ZKeaÄlNg, Mnn und herausgegeben von A rnold Puwcll e, in der Sud 6ren Strasse, Ecke der Sherry AUey.B eb m' 6 Wil rbstmns-Hof gegenüber Jahrgang 6, gan-e 236. Bedingung? N.-Der AlderAke zzroükltktcr erscheint jeden Dienstag auf einem grossen Superial-Bogen mit schonen Lettern gedruckt. Der Subscriptions-Preis ist Ei n Thaler dcs Jahrs, welcher in halbjähriger Voraus bezahlung erbeten wird. Wer im Laufe des Jahres nicht bezahlt, werden VI st> angerechnet. Für kürzere Zeit als 6 Monat wird kein Unterschreiber angenommen, und etwaige Aufkündigungen werden nur dann angenommen, wenn sie einen Monat vor Ablauf des Subscriptions-Termins geschehen und gleichzeitig alle Rückstände abbezahlt werden. Bekanntmachungen werden dankbar angenommen und für den gewöhnlichen Preis eingerückt. Untcrschreibernin hie siger Stadt wird dic Zcitung portofrei geschickt, weitere Versendungen geschehen durch die Post oder Träger, auf Kosten der Unterschreibet. und Mittheilungen müssen postfrei eingesandt werden. (Aue der "Volte-Bühne.") Der Christ und der Muselman (Von Ernst v. Houwald.) (Schluss) Um seinen Triumph vollständig zu fei ern, ließ der Großmeister unter dem Zu jauchzen des Volkes die gefesselten Gefan genen durch die Straßen bis in den Vor hof des Palastes führen. Hier waren alle Ritter versammelt über das Schicksal der Unglücklichen zu entscheiden. Raymund, jetzt Commenthur, stand an der Seite des Großmeisters und ließ gedankenvoll seine Augen auf den Gefangenen ruhn: denn ihm trat der Augenblick vor die Seele, wo er einst in gleicher Lage zu Algier gestan den hatte. Da begegneten seine Blicke bekannten Zügen; er täuschte sich nicht, Cid Muley war unter den Gefangenen. Der stolze kühne Mann war unter der Last seines Schicksals niedergebeugt und wagte nicht vom Boden aufzuschauen. Raymund zog den Großmeister auf die Seite und ließ nach einer kurzen Verstän digung festen Bruder herbeirufen, welcher, von Allem unterrichtet, den gefangenen Cid Muley um einen hohen Preis vom Orden als Sklaven erkaufte. /'Kaufe mich nicht!" sprach dieser, ''du wirst an mir weder einen arbeitsamen, noch einen gehorsamen Sklaven finden, denn ich bin zu vornehm um BeideS gelernt zu haben." "Du wirst es aber lernen," erwiederte Wolfgang. "Wir Christen haben viel leicht noch kräftigere Mittel in den Hän den, unsre Sklaven zu bezwingen, als ihr!" — Sie langten in Wolfgangs Wohnung lan. Man brachte den Türken in ein be quemes Gemach, nahm hier seine Fesseln ab, war bemüht, ihn mit Speisen zu er quicken und seine schlecht besorgten Wun den, die ex im Seegefecht erhalten hatte, zu verbinden. Wolfgangs kleine Enkel brachten ihm Früchte und Blumen, sahen ihn mit den frommen, himmelblauen Au gen oft so mitleidig an, und hätten ihn gern gefragt, was ihm jvhle, wenn der Mann nur nicht so finster vor sich hinge blickt hätte. Nach mehreren Tagen trat Wolfgang eines Morgens zu ihm ins Zimmer. "Du hast dich nun wieder erholt," sprach er; "deine Wunden sind geheilt; so folge mir denn, wir wollen an die Arbeit ge hen !" Düster schweigend gehorchte Muley. Der Gebieter führte ihn in seine reizenden Anlagen, wo sie bereits eine Menge Ar beiter beschäftigt fanden. Doch hier war kein in Ketten geschmiedeter Sklav, hier schwang kein unmenschlicher Vogt die Peit sche ; Frohsinn und Fleiß waren die Auf seher, und anstatt der Seufzer und Jam mertöne, an welche Muley S Ohr gewöhnt war, hörte man nur Scherz und fröhliche Lieder. ''Willst du mir wohl jene Weinranken aufbinden und die reifen Trauben abneh men helfen?" sagte Wolfgang liebreich zu Muley. Dieser trat rasch hinzu, als könnt? er so freundlich erbetene Hülfe nicht abschlagen, und arbeitete emsig mit. Als die glühend heißen Stunden des Mittags kamen, führte ihn Wolfgang in sein kühles Zimmer zurück, sendete ihm erquickende Speisen und erlaubte ihm, ei nige Stunden zu ruhen. Dann holte er ihn wieder zur Arbeit ab, wußte ihn aufs Neue zu beschäftigen und in williger Thä tigkeit zu erhalten, bis der Abend kam. "Du hast mir heute treulich in meiner Arbeit beigestanden; so magst du nun auch meine Erhohlung mit mir theilen!" sprach Wolfgang und führte den Muha medaner in eine große, schattige Laube, von wo sie die freie Aussicht aufs Meer hatten. Hier setzten sie sich auf eine wei che Ruhebank, und während sie das gros se Schauspiel der ins Meer untergehen den Sonne genossen, befragte Wolfgang seinen Gefangenen, was ihn, einen so vornehmen Mann, zu Schiffe getrieben habe und der Grund seiner Gefangenneh- Der Liberale Beobachter Und Berks, Momgomcry und Schuylkill Camtttcs allgemeiner Anzeiger.^ mung gewesen sei. Dieser zögerte nicht, mit finsterm Unmuth und dem Aufflam men eines nicht zu verbergenden Zornes ihm zu erzählen, wie er sich eingeschifft habe um mehreren, ihm entflohenen Chri stensklaven nachzusehen, und wie er, als er sie fast erreicht, den feindlichen Ritte'n in die Hände gefallen sei. Er ergoß sich herauf in die bittersten Klagen über sein hartes Schicksal und über die Treulosigkeit der Christen. "Armer Mann!" sprach Wolfgang, "du hattest wohl Niemanden, der dir mit Liebe uns Treue anhing? Kein Herz wartet in Sehnsucht daheim auf dich; den deinen Sklaven ist der Verlust ihres Ty rannen ein lang ersehntes Fest!" —Mu- ley schwieg finster. "Sieh," fuhr Wolf gang vertraulich fort, "hier lebt Alles in Freiheit, Alles in froher, selbstgewähl ter Thätigkeit, Alles in treuer Liebe!"— Sie wurden unterbrochen ; des GreiseS Töchter und Schwiegertöchter kamen mit ihren Kindern herbei. Sie wußten ,daß der Großvater an diesem Lieblingsplätz chen gerne dem Sonnenuntergang zusähe und eilte nun, ihn hier aufzusuchen. Welch ein froheö Gewühl lieblicher Ge stalten umgaben bald den Großvater! Die jungen, schönen Frauen reichten ihm ihre zarten Kinder, die auch schon ihre Aermchen lächelnd ihm entgegen streckten, während die andern Kinder jubelnd von allen Seiten an ihm hinauf kletterten,und jedes auf dem Schooße oder an dem Bu sen des liebreichen Großvate.S ruhen woll te. Der heitere, kräftige Greis mit sil berweißem Bart und Haar glich einem von Engeln umgebenen Heiligen. Eid Mu ley konnte seine Blicke nicht abwenden von diesem Himmelsbilde häuslicher Liebe und Glückseligkeit. Ein nie geahntes Gefühl zog durch seine Brust und halb träumend folgte er der Familie nach dem Wohnhaus, ! wo die jungen Männer eben von der Ar l beit zurückkehrten, und die alte freundliche ! Großmutter eben das Nachtmahl bereitete. ! Er stand tief ergriffen, als der Greis im andächtigen Kreise der Seinigcn endlich das Abendgebet verrichtete, und mit nie gefühlter Ruhe der Seele legte er sich schlafen. So verstrich ein dem andern gleich. Alle waren mit häuslichen Freuden er füllt. Wolfgang vermied allen Schein, den Mahnmedaner bekehren zu wollen; denn erleben sollte er erst mit ihnen das Christenthum, das Heil erst empfinden lernen, das in der Befolgung seiner Leh ren beruht, und so in der Sehnsucht nach diesem erst reifen zur Aufnahme in den christlichen Bund. Der alte, frommeCom menthur Raymund hatte seinem Bruder diesen Weg vorgeschrieben und kam oft, nach dem Gelingen zu fragen ; doch ließ er sich niemals vA Muley sehen, denn dieser sollte ihn jetzt noch nicht wieder er kennen. Muley's früherer Gram ver schwand nach und nach, und dic Sehnsucht nach seiner Heimath machte endlich der Liebe zu Wolfgangs Familie Platz. Er konnte nicht mehr ohne die Kinder sein, die so innig an ihm hingen ; er freute sich, wenn der Morgen kam mit den Aeltern an die Arbeit zu gehen, das Mahl in fro her Unterhaltung mit ihnen zu theilen und amAbend Wolfgangs ernsten Gesprä chen, über Menschenwcrth und Bestim mung, über Tugend und Religion zuzuhö ren. Langsam, aber endlich doch fielen ihm die Schuppen von den Augen, und die Strahlen des christlichen Glaubens fingen an seinHerz zu erwärmen und zu erfreuen. Einst belauschte ihn Wolfgang, wie er in einer Laube unter den Kindern faß, und die eine Tochter ihm ein einfaches Kruzi fix von Ebenholz zeigte, welches sie heute an ihrem Geburtstage von der Großmut ter zum Geschenke erhalten hatte. "Aber du armer Mann," sprach das Kind, "du kennst den Heiland wohl noch nicht, der hier ans Kreuz geschlagen ist? Ich will dir von ihm etwas erzählen!" Und hiermit begann das Kind seine einfachrüh xende Geschichte, in welche die übrigen "willig zu loben und ohne Furcht zu tadeln." be» 6, 1844. Geschwister manchen schönen, gehaltvollen Spruch mit einflochren, den Christus ge sagt hatte, und den sie auswendig wußten. Muley hörte sehr bewegt zu. Er ließ sich willig erzählen, was er schon wußte; denn aus dem Munde der Kinder klang cs ihm viel rührender und zog viel tröstlicher in sein Herz. "Und nun siehe dir den lieben, gekreu zeigten Heiland nur recht an !" fuhr das Kind fort, "wie selbst der Tod sein freund liches Antlitz nicht hatte entstellen können ! Ach, seit du uns so lieb hast, denke ich im mer du wärest auch wohl schon ein Christ ; den Jesus sagt ja: Daran soll man er kennen, daß ihr meine Jünger seid, so ihr Liebe untereinander habt!" "Und vor allen liebte er auch die Kinder, siel ein Knabe ein. Er sagte sogar einmal zu sei nen Jüngern: Lasset die Kindlein zu mir kommen und wehret ihnen nicht, denn sol cher ist das Himmelreich!" rief Muley durch diese kindliche Einfalt aufS tiefste erschüttert, "ja in eu ren reinen Herzen wohnt der Friede Got tes ! Odu großer Mann! laß ihn auch in meine Brust einziehen!" Hiermit ergriff er das Krucifix, welches ihm das Kind noch hinhielt, und drückte weinend das Gesicht darauf. Da trat Wolfgang auf ihn zu und sprach, als habe er von ihrer Unterredung nichts vernommen: "Du bist nun ein Lahr bei mir; ich habe dir zcigen wollen, wie wir nach den Vorschriften unserer Religion unsere Feinde behandeln. Du hast das Leben und Wirken einer christli chen Familie gesehen; jetzt bist du frei; du kannst in deine Heimath zurückkehren, wenn es dir gefällt!" Muley schwieg betroffen und starrte auf das Krucifix in seiner Hand. Aber die Kinder hängten sich an ihn und riefen : "Nein, du sollst uns nicht verlassen! du sollst bei unS bleiben ; denn dort hat dich doch Niemand so lieb, als wir!" Da stürzte er weinend in die Arme des Greifes und rief: "Ja, beHalter mich hier! Stoßt mich nicht wieder hinaus in die leere, lieblose Welt! Ich will ein Christ werden, wie du es bist!" Und vor ihnen stand der alte Commen- thur Raymund. "Muley!'' rief er, die ! Arme ausbreitend. Da erkannte dieser !ihn wieder; sie hicltcn sich lange sprach los umfaßt, und nur die Herzen schlugen laut aneinander. "Du bist mein Schutz frist," sprach Muley; "du hast mir einst !das Leben, jetzt aber die Seele gerettet!" — Der Commcnthur schüttelte sanft das Haupt und antwortete: "Nicht ich; der ' Herr ist mächtig in den Schwachen, und Christus allein ist der Weg und die Wahr heit und das Leben." Unter andern Spekulationen, wovon unser Land so voll ist, soll auch in Neu- Vork ein "Hciraths-Comptoir" errichtet werden, wie uns eine Zeitung von dorther berichtet, für den Endzweck nämlich, Hei-. rathS Candidaten beiderlei Geschlechts mit Ehe-Hälften zu versorgen. Man bezahlt im Comptoir ein Gewisses, schildert des oder der Ersehnten Größe, Länge, Alter, Gewicht, Tugenden, u. s. w. und fluchs wird einem das Ehekreuz ohne weiterm Trubel zugeschanzt. Ob das Heirathö- Comptoir auch Insurance ertheilt, damit einer nicht etwas Schlechteres bekömmt als er oder sie selbst ist, wissen wir nicht. Das heißt in der Civilisation Fortschritte machen! Unab. Demokrat. Russische Justiz. Auf dem Dampfboot "Queen of the West," welches zwischen hier und Neu Orleans fährt, er eignete sich kürzlich folgender Auftritt: Es wurde ein Koffer vermißt, der einem der Kajüten Passagiere gehörte- Drei ar me Kerls, die als Deck Passagiere reisten, wurden sogleich in Verdacht gezogen und einer derselben, den sie ins Aug faßten, unter besondere Wache gestellt. Wegen der drohenden Anstalten, welche dic Ka- süten-Herrn machten, herschte ungemeine Bestürzung unter den Beschuldigten ; und der, dem sie eine Wache beigegeben hatten, entschloß sich, über Bord zu springen, um ans Ufer zu schwimmen. Er wagte den Sprung und soll ertrunken sein. Die zwei andern wurden nun in die Kasüte tranSportirt, und vor die Kajüten Gentel leute gestellt. Eine Jury von zwölf der selben verurteilte jeden zu dreißig Streik chen auf bloßen Rücken, und der, der den Koffer vermißte, sollte die Streiche auf zählen. Derselbe holte sich ein Stück Seil und hieb die Armen Burschen bis sie ohn - mächtig niedersanken. Also auf bloßen Verdacht hin, ohne den mindesten Beweis, erlaubten sich jene Herrn der Kajüte die ses barbarische Urtheil, und dessen noch schrecklicheren Vollzug. Volksblatt Texas. Der dortige Congreß hat sich vertagt. Zu Houston war das Ge rücht im Umlauf, daß die Manischen Kom missare mit den Mexikanern einen Ittjäh rigeu Waffenstillstand geschlossen hätten, und daß in Folge dieses alle mexikanischen Dörfer und Städtchen den Rio Grande entlang illuminirt gewesen wären. Der Gesundheitszustand des Herrn Murphy, deS Geschäftsträgers für die Ner. Staaten, soll bedenklich sein. Die texanischen Zeitungen jubeln über die freu dige Botschaft, das; der Senat der Ver St. sich einstimmig zu Gunsten des An schlusses von Texas an die Union ausge sprochen habe und bereits ein Vertrag im Werke sei. Minerva. Moralität. Der Scheriff deS Char leston Bezirks in S. Carolina, hat seinen Bericht eingeliefert, wonach sich gegenwär tig kein Criminalvcrbrecher in dem dorti gen Gefängnissen befindet. ib. Eollision. Am 15). dieses stieß auf dem L>hioflusse, ohnweit des Städtchens Concord, das Dampfschiff „Lawrence" mit dem Dampfschiffe ~Lancent" zusam men, erhielt einen Riß, und sank augen blicklich. Die Ladung bestand aus Salz. Volks-Bersammlttnq In Gemäßheit vorher gegebener Nachricht, versammelten sich die Bürger von Ober-Bern Taunscbip, Berts tüaunti), am 24sten Februar 1844, zur Erwägung der drückenden Staats- Taren, und folgende Beamten wurden crnaüt: President: Heinrich Webber, (ssq. Vice - Presid e n te n : Georg Miller, Johanne? Volt, William Machemer, Johannes Nunnemachcr. Sekretäre: William Bertram, Valentin Kaufman. Folgende Personen wurden als Committec ernannt: Philip Fischer, Johannes Williams, Samuel Meck, Heinrich Haßler, Peter Nafzin ger, Daniel Säman, Johannes Hollenbach, Johannes Stahl, jun , Benjamin Säman,Va lentin Kausnian, Jacob Fichthorn und Johan nes Looff, um Beschlüsse abzufassen, und als diese öommi'ttee sich eine Zeitlang wegbegeben hatte, berichtete sie folgende Einleitung u. Be schlüsse, die der Versammlung vorgelesen wur den, worauf eine halbstündige Stille folgte, und nach dieser Bedenkzeit haben sich dic weiter un ten benaiittn der Versammlung unterschrieben. Da wir Bürger von Ober-Bern Taunschip heute versammelt sind, um unsere Meinung frei auszusprechen, so sei es hiermit erklärt bei dieser Meinung nicht von der Gerechtigkeit ab zuweichen und nur zu wollen was recht und bil lig ist, aber auch eben so fest stehen wir verbun den, die Gerechtigkeit auf unserer Seite zu ver theidigen ; ja eben deßhalb sind wir heute versammelt, da selbst die Constitution uns den Weg des Rechts bahnt und öffnet, und da wir um deswillen hier sind, so darf kein feiges Herz unter uns erscheinen, denn solche Memmen sind hier nicht brauchbar, da wir heute ein Beispiel geben was wohl Nachfolge verdient, bei jeder Durchsicht von Gerechtigkeit. Eine kleine Rotte hat alle Bürger dieses Staats zinsbar erklärt, und um deswillen redet diese Committee die Versammlung an, da wir wohl wissen daß un sere Erecutiv Verwalter harre Stirnen u. ver» stockte Herzen haben, und daher erkennen wir, daß wir ihnen ebenfalls mit harten Stirnen zu begegnen haben. Und nun, Mitbürger, wollen wir einen kur zen Blick auf die Botschaft des Gouvernörs werfen, ja in einem Blick auf diese Botschaft finden wir eine Schuldenlast von 39 Millionen 84 tausend Thaler und 411 Cent, womit der Staat belastet ist, und die auf diese Schuld zu bezahlenden Zinsen belaufen sich jährlich auf 1 27. Million 941 tausend 827 Thaler und llCent; ja Gouvernor Porter spricht sich sehr frei hierü ber aus, denn er sagt in seiner Botschaft, daß es jedem Bürger deS Staats einleuchten muß, daß sein Haus, sein Land, kurz alle seine Habe unerläßlich verpfändet sei, für die endliche tragung der Staatsschuld und der darauf wachsenden Zinsen, und Gouvernör Porter gibt hier deutlich zu verstehen, daß er diese ungeheu re Schuld bezahlt haben will, ja wenn es alles Eigenthum der Bürger dieses Staats kostet. So lauter seine eigene Aussprache und vielleicht gibt er auch nichts darum und denkt in seinem Sinne, daß diese Schuld von den Bürgern deS Staats bezahlt werden muß, und sollte es ihr Blut kosten, aber warnend ist dieser Anblick ge gen ihn gerichtet, denn wir haben auch für unS selbst zu sorgen und diese Besorgnis, ist unsere nächste welche wir befolgen. Wir Bürger von Ober Bern sind ausgestan« den in Versammlung, zur Zeit als die Staats schuld nur ungefähr 12 Millionen Thaler war. Schon damals haben wir der verderblichen Re gierung gezeigt, daß sie schon viel zu weit gegan gen und nicht durch die Constitution berechtigt sei den Staat so mit Schulden zu belasten ; ja, dieses ist zu Wolf's Zeiten geschehen und wir erkennen jetzt, daß wirklich der zweite Wols da iik ; der erste Wolf hat die Scbaafe gebunden und der zweite Wolf zerreißt sie, wenn sie sich nicht wirklich aIS ein Volk erheben. Und noch haben wir zu betrachten, daß das Volk Macht besitzt seine Executive-Gewalt abzuschaffen in jedem Falle wo sie schädlich befunden wird, ja hier ist kein Zankapfel vorgestellt, denn wir wis sen, daß daS Volk diese Macht besitzt; man bleibe in oder gehe aus der Constitution, so bleibt doch dieser Satz das Fundament von eines Vo lkes Dasein, es sei denn, dass Einer erscheine o» der nicht geoffenbaret werde, der allmächtig ist, und es also uach seinein Willen, der ihm eigen ist, lenket, aber bei dieser Erkenntniß hat das Volk nicht zu wählen wer uuter ihn regieren soll, denn das Volk erkennt in dieser Erkennt niß, daß nichts mit seiner Macht auszurichten sei gegen jene Allmacht, llnd da wir diese Ge setzgeber im Volke schädlich und verderblich fin den, so sei es Beschlossen, daß es constitutionsmäßig ist für Jeden, daß er sein Eigenthum besitze und schüt ze, und die Zukunft muß uns lehren welche Macht wir zu gebrauchen haben. Unsere Macht >st auf die Constitution gegründet und wir ste hen bereit, diesen Satz und unsere Rechte zu vertheidigen. Beschlossen, daß wir keine Staatstaren mehr bezahlen, weil die schon bezahlten nicht ihren gesetzlichen Ort erreichten, ja wenn das Gou vernement seine eigenen Gesetze nicht selbst ach tet, was sollen wir uns daran kehren ? Selbst ! die Constitution gibt dem Volte Macht solche Regierung abzuschaffen, da sie schädlich befun den wird. Beschlossen, die Staats-Negicrung abzuschaf fen, weil wir glauben, daß wenn dieses schon lange geschehen wäre, manchem falschen Eide vorgebeugt, auch das Gluck und die Sicherheit der Bürger beschützt worden wäre: das Erste ! ist deutlich und das Andere besteht im Zeugniß der Wahrheit gegründet. Beschlossen, das ganzeStaats-Gouvernement als Regierungszweig, abzuschaffen, sobald aIS sich das Volk dazu vereinigt hal, denn einßück blick auf seine Handlung gibt uus einen Schein der größten Tollheit, schon vom Wahlkampfe an bis ans Ende seines Dienstes. Wir erken nen es billig und recht dieser Ltreitschule ein Ende zu machen, denn Aergerniß ist durch sie entstanden, was das Zeugniß vom Ende jeder Sache ist. Beschlossen, daß wir keine Etaatstaren mehr bezahlen, um ein ungerechtes Gouvernement zu beschützen; cs mag scine Schulden selbst bezah len, denn wir haben Staatsgesetze welche nicht zugeben und billigen, daß ein Bürger dieses Staats auf einen andern Schulden machen kann, olme Unterschied wer er sei, und wer mehr als Gerechtigkeit fordert, fordert unferSchwerd aus der Scheide zum Blut. Beschlossen, die Staatsregierung gänzlich ab zuschaffen, weil sie die Bürger des Staats im ersten Grade schädlich befunden und sie nur ei ne Zweck-Maschine ist, die den Bürgern des Staats viel zu theuer kömmt, um sie länger zu unterhalten ; ein Rückblick auf das Geschehene muß rechtfertigen. Beschlossen, auf Billigkeit, daß diese Verfam lung alle Bürger dieser Staats aufruft, ja als freie Bürger können wir euch jetzt nicht mehr aufrufen, denn die Freiheit ist verloren, aber wir sagen eueh was wir von euch begehren,näm lich, daß ihr Versammlungen haltet und eure Meinung ans Licht leget; brechet diese Wolke der Finsterniß und gebet uns ein Licht, welches den ganzen Staat beleuchtet. Wer züydet nicht ein Licht an, welches alle denen leuchtet die im Hause sind. Unsere Freiheit ist verloren und jetzt gebet uns ein Licht, ob wir sie wiedersuchen wollen, denn glaubwürdiges Zeugniß zeigt uns, daß sie bei Harrisburg verloren gingf und da wir den Ort wissen, so können wir sie auch wiederfinden, wen» sehr Niele mit dahin gehen, um sie zu suchen. Wer hat einen Groschen ver loren, der nicht ein Licht anzündet und daS gan ze Haus durchsucht bis er ihn wiederfindet? Schriftliches Zeugniß ist hier vorgestellt, wie wir unfern Freiheits-Groschen wiedererhalten
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