Pennsylvanische Staats zeitung. (Harrisburg, Pa.) 1843-1887, July 19, 1866, Image 2

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    Andersonvillr vom August bis Dezember 1864
verantwortlich?" —Die Welt wird mit Staunen
fragen, ob e möglich war, daß Tausende von
Gefangenen sterben gelassen werden konnten,
dl um den Süden in Verachtung zu bringen,
blos de Roman halder.
„Diese einzelne Thatsache liefert de Schlüs
sel zu den Geheimnissen der von den Behörden
in Waschington gegen ihre Kriegsgefangenen
verübten Hinterlist und unmenschlichen Grau
samkeit, —den Schlüssel zu einem Capitel von
Schrecknissen, da selbst die kühne Hand der Ge
schichte zu erschließen sich scheu. Um den Ruf
ine ehrbaren Feinde anzuschwärzen, um eine
falsche Appellation an die Empfindlichkeiten der
Welt zu machen, um einer barbarischen Rache
zu stöhnen, trug Hr. Stanton, der finstere und
boshafte KriegSsekretair zu Waschington, kein
Bedenken, Tausende seiner LandSleutc zum Tode
zu verdammen und dann beten Wachen mit
anklagendem Blute zu besudeln."
Die Staats-Zeitung.
Lancaster, Pa.
Donnerstag, Juli 19,' 1306.
Für Gouverneur:
Hiefter Clymer,
Johnson, Clymer,
und die Union! ! !
Berufung eincr Staats-Conveution
der
ehrenvoll entlassenen
Offiziere, Soldaten und
Seelente
von Pennsylvanicn.
Die Soldaten-Convention, welche am
öten Juni in Ptttsburg zusammentrat,
und welche ihre Kriegsgefährten zur Un
terstützung der radikale Maßregel des
Kongresses verpflichtete, ganz zuwider
der gerechten nd constitutioncllen Poli
tik des Präsidenten Johnson, und welche
ihre Stimmen dem radikalen Gouver
neurS-Candidate, I. W. Geary ver
sprach, miSrepräsentirte die große Masse
der Soldaten PennsylvanienS. So
nach ist eö für nöthig erachtet worden,
eine zweite Conventisn der gedienten
Soldaten und Offiziere der Union-
Armee unseres Staates zu berufen.
Am 28. Juni fand eine Borvcrsamin
lung statt, in welcher beschlossen ward,
am
Mittwoch, den Isten August
eine Staats - Convention in Har
risburg abzuhalten,
um 10 Uhr Morgens,
wozu alle Soldaten, Offiziere und See
leute eingeladen sind, welche ehrenvoll
verabschiedet und Anhänger der nachste
henden Doktrinen sind:
1.) Alle, die zu Gunsten der Ausführung
deS gemeinsamen EongrcßbcschlusseS vom 22.
Juli, 180 l sind, welcher erklärte: „Daß dieser
Krieg unsererseits nicht zur Unterdrückung, noch
Ervberung geführt wird, sondern zur Verthei
digung und Erhaltung der Obergewalt der Eon
stitution, bei ungeschmälerter Erhaltung der
Würde, Gleichheit und Rechte der einzelnen
Staaten."
2.) Alle, die zu Gunsten des Planes sind, die
früher im Aufruhr begriffen gewesenen Staa
ten in ihren früheren Verband zurückzubringen,
gemäß der von Präsident Johnson beurkunde
ten humanen und constitutionellen Politik.
3.) Alle, die dafür sind, daß die Repräsen
tanten vom Süden, welche der Constitution und
den Gesetzen gehorsam sind, sofort in den Con
greß Zulaß erhalten.
4.) Alle, welche Präsident Johnson'S Veto'S
der Freigelassenen Bureau- und Bürgerliche
RechtS-Akte billigen.
5.) Alle, die gegen jegliche Einmischung des
Congresses in diejenigen Rechte der Staaten
sind, welche den Letzteren durch die Constitution
reservirt sind, und Alle, welche dagegen sind,
daß dem Neger das Stimmrecht ertheilt werde.
6.) Und endlich Alle, welche zu Gunsten der
Erwählung von Hiester Clymer, des demokrati
schen Candidaten für Gouverneur von Penn
svlvanien sind, als dem Vertreter der vorher
entwickelten constitutionellen und conservativen
Grundsätze.
Jede Countv ist zur Einsendung von sieben
Delegaten berechticht; und jede County, das
mehr als ein Mitglied in dem Repräsentanten-
Hause desitzt, soll für jedes weitere Mitglied sie
den Delegaten schicken dürfen. Diese Delega
ten sollen von den ehrenvoll verabschiedeten Of
fizieren, Soldaten und Seeleuteii ausgewählt
Außerdem sind alle ehrenvoll aus dem Dien
ste entlassenen Soldaetn und Seeleute, welche
nn dem Zwecke dieses Aufrufes übereinstim
men, zur Betheiligung an dieser Convention
eingeladen.
Ein Republikanisches Congrek--
Mitglied in der Jall!
Der berüchtigte E. V. Culver, der
aboltttowistische „loyale" Kongreß Ver
treter des Crawford und Lenango Di
strtkteS, (wir haben bereits in einer frü
heren Nummer der „StaatSzcitung"
diesen Schurken berührt.) welcher durch
seine finanzielle Operationen verschiede
ne Banken aufgebrochen, und etliche
tausend Arbeiter mit gebrochenen
Banknoten bereichert hat, wurde letzte
Woche durch Th. Höge von Venango
Eounty in die Jall „eingesponnen."
Dort ist noch Platz für mehr „Cul
verS" ok tüs blnoll brigncke !
Diese Radikalen Republikaner sind
d'rnm doch saubere Vögel; sie haben
Alle „Pech —jg, e bißle zu
viel!
Der erste Bchusz
für
Clymer und Johnson!
40,000
Demokraten tu Berathung! ! !
Die Massenversammlung,
welche gestern —den 13. Juli —in Rea
ding zur Eröffnung des Wahlfeldzuges
stattfand, war eine wahrhaft imposante
Demonstration, und mußte jedem un
parteiischen Beobachter die feste Ueber
zeugung von dem Siege der guten Sache,
welche Htester Clymer vertritt,
hervorrufen.
Da unser Blatt diesen (Donnerstag)
Morgen zur Presse geht, so lönnen wir
heute die näheren Einzelheiten dieser
Volks-Demonstration nicht bringeu; so
viel wollen wir jedoch sagen, daß wenig
stens 40,000 Menschen versammelt wa
ren ; die beste Ordnung und der größ
te Enthusiasmus herrschte unter den
Tausende, welche aus Nahe nnd Ferne
herbeigeeilt waren, um hier zusammen
das feierliche Gelübde der Treue gegen
die alten demokratischen Grundsätze zn
erneuern. Die Worte der begabten
Redner fuhren wie zündende Fuuken
unter die Massen, und nicht endendwol.
Lende Lebehochs für Clymer, Johnson,
und die ganze Uniozz stiegen unzählige
mal zu dem Himmel empor.
Das Nähere müssen wir wegen der
Kürze der Zeit auf die nächste Nummer
unseres Blattes verschieben.
Ein neuer Sieg
der Demotratisrhen Partei!
Am letzten Samstag (Juli 14) ent
schied Rickter Allison den streitigen Fall
der Wahl eines Straßen-CommissärS in
Philadelphia, und zwar lautete seine
Entscheidung, daß Major David P.
Weaver Demokrat, mit 70 Stimmen
Mehrheit über I. Give, Republikaner,
erwählt worden sei. Diese Entschei
dung wird, als äußerst gerecht, nicht er
mangeln, allgemeiner zufrieden zu stel
len. Eine ähnliche Entscheidung wird
das Volk von Prnnsylvanien bei der
nächste Wahl geben, nur mit dem Un
terschiede, daß anstatt 70, näher 70,000
Stimmen Mehrheit für Hiesier Clymer
falle. Wollen die Nigger-Radikalen
sich dieses merken?
Wie dir Radikalen die Soldaten be
handeln.
Die republikanischen Redner und
Blätter sind ein eigenthümliches Ge
misch. Sie haben die Dankbarkeit ge
gen die Soldaten immer auf ihren
Lippe. In ihren Versammlungen
werden die tapferen Krieger belobhudelt,
theure Versprechungen werden
gemacht, so daß man fast denken sollte,
diese radikalen Großschreicr allein seien
die wahren, ächten Freunde der Sol
daten. Sie schmieren den Brei schön
und glatt um das Maul, und damit
basta. Wie sieht es aber mit der
Praxis ans ? Kein Soldat, und
wenn er sich auch den besten Ruhm im
Kriege erworben hat, darf es wagen,
andere als radikale Grundsätze auszu
sprechen—wenn er sich nicht den abscheu
lichsten Verläumdungen aussetzen, sich
als Feigling hingestellt, oder seine Tüch
tigkeit als Soldat und seine Verdienste
auf dem Felde abgeleugnet sehen will.
Kein Soldat, und seien seine Verdienste
im Felde noch so groß, darf es wagen,
ein Amt zu beanspruchen, wenn er sich
nicht für das Negerstimmrecht und für
die Principien der Radikalen erklärt.
So hat der Senat im Laufe der letz
ten Woche eine ganze Reihe von Ernen
nungen von Soldaten, die sich im letzten
Kriege bei verschieden Gelegenheiten
auszeichneten, zu Bundesämtern ver
worfen.
So wurde kürzlich Oberst Cheney von
Wisconsin als Assessor des ersten Con
greß - Distriktes jenes Staates ver
worfen ; so Oberst Ginty von demsel
ben Staate, der zwei seiner Brüder im
Felde verlor, dessen Vater während des
Krieges als Gemeiner diente, und der
sich selbst durch seine Tapferkeit hervor
that, als Assessor des fünften Congreß-
Distrikteö von Wisconsin. Auch Oberst
A. Füller, der sich im Felde einen vor
züglich guten Namen erwarb, wurde als
Assessor des löten Congreß-Distriktes
von Pennsylvanien verworfen, und Wil
liam Edward, ein anderer braver Sol
dat, als Postmeister von Keokuck, lowa.
Entweder glauben diese Maulhelden,
mit schönen Phrase und hochtrabenden
Beschlüssen sich ihrer Verpflichtungen
gegen die Soldaten entheben zu können,
oder ihre Dankbarkeit gilt nicht den Ver
diensten, die sich ein Soldat im Felde er
warb, sondern den radikalen Grundsä
tzen ihrer Parteianhänger.
Die Zeit wird lehren,daß diese schein
bare Liebe Seitens der republikanischen
Partheiführer gegen unsereKriegShelden
nichts anderes als reiner Humbug ist, —
eine Seifenblase, die von Außen ganz
schön sieht, aber von innen ?
"Carl B. Stein, welcher den jungen
Roberts in Teinperancevillc, Allegheny County
Pa., erschoß, wurde am Freitag in New-lersey
eingefangen. Stein ist ein Deutscher.
* Frau Lmcoln hat den Stock, welchen ihr
Mann während der letzten Jahre vor seiner Er
mordung zu gebrauchen pflegte, dem Reger
Fred Douglaß zum Geschenke gemacht.
* Während der Nacht des 4. Juli ist zu New-
Orleans, La., die schöne „Odd-gellowS-Halle"
niedergebrannt. Verlust: §800,000; Ver
sicherung: §98,000.
Die rich.ige nstchte.
Daß durch den bedauernswerthen
Krieg im alten Vaterlande die Gefüh
len der verschiedenen deutschen Nationa
litäten hier zu Lande sehr aufgeregt und
gereizt werden, läßt sich wohl denken.
Ein Jeder glaubt Recht zu haben, wenn
er der andern der kriegführenden Par
teien das Wort redet. Allein man soll
te diese Meinungsverschiedenheit nie zu
weit treiben, daß man sich am Ende gar
in die Haare geräth, wie es ein Oester
reicher und Preuße vor einigen Tagen
in Chicago thaten. Dies ist lauter Un
sinn, und führt zu keinem guten Ziele.
Der in ColumbuS, Ohio erscheinende
„Westbote" spricht hierüber unsere Her
zensmeinung in folgenden Worten so
treffend aus, daß wir dieselbe unsern Le
sern nicht vorenthalten können. Er
sagt nämlich: Deutsche, wenn sich drü
ben die Preußen und die Oestreicher
die Köpfe zerschlagen, so bildet das
durchaus keinen Grund, daß sich die
Deutschen in den Ver. Staaten darüber
in die Haare fallen sollten. Seitdem
wir den Fuß in dieses Land setzten, ha
ben wir aufgehört, Preußen oder Oest
reich zu sein, oder irgend einem der drei
ßig deutschen Zaunkönige anzugehören.
Wir sind Amerikaner geworden, und er
kennen nur ein gemeinschaftliches Ge
burtsland an und das heißt nicht Preu
ßen oder Oestreich, sondern Deutschland,
„So weit die deutsche Zunge klingt,
„Und Gott im Himmel Lieder singt,"
wie es im bekannten Arndt'schen Liede
heißt. Wir müssen nicht vergessen, daß
dieser Krieg zunächst nicht im Interesse
des deutschen Volkes, sondern im Inte
resse derselben Fürstengeschlechter ge
führt wird, die das deutsche Volk so oft
betrogen haben. Seine Fürsten sind es,
welche die Deutschen abermals auf die
Schlachtbank führen und der Welt in
diesem „aufgeklärten" Jahrhundert —
hoffentlich zum letzten Male das
schmachvolle, betrübende und unnatür
liche Schauspiel liefern, daß Teutsche
gegen Deutsche auf der blutigen Wahl
statt kämpfen und daß auf deutschem
Boden deutsches Blut durch Deutsche
ergossen wird!
Wir verfolge aufmerksam den Gang
des Krieges, nicht als Preupenfrenndc,
nicht als Anhänger Oestreichs, sonder
als Deutsche, welche die Hoffnung he
gen, daß aus diesem blutigen Kainpfc,
den Fürsten zum Trotz, möglicher Weise
die Einheit Deutschlands hervorgehen
kann. Wir wollen statt der dreißig
ohnmächtigen deutschen Vaterländchen,
ein großes einiges, freies Deutschland
haben, das, gestützt auf eine Nation
von 00 Millionen, die eine Sprache
spricht, und in der Weltgeschichte ein
Wort mitzureden hat. Gerade in die
sem Augenblicke, wo jeder wahre Freund
Deutschlands den Einsturz der alten
Schlagbäume und Grenzmarken hofft,
wäre nichts thörichter, als wenn sich die
Deutschen Amerikas etwas darauf zu
gute thun wollten, Preuße oder Oest
reicher, Sachsen oder Baier, Würtem
berg oder Hessen zu sein, oder irgend ei
nem der andern kleinen Zwergstaaten
anzugehören. Sollte doch jeder Teutsch-
Amerikaner darauf stolz sein, daß er in
dem Augenblicke, wo er seinen Fuß auf
das Schiff setzte, das ihn nach Amerika
entführte, die Livree seines Fürsten für
immer abgelegt hat.
Die neue Steuerbill.
Die neue Steuerbill, welcher halber unser
Rumpf-Congreß so viel Zeit todt schlug, ist end
lich passirt. Wir lassen einige der wesentlich
sten Bestimmungen folgen:
Die Steuer aufßier bleibt wie sie ist: §t
vom Barrel. Brauer haben jedoch eine Spe
cial Steuer von §lOO per Jahr zu bezahle ;
b.Sher bezahlten sie§so.
Die Steuer auf Baumwolle beträgt 3
Cents, statt wie bisher 2 Cents vom Pfund.
Die Steuer auf Gas bleibt und die Compag
nien behalten bis zum 30. April 1807 das
Rccht, die Steuer auf ihre Kunden zu schlage.
Eisenbahn Compagnien haben dieselbe Frist
zur Belastung der Passagiere mit der Steuer.
Säe-, Mäh- und Dreschmaschinen sind steuer
frei. Von fertiggemachten Kleidern sind 2
Prozent Steuer zu bezahlen ; diejenigen Schnei
der, Schuhmacher, deren Arbeit jedoch jährlich
nicht über §>ooo beträgt, sind von dieser Steu
er frei. Die Steuer auf Whiskep bleibt wie
sie ist, 2 Dollars von der Gallone, doch haben
die Brenner eine spezielle jährliche Steuer von
§lOO zu bezahlen.
Die Eigarrensteuer ist folgende - Cignrrettew
Short SireS, Swisted Head und CherootS im
Werthe von nicht mehr als 8 Dollars per tOOO,
zahlen 2 Dollars Steuer per tOOO ; Eigarret
te, CherootS und Cigarren im Werth von
mehr als 8 Dollars zahlen 4 Dollars, im Wer
the von mehr al 12 Dollars außer 4 Dollars
noch eine Werthsteuer von 20 Prozent von dem
Werthe über 12 Dollars.
Die Tadacksteuer ist dahin festgesetzt ;
Schnupftabak jeder Art aus Tadak oder einem
Substitut für Tabak, wenn er zum Gebrauch
oder Verkauf präparirt wird, 4V Cents per
Pfund ; Caventish, Plug, Twist und alle ande
ren Arten, nicht desonderS desteuerten Tabaks,
4O Cent per Pfund ; Tadak, der mit der Hand
gerollt oder aus dem Blatt ohne Anwendung
einer Maschine oder eines Instrumentes zum
Gebrauch erarbeitet und nicht gepreßt, gefaßt
oder sonst präparirt wird, sowie feingeschnittene
Short 30 Cents per Pfund, feingeschnittener
Kautabak jeder Art 40 Cents per Pfund.
Rauchtabak gesüßter, stemmed der butted 40
Cents per Pfd., Rauchtabak aller Art, der nicht
gesüßt, nicht stemmed oder butted, einschließlich
des au Slengeln oder au Theilen von Sten
geln und ausJmitatioüen fabrizirten, 15 CenlS
per Pfund.
* Der Senat hat folgende Ernennungen be
stätigt: die Jnlandsteuer.- Collectoren: Wm.
McCandleß vom 23. Distr. von Pennsploanien,
Sam. F. Easey 2. Distr. von Ohio, James
Aikens, 4. Distr. von Georgia, Simeon Shan
sifer 3. Distr. von Indiana, Joseph E. Cooper,
2. Distr. von Tennrssee, Leonard A. Harris, 1.
Distrikt von Ohio.
Korrespondenzen.
Korrespondenz ans Ohio.
Eanton, Juli 15,1866.
Lieder Freund Ripper!
Mit vielem Vergnügen kann ich
Ihnen mittheilen, daß die „Staatszei
tung", in ihrem geschmückten, jungfräu
lichen Kleide mit dem kernigen und ge
würzten Inhalte auch hier unter Ihren
vielseitigen Freunden mit vielem Lobe
und besten Wohlergehen aufgenommen
wurde, wonach ich schließe, daß gelegent
lich ein großer Theil derselben wieder in
Ihre Armee eintreten wird. Nur so
fortgefahren, wackerer College, und jede
Woche eine Bombe in das republikani
sche Lager geworfen und ich will wetten
der größte Theil der schwarzen Ranb
höhlen und niggerstinkenden Ratten
nestcr werden bis zum nächsten Spätjahr
vernichtet und ihre Insasse sammt der
ganzen Schwefelbande von politischen
Schwarzkitteln ausgehoben und verjagt
sei.
Ich sollte glauben, daß durch die viel
seitigen Enthüllungen von Betrug,
Schwindel und Raub an allen Enden
des SchwarzrepublikanerthumS dm Vol
ke die Augen geöffnet werden sollten,
wenn nicht schon beschchen, und daß das
selbe nicht länger zusehen, sondern mit
Sturm die zwingherrschaftlichen Burgen
überrumpeln und die von Miscegenation
stinkenden Nester einnehmen und zerstö
ren wird. —Sie können sich daraus ver
lassen, daß die Niggerbosserö diesen Herbst
die Zeche bezahlen und mit Sack und
Pack zum Schwefclpechloch unter die
schwarzen Engel, wo sie hingehören,
wandern müssen.
Neues giebt es seit geraumer Zeit
hier wenig von Interesse. Der 4. Juli
verlies still und trocken, und hätte nicht
Jung-Amcrika ihren Muthwillen u>(d
Verwegenheit durch das Schießen und
Knattern von Pistolen und FeuercräckerS
zur Schau gestellt, so hätte man in stiller
Betrachtung de 4ten Juli ack purita
nischer frommer Aankeeweise als eine
Büß- und Bettag feiern können.
In Wooster ging cö dagegen recht lu
stig und fröhlich zu. Alles was Beine
und Grünbäcks halte strömte dahin, um
zu sehen, wie weil die Feuerspritzen spri
tzen nd auSzufindcn, wie Diebe die
Pocketbücher stipipen. Hätte ich zwei
gute Beine und etliche Grünbäcks ge
habt, wäre gewiß meine Wenigkeit auch
dort nd meine Wundernase überall
vornen gewesen ; allein so gehtö den ar
men Zeitungsdruckerlein wenn sie Jahre
lang sich für Andere geplagt und ge
schunden haben und sie einmal ein Un
glück getroffen, dann läßt man sie trocken
zu Hause sitze, während andere am
Bierglas nippen.
Zwei Cantoner Spritzen-Compagnien
in Begleitung des StadratheS und eincr
Masse Bürger nnd Bürgerinnen verlie
ßen Kanton schon morgens früh mit ei
nem Crtrazug. Unsere deutsche Wa
schington Compagnie sowie die deutsche
Compagnie von Massillon hatten das
Vergnügen, bei unserm alten Freunde
Brünggcr, dem biedern und tüchti
gen Gastwirth zum „United Stateö Ho
tel" einquartirt zu werden, wo ihnen die
freundlichste Aufnahme zu Theil wurde,
und Herz und Seele, insbesondere aber
auch ihr Magen durch ein frugales Mit
tagessen aus deutscher Küche von deut
schen Kochkünstlerinnen, die besten Ge
tränke direkt von der Wooster Bier
quelle, wobei der rothsprudclnde echte
französische Rebensaft aus Capt. Ober
lys Weinkeller in Canton sich besonders
auszeichnete, erquickt und erfrischt wur
den. Es ist uns der Auftrag geworden,
im Namen des Eapitän Oberlys und
der ganzen Waschington Spritzcn-Com
pagnie Hrn. Brüngger und überhaupt
den Bürgern in Wooster für ihren
freundschaftlichen Empfang und zuvor
kommende brüderliche Aufnahme und
liberale Bewirthung, die ihnen überall
zu Theil geworden, den wärmstcn und
innigsten Dank abzustatten und ein
Wiedersehen zuzurufen.
Nun aber kommt das Beste; die Oh
ren gespitzt und die vier Guckkasten auf
gemacht, lieber College: Nach einem
tüchtigen Dinner und paar Glas von
sellein Rothen ging eö ans Wettspritzcn,
wobei die drei anwesenden deutschen
Compagnien gegenüber den amerikani
schen Spritzen - Compagnien mit Sieg
und RuhnwauS dem Preiskampf hervor
gingen. Kurz, die Deutschen gewon
nen Alles! Die Waschington Com
pagnie von Canton erwarb sich den er
sten Preis, ein silbernes Horn, werth
3150. Die deutsche Wooster Compag
nie zog als zweiten Preis ebenfalls ein
silbernes Horn von 385 werth, und die
deutsche Compagnie von Massillon zog
den dritten Preis, ein Horn von 350.
Die Waschington Compagnie warf mit
ihrer Spritze einen Strahl van 222
Fuß 8 Zoll, und überbot ihren Gegner,
die Wooster Relief, um 13 Zoll. Die
deutsche Wooster Compagnie überbot die
Cantoner Reöcue.
Ist es nicht erfreulich, alter College,
zu vernehmen, daß Deutsche —und oben
drein fast lauter Demokraten —an die
sem nationalen Festtage den Sieg davn
trugen ? Aber selle langen sauren
Aankeegcsichter hättest Du sehen sollen,
als die Dutsch CopperheadS seil schön
silbernes Horn und selle Grünbäcks ab
holten und nachher im SiegeSjubel sell
famos Wooster Lagerbier, das jetzt Alles
bieten soll, probtrten; vie gut und schön
wäre es g'wcst, wenn Du und ich als
Spektäterö dort wären geweSt, dann
hätten wir selle langen Hänkeczifferblät
ter abzeichnet und noch eppes dazu
schkrtblet, daß alle Lett bis uf den Aän
kee-Krähwinkler geglichen hätten. — Al
les verlief in schönster Ordnung und in
bester Zufriedenheit, und die große Mas
se von Zuschauer—über 5000 Menschen
—zerstreuten sich ohne Blutvergießen,
wohl aber —wie uns gesagt wird—nach
vielem Biervergießcm, jeder nach seiner
Heimath zurück.
Bei dem Wettspritzen habe die Preis
richter durch ihr unparteiisches und ge
rechtes Urtheil das Lob nnd Achtung
Aller verdient. Insonderheit hat sich
Hr. L. Schäfer, welcher als ein Mit
glied des Cantoner Stadtraths bei die
ser Gelegenheit als einer, und LouiS
Buckey von Eanton als anderer Preis
richter fungirtcn, durch ihre unermüdli
che Thätigkeit als Biedermänner alle
Erkenntlichkeit von Seiten der ganzen
Spritzengesellschaft verdient. llnpar
kheiisch im Urtheil und Handeln ist den
deutschen Compagnien die Krone des
Verdienstes an der Feier des Geburts
tages unserer Unabhängigkeit mit Rccht
zugesprochen worden.
Schließlich möchte ich die Teutschen
von Stark County und dem ganze
Congreßdistrikt aufnierksani machen, daß
Hr. L. Schäfer als demokratischer Can
didat für Congreß aufgestellt ist, nd
hoffentlich die deutschen demokratischen
Slimmgeber ihn als Deutschen zu die
sem wichtigen Amte unterstützest werden.
Hr. Schäfer hat durch seine Geschäfts
tüchtigkeit und Pünktlichkeit, als Demo
krat von echtem Schrot und Korn nd
als fähiger Staatsmann eine so große
Popularität erworben, daß ich zu seiner
Empfehlung nichts weiter sagen kann,
als daß dieser tapfere Kämpfer für die
gute Sache die Unterstützung der Demo
kratie verdient hat, und die Deutschen
insbesondere sich bei dieser Gelegenheit
nickt zurücksetzen lassen sollten.
~<?s Yassiren Dingo unter m Mond,
wovon sich Deine Schulweisheit
nicht träumen lässt, Horatio!"
Am vergangenen Montag Abend, zwischen
7udBUhr, war der Dry-GoodS Store des
Heer I. W. Davis der Schauplatz einer,
grade nti die Welt, aber die Lachmuökeln er
schüttcrnde Begebenheit. Ein, dem Hrn. John
Morner gehörender Maulesel, der ebenfalls de
Namen John trägt, hatte cö „bei die Hitze"
unternommen, einen Spazieganq durch die drei
ten Straße unsere Metropole von Butler
County zu mache und zwar olme Begleitung.
Ein unbegreiflicher Instinkt ließ unser Qua
drupeden durch die Hiuterthicrc i den gc
nannten Lade treten. Man stelle sich die
Bestürzung der darin sich befindende zarte
Ladies und der verschiedenen Getleman vor.
Vor dem im Laden hängenden große Spiegel
angelangt, blieb unser langohrigcn Costumer
stehen und, sein Counlcrfey erblickend, mag er
sich vielleicht über seine Eselhaftigkcit arg ver
wundert habe. Doch dabei sollte es nicht sein
Bewende haben. Jack machte sich eines schmutz
igen Verbrechens schuldig: er veponirtc nämlich
auf den Fußbode etwas was der preußische
Anstand uns verbietet näher zu bezeigen, und
spazierte dann mit der größte Non-Chalance
durch die Frontlhürc wieder hinaus. So ge
ist. " L. C. H.
Die Mcnschrnschlächterri i Orange
County, Ind.
Wir haben bereits mitgetheilt, daß die Wood
ward Familie in Orange County in der Nähe
von Orangeville vor einigen Tagen abgescblach
et wurde. Heute sind wir im Stande, die
David Woodward und seine Familie bestand
aus ihm selbst, seiner grau, seinen drei Kindern,
einer Schwester und Mutter, welche auf einer
Farm in dem nordwestliche Township von
Orange County, ungefähr vier Meilen von
Westbaden und acht Meile von Orangeville
und an der Grenze von Orange uüd Martin
County wohnten. Woodward und seine Familie
waren arm, aber arbeitsame nnd ehrbare Men
schen. Die Farm, auf welcher sie wohnte, liegt
nicht fern von der Wohnug des Mörders Wil
liam Sanders und Woodward hatte früher bei
diesem Scheusal gearbiitet, welches ihn wie ei
nen Sklaven behandelte.
Vor ungefähr einem Jahr hatte Sanders ei
nen Streit mit seinem Nachbar Woodward-
Um sich zu rächen, zwang er seine Tochter nnter
der Drohung, sie zu tödten, die Wohnung Wood
wardS in Brand zu stecken. Die Tochter wil
ligte aus Furcht ein, sagte aber der Woodward
Familie, als sie in deren Wohnung ankam, was
sie beabsichtigte. Die Familie suchte die Tochter
auf den rechten Weg zu bringen, aber sie scheint
solche Angst vor ihrem unnatürlichen Vater ge
habt zu haben, daß sie dennoch den Auftrag, der
ihr von ihm geworden, ausführte. Nachdem sie
die Brandstiftung vollbracht und Woodward'S
gesagt yalte, was sie gethan, kehrte sie in das
elterliche Haus zurück. Woodward machte die
Thatsache bekannt, worauf Sanders und seint
Tochter verhaftet und unter Bürgschaft gestelle
wurden, um sich wegen dieses Verbrechens zu
verantworten.
Sanders besaß ungefähr 00) Acker Land und
scheint vermöge seines Reichthums es möglich
gemacht zu haben, mit seiner Tochter dem Arm
der Gerechtigkeit für eine geraume Zeil zu ent
gehen. Nachdem er sich oftmals dahin ausge
sprochen hatte, daß er nicht sterben könne, ohne
zuvor Woodward getödet zu haben, verließ er
da County und begab sich ach Illinois.
An dem Abend, bevor die Schlächterei began
gen wurde, waren Sanders und seine grau be
reits wieder von Illinois zurückgekehrt und be
fanden sich in der Nachbarschaft der Familie
Woodward. Was jetzt folgt, entnehmen wir
den Aussagen Woodward'S Mutter, welche die
einzige diese Tragödie überlebende Person ist.
Kurz vor Tagesanbruch am Dienstag Morgen
den 19. Juni begab sich Sanders an die Thüre
von Wvodward'S Wohnung und pochte stark an
dieselbe. Woodward kam aus dem Bett, ging
an die Thüre, öffnete dieselbe, worauf er von
Sanders mit einer Art einen Schlag auf de
Kopf in der Nähe de Auges und och fünf
Stiche mit einem Messer erhielt, wodurch sei
nem Leben ein Ende gemacht wurde.
Der Mörder begab sich dann an das Bett von
MrS. Woodward, versetzte ihr neun Stiche und
verstümmelte ihren Körper auf entsetzliche Weise-
Ihr kleiner Säugling lag an ihrer Brust und
wurde wahrscheinlich von dem Teufel in Men
schengestalt nicht gesehen. Bei Tagesanbruch
fand man das arme Geschöpf über und über mit
Blut bedeckt im Bette seiner grausam ermorde
ten Mutter, indem es sich weinend abmüste,
Nahrung von ihr zu erhaschen. Ein anderes
kleines Mädchen, welches in demselben Bett
schlief, die Gefahr, welche ihr bevorstand, ah
nend, verbarg sich vor diesem Ungeheuer hinter
einer Thüre.
Hierauf griff da Scheusal Woovward'S
Schwester a, welche durch den Lärm aufge
schreckt, sich von ihrem Lager erhoben und in ih
res Bruders Zimmer begeben hatte. Der Bö
sewicht ersetzte ihr drei Stiche, worauf sie in
den Hoi sprang und zu Woodward'S Mutter
sagte: „Ich bin gestochen," Die Mutter erwi
derte : '„lch hoffe es ist nicht so." In diesem
Moment machte der Mörder wieder eine An
griff auf das Mädchen, worauf dasselbe todt vor
seine Füßen niederfiel. Dasselbe hatte sieben
Stiche erhalten, von denen jeder einzelne tödt-
Damit war das Ungchencr aber noch nicht
zufrieden. Sei Blutdurst war och nicht ge
stillt. Gleich einem Tiger stürzte er sich auf die
alte Frau, der Mntter Woodward'S, nd gab ihr
einen Stich in die Brust, an welchem sie lange
zu leiden habe wird. Sie fiel augenblicklich
auf de Boden und der Mörder verließ in der
Meinung, daß sie todt sei, das Haus.
Nachdem die alte Frau eine Zeitlang in Ohn
macht gelegen, erholte sie sich wieder und sagte
dem kleine Mädchen, das de Händen des
Mörders entgangen war, es möge zu den Nach
dar gehe, um dieselben zu benachrichtige,
daß die ganze Familie ermordet worden sei.
Das Kind befolgte diese Auftrag und kcbrte
bald wieder mit einige Leuten zu der Schre
ckensscene zurück. Dieselben sahe Sanders mit
noch andern Personen in der Nähe seiner Farm
und einen Knabe, welcher ein Verwandter von
Sanders ist und offenbar in der Absicht ausge
schickt wurde, um sich zu erkundigen, ob die ganze
Fmilie abgeschlachtet war.
Als die Nachbarn de Mordschauplatz betra
ten, sahen sie Woodward an der Thüre liegen,
seine Fra im Bett buchstäblich abgeschlachtet
ud eben ihr das unschuldigc Kind, das nach
Nahrung suchte, die es nicht mehr finden konutr.
Die Schwester lag in einer Lache Blut mitten
in der Stube und die Mutter auf einem Bett
tödtlich verwundet. Die Scene ist zu schreck
lich als daß sie eine menschliche Feder beschrei
Die Nachricht von dieser entsetzlichen That
verbreitete sich alsbalv in der ganzen Nachbar
schaft. Sofort wurden Anstalten getroffen, um
den Mörder zu verfolge. Am Mittwoch wurde
das Scheusal nicht weit von dem Orte, wo die
Blutsrcnr stattgefunden, im Gebüsch verhaftet.
Der Verhaftete verlangte eine vorläufige Un
tersuchung, damit sein Prozeß in ein angrenzen
des County verlegt werde. Der Beweis gegen
ibn war aber so gravircnd, daß ihm die Bürg
schaftSleistung verweigert und er ach dem Ge
fängniß zu Paoli gebracht wurde, um sich we
gen Mordes ersten Grades in der Circuit Court
von Orange County z verantworte. Bei sei
er Verhaftung fand man Messer und Revolver
bei ihm und es herrschte eine solche Aufregung
i diesem County, daß mau die Erecution des
Lynchgcsetzes befürchten mußte.
Der Mörder hat ohne Zweifel diese That an
der Woodward Familie deßhalb verübt, weil
er sie als Zeuge in dem Brandstiftungsfall be-
Tagosnenigkciten.
Große Aufregung herrscht in Fraycttiville
nd Manlius, in Folge der angeblich Vergif
tung von über vierzig Personen während der
letzten Woche. Gerüchte waren im Umlauf, daß
die Cholera dortselbst ausgebrochen sei; eine
Untersuchung ergab jedoch, daß die allgemeine
Krankheit dem Genuß von Käse zuzuschreiben
sei, welcher nahe Kirkville gemacht und von ei
nem Kaufmann in den genannten Towns feil
geboten wurde. Der Kaufmann liegt selbst
an der Krankheit darnieder. Bereits sind zwei
Personen an derselbe gestorben während meh
rere andere in den letzte Züge liegen. Dr.
Wm. ManlinS Smith wird den Käse analysi
rc, um die Ursache der Krankheit ausfindig zu
mache.
- In Merico habe in letzterer Zeit die Lie
bcralen entschiedene Vortheile errungen, Mata
moras ist in ihre Hände gefallen, nnd die kai
scrlichen Truppen sind von Chihuahua bis nach
Durango zurückgefallen. Da augenblicklich
weder Franz Josepb noch Louis Napoleon Trup
pe entbehren können und da ans der anderen
Seite bei den ewige Scharmützeln zwischen
den Kaiserlichen und Liberalen die Ersteren im
lian beständig an Gcldnoth leidet, so ist es mehr
wie wahrscheinlich, daß sein Bleibe in Merico
nur noch von kurzer Dauer sein wird.
* Folgende republikanische Zeitungen des
Staates Pennsylvania unterstützen die Politik
des Präsidenten Johnson: Ter „Somerset
Herald u. Whig", der „Greensburg Herald",
der „Imnat Repnblican", das „Indiana Re
„Selinsgrove Post", die „Middleburg Tribu
ne", der „Middleburg Bolksfreuud", die „Ge
genwart" von Easton, die „Philadelphia Daily
News" und die „Pittsburg Republik".
5 Die Großloge der Freimaurer von New-
Jork, welche 0,0,000 Freimaurer in jenem Staa
te repräsentirt, hat gegenwärtig ein Projekt in
Berathung, demzufolge in der Stadt New Jork
ein Zufluchtshaus für altersschwache, verarmte
gebaut werde soll. Das Gebäude soll §300,-
<0 kosten.
Camden konntv Dr. H. Eaton von den Freed
men ermordet wurde. Die Behörden ergriffen
die Mörder, aber ein Neger Mob machte sie gc-
RollinS, deren Kind und ein Negcrmädchcn.
Die Mörder sind verhaftet.
* Freunde des General Thomas boten ihm
eine reizende Wohnung in Nashvillc, §>0,000
werth, als Geschenk an. Der ehrenhafte Ge
neral aber hat das Geschenk mit der Bemerkung
abgewiesen, daß er genüg für sich und sein
Weib habe, und empfohlen, das Geschenk den
Soldaten-Wittwen und Waisen zukommen zu
lassen.
* Bei Gelegenheit, als vor einiger Zeit in
öffentlichen Blattern sich ein sehr lebhaft gc
führter Streit über das gar zu stark überhand
nehmende Hunbchalten erhob, sagte eine Frau
zu ihrer Nachbarin sehr naiv: „Ei, wenn ich
mein Hündchen nicht mehr halten dürfte, so
hatte ich gar keinen Menschen!"
* Tie deutschen Lampschiff.Eompagnie'n be
richten, daß seht der größrc Theil ihrer Passa
giere für die Route nach Baltimore erst in
Southampton an Bord komme und über Havre
dorthin gelange. Dies ist eine natürliche Sa
cht, insofern der größte Theil der Auswanderer
stets aus Süd- und Mittel-Deutschland kam.
* Der alte Wrangel will, weil r nicht mehr
kommandiren kann, seinem Kürassier-Regiment
die Standarte vorantragen. Die Geistlichen
in Berlin hatten in diesen Wochen alle Hände
01l zu thun; denn Hunderte von Landwehr-
Männern haben sich, ehe sie in den Krieg zogen,
mil ihren Bräute trauen lassen.
* Unter einer Anzahl BundeSoffizicre, deren
Dienste nicht länger nöthig sind und die in ei
igen Wochen ehrenvoll entlassen werden
sollen befinden st folgend Deutsche, Major
Oskar A. Marks; Capt. Herrmann A. UftrS ;
Major Ernst P. Toppmann und Capt. Wild.
* Gen. Franz Sigel ha sich von der Redak
tion des Baltimore „Wecker" zurückgezogen.
Seine editorielle Versuche erwiesen sich als ein
vollständiger Fehlschlag. Sigel'S Stern hat
aufgehört zu scheinen. Das hat er äugen
scheinlich seinen BockSspringen zujuschreide.
* Auf der Insel Helgoland iß ein englisches
Kriegsschiff angekommen, um die Einwohner zu
strafen. Sie wollen die Steuern, die ihnen
der englische Gouverneur aufgelegt, nicht zahlen.
Sie haben sich einstecken lassen, aber keinenHel
* Die Veteranen von 1812 statteten am 4ten
Juli dem Präsidenten im „Weißen Hause" ei
nen Besuch ab und gaben ihm durch General
Skinner die Versicherung, daß sie mit allen loy
alen Bürgern treu auf seiner Seite stehen wür
den.
* Die Mörderin MrS. Hausmann von Co
okficld, Fapette Co. welche in Gemeinschaft mit
ihrem Liebhaber ihren Mann ums Leben gebracht
hatte, wurde von der Inn frei gesprochen, was
allgemeine Erbitterung unter denßürgern jener
Gegend erregte.
* Ein Johnson und Clomer Soldatenoer
sammlung wird am 24. dS.MtS. in Greensburg
abgehalten erden, um Vorbereitungen zu der
großen am 1. August in Harrisburg stattfin
denden Soldaten Convention zu treffen.
* Eine Johnson und Clomer Soldaten-Ver
sammlung wird am 25. Juli in Beaver abge
halten werden, um Vorbereitung zn der großen
am l. August in Harrisburg stattfindende Sol
daten-Convention zn treffen.
* Gr. Sicktes in Ckarleston, S. C., bat
vom Präsidenten Befehle erhalten, sich vor dem
Gerichte zu stellen und der unter dem HabeaS-
Haft befindlichen Personen Folge zu leisten.
' In Laf.ryeNc, Ind., stand neulich eine lie
benswürdige Dame als Zeuge vor Gericht.
Ueber Alter, Verhältnisse ic. befrag, sagte sie,
* Zu Monticello, Ind., erschoß ei Deut-
VerbrechenS.
' Alle Deserteure der regulären Armee,
welche sich bis 13. August bei ihren Regimentern
oder einem Militärposten stellen, gehen straffrei
aus.
* Prof. Lowe und sein Begleiter stiegen am
Samstag in New-Aork in ihrem Ballon auf
und sollen bis jetzt noch nicht wieder hermiiergc
kommen sein! (?)
* In Warren Co., 0., wurde ein 70 Jahre
alter Mann schuldig befunden, einer 43
Jahre alten Wittwe gegebenes Eheoersprtchen
gebrochen zu haben und mußte für diese Sün
de §2,005 blechen.
* Gen. MrClellan hat Erlaubniß erhalten,
sich dem Stabe des Gen. Benedei anzuschließen.
Er ist angeblich der einzige fremde Offizier, der
die Erlaubniß erhalte hat, die österreichische
Armee zu begleiten.
* Ein Johnson und Clymer Soldaten-Ver
sammlung wird am 25. Juli in MechanicSburg
abgehalten werden, um Vorbereitung zu der
großen am 1. August in HarriSdurg stattfinden
den Soldaten-Convention zu treffen.
* Das ConstitutionS-Amendement in Ohio.
Es geht das Gerücht, daß Gouverneur Cor die
Legislatur von Ohio zur Ratifikation des Con
stitutionS-AmendementS, nicht zusammenzube
rufen gewillt ist.
* Der juaristische General Carraoajal, wel
cher jetzt MatamoraS, Merico, besetz hält,
verlangt zur Unterstützung seiner Truppen vom
Volke §ltX>,oo, um der Nothwendigkeit einer
ZwangS-Anlrihe überhobt zu sein.
* Prinz Alerander von Hessen, welcher die
bei Frankfurt concentrirten deutschen Bundes
truppen commandirt, ist der Bruder des Groß-
Herzogs von Hessen und der Kaiserin von Ruß
land.
Vor rinigtn Tagen wurde die Leiche eines
farbigen Mädchens bei Sewicklp in Alleghen
County, aufgefunden. Man vermuthet, daß
sie ermordet wurde. Vier verdächtige Jndivi
duen sind bereits verhaftet.
* Neulich arretirte man zu CrawfordSville in
Indiana drei Pferdediebe. Bei genauerer
Untersuchung entdeckte man, daß einer der Die
be eine Weibsperson sei.
* In Philadelphia wurde ChaS. Dean, der
dem Polizisten Hart in Stück seiner Nase ab
gebissen hatte, zn §5OO Entschädigungszahlung
und 4jähriger Haft verurtheitt.
* Berichte aus San FranziSco melden die
Hinrichtung des eines Mordes überführten
Chinesen Chang Wow, des ersten je daselbst
Hingerichteten Chinesen.
* Seit vorigem Herbst hat Fräulein' Anna
E. Dickinson 153 Vorlesungen geHallen und ist
dabei 19,000 Meilen herumgereis t. Jetzt will
* Der Senat des Kongresses passirte vorge
stern eine Akte, welche den Eapitol-Garte um
!>0 Acker vergrößert und §3OO, 000 zu diesem
* Gen. Dir soll einen Brief z Gunsten der
Philadelphia National-Convention geschrieben
haben.
* In Little Rock, Arkansas, ist soeben nter
dem Namen „ Arkansas Staats-Zeitung" die
erste deutsche Zeitung in jenem Staate heraus
gekommen.
* Eardinal Antonellt in Rom, der Minister
Kopf, die rechte und linke Hand des Papstes, ist
gefährlich erkrankt.
* General MoSbp war am Samstag in
Waschington und besuchte das Tapitol und
mehrere andere Plähen.
I Eincinnati hat Karl Heß ei Sopha
Piano erfunden, das gteichzeitig als Bet,
Eloset, Schreibtisch >e. benutzt werden kann.
* Zwei Feuer zerstörten am Donnerstag in
Eincinnati Eigenthum im Werthe von §45,-
00.
* Durch ein Feuer wurde am Freitag in
Williamsport, Pa., Eigenthum im Werthe von
§3OMO zerstört.
L-ocale Neuigkeiten.
Lancaster, Pa.
Donnerstag, den 49. Juli, 1366.
Unser Träger in Lancaster.— Es
freut uns, den Lesern der „StaatS.Zeitung"
in Lancaster City die Anzeige zu machen,
daß wir die Dienste des Herrn Friedrich
Göl ze l en ch te r als Träger der „Penn
svlvanische StaatS-Zeitung" für diese Stadt
gewonnen haben. Freund G. ist gerade „der
rechte Man am rechte Platz," freundlich und
gewandt, und wir siud überzeugt, daß er auch
überall mit Freuden aufgenommen wird. Alle
Gubsrriptions-Gelder können an ihn bezahlt
werden. Auch ist Hr. Gölzenleuchter bevoll
mächtigt, Anzeige und Accidenz-Arbeiten für
uns anzunehmen, und solche in unser Fach ein
schlagende Geschäfte zu verrichten, als er für
nöthig finden mag.
Die Hitze, sowie die wichtigen Nachrich
ten von deutschen Bruderkriege haben unsern
Lokalspalten Etwas zusammenschrumpfen las
sen, wofür wir um gütige Nachsicht bitten. Die
Hitze ist übrigens in einer schreckcncrregenden
Weise gestiegen: am Samstag lol° im
Schatten am Sonntag 104°: ant Montag
105° wen das so fortgeht, so werden wir
den berüchtigten Sommer von 1845 mit 108°
im Schatten noch übertreffen. Es ist zu er-
Wetter freilich vorzüglich und ist denn auch fast
Alles, bis auf den Hafer, glücklich unter das
Scheunendach gebracht.
Die Versammlung der Presse am
letzten Mittwoch.
die Herausgeber und Redakteure der deutsche
Presse von Ost- und Mittel-Pennsylvanien in
der Fulton-Halle. Pastor Brobst, Heraus
geber des „Jugendfreundes" in Attentat prä
sidirte; Hr. Wm. Rosenthal, vom „Ban
dit Verhandlungen bis zu unserer nächsten
Nummer zu verschiebe, falls wir sie zu Gesicht
bekommen. Wie wir hören, waren etwa IS
verschiedene Repräsentanten der Presse gegen
wärtig, und wurden die Verhandlungen aus ei
ne recht brüderliche Weise geführt. Unter an
derem wurde beschlossen, die nächste Versamm
lung im Laufe des kommendes Winter in
Harrisburg abzuhalten.
Abend.
wesenden Glieder der Presse veranstaltet worden
war, beizuwohnen. Nebst den Gliedern de
Presse hatte sich eine bedeutende Anzahl deut
scher Bürger in der Fulton-Halle eingefunden.
schen Sprache und Schulen berufen. Die Her
ren R o seilt h al, von Reading, Trerler,
vom „Unabhängigen Republikaner", Allen
town, Pastor Hoppe, von Lancaster, und vr.
Kellner von Philadelphia hielten kräftige
Ansprachen, die mit großer Begeisterung von
den zahlreichen Auditorium begrüßt wurden.
In ihren Vorträgen hoben sie besonders die
Wichtigkeit der Gründung deutscher Schulen
empor, und erklärten, daß es blos an dem Wil
len und Entschlossenheit der Deut
schen liege, um deutsche Schulen zu bekom
men.
Am Schlüsse der Reden wurde auf Vorschlag
des Hrn. Bär vom „Lankaster VolkSfreund"
beschlossen, daß eine kommittee von 15 Perso
nen ernannt werde, um die Begründung deut
scher Schult in Lankaster zu bezwecken.
Noch haben wir zu erwähnen, daß die Feier
lichkeit dieser Versammlung durch die kräftigen
und sehr gelungenen Gesangvorträge des „Laa
kaster-MännerchorS" bedeutend erhöht wur
den. Die wackeren Sänger unter ihrem treffli
chen Kapellmeister, erndteten den größten Bei
fall. Auf Antrag wurde ihnen der einstimmige
Dank der Versammlung abgestattet.
Piknik der Rothmänner Das
mes, No. 89 I. O. R. M. findet am Samstag
über acht Tage in Heise' Wäldchen in Colum
bia statt, und sind Deputationen von dem Cone
wago, Otsego und andren Stämmen zu erwar
ten. Der genannte Stamm besteht aus intel
ligenten, tüchtigen Leute und erfreut sich der
wärmsten Achtung der Bewohner von Columbia
und in Folge dessen auch der regsten Betheili
gnug derselben bei seinen geselligen Festen.
Der Grundstein des neuen Engine-
HanseS der Columbia Feuer Compagnie in Co
lumbia wurde heute vor acht Tagen gegen
Abend mit den entsprechenden Ceremonien ge
legt.
Gin Monster-Picnic wurdtvon circa
1200 Personen von Reading am letzten Don
nerstag in Litiz abgehalten und fiel zur größten
Zufriedenheit der Betheiligten aus.
In einer anderen Spalte finden unse
re geneigten Leser die Anzeige vonMischler'S
berühmten Bittcrs. Jetzt gerade in dieser
schwüle Hitze, die vernichtend ans das System
ist eine weise Anwendung dieses vorzüglichen
und bewährten TonikS von größter Wichtigkeit
und wird stets als Präventativ, wie als wirkli
ches Heilmittel vou den besten Wirkungen be
gleitet sein.
Von welcher Ausdehnung Dr. Mischler'S Ge
schäft ist, mit andren Worte, wie auSgebreitetsein
Bitters benutzt wird, das beweist sein Steuerbe
richt für den Monat Juni, in welchem Monat
er ein Einkommen von f1>7,712.00 versteuert!
Solche Thatsache belehren die Zweifler.
Man nehme sich in Acht! Bus
dem „Volksblatt" zu Indianapolis ersehen wir,
daß am vorletzten Samstag drei Personen da
krankten. Der herbeigerufene Doktor Kendrick
glaubte, daß sie Slrychnin genossen, Dr.
Brpant jedoch ist der plausiblen Ansicht, daß die
Erkrankung davon herrührte, daß die Stachel-
Pockctö mit Vorsicht zu gebrauchen.
Pässe. Für Leute, die Pässe nach Eu
ropa zu erhalten wünsche, ist es von Interesse,
daß ach cinem neue Kongreß - Gesetze nur
wirkliche Bürger und lolche Personen, die im
Besitze ihrer zweiten Bürgerbriefe sind, solche
erhalten können. Bisher konnten Leute die ihr
ersten Papiere besaßen und eidlich erhärteten,
daß sie hier zn Lande militärpflichtig seien, Päs
se erhalten.