Und Berks, Momgomery und Schuylkill Caunties allgemeiner Anzeiger. r ÄiN g, ZItNN. Gedruckt uud herausgegeben von AruoldPu w e ll e, iu der Sud Nen Straße, zwischen der Franklin- »nd Cbesmit - Straße Jahrg. 8, gnn;e Nnm. Isedingungen : Der B.tbera!r I!rob.irllter erscheint jeden Dienstag auf einem großen Superial - Bogen mit schien Vettern gedruckt. Der - Preis ist Sin Tl)a l e r des Jaht'K, welcher in balbiäbrliil'er » Vorausbezahlung erbeten wird. Wer im Laufe des Jahres nicht bezahlt, dem werden HI 50 angerechnet. Für kürzere Zeit alo (, Monate wird t'ein Unterschreiber angenommen, und etwaige Auftündigunaen werden nur > dann angenommen, wenn sie einen Monat vor Ablauf des geschehen und gleichzeitig alle ?iuckirande abbezahlt werden. Bekanntmachungen werden dankbar angenommen und sür den gewöhnlichen Preis ein» I gerückt. Unterschreiben, in hiesiger Stadt wird die Zeitung portofrei geschickt, weitere Versendungen geschehen durch die Post oder Träger, aus Kosten der Unterschreibet. Briese und tergl. müssen postsres eingesandt werden. Das Dampfschiff Washington, j Wae schwebt dort die bläulichen Aliithen entlang, Ztolz wie ein Beherrschte der Meere? Begleiter von Jubel und Fi cudeugesang Zieht hin es auf rüstiger Fähre. Oer Washington zu dein V »terland weht, Oer Freiheil Booce, der Zukunft Prophet. Es sind seine Segel v. Wünschen geschwellt, Die Hoffnungen leihen ihm Schwingen; Ein Jüngling der neuen, der liegenden Welt, Will Schwungkraft der alten bringen. Zum Mutterland ist sein Kiel hingewandt Die Bender zu einen durch geist'ges Band. Ja, trage hinüber das rettende Wort, 'Das Freiheit nnd Gleichheit mag bringen. Erweck ans dem Traume die schläfrigen dort, lDaiuit sie uicht länger blos singen, muthig die Revolution Und folgen dem Ruf eines Washington. Hört Ihr, wie er mächtig die Wogen diirchrauscht? Er bringet von Freiheit Euch Kunde. Was steht Ihr da drüben und wartet uud lauscht! Zum Gchwerdte! nuu schläget die Stunde. Wie reichen Ench gern die helfende H.md, Drum Washington ist das Dampf schiff genannt. Ein Washington gründete einst nnser Heil, Nun will er zu Euch sich hinwenden; Dem Schiff ward voll Ahnung sein Name zu theil, Wir möchte» die Freiheit Euch senden, Und taget sie einstens dein Vaterland, Wird wohl auch der erste Juui genannt. (F. D i e Waise. Eine Humoreske, vou Carl Häldeu „(sine H u moreske! werden die verehrten Leser sagen, soll dies sein? Das ist ja ein wahres Rührstück, trotzt manchem thränenreichen, neuen dramati schen Produkte, nnd den älteren Rühr spie-1 len Kotzebues — Geduld! wage ich zu erwiedern, die Humoreske wird kommen,! das Faktu m mußte erst in der reinen i Wirklichkeit vorgetragen werde», und in einer Entstehuugs- und Lebensgeschichte, welche auf dem Todtbette, noch dazu von einem Prediger erzählt wird, nnd nöthi gerweise als Exposition zumGan;en gel ten soll, dürfen keine humoristische Ein fälle eingeschaltet, oder eingeschachtelt wer den, wenn der Bearbeiter der Begebenheit selbst, sich die Bctitelung „eines unzeiti gen Witzbold's," nicht znziehen will. Doch, kürzen wir die Episode, u»d gehen wieder zur Sache zurück, nicht zweifeln, daß der Verlauf zur Zufriedenheit der Le ser ausfallen wird. A malie, deren Gemüthszustand nach Anhörung dieser Erzählung, unmöglich geschildert werden kann, hatte dem von ihr so aufrichtig geliebten Bater mancher lei gegen seine Borschläge, besonders aber viel gegen die als so gewiß bestimmte Be hauptung seines baldigen Hinscheidens einzuwenden, und wollte auch das Aver tifsement noch bei seinen Lebzeiten in die Zeitungen eingerückt haben. Er wider sprach aber jeder Einwendung fest und fügte hinzu, daß ein besonderer Umstand, den er in seiner Erzählung nicht habe er wähnen dürfen, dieß nicht zulasse. Sie mußte ihm nochmals feierlich versprechen, ganz nach seinem Rathe zu verfahren.— Er hatte seinen Tod richtig vorausgese hen, schon nach drei Wochen folgte Ama lie seiner Leiche zum Grabe, und weinte ihm die aufrichtigsten Thränen nach. Drei Monate später befand sie sich mit dem mehrberegten Kästchen auf der Reise nach B.—Dem. Sander, eine bereits bejahrte Jungfrau, nährte sich von Putz machen und erwarb sich sonach so viel als sie brauchte, ohne gerade sich in so brillan ten Umständen zu befinden, wie so man che ihres Gleichen bei der damaligen Mo de- und Prunksucht, die allen in Geldaus gaben genauen Ehegatten und Anbetern des schönen Geschlechts verzweifelte Ex klamationen erpreßt, sich befinden mag. Sie war eine harmlose gutmüthige Per son, welche Amalie n mit der größten Freude aufnahm, zumal da ihr dieselbe versicherte, daß sie in Putzarbeiten nicht ungeschickt sei. Viele schöne Mädchen und liebe Frauen sind dieß ebenfalls; sie lassen sich aber leider Alles von Andern machen, und sch m ü ck e n sich blos damit, die dr-ne notancliim! — Nach vier Wochen stand das erwähnte Avertissement nicht bloß in einer, sondern in vier Zeitungen. Dem. Sander meinte bei der Menge, die es in Deutschland gä be, sei eine nicht genug, denn wer sollte alle lesen, und gerade die, wo das Aver tissement eingerückt war, konnte dann von der rechten Person nicht gelesen werden. A m alie wollte nun in Ruhe abwarten, was darauf folgen würde, als ihre jetzt so ganz ihren Wünschen entsprechende Le bensweise auf einmal auf die traurigste Weise unterbrochen wurde. Die gute Sander war ihr eine wahrhafte Mutter geworden, und niemals hätte es Amalie besser als bei ihr haben können. Plötz lich wurde sie krank, und zwar so gefahr lich, daß sie schon am dritten Tage ihres Krankenlagers, vom Schlage getroffen, in Amaliens Arm e n verschied. Für die se ein noch weit heftigerer Schlag als für die Verblichene, weil er sie in die größte Verlegenheit stürzen mußte. —Die Schlä ge sind bekanntlich sehr verschiedener Gat tung, keiner derselben kann aber als ein willkommener bezeichnet werden, das wird Jedermann wissen; die hier in Rede ste-! hende war jedoch vollends von mannichfa-! cher Wirkung für die nicht mittelbar da- von berührte Person, —für A malien! Hätte die so aufrichtig sorgende mütterli-! che Freundin nur noch einige Zeit gelebt, so würde sie Amalien wohl mit ihrem ge ringen Nachlaß bedacht, auch ihr gewiß eine Unterkunft für den Fall ihres Able ! bens verschafft haben, wo sie die Nachricht i auf das Avertissement hätte erwarten kön- nen; jetzt trat das Ortsgericht inS Mit tel, nahm Alles von der Habe der Ver ! blichenen in Beschlag, und überließ der nun wieder verwaifeten A m alie das Weitere, wohin sie sich wenden wolle. Wer sollte dem unglücklichen Mädchen ra then ? wer ihr helfen? wenn auch der Rath, der bald gegeben ist, vielleicht von ihr befolgt werden würde. In 8., wo sie sich kaum sechs Wochen befand, hatte sie keine Freundin, keine Bekannte, denn sie hatte ja noch keine Bekanntschaft ma chen können, da die gute Sander abge schlossen für sich lebte; Verwandte hatte sie bei bewußten Umständen gar nicht und was zuletzt das schlimmste von der ganzen Sache war—nichts zu leben. Gewiß kei ne geringe Verlegenheit für ein Mädchen von 2t) Jahren, die in den Verhältnissen wo sie bisher gelebt, sich keine Erfahrung und Menschenkenntnisse gesammelt haben konnte. Die Ungewißheit, nicht vielleicht aus B. weggewiesen zu werden, mußte sie jedoch zu einem raschen Entschlüsse bestim men und der war, wieder nach P., wo sie aufgewachsen, wo sie Jedermänniglich kannte, ungesäumt zurückzukehren. Kaum sechs Wochen in Allem war A malie in B. gewesen und hatte sich eö ganz gewiß nicht gedacht, daß sie es so bald, mit schwererem Herzen und ärmer als sie dahin gekommen war, wieder wür de verlassen müssen. Ihre besten eigenen Sachen waren alles Protestes ohngeachtet mit versiegelt worden und mit genauer Noth hatte sie das mehrbesprochene Käst chen und ihr weniges mitgebrachte baares Geld vor den stöbernden Handlangern der Thenns retten können. Dies war nun freilich so unbeträchtlich, daß sie keines wegs die Reise nach P. durch Fahrgele genheit machen konnte, sondern solche nach dem hier lediglich passenden 'Ausdrucke, zu Fuße antreten mußte. An einem trüben Oktobermorgen wanderte sie zu einem von - B.'s Thoren hinaus. > Den ersten Tag ging dieß so ziemlich und sie vollendete ihre 10 Stunden We . ges ohne Anstrengung, am zweiten fiel "IVillig zu loben und ohne Furcht zu tadeln." Dienstag den 22. Jnni, IBA7. schlechtes Wetter ein, am dritten begann. es vollkommen zu regnen und schon am vierten war sie nicht vermögend weiter zu kommen. In dem Gasthofe des Städt chens W. im ... schen suchte sie ein Un terkommen, um sich von der Strapatze ein wenig zu erholen. Ein -''"-'-"er Lohn-Kut scher, der hier übernachtete, ward von dem gutmüthigen Wirthe bewogen, sie an: an dern Tage eine Strecke mitzunehmen. Diese 'Art Leute, wenn sie einmal ihre volle Ladung nach einem bestimmten Orte haben, kehren sich jedoch wie bekannt, nicht an das gewöhnliche Sprichwort: „guter Weg um, macht keine Krümm !" sie schla gen, um Ehausseegeld und andre Stra ßengelder-Abgaben zu ersparen, oft ganz heillose Seitenwege ein und leier» dann ihre unglücklichen Passagirs, so zu sagen, nach Noten, bis dahin, wo sie nothgedrun gen, die Hochstraße wieder suchen müssen. So war es auch mit diesem vielbelobten Schwager; kaum zwei Stunden von W. hatte er die Straße durch ei» Holz, worin die Wege durch dei Holzabfuhren nnd durch das Regenwetter fast grundlos ge worden, gewählt, war in einen ziemlich abhängigen Hohlweg gerathen und da er selbst vom Morgen an u. bei jeder Schen ke haltend, sich in einem Grade von ge fährlicher Feuchtigkeit befand, so konnte es nicht fehlen, das bei allen Anregun gen der Passagirs zur Aufmerksamkeit der Wagen bald in eine schiffähnliche Bewe gung gerieth, welche hinwiederum eben so , bald einen raschen Umsturz desselben her ! beiführte. Die vier übrigen Passagirs, drei Herrn und eine Dame, kamen mit bloßen Schrecken davon, Amalie aber, die ! bei dem Trunkenbold vorn in der Kajüte gesessen hatte, war von ihm herausgeris ! fen worden, und hatte sich eine Hand und den linken Fuß so verstaucht, daß sie nicht im Stande war, aufzutreten. Der Wa gen ward wieder aufgerichtet und durch ! den Hohlweg vollends hindurchgeschleppt und durch Unterstützung war Amalie so weit gebracht worden, daß man sie hinein heben konnte. Da rollte eben eine mit vier Pferden bespannte Extrapost vorbei, worin ein einzelner Offizier saß, der von seiner in der Nähe liegenden Garnison in die nächste größere Stadt reisen wollte. Die Proceduren mit der verunglückten Lohnfuhre schienen ihn zu interessiren, er ließ halten und fragte: was da passirt sei ? Man gab ihm Bescheid und ein Blick auf die liebliche Amalie bestimmte ihn so gleich, sich ihrer anzunehmen. Sie sträub te sich dagegen, der betrunkene -"-'-'-'-er Lo cher aber, dem an einer Passageuse dieser Gattung nicht viel liegen mochte, hob sie ohne Weiteres in die Ehaise des Offiziers und fort flogen die vier Postgäule zur nächsten Stadt. Hier quartierte er sie in einem der besten Gasthofe ein, bestellte einen Wundarzt, empfahl sie diesem und dem Wirthe, und erklärte letzterem, daß er für Alles sorgen würde. —Die verehr ten Leser werden mit mir sagen, daß diese Handlung mit der des Samariters im E vangeliovieleAehnlichkeit hatte, doch dürf te es allerdings auch den Anschein gewin nen, als wenn die Handlung des edeln MartissohneS auf keinen lautern Beweg gründen beruhete. Wer weiß, ob er ei nem armen HandwerkSburschen oder einer alten Bettelfrau eine ähnliche Hülflei stung würde haben zu Theil werden las sen. Sie hatte ihm in ihrer Unschuld ih re unglückliche Lage und verwaiset? Stel lung erzählt und er, —ja nun er, man weiß ja wie manchmal die vortrefflichsten Offiziers zu denken pfleg-m, hatte beschlos sen,—„nun, was denn?"—sich ihrer an zunehmen. Von dem wahren Grunde dieser samaritanischen Handlung ahnte freilich die aller Welterfahrung erman gelnde Amalie nichts, sie bereitete sich zu den größten Danksagungen vor, welche sie ihrem Wohlthäter, wenn er wiederkäme, darbringen wollte. Schon am fünften Tage kam er rich tig wieder, fand sie ziemlich hergestellt, ließ sie, jedoch nicht zu Worte kommen, sondern drückte ihr vielmehr einen so herz haften Kuß auf den dankbaren Mund, daß ihr das Blut biS über die Stirne hinauf zu Kopfe stieg. Unmittelbar darauf folg ten Anträge, welche ihr augenblicklich den Schleier vom Antlitz zogen und ihr erken nen ließen, daß sie zwar in die Hände ei nes Freundes, aber eineS solchen, der Teu felskrallen an den Spitzen der Finger führt, gefallen sei. Mit einer Entschlos senheit, welche er nicht vermuthet hatte, wies sie sein verruchtes Ansinnen zurück und erklärte, daß sie, obwohl sie wisse, daß sie vor der Hand in seiner Gewalt sei, sie doch sich sehr bald derselben entziehen werde. Er war indessen schlauer, als sie glaubte. Bleiben konnte er zivar nicht, da seine Dienstgeschäfte ihm nicht Zeit dazu ließen, da er aber den Wirth nicht bezahlt hatte, so behielt dieser Amalien, welche den andern Tag die Stadt wieder verlassen wollte, als Geißel bei sich. Un erfahren wie sie war, siel es ihr nicht ein, die Gerechtigkeit zu Hülfe zu rufen, auch vertraute sie dieser nicht ganz, weil sie in B. keine sonderliche Beweise von Be reitwilligkeit, sondern bloß Beweise von Habsucht von derselben gesehen hatte, sie befolgte also den Rath ihres guten Pfle gevaters Sander: „Vertraue auf Gatt, er wird Dich nicht verlassen !" und blieb im Gasthofe, zitternd und zögernd ihr ferneres Schicksal erwartend. Das Ungewisse ihrer peinlichen Lage dauerte wohl so 12 Tage. Der Wirth beobacht.te sie mißtrauisch, ließ ihr aber Alles zukommen, was sie wünschte, weil —er es wahrscheinlich mit dem Hrn. Of fizier, der ein guter Kundmann von ihm sein mochte, nicht verderben wollte. Die ser war wieder einigemal dagewesen, hatte aber klüglicherweise Amaliens Anblick ge mieden und ihr bloß sagen lassen, daß sie ihn nicht verkennen möge und daß er da- für gesorgt habe, sie nach völliger Wie- derherstellung ihreS kranke» Fußes, in ih !re Heimath bringen zu lassen. Er hatte aber das Zutrauen bei ihr, wie sich wohl ! denken läßt, gänzlich verloren. So saß sie denn eines Abends am Fenster des Gasthofes, ängstlich über ihr trauriges Loos nachdenkend, als sie einen schönen ! Reisewagen langsam in den Hof desselben ' fahren, und kurz darauf eine, wie es schien, sehr kranke Dame, die von einer andern > begleitet ward, neben ihrem Zimmer ein !logiren hörte. lm Moment fuhr ihr der Gedanke ' durch den Kopf, könntest du dich nicht die j sen Damen vertrauen? gewiß sind sie brav und edel, dich in ihrem Schutz zu nehmen !—Gesagt gethan, und kaum trat sie an das Zimmer, um anzupochen, als der Wirth auS demselben kam uud ihr er öffnete, daß er eben zu ihr gewollt, um sie zu fragen, ob sie nicht den beiden Damen für diese Nacht hülfeleistend beistehen wolle; die eine von beiden sei sehr krank. Was hätte Amalien erwünschter sein können! Sie trat ein und wurde außer ordentlich freundlich empfangen. Die äl tere Dame nannte sich Baronin von P. und die jüngere, kranke, welche in ein Bett gebracht worden, war das Kammermäd chen derselben. Die Gutmüthigkeit und ganz besonders einnehmende Freundlichkeit der Baronin v. R. erschlossen der armen Amalie sehr bald das Herz, sie nahm den Augenblick, wo die kranke Dienerin der erstern eingeschlummert, wahr, machte sie mit ihrem unglücklichen Schicksal bekannt und bat um ihren Schutz. „Der soll Dir im vollkommenen Maße werden, mein armes, gutes Kind, Du sollst an die Stelle meiner kranken Louise, die ich eben zu ihren Eltern, wackern Pfar resleuten, zurück bringen will, treten; Louise war mein Kammermädchen, aber mehr noch meine Freundin und Du scheinst ganz geeignet, mir ihren Verlust zu erset zen —Die ungeheucheltste Freude malte sich in Amaliens Gesicht, sie ergriff mit dankbar stummem Gefühl die Hand der Baronin und diese eröffnete sogleich dem Wirthe, daß sie Amalien zu sich genom- Lmsfende Nummer A3. men habe.—„Aber der Hr. Rittmeister" wollte dieser einfallen, doch die Hinzu fügung, daß sie Alles was für AmalienS Zehruug von ihm (dem Wirthe) geleistet worden sei, sogleich bezahlen wolle, schloß dein Verbündeten des Pseudo-Samariters den zweifelnden Mund. Schon am an dern Morgen reis'te man zuerst mit der kranken Louise zu deren Eltern und dann wieter auf eins von den Gütern der Ba ronin N.—Hier erfuhr nun Amalie, daß dieß bloß ein angenommener Name ihrer Gebieterin, und daß sie vielmehr die all gemeine verehrte Gräsin H. sei. Roch war sie kaum l l Tage in der Um gebung ihrer Gebicterin, als sie auch schon von derselben n.it wahrhaft mütterlicher Zärtlichkeit behandelt wurde, dafür wid m.'te sie derselben auch kindliche Liebe und Vertrauen nur verschwieg sie ihr die ge heimen Umstände ihrer Geburt, besonders darum, weil sie ihren eigentlichen Namen nicht wußte, und bei der nun ganz ent fernten Aussicht, ihn je zu erfahren, lie ber bis an ihr Ende für die Tochter dcS Pfarrers Sander aus P. gelten wollte. — —Wo bleibt, oder vielmehr, wo blieb denn aber Ihr sauberer Hr. Rittmeister ? werther Herr Humoriskianer! werden die verehrlichen Leser fragen. Ja, der tobte wie ei» Blutschwären, wie Sans« quartier zu sagen pflegt, als er zurückkam > und von dem Wirthe die Bescheerung und Flucht in s gelobte Land erfuhr. Baro nin R.! den Namen hatte er noch nicht gehört, wer möchte diese sein? Genug, er wischte sich den Mund und dachte, nun? —nein, wie jener Fuchs, der die Trauben sauer nannte, weil er sie nicht erhaschen konnte. (Schluß folgt.) Der Todt erschießt sich. Aor einigen Tagen ist in Hamburg ein Mann gestorben und sollte begraben wer den, welcher in seinem Leibesleben sehr gern Rum u. Grog getrunken hatte. Auf leinem Sterbebette bittet er seine Frau, ihm für de» Hall, daß er noch im Grabe Appetit bekommen sollte, zwei Flaschen Rum mir in de» Sarg zu legen. Die zärtliche Gattin, welche den letzten Willen ihres MaüeS ehren will, sendet ihre Magd, die zwei Flaschen zu kaufeil und dem Se ligen in de» Sarg zu legen. Allein Ca' tharina meint, der Selige könnte sich auch wohl mir Bier begnüge»; sie kauft dieses und legt ihm unter jeden Arm eine Fla> Iche starken, gut gekorkten BiereS. So wird der Sarg von den Trägern zur letz ten Ruhestätte getragen. Allein gerade vor dem Dammthore knallt es im Sarge. „Der Todte erschießt sich," schreit einer der Träger, ein Schneider. Erschrocken setz ten sie nieder. Da knallt noch lauter der zweite Schuß. Nun ist kein Halten mehr. Den Leichenbitter an der Spitze, ergreifen alle Träger das Hasenpanier; der Sarg blieb stehen.—„Das kommt nun von der Gottlosigkeit, wenn man so wenig den letz, ten Wille» eines selige» ehrt, ihm Bier anstatt Rum mit in s Grab zu geben." seufzte ein Hinzutretender. M ensch und Wei n. —Die größ te Aehnlichkeit mit dem Menschen hat nicht der Affe, wie viele Naturforscher behaup. ten, sondern der Wein! Kaum zur Reife gediehen, wird er gestoßen« gerüttelt, mit Füßen getreten und auf die Folter gelegt bis er seinen Geist—nicht aufgibt, sondern —von sich gibt. Je geistreicher er ist, de sto mehr wird er gepeinigt. Ein großer Geist wird aber durch Unglück und rohe Behandlung nicht schlimmer, sondern bes ser. So auch der Wein. Denn in den Keller kehrt er aus seiner inneren Gedan« kenwelt und hier geht seine Geistesentwick» lung der höchsten Stufe der Vollkommen heit eingegen. Stolz, wie jedes Genie, ist auch der Wein. Den Plumpen, den Einfältigen wirft er in den Koth ; den er» habenen. ihm verwandten Genius aber trägt er hoch in die Wolken u»d raunt ihm himmlische Gedanken in s Ohr! Eine junge Dame, welche den kurzen, lakonischen Styl General Taylor's beson ders liebgewonnen, erhielt kürzlich einen Brief von einem ihrer Anbeter, worin der« selbe förmlich um ihre Hand anhielt. Sie gab ihm gleich dieselbe Antwort, wel che Gen. Taylor an Santa Anna richtete: „Komm und nimm mich."
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