Pennsylvanische Staats zeitung. (Harrisburg, Pa.) 1843-1887, June 28, 1866, Image 2

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    Die Ktats - Zeitiiß.
z.H. e.r, Sitz?.
Herausgeber ad Eigenthümer.
LancaSter, Pa.
Donnerstng, Zuat 28, IB6K.
Gouverneur,
Diester Clyver,
on Berk County.
DenwtrNtische Ttantt - mitte.
Sine Versammlung der Demokratischen
StaatS-Committee wirb am Dienstag,
3n Juli, tBkk. Vormittags um l l Uhr im
St. Charles Hotel zu PittSbnrg stattfinden.
William Wallnce,
Juni 8, IB6L. Vorsttzer.
Clyllltr d dit !! ?
Große
Demokratische Massen-
Convention
für dle
Oestliche und Mittleren Cnuntie
von Pennstzlvanie.
Eine große Massen - Convention der Freunde
von Johnson, Oymer und der Con
stitution wirb abgebalten erden
in Neading,
Auf Mittwoch, drn lBten Juli.
Alle, die zu Gunsten der sofortigen Wieder
herstellung der Union in ihrer ursprünglichen
Reinheit sind;
Alle, welche die Constitution der Ver. Staa
ten für da Grundgesetz des Lande halte?
Alle Leute eiche dagegen find, daß da Ge
schick on 30 Millionen Weißer Menschen von
800,000 schwarzen Stimmberechtigten abhängig
gemacht erden soll ; alle die gegen
Neger al Gesetzgeber, Neqer als
Richter, und Neger als Juror
iu Pennsvlvanien find
und namentlich jene tapferen Männer, die Leib
und Leben auf Spiel gesetzt haben zur Beridei
diauug und Aufrcchldaltung der Regierung ihrer
Vater und nicht um ekne neue Nation zu schaffen,
in welcher der Neger uuSgesellig und politisch
gleichstehen soll, sind zur Massen Convention
eingeladen.
Die Erisi im Geschicke unserer Nation ist
eingrktlen. Der Johnson
sagt euch, baß die Hoch errat her Tbaddrus
Stevens und Charles Sumaer inen Versuch
machen, unsere RegierunaSform, die Regierung
welche Waschington und Jefferson uns gegeben
baden die beste RegierunaSform, welche die
Wett jemals gekannt-zu zerstören und an deren
statt einen eonsolidirteu Despotismus
zu setze, der von New-England Fanatikern con
Irokirt wird.
„Konsolidation ist eben so gefahr
voll als Sezession."
Die ausgezeichnetsten Demotratischen und Eon
anwesend sein und die Convention anrede.
>M"Der Präsident und die Union-Mitglie
der des Sabine! sind eingeladen worden.
- Ticket werden auf allen
Eisenbahnen ausgestellt erden.
Im Auftrag der Demokratischen Staat Cent-
I. D. Davis,
Porsiher der Dem. Steh. Com.von Berts Co:
Wen. Rose n that,
Präs. Dem. Citv Club Reading.
Die Herausgab der ersten Nummer
der „StaatS-Zeitung"
hat sich um einige Tage verspätet. Die
ist hauptsächlich unserem Uebersiedeln
uach HgrrtSburg und andere unvor
hergesehenen Schwierigkeiten, die bei
der Vrüuduug eine neuen Blattes aus
tauchen, zuzuschreiben. Doch, „besser
spät, al niemals!"
Solche uuserer Freunde und Gönner,
welche die „StaatSzeitung" zu haben
wünschen, nd von unsern Trägern
übersehe wurden, wollen sich gefälligst
aus unserer Ofstce melden.
Unsere heutige Nummer.
„Aller Anfang ist schwer." Nirgends
kann diese Sprichwort mit größerem
Recht angewandt werden, als bei der
Gründung eine neuen Blattes; denn
da stößt man auf Schwierigkeiten, vou
denen man keine Ahnnng hat. Auch
wir haben mit Schwierigkeiten zu käm
pfen, die wir aber nach und nach zu be
seitigen hoffen. Diese Nummer ist nicht
ganz nach unserm Gesckmack, indem es
ihr an gehöriger Ausstattung und rich
tigem Format mangelt. Wir gedenken
jedoch diesen Urbelstand in Balde zu be
seitigen, und mückten deßhalb vorläufig
die geehrten Leser um gütig Nacksicht
bitten.
A ufere Freunde.
Wir haben diese Nummer mehreren
unseren Freunde zur Einsicht zugesandt.
Diejenigen, die das Blatt nicht zn ha
den wünschen, belieben dasselbe wieder
durch die Post an uns zurückzusenden ;
andernfaVS werden sie als Abonnenten
betrachtet. Sollten wir aber einen oder
den audern unserer Freunde übersehen
haben, a übrigen nicht absichtlich ge
schieht, so bitten wir, uns davon in
Kenntniß zu setzen, wo alsdann das
Versehe bereitwillig. berichtigt werden
soll.
Originelle Anspitze für dir „Prnastzl
auischr Etnntt-Zeilung".
E gewährt un besonderes Lergnü
gen hter zu erwähnen, daß wir die
Dienste mehrerer tüchtiger Korrespon
denten in verschitdenen Theile des Lau
de für unser Blatt gewonnen hüben.
Ueberhaupt wird eS unser Streben sei,
die „StaatS-Zeitnng" soviel wie mög
lich mit originellen nd anderen inte
ressanten Artikel anzufüllen, so daß das
Blatt allgemeinen Anklang findet.
Seitdem Obige geschrieben, haben
wir berett mehrere sehr interessante
Nittel von unsern geschätzten Corre
spondentrn erhalten, die in nächster !
Nummer erscheinen werden. ) j
A ser Leser i Lancaster
Eine deutsche drmokratische Zettuug
am Sitze de County Laurafirr ist sicher
lich au verschiedenen Gründen von ho
her Wichtigkeit, um uicht zu sage Noth
wendigkeit. Unsere Stadt ist in über
wiegender Majorität demokratisch, und
von ihr sollte daher ernstliche Bersuch
ausgehen, die Bande z löse, tu wel
che Fanatiker, wie Steven und Konsor
ten, das County mit Ausnahme der
Städte geschlagen haben. Solche Ver
suche wurden denn auch mit Htnßcht auf
die deutsche Bevölkerung öfter durch
deutscht Blätter gemacht, deren mehrere
erschienen. Daß eine nach dem an
dern einging, geschah theils aus Man
gel an Unterstützung von Seiten der
Demokraten, theils au Mangel an
umsichtiger und sparsamer Geschäft,
führung, und weil e eben auch an hin
reichenden Kräften bei der Redaktion
der Blätter fehlte. Freilich haben die
gewaltigen politischen Stürme der letz
ten Jahre auch Viele dazu beigetragen,
sowie das unredliche und gewaltthätig
Versahren der zur Macht gekommenen
DiSunionisten- oder sogenannten Repu
blikanischen Partei, welcher kein Mittel
zu schlecht war.die demokratischr Partei
nicht allein zn stürzen, sondern wo
möglich für immer zu vernichten.
Das erstere ist der herrschenden Par
tei seit noch nicht einem Jahrzehnt theil
weise gelungen, das letztere wird sie nie
erreichen. Ja StaatSmaßrrgeln mag
die demokratische Partei b>e und da ge
irrt baben, ibre Grnndprincipiea find
aber ewig richtig und ewig wahr, und
eben deßdalb ift die Partei
st/lbst unzerstörbar. Eine
Pärtri, die in den nordlichen Staaten
alles noch bei der letztherige Präsiden
tenwahl, nach einem beispiellos gebässi
gewWablkampft von Seiten ibrrr Geg
ner, an zwei Millionen Stimme
abgeben konnte, und, wenn nicht dir un
erhörten Wahlbetrügereiea vermittelst
sogenannter Soldatenstimmea gebraucht
worden wären, gesiegt bätte, ist noch
lange nickt todt. Mit offen
ausgesprochenem Ingrimm und schlecht
verdehlter Furcht, ist die berrscheude
Partei fich dieser Tdatsache bewußt, da
der rubren ihre verzweiflungsvolle An
strengungen, durch gewaltsame, völlig
unconstitutioneUe Maßnahmen de Vol
ke der Union da Stimmrecht der Neger
rare aufzuzwingen, und fich
durch die politische Macht der Schwar
zen selbst in Mackt zu erhalten, wohl
wissend, daß ste bei ibren eigenen wei
ßen Rassengtnoffen, de einzig rechtmä
ßigen Bürgern de Lande, ftit die
Union bestcbt, alles Zutrauen erlorrn
baben wegen ibrrr politischen Schurke
reien.
Wir sagte vorbin, daß es der herr
schenden Partei seit nickt ganz einem
Jahrzehnt der, tbeilweise gelungen sei,
die demokratische Partei zu stürzen, das
beißt, sie wenigstens vou de Ruder der
StaatSregierunge sowohl, o auch der
Nationalreglerung zu vertra..gen, aber
mit demSchluffe dieses Jahrzehntes wird
für ste selbst die Stund des Unterganges
schlagen, so sicher als zwei al zwei vier
machen, denn gestrenge Herren regieren
nicht lange. Die herrschende Partei hat
durch ihre riesenhafte Korruption schon
nach wenigen Jahren ihres Bestehen
sich vor der ganzen Welt anrüchig ge
macht ; was wäre von einer solche
Partei für die Zukunft zu erwarte,
namentlich, wenn ste die politische Macht
der kuechtischgestuute Negerracr gegen
die Weißen unter ibrrr Controlle
hätte?
Hat nicht diese Partei bereit äbread
de unbeiivollen Bürgerkrieges, de ste
selbst tbeilweise anfachte, an de Blnte
ihrer Mitbürger fich gemästet und dem
Lände sei Mark ausgesogen?
Hat ste nicht dem Lande eine unge
beure Schuldenlast anfgrwälzt nd ei
ne steuerfreie Geldaristokratie geschaf
ft L Hat ste atcbt ftruer dadurch die
arbeitende Klasse zur Hauptlastträgerio
erniedrigt s
Hat ste nicht ein fast zahllose Heer
von Beamten und Schmarotzer in's
Dasein geruft, von denen an znr Zeit
demokratischer Administrationen nicht
wußte, um deiuabe die Hälfte der vom
Volke erpreßten Steuern i die Taschen
on Parteiginstlingeu stieße zu
fto?
Hat uickt ibr Kongreß Huuderttau
sende von trägen Neger auf Koste der
Bürger des Norden gefüttert, und da
durch die Nationalschuld och ver
mehrt ?
Hat ihr Kongreß nicht bereit sech
Monate bei Eisackg fürstlicher
Tagegelder und üppige Leben, znr
Begüstigg der Neger vergendet. und
die dringendsten Aogelegrnbeitr er
riß Bürger der Unio darüber ver
ackkäßigt? Und snckt nickt dieser selbe
Kongreß den Wiederansbau der Un,on
mit Gewalt zu verdiudera?
Die Zahl der von dieser corrnvte
Partei eingeführten empörend Miß
brauch ist Legion, und e ist dader
möglich, in diesen Zeile dieselben ur
annähernd alle z bezeichne. So viel
sei aber gesagt, daß da von ihren Par
teiorganen nd Rednern tbeilweise er
blimt angedeutet, theilweise geradez
offen gesprochene Strebe ist, unsere
pnnstrntische publik, p- er, er
Gruuder er Tsußttutis uu Ztzn
-, ZeSrrsOu , es pnßei er
Kreitzeit, , stürzen nn > Stelle
eßelb-u n stkpn,
z setze, t welcher, wie Präsident
Jsh Adams, Alm. Hamilton und an
der Gegner Thoma Jefferson's r woll
te, die Sieiche herrscheu ad die Bolls
tlaße grhorche sollten. Daher ihr
Bestreben eine große stehende kostspielige
Armee zu erhalten und die Ver. Staaten
Coastttution durch allerlei neue vieldeu
tige Anhängsel nach ihren Gelüsten zu
veruastaltrn und zu entkräften, und
dann da ehrwürdige, berrliche Doku
ment, den seitherigen Freibrief der un
terdrückten Völker der Erde, über den
Hauftn zu werfen.
Da Volk beginnt allmählich da fal
sch Spiel und die tückischen Absichten
dieser Partei zu durchschauen, und dro
hende Gewitterwolken sammeln sich an
alle Orten und Enden zum Entsetzen
dieser politischen Taschenspieler und
Beutelschneider. Die demokratische Par
tri, welch die letzten Jahre her von dem
Volk mißverstanden nnd mißtraut wur
de, kommt jetzt wieder zu Ehren ; wie
ein Phöuir erhebt sie fich wieder, geläu
tert durch da Feuer des letzten Jahr
zehnte. Da Volk lernt auf's Neue
erkennen, daß ste doch ur die einzige
Partei ist und von jeder war, welche den
Hort der wahren Bolksfteibeit bildete,
weil ste allein ur die Bundesverfassung,
da Werk der Bäter der Republik, beilig
bielt und die in ihr enthaltenen Garan
tiern der BolkSfreiheit nie ftevlerisch an
zutasten fich erfrechte.
Nun ist für die Demokraten Peunsyl
vanieaS der günstige Zeitpunkt gekom
men, mit Erfolg bandrln und wirken zu
können. Ibr Bannerträger ist der er
probte und weise Staatsmann Hie ster
Clvmer, ein Manu von äcktem Schrot
und Korn ; ei Mann von der reinen
alten FrriheitSschule, in welcher eS noch
keine politisch Schwindler, Schmaro
tzer und Diebe gab; ein Mann, dessen
strenger Rechtlichkeit und Biederkeit seine
Gegner zu ihre lllerger, nickt den ge
ringsten Fleck anzubängen vermögen.
Damit aber der Sieg die gerechte
Sache der Demokratie kröne, ist es un
umgänglich nothwendig, daß ste aus ib
rer Rüstkammer alle ihre Waffen ber
beibole, und dazu gebort, wie man in
weniger bewegten Zeiten sckon für
nöthig fand, ein deutsches, demo
kratisches Couury -Organ
am Sipe der Staatsregie
rung, von wo aus gewöbnlick alle
politische Bewegungen geleitet werden.
Ferner ist eS nöthig, daß die Demokra
ten allerwärts diese Organ auf das
Kräftigste unterstützen, damit
e erfolgreich in dem gegenwärtigen, so
bedeutungsschweren Kampfe wirken
kann. In er Hoffnung, daß Diese
geschieht, hat der Unterzeickuetr die Her
ausgäbe eines solchen Organ unter
nommen.
An langjähriger, praktischer Erfahrung
in diesem Geschäfte ftdlt S mir nickt.
Die meiste Zeit eines bisherigen Lebens
war ich an der Presse in Ostpennsylva
aien beschäftigt, wie Bielen der Leser
dieser Nummer bekannt sein wird. Die
bewegtesten und gefahrvollsten labre in
der neuern politischen Geschichte unseres
Landes verbrachte ich aber in dem penn
sylvanische Krater des AbvlitioniSmuS,
in dem Conntv Alleghenp, wo ich trotz
der bittersten Opposition ein völlig ber
uateegekommenes ZeitungSgesckäft mit
Hilfe tüchttger Kräfte wieder zur höch
ste Blüthe brachte.
Rein naabläßigr Streben wird sein,
bet Anwendung sparsamer und umstchti
ger GrschästSfübrung, uuermüdlicken
Fleißes und einer tüchtigen Redaktion,
auck ein jetzige Unteraebmen der de
i okratischea Partei iu bäckst erreichba
rem Grade uützlick zu machen und bitte
ich daher zum Schluß ergebeast um das
geneigte Zutrauen meiner politischen
Glaubensgenossen und deren allgemei
r, kräftige Unterstützung.
In. Georg Nepper.
Der „vrieftnßen".
Wir habe den „Briefkasten" auck
iu die „StaatsZeitung" eingeführt.
Unsere geschätzte Korrespondenten wer
den ihre au uaS gerichtete Briese immer
in demselbeu beantwortet finden. Wir
thun dies erstens, um uns der Mübe ei
ne ErwiederuugSschrribeaS zu entbe
j beu, da wir für unser Blatt ohnedem
genug zu schreibe haben, und zweitens
eil die drolligen Witze des „Briefka
stens", wie ste früher von uns im PittS
bnrger „Demokrat" gegebe wurden,
er unser damalige Lesern solch'
allgemeine Beifall gesunden baden.—
Wir verweise den geehrten Lvser auf
de „Briefiasieu" t heutiger Nummer.
Zu gleicher Zeit erden wir auch alle
eingegangene SnbscripttonS Gelder für
die „StaatSzeitnng" in jeder respekti
ve Nummer derselben im „Geldkaftrn"
pickvarrn, welches als eine gegenseitige
OnK ng betrachtet wird.
Up- Unsere Abonnenten iu Harris
burg deliebe ibrr SubscriptioaSgelder
au uns selbst zn entrichten. Die Leser
in Laucastrr löuuea da Geld entweder
dem Träger übergebe, oder dasselbe auf
der „Intrlligeacrr" Office hintrrlaffea.
Der tte )li. —Nächsten Mittwoch
feiert da amerikanisch 801 l de iwsten
Geburtstag seiner Unabhängigkeit-
Erklärung. Möge der wichtige Tag
von n Alle auf eine würdige Weis
! gefeiert werde, und möge ein freudiger
Dank au nfrrer Aller Brust zu dem
Weltrnlenler emporsteigen, daß Er uns
auch fernerhin als Ein Bolk regie
ren nd ehalte wolle, festhaltend an
der ganzen Unton jetzt nd für immer !
Mlßemcrsümml>> Per Demskrste
Peonstzliie.
Wie nsere Leser au einem in der
heutigen Rummer der „StaatSzeitung"
enthaltenen Aufrufe der demvkratischen
Staats - Central - Committre erfthen,
wird die Wahl-Kampagne dieses Jahres
am töten Juli in Reading durch eine
Massen-Versammlung eröffnet. Die
Freunde der wahren Volkspartet und
der einzig richtige Politik des Präsi
denten ; die Freunde und Vertheidiger
der Constitution und der Union, wie sie
war und wie sie durch den ehrwürdigen
Freibrief unter Waschington's nnd Jef
ferson's Auspizien organtstrt wurde ; dir
Freunde des weißen Mannes und des
weißen Arbeiters; die Freunde des Ban
nerträgers der pennsylvanische Demo
kratie, des Achtbaren Hiester Cly
mer, dieses unermüdlichen Kämpen für
die ächten demokratischen Prinzipien—
sie Alle werden am löten Juli im feier
lichen Rathe tagen und zu Gericht sitzen
über die heuchlerischen DiSunionisten,
welche unter der Maske der Humanität,
Eigennutz und Selbstsucht verbergen und
mit der Gleichstellung des „armen Ne
gers" st nur das politische Ueberge
wicht und drn ungehemmten Zugang zn
Onkel Säm's Schatzkammer zu sichern
gedenken.
Dem wackeren Berks aber, dem Boll
werk und der feste Burg der Demo
kratie, gebührt die Ehre, den ersten
Schuß in die Reihen der wahren Ber
rätber abzufeuern und die erste Bresche
in der Phalanx der abolitionistifcken
Dunkelmänner zu machen. Der 18te
Juli wird den conservativen Massen des
Volkes von Pennsvlvanien ein untrüg
liches Zeichen geben, daß die demokrati
sche Partei nicht nur nicht todt ist, son
dern mit verjüngten Kräften ihr altes
Banner: „die Constitution und die
Union für immer!" wieder entfaltet, mit
Hiefter Clymer
an der Spitze sich um den wackeren Prä
sidenten
Andrew Johnson
sckaart und den wahren Feinden de
Landes, den Fanatikern und neuen Ja
kobinern kübn den Handschuh hinwirft,
um den heilig Kampf zur Vertreibung
de TerrvriSmuS, der Willkühr und Ty
rannei zu beginnen.
Demokraten Pennsylvaniens! folgt
der ernsten Mabuung der Stunde' Er
innert kuck der heiligen Verpflichtung,
die Ihr mit dem Anschluß an die Prin
zipien Jefferson's übernommen, und seid
eingedenk, daß die Wohlfahrt, die Zu
kunft unserer glorreichen Republik auf
dem unerschütterlichen Ausharren bei
Euren Prinzipien beruht. Sammelt
Euch am löten Juli zu Tausenden in
Reading, um daselbst das Gelöbniß zu
erneuern, das Ihr durch die trüben Tage
der letzten i labre treu bewahrt habt:
„Kein Nord! Kein Süd'! Ein einig Band
Dir Convention der Soldaten
unseres Staates, welche die Arrange
ments zur Abhandlung einer Massen-
Versammlung aller Soldaten, die Freun
de von Cl y m e r und Johnson sind,
treffen soll, findet heute (Donnerstag)
in dem Lokale de demokratischen ElubS
in Harrisburg statt. Da Resultat de
ren Verbandlungen werden wir in näch
ster Nummer bringen.
Rudolph Kuhn,
der r e ch t s geleerte Redakteur des
„PittSburger Demokrat" bat uns der
Kbre seiner malitiösen Angriffe gewür
digt, und daß es ibm dabei auf die
Wahrheit nicht ankommt, ist eine zu all
bekannte Thatsache, als daß wir näber
darauf einzugeben brauchten.
Wir haben diesem Menschen nie Et
wa zu Leide, hingegen viel Gutes ge
than, und da die öffentliche Meinung
zwischen uns und ihm richtet, so mag er
in Gottes Namen seine Rabuliftenfeder
in Gift und Galle und Lügen tauchen
und nach Herzenslust gegen uns und
die „Pennsylvanische Staatö-Zeitung"
draus losschmieren: wir für unsren
Theil werden unsre Leser mit ferneren
örwiedrungen auf seine lügnerische,
damische, gemeine Flegeltiraden nicht
leicht behelligen.
llebrigens bedauern wir den oder die
Eigenthümer des „PittSburger Demo
krat", da solche Jnvektiven nicht UNS,
wohl aber jenem Blatte selbst Schaden
bringen dürften, indem wir unter den
Lesern deck „PittSburger Demokrat" vie
le wohlwollende Freunde haben, die nur
mit Verachtung auf solche gegen uns
gerichtete malttiöse Angriffe sehen wer
den, da die zwischen ihnen und uns be
stehende Freundschaft zu tiefe Wurzeln
gefaßt hat, um von verläumderischer
Zunge auch nur im Geringsten ange
tastet oder besudelt zu werden.
De „Rentzinier Adler" sind wir
für folgende schmeichelhafte Worte zum
innigsten Danke verpflichtet:
~ Peunsvlvauische Staat - Zei
tung. Herr I. Georz Rippen, letztheriger
Herausgeber de PiitSburg „Demokrat", hat die
nöthigen Vorbereitungen gekosten, um zu Har
eisburg unier obigem Titel eine deutsche dem
ratische Zeitung zu pudlizire. Wenn irgend
Jemand im Stande ist, die Schwierigkeiten,
die einem solchen Uaierarhme im Wege ste
de, erfolreich zu beseitigen, so ist es sicherlich
Freund Ripper und ünschen wir hm drn be
sie Erfolg."
Hier ist unsere S, Herr College!
Möge der „Adler" und die „Staats-
Zeituag" stets in der guten demokrati
schen Sache, für Recht und Gerechtigkeit
und „dir Union für immer!" kämpfen,
und möge nie eine „schwarze" Wolke
deren heiteren politischen Himmel trü
ben.
Zühilf!' Schriftgießerei zu Phila
delphia.
Vorletzte Woche hatten wir Gelegen
hett der berühmten Schriftgießerei von
L. Johnson u. Co. zu Philadelphia ri
tzen kurzen Besuch abzustatten. Wir
fanden in den Eigenthümern jener An
stalt (Herren T. Mackellar, I. F.
Smith, R. Smith und P. A. Jor
dan) wirklich recht biedere und zuvor
kommende Männer, die man, um sie gehö
rig schätzen zu können, erst kennen lernen
muß. Nachdem wir unsere Einkäufe
gemacht hatten, zeigte man uns das In
ncre dieses großen Gebäudes; wir ge
stehen, wir waren erstaunt über die
Großartigkeit desselben, —über die Fer
tigkeit, wie der kleinste sowie der größte
Buchstabe —tiner ach dem andern—zu
bereitet wird. Wir hätten nie gedacht,
daß die Type, wovon schon taufende
uns durch die Finger rutschten, durch so
viele verschiedene Processe zu gehen hät
ten, ehe sie in die Hände der Schrift
setzer gelangen. Deßhalbsind aberauch
Hunderte von Arbeitern hier beschäftigt,
um die Typen gehörig zuzubereiten.
Der gefällige Vormann dieses Theiles
des Etablissements, Hr. Mason, dem
wir übrigens vielen Dank für seine Be
reitwilligkeit schuldig sind, führte uns
auch in die Gemächer, wo die Typen ick
Platten styreotipirt werden. Die mei
sten dieser Platten werden dann mit
Kupfer eleklrisirt, so daß sie oben auf
dem Gesicht eine kupferartige Farbe ha
ben. Mit Recht kann man diese Plat
ten die ächten „Eopperbeads" nennen;
sie sind besser und dauerhafter als die
andern. (Da man uns schon oft einen
Copperhead nannte, so haben wir
auch einen dieser „Eopperheads" für
unser Blatt gießen lassen, eben weil sie
dauerhafter und besser, nnd nicht mit
„Wolle" überzogen sind!) Kurz, der
Besuch in diesem großen Etablissement
bat unsere Erwartungen weit üdertrof
fen, so daß wir, wenn wir nicht selbst
schon seit vielen Jahren in die „schwar
ze Kunst" eingeweiht waren, nnd somit
doch etwas Kenntniß in diesem Fache
hätten, als ein verblüfftes „Grünhorn"
dagestanden haben würden.
Wahrend nscrcs kurzen Aufenthalts
in der „Stadt der Bruderliebe" besuch
len wir auch mehrere Freunde und Be
kannten —Freunde haben wir ja überall.
Unter andern besuchten wir auch un
sern geschätzten College, Herrn L. A.
Wollenweber, früheren Herausge
ber des „Philadelphia Demokrat", ein
kernfeste Veteran der guten Sache; fer
ner die Herren Morwitz und Hoff
mann, jetzige Herausgeber des „De
mokrat"; die Herren F. Gast rock und
K. George, früher in Hal,,Sburg
wohnhaft, nd unsern alten Principal,
Ehrw. Hrn. Dr. Fischer, seit lange
Jahren der unermüdete Nedaltcur des
"üsrwsu liel'orweck AlossenAor ', wo
wir auch zugleich unsern Freund Erbs
mehl, früher von Ehambersburg, tra
fen, der immer noch als Setzer an der
wackeren „Kirchenzeitung" rüstig drauf
„lospickt." (Den würdigen Redakteur
des Blattes, Hrn. Pastor Ge hr, tra
fen wir leider nicht.) Von Allen wurde
uns die Hand recht herzlich geschüttelt,
und wir beim Abschied zu baldigst wie
derholtem Besuche freundlichst eingela
den.
Marktberichte.
Zu Bequemlichkeit unserer Leser ge
. ben wir die Marktpreise verschiedener
. Städte in unserm Blatte. Wir werden
dieselben wöchentlich mittheilen.
Glorreiche Rachrichien von Nebraska.
Der erste Schuß Demokratisch !
Der Omaha „Herold" bringt uns die
glorreiche Nachricht, daß die Demokraten
einen vollständigen Sieg in Nebraska
über die Niggeranbeter und DiSunioni
sten erfochten haben. Sie haben
ihren Gouverneur, nebst einer Mehr
heit in die Gesetzgebung erwählt: näm
lich 7 gegen 6 im Senat, und 23 gegen
13 im Haus ! Die Stunde des Radi
kalismus hat geschlagen. Das Volk
will keine Negergleichheit.
Die nruliche Soldaten-Convention.
Die PittSburg „Kopubllo" eine repu
blikanische Zeitung—sagt: „CS taun nicht
verhehlt werden, die Soldaien-Csnvention, wel
che neulich iu dieser Stadt abgehalten wurde,
war eine regelmäßig „gepackte" Affaire, ausge
heckt von den radikalen Führern jenes Theiles
der republikanischen Partei, die eS patriotisch
nennen, den Präsidenten zu beschimpfen und
zurückzusetzen. Es war eine jener klugen Be
rechnungen von Forney, Stevens,' Williams
BummerS von Philadelphia und anderen
Plätze bestand, ie Gesinnung er großen Mas
se unserrr Soldaten zu repräsenliren, die in
friedsamer Befolgung ihrer Berufsgeschäfte
kaum wußten, daß eine solche Convention ge
halten werden sollte, und sich och viel weniger
darum kümmerten."
„Eine Soldaten-Convention hätte sich gar
nicht in die Politik einmischen sollen; allein
Parteizwecke berufen worden, wurde eS ausge
zischt und zum Schweigen gebracht."
„Jede giftige, tyrannische, Nnionfeindliche,
Regerstimmrechtfreundliche, Präsidentbeschimpf
ende, Staatenrechthassende, Centralisationbe
fijrwortende, Sieg- odsrßuin-gestempelte, dün
kelhefte, Volktzsouveränitäwerstuchende Zeitung
im Staate druckt die Verhandlungen jener
Convention ab als ein GesinnungS - Ausdruck
der großen Masse unserer Soldaten in Unter
stützung de gegenwärtigen Rumpf-Congresses,
in Verschmähung des Präsidenten und Verkün
digung des Csenpral Gear?. Sie war jedoch
purchao nicht der Art. „Die Soldaten wer
den stimmen, wie sie gefochten hqben", sagt ein
Wechseldlatt. Da erden sie sicher thun. Sie
zämpften, um die ganze Mion gegen Diejeni-
und zur ersteren Elasse gehört die Mehrheit
im gegenwärtigen stückweisen Congreß."
Nur selten ist ein politischer Trick so erbärm
lich fehlgeschlagen als diese Steven - Geary
Soldaten Convention zu PiitSburg. Da alte
sich in diesem ConvenlionS-Humdug auffallend
destäiigen. Der Zweck der Convention war,
wie die Verhandlungen bewiesen, die Soldaten
der Radikalen im Congreß, zn verlocken. An
statt die zu bewerkstelligen, sind die Soldaten
vielmehr gerade durch die Unverschämtheit eine
solch' frechen Versuches aufgeweckt worden, und
fangen nun überall an Clymer und Johnson
Vereine zu bilden, um de BummerS und poli
tischen Echultersträp zu zeigen, daß es bei der
Abstimmung im nächsten Herbst nicht gehen
kann, wie bei den Wahlen im Feldlager, wo
Tausende von demskratischcn Soldaten um ihre
Stimmen beschwindelt und betrogen wurde.
In allen CountieS des Staates regt sich da
Verlange ach einer Clymer- und Johnson
SiaatS-Convention der gedienten Soldaten.
So wurde am 0. Juni zu Patieeso,
luniata Couiitv, bei der Versammlung eine
Soldaten Clymer Clubs folgende 'Beschlüsse an
genommen, welche zeigen wie der Wind wrht:
Dieweil bei der sogenaunttii Soldaten
StaatS-Coiivculisn, dle am Dienstag, s>. Juni
zu PiitSburg abgehalten wurde, Beschlüsse pas
sirten, welche alle die Maßregeln de gegenwär
tigen Rumpf Kongresses cndossircn ; deßdalb
Und dieweil die besagte Eonventioii die
wahren Interessen de Lande und der Solda
ten aus Augen ließ indem sie die Nominal,,,
von John W. Ae.irv für Gouverneur enbosser
te; dcßkald
Besch lo sscn, Daß wir in der PittSburger
Convention nicht de Gesuiuungs-Ausdruck der
Soldaten von Pcnnsvlvanicn erkennen, und die
Verhandlungen derselbe auf's Nachdrücklichst
verwerfen.
Beschlossen, Daß wir den Johnssn-
Clymer Soldaten von Pennsvlvanien anempfeh
le, eine StaatS-Coiivention in der Stadt
Readiug abzuhalten, auf Mitt
woch den ersten August, um uns vor
dem Volke von Pcnnsylvanien auf die nähre
Plattform der Union und Constitution zu stellen;
jeder Repräsentaiiv-Difiriki soll fünf Delegaten
für jcdcn Repräsentanten babe, der aus dem
selben in die Staatsgesetzgebung gewählt
Beschlossen, Daß eine Abschrist dieser
Beschlüsse an das Philadelphia „Age", Harris
burg „Patriot und Union" und die PiitSburg
„Post" zu Veröffentlichung geschickt werde; und
wir möchtcn alle demokratischen Blätter im
Staate achtungsvoll ersuchen, dieselben zu pud
liziren.
Europäisches.
Deutschland.
Während die Aussicht auf den Krieg und sei
ne schrecklichen Folgen das deutsche Volk schon
danieverdrückt, ist ein neue Unheil zum Vor
scheine gekommen. Die Cholera, und zwar die
asiatische, hat sich an verschiedenen Orten ge-
Sollte der Krieg wirklich ausbreche, so be
fürchte man ein furchtbares verheerendes Um
sichgreifen dieser Seuche.
Von den Parteien de bairische Landtags
fordert die uliramontane und aristokratische ei
sofortiges bewaffnetes Anschließen an Oesterreich;
denselben Standpunkt nehmen die Ultradcmo-
Katen ein, die im Interesse der Freiheit und
Anbahnung einer Republik i Deuischland die
Niederwerfung Preußens, als des festesten
Bollwerks der Monarchie, wünschen. Beiden
Parteien gegenüber steht die liberal-constittitio
elle, zu der besonders die pfälzische Abgeord
neten gehören; sie will dem woblbewaffnctcn
Baiern eine selbstständige, national-deutsche,
blos defensive Stellung angewiesen sehe, weil
sie in dieser Politik die sicherste Bürgschaft
für Erhaltung des Friedens in den Mittelsiaa
ten erblickt.
Kammer einen außerordentlichen Mititärcredit
vonZtj Millionen Guide, die durch cin An
lrhen und durch andere Finanzoperalionen auf-
Alle liberalen Mitglieder des haniiöverischen
Landtag habe sich zu Gunsten der friedlichen,
aber antiösterreichischen Resolutionen des Frank
furter Abgeordnetentago erklärt.
In Baden hat die Kämme den on der Re
gierung verlangten Militärcredit für die An
nahme einer bewaffneten Neutralität bewilligt.
Dies bedeutet in der desonderen Lage, tu der sich
Baden desiiidrt, eine Neutralität, die es crhin
dert, daß die dadische Regierung durch die
österreichische Svmpatbieen Würtemberg'S,
Darmstadtä und Nassau'S in den Krieg mit
hineingerissen wird.
Die darmstädtischc Negierung ha vom Land
tage einen außerordentlichen KricgScredit von
4,(00,000 Gulden gefordert.
Das nassauische Contingent ist jetzt auch mo
bil gemacht worden.
Der Premier von Sachsen, der bekannte
Herr von Beust, scheint in allem KnegSkubel
biers befand, äußerte letzterer: „Ercellenz, eS
ist da letzte Mal, daß ich Sie rasire; ich bin
zum Militär einberufen." Auf die Frage, wo
er gedient, antwortete der Barlkünstlcr: „in
Merseburg". Daran soll Herr von Brust dann
die Bemerkung geknüpft haben, es sei das erste
nein Preußen barbirt worden sei.
Zn Hessen allein rüstet Niemand, während
alle andern deutschen Länder und Ländchen mit
ricdliche Lösung der schleswig-holsteinischen
Frage und einer aufrichtigen Reform des Bun
des und meint, eventuell werde eS Würteqzberg
mit Dem halten, der beim „Rechte" stehe.
Das ist freilich ein kitzliches Ding, denn jeder
will Recht haben, und au das zwischen Preu
ßen und Italien bestehende Bündniß denkt der
Schwabenkönig gar nicht, nach welchem, wenn
Oestreich Jtaliep in die Haare geräth, auch
Preußen losschlagen m u ß, und umgekehrt.
Der Ständeversamnilung wurden zwei Gesetz
entwürfe vorgelegt; durch einen wird dle ge
sammte Landwehr zur Verfügung des KriegS
ministeriums gestellt, der andere betrifft eine
Credijformung für eine sechsmonatliche Feld
aufstellung im Betrage von 7,700,000 Güs
ten. ch
Di letzten Fröste haben an Gärten und
Weinbergen im ganzen Lande großen Schade
angerichtet und fast den ganzen Obsterkag, so
wie einen großen Theil de Wrinerkag er
stört. Buch die Brotfrüchte haben Roth gelit
ten.
Die Regierung von Vaden hat sich der
militärischen Vorbereitungen wegen, wclide den
Aufwand größerer Mittrl erheischen, entschlos
sen, die Ausgaben für andere Zwecke, insbeson
dere für öffentliche Arbeiten, unter denen der
Eisenbahnbau die wichtigste Stelle einnimmt,
auf da nothwendigste zu beschränken. Dir
Strecken Singen, Engen, Offenbuig, HauSach,
MooSbach, Würzburg und die Rangirgeletse in
Manheim werden indeß jedenfalls noch zur
Ausführung kommen.
Sachsen - Altenburg ist gesonnen,
Preußen in dem devorftehenden Kampfe eine
militärische, höchst wichtige Position einzuräu
men. Das preußische Eabinet soll sich bei die
sen Verhandlungen des größten Entgegenkom
mens on altenburgischcr Seite erfreut haben.
Der Herzog, nicht der Großherzog on
Mecklenburg, ist in preußische Dienste ge
trete und ha ein Eommando übernommen;
ehe er jedoch abreiste, wollten dir guten Mcck
lenburger noch einige Andenken von dem Herr
und anktkten einen silbernen Pokal, ein silber
ne Seidel und ein kunstvolle EigarrenetniS.
gendcn unseres Lande starke Gewitter, auf
welche, wie von einzelnen Orten berichtet wird,
'ein Schneegestöber folgte, welches in Güstrow
sogar mehrere Stunde lang anhielt.
Oesterreich und Preussen.
Oesterreich hat jetzt 800,000 Mann unter
Waffen, das ist 140,000 Mann mehr, als es je
mals früher gehabi hatte. Am ZV. Mai haben
Die Schweiz ist doch am besten unter all
den allarmirten Staaten daran. Wie in jener
Soldaten behütet hatte, indem er eS einschneten
ließ, so ist die Schweiz von so viel Schnee um
geben, daß es kaum den streitenden Parteien
gelingen könnte, ihre Neutralität zu verletze.
Dir Pässe nach dem Münsterthale und diese
Thal selbst sind so 01l mit Schnee, daß es 4 bis
6 Mochen hergehen!, nie, bis dort ein Einfall
au Tyrol her ermöglich wäre. Deshalb ha
ben sich dort auch die italienischen Truppen
St. Gotthard und den Splügen ist noch immer
geschlossen, so daß der Schnee der Schweiz ach
der Südostseile hin einen besseren Grenzschutz
gewährt, al dies selbst Seiten eine ganze
Armeecorps der Fall sein könnte. Indessen
stellen die Schweizer in Graubünden zur Grenz
bcsetzung die Brigade Escher, bestehend aus 3
Bataillon, S Scharsschützeneompagnien und
einer Batterie auf, und treffen sonst alle inögli
che militärische Maßregeln für alle Eventua
litäten.
Fehlschlag des Konferenz - Pro
jektes.
Durch die Bedingungen, welche Oesterreich
an seinen Beitritt zum Congresse knüpfte, wur
den alle FriedcnSvorschläge vereitelt. England
und Rußland erklärten, daß bei diesen Borde
halte jede Conserenz nöthig sei, und Frank
reich drückte dieselbe Ansicht auS. CS sind so
mit alle Unterhandlungen abgebrochen und eS
ist den einander feindlich gegenüberstehenden
Mächten überlassen, entweder auf eigene Faust
sich auszusöhnen oder den gordischen Knote ih
rer Difikultäten mit dem Schwerte zu zerhauen.
Die preußischen Truppe rückten am 7. Juni
in Holstein ein. Die Oesterreichcr conzentri
ten sich bei Altoona, wo ein Zusammenstoß er
wartet wird. Jeldzeugmeister Benedek soll den
Befehl empfangen haben, in Schlesien einzu
fallen. Man hält jetzt ben Ausbruch de
Preußen hat seine Truppen au Rastadt
zurückgezogen, weil die Garnison in ihrer südli
chen Zsolirung im Fall des Angriffs ertheibi
gungSloS sein würde.
Verschiedene deutsche Fürsten, welche dem
preußischen BundeSresormvorschlag zustimmen,
wollen unabhängig vom Bundestag auf die
Einberufung eines beutschen Parlament hin
wirken.
Der Großhrrzog von Sachsen - Weimar und
der Herzog von Sachsen - Eoburg - Gotha ha
ben beschlossen, sich Baden in dessen Bemühun
gen, eine Aussöhnung zwischen Oesterreich und
Preußen zu bewirken, anzuschließen.
In Berlin haben Arbeiterunruhen stattge
funden. Viele Tausende von Arbeitern sind
dort aus den Fabriken entlassen worden und
haben jetzt mit Spaten und Aexten bewaffne
und unter Droben und Lärmen Arbeit er
lang. Einzelne der Zusammenrottungen be
standen an mehr als 500 Menschen.
Bei einer Revue, die der Konig von Preußen
vor seinem Palais in Berlin über durchmar
schirende Truppen abhielt, stürzte plötzlich ein
junger Mensch vor ihm nieder, umklammerte
fest seine Kniee und erklärte, daß er auf Grheiß
der ihm erschienenen Jungfrau Maria den Kö
nig beschwörr, keinen Krieg anzufangen. Der
Vorfall erregte großes Aufsehen, allein der jun
ge Mann (ein Schreiber aus einem Bureau in
Berlin) der offenbar wahnsinnig war, ward
Eine ruchlose That.
am 30. April ftine Hochzeit abhalten und hatte
sich Samstags ben 28. April nach Schonen
buch begeben, um dort Gäste zum bevorstehenden
gest einzuladen. Auf dem Heimwege trank er
noch unterwrgeS in dem ftanzösischen Dörfchen
Nruwyler ein GlaS Wein und wollte Abends 8
llhr nach Hause. AIS er Sonntags nicht zu
rückkam, ließ seine Braut Nachfsrschungen an
stellen, ohne weiteren Erfolg. Vergeben durch
streifte alsdann während der nächstfolgende!,
gen eine große Zahl seiner Gemeinde-Genossen
die ganze Umgegend. Endlich Donnerstags den
3. Mai fand man den Unglücklichen in einer ein
samer Waldgegend, seiner Kleider so wie seiner
nicht unbedeutenden Baarschaft beraubt, die
Hände auf dem Rücken und die Füße zusammen
gebunden, an einem Baume befestigt, den Mund
verbunden, baß er nicht um Hülfe rufen konnte.
In diesem erbärmlichen Zustande hatte der
Unglückliche meist bei gräßlichem Regenwetter
5 Räipte Usch 4 Tage zugebracht, ohne Speise
und nur dupch den strömende Regen einiges
maßsu gegen den Durst geschützt. Dennoch
hofft der Arzt, sein Leben zu retten z wenigstipS
besaß er noch die Kraft, um zu erzählen, daß er,
von einigen Männern angefallen, inen Schlag
auf den Kopf erhalten habe und dann lange
besinnungslos gebliebe sei. Hoffentlich werden
die ruchlosen Thäter der Gerechtigkeit nicht
entgehen.
LocaleNeuigkkiten.
Lancaster, Pa.
Donnerstag, den2B. Juni, 1866.
Heute, als am 28. Juni, findet die Er
cnrsion der hiesigen Rothinänncr nach Ailantic
Eil statt, und erden die Theil nehm: unstrei
tig sehr vergnügte Stunde und Tage ertehen.
Zeitgemäss sind die Bemühungen de
Sanitätörathes unserer Stadt, strengt auf dir
Reinhaltung der ganzen Stadt zu sehen, und
hoffentlich wird die von ihm ernannteCommitte
on den von der Stadt Philadelphia adoptirten
Maaßregeln solche auswählen, die alle Befürch
tungen choleraängstlicher Seelen verscheuchen;
denn im Frieden bereitet man sich am Besten
„für de Krieg."
Feuer. Etwas nach 3 ,Ilhr brach am
Sonntag Morgen in dem Stalle des Hrn. PH.
Kuhlmann an der Ecke de alten FabrikwegeS
und der Low Straße Feuer aus, unstreitig durch
Brandstifter angelegt. Die Flammen griffen
rasch um sich und drei Kühe und drei Pferde,
sowie eine Quantität Futter verbrannte. Tho
mas Earne und Winsicld Burns wurden am
Montag arretiri und drstande ein Verhör or
dem Mavor; doch ließ sich ihnen blos nachwei
sen, daß sie zu einer sehr zeitigen Stunde
sich in der Nahe der Brandstätte herumgetrieben
halten.
Werth des Landes in Lancaster
Conntv. Entferntere Leser erden eine
Idee von dem Landwcrthe im „Garten on
Pennsvlvanien" erhalten, wenn wir ihnen mit
theilen, daß Eol. W. B. gordney kürzlich seine
in Manheim Township gelegene Farm zu der
runden Summe von P2ti,300 verkaufte. Di
Bauerei umfaßt 48j Acker, so daß der Acker mit
etwas über C 550 bezahlt wurde.
Strassenraub.—Am vorletzten Montag
überfielen zwei „nette" Bursch, au bieserStadt,
A. Schawers und G. Ripple, Hrn. H. Ditzler
aus Clav Township, in der Süd-Queen Straß
zwischen i nd tit Uhr Abends und beraubten
ihn um PltiO, worauf sie geuerlärm schlugen,
um sicherer zu entwischen. Am nächsten Tage
wurde beide „ErHeber" von den Polizisten
Shroad und Gniidecker arretiri, und in Er
manglung on PItXF Bürgschaft beigesteckh um
vor der nächsten Court ihr Verhör zu bestehen.
Lancafter Lagerbier für Balti
more. —Vorgestern kamen mehrere Herren
on Baltiinsre hier an, um mit unsern Brauern
Anstalten zur Lieferung ihre trefflichen Lager
bier nach Baltimore zu treffen. Der Gersten
saft unserer Brauer ist wegen dessen vrtrefsti- <
cher Güte weit und breit bekannt. Ks freut
uns, dieses sage zu können. Wir hoffen,
daß unsere Brauer de guten Ruf ihre Lager
biers auch serner bewahren. (Unser cksrU
meint, sie sollten dabei aber auch den Drucker
Mich, vergessen, besonders jetzt, da es so „ferch
terlich hehs" ist.)
Ist's möglich ?—Am letzten Mittwoch
kamen zwei Frauenzimmer, die eine 48 und die
andere S 2 Jahren alt in de Schnittwaaren- >
laden des Hrn. Knottwcll'ö, N. Queen Straße,
und während dem sie ihre Einkäufe machten,
sagten sie, daß, obscdo sie mir etwa t 2 Meilen
von Lancafter entfernt geboren und erzogen
worden, dies das erste Mal sei,
daß sie in der Stadt seien! Na,
das geht drum doch iiber'S Bohnenlied.
KindeSmord. Der Coroner hielt am
Sonntag eine Todtcnschau über drn Körper ei
nes Knabe, das Kind von Man,KiSradden, in -
Silver Springs wohnhaft. Man hatte den
Körper in schon verwestem Zustande in der Fül
lung des zweiten Stockes des Hauses gefunden.
Die Zeuge beurkundeten, daß die genannt
Frau am Mittwoch der letzten Woche schwer er
krankte, allein jede ärztliche Hülfe zurückwies.
Da ihr Zustand sich des Donnerstags verschlim
merte, ötbigten ihre Verwandle ihr einen Arzt
auf, und Dr. Williams ward gerufen. Er, so
wie auch die Freunde der Frau, war der Ansicht,
daß sie ein Kind gebor/n habe; allein sie leug
nete eS hartnäckig. Der von dem zweiten
Stocke ausgehende unerträgliche Gestank, sowie
die Unmassen vou dort ihr Wesen treibenden
Schmeißfliegen führte eitdlich zur Entdeckung
des Neugeborenen, und die von den Aerzten
Williams und Esmpton angestellte post mar
tem Untersuchung kam zu dem Ergebniß, daß
das Kind lebendig zur Welt gekommen war.
Die Todten-Jur gab ein den Umständen ent
sprechendes Verdikt ad. nd ein Hastbefehl wur
de gegen die unnaiürliche Mutter ausgestellt.
Wie man hört, kam ihr Ehemann vor sechs Mo
naten aus der Armee zurück, erließ aber seine
Frau wieder. , .
Vom Blitz getroffen.—Während des
Gewilterslurmö am letzten Freitag wurde da
Haus des Hrn. Jos. Wolf in der Braver Stra
ße vom Blitz getroffen. Der Blitz traf zuerst
er über das Dach fuhr, einige Schindeln on
demselben, und Backsteine von dem Schorn
stein abriß, ohne weiteren Schaben zu thun.
Kirchliches.—Der Ehr. W. V. Gott
wald, on EmmetlSburg, Md., hat die vakante
Stelle an der St. Johannis Gemeinde als de
ren Seelsorger angenommen, und gedenkt im
Laufe des nächsten Monats sein Amt daselbst
Für den Wahlkanepf. Unsere
Freunde Vratlo und Kenedp, Herausgeber
des „Volunteer" in EarliSlc, beabsichtigen vom
äten Juli a ein englisches Blatt unter dem
Namen „Eaucassian" während de Wahlkampf
herauszugeben.
Deßgleichen wollen auch die Herren Meyer
und Menzel, Herausgeber der „Bedford Gazet
te" ein Blatt unter den Namen „Climbrr"
herausgeben. Unsere demokratischen, College
scheinen die Sache mit gittem Ernste anzupacken.
Wir wünschen ihnru da beste Gedeihen.
Kopf ab ! Präsident Johnson hat Csk.
Andrew I. Fulton von ?>ork County zum
Assessor der Jnnerrn Revenuen für ben 15.
Distrikt an die Stelle von Horace Bonham,
(ein radikaler Disunionist) ernannt. Die Un
terstützer des RumpftongrcsseS, die an der Aem.
tersucht leiden, würden besser de alten Spruch
beherzigen: „Wer nicht hören will, muß
lex."
Gin köstlicher Spaß
ereignete sich am vorletzten Sonntag in Pitts
burg, einer deutschen grau. Das dortige
„Volksblatt" meldct nämlich: Nach alter Ge
wohnheit kocht dieselbe jeden Sonntag Sauer
kraut, um sich Zeit zum Kirchengchen zu erobern.
Auch am letzten Sonntag kani das Sauerkraul
und schön geräucherter Speck an die Reihe; aber
durch das Regeiiwcttrr einigermaßen aufgehal.
ten, erspäiete sich die gute Frau mit Anziehen
und als eben die Glosse das letzte Zeichen gab,
wollte sich die Frau zum Gehen anschicken, da
fiel ihr plötzlich ein, daß sie den Speck vergessen
hatte. In der größten Eile lief sie nachdem
Rauchhaus, schiiitt ein Stück Speck ab und
steckte es nein, und steckte das Gesangbuch in - -
das Sauerkraut, nahm den Speck unter den Arn
und wanderte nach der Kirche.
Wie dem Herrn Gemahl das Mittagessen Atz
schmeckt ha, konnten wie nicht ersähe. ' M