Pennsylvanische Staats zeitung. (Harrisburg, Pa.) 1843-1887, July 12, 1866, Image 4

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    Europäisches.
Die preußische Occupation von
Sachsen und Haffouer.
Am Abend des 15. Zum, als die säch
sische Regierung das Ultimatum Preu
ßens. das eine strenge Neutralität und
Reduktion der Armee auf den Friedens
fuß verlangte, verworfen hatte, erhielten
die sächsischen Pioniere Befehl, die von
den preußischen Grenzen nach Dresden
führenden Eisenbahnen zu zerstören. Es
war schon dunkel, als dieses Werk begann
und die mit der Arbeit Beauftragten muß
ten jeden Augenblick erwarten, durch die
Preußen überfallen zu werden. Deshalb
begnügte man sich, hier und dadieSchie
nen aufzureißen, ließ sie aber neben der
Bahn liegen. Um 11 Uhr wurde die höl
zerne Brücke, welche bei Riesa über die
Elbe führt, durch das Anzünden des be
reit gehaltenen Petroleums in Brand ge
steckt, allein nur zwei Bogen brannten ab
und die Brücke konnte schon am nächsten
Abend wieder passirbar gemacht werden.
Inzwischen hatten sich die preußischen
Truppen dicht an der Grenze ronccntritt
nd begannen noch vor Tagesanbruch
ihren Marsch. Schon um 0 Uhr Vor
mittags rückten sie in Riesa ein. Zwei
Pontonbrücken wurden rasch über den
Elbstrom geschlagen, und ein Theil der
preußischen Occupations-Armee rückte ge
gen Großenhain vor, während die Haupt-
Colonne auf dem linken Elbufcr gegen
Meißen vordrang.
Inzwischen hatte ein anderes Arniee-
EorpS unter Psinz Friedrich Karl Löbau
und Bautzen besetzt und ein starkes De
tachcment gegen Ostn'tz und Zittau vorge
schoben. Alle diese Plätze waren von den
sächsischen Truppen verlassen. Die Ei
senbahnbrücke bei Löbau war von den
Sachsen untmninirt, man hatte aber un
terlassen, sie zu sprengen.
Erst am Montag den 18. Juni rückte
die Avantgarde der preußischen Armee, die
inzwischen mit dem über die Lausitz her
eingedrungenen Corps bei Bischofswerda
eine Verbindung bewerkstelligt hatte, in
der Hauptstadt Sachsens, in Dresden,
ein, das der König Johann am vorher
gehenden Tage verlassen hatte. Nirgends
war den Preußen Widerstand entgegen
gesetzt worden, denn das Gerücht, daß bei
Bautzen ein Zusammenstoß stattgefunden,
stellte sich später als unbegründet heraus.
Die Oestreicher machten keine Versuch,
den Sachsen zu Hülfe zu kommen, und so
gelang es dem Prinzen Friedrich Karl,
sich eine außerordentlich wichtige Position
zu sichern, ohne daß er nöthig gehabt hätte,
auch nur einen Schuß abfeuern zu lassen.
Er erließ beim Einmarsch in Sachsen
folgenden Tagesbefehl:
Da Se. Majestät, der König von Preu
ßen, mein Ungnädigster Herr, sich genö
thigt gesehen hat, dem König von Sach
sen Krieg zu erkläre, so hat ei Theil
der unter meinem Cominando stehenden
Truppen heute die Grenze überschritten.
Wir sind nicht im Krieg mit dem Volk
und Lande Sachsen, sondern nur mit der
Regierung, die durch ihre feindselige Ge
sinnung uns gezwungen hat, die Waffen
zu ergreifen.
Privat - Eigenthum wird von meinen
Truppen überall respektirt werden, und
sind dieselben angewiesen, ruhige Bürger
zu schützen.
Ich ersuche Euch, Vertrauen in unsere
Absichten zu setzen und versichert zu sein,
daß meine Soldaten durch strenge Disci
plin und gutes Betragen sich bemühen
werden, die Lasten deö Krieges zu erleich
tern. Lebensmittel werden nicht gefor
dert werden, ohne Empfangscheiiie dafür
zu geben.
Hauptquartier Görlitz, Juni lii. l8(i(i.
Friedrich Karl, com. Gen.
Mit derselben Energie und Raschheit,
welche die preußische Armee bei der Beset
zung von Sachsen entfaltete, ist auch in
unglaublich kurzer Zeit die Occupation
des Königreichs Hanovrr erfolgt, dessen
Besitz für Preußen unentbehrlich war, weil
eS als Gegner Rheinpreußen von den al
ten preußischen Provinzen separirt haben
würde.
Wir haben schon berichtet, daß am 15.
Juni gleichzeitig mit dem Einrücken der
Preußen in Sachsen, zwei preußische Co
lonmn, die eine von Hamburg, die andre
von preußisch Minden aus in Hanover
eindrangen. Die erste Colonne wurde von
General Manteuffel, die andere von Gen.
Falkenstein commandirt.
Am 17. Juni beschloß General Man
teuffel den Versuch zu machen, die kleine
an der untern Elbe gelegene hanoversche
Festung Stade zu überrumpeln und dieser
Versuch wurde mit vollständigem Erfolg
gekrönt.
Am Abend des 17. Juni begab sich auf
seinen Befehl das Füsilier Bataillon des
25 preußischen Infanterie Regiments zu
Hamburg an Bord der dort vor Anker
liegenden preußischen Kanonenboote „Lo
reley" und „Cyclop" und eines für diesen
Zweck gemietheten Hamburger Dämpfer,
welche sodann die Elbe hinabführen und
gegen 1 Uhr Nachts bei Turdenfleet an
langten. Hier gingen die Truppen ans
Land und marschirten gegen die noch etwa
zwei Stunden Wegs davon entfernte Fest
ung Stade.
Tausend Schritte von der Festung wur
de die Angriffs Colonne von einem berit-
tenen hanoverschen Vorposten angerufen,
der die hanoversche Garnison allarmirte.
Die Preußen drangen so schnell als mög
lich vor, fanden'aber die Thore der Fest
ung bereits geschlossen.
Die Arthiebe der Seeleute öffneten sie
jedoch in wenig Minuten und eine preu
ßische Colonne drang durch die menschen
leeren Straßen der Stadt bis auf den
Marktplatz, von wo sich ihnen ein paar
Compagnien hanoverscher Soldaten ent
gegenzustellen versuchten, aber nachdem
von beiden Seiten einige Schüsse gewech
selt worden waren, zu capituliren ver
langten. DaS Feuer wurde sofort ein
gestellt und die Festung dem preußischen
Commandanten übergeben, der die Hano
veraner entwaffnen ließ und nach Hause
schickte.
Acht gezogene 12 Pfänder, sieben gezo
gene 24 Pfänder, acht Haubitzen, sechs
Mörser, verschiedene eiserne Geschütze,
14M0 neue gezogene Gewehre und be
deutende Amunitious- und EquipirungS
vorräthe sielen in die Hände der Preußen.
Die hanover'sche Armee hatte sich, wie
wir wissen, als sie von dem Anrücken der
Preußen hörte, nach GVttingm an der
südlichen Grenze des Königreichs zurück
gezogen, von wo aus sie mit Hülfe der
über Cassel oder der über Eisenach führen
den Eisenbahn sich zu dem Bundcscorps
verfügen wollte, das bei Frankfurt a. M.
sich sammelte. Allein die Preußen hatten
sofort Schritte gethan, dies zu verhindern,
Bei Wetzlar war cin bedeutendes preußi
sches Corps, dem sich die aus den Bun
desfkstungen Rastatt und Mainz zurück
gezogenen preußischen Regimenter ange
schlossen hatten, zusammengezogen wor
den. Dieses Cvips, unter General von
Beyer, war schnell vorgerückt und hatte
Gießen, Marburg und Cassel occupirt,
wodurch den Hanoveranem die eine Rück
zugslinie abgeschnitten wurde. Ob sie
noch über Bebra oder Fulda südwärts
entkommen können, hängt ganz davon ab,
ob General Beyer im Stande sein wird,
auch diese Plätze vor ihrer Ankunft zu be
setzen.
Das preußische Oecupalions-Corps in
Hanover soll ungefähr 30,000 Mann
stark sein. Wäre eS den Hanoveranem
gelungen, sich mit den hessischen Truppen
zu vereinigen, so würden sie demselben
ungefähr eine gleiche Macht haben ent
gegenstellen können. Aber für sich allein
sind die Hanoveraner den Preußen nicht
gewachsen, und von andern Seiten wer
den sie schwerlich Hülse bekommen.
Zwar heißt es, daß ein bairisches Corps
im Anmarsch gegen Fulda in Kurhesscn
sei, um zu den von Göttingen her kom
menden Hanoveranem zu stoßen, aber
diese Nachricht scheint sich nicht zu bestä
tigen. Die Bewegungen der Bundes
truppen der südlichen deutschen Staate
sind überhaupt sehr langsam, und nur mit
großer Mühe sind 20,000 Mann, meist
Würtemberger und Baiern, in der Ge
gend von Frankfurt zusammengebracht
worden. Auch 15,000 Oestreicher, be
hauptet man, sollen zu den Hanoveranem
stoßen, aber es ist nicht abzusehen, woher
dieselben kommen sollen, denn im westli
chen Deutschland stehen—die nur ein paar
tausend Mann starke Brigade Kalik ab
gerechnet—keine östreichischen Truppen.
So ist denn auch die Occupation des
Königreichs Hanover von den Preußen
fast ohne Schwertstreich bewirkt worden,
nnd es ist noch sehr fraglich, ob es ihnen
nicht auch noch gelingen wird, die ganze
hanover'sche Armee zu Gefangenen zu
machen oder wenigstens zu versprengen.
Verschiedenes.
Die Sterblichkeit in Rew-Bork.
Ueber die Sterblichkeit in der Stadt
New-Aork schreibt die Abendzeitung :
In jenen dem 12. Mai d. I. unmit
telbar vorhergegangenen 60 Tagen sind
22 Menschen in der Stadt New - Jork
dem Hungertod erlegen. Außerdem star
ben 127 Personen in Folge von Unglücks
fällen oder von Nachlässigkeiten. Zwei
und zwanzig Menschen starben am Säu
ferwahnsinn, 10 nahmen sich selber das
Leben. Welche Geschichte von Menschen-
Elend muß sich hinter jenen 22 Todes
fällen bergen, die in Folge von Nah
rungsmangel eingetreten sind. Aber
auch die in Folge von Nachlässigkeiten
und unglücklichen Zufällen eingetretenen
127 Todesfälle bilden ein furchtbares
Capitel.
In einer Zeit, in der die Wissenschaf
ten so weit vorangeschrttten find, daß
wenn ihre Lehren nur gehörig befolgt
werden, solche Unglücksfälle gar nicht
entstehen können, wie sie jetzt täglich hier
und allenthalben im Gebiet der Ver.
Staaten vorfallen, sollte sich kein einzi
ger derartig herbeigeführter Todesfall
mehr ereignen. Und ein ganz gewöhn
licher Grad von Sorgfalt und Umsicht
und eine theilwcisc Anwendung des ge
sammelten Wissens würde dazu gehören,
um wenigstens neun Zehntel der Todes
fälle zu verhüten, die zufälliger Ursachen
wegen entstehen. Ein Ingenieur muß
wissen, wenn er den Bau einer Brücke
entwirft, welche Dimensionen dazu gehö
re, un ein gegebenes Gewicht eines
Bahnzuges tragen zu können. Der
Lokomotivführer sollte die Tragfähigkeit
aller Brücken der Route kennen, die er
befährt; er sollte jeder Zeit vor der Ab
fahrt zu ermitteln verstehen, welches Ge
wicht sein Bahnzug hat und wenn er das ,
weiß, bann kann er auch mit Bestimmt
heit btzn Grad der Gefahr berechnen, der
er das Leben und die Glieder setner
Passagiere aussetzt, wenn er mit seinem
Bahnzug über jeue Brücke fährt, er kann
die Gefahr vermeiden. Kein Fuhrknecht
ist zu entschuldigen, wenn er in der
Bowery ein Kind überfährt.
An allen Todesursachen zusammen ge
nommen, starben in jenen zwei Mona
ten 3VS7 Menschen, so daß sich das jähr
liche Verhältniß der Todesfälle, wie 33
in 1600 gestaltet.
In der letzten Woche im April ereig
neten sich 421 Todesfälle, dem Verhält
niß von 36,139 in 1600 entsprechend.
In demselben Zeitraum war das Sterb
lichkeitsverhältniß in London 27, Edin
burg 28, Dublin 28, Bristol 32, Bir
mingham 82, Liverpool 41, Manchester
35, Salsord 44, Skoffield 33, Lceds 35,
Hull 26 ,c.
Man kanu daraus ersehen, daß Lon
don, das eine vierfach größere Bevölke
rung als New-Aork hat, bei Weitem kei
nem so großen SierblichkeitSverhältniß
unterworfen ist, als New-Aork. Das
kommt aber daher, weil man dort auf
wissenschaftliche Methode den Sanitäts
zuftand zu regeln und die Krgnkkeiten
zu controlliren versteht.
Ein Bär in einem Schlafzimmer.
In der Nacht von letztem Donnerstag riß sich
ein zahmer Bär, welcher von dem Eigenthümer
des Cambria Hause in Milwaukee gehalten
wird, in seinem Stall IoS nd trat eine Erfor
schung Expedition durch de Platz an. Da er
eine Thür offen fand, trat Betz ein und marschirte
durch da Hau. Bei einem Wege durch de
Vorsaal stieß er auf ei Dienstmädchen in tic
fem Negligec, welche aus Furcht, daß der Bär
Böse im Schilce führe, sich schreiend in eine
der Schlafzimmer flüchtete. Betz schien sich auf
Spaß zu erstehen, verfolgte sie und faßte in
der Thür Posto. Da Mädchen, welche sich
den Rückzug abgeschnitten sah, kroch unter das
Bett, um sich vpr dm ksngethüm zu verstecken.
Die Inhaberin de Bette, welche durch da Ge
schrei des Mädchens aufgeweckt worden war nd
sah, daß der Bär auf da Bett loSmarschirte,
sprang rasch auf, beendigte ihre Toilette schnel
ler, als sie es vielleicht in ihrem ganzen Leben
gethan hatte, und vereinigte ihr Geschrei mit
dem daSMädchenS. Der Bär, welcher allem An-
Angriff auf die beide Schönen. Durch eine
geschickte Flankenbewegung trieb er Beide in ei
ner Ecke, erhob sich auf seinen Hinterbeine und
blickte ihnen aufinerksani in' Gesicht, als wenn er
sagen wollte: „Was meinen Sie jetzt, meine
Theure ?"
Um diese Zeit war beinahe da ganze Haus
alaniirt und kam den Belagerten zu Hülfe. Betz
wurde von einem der männlichen Bewohucr ge
packrund nacb seinem Stall zurückgebracht, wäh
rend der weibliche Theil des Hauses sich der er
schreckten Frauenzimmer annahm.
Diese errötheten nicht wenig darüber, daß
man sie in einer so mangelhasten Toilette ge
sehen hatte und lachten später selbst herzlich über
die Grundlosigkeit ihrer Furcht.
Gemeinnütziges für Land
und Haus.
Ziege zum Melken halten.
Ziegen sind sehr verbreitet in allen unseren
größen Dörfern und Vorstädten, ja sie vermehren
sich beständig in Anzahl. Die Milch wird leicht
reicht völlig zweimal so weit in dem Verbrauche,
wie solche Milch welche die arbeitende.ttlasse
gewöhnlich kauf. Ziegen können auf Fcnzen,
Schuppen, Mauern >c. herumlaufen und leisten
fast Jegliche, ausgenommen da Fliege und
Aufkletter an Bäumen, Man kann sie nicht
bei Obstbäumen lasse, oder sie ruinircn sie;
man kanu sie auch nicht beständig einsperren,
sonst sterben sie. Sie fressen ungestraft jedes
Ding, das sie fressen, und fast jedes Ding, das sie
nicht fressen sollten (ausgenommen Pflastersteine)
von Zeitungen und alte Stiefeln bis zur Wäsche
am Trockenseile. Horace Greeley sagte vor eini
gen Jahren in einer Mittheilung an den Amcrik.
Agriculturist über diesen Gegenstand, daß er nicht
glaubt, „seine Ziegen würden Brecheisen an
nagen, wenn sie nickt sehr hungrig seien" und
in diesem Rufe stehen sie allgemein. Dies als
Einleitung zu folgendem Briefe aus einem
„Landstädtchen" in Maine.
„Im Dezember 1864 kaufte ich ei par junge
Ziegen, um sie im Stalle, wo meine Pferde
stehen, zu halte, da ich hörte, daß Pferde ge
sünder seien, wenn sie mit Ziegen zusammen
in einem Stalle stehen. Als der Fuhrmann
die Ziegen im vordem Hofe ablud, war jeder
Nachbar auf den Beinen uud sie schienen stark
beunruhigt, weil sie nicht weniger al die
Tödtung oder Verstümmelung ihrer Kinder
erwarteten. Nanny hatte ein Zicklein am letzten
April 1860 und versorgt seitdem unsere Familie
mit der herrlichsten Milch, und jetzt im Februar
gibt sie jeden Morgen ein halbes Pint, welches
mehr als ein ganze Pint solcher Milch werth
ist, wie ich sie von meinen Nachbarn kaufen
kann. Und jetzt sagt die Hausfrau, sie wolle
eine andere Ziege bekommen könne. Die Ziege
bekommt soviel Hafer und Heu, als sie fressen
mag, allein sie liebt doch Binsen, Zweige
Rinde und kleine Bäume, Eicheln und zuweilen
ein Primchen Tabak. Sie darf sich nur in
nerhalb eines kleines Raums bewegen während
des Sommers uud ich brauche sie nicht anzu
binden oder einzuschließen, da sie keine Neigung
zum Durchbrechen hat. Ich habe ein Brett
mit daraufgenagelten Latten am Fenster an der
Stelle angebracht, wo dasHeu eingebracht wird,
so daß die Ziege ein- und ausgehen kann, wie
sie beliebt. Wenn Kühe krank und ungesund
werden, wie die bei dem Umsichgreifen der
Rinderpeft, wenn sie hier auftrete sollte, der
Fall sein würde, glaubt ihr nicht, eS sei dann
besser, Ziegen zu halten (Am. Agr.)
EingeinachteS, eingemachte Beeren
nnd Früchte.
Allgemeine Bemerkungen.
Es ist gut, wenn man für diesen Zweck
einen eigenen Kessel hat. Ein kupferner ist
gut, wenn er immer rein und glänzend erhalten
wird, einer von Glockengut aber ist besser, da
Beste aber von allem ist Porzellanwaare.
Die vornehmste Kunst, etwa gnt einzu
machen, bestehet darin, die Früchte und Sachen
lange aufbewahren zu können. Reiner Braun
miliengebrauch; will man aber von den besten
Zuckerflüchten einmachen, uud solche, die lange
gut Kleiben sollen, so ist in den meisten Fällen
der best Zuckr nothwendig. Zuckerfrüchte
müssen sehr milde gekocht werden. Starkes,
übermäßige Sieden zerreißt die kleinen,,
zarten Friichte. Lange Siede macht einen
dunkeln, steifen und zähen Syrup. Da
Eingemachte hält sich in gläsernen Buchsen am
besten, welche zudem och den Vortheil Haie,
daß man in der Folge sehen kann, ob das Ein
daß man sie öffnen muß.
Man läßt die Töpfe oder Büchsen mit ihrem
Inhalte drei Tage lang stehen, ehe man sie ab
deckt. Ein dichter, lcderiger Schimmel auf der
Oderstache des Eingemachten hilft die Früchte
erhalten; wenn aber Schimmel erscheint, der
fleckig aussieht, so schält man ihn ab, der man
setzt das Eingemachte in heißes Wasser, welches
man zum Sieden bring, bis es abgeschupp:
und abgeschält ist. Der einzige Weg, ohne
Sorge und Gefahr Eingemachtes zu erhalten,
ist Zucker genug hinzuthun und zuzusiegeln oder
eine Blase darüber zu binden.
Ouitten einzumachen. Be
schneide und viertheilc die Frucht, schaffe die
Kerngehäuse weg und siede sie in einer hinläng
lichen Menge Wasser, bis sie vollkommen weich
sind, jedoch so, daß sie nicht zerfallen. Zu je
dem Quart Frucht bringt man ungefähr eine
Pinie gepulverten Zucker. Die Früchte legt
man in eine steinernen Topf und den Zucker
oben drauf, schließt dann alle zu und stellt den
Topf in siedendes Wasser. Da Wasser muß
ungefähr zwei Stunden lang stark aufbrausen,
bis der Zucker in die Frucht cingedrugen ist.
Die Fruckt soll ganz mit Syrup überdeckt sein;
auck erfordert eS ein Paar Theelöffel voll
damit sich bald ein Schimmel bildet. Dies ist
eine sehr gute Art, eine Menge Zuckerfrüchte
ohne viele Mühe und Kosten einzumachen,
schält die Citrone und öffnet sie, reinigt und
schneidet alles aus, nur die Schale nicht, und
siedet sie, fügt einem Pfund Citronen ei
Pfund Zucker und 4 Limonen zu. Man siedet
de Zucker und die Limonen zusammen, bis
alles einen Syrup bildet, schäumt es wohl ab,
und bringt zuletzt den Syrup mit de Ci
tronen zusammen, um das Ganze eine Stun
de lang zu sieden.
Aepfel au fzn bewahren. Man
wiegt guten Braunzucker nd Acpfrl, von jeder
daö Innere heraus und macht sie klein. Man
thut zu jedem Pfund Zucker eine Pinie Wasser,
sirdet eS hernach, bis c ziemlich dick ist. Nun
fügt man die Acpfcl hinzu nebst den gerosteten
Schalen von einer oder zwei Citronen, und
wcnn'man c hat, zwei ober drei Stücke weißen
Ingwer, siedet Alle, bis die Acpfel sinken, und
das Ganze hell und gelb aussieht. Dieses Ein
gemachte bleibt ein ganze Jahr gut.
Sckwarze Johannisbeeren.
trockenem Wetter und gibt auf jede Pfund
Beeren eine halbe Pinte Saft von rothen Jo
hannisbeeren und anderthalb Pfund fein ge
stoßenen Hutzucker. Mit der Sckcere schneidet
man die Stiele nnd obern Theilen der Beeren
ab, bringt den Saft, die Beeren und den Zucker
zusammen in eine Pfanne, schüttelt eS fleißig,
bis es siedet, und rückt die Frucht sorgfältig von
de Seilen der Pfanne weg gegen die Mitte zu.
Den Schaum nimmt man weg, sobald er
anfsttigt, und läßt es zehn oder fünfzehn
Minuic lang sieden. Diese Eingemachte
ist mit Nahm genossen, ei vorzügliche Essen.
Kirschen. Zu einem Pfund Kirschen
bringt man drei Viertelpfund feinen Hutzucker,
schafft die Steine sorgfältig fort, und wenn die
Kirsche weich gesotten sind, verednel man den
Zucker gleichmäßig und siedet alle gnt, bis ein
dicker, heiler Svrup entsteht. Der Schaum
wird, sobald er an der Oberfläche erscheint,
abgenommen. .
Saft von der rothen Johannisbeere hinzu, als
es braucht, um den Zucker aufzulösen. Zuletzt
fügt man noch so viel Zucker hinzu, als das Ge
wicht des klebrigen beträgt. Den folgenden
Tag bringt man Alles in eine Pfanne, um e zu
sieden.
Birnen zu sieden. Man siedet
die Birnen im Wasser bis sie halb gar sind,
beschneidet sie, klärt den Zucker ab und siedet die
Birnen darin, bis sie roth und hell find. Her
nach nimmt man die Birnen heraus, siedet den
Svrup auf, seiht ihn durch und bringt ihn auf
die Birnen.
Wenn man Birnen abckt, so siedet man sie
halbweich, ehe man sie i den Ofen legt, schält,
sie, macht einen Saft au dem Wasser, worin
sie gesotten wurden, durch Verdichtung mit Mo
lasse, legt erst dann die Birnen hinein und seht
sie i den Ofen.
Aprikosen. Man nimmt die, die
reif sind, brüht sie ab, schält sie und entfernt die
Steine. Man legt sie in Lagen zwischen Zucker
in eine gedeckte Schüssel und läßt es über Nacht
stehen. Tann siedet man sie eine Viertelstunde
lang im Syrup, läßt sie wieder abkühlen, um sie
im gleichen Syrup och einmal zu sieden.
Ist dies geschehen, so legt man sie in Töpfe
und stellt sie in Verwahrung.
Erfahrung mit Hennen.—„P."
schreibt: Meine Erfahrung mit Hühner seit
mehreren Jahre hat mich zu folgenden Schlüs
sen,bracht: I.Gut gefütterte und ohlgeslegte
Hennen lege gewöhnlich im ersten Sommer
täglich kleine Eier oder solche von mittlerer Grö
ße, bis sie den Entschluß zu sitze fassen, was
gewöhnlich zur Zeit der Fall ist, nachdem sie
2—3 Dutzend Eier gelegt haben. Läßt man sie
nicht sitzen, dann beginnen sie in 2—3 Wochen
wieder zu legen. Einige Hennen indessen zeigen
keine Neigung, sehr oft zu sitzen diese werde
natürlich nicht so beständig legen, wie diejenigen,
welche ehrgeiziger sind, die Frucht ihre Arbeit
auszubrüten. —2. Im zweiten Sommer legen
Hennen große Eier, fast zu groß, um sie nach dem
Dutzend zu verkaufen, allein selten und nie öfter,
als einen nach dem Tag. 3. Jung Hühner,
ausgebrütet aus Eiern, welche von Hennen gelegt
wurden, die älter als 12—10 Monate waren,
schlagen in der Mehrzahl der Fälle ihr Müttern
nach und legen große Eier, jedoch nicht täglich...
ansetzen, nachdem sie sich gemausert haben, der
von denen, welche älter als andcrhalb Jahr alt
sind.
Fritz! Großvater, woher kommen
die Moden?
Großvater: Von Boston.
Fritz: Wo nehme denn die Bosto
ner sie her?
Großv.: Von England.
Fritz: Die Engländer ?
Groß.: Von Frankreich.
Fritz: Die Franzosen?
Großv.: Gerade vom Teufel! jetzt
halt dei Maul und geh' in dei Bett!
Der Humorist.
Der Schuster im Weltschmerz.
(Plälzische Mundart.)
Wenn alle Vieh, was geht und steht,
Zu lauter Ochse erde däht,
Und alle Häut', die wäre mein.
Weil jusch die Welt ja baarfuß wär'
Doch do is nir, daß Gott erbarm'!
Da hockt der ja'n ganzer Schwärn
Von Schusternlästern in der Stadl;
Wann' fertig, friß sich Käner sali.
Ich wollt, daß ich die ganze Zunft
Bei ihrer nächste Z'saminenkunst
In Grund Erddodde schlage könnt!
Himmel, Spandau Element!
Alles was in Weg mcr rennt,
Aus dem en Schuster werden könnt,
Die Gerber all', die eristire,
Un ehm'S Geschäft verschamenirc,
Die dem Schuster'S Geld abstehle,
Dcne wollt ich's schon verzähle:
Wenn ich der die erwischen könnt!
Himmel, Spandau Element!
Bin ich der grad so in der Hip
Ich könnt' die ganze Malefiz,
De ganze Land, in Ruh' zu stifte,
Mit Schwefel und mit Pech vergifte.
Dann sollt die Welk seh'n, wie es duht,
Wann so cn Schuster kummt die Wnth,
Sich selber et vor Zorn mehr kennt!
Himmel, Spandau Element!
Dann könnt mcr sage, Gott besohle!
Dann sollt der Deiwel Alles Holle!
Das Höllenfeuer wollt ich scheere,
Da sollt' die ganze Welt verzehre!
Vcrplatze sollt' die ganze Welt,
Wie a Krumbeer, die mer quellt!
Dann hätt' da Elend all cn End!
Himmel, Spandau Element!
En dchl Sache w net sei sötte.
Ufgeblohseiier Drucker.
Alleweil bei dem hehße Wetter gcbts en
dekl Sacke wu mer mehnt daß net sei
sötte, awer ich denk die arg Hitz treibt die
Lcutdazu. Do ts die Liß Butterfaß,
die schiebt alle Owet in dene dunkle Ecke
umher und watscht oh sie net cn barm
herziger Kerl verwische kann, der sie mit
in der Eis Eream Saloon nemmt n
triet, nn ihr dann ah vielleicht sunst
noch en gäwer duht, sell sott enihan
net sei, fvr eS guckt just baut grad sv
als wann die Löcher de Mäns nach
springe dähte. Mit der Sälly Säuki
wcl seht en wenig Jnteresting aus, es
scheint als wann sie kärzlick arg seit wcr
re däht, un dv lahst sie ah Nock immer
okne Hnpps rum ; au die Sälly sott
seil nimme duh, sie sott allemvl en Set
Hnpps adnh wann sie uf BiSniß träwelt,
eS däht ihre en besser Schähp gewc un
die Leut könnte net Alles glei so sehne.
Un was ah net sei sott bei denne heh-.
ße Dage is, daß en dehl WcibSleut en
Fäschen hen sich uf kalte Steh zu setze
um sich der Unnerleib abzukühle, for
darch sell könne sie sich en micncr
Schnuppe oder cn rechter Cäip-Mee
ting-Huste zuziege. Wann die Sigär
Liß wieder en Kerl kriegt, der bei ihr cn
Samstag Nacht spende will, just for sie
zu plichse, so sott sie seile Bisniß enihau
so mälictschr, daß er Nachts net an cm
2.40 gät hchmträwcle muß ohne Zeit
zu hawe for sei Klchder initzunehine, un
daß sie ihm dann der anner Morge noch
gcschickt werre müsse; sell war en mieh
ner Käper nn sott gestoppt sei. Noch
cppeS was net sei sott is, daß seller alt
Ausweißler zu Mehner als wie zu ehner
Frah tende muß. Do is so en Witt
frah, die ken hunnert Meil vum Jesse
wohnt, die Hattert ihn als so lang bis
er ganz wüthig werd, un dcrnoh gebt
er ewc nir um die Consiquenses un
nemmt en säwetscher Rewensch an ihr,
un sie beklagt sich ah gar net daß er ihr
weh duht. Awer en klecner Adweis
möcht ich dem verliebte Paar gewe, wann
sie wieder Bisniß vun seller Sart zu
settle hen, daß sie aus dem Bnsch un ah
aus feilem Feld blciwe, for es gebt etli
che Kerls die die Opcräschen schun en
paar Mool gesehne hen, un wann sie
wieder drah gekutscht werre, so könne sie
sich druf vcrlosse, daß sie en freier Rcid
uf em Riegel darch's Städel kriege.
Nau, Mister Printer, sor deSmol will
ich mei Abserwäschnnö klohse, un die
nächst Woch haw ich dir vielleicht eppeS
üwer en arg tiefer Oel-Brunne zu re
porte, awer mer kann cwe net wisse woS
bei dem hehsc Wetter noch all ufdrcht.
Limhu r g e r.
Zwei Liebesbriefe.
Der Liebhaber an die Köchin
Prächtigstes der schönen Wesen,
Das mich wie ein Kobold treibt,
Laß dein Fuchsen-Aeuglein lesen,
Was des Schafes Pfote schreibt!
Deiner Netze Liebes-Sajten
Zirrten mich am HcrzenSkiel,
Zwangen den Verstand zuni Gleiten,
Bis ich i die Schlinge fiel.
Ob dem Blick auf deinen Busen
Und auf dein Korallenhaar
Ich, als stand' ich vor Medusen,
Wie ein Klotz versteinert war.
Deines AugenpaareS Schimmel
Und ihr Stern von Ofenruß.
Glühend wie der Bär am Himmel,
Wie der Hundsstern Sirius.
Deiner Lippe Winterrosen,
Deine Brauen dick und schwarz
Wie die Finsterniß in Gosen,
Glatt geleckt mit Geigenharz.
Deine zarten Pfauenfüße,
Deiner Zunge Schabernack,
Schlaues Hrxchen, deine Küsse,
Deines Halses Dudelsack.
Daß tch's kurz zusammenraffe
Deiner Wangen Fäeberroth;
Und, du allerliebster Affe,
Deiner Pfötchen Angebot.
Deiner Stirn Rubinenhügel,
Deiner Ohren lange Pracht,
O! und deiner Arme Prügel
Haben mich zum Narr'n gemacht.
Drum erbarme dich in Gnaden
Meiner tollen LicbeSqual;
Sie zerschmelzt mir noch die Waden,
Und spedirt mich in'S Spital!
Hang'un mir wie Pech und Klette,
Du, mein Herzcns-Cdelstein,
Und auf deinem Ruhebette
Räume Mopsens Platz mir ein!
Die Köchin an den Liebhaber:
Wie so zärtlich kannst du schreiben,
AllerschönstcS Lämmerherz!
Schreibst auch wahr? Die Männer treiben
Gern mit Jungfern ihre Scherz!
O, wie bin ich un im Sprunge,
Nun im Jubelsanggetön!
Ist's auch Ernst, du Herzensjnnge, .
Bin ich denn so wunderschön ?
Sind die Aeuglei, sind die Wangen
Wirklich so verrückungsvoll?
Und von siedendem Verlangen,
Engel, bist du wirklich toll?
Ich auch ward an deinem Auge
Ganz zum glüh'nden Feucrbrand ;
Und ich wusch mit scharfer Lauge
Schon zum Kusse Mund und Hand.
Gar gebraten wie die Bricke,
Springt mein Herz, ich Halt's es kaum;
Und ich häng' am Liebesstricke,
Wie der Dieb am ersten Baum.
Niinm'ö nicht krnmi, ein wenig spröde
Muß ich ehrenhalber thun :
Doch ich folge (sei nickt blöde)
Bald dir, wie dem Hakn das Huhn.
O, ihr schlauen Herzensdiebe,
Fürchtet nur kein wild Geschrei;
In dem Topf der Männerliebe
Kocht ein weiblich Herz z Brei.
Bald dir an als Edelstein,
Und du sollst an Mopsens Stelle
Recht mein Herzenspudel sein !
Der gestörte Schlaf.
Arzt: Ich weiß nicht, mein lieber
Herr Bink, Ihr Aussehen befriedigt
mich jetzt gar nicht. Ich finde Sie stets
etwas angegriffen. Ist vielleicht Ihre
Verdauung gestört, oder spüren sie sonst
eine Unregelmäßigkeit in den Funktionen
der Organe? Zeigen Sie mir einmal
Ihre Zunge.
Bink: Ach, guter Dotter, das ist
eS Alles nicht; aber keine Nacht kann
ich schlafen, das macht einen endlich ganz
fertig.
Arz: Ei, ei, das ist ja schlimm. Be
halten sie im Bette kalte Füße ?
Bink: Ach ei, das ist eS nicht.
Arzt: Dann spüren Sie vielleicht An
drang des Blutes ach dem Kopfe? Ei
nen leichten Kopfschmerz mit Drücken
auf den Auge?
Bink: Ganz und gar nicht.
Arz : Aber, mein Gott, was haben
Sie denn?
Bink: Wanzen, guter Dokter habe
ich, schändliche Wanzen !
Abschreckendes Beispiel.
Der Bruder eines methodistischen
Kaltwasserpredigers war ein arger Säu
fer. Als man ihm deshalb Vorwürfe
machte und sich darüber verwunderte,
daß sein Bruder täglich für die Enthalt
samkeit predigte, er dagegen täglich be
trunken sei, entgegnete er lallend:
Schon recht, das versteht ihr nicht!
Wir habe das Geschäft zusammen!
Mein Bruder predigt gegen das Sau
fen und ich mache das abschreckende Bei
spiel !
Karl: Onkel, sind Schweine auch
Thiere?
Onkel: Ja gewiß mein Junge.
Karl: Dann wäre ja mein Papa
auch ein Thier!
Onkel: Wie so mein Junge ?
Karl: Ja, die Mama sagt des
Abends gewöhnlich zum Papa, kommst
Du altes Schwein endlich nach Hause.
Änzeijien.
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AuSknnft wird gewünscht
von dem Aufenthalt des Robert Zink, von
Fort Wavne, Indiana. Derselbe ist etwa t 6
Jahren alt, und hat bereit 0 Jahren in der
Ver. Staate Arme treulich gedien, Sein
besorgter Vater, Hr. John Zink, wohnhaft in
Fort Wayne, bittet Menschenfreunde, die nähe
re Auskunft über seinen Sohn Robert zu geben
im Stande sind, ihn (oder auch unS) sobald wie
möglich i Kenntniß zu setzen. ,
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X. 1866. 1..
Das Berühmte
Zingari Ritlers.
Ein sicheres Mittel gegen
Cholera!
Dieses wunderbare Mittel wurde vor
etwa zwanzig Jahren entdeckt und eingeführt
von Dr.S. Cheopsus, einem berühmten egyvti
schen Arzte.
Er hatte lange den Mangel irgend eine Mit
tel bemerkt nnd gefühlt, welche Krankhc'tcn
bei der Wurzel fasse und dadurch einen großen
Theil der Leiden abwende, welchen die mensch
liche Familie damals uittcrworfcn war.
Diese wichtige Frage drängle sich seinem Geiste
täglich in lebhaften Farbe auf, wenn er am
Bette der Kranken und Sterbenden saß und die
Wirkungslosigkeit fast aller der damals in Ge
brauch befindliche Heilmittel beobachtete. Da
veranlaßte ihn zum Nachdenken und Erperiinen
tiren; und nach zehnjährigen Studien und
Blühen übergab er seinen Mitmenschen das
wundcrbarc Zingari Bitter. Die Wirkung
dieses Präparats in Abwendung und Nur voii
Krantticilen war so merkwürdig und stauncncr
regend, daß die schmeichelhaftestenßeweise könig
licher Gunst ibm, dem Erfinder, zu Theil wur
den. Sein Name wurde auf die Liste der No
bclmänner gesetzt und ihm eine goldene Medaille
mit der Inschrift—Dr. S. Eheopsus, der öffent
liche Wohlthäter—vom Vicekönig überreicht.
Das Präparat ist in verschiedene Cholera-
Epidemien sowohl als Abwendung- wie auck
Heilmittel gebraucht worden, und zwar mit so
großem Erfolg, daß c beinahe in alle die Haupt-
Hossiitäler der alten Welt eingeführt wurde.
Da alte Sprichwort, daß eine Unze Vorsicht
so viel werth ist als ein Pfund Kur, drängt sich
un mit wunderbarer Macht auf in Bezug der
Eholcra, und irgend ein Mittel, da uns gegen
diese schreckliche Seuche schützt, sollte daher oft
und ununterbrochen angewendet werde.
Alle Pathologe stimmen jetzt darin übrrein,
daß da Cholcra-Gift auf da Epstein durch das
Blut wirkt, und daß lrgrnd eine Zusammensctz
ung, welche auf die absonderuden Organe pe
rln und dieselben in Thätigkeit erhält, eine An-
Häufung de SiisteS abwende muß, die hinrei
chend ist, ihre schrecklichen Folgen ans den Orga
nismus zu äußern. Das gilt nicht nur von der
Arten.
Zingari' BittrrS ist gerade ein solche
Es wirkt auf die Organe der Absonderung und
Blutrcinigung, indem es beide in vollständigem
Gleichgewichte hätt. Diese Bitter ist ganz aus
Wurzeln und Kräutern zusammengesetzt und so
schön eingerichtet, daß jedes Organ davon berührt
und beleb wird. Sein Geschmack ist angenehm
und seine Wirkungen prompt und dauernd.
Zahlreiche Fälle der folgenden Nranllicitcn
sind dadurch turirl worden: Cliolcra, Diarrhöa,
Dvsenierp, Tvphoid und Tvphus-Fieber, Fieber,
Agiie, Nervenschwäche, Anäinia, weibliche Un
rcgelmässigkeiic, Dyspepsie, Blähung, Kolik,
Scropheln, ic.
Preis Ein Dollar per Ouarislasche,
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F. Nahter,
Jnni 28. i 866.-1 Eigenthümer.
Pennsylvania Eisenbahn.
Sommerzeit Tabelle.
Acht Züge (täglich) nach und von Phi
ladelphia und PittSburg, und zwei
Züge täglich nach und von Erie,
ausgenommen Sonntags.
An und ach
Sonntag, Mai 20, 1866.
Die Passagier-Züge der Pennsylvania
Eisenbahn Compagnie verlassen Harrisburg und
kommen in Philadelphia und PittSburg an wie
folgt :
O estlich.
Philadelphia Erpreßzug verläßt Harrisburg
täglich um 2.40 Vorm. und kommt in West-
Philadelphia an um 7.00 Vorm.
Schnellzug verläßt HarriSbnrg täglich (aus
genommen Montags) um 8.00 Vorm. und er
reicht West-Philadelphia um 1.00 Nachmittags.
Passagiere frühstücken zu HarriSbnrg.
Ene Erpressung östlich von Erie kommt in Har
-8.00 Vorm. verlassenden Schnellzug.
Tag Erpreß verläßt Harrisburg läglich (auS
grnommen Sonntag) um 1.40 Nachm. und
erreicht Westphiladelphia um 0.40 Nachm.
Eincinnati verläßt HarriSdurg tag-
und erreicht Westphiladelphia um 12.30 Morg.
Supper zu HarriSvurg.
Harrisburg AccommodationSzug verläßt Har
riSbnrg täglich (ausgenommen Sonntag) um
4.10 Nachm. und erreicht Westphiladelphia 9.40
Nachm. Dieser Zug hat keine Verbindung mit
dem Westen.
bürg täglich (ausgenommen Sonntags) um 7.(>0
Vorm., und erreicht Westphiladelphia um 12.30
Nachmittags.
Dillerville AccommodationS-Zug, über Mi.
Joy, verlaßt Harrisburg täglich (ausgenommen
Sonntag) um 6.30 Vorm., und erreicht Lau
caster um 9.10 Vorm., Connection machend mit
dem östlich gehenden Lancaster Zug.
Weg Passagierzug verläß Altona läglich (aus
genommen Sonntags) um 6.00 Vorm. und cr
rricht Harrisburg um 12.40 Nachm.
Lolal-AccommodationS - Zug verläßt Altona
täglich (ausgenommen Sonntags) um 9.00
Vorm., uud erreicht HarriSbnrg um 6.30 Nach
mittag.
Westlich-
Erie Postzug estlich, für Erie, veriäßt Har
risbura täglich (auSgcnominen Sonntag) um
2.00 Vorm. und erreicht Erie um 6.00 Nachm.
Erie Erpreßzug westlich für Erie, erläßt
HarriSbnrg täglich (ausgenvmmen Sonntags
um 4.10 Uhr Nachm, und erreicht Erie um 9.30
Vormittag.
Baltimore Trprcßzug verläßt HarriSbnrg täg
lich (ausgenommen Sonntags) um 2.00 Vorm.
Altona, wo gefrühstückt.wird, um 7.20 und er
rricht PittSburg um 1.10 Nachm.
Philadelphia Erpreßzug verläßt HarriSbnrg
täglich um 3.20 Vorm., Altona, wo gefrühstückt
wird, m 8.20 Vorm. und erreicht PittSburg
Tag Erpr?ßzng westlich erläßt Harrisburg
um 2.00 Nachm. täglich (ausgenommen Sonn
tag), erreicht Altona um 6.00 Nachm., nimmt
Supper und erreicht PittSburg m 12 Uhr
Nacht. ....
Ncw-Aork Erpreßzug verlaßt HarriSbnrg täg
lich um 4.00 Vorm., erreicht Altona, wo man
frühstückt, um 8.00, und erreicht PittSburg 2.00
Nachmittag. . ......
Schnellzug erläßt HarriSbnrg taglich (aus -
genommen Sonntag) um 4.00 Nachm., Al
ioona, wo soupirt, um 8.00 Nachm. und er
reicht PittSburg um 2.20 Vorn.
Postzug verläßt HarriSbnrg täglich (ausge
nommen Sonntags) um 2.40 Nachm., Altoona,
wo supir wird, um 8.30 Nachm. und erreicht
Pittsburg um 2.20 Vorm.
Emigrantenzug (westlich), welchem ein Passa
gierwagen erster Klasse für die Bequemlichkeit
von Reisenden nach Zwischenstatione angehängt
ist vcriäßi HarriSbnrg täglich (ausgenommen
Montag) um 7 Uhr Vormittags, Altoona, wo
Dinner genommen wie, um 3.00 Nachm., und
erreicht PittSburg um 11 Uhr Abends.
Dillerville AccommodationS - Zug, westlich,
verläßt Lancaster täglich (auSgnommen Sonn-
tag) um Z.Ott Nachm.. Mount ), m 5.3-
mittags' "reicht HrrtÄrg um g.SVNachO
Samuel A. Black,
Sup't Mittel Div. Penn'a R. R.
HarnSbtirg. Juni 28. 1866.
IBSV. Die I8S.
Pittöbnrg, Fort Wayne und Chicago
Eisenbahn,
Eleveland und PittSburg Eisenbahn.
Sommer Fahrplan.
Am ud ach dem 2V. Mai, t 866
laufen die Züge wie folgt;
Verlaß, Verläßt
PittSburg fürCliicago. für Ctevcl'd, fürWheel'a
Erpreß t2.0l v. m.
Erpreß 2.10 v.m. 2.tov. m. 1.00n.m
Erpreß 2.10.m. t.OO .m. 4.30n.m
Postzug 6.40 v.m. 0.10 v. m. O.lOv. nr
Für New Castle und Erie, - - 0.40 v. m
Ankunft in Pitts bürg.
P. Ft. W. und E. R. W. 2.20 . m.; 3.16
n.M.; 6.00 n.M.; 0.10 Abends.
Eric Erpreß, 1i.35. Abends.
C. U. P. R. R.. l 1.00 v. m.; 3.40 n. m. i
9.3i,AbcniS.
Accominodationsziige
verlassen Alleghenp für
New Brighton 0.00 . in.; l I.OOv. m.; 4,00
n. m.; 0.00 Abends.
Nochestcr. 2.20 n. m.
New Castle, 3.30 . m.
Wcllsville, 3.30 n. i.
Anknnft in Alleghen:
P. Ft. W. und E.R.W. 7.10 v. in.; 5.10
v. in.; 9.40 . in.; 2.20 n. in.; 4.30 n. m.:
12.20 v. in.
E. und P. R. St. It.OO . ,.
o>co. Parkin, Ticket-Agent,
Union Passagier Depot, PittSburg, Pa.
g.R. Pipers, Gen. Ticket Agent.
Lebanon Valley Branch
der
Philadelphia k Neading Eisrnbaha.
Stund en w c chse l.
Vier Züge täglich für New-Aork.
An und nach Montag, Mai 2t, 1800, laufen
Passagier-Züge wie folgt:
Abfahrt von Harrisburg.
No. I Erpreß um 3.00 Vormittag, erreicht
New-Aork um 10.00 Vormittags.
No. 3 Schnellzug, um 9.00 Vorm., erreicht
New-Aork um 3.40 Nachm.
No. 0 Postzug, um 8.10 Vorm., erreicht Rea
ding uni 10.20 Vorm.
No. 7 Postzug, um 2.10 Nachm., erreicht Net
Aork um 10.30 Nachm.
No. 9? Eincinnati Erpreß, um Nachm.,
erreicht New Aork um 0.40 Vorm.
Die obigen Züge machen genaue Verbindung
mit ähnliche Zügen der Pennsylvania Eisen
bahn' von Pittsbnrg und dem Westen. N. 1
und !> haben Durch-Schlafkarren.
Für Philadelphia und PottSvtlle.
Der 3 00 Vormittags Erpreßzug macht zu
Ncading Eonnection mit dem Reading Bccomo-
Vormittags? Nos. 0 um 8.10 öorm.,"und 7
Tamagua, Allcittown, Philadelphia ic„
inend an letzterem Punkt um 1.00 und 7.05
Nachmittags.
Weg-Zügc für Zwischen-Stationen.
No. 0 Postzug in 8.10 Vorm., hält an allen
Punkten und mächt die nämlichen Eonnectionen
zu Reading wie No. 7.
No. 9, Harrisburg Accomodation, um 9.15
Nachm., hält an in Libanon nd erreicht Rea
ding um 11.30 Nachmittags.
Rückkehrcnde Züge gehen qb wie folgt:
New-Aork—No. 2 Schnellzug um O.OOBor
mittagS, No. 4 Erpreßzug um 8.00 Nachm. u.
No. 0 Postzug um 12.00 Mittag.
Philadelphia—um B.ooVormittag und 3.30
MtSviUe—o.4o 8.30 Vormittag und 2.45
Reading— No. 4 Erpreß um 1.00 Nacht,
No. 10 ArcomniodalivnSzug um 7.30 Vorm.,
No. 8 Postzug um 10.40 Vormittags, N. 2
Schnellzug um 1.48 Nachm., No. 0 Postzug
um 6.00 Nackmittags.
Um 7.30 Vorm. AccommondationSzug, hält
auf allen Stationen an.
Verlassen das Reading Eisenbahn Depot zu
Harrisburg für PottSville, über die Auburn u.
PottSville auf'dersel
ben Bahn zurück um 6.40 Vormittags.
Gepäck mit Check versehen. Für Ticket der
andere Auskunft wende man sich an
I. I. El,de,
General Agent, Harridurg,
Harrisburg, Juni 21, 1866.
Northern Central Eisenbahn.
Soin imerzeit Tabelle.
Durch- und direkte Route nach Washing
ton, Baltimore, Elmira, Erie
und Buffalo.
Vier Züge
nach und von
Baltimore und Washington City.
Drei Züge täglich
nach der Nord- und Westzweig Susque
hanna, dem nördlichen und westlichen
Pennsylvanicn, und New -Aork.
An und nach Montag, Mai 21,1866,
werden die Züge auf der Northern Centtal Ei
senbahn wie folgt laufen:
Südlich.
Postzug verläßt Elmira 4 40 v m
verläßt Harrisburg 1 3t nin
erreicht Baltimore 030 nm
Elmira Erpreß verläßt Elmira 0 30 n m
verlässt HarriSbnrg 200 m
erreicht Baltimore 7 OOvm
Schnellzug verläßt Harrisburg 140 in
erreicht Baltimore 12 30 n m
HarriSb. Are, verläßt Harrisburg 000 n m
erreicht Baltimore 9 37/ m
Erie Erpreß verläßt Eric 440 n m
erreicht HarriSbnrg 833
Nördlich.
Postzug verläßt Baltimore 9 10m
verläßt Harrisburg 200 n in
erreicht Elmira 10 40 n m
Elmira Erpreß erläßt Baltimore 940 n m
verläßt Harrisburg 200 m
erreicht Elmira 11 30 m
Schnellzug verläßt Baltimore 12 10 in
crrricht Harrisburg 300 n m
Erie Post verläßt Baltimore 7 20 nm
verläßt Harrisburg 12 00 m
erreicht Erie 6 OOvm
Erie Erpreß verläßt HarriSbnrg 410 nm
erreicht Eric 9 30nm
HarriSb. Acco. erläßt Aork 7 10m
erreicht HarriSbnrg 840 vm
Der Erie Erpreßzug nördlich und der HarriS
bnrg Accommodalionszug südlich lausen täglich,
ausgenommen Sonntag. Elmira Erpreß
zug nach Norden und dem übe laufen täglich,
ausgenommen Montag.
Der Schnellzug nach Norde und HarriSbnrg
Accominodationszug ach Norden kommen täg
lich a, ausgenommen Sonntag. Der Elmira
Erpreßzuq nach Norden kommt und der südlich
gehende Schnellzug geht täglich ab. Der Post
zug nördlich und südlich lauft täglich, auSgenom-
Um weite Auskunft wende man sick an die
Office im Pennsylvania Eisenbahn Depot.
I. N. Dußarry,
Gen. Superintendent, ' '
HarriSbnrg, Juni 21, IW,