Mtavin g, Denn. Gedruckt und herausgegeben von ArII o l d Puwell c, in der Sl'id 6ten Straße, Ecke der Sherry AUey, Beh m' s Wirthshaus-Hofe gegennbcr Jahrg. 7, ganze Nun». 52 «. Bedingungen. Der Nllier.llc izrod.iclrtcr erscheint jeden Dienstag auf einem grossen Superial-Bogen mit schönen Lettern gedruckt. Der Subscriptions-Preis ist Ei n Thaler des Jahrs, welcher in halbjährlicher Vorausbezahlung erbeten wird. W»>,- j», Laufe deS Jahres nickt bezahlt, werden Hl Ql> angerechnet. Für kürzere Zeit aIS N Monat wird kein llnterschreiber angenommen, und etwaige Aufkündigungen werden nur dann ange nommen, wen sie einen Monat vor Ablauf des Subscriptions-Termins geschehen und gleichzeitig alle Rückstände abbezahlt werden. Bekanntmachungen werden dankbar angenommen und für den gewohnlichen Preis eingerückt. Un» terschreibern in hiesiger Ltadt wird die Zeitung portofrei geschickt, weitere Versendungen geschehen durch die Post oder Träger, auf Kosten der Unterschreiber. und Mittheilungen müssen postfrri eingesandt werden. Arnolde de Noccas. Eine Erzählung aus dem dritten Viertel deS sechzehnten Jahrhunderts. szortsclMnq.Z Eigennütziger, Selbstsüchtiger! erwie derte Arnolde, Euch beseelt nicht der wah ren Liebe heiliges Gefühl. Ihr wollt nur Euren Wunsch erreichen, unbeküm mert um mein Glück, nicht achtend die Uebereinstimmung der Herzen. DaS ist die reine Himmelsflamme nicht, die den Menschen veredelt und der Gottheit näher bringt. Wir werden uns nie verstehen lernen, Agostino, darum gebt mich auf, und wendet Eure Blicke auf ein Mädchen, die Eure wilde Leidenschaft zu theilen, zu erwiedern vermag. Ich kann es nicht. Der Jüngling fühlte sich verletzt und heftiger Zorn loderte in seinem Innern auf. Doch noch zu rechter Zeit bedenkend, daß ein Ausbruch desselben ihn um alle Vortheile bringen konnne, die er bis jetzt wider Erwarten errungen hatte, und die er noch zu vermehren hoffte, zugute er seinen Mund. Aber nicht so leicht konnte er sein Auge beherrschen, und Arnolde schloß aus den Wuth funkelnden Blicken desselben, daß sie aufs Neue einen Feind wider sich gereizt habe, der ihr schon ein mal viele Stunden deS Grames verursacht hatte. Doch jetzt fürchtete sie ihn nicht. „Laßt uns scheiden!" sagte sie, als sie eben das Stadtthor erreicht hatten, in dessen Nähe eine Kapelle stand, von deren Thürmlein die Glocke ihren dumpfen Schall durch die Lüfte sandte. „Ich will noch der Abendandacht beiwohnen. Wenn Ihr wünschet, daß ich Eure Freundin blei ben, und Euch nicht meiden soll, so be rührt künftig nie den Gegenstand wieder, der heute der Inhalt unsers Gespräches war. Bei diesen Worten wandte sie sich mit einer leichten Verbeugung und schritt nach der Kapelle. Mit einem wilden Blicke schaute Agostino ihr nach. „Und Du mußt dennoch mein werden, stolze Dirne murmelte er dumpf in sich hinein, „und sollte ich auch die Hölle zu meinem Dien ste aufbieten!" Als Arnolde daS väterliche HauS be trat, fand sie dort, ungeachtet des späten Abends, Alles, in großer Bewegung. Es war in aller Eile ein Kriegsrath zusam men berufen worden, denn wichtige und zugleich betrübende Nachrichten hatte man heut auS Konstantinopel vernommen. Die Jungfrau erwartete mit Sehnsucht das Alleinsein deS Vaters. Es drängte sie, zu wissen, ob Agostino wahr geredet, als er behauptet hatte, Ricardo wünsche ihre Verbindung mit dem Neffen seiner Ge mahlin. Sie zweifelte daran, aber sie wollte sich doch überzeugen, beruhigen. Mitternacht war nicht mehr fern, als die Häupter von Nicosia nach langer Be rathung sich trennten. Arnolde fand ih ren Vater in ernsteö Sinnen versunken auf seinem Gemache auf und nieder ge hend. „Was willst Du noch so spät, mein Kind?" fragte er, als er die Tochter ge wahrte. Arnolde erzählte ihm ihr heutiges Be gegniß mit Agostino.—„lch weiß um des Jünglings Liebe zu Dir/' sagte Ricardo, und mißbillige sie nicht. Ja, es würde mich sogar freuen, wenn Du seinen Wün schen Erhörnng schenktest." Betroffen sah die Jungfrau den Vater an, und konnte Anfangs nicht Worte fin den, ihre Bestürzung über seine unerwarte te Sinnesänderung auszudrücken. Dann aber sprengte der Thräne Macht das fes selnde Band. Schluchzend siel sie dem erstaunten Alten um den Hals, und rief: Soll ich nun auch in Dir meinen einzigen Freund und Schützer verlieren? „Wer sagt denn das?" fragte Ricardo, „und was bedeuten diese räthselhaften Worte, diese seltsame Bewegung?" Muß ich nicht glauben, erwiederte Ar nolde, Du habest Dein Herz von mir ge ivandt, da du mich diesem verdorbenen Men schen, diesem Heuchler preis geben willst. Und Berks, Momgomery und Schuylkill Caunties allgemeiner Anzeiger. „Sei nicht hart und unbillig, meine Tochter," sagte Roccas sanft verweisend. „Agostino hat sich gebessert. Der Mensch kann straucheln, sogar fallen, und sich dennoch wieder erheben. Unsere Pflicht aber ist eS, dem Emporstrebenden freund lich aufzuhelfen, nicht ihn durch Lieblosig keit in die Tiefe wieder zurückzustoßen, aus der er sich emporgerafft hat." Du hast Recht, mein Vater, erwiederte die Jungfrau, aber Dein Bild paßt auf Agostino nicht. Er ist kein Reuiger, der , von seinen Verirrungen abgelassen Hut. ! Sein jetziges Betragen ist Heuchelschein, womit er Dich und die Mutter täuscht. Er wird die ihn schon lästig werdende Maske von sich werfen, sobald er seine Absichten erreicht hat. Mich betrügt er ! nicht. Er hat mich heute, ohne daß er es vielleicht wollte, einen Blick in sein In neres thun lassen, und ich habe denselben ! Verdorbenen wieder erkannt, den zu flie ' hen mir einst Vernunft und Tugend ge ! boten. O mein Vater, wirf mich ihm ! nicht in die Arme. Ich kann ihn nicht .achten, noch weniger lieben. Ein mir selbst unerklärliches Gefühl macht mich stets beben in dieses Jünglings Nähe, und es ist mir dann, als flüsterte eine warnen de Stimme mir zu: Hüte Dich vor ihm, er ist Dein böser Geist, der zerstörend in Dein Leben tritt. —Nicht wahr, mein Va ter, Du zwingst Dein Kind nicht, einem Manne anzugehören, zu dem es sich nicht hingezogen fühlt. „Nein, Arnolde!" rief Roecas bewegt, „ich zwinge Dich nicht. Frei muß Dein Wille sein, und nimmer treffe mich der Vorwurf, Dich unglücklich gemacht zu haben. Ich muß Dir zwar gestehen, daß es mein Wunsch war, Dich an der Seite eineS ManneS zu sehen. In den Zeiten der Noth und Gefahr dedarf das Weib eineS sichern Anhalts. Ich fange an, alt und morsch zu werden, wer weiß, wie bald meine Kraft zusammenbricht und daS Schicksal mich abruft—wo wirst Du dann einen Zufluchtsort finden, wo ein treues Herz Dir entgegenfchlägt, wo Du ruhi ger die Stürme der Welt erwarten kannst ? In den Mauern eines Klosters, antwor tete Arnolde ernst und bestimmt. Dieses Asyl habe ich mir erkoren, sobald mir Gott den guten Vater nimmt. „Wie ?" rief Ricardo erstaunt, „meine Arnolde wollte schon im Lenze der Jugend alle Freuden des Lebens abschwören?" Des Lebens Freuden, entgegnete die Jungfrau wehmüthig, liegen schon hinter mir. Ein rauher Sturm hat schon im Frühjahr die Blüthen meines Glückes ab gestreift. Mit meinem Guido starben alle die Hoffnungen, die mein irdisches Dasein schmückten. „Die Zeit wird endlich diese tiefe Wun de heilen," entgegnete Roccas. „Glaube nicht, daß in der Abgeschiedenheit des Klosters Dein Schmerz eher verstummen wird. Die Einsamkeit nährt ihn noch mehr, statt ihn zu lindern." Es mag sein. Doch werde ich, wenn ich in Dir den Schützer verlieren sollte, in den Mauern des Klosters doch einen sichern Zufluchtsort finden gegen die Ge fahren der Welt. „Wer weiß! Jetzt ist die heilige Stät te auch kein schirmendes Asyl mehr. Wenn die Türken diese Insel erobern sollten, dann bist Du in der Mitte der Gott geweihten Jungfrauen weniger vor Schmach geborgen, als anderswo," Und sollte eine solche Gefahr denn wie der so nahe sein? fragte Arnolde. „Näher, als wir meinten !" erwiederte Roccas. „Ein Eilbote von unsern spä hern in Konstantinopel, der heute einge troffen ist, meldet uns, daß der Groß - Vezier Mustapha den Sultan bewogen habe, schleunigst die Flotte zur Eroberung von Cypern auszurüsten. AlleS ist in voller Thätigkeit, und in wenig Wochen können wir vielleicht schon die türkische Flagge in unsern Gewässern wehen se hen." Daö wird Gott nicht wollen! reif Ar- "billig zu loben und ohne Furcht zu tadeln." Dienstag den SS. November, iS'tS. nolde. Die Republik und ihre Freunde werden das Vorhaben der Ungläubigen durch ein rasches Entgegenkommen zu ver eiteln suchen. „Venedig hat sich leider nach dem Bran de in Konstantinopel zu übergroßen Er wartungen hinreißen lassen. ES hat ge hofft, die Pforte werde ihm einen vor theilhaften Frieden anbieten, und durch diese der Wahrscheinlichkeit so nahe Hoff nung hat eS sich in einen sichern Schlum mer einwiegen, und die schöne Zeit der Rüstung zu einer tüchtigen Gegenwehr ungenützt vorübergehen lassen- Jetzt, wenn eS auS diesem gefährlichen Sicher heitötaumel erwacht, werden nicht gleich die Mittel zu einem schnellen und kräfti gen Widerstände vorhanden sein; die Bundesgenossen werden mit ihrer Hülfe sich auch nicht übereilen, und so müssen wir uns gefaßt machen, die Ungläubigen eher zu erblicken, als die schützenden Freun de." Ricardo's VorauLsagung traf nur zu richtig ein. Wenige Wochen nach dieser Unterredung zeigte sich auf der Höhe deS MeereS die Flagge deß Halbmondes. Ey perns Bewohner hatten sich zur Verthei digung gerüstet, und waren, so geringe Hülfsmittel ihnen auch zu Gebote stan den, fest entschlossen, den Türken jeden Fuß breit Landes streitig zu machen. Am Siege zwar verzagend, da die erwartete Hülfe aus Venedig noch immer nicht er schien, aber doch in ihr Schicksal muthig ergeben, sahen sie die feindliche Flotte im mer näher kommen, und auf das Cap de Gata, wo ein bequemer Platz zur Aus schiffung war, zusteuern. Aber der vor sichtige Roccas hatte es nicht versäumt, dieses Vorgebirge so gut als möglich zu befestigen. Es war ein Fort angelegt, und mit so viel Mannschaft, als man bei den schwachen Streitkräften nur irgend entbehren konnte, versehen worden. Die se Mannschaft sollte nach dem Beschlusse des Kriegs-Rathes noch von Nicosia aus verstärkt werden, sobald man erführe, daß die Türken einen ernsten Landungs- versuch bei jenem Eap wagen würden. !So sahen nun die Eyprioten in düstrer Resignation den Heisien Tagen eines ver- zwciflungsvollen und wahrscheinlich frucht ! losen Kampfes entgegen. Aber noch ein- sollte ihnen die Hoffnung leuchten, — > doch ach, um sie aufs Neue zu täuschen I Das Schicksal war hart gegen sie. Es ! glich der Schlange, die das arme, ihr zum ! Fraß bestimmte Thicrchen noch vorher durch ein grausames Spiel quält, ihm ! scheinbar die Freiheit läßt, und wenn es entrinnen will, durch ihren giftigen Hauch betäubt, bis sie endlich dasselbe verschlingt. Der ist noch nicht der Unglücklichste, den das Verderben ereilt, wenn er darauf vorbereitet ist, und mit keckem Schritte ihm entgegentritt; bedauernswerther ist der noch, welchem am Rande des Abgrunds die Rettung winkt, und dem, wenn er sich geborgen wähnt, plötzlich der Boden un ter den Füßen weicht. Er muß zwiefach den Todeskampf durchringen. Stündlich waren die Bewohner Cy perns darauf vorbereitet, die Nachricht von einem fürchterlichen Kampfe zu hö ren, der unfehlbar beim Eap de Gata nächstens statt finden mußte. Aber eö vergingen drei Tage, und noch immer hielten die Osmanen die offene See und machten keinen Landungsversuch. Man wußte sich dies Zaudern, welches mit ihrer sonstigen Eroberungswuth nicht überein stimmte, auf keine Weise zu erklären. Endlich ward den bedrängten Eyprioten Aufschluß. Und wie Freude erweckend war dieser! Zwei Tage lang hatte ein feiner Nebel dem Auge die fernen Gegen stände verhüllt, am dritten Morgen ward der Horizont völlig klar, und nun erblick te man gegen Westen hin die vereinigte Flotte der Christen. Groß war der Ju bel der Inselbewohner, und aufs Neue alle Furcht aus ihrem Herzen verschwun den. Täglich erwartete man nun, den Donner der Keuerschlünde zu hören und eine furchtbare Seeschlacht in der Nähe deS Eilandes beginnen zu sehen. Allerdings war die christliche Flotte, wenn auch der türkischen nicht überlegen, doch durch ihre gute Bemannung und Ausrüstung im Stande, den Feind un verzüglich anzugreifen. Aber die Be fehlshaber der verschiedenen verbündeten Mächte konnten sich in Ansehung der zu ergreifenden Maaßregeln nicht vereinigen. Der Venetianer Zeno drang auf einen baldigen ernsthaften Angriff, der zur Ent scheidung führe; der Spanische Admiral Doria, ein Neffe des berühmten genuesi schen Dogen Andreas Doria, war aber der Meinung, daß man vor der Hand die OSmanen nur durch kleine Seetreffen er müden, und dann erst zur Schlacht sich entschließen möchte, wenn die Schiffe der Maltheser, die nicht mehr lange ausblei ben könnten, zur vereinigten Flotte gesto ßen sein würden. Der Befehlshaber des päbstlichen Geschwaders, der Graf von Colonna, stimmte zwar dem letztern Ra the bei, wollte aber vor dem Eintreffen der Johanniter von gar keinem Angriffe etwas wissen, sondern nur in der Nähe der Insel kreuzen und den Feind stets beo bachten. Während man also auf (Zypern Pro zessionen hielt, und an den Altären des Herrn stündlich um einen glücklichen Aus gang des bald zu beginnenden Reltungs kampfes betete, haderten die gesandten Befreier untereinander und entzweiten sich, und verloren so die großen ViKtheile, welche die Zeit und die Bestürzung der Feinde ihnen darbot. Denn der Vezier Mustapha war wirklich erschrocken, als er die christliche Flotte, die ermoch weit ent fernt gewähnt hatte, plötzlich im Ange sichte der Insel erblickte. Aber sein Schrecken und seine Ueberraschung ver minderten sich, da er sah, daß die Ver bündeten unthätig blieben. Er zog sei nen Mitgehülfen, den Kapudan - Pascha Piali, zu Rathe. „Was jetzt beginnen ?" fragte er, „soll ich die vereinigten drei Mächte angreifen?" DaS meine ich nicht, erwiederte sein Freund. Ich halte für gut, wenn wir ungesäumt die Landung wagen, „Ohne vorher den Entsatz, der uns dann alle Angenblicke in den Rücken fal len kann, zurückzuschlagen?" rief der Vezier verwundert. „Welche Vermes senheit ! Wir gerathen ja dann zwischen zwei Feuer." Ich würde dies auch befürchten, ant wortete der Kapudan-Pascha, wenn Ein Feind uns dort auf dem Meere gegenü ber stände. Es sind deren aber drei, dar um machen sie mir nicht bange. Die Os manliS würden vielleicht nie die Fahne des Propheten auf den europäischen Voden aufgepflanzt haben, hätten die Ungläubi gen mit Einigkeit gegen uns gestritten. Daran müssen wir vorzüglich Allahs Se gen für uns, sein auserwähltes Volk, er kennen, daß er die Gemüther der christli- Obrhäupter stets mit Eifersucht und Zwietracht erfüllt hat. So ist es von je- Her bei jeder Gelegenheit gewesen, so wird es in Zukunft sein, und auch die Gegen wart wird meine Behauptung rechtfer tigen. Laß uns also die Landung wagen, Freund. Die Christen werden über un sre Kühnheit erschrecken, und in ihrer Be stürzung zu keinem Beschlusse kommen, sondern unter einander streiten und hin und her überlegen, bis es zu spät sein wird, noch eine kräftige Maaßregel zu er greifen. Allah wird sie verwirren und uns den Sieg geben! Mustapha pflichtete seinem Freunde bei und die Landung wurde für den folgen den Tag beschlossen. Furchtbar war der Kampf am Cap de Gata. Voll Heldenmuth wehrte sich die Besatzung des Forts, aber sie war zu schwach, dem wüthenden Angriffe der ü bermächtigen Türken zu widerstehen, deren zahlreiches und schweres Geschütz die Be festigungswerke bald zerstörte. Nun schiffte unter dem heftigsten Kanonendon- Laufende Nummer 12. ner Mustapha seine Landungstruppen aus ; aber noch hatte er nur wenige Fuß breit Landes gewonnen, als Roccas mit einer Verstärkung von Nicosia ankam. Neuer Muth belebte die Christen, neuer Kampf entbrannte, heftiger noch als zu vor. Es gelang dem wilden Andränge der Venetianer und Eyprioten, die Os manen zurückzuwerfen. Viele der Letz' teren ertranken, die Andern flüchteten in die Schiffe. Aber Mustapha, von höch« stem Zorn entbrannt, ließ mehrere der Zu» rückweichenden ins Meer werfen, und be« fahl einen zweiten Angriff, welcher von Seiten des Kapudan-Pascha so kräftig unterstützt wurde, daß die ohnehin so ge ringe Zahl der Vertheidiger (Zyperns bald in ein kleines Häuflein zusammenschmolz, welches zwar noch muthig fortkämpfte, und jede Spanne der vaterländischen Er de nur nach hartem Streite und großem Blutvergießen dem Feinde überließ, aber doch zu schwach war. die Landung und Ausschiffung zu verhindern. Vergebens ließ Roccas. in der Hoffnung, die Flotte der Verbündeten werde die Türken im Rücken angreifen, aufsedem hohen Punk te des Vorgebirges Nothsignale geben; die Helfer halfen nicht; noch immer un entschlossen und in Zwietracht, sahen sie ruhig zu, wie der Erbfeind der Christen« heit, den sie bekämpfen sollten, festen Fuß auf der Insel faßte, und ihren Mitbrü dern, die sehnsuchtsvoll nach der verhei« Benen Hülfe blickten, einen Vortheil nach dem andern abrang. PialiS Voraussa. gung traf richtig ein, und am Abende des verhängnißreichen Tages dankte der Groß vezier Mustapha auf dem eroberten Cap de Gata seinem Freunde für den gestern ertheilten Rath. Traurig zog die kleine Schaar der Vaterlandsvertheidiger, wel che dem Schwerte der Sieger noch entron nen war, sich nach dem Innern der Insel zurück. Der am Arme verwundete Roc cas führte den Zug. (Fortsetzung folgt.) Dr. Houghton von Michigan, wel cher seit den letzten 8 Jahren mit geologi schen Unterslichungen im Staat Michigan beschäftigt war, ertrank unweit Eagle River im Superior See nebst zwei Boot« leuten. Er war im Begriff in Beglei« tung von vier Bootleuten in einem Kahn nach Eagle River zu fahren, als er von einem Schneesturme am 13. October ü» berfallen wurde, wodurch der Kahn umge stürzt wnrde. Dr. Houghton war ein ausgezeichneter Geolog und hatte die geo» logische Untersuchung des Staates Mi chigan, welche er in Auftrag der Staats» Regierung machte, beinahe vollendet Sein frühzeitiger Todt ist ein großer Ver lust für den Staat. Nach den letzten Nachrichten welche biö zum 21. October reichen, war sein Körper noch nicht gefun den worden. Weltbürger. Der Stoß des Erdbebens am vorletzten Sonntag Abend wurde in Conecticut und in einigen Theilen von Westchester Caun« ty noch stärker gefühlt, als in der unmit telbaren Nähe von Neu Uork. Man beo bachtete ihn deutlich in Peckskill. Das polternde Gerassel war so stark, daß ein Herr von seinem Sitze aufstand und an die Thüre trat, da er glaubte, es sei eine Kutsche vor seinem Hause vvrgefahren. Ein Anderer versichert, daß der Stoß die Fensterrahmen seines Hauses klirren mach te, und ein Dritter, der seitwärts von Peckskill wohnt, hielt das Geräusch an fänglich für fernen Donner, als er jedoch den Horizont ganz klar fand, für den Stoß eines Erdbebens. In Huntington. Co necticut, las ein Prediger vor, als plötzlich seine Bücher herabfielen. I» Greenfield Hill stürzten Milchgefaße herab, undgroße Bestürzung gab sich unter denßewohnern kund. In derselben Gegend waren am vorhergegangenen Donnerstage plötzlich alle Quellen u. Brunnen eine ganzeStun-
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