li eaVi n g, Gedruckt und herausgegeben von ArnoldPu w e l! e, in der Süd 6ten Strasse, Ecke der Sherry Alley.B ehm' s Wirthshaus-s?of gegenüber. Maßrgang 5, ganre Mnmmer 226. Be din g u ng e „.-Der Ufbernle izeovkltkter erscheint jede,, Dienstag auf einem grossen Luperial-Bogen mit schönen Lettern gedruckt. Der Subs-riptions.-Preis ist Ein Thaler des Jahrs, welcher in halbjähriger Vorausbt» zahlung erbeten wird. A>er im Laufe des Jahres nicht bezahlt, werden HI 50 angerechnet. Für kürzere Zeit als 6 Monat wird kein Unterschreiber angenommen, und etwaige Aufkündigungen werden nur dann angenommen, wenn sle «inen Monat vor 'Ablauf des Lubscriptions-Termins geschehen und gleichzeitig alle Rückstände abbezahlt werden. Bekanntmachungen werden dankbar angenommen und für den gewohnlichen Preis eingerückt. Unterschreibern in hiesiger Stadt wird die Zeitung portofrei geschickt, weitere Versendungen geschehen durch die Post oder Träger, auf Kosten der llnterschreiber. und Mittheilungen müssen postfrei eingesandt werden. A r»»jalh»N.SSknnsry des Herumtrügers vom Liberalen Beobachter, Mit heiterm Muth und frohem Herzen, Kann ich's nicht länger mehr verschmerzen, Drum tret' ich heute bei Euch ein, Denk' heul' muß gratuliret sein. Glaubt nur, es wär 'ne große Plage, Wenn's Neujahr wäre alle Tage; Brächt' ich Eu.l) Wünsche, ganze Haufen, So würde sie doch Niemand kauft». Nun frisch zum Neuen-Jahre, Zum Markt' imt meiner Waare, Ist das Geld auch ziemlich rar Find' ich Käufer eine Schaar. Bracht' Euch stets im allen Jahr' Was Euch lieb und nützlich war; Woll't auch heute daran denken Und geneigt Gehör mir schenken. Die Neuigkeiten aller Welt Lind in versloßnem Jahr Durch meine Spalten bloßgestellt, So viel es möglich war; Do li was no.l) mit dem Alten Uns heule auszuhalten? Was früher ist geschehen Habt Ihr ja längst gesehen. ??er wünscht nicht, daß die liebe Welt Sich einmal möchte drehen? Wer möchte nicht das liebe Geld Gar bald vermehret sehen? Und kommen alle Wünsche ein, Möcht' ich sürwahr nicht Herrgott sein; Mit meinem besten Willen Könnt' ich sie nicht erfülle». Ich hab' nur ein'ge überdacht, In meinen müß'gen Stunden, Und alle hier in Reim gebracht, Ich denk' sie werden munden; Ein Jeder hat sich wobt bedacht, lind wünschet was ihn glücklich macht; Und glücklich ist fürwahr der Mann Der sich mit W ü nsche n trösten kann. Vor Allem wünscht der Handwerksmann Daß sich die Kunden mehren; Ein kluger Wirth thut was er kann Daß Gäste viel verzehren. Der Doktor wünscht sich Patienten, Der Zeitungsschreiber Subseribenten, Der Schuster wünscht nur schlechtes Wetter, Der Geizhals einen reichen Vetter. Begräbniß Scheintodte r.—- Die Fahrlässigkeit in dieser Beziehung ist noch immer sehr groß, denn man hört nicht selten, daß hier oder dort Jemand lebendig begraben worden sei. Wie viel günstige Umstände müssen aber zusammentreffen, daß ein solcher Fall ruchbar wird? Die meisten deckt das Grab für immer! Aus Metz t-rzählt man einen Fall dieser Art, der sich dort im vergangenen Sommer zugetragen hat, wie folgt: Frau Margot, Mutter von fünf Kindern, hatte einen sehr liederlichen, rohen Mann, welcher täg lich spät nach Hause kam und regelmässig dann die Arme mißhandelte. Sie ertrug zwar diese unverdiente Behandlung mit Sanftmuth, härmte sich aber im Stillen, und siechte langsam dahin. AIS sie ver schieden war, begrub man sie mit möglicher Hast und Sorglosigkeit; indessen war sie nicht wirklich gestorben, sondern nur schein todt. Dem Abend, an dem sie begraben Wer Liberale Oeobachter Und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeiner Anzeiger. worden war, folgte eine schöne mondhelle Nacht. Der Gehülfe des Todlengräbeis, der diese benutzen wollte, um ein paar Gräber vorräthig zu machen, war derge stalt betrunken, daß er das frisch zugewor fene Grab Margots für ein altes ansah und sich rüstig darüber hermachte, es auf zugraben. Er merkte selbst da seinen Irr' thum noch nicht, als er auf den Sargdeckel kam, sondern hieb diesen mit mehren kräf tigen Hieben entzwei. Eben wollte er auch einen Hieb auf die vermeintliche Leiche führen, als diese sich erhob und wahrschein lich in der Meinung, ihr Mann stehe im Grabe, ganz erschöpft und bitter ausrief. ».Giebst du denn noch nicht Frieden? schla ge mich doch nicht immerwährend!" Den Todtengräber-Gehülfen ergriff ein pani scher Schrecken, er sprang auf und davon und schrie und lärmte, daß es auf dem Kirchhofe spuke. Man hatte Mühe, das Vorgefallene auS ihm herauszubringen. "N?illig zu loben und ohne Furcht zu tadeln." An seine Knnden, am ersten Jannar Der Landmann wünscht, wie sich's versteht, Des Himmels reichen Segen; Dem Wuch'rer, der für Theurung geht, Ist daran nichts gelegen. Der Wucherer wünscht Hungersnoth, Der Hungrige ein Stückchen Brod; Doch kömmt es nun auf's Wünschen an So stelle ich auch meinen Mann. Vor allen wünsch ich meinen Kunde», Die pünktlich zahlen immer baar, Gar viele srohe heitre Stunden In diesem lieben neuen Jahr. Doch lebtn wir, so viel bekannt, Noch nicht in dem Schlaraffenland. Und wird, uin Alle zu erfreu'n, Noch viel zu wünschen übrig sein. Wtr hat nun nicht schon längst belacht Was Pappa Miller ausgedacht, Er muß, man kann s ja sehen, Die Rechnung nicht verstehen. Wenn nun sich die papierne Welt Nur noch ein Jahr zusammen hält, Wird es gar bunt »och gehen, Man wird viel Neues sehe». Nun fiel mir ein, in letzter Nacht, Zwar ist es schier zum lachen. Der alte Coon sei neu erwacht Und werd' bald Sprünge machen. Was ich Euch längst schon prophezeiht Bestätigt sieb in dieser Zeit. Das alte Thier ist aufgebracht, Weil sich der Fuchs so mausig macht. Gemäß der Constitution, Steigt David bald von seinem Thron, Und wird sür seine Sünden Am Salzstuss' Wohnung finden. Auch wählt man fürs Gouvernement Bald einen neuen President, Und geht, so viel ich deutlich seh', Die Union sür Henry Elay, Da wirds bald neuet Leben In unserm Lande geben, Wird uns das Glück nur günstig sein, Mag Jeder sich der Wahl ersreu'n, Da»n schwindet die bedrängte Zeit, Ma» wird dann wieder weit und breit Nicht mehr von Hoffnung leben, Nicht vor der Zukunft beben. Dienstag öea 2. 1844. Eine Anzahl verständiger Leute eilte dar auf unverzüglich zum Grabe hin. Man fand Margot noch sitzend; als sie aber den ersten der Angekommenen erblickte, wandte sie sich langsam mit den Worten um - „Laß mich und hauchte jetzt wirklich ihr Le ben aus. Ein zweiter Fall trug sich vor mehreren Wochen in Br.. zu, gelangte jedoch nur zur Kenntniß Weniger. Eine Frau siel in Folge einer Entbindung in einen todt ähnlichen Zustand und wurde, weil der Arzr den wirklichen Tod bezeugte' als Leiche auf eine kalte Kammer gebracht. Den Gatten, welchen sein Verlust auf's Tiefste erschütterte, suchte man von dem Anblick der Verstorbenen zurückzuhalten ; allein es wollte nicht gelingen, er entriß sich seinen Freunden, eilte nach Hause, öffnete mit Gewalt die Leichenkammer und warf sich mit dem heftigsten Ausdruck de 6 Schmerzes vor der Gestorbenen nieder. Nun hab' ich hier mit Wohlbedacht Ein Bündel Wünsche aufgemacht, lind will den ganzen Haufen Auf einmal heut' verkaufen. Denn es fällt mir einmal ein Euch mit Wünschen zu erfreu'n; Und es wäre doch vermessen Einen Stand zu vergessen. Allen soll in bunten Reih'n Heut ein Wunsch bescheret sein: Todtengräbern, Aerzten, Advokaten, Halte ich nun zwar nicht für gerathen, Zum Geschäfte sie zu gratuliren, Dieses mag ich eben mcht probiren ; Denn soll ihr Geschäfte stets gedeih'n Kann die Welt unmöglich glücklich sein. Junge Mädchen, spröden Schönen Möge bald die Haube krönen, Alte Männer, alte Frauen, Mögen noch den Tod nicht schauen. Möge jedem steiß'gen Handwerksmann Glück erblühen wo es immer kann ; Und zum Fleiß ihn zu beseelen, Niemals ihm die blanken Thaler fehlen. Mög' der Himmel reichen Segen Auf des Landmanns Mühen legen; Fehlt Gesundheit nicht, und Geld, So ist Alles wohl bestellt. Mög die sanfte Friedenshand Stets beherrschen unser Land, Krankheit, Streit und Zänkerei',, Fern von seinen Grenzen sein. Der Himmel gebe auch Verstand Den großen Herr'n, in unserm Land, Die zur Verwaltung ausersehn, Daß sie die r e ch t e n Wege geh'n Und g u t und lobenswert h regieren, So lanze sie das Ruder fübren, Nicht bloß auf ihren Vortheil sehen Und neun und neunzig stolz verschmähen. Nun halte ich mit Wünschen ein Und sage, öffnet Euren Schrein ! Mög t mich an Euren Schätzen Auch heute 'nmal ergötzen. Ihr wißt, daß eine Kleinigkeit Den Druckerburschen stets erfreut, Für ihn 'ne kleine Gabe Ist Euch kein großer Schate. Man verfolgte ihn hierher, suchte ihn ge waltsam von der Leiche zu trennen und be merkte mit freudigem Schreck Spuren des zurückkehrenden Lebens in der Todtge glaubten. Schleunige Hülfe stärkte den schwachen Lebensfunken, und an der völli gen Genesung der Scheintodten war bald kein Zweifel mehr. Major Joseph Jones, oder das Christtagsgeschenk Es ist schon geraume Zeit, da Major Joseph Jones das Mannesalter erreicht hatte. Er hatte von seinem Vater, Jesse Jones, welcher zwar keiner der reichsten Pflanzer im Staat Georgien war, eine nette Pflanzung mit dem nöthigen Zube hör als Sklaven, Vieh :c. :c. geerbt. Als aber sein Vater zu seinen Vätern ge gangen, und die übliche Trauerzeit vorü ber war, dünkte sich Maj. Joseph doch gar zu einsam auf seinen Besitzungen und er 18. entschloß sich, sich unter den Töchtern den Landes eine Lebensgefährtin oder Frau zu suchen. Dieses glaubte er, könne ihm nicht schwer fallen; denn die Zeiten, da man eine Lady mit einer Ladung Taback oder sonstigen Ackerbau-Produkten aufwie gen mußte, war länst vorüber. Es war am Vorabende vor Christtag da Maj. Jo seph den ersten Versuch zu machen beschloß. Doch, lassen wir ihn selbst reden. "Well, Christtag ist vorüber und AlleS ganz wohl ab. Sie wissen, daß ich letzt hin sagte, ich wollte Miß Mary aufs Trockne bringen. Well, ich Habs ge than, und das so schmärt wie ein Wisel; obwohl es beinahe ein gefährliches Unter nehmen geworden wäre. Aber ich will Ihnen die ganzen Umstände erzählen. Ts ist wahr, ich hatte mein Meind aufge macht, mehr als zwanzigmal, just zu gehn und rein heraus zu kommen ; aber immer wenn ich hinkam wo sie war, und immer wenn sie mich mit ihren zauberischen Au gen ansah, mit einer Art scheelem Blickes, fühlte ich immer wie verlegen und ver wirrt, und alles was ich für sie aufgemacht hatte, war vergessen; so konnte ich nicht daran denken, gut davon zu kommen. A ber Sie sind ein verheiratheter Mann, Mr. Thompson, so kann ich Ihnen nichts sagen von wegen dem Fragehervorbringen, wie sie s nennen. Es ist eine mächtig große Kunst, ein schönes Mädchen darum zu fragen, und besonders für Leute die'S nicht gewöhnt sind, geht es abscheulich hurt, thuts nicht? Sie sagen Wittweers meindten es nicht mehr wie gar nichts. Aber ich mache eine Trangression, wie der Pastor sagt. Am Christmeß Abend that ich meinen neuen Suth an und barbirte mein Gesicht so glatt wie ein Bügeleisen, und gieng hinüber zur alten Miß Stullion's. So bald ich in den Parlor kam, wo sie Alle am Kaminfeuer saßen, lachten Miß Caro line und Miß Kesiah über mich, ganz laut. "Da, da," sagten sie, "ich sagt's Dir, daß es Joseph sein würde." "Was habe ich gethan, Miß Caroline," sagte ich. "Du kamst unter SchwestersHinkelfuß- und ich glaube sie wußte daß du kamst, als sie ihn über die Thür legte.'' "Nein, Nein! ich habe so was nicht ge than," sagte Miß Märy, und ihr Gesicht wurde über und über roth. "O! Du brauchst es nicht zu leugnen, sagte Miß Kesiah, Du gehörst nun Jo seph, just so gewiß als irgend ein Zauber im Hinkelfuß ist." Ich wußte, daß es eine sirsträte Tschänz sei um so etwas zu sagen, abe- das kleine liebe Geschöpf sah so verlegen aus und fuhr fort zu erröthen, so daß ich nichts sa gen konnte was genau den Punkt betraf; so nahm ich einen Stuhl, reichte hinauf, nahm den Knochen herunter und steckte thn in meine Tasche. „Was denkst' nau mit sellem Knochen zu thun?" sagte Miß Märy. „Ich will ihn behalten so lange ich le be, als ein Christtagsgeschenk von dem schönsten Mädchen in Georgia," sagte ich, als ich sah daß sie immer röther und rö ther wurde. "Schämst Du dich nicht, Major? sag te sie. „Du solltest ihr nau ein Christtagsge« schenk geben, Joseph, was sie all ihr Leb tag beßalten müßte," sagte Caroline. „Ach," sagte die alte Miß Stulli'ons, „ihr Mäd seid närrisch. Als ich noch ein Mädchen war pflegten wir unsere Strümpfe aufzuhängen „Wie, Mutter!" sagten beide, „just gerade aus Strümpfe zu sagen vor —" Dann fühlte ich mich selbst etwas be troffen, denn sie wurden alle so roth wie möglich. "Heity, Teity!" schrie die alte Lädy, welche Verfeinerung. Ich möchte wissen was Böses in Strümpfen ist. Die Leu te dieser Tage fangen an so modest zu werden, daß sie nichts mehr beim rechten Namen nennen können; und ich kann nicht
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