Derß.lveraltZSeobsrdter Readiug, den 5». Nov ber 1847. L!. 440 l'mnlli Lt., jg »ur imtliorizicill tnr rsegj. vinx aclvortisvmouvi -incli-ukscriptton» w tliiu na- I>«r. Furchtbares Unglück auf der Ei senbahn. —Ein furchtbares Zusammenren nen von Kohlenkarrenzügen ereignete sich in der letzten Mittwoch Nacht auf der Eisenbahn,zwi schen 12 und 1 Uhr, etwa 3 Meilen oberhalb Port Clinton, wodurch ein Mann augenblick lich getödtet und zwei Andere so stark beschä digt wurden, daß sie seitdem gestorben sind; 3 Andere wurden mehr oder weniger beschädigt. Die Einzelheiten des Unglücks sind ungefähr wie folgt:—Die Lokomotive United Stales mil einem Zuge beladener Karren aus dem Herun terwege, war durch das Zusammenbrechen eini ger Karren auf der Stelle aufgehalten wo sich das Unglück ereignete. Dicht hinter dem Zuge der U. St. war die Lokomotive Independence, ohne einen Zug. Während Anstrengungen ge macht wurden die zerbrochenen Karren wieder herzustellen, kamen hinten mehrere Züge herun ter, zuförderst davon war die Lokomotive War rior mit einem Zuge, deren Ingenier zeitig von dem Hindernisse unterrichtet wurde, was in sol chen Fällen gebräuchlich ist, seinen Zug in ge höriger Entfernung anhielt und herunter ging, um zu sehen was fehlte. Bald nachher kehrte er nach seiner Lokomotive zurück und vermu thend daß hinlängliche Zeit verflossen sei die Bahn frei zu machen, setzte er leinen Zug in Be wegung und rannte in der Dunkelheit auf die Independence und verursachte, da der Zug der United States noch immer im Wege war, eine furchtbare Collission. wodurch die Independen ce und Warrior beide von der Bahn geworfen und stark beschädigt wurden, und etwa 30 be ladene Karren von beiden Zügen wurden in Stücke zertrümmert. Der Ingenier vom War rior, dessen Ruchlosigkeit die Ursache deS Un glücks war, sprang von seiner Lokomotive just «or der Collission und entkam unbeschädigt. Die Namen der Unglücklichen sind folgende: John Winnemore, der Hintere Bräkesmann ven dem United States Zuge, der bei Richmond wohnen soll, wurde augenblicklich getödtet. Bernhard M'Guire, Feuermann auf der Independence, verlor ein Bein und einen Arm, «tlche ani Dienstage amputirt wurden, und j er starb gleich nachher. Er war von Richmond, ThomaS Ragan, Bräkesmann von der In dependence, erhielt soviel Schaden an seinem Arme daß er amputirt werden mußte, und als man seine Beine untersuchte, waren sie so stark beschädigt, daß man es für unnötig hielt sie ab zunehmen, da er doch nicht leben konnte. l I as O'Neil, Zngenier von derlndependcnce, wurde der Daumen abgerissen und wurde leicht beschädigt. Edward Breunan, Bräkesmann vom Warrior wurde stark verletzt. Theodor Quick, Feuermann vom Warrior, wurde leicht beschädigt. Die Todten und Verwundeten wurden hier her nach Nicholson's Hotel gebracht und die Letztern erhielten ärztliche Hülse. Die Collissi on ist, wie gesagt einzig der Nachlässigkeit des Jngeniers von der Lokomotive Warrior zuzu schreiben. Fatales Nnlllnck auf der Eisen bahn. John Stanli), ein Feuerman auf der Eisenbahn, wurde am Montag Nachmittag bei Port Clinton von einem Holzkarren über fahren und augenblicklich getödtet. Ein Anderes. Dienstage wurde James Stephanfon, indem er zwei K.irrenzüge zusammenhängen wollte, zwischen den beiden Zügen gequetscht und augenblicklich getödtet. DaS Unglück ereignete sich nahe bei Richmond. Außerordentlicher nnd glorrei cher Sieg der Whigs in Nen Avrk! —Unsere Freunde in Neu Pork haben Penn sylvanien beschämt durch einen glorreichen Sieg, den sie bei der Wahl am letzten Dienstage er rungen haben. Sie haben den Feind in sei nem Hauptquartire angegriffen und ihn da, wo er sich sicher glaubte, mit Sturm aus dem Lan de gejagt. Lokosokoismus liegt dort in den letz ten Zügen und wird schwerlich in den nächsten zwei Jahren wieder auf die Beine kommen.— Die Tribune sagt: —Zum ersten Mal seit 1841 ist unsere Etaats-Regierung durchgehends in den Händen der Whigs, alle Departemente au ßer dem gerichtlichen. Wir haben einen Whig Gouvernör, Lieut. Gouvernör, alle Häupter der Departemente, Canal-Board ic. Man glaubt daß die Mehrheit für unser» Lieut. Gouvernor nicht viel weniger als betragen wird und daß die WhigS drei Viertheile von beiden Heusern der Gesetzgebung erwählt haben. Eine telegraphische Nachricht von Washing» sagt i —AIS die Nachricht von den mexikani» schen WhigS in Neu York, in Washington an kam, legte President Polk Trauerklei der an,und Sekretär Marey zerriß seine Hosen. Neu Jersey.—Bei der Wahl am letzten Dienstage wurde der Lokofoko-Gouvernör mit einer ansehnlichen Mehrheit erwählt. Bei der» selben Wahl erwählten die Whigs eine Mehr- heit für beide Häuser der Gesetzgebung. Court Verhandlungen. -- Unsere Court war während der letzten Woche mit Cri minal-Fällcn beschäftigt, wavon folgende die Wichtigsten sind. Republik gegen John Hiller Anklage für ein Haus von schlechtem Rufe zu halten. Der Verklagte wurde schuldig gefunden und zu K5O Strafe, Bezahlung der Kosten und 3 Monat Gefängniß verurtheilt. Republik gegen Hariet Hinly—Anklage für Diebstahl. Die Verklagte gibt sied schuldig. Republik gegen Alex. I E. Seagraves Anklage für Angriff auf Hrn. Fritsch, Consta bel von Kutztaun. —Der Verklagte wurde schul dig gefunden und zu K 5 Strafe und 5V Tage Gefängniß verurtheilt. Republik gegen Carl Smith. —Angeklagt für Angriff und Schlägerei an John M. Reinolds. Der Verklagte wurde schuldig gefunden und zu ,HlO Strafe ».Bezahlung der Kosten verurtheilt. Republik gegen Carl Zoller. —Angeklagt für Angriff und Schlägerei an laeob Klein Ssq Der Verklagte wurde schuldig gesunde» und der Kläger zur Bezahlung der Kosten verurtheilt. Republik gegen Heinrich Himmelreich. -Kla ge für Stehlen eines Hemdes, Regenschirms zc. Der verklagte gab sich schuldig. Republik gegen Dr. F. Löwen. Anklage für zwei Vergehen, Angriff und Schlägerei aus seine Frau, Miß C. Löwen, mit der Absicht sie zu morden, 2, Angriff und Schlägerei mit der Absicbt Nothzucht zu begehen, auf den Eid sei ner Stieftochter. Die Court war einen gan zen Tag mit der Verhandlung des ersten Fal les beschäftigt, der mit der größten Eile betrie ben wurde. Der Antrag die Sache aufzuschie ben wurde verworfen. Die Jury sprachen am Freitag Morgen im ersten Falle das Schuldig aus. Im zweiten Falle gab sich der Verklagte schuldig. Wie wir hören sollte gestern Mor gen Antrag für ein neues Verhör gemacht wer den nur den Verklagten Zeit zu geben feine Vertheidigung zu ordnen. Das Resultat ha ben wir nicht erfahren. Spätestes vou Mexiko. Das Dampfboot Alabama kam am 28. Oc tober i» Neu Orleans au und brachte Nack richten von Vera Cruz bis zum 2>jstcn. Dr. Galviu, der die Hauptstadt am 7tcn verließ, kam am 13. in Vera Cm; a». Er war am 11. i» G»ama»tla angekommen und hatte er fahren daß Gen.Lane so schnell eingezogen sei, daß Santa Anna kaum Zeit hatte z» entwi schen. Die Aincricaner fiiengcn in dcin Gefechte den Gen. La Bega und den Soh» von Jt»r bide, und nahmen mehre Kanonen weg. Santa Anna verließ die Stadt mit 1000 Pferden und wurde bald durch Gen. Ragae mit 250» Mann verstärkt. Gen. Laue ver ließ die Stadt, kam aber wieder Ziirück uud verfolgte Santa Anna's Nachcrab. Sie töd teteii 20 Nachzügler und nahmen 20 gefan gen. Gen. Rea Halle Pucbla mit einer star ke» Macht verlassen, um Gen. Laue's Marsch zu hindern, man glaubte jedoch daß er dcüoch bei Gen. Scott angekommen sei. Santa Anna ist wieder President von Me xiko. Gen. ParcdeS war in Tulancing, bemüht eine Monarchie zu errichten. Geu. Valen cia war ruhig auf scinem iandgnte. Gcner. Bravo war auf Parole in der Hauptstadt. Die Ueberl'lcibscl des Gouvernements kamen am Steil zu Queretaro zusammen, hatte» aber keil» Quorum und nichts wurde gcthau. Gen. Patterson sollte Vera Cruz am 2Z> verlassen Capt. Truitt. von den texanischen RängerS, den man verloren glaubte, ist sicher in Mexiko angekommen. Bis zum 7. war in der Haupt stadt Alles ruhig. Etwa ein Dutzend von Zack HayS teranischen Rängers trafen etwa 200 Guerilla's auf der Straße nach Santa Fe, verjagten sie aber bald mit ihren Revolving-Pistolen. Ein großes Ver. Staaten Post-Felleisen soll von den Mexikanern weggenommen sein worin sich wichtige Briefe befanden. Der nächste Cvugrefi. Ts ist jetzt ausgemacht, daß die Whigs im nächsten Re prefentantenhaufe des CongresseS eine Mehrheit haben werden, und diese Thatsache hat unter unsern Lokosoko-Fieunden einige Propheten her vorgerufen, welche gefährliche Dinge daraus prophezeihen. Bisher hatten sie eine Mehrheit in beiden Häujern, die mit dem Presidenten in allen Stücken übereinstimmte, und daher ganz freies Spiel, waö aber bei der nächsten Sitzung nicht der Fall sein wird. Es ist wahrscheinlich daß die Whigs während der nächsten Sitzung Erkundigungen über viele Dinge anstellen werden die jetzt im Dunkeln sind, zum Beispiel i'ber die starken Geldausgaben für den mexikanischen Krieg, die der Verschwendung so ähnlich schen, und andere ähnliche Dinge. Ob dies im Allge meinen nachtheilig für das Volk sein wird, ist noch nicht entschieden, aber die Aeußerungen der Lokofokos zeigen nur zu deutlich daß etwas im Hintergrunde liegt, dessen Enthüllung sie zu fürchten haben. Ihre Befürchtuug, daß die WhigS,der Armee in Mexiko den Unterhalt ver sagen oder enthalten würden, um sie dadurch zur Rückkehr zu zwingen, ist ein leereS Hirnge spinst, daS kaum ein vernünftiger Mensch glau« ben wird, dagegen erwarten wir aber, daß der " Congreß Mittel finden wird, den unnützen und kostspieligen Krieg, und gleichzeitig die Aufop ferung von Geld und Menschen so schnell als möglich zu endigen, wozu das Volk gewiß gern Amen sagen wird. Die neulichen Wahlen.— Wen» sich unsere polischen Gegner auch über die Ergeb nisse der neulichen Wahlen freuen, haben die Whigs doch keine Ursache besonders traurig dar über zu sein. Es ist wahr, daß es ihnen nicht gelang ihre Gouvernore in Maryland Georgien und Neu Jersey zu erwählen, was sie sonst konnten, demungeachtet haben sie doch in den! Staaten gewonnen, da sie in dcn Gesetzgebun-! ge» Mehrheiten haben. Z» Ohio, Florida und Neu York sind dieWhig-Siege ganz vollkom men, was mehr als hinlänglich ist den der drei Gcuvernore zu decken. In Penn lylvanien ging, wie unsere Leser bereits wissen, Alles den allen Scblender; doch wissen wir daß auch im Schlußstein-Staate noch nicht Alles verloren ist. Es gibt noch Whigs genug darin die, we»» sie erst einige Monateam Salzflusse verlebt haben, zur Besinnung kommen und ein sehen werden warum die Wahl verloren ging. Es mag gut sei», daß die Lokosokos noch drei Jahr länger in Pennsylvanien Hausen, damit das Volk recht ausfindet was sie thun können, und wir möchten fast wetten, daß beim näch sten Versuche das Resultat ganz anders aus sallen wird. Im Ganzen sind die Wahlen im Allgemeinen sehr günstig für die WhigS ausge fallen und wir hegen gegründete Hoffnung, daß die nächste Presidenten-Wahl, in 184 S, noch günstiger ausfallen wird. U?i» »tlicr Lokofok'o-Grundsah, ganz nagelnku, ist ins Leben gerufen, seitdem die Whigs den Lokos erlaubt habenden alten Aem terjäger Schunk wieder zu erwählen. Dieser lautet: "Ein erprobter alter Beamter ist besser als ein ne»er, weil ma» weiß daß er gut ist, während ein »euer erst die Probe bestehe» muß.' Was den Leuten doch alle einfallen kann. Die vorzüglichsten Vorgänger der sogenannten De mokratie, lefferson und Jackson, behaupteten immer, daß "Wechsel in Aemtern," ein ächt republikanischer Grundsatz sei, aber ihre vorgeb lichen Nachfolger unserer Tage verstehen das Ding anders, wenn auch nicht besser, und ha ben daher diesen neuen Grundsatz erdacht, weil er in ihren Kram paßt. Wenn diese Parle! jetzt unsere Constitution zu entwerfen hätte, so würde sie es vielleicht für recht halten, daß der Gouvernör für 20, statt für 3 Jahre, erwählt würde, vorausgesetzt sie wäre mächtig genug ei nen ihrer Günstlinge zu erwählen. Man kann daher annehmen, daß das was die Lokofokos Grundsätze nennen, viel Aehnlichkeit mit einer Nachtmütze hat. Vielleicht haben sie nächstes Jahr wieder einen oder mehr neue Grundsätze, wenn es die Umstände erfordern. Sonderbare j^inscheivung.—Die Su preme-Court von Süd-Carolina hat neulich entschieden, "daß die Indianer vom ächten un gemischten Stamme als freie Farbige anzusehen wären und nicht als Zeugen vor der Court zugelassen werden könnien." Dies ist eine son derbare Entscheidung, die in Pennsylvanien viel , Aufsehn erregen würde, aber in S. Carolina, > wo ZtUeö Demokratisch ist, mag sie passiren. Ein Washingtoner Correspondent der Balti morer Lonne sagt-—Hinlängliche Andeutun tungen sind kund geworden, in Betreff der neu lich an Gen. Scott gesandten Befehle, mich zu überzeugen, daß er angewiesen ist I, sich nicht weiter um Waffenstillstände, Verträge oder Protokolle zu kümmern; 2/ den Schatten von der Regierung, der sich jetzt zu Queretaro befin det, ungestört zu lasten ; 3, sich nun sür eine dauernde Besitzhallung einzurichten und zu ver suchen das das Land in Ruhe zu halten; 4, die Bevölkerung der Stadt Mexiko und des Landes, längs der Straße von Vera Cruz nach Mexiko zu entwaffnen, und ihre Waffen zu zer stören; 5, den Hauptstädten und Provinzen Steuern auszulegen. tLine bcdaue»innvertbe TT)ittwce. Frau Hoffman, in Baltimore, verlor vor weni ger als zwei lahren ihren Mann in Texas, wo er seinem Lande als Oberst-Lieutenant im 7ten Infanterie-Regiments diente. ImWintcrlB44 verlor sie einen Sohn, Lieut. A. T. Hoffman, vom 21sten Infanterie-Regiment, der an einer Krankheit starb, welche er sich im Florida-Krie ge zugezogen hatte. In der Schlacht bei Ehu rubuSko verlor sie ihren jüngsten und liebsten Sohn, der als Lieutenant im Isten Artillerie- Regimente diente. In demselben Treffen wur de ihr anderer Sohn, Capitän Hoffman, vom 6ten Infanterie-Regiment, verwundet. haben bis jetzt noch keinen amtli chen Wahlbericht von allen Caunties, über den Ausgang der letzten Gouve rnörswahl; sobald derselbe herauskommt werden wir ihn unsern Lesern vorlegen. Bon» Kriegsschauplatze. Santa Anna war am 25. September in Puebla und forderte den Oberst ChieldS auf zu verlosten, in welchem Falle er ihm freien Abzug zu Scott'S Armee oder nach Pero re verstatten wolle, indem er mit 800 Mann von der Stadt Besitz genommen habe. Den Drohungen Santa Anna's, im Wcigerangssal» le seine Stellung mit Sturm zu nehmen, hat Col. Chields Trotz geboten und erwiedert, "daß er den Sturm getrost erwarte, aber einen ihm anvertrauten Platz bis aufs Aeußerste vertheidi gen werde. Am 27. Sept wurde ein heftiges Feuer von mehren Punkten auf die amerikani schen Werke eröffnet. Die Amerikaner erwie derten dasselbe durch ein Bombardement auf die Stadt, welche sehr viel gelitten hat. Am 28. September wurde die Kanonade wie der eröffnet und Santa Anna ließ Brustweh ren von 400 Baumwollen-Ballen ausrichten. Am 30. ließ Gen Rea eine Batterie aus San Jose errichten, der größte Enthusiasmus gegen die Amerikaner herrschte in der Stadt. Am 1. October marschierte Santa Anna an der Spitze von 2000 Mann Cavallerie undln santerie und 3 Geschützen aus der Stadt, um den von lalapa anrückenden amerikanischen Wagenzug anzugreisen. Seine Absichten wur den aber dadurch vereitelt, daß seine Truppen bis auf 133 Mann Leibgarde-Husaren sich ge gen ihn erklärten und ihn verließen, weil seine Unfähigkeit und das Mißlingen feiner Pläne den Mangel an Erfolg im Kampfe gegen die Eindringlinge herbeiführten. Er ist sodann nach Oayaka ausgebrochen,um dort eine Armee zur Bekämpfung der Feinde der Republik anzwerben, Man glaubt aber all gemein, daß dies nur eine Vors piegelung und daß es seine Absicht sei, Mexiko nach Guatema la zu verlassen. Gen. Scott soll ihm einen Paß nach Guatemala ertheilt haben. In Vera Cruz war die Nachricht verbreitet, daß eine Compagnie texanischer Rängers durch die Guerillas bis auf 2 ausgerieben sei. Unter Gen. Cushing's Kommando waren im Massachusetts-Regiment starke Unordnungen entstanden, er hatte 65 Mann entwaffnet und entlassen. Gen. Lane war am 4. October zu Perore und wird ohne Zweifel einige Tage dar auf Puebla erreicht haben. An Vera Cruz soll ein neues Corps von 4000 Mann unter Gen. Pattersons's Befehle zusam mengezogen werden, wie man sagt, um einen Streifzug ins Innere zu machen, und auf die sem Wege die Staaten geneigter zum Frieden zu machen. Eine vom Gen. Patterson von Vera Cruz ab gesandte Truppen-Abtheilung, um die benach barten Guerillas zu zerstreuen, ist nachdem sie ihren Zweck erfüllt und mebre Guerilla-Ban den zerstreut hatte, zurückgekehrt. Mit den, Dampfschiffe Fanny sind in Neu Orleans 65 kranke und unbrauchbare te und eine bedeutende Anzahl kranker Ossiziere und Soldaten eingetroffen. Die Gesetzgebung des Staates Vera Cruz hat sich am 27. Sept. in Huaruscho organisier. In Queretaro soll der Congreß wirklich friedlichere Gesinnungen hegen, weil einige Staaten seit der Einnahme der Hauptstadt ihre Gesinnun gen friedfertig geändert baben. Herrera hat in Queretaro eine Streitmacht von 10,000 Mann versammelt. larauta hat alle diejenigen, welche Lebens mittel nach Vera Cruz bringen würden, damit bedroht, sie erschießen zu lassen. Zn Vera Cruz bat sich das gelbe Fieber, zwar in milder Form, aber in großer Ausdeh nung gezeigt. Phil. Demokrat. PiltSburg, den 26. Okt. Schreckli cher Gel b st m ort. Der Corouer uu rersuchtc am Montage einen der entsetzlichste» Sclbstmordfälle, d>e seit vielen Jahre» hier vorgekommen slud. Charles Albert de la Marie, i» Frauke,ich gebore» und S 3 Jahre alt, war der Selbstmörder. Er logirle i» dem französischen Kosthause an der Ecke vou Broadway »nd Rcade Straße und traf letz tcn September »> hiesiger Sc.,dt ein. Am Sonntage besuchte er eine» Fre»»d i» Lafay elte Place uud benahm sich dort so, als be herrschte ih» sehr große Aufregung, Der Freund suchte die Ursache seiner Unruhez» erforschen uud fragte lh», ob er irgend ei» Verbreche» hegange» habe. Marie antwor tete Ncin, aber während seines Aufenthaltes in Rom habe er sich in eine verheirarhele Fra» verliebt Man glaubt, daß dies fo hef tig auf fei» Geinüch gewirkt, um ihn zuletzt zum Selbstmörder zu mache». Der Frc»»d wollte lhn beruhige», doch vergeblich. Ma rie ging, kehrte aber bald wieder nnd fragte, wo er eine» katholische» Priester B»den kön ne. Zugleich zeigte er ei» Pistol vor, was die Familie «» große Beängstigung setzte. Es ergibt sich, daß er denselben Abend zwei mal zu einem Priester ging, doch verlautet nichts von den Unterhandlungen, die er mit ihm hatte. Am Montag Morgen kam der Hausbesitzer in Marie's Zimmer und sah ein Revolvir Pistol auf dem Tiscbe neben Ma rie liegen. Sogleich ergriff der Verstorbene das Pistol, brachte die Mündung gegen seine Stirn uud erklärte, daß er steh eine Kugel durch de» Kopf jage» werde, um seine Fami lie nicht!» Schande zn stürzen. Der Haus j besitzet- eilte hinzu, entrilz »hm das Pistol Z und ging fort. Der Verstorbene muß dann ! d>e Thür verschlossen, de» Lauf eines aiider» ! kleine» PistolS gege» feine Scir» .qerichccl »nd gefeuert habe». Die Kugel führ ihm i zwischen der Hirnschale u»d dem Gehn » durch. Nun setzte er sich a» den Tisch u»d schrieb zwei Zettel, währeud dicke BlittSlrop fcu aus seiner Wunde auf das Papier fielen. Folgendes sind wörtliche Ucbcrsctznnge» der Zettel. Der erste war an seine Mittler ge richtet : „Meine Mutter.—Gott oder der Teufel verlangte von mit, Ihren Namen zn schän de». Ich habe zwei Pistolenschüsse abgefeu ert, ohne im Stande gewesen zu sein, mich zu lödte». Lebe» Sie wohl, —vergebe» Sie mir." Der andere Zettel lautet: ~Ehe ich sterbe, bitte ich die »in Verge bung, welche ich so unglücklich gemacht habe, und besonders jene Person, die mich hierher brachte." Ein dritter Zettel fand sich in einem Bu che und war a» seinen Bruder gerichtet : ~Lebe wohl, mein guter Louis, —leb' wohl auf ewig ebeu so ineiue gute Agatha, lebe wohl. Ich wage es nicht mehr, au meinen Vater und meine Mutter zu schreiben,—auch nicht an Heurv »nd seine Frau. I,h h,„ ,jn Schandfleck mein., Familie acwordc»." Hieraus legte sich der Vci stoi bc». aufsein Bett, hielt ein anderes Pistol gegen seine Brust, nahe an's Herz, und feuerte. Die Kugel fuhr ihm in den Leib, seine Kräfte schwanden und Hände u»d Pistol fielen seit wärts herab. Einer der Dienstboten des Hauses Hirte de» Knall des letzten Schusses nnd berichtete darüber dem Hausbesitzer. — Letzterer erbrach die Thür des Zimmers und fand Marie mit dem Tode ringend. Man schickte nach eiucm Arzte, ehe er jedoch ein treffen konnte, war der junge Man» todt. (Freih. Freund. Vor der Criminalcourt wurde in St. Lou is kürzlich John I. Strehle wegen Doppel che zu sechs moiiaclichcr Gefängnißstrafe in der Caniiti, lail verurtheilt. Die nähern Umstände sind merkwürtig. Er heirachkte vor mehrern Jahren ein Mäecben ans St. Louis u»d die Trauung wurde in der Kirche vollzogen. Schon am Hochzeitstage erschien die junge Frau nicht im H.nisk ihres Ehegemals, am zweiten Ta ge erschien sie—betrunken, am dritte» Tage trat sie in einem ander» Hanse in Dienst und wenige Tage später begab sie sich »ach Neu« Orleans. Es währte nicht lange, als man ihren Tod berichtete »nd »ach Verlauf von 2 Jahre» fiel es de»? verlassene!'. Man»? ein, abermals stiiiHeil mit einem Weibe zu ver« suchen. Er begab sich zu einem Fliedens« ricktcr, trug diesem das Vorgefallene vor, erwähnte des angegebene» Todes seiner ersten Frau nud fragte, ob er de» kühnen Versuch einer zweite» Ehe wage» dürft. Der Frie densrichter war der Ansicht, er könne,—und traute ihn im vergangenen April. Im Juli begab sich der Bender der ersten Frau nach Nen Ozeans, fand dort seine Schwester noch lebend ii»d die Folge war der Prozeß, dessen Erfolg wir im Anfange dieses Artikels mit theilen. (War der verurtbeilte in seinem Falle überhaupt schuldig ? Der Fehler lag,' wie es uuS dünkt, am Friedensrichter.) iWahrhcitSfreuiid,) Betrübtes Ung l ü ck. Bei dem Städtchen Nazaretb, Nvrthampton (Zaunty, ereignete sich am 30- Oktob, fol' gendes Unglück: Ein Svhn des daselbst wohnenden Dr. Walter, ging nämlich auf die Jagd, und bei einem ÄZersuch über eine Fens zu steigen, ging sein Gewehr 106, welches er auf den Grund gestellt hat te und m>t einer Hand hielt, und unglück licher Weise fuhr ihm die ganze Ladung desselben in das linke Auge, und schlug ihm so zu sagen den ganzen Vorkopf weg. Augenblicklicher Tod war natürlich die Folge. Derselbe soll ein vielversprechend der Jüngling, und etwa !v Jahre alt ge wcsen sein. „Mitten in dem Leben, Sind wir mit dem Tod umgeben." (Lecha Patriot.) AUent a u n. den 2. Novemb. Ge stern wurde ein Mann, Namens Jonas Henninger. von Noidwheithall, arretirr und durch Richter Dillinger bis zu einem weitern Verhör unter Bürgschaft gestellt, auf die Anklage hin, direkt oder indirekt an dem Tode deS Mädchens schuld zu sein, dessen wir vor einigen Wochen unter der Rubrik „Wahrscheinlich Selbstmord" er wähnten- Unglück auf dem Lecha Ca na l. Am letzten Freitag stießen zwei Böte auf dem (Zanal unweit Craneville gegen einander und da der Capilän des einen Boots den andern beschuldigte, er sei außer seiner Linie, so kam es zu einem Wortwechsel und von Worten zu Schlä» gen. Der eine Capitän, Namens Faust, soll den andern, dessen Namen wir nicht erfahre» konnten, einen so heftigen Schlag auf den Kopf versetzt haben, daß derselbe besinnungslos niederfiel, und soll seitdem gestorben sein. Bote. Licht in einer dunkeln Ecke. Codoius Taunschip, in York Co-, gab bei der neulichen Wahl Gen. Jrvin 3 Stimmen gegen Zill für Schunk. Wir glauben uns der Zeit noch erinnern zu kön' nen, wo der Whig Gouvernörs (Kandidat blos I Stimme in jenem von politischer Finsterniß umhüllten Taunschip erhielt. Wenn auch die Whigs von Pennsylvanien bei der neulichen Wahl eine schwere Nie derlage erlitten haben, so haben sie doch keine Ursache zu verzweifeln ; denn in Co dorus Taunschip haben sie in wenigen Jahren ihre Stärke verdreifacht; und wenn Licht und Aufklärung sogar in dem eigentlichen Böotien von Pennsylvanien die Nacht des politischen Irrthums zu durchdringen anfängt, so können sie sich gegründete Hoffnung machen, daß ihre Grundsätze ehe manche Jahre vergehen in Pennsylvanien obsiegen werden. Abscheulicher Mord. Eine Zeitung von St. Josephs (Michigan) be richtet, daß ein Hr. I. Clipfell, ein höchst achtbarer aller Mann von Colon, in je nem Eaunty. schon lange bei seinem Soh ne gewohnt hatte, welcher dem Trunk er geben war. Um ungefähr 6 Uhr am Morgen des N. v. Mts. rief der Sohn sei. nen Vater unter irgend einem Vorwand auS dem Hause, worauf er ihn mit einer schweren eisernen Stange so hart schlug, und er ihm den Hirnschädel dermaßen zer schmetterte, daß er eine Stunde darauf starb. Nach Begehung dieser abscheuli chen That wurde der Knall einer Flinte aus einem alten Brauhause gehört, wel» ches nur wenige Ruthen von dem Schau platz des Mordes entfernt war. Als man sich dahin begab, wurde der elende Mensch am obern Ende der Stiege gefunden, mit
Significant historical Pennsylvania newspapers