrheit sage
soll.
Ein Superintendent in einer kleinen
Garnisonsstadt machte seine gewöhnliche
Nachiittagspromcnade,als er an den die
Garnisonsstraße sperrenden Schlagbaum
kam. Ein kleiner Knabe sprang sogleich
herbei und öffnete den Schlagbaum.
„ Das war recht artig von Dir, mein
Kleiner", sagte der Diener Gottes, „gehst
Du auch schon in die Schule ?"
„ O ja !"
„Sag mir doch einmal, wieviel Götter
haben wir?"
~Drei!" war die rasche Antwort.
„Was —drei?" Nachdem der gute Hirte
erfahren, bei welchem Lehrer der Kleine
seine Studien genoß, setzte er seine Pro
menade fort.
Am nächsten Tage erschien er bei dem
Lehrer und erzählte ihm das Vorgefallene
wobei er mit dem Finger ven klugen
Schüler bezeichnete.
„Was?" eiferte der Lehrer, „der
Fritz?" „ Das ist ja einer meiner besten
Schüler." „Wie viel Göller haben wir,
Fritz l"
„Einen, Herr Lehrer!"
„Warum hast Du denn zudem Herrn
Superintendenten gesagt, wir haben
drei?"
„Mein Vater sagt, man muß nicht
jedem 'Narren die Wahrheit" sagen",
war die prompte 'Antwort.
„Was ist das fragte der Lehrer in einer
„Weiß nicht!"
„'Nim, wie sagst Du denn, wenn Du Dich
an de Fuß gestoßen hast?"
„Gott verdamm mich!" lautete die Antwort
haut?"
Herr Oberscht!"
Anzeigen.
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zu verkaufen.
Der Niiterzcichnctc wünscht seine
41 Wohnhäuser nebst Lotten,
gelegen theils an der Dritten Straße und de
ren linmittell'aren Nähe, in „Verbcktown,"
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in Harrisburg, und das Eigenthum befindet
sich in einem gute Zustande. Da Ganze
wird zusammen verkauft. Die Bedingungen
sind baar. Kauflustige sind freundlichst eingc
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Der Unterzeichnete macht hiermit seinen
Freunden und Bekannte, sowie dem Publikum
überhaupt die ergebene Anzeige, daß er obige
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Beste eingerichtet ha, und bittet er, den ihm
früher zu Theil gewordenen Zuspruch auch für
die Zukunft zu bewahren.
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ke der besten Qualität.
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Harrisburg, Juni 28:'00-1J.
Auskunft wird gewünscht
von dem Aufenthalt des Robert Zink, von
gort Wayne, Indiana. Derselbe ist etwa iii
Jahre alt, und hat bereits 5 Jahren i der
Ver. Staaten Armee treulich gedient, Sein
besorgter Vatcr, Hr. John Zink, wohnhaft in
Fori Waync, bittet Menschenfreunde, die nähe
rc Auskunst über seinen Sok Robert zu geben
im Stande sind, ihn (oder auch uns) sobald wie
möglich in Kenntniß zu setzen.
I.
X. 1800. I>.
Das Berühmte
Ziugari Mlerk.
Cholera!
Dieses wunderbare Mittel wurde vor
etwa zwanzig Jahren entdeckt und eingeführt
von Dr.S. CheopsuS, einem berühmte egvpti
schen Arzte.
Er hatte lange den Mangel irgend eines Mit
tels bemerkt und gefühlt, welches Krankhesten
kn d Wurzel fasse und dadurch eine großen
liche Familie damals unterworfen war.
Diese wichtige Frage drängte sich seinem Geiste
täglich in lebhaften Farben auf, wenn er am
Bette der Kranken und Sterbenden saß und die
Wirkungslosigkeit fast aller der damals in Ge
brauch befindlichen Heilmittel beobachtete. Das
veranlaßte ihn zum 'Nachdenken und Erpcrimc
tirc; und ach zehnjährigen Studien und
Mühen übergab er seinen Mitmenschen da
wunderbare Ziugari BittcrS. Die Wirkung
dieses Präparats i Abwendung und Kur von
Krankheiten war so merkwürdig und staunen
regend, daß die schmcichelhastestenßewcise könig
licher Gunst ihm, dem Erfinder, zu Theil wur
den. Sein Name wurde auf die Liste dNo
belniänncr gesetzt und ihm eine goldene Medaille
mit der Inschrift—Dr. S. EheopsuS, der öffcnt
liche Wohlthäter —vom Vicekönig überreicht.
Das Präparat ist in verschiedenen Cholera-
Epidemien sowohl als Abwendung- wie auch
Heilmittel gebraucht worden, und zwar mit so
großem Erfolg, daß es beinahe in alle dic Haupt-
Hospiiälcr der alten Welt eingeführt wurde.
Das alte Sprichwort, daß eine Unze Vorsicht
so viel werth ist als ein Pfund Kur, drängt sich
uns mit wunderbarer Macht auf in Bezug der
Eholcra, und irgend ein Mittel, da uns gegen
diese schreckliche Seuche schützt, sollte daher oft
und ununterbrochen angewendet werden.
Alle Pathologen stimmen jetzt darin überei,
daß das Eholera-Gift auf das System durch das
Blut wirkt, und daß irgend eine Zusammensetz
ung, welche auf die absondernden Organe ope
rirt und dieselben in Thätigkeit erhält, eine An-
Häufung des Giftes abwenden muß, die hinrei
chend ist, ihre schrecklichen Folge aus de Orga
nismus zu äußern. Da gilt nicht nur von der
Cholera, sondern von fast allen andern Körper
leiden, und namentlich den verschiedenen Fieber-
Arten.
Das Zingari - Bitter ist gerade ein solches
Mittel, wie es die obigen Zustände erheischen.
ES wirkt auf die Organe der Absonderung und
Blutreinigung, indem es beide in vollständigem
Gleichgewichte hält. Dieses BitterS ist ganz aus
Wurzeln und Kräutern zusammengesetzt und so
schön eingerichtet, daß jede Organ davon berührt
und belebt wird. Sei Geschmack ist angenehm
. und seine Wirkungen prompt und dauernd.
Zahlreiche Fälle der folgenden Krankheiten
sind dadurch kurirt worden: Cholera, Diarrhöa,
Dysentery, Typhoid und Typhus-Fieber, gieber,
Ague, Nervenschwäche, Anämia, weibliche Un
rcgelmässigkcitcn, Dyspepsie, Blähung, Kolik,
Scrophcln, rc.
Preis Ein Dollar per Quartsiaschc,
Haupt - Depot am Walnutstraße Wharf,
zu Harrisburg, Pa.
Zum Perkauf bei allen Druggisten, Gastwir
thcn und Groccrn.
F. R a hier,
alleiniger Eigenthümer.
Juni 28, 1800.-11.
Pennsylvania Eisenbahn.
Acht Züge (täglich) nach und von Phi
ladelphia und Pittsburg, und zwei
Züge täglich nach und von Erie,
ausgenommen Sonntags.
An uud nach
Sonntag, Mai 20, 1800.
Die Passagier-Züge der Pennsylvania
Eisenbahn Compagnie erlassen Harrisburg und
komme in Philadelphia und Pi-ISburg an wie
folgt -
Oestlich.
Philadelphia Erprcßzug verläßt Harrisburg
täglich um 2.45 Vorm. und kommt in Wcst-
Pyiladelphia an um 7.00 Borm.
Schnellzug verläßt Harrisburg täglich (aus
genommen Montags) um 8.50 Vorm. und er
reicht West-Philadelphia um 1,00 Nachmittags.
Paffagiere frühstücken zu Harrisburg.
Erie Erpreßzug östlich von Erie kommt in Har
risburg täglich an (ausgenommen Montags)
und macht Eonncction mit dem Harrisburg um
8.50 Borm. verlassende Schnellzug.
Tag Erpreß verläßt Harrisburg täglich (aus
genommen Sonntag) um 1.40 Nackm. und
erreicht Westphiladelphia um 5.40 'Nachm.
Cincinnati Expreßzug verläßt Harrisburg tag-'
lich(ausgenommen Sonntags) um 8.30 Abends
und erreicht Westphiiadeiphla um 12.30 Morg.
Supper zu Harrisburg.
Harrisburg AccommodationSzug verlaßt Har
risburg täglich (ausgenommen Sonntag) um
4.lo'Nachm. und crrcicht Westphiiadeiphla 3.40
Nachm. Dieser Zug hat keine Verbindung mit
dem Westen. . ,
Lancasterziig, über Columbia, verlaßt Harris
bürg täglich(auSgmoinmenSonntags) um 7.00
Borm., und erreicht Westphiladelphia um 12.30
Nachmittags.
Dillervillc AecommodationS-Zug, über Mt.
Joy, erlaßt Harrisburg täglich (ausgenommen
Sonntags) um 0.30 Vorm., und erreicht Lau
castcr um 3.10 Vorm., Eonncction machend mit
dem östlich gehenden Lancastcr Zug.
Weg Passagierzug verläßt Altona täglich (aus
genommen Sonntag) um 0.00 Vorm. und er
rricht Harrisburg um 12.40 Nachm.
Lokal-AccommodationS - Zug verläßt Altona
täglich (ausgenommen Sonntag) um 3.55
Vorm., uud erreicht Harrisburg um 0.30 Nach
mittags, >.
Weftlich-
Eri. Mzag westlich, für Erie, v/r.äßt Har.
lagück (ausgenommen Sonutag) um
2.va Vorn, lad erreicht Erte um K.SS Nachm.
Erie Erpreß,u° westlich für Erik, verläßt
Harrisburg täglich (ausgenommen Sonntags)
um -1.10 UhrNachm, uno erreicht Eric um 3.30
Baltimore Erpreßzug verläßt Harrisburg tag
lich (ausgenommen Sonnlags) um 2.00 Vorm.
Altona, wo gefrühstückt wird, um 7.20 und er
reicht Pittsburg um 1.10 Nachm.
Philadelphia Erprcßzug verläßt Harrisburg
täglich um 3.20 Vorm., Altona, wo gefrühstückt
wird, um 8.20 Vorm. und erreicht PittSburg
um 1.40 Nachmittags.
Tag Erprcßzug westlich verläßt Harrisburg
um 2.00 Nachm. täglich l ausgenommen Sonn
tagSl, erreicht Altona um 0.50 Nachm., nimmt
Suppcr und erreicht PittSburg um 12 Uhr
Nacht.
'New Aork Erprcßzug verläßt Harrisburg tag- (
lich um 4.00 Vorm., erreicht Altona, wo man '
frühstückt, um 8.50, und erreich PittSburg 2.00
Nachmittags.
Schnellzug verläßt Harrisburg täglich (aus
genommen sonntags um 4.05 Nachm., A1t0.,,
to.,, wo soupirt, uin 8.5,0 Nachm. und er
reicht Pittoburg m 2.20 Vorm.
Postzilg verläßt Harrisburg täglich (ausge
nommen SomitagS um 2.40 Nachm., Altoona,
wo supirt wird, um 8.30 Nachm. und erreicht
PittSburg um 2.20 Vorm.
Emigrantenzug l westlich), welchem ein Passa
gierwagc erster Klaz>e für die Bequemlichkeit
vou Reisende nach.zwischenstationcn angehängt
ist verläßt Harrisburg täglich (ausgenommen
Montags) um 7 Uhr Vormittags, Altooua, wo
Dinner genommen wird, um 3.00 Nachm., und
erreicht PittSburg um II Uhr Abends.
Dillervillc Accommodations - Zug, westlich,
verläßt Vanrastcr täglich (auSgnvmmcn Sonn
tags um 3.00 Nachm., Mount Jop um 5.3-
Nachni., und erreicht Harrisburg um 3.soNacho
mittags.
Samuel A. Black,
Sup't Mittel Div. Penn'a R. R.
Harrisburg, Juni 28, 1800.
Lcbanvil Valley Brauch
Philadelphia k Ncading Eiseobah.
S t u >i d e n w c ch s e l.
Vier Züge täglich für New-Jork.
A und nach Montag, Mai 21, 1800, laufen
Passagier.Zügc wie folgt:
Abfahrt von Harrisburg.
No. 1 Erpreß um 3.00 Vormittags, erreicht
'New-Aork um 10.00 Vormittags.
No. 3 Schnellzug, um 3.05 Vorm., erreicht
New-Aork um 3.40 Nachm.
No. 5 Postzug, um 8.10 Vorm., erreicht Rea
ding um 10.25 Vorm.
No.^Postzug,^um^ Nachm., erreicht New
bürg und Reading.
No. 3. Einrinnati Erpreß, um 3.15 Nachm.
Aor(,um 5.40 Vorm.
Für Philadelphia und PottSville.
Vormittag/ NoS. B.lO unt> 7
machen Eonncction zu Reading für PottSville,
Tamagua, Allentown, Philadelphia ic., ankom
mend an letzterem Punkt um 1.00 und 7.05
stiachmittags.
Weg-Züge für Zwischen-Stationen.
No. 5 Postzug um 8.10 Vorm., hält an allen
Punkicu und mächt die nämlichen Eonncctionen
zu Reading wie No. 7.
Nachm., hält an in Libanon und erreicht Rea
ding um 11.30 Nachmittags.
Rückkebrende Züge gehen ab wie folgt r
New-Aork—No. 2 Schnellzug um 3.ooVor
mittagS, No. 4 Erprcßzug um 8.00 Nachm. u.
No. 0 Postzug um >2.00 Mittags.
Philadelphia—um 8.00 Vormittags und 3.30
Nachmittags.
PottSville—o.ls 8.30 Vormittags und 2.45
Reading—No. 4 Erpreß um 1.00 Nachts,
No. 10 AccommodalionSzug m 7.35 Vorm.,
No. 8 Postzug um 10.45 Vormittags, No. 2
Schnellzug um 1.48 'Nachm., No. 0 Postzug
um 0.05 NachmiltagS.
Um 7.30 Vorm. AccommondationSzug, hält
auf allen Stationen an.
Verlasse das Reading Eisenbahn Depot zu
Harrisburg für PottSville, über die Auburn u.
Sckuaikill und SuSquebanna Eisenbahn, um
4 Nachm. und kehren von PottSville auf dersel
ben Bahn zurück um 0.45 Vormittags.
Gepäck mit Checks versehen. Für Ticket oder
andere Auskunft wende man sich an
I. I. Clpde,
General Agent, Harrisburg.
Harrisburg, Juni 21, 1800.
Northern Central Eisenbahn.
Durch und direkte Route nach Washing
ton, Baltimore, Elmira, Erie
und Buffalo.
Vier Züge täglich
ach und von
Baltimore und Washington City.
Drei Züge täglich
nach der Nord- und Westzweig Susque
hanna, dem nördlichen und westlichen
Pcnnsylvanien, und New-Aork.
An und ach M ontag, Mai 2l> tBOO,
werden die Züge ans der Northern Central Ei
senbahn wie folgt laufen:
Südlich.
Postzilg verläßt Elmira 4 45 v m
verläßt Harrisburg 135 n m
crrcicht Baltimore 530 u m
Elmira Erpreß verlaßt Elmira 5 30 n m
verläßt Harrisburg 250 m
erreicht Baltimore 700 v m
Schnellzug verläßt Harrisburg t 45 m
erreicht Baltimore 12 30 n m
Harriöb. Acco. verläßt Harrisburg 505 n m
erreicht Baltimore 337 n m
Erie Erpreß verläßt Eric 445 n m
erreicht Harrisburg 833 m
Nördlich.
Posting verläßt Baltimore 315 vm
verläßt Harrisburg 205 n m
erreicht Elmira 10 45 n m
Elmira Erpreß verläßt Baltimore 345 n m
verlaßt Harrisburg 205 m
erreicht Elmira 11 35 m
Schnellzug verläßt Baltimore 12 10um
erreicht Harrisburg 350 n m
Erie Post verläßt Baltimore 7 20 nm
verläßt Harrisburg 12 00 vm
erreicht Erie 0 55 v m
Erie Erpreß verläßt Harrisburg 410 um
erreicht Eric 3 30 n m
HarriSb. Acco. verläßt Aork 7 10 v m
erreicht Harrisburg v m
bürg AccomniodationSzug südlich laufe täglich,
ausgenommen Sonntags. Ter Elmira Erpreß
zug nach 3terden nnd dem Süden lausen täglich,
ausgenommen Montags.
Der Schnellzug nach Norden und Harrisburg
AccomnlodationSzug ach 'Norden kommrn täg
lich an, ausgenommen Sonntag Der Elmira
Erpreßziig ach 'Norden kommt und der südlich
gehende rchiicllzug geht täglich ab. Der Post
zug nördlich und südlich lauft täglich, ausgenom
men Sonntags.
Erie Erpreß ach Süden kommt täglich a.
Um weitere Auskunft wende man sich an die
Office im Pennsylvania Eisenbahn Depot.
I. 'N. Dußarry,
Gen. Superintendent,
Harrisburg, Juni 21, 1800,
S F