ZKeAVINg, Denn. Gedruckt und herausgegeben von A rnoldP uweU e, in der Süd 6ten Strasse, Ecke der Cherry Alley.B chm' s Wirthshaus-Hof gegenüber Aaßrganz -4, ganse Hümmer 206. Bedingung? N.-Der Nlberille zzeohlltkter erscheint jeden Dienstag auf einem grossen Superial-Bogen mit schönen Lettern gedruckt. Der Subscnptions-Preis ist Ei n Tha l e r des Jahrs, welcher in halbjähriger Vorausbe zahlung erbeten wird. Wer im Laufe des Jahres nicht bezahlt, werden 5» angerechnet. Für kürzere Zeit als V Monat wird kein Unterschreiber angenommen, und etwaige Aufkündigungen werden nur dann angenommen, wenn sie «inen Monat vor Ablauf des Subscriptions-Termins geschehen und gleichzeitig alle Rückstände abbezahlt werden. Bekanntmachungen werden dankbar angenommen und für den gewohnlichen Preis eingerückt. Unterschreibern in hiesiger Stadt wird die Zeitung portofrei geschickt, weitere Versendungen geschehen durch die Post oder Träger, auf Kosten der Unterschreiber. und Mittheilungen müssen postfrei eingesandt werden. Zur Unterhaltung nnd Belehrung. Eine Nacht in» Wachthaufe. Maria holte nun aus einer Ecke der Küche zwei vollständige Bauernanzüge hervor, damit wir sie anziehen, und so in s englische Lager durchwischen könnten. In deß, kaum daß wir solche anthaten, hörten wir ein Geräusch, wie wenn JAnand auf der Treppe schliche, "St!" sagte ich,Har ry, horch, da schleicht was umher! Wir waren Alle mäuschenstill, u. der alteMann blies das Licht aus. Nun konnten wir genau unterscheiden, daß Jemand die Trep pe herunter kam, und da die Küchenwand einige ausgebrocheneßretter hatte,so streck ten Harry und ich die Köpfe hinaus, zu sehen, was passire. Es war finster, doch wir konnten deutlich die Ritzen in der HauSthür bemerken. Die Fußtritte wa ren nun auf den unteren Stufen der Trep pe nnd auf dem Steinpflaster des Thor weges (die portugiesischen Häuser haben meist Thorwege). Maria zitterte wie ein Espenlaub, und Harry kniff sie in die Arme, ruhig zu sein. Die Flügelthüren des Hauses gingen nun langsam auf, und wir konnten bei dem schwachen Licht von der Straße sehen, wie ein französischer Soldat in Uniform von einem andern un angekleideten hereingelassen wurde. Die Thür wurde rasch zugemacht, aber nicht verschlossen, sondern nur zugeklinkt hinter ihnen. "Nun, Gott sei uns gnädig!" dacht' ich, "mit uns ist's Matthäi am Letzten !"—Wir horchten scharf, und l)ör ten, wie einer der Schlingel zu dem andern auf französisch sagte: "Er schläft fest: doch Du mußt leise sein, sonst wacht er auf. Das Geld liegt bereit auf dem Tische." Beide schlichen dann die Treppe hinauf, und ich berathschlagte mit Harry über die Geschichte. Wir wußten nicht was wir von der Sache denken sollten. Sag' ich da zu Harry: "Die wollen da oben dem Colonel sein Geld stehlen, darauf kannst Du dich verlassen Ich erklärte dann Marien, was der Mann gesagt hatte und sie rief augenblicklich: Sie wollen ihn ermorden !" —"Ganz gewiß Certa mente," sagte der alte Emanuel und kaum, daß ihm das Wort aus vem Munde war. hörten wir einen gräßlichen Schrei. "Es ist der Colonel," sagte da der alte Mann. Harry und ich sprangen auf im Moment, und Emanuel hinter uns. "Zieh Dein Bajonett heraus," sagt' war der erste oben, und wie der Blitz rannten wir nach der Stube, wo Licht her kam. Einer der Schurken druckte ein Pi ftol auf Harry ab, als wir eindrangen, und streifte ihm mit der Kugel den Arm. Der arme Celonel rang mit dem Anderen. Harry sprang hin nach dem Bett, wo die Beiden mit einander rangen, während ich nach dem Burschen hinflog, der das Pistol abgefeuert hatte- Es war eine große ge räumige Stube; der Spitzbub manövrirte sich nach dem Loch, das der Zimmermann offen gelassen, und rannte den alten E« Manuel über den Haufen. Ich wie der Donner hinter ihm die Treppe hinunter; in der Küche packte ich ihn. Es war ein gewaltig starker Mann; ich bin gerade keiner von den Schwächsten —aber, meiner Treu! er machte mir höllisch zu schaffen. Ich lies mein Bajonett fallen, nm ihn zu halten; da machte er einen verzweifelten Ruck und riß sich von mir los. Ihr könnt Euch selbst vorstellen, wie fest ich ihn ge packt haben muß, da die Brustplatte seines Säbelriemens,welche das letzte Ding war, das ich von ihm in Händen hielt, entzwei brach, als er sich von mir riß. Ich flog hinter ihm her, als er aus der Thür rannte - -aber er entwischte mir durch's Hinter haus. Unmittelbar darauf eilte ich nach der Oberstube, und ich sah wie Harry den Mörder beim Kragen hielt und ihn schüt telte während Emanuel den Colenel sachte Der Liberale Beobachter Und Berks, Momgomery und Schuylkill Caunties allgemeiner Anzeiger.^ unterstützte, welcher Letztere erbärmlich ächzte und jammerte, und auf uns hinsah, als wollte er uns aus HerzenS-Grunde danken aber reden konnte er nicht eine Sylbe. Er blutete sehr aus einer tiefen Wunde in der Brust, und das bluttauchen de Messer lag auf dem Boden neben dem Bette. Nachdem ich dem talgbackigen Schuft, der seinen Herrn erstochen, meine Faust hatte fühlen lassen und ihn mit dem Strick bedroht hatte, wandte ich mich zu dem armen Colone!, und sprach .ihm tröstend zu, und gab ihm Wasser zu trinken. Wie geisterhaft er mich da ansah- Gott hab' ihn selig! ich werd' es niemals vergessen. Er drückte meine Hand an sein Herz und sank zurück in die Kissen. Er arbeitete ge waltig mit der Brust, und schien den Geist aufzugeben. In demselben Augenblick hörten wir Leute die Treppe heraufkommen, und in einer Minute darauf stürzte ein Corporal mit sechs französischen Gardesoldaten in das Gemach. Der Hund von einem Mör der ward nicht sobald dessen ansichtig, als er auch auf seine Kniee fiel, und sich an stellte, als dankte er Gott für seine Befrei ung von uns ; drauf sprang er empor, und rief dem Corporal zu, uns zu greifen wir wären die Mörder seines Herrn- Wir Drei wurden sofort von der Wache gepackt und als Arrestanten behandelt. Wir gaben uns alle mögliche Mühe, die Sache in rechtes Licht zu stellen, aber das half Alles nichts. Ich tobte, fluchte und vermaledeite den Schurken, so gut ich konnte, unf französisch und englisch—und forderte die Soldaten auf, den Herrn des Schufts zu fragen—Alles umsonst; denn als die Soldaten sich zu dem Colonel wen deten, fanden sie ihn todt, und Emanuel Harry und ich wurden als die Mörder angesehen und auf die Hauptwache ge schleppt. Als wir da über unseren Zustand nach zudenken begannen, ward uns gar nicht wohl zuMuthe. Harry besonders litt viel von dem Gedanken, was aus Marien ge worden ; sie war verschwunden, als man uns abführte. Der arme alte Emanuel aber that die ganze Nacht über nichts, als beten. Sobald der Tag anbrach, kamen Hun derte von Offizieren, die zwei englischen Soldaten zu sehen, die auS ihrem Gekäng niß gebrochen waren, und einen Obersten ermordet hatten, und ich kann wohl sagen, es war über alle Beschreibung, was wir von ihnen zu erdulden hatten. Das Aerg ste aber von Allem war, als der General kam, der unS gestern aufgefordert hatte, in französische Dienste ;u treten. „Was?" rief er aus "also diese Männer, die gestern so blav waren, und es verschmäht hatten, zu Verräthern an ihrem Vaterlande zu werden die sind es, die sich des gemeinen Mordes schuldig gemacht haben?" O ! wie uns das ins Herz schnitt, kann ich kaum sagen. —Es war keine Stunde vergangen, als sich auch schon ein Kriegs gericht versammelt hatte. Zwölf Mann nahmen uns in die Mitte, und brachten uns vor das Tribunal. Unsere Anklage ward verlesen ; sie lautete dahin, daß wir den Colonel ermordet —und außerdem noch den Versuch gemacht hätten, auch seinen Deiner zu ermorden. Alle Offiziere der Garnision waren gegenwärtig. Unsere Gefühle in dem Augenblick zu beschreiben, übersteigt alle wir hatten das Bewußtsein unserer Un schuld für uns, und das hielt uns auf recht. Der arme alte Mann war beinahe todt, er konnte kaum ein Wort reden. Das Gericht war sehr kurz. Der Mör der trat als Zeuge gegen uns auf. Er beschwor es so kaltblütig und brachte sein Zeugniß gegen uns so umständlich bei, als ob wir wirklich die Mörder gewesen wären- Er sagte, der Colonel wäre so eben eiuge- "Ivillig zu loben und ohne Furcht zu tadeln." be» 8. 1843. schlafen gewesen, und er hatte sich neben Velsen Bett niedergelegt gehabt, auf eine Matratze, als die Thür aufgegangen sei, wo wir drei dann mit einer Laterne ein getreten wären, und ihn gepackt, und sei nen Herren mit einem Heftmesser ersto. chen hätten. Bevor jedoch wir ihn gepackt hätte er ein Pistol auf uns abgefeuert. :c. Einer der anwesenden Offiziere ward hier die Kugelspur auf dem Arme Harry s gewahr, und machte das Gericht darauf aufmerksam. Harry's Aermel wurde auf geschlitzt, und man sah die Haut des Arms etwas gestreift, welches der Wundarzt für eine Kugelstreifwunde erklärte. Der Cor poral und die Wache, welche uns arretirt hatten, berichteten über die Situation, in der sie uns getroffen, und fügten hinzu, wir hätten uns eben angeschickt, den Die ner zu ermorden, als sie in die Stube tra ten. Damit war das Geschäft klar und ab gethan ; indessen wurden wir doch aufge fordert, unsere Vertheidigung vorzubrin gen. Da ich französisch sprach, unterzog ich mich dem Versuch. Ich gestand, daß Harry und ich aus der Kirche entwischt wären in der Absicht, zu unserem eigenen Heere zu entfliehen ; daß wir in das Haus wo der Oberster ermordet worden, gekom men wären, um unsere Monturen gegen andere Kleider auszutauschen, womit uns der alte Emanuel versah. Von Marien erwähnte ich nichts, um sie nicht mit in die Geschichte zu verwickeln; drauf be schrieb ich die Art, wie wir die Treppe hinaufgerannt, und die Mühe, die ich ge habt, den mitschuldigen Soldaten festzu halten. Harry und der Alte gaben die Sache eben so an mir Hülfe eines Dolmetschers; aber alle unsere Geschichten halfen une nichtö sondern ließen die Franzosen nur noch schlimmer von uns denken. Wir wur den befragt, ob wir den Soldaten, von dein wir redeten, näher bezeichnen könnten? und welchen Beweis wir dafür anzufüh ren wüßten? Doch» da Alles so durch und übereinander ging, als wir den Mord ent deckt hatten, so gab Keiner von uns hin reichende Acht auf denselben, um ihn nun ausfindig zu machen. Wir wurden schuldig befunden, und man sprach uns unmittelbar darauf das Todeeurtheil. Bon der Gerichtsstätte führte man uns augenblicklich fort zum Richtplatze, der sich im Angesicht de 6 Hau ses befand, wo die Leiche des ermordeten Obersten lag, und die Galgen waren wäh rend unserm Verhör aufgerichtet worden. Du gütiger Himmel! als wir nun da unter dem verdammten Baume standen — es war kein Spaß, was mir da in der Brust auf und nieder wogte! Das Schick sal meines armen Harry, und das des al ten Mannes machte mich höchst elend! Harry, dachte an nichts, als an seineMa ria, und Emanuel war sprachlos und klap perte mit den Zähnen. (Schluß folgt. Die Reise nach Mannheim. Alle junge Mädchen brennen vor Be- Mde nach Mannheim zu reisen, während die jungen Männer nach Frauenstein wollen ; oft aber werden unrichtige Wege eingeschlagen. Gewöhnlich erreichen die Mädchen aus Schönhausen bald ihr Ziel, zumal wenn sie hübsches Reisegeld, und die Aussicht haben einen alten, Onkel in der goldenen Aue zu beerben. Dem ungeachtet aber reisen sie auch oft vor Glückstadt, dem Ziele unseres Strebens vorbei. Darum mögen sie ja nicht den Weg über Eilenburg sondern über Wart burg nehmen; besonders aber mögen sie sich hüten vor den Männern, die oft von Lockenbach und Neizenstein sprechen, denn diese sind gewöhnlich aus Windeck. Sol chen Windbeuteln geht aus dem Wege, und reist mit ihnen besonders nicht nach Küßnacht, von wo auS schon so viele nach Ammendorf geschickt wurden, woher der Weg nach Bleicherode, Gramsdorf und Sargstädt führt. —Nein, reift nach Gu nsleben und Wackersleben. Dort findet ihr den, der euch nach Glückstadt zu brin gen vermag. Und seid ihr von Lieben werda und Treuenbriezen ausgegangen, so werdet ihr auch den Weg nach Freuden stadt finden, und manche Reise nach Lud wigslust unternehmen. Seid ihr in Sie gesleben eingezogen, so müßt ihr nicht euch nur putzen und musiciren, aus dem Fenster sehen u. Kokettiren, sondern hübsch in Frauenfelde umsehen. Euren Putz holt aus Anhalt, und nicht aus Drudel singen. Seht euch hübsch in Kochstädt um, daß, wenn euer Gatte sich nach des Tages Last u. Hitze nach Eßlingen be geben will, er nicht immer Speisen finde in Salzburg und Wasserburg zubereitet; einfach, aber aus Würzburg sei eure Kost. Besonders bekannt seid in Neinstädt, da mit es euren Freunden nicht gehe, wie es mir einst gieng, als ich ein junges Paar besuchte, und der Weg nach Rastatt über Wanzleben und Unruhstädt führte, wo selbst ich eine der fürchterlichsten Nächte meines Lebens zubrachte. Führt euren Gatten täglich nach Friedberg, damit er nicht gehe nach Bierstein oder Weinsberg, und euch bei seiner Rückkehr führe nach Querfurt oder Grobzig und manchmal so gar nach Gerbstädt und Stockholm! Darum prüfet gehörig, ehe ihr die Reise nach Mannheim antretet,ob ihr auch Frauenfeld gehörig kennen gelernt habt, euren Gatten nach Seligenstadt begleiten, und in Liebenau wohnen könnt, bis ihr die große Reise nach Todtenau antretet, wo es über Grabow, nach England geht. Kosci u s k o. Die "London Times" erzählt folgende anziehende Anekdote von dem berühmten polnischen Helden: Kosciusko traf in der neuen Welt ohne Empfehlungs oder Jntroduktionsschreiben ein, und hatte fast keinen Cent in der Ta sche. Er verlangte jedoch eine Audienz bei Washington, dem er sich selbst ohne Um schweife vorstellte. "Was suchen Sie hier? ' fragte Gen. Washington mit seiner gewohnten Kürz. „Ich komme, um als Freiwilliger für die amerikanische Unabhängigkeit zu fech ten," lautete die eben so kurze und unum wundene Antwort. „Was können Sie thun ?" fragte Wa shington weiter, worauf KoSciusko mit sei ner charakteristischen Einfachheit blos ent gegnete : „Prüfen Sie mich." Dies geschah ; die Gelegenheit bot sich bald dar in welcher er seine Talente, Wi ssenschaft und Tapferkeit entwickelte. Vor allen aber gab sich täglich mehr nnd mehr sein großer Charakter kund. Er wurde zum Offizier ernannt, und zeichnete sich auch als solcher aus. Er war erst kurze Zeit in Amerika ge wesen, als er einen besondern Beweis sei nes unerschütterlichen Muthes als Capi tän einer Freiwilligen Compagnie lieferte. Die Generäle Lee und Conway bemerkten ungeachtet des heißen Kampfes d.Schlacht, von der sie umringt waren (diese Schlacht wurde, wenn uns das Gedächtniß nicht trügt, am Zusammenflusse des großen und kleinen Pedee in Süd-Carolina geliefert) mit großer Zufriedenheit daß eine ihrer Compagnien den übrigen viel voraus war und ihre Angriffe in bester Ordnung aus führte. „Wer führte die erste Campagnie?" fragte Gen. Conway am Abende dieses denkwürdigen Tages seine Waffengefähr ten. „Es war ein junger Pole von edler Ge burt, aber arm—sein Name ist wenn wir nicht irren, Kosciusko." lautete die Ant wort. Der Klang des ungewöhnlichen Namens den er kaum auszusprechen vermochte, er füllte den Feldherrn mit einem so lebhaf ten Wunsche, des braven Fremdlings Be kanntschaft zu machen, daß er sein Pferd zu satteln befahl, und daß er in den einige 49. Meilen entfernten Flecken ritt, wo die Freiwilligen für diese Nacht ihr Quartier genommen hatten. Niemand vermöchte die Freude weder des Einen noch des Andern zu schildern, als der General Conway beim Eintritte in das Zelt den Capitän Koöciusko, von Kopf bis zu Fuß mit Blut, Staub und Schweiß bedeckt, an einem Tische sitzend fand, den Kopf auf die Hand gestützt, wie er die Schneide seines Degens untersuchte und eine Karte des Landes vor sich aus gebreitet liegen hatte, an deren Seite Fe der und Dinte standen. Ein herzlicher Händedruck des Generals sagte dem be scheidenen Helden, daß sein Oberbefehls haber mit ihm zufrieden sei und warum ihn dieser zu so ungewöhnlicher Stunde aufgesucht habe. sWahrh. Freund. Die Götterwelt der Chinesen ist beina he so zahlreich, als es der Rath der vor maligen Reichsstadt Nürnberg war. Eö gibt Götter, des Norden, Süden, Osten und Westen, Berggötter, Ofengötter, des Frühlings !c>, des Reichthums :c.. des Weins :c., der Gelehrsamkeit, der Glück seligkeit, des Donners, Krieges, Feuers, der Erde :c., des umlaufenden Jahres, deS Landes und Getreides; kurz jedes Ding, sedes Laster, jede Tugend, Eigenschaft, Beschäftigung ,c. hat ihren besondern Gott oder gar einen ganzen Himmel voll Göt ter. Außerdem erweisen sie den Blldsäu« len ihrer verstorbenen Kaiser göttliche Ehrerbietung. In der Reichsstadt Nürn berg gab es einen Fleisch-, Fisch-, Gemü se-, Butter-, Brod-, ja sogar einen be sondern Unschlitt-Amtmann; eS gabGlok kenklingelverwalter und dergleichen. Der Rath hatte das Vorrecht, eine eigene Art Perücken von bedeutendem Umfang zu tragen. Zur Zeit Nikolau's waren diese Kopfzierden schon bedeutend im Abneh men, doch bemerkt dieser Reisende, die ehrsame Bürgerschaft habe die Beobach tung gemacht, daß die Steuern und Abga ben gerade in demselben Verhältniß wüch sen, in welchen die Rathsperücken kleiner würden. Minerva. Kaiser Karl der Große wünschte für seine Kirche zu Aachen eine prächtige Glo cke zu haben. Er berief den durch seine Glocke für St. Gallen berühmten Künst ler Tancho, ließ ihm Kupfer geben, soviel er wollte, und hundert Pfund Silber zu reinem Klange. Aber Tancho steckte daS Silber in die Tasche und verschmolz statt desselben 100 Pd. gereinigtes Zinn, mach te daraus eine wunderschöne Glocke und ließ sie aufhängen zum Einläuten. Aber siehe da. das Volk konnte mit aller An strengung die Glocke nicht in Schwung bringen. Man berief den Meister Tan cho, um daß Einläuten zu bewerkstelligen. Er riß so heftig an den Seilen, dass der Glockenschwengel sich lößte, herabstürzte und den betrügerischen Meister auf der Stelle todtschlug. ib. Ein Mann heirathet seine Frau. Ein Bäcker zuStraßburg heira thete kürzlich zum dritten Male und zwar dieselbe Frau, die er das erstemal geheira» thet hatte- Dieses ging so zu. Als er das erstemal mit ihr verheirathet war kam es ihm in den Sinn, sich zum Soldaten anwerben zu lassen. Er marschirte mit nach Rußland, ward dort Kriegsgefange ner, und. nachdem er Jahrelang vermißt worden, für todt gehalten. Inzwischen heirathete seine Frau wiederum. Als an einem schönen Tage der Todtgeglaubte nach Straßburg zurück kam und seine Frau wieder verheirathet fand, wollte er wegen einer Frau keinen langwierigen und kostspieligen Prozeß führen und entschloß sich kurzweg, ebenfalls ein anderes Frau enzimmer zu Heirathen. In der Folge starb dem Manne seine Frau und der Frau ihr Mann, und so hielten Beide für das Beste, sich wiederum zu vereinigen, lib.
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