Wer Liberale Beobachter Und Berks, Momgomery und Schuylktll Caunties allgemeiner Anzeiger ' Me «lViNg, Penn. Gedruckt und herausgegeben von Ar n c>4 dPuwell e, iu der Sud 6ten Strasse, Ecke der Sherry Alley»B ehm' s Wirthshaus-Hof gegenüber. Mahrganz I, gan«e Mnmmr 14«. Bedingung« N.-Der Nlbrrllle Aeobkrckter erscheint jeden Dienstag auf einem grossen Superial-Bogen mit schönen Lettern gedruckt. Der Subscriptions-PreiS ist Ei n Thale r des Jahrs, welcher IN halbjähriger Dorausbe zahlung erbeten wird. Wer im Laufe des Jahres nicht bezahlt, werden Kl 50 angerechnet. Für kürzere Zeit als 0 Monat wird kein Unterschreiber angenommen, und etwaige Aufkündigungen werden nur dann angenommen, wenn si« «inen Monat vor Ablauf deS Subseriptions-Termins geschehen und gleichzeitig alle Rückstände abbezahlt werden. Bekanntmachungen werden dankbar angenommen und für den gewohnlichen Preis eingeruckt. Unterschreibern in hiesiger Stadt wird die Zeitung porrofrei geschickt, weitere Versendungen geschehen durch die Post oder Träger, auf Kosten der Unterschreiber. und Mittheilunge« müssen p o stfrei «ingesandt werden. Das Bittschreiben. Hanke, Sekretär August des Starken, richtete an den König folgende Bittschrift und «rhielt darauf, statt seiner bisherigen Besoldung von 300 Thalern, 600 Thaler angewiesen. Großmächtigster Monarch! Dein Sekretarius, Der sich durchs ganze Jahr mit Ziffern plagen muß, Ich rechne Tag und Nacht und quäle mich mit Brüchen, Dsch ist vom Monat noch die Hälfte kaum verstrichen, S» ist der vierte Theil von Hundert schon ver zehrt, Da doch so Frau als Magd säst täglich Geld begehrt. Wo nehm'ich solches her ? Ich fürchte mich vor Borgen, Indessen soll ich doch das ganze Haus verjiorgen, Ich theile wie ich will dreihundert Thaler ein, So will mein Trakramcnt noch nicht zulänglich sein. Vor vierzig Thaler Holz, damit ich nicht erfriere Zwei Thaler wöchentlich an Covent, Wein und Biere, Vor Butter, Fleisch und Brod, vor Käse, Salz und Licht, Sek' ich vier Gulden an. Sie reichen öfters nicht. Ein Thaler monatlich nur an Gesindes-Lohne, Auf sechzig Thaler ZinS, damit ich sicher wohne. Vor Knaster, Spagniol, vor Zucker und Thee Bon, Peuauer, Wäscherlohn, vor Hemden, Strümps und «schuh. Vier Thaler der Barbier, wo aber bleibt der Schneider ? Ich rechne monatlich zwei Thaler nur auf Kleider.- Doch leider! dieses macht 400 Thaler aus, Und dennoch hab' ich nicht noch AlleS in dem Haus. Was kostet nicht die Frau? Was kostet Band und Spitzen? Was Adrioneu, Schmuck, Pantoffeln, Hauben, Mützen? Was kostt der Domino.mitSpitztnauSgeziert We»n man sie Winterszeit auf die Redoute führt? Und wenn man Sommerszeit m Starckens Garten fährt, So sein sechs Groschen nur in Kuchen bald verzehrt, Wie oste muß man nicht allhier zur Hochzeit gehenl Wie ofte muß man nicht auch zu Gevatter stehen l Und läßt man öfcermals ven eignen Zuwachs taufen, So muß man alsobald mit Geld zur Kirche laufen, Was kost't das Kinderzeng? was kost't der Ammen-tohn? Stirbt etwa gar der kleine, liebe Sohn, So wird man nimmermehr das Kind umsonst begraben, Warum? die Kirche will vorher das ihre haben. Kurz, alles kostet Geld, und ehe ich's gedacht, Ist mir schon wiederum die Kasse leer gemacht Wie könnt» nun auf's Jahr dreihundert Thaler reichen / Dr»m großer König laß Dich meiner Noth erweichen. Setz hundert Thaler z«. Denwkrieg ich nur e,n Blatt, Das Deine Gnadenhaud selbst unterzeichnet hat, So ist mein Wunsch erhört. Ich sterb' im tiefsten Danke. Mem König, Fürst und Herr Dein pflichtverbundner Hanke. Zur Unterhaltung und Belehrung. Gefährliches Abentheuer in den bdh mischen Wäldern. ES ist eine bekannte Sache, daß die wir Schlachtberichte, die uns den Tod von Tausenden melden, ohne große Bewegung lesen, während uns einzelne Umstände hef tig ergreifen. Das nämliche gilt von ei ner allgemeinen weit verbreiteten Kata strophe; und woher kommt dies? weil wir unS die Schrecken, wovon dergleichen furchtbare Ereignisse begleitet sind, nicht deutlich und in allen ihren Einzelnheiten! vorstellen können. Abenteuer und Ge fahren, Schläge des Schicksals, welche einzelne Individuen betreffen, finden in unserm Herzen einen deutlichen Wieder« hall; wir stellen uns die Lage der Be drohten anschaulich vor und versetzen uns gewissermaßen in dieselbe. Folgende Er zählung mag als Beleg dazu dienen. „Kaum war die Hälfte der Zeit ver strichen, welche uns unsere Eltern zu ei nem Besuche auf dem Schlosse von Frau von B. in Böhmen verstattet hatten," erzählte der Berichterstatter, „als wir die traurige Nachricht erhielten, daß meinVa ter plötzlich gefährlich krank geworden sei. Diese Reise hatte eigentlich den Zweck, unserer Freundin, Frau von B. ihren einzigen Sohn zurückzuführen, der mit meinem Bruder und mir erzogen war. Das Bedauern dieser Dame, uns sobald zu verlieren, und vorzüglich sich von mei ner Schwester, unserer lieblichen Aninia, die sie bereits als ihre Schwiegertochter betrachtete, trennen zu müssen, konnte uns nicht zurückhalten. Wir beschlossen ohne Aufschub aufzubrechen und selbst dieNacht hindurch zu reisen, und dies um so mehr, da es mit Schneien aufgehört, der Mond ganz hell schien, und wir einen sichern Führer in dem alten Jäger meines Ba ters hatten. In Pelze eingehüllt, mit Mundvorräli ten reichlich versehen, bestiegen wir unsrn Schlitten, worin Leon gern seinrn Sitz genommen, wofern ihn nicht die mütterli che Liebe zurückgehalten hätte. Noch vor Einbruch der Nacht erreich wir einen großen Wald, der uns vom vä terlichen Hause trennte, und der sich eine große Strecke bis Litthauen hinzieht, um sich mit den unermeßlichen Forsten dieses Landes zu vereinigen. Die Straße, weche wir verfolgten, war ziemlich breit, so daß die Strahlen des Vollmondes nicht durch die Bäume ver hindert wurden, uusern Pfad zu beleuch ten ; aber die Menge kleiner Schnee- und Eishügelchen machte den Weg etwas schwie rig, daher wir nicht mit der gewünschten Schnelligkeit vorwärts kommen konnten, und die Pferde sehr ermüdeten. Es herrschte unter uns tiefes Schwei« gen, nur durch das Toben der Pferde und das Schnarchen der eingeschlafenen Kam merfrau unterbrochen. Meine Gedanken waren nur auf den kranken Vater ge richtet. ich konnte mir nicht verbergen, daß bei seinem hohen Alter Gefahr zu furch, ten sey. ja daß diese Gefahr wirklich be> stehe; daß er uns andernfalls schwerlich vor der festgesetzten Zeit von unserm Be such zurückgerufen haben würde. Ani n i a ihrerseits fühlte sich nicht bewogen, das Stillschweigen zu brechen. Ihre See le war zwischen zwei Empfindungen ge theilt ; wir näherten un s immer mehr dem Gegenstand ihrer kindlichen Liebe, aber wir entfernten uns zugleich von dem. wel chem sie ewige Treue geschworen. Es war schon beinahe Mitternacht, und bisher hatte nichts Ungewöhnliches unsere Reise unterbrochen, als auf einmal unsere Pfer> de eine ungewöhnliche Unruhe zeigten: sie athmeten schwer und siengen an schneller zu laufe», ohne daß Worte oder Peitsche sie dazu bestimmt hätten. Wir besaßen sie seit mehreren Jahren, und nur etwas Außerordentliches konnte sie aus ihrem ge wöhnlichen Gange bringen; sie schienen nen erschreckt, wendeten ihre Köpfe wärtö und wurden wie durch eine unbe kannte Macht zur Verdoppelung ihrer Geschwindigkeit bestimmt. Bald wurden alle ihre Sprünge wilder und unordentlicher. R osk o. unser Wa genlenzer mußte ihnen eine kleine Correk' tion ertheilen, der sie sich fügten, doch mit einem unbegreiflichen Widerstreben. Aninia war zu sehr mit ihren Ge danken beschäftigt, um den Pferden die geringste Aufmerksvmkeit zu schenken ; ich aber, ihre Gewohnheiten kennend, fühlte mich sehr beunruhigt, und war auf etwas Ungewöhnliches gefaßt. In diesem Augenblick schien der alte Rosko von einem bangen Gefühle er griffen, er blickte öfter hinter sich, lauschte > aufmerksam auf jeden Laut, und ließ mit "willig zu loben und ohne Furcht zu »adeln." Ks» 21» 1842. einem Male den Pferden die Zügel schie ßen ; sie konnten jetzt ihrem Instinkt fol gen. und setzten sich sogleich in Galopp. Ich saß vorn im Schlitte«; eine leichte Wendung des Kopfes näherte mein Ohr dem Munde des Kutschers- WaS hast Du, Rosko?" flüsterte ich ihm mit lei ser Stimme zu, so daß Aninia nichts davon hören konnte; "Du scheinst er schrocken, und theilst die Unruhe mit den Pferden. Ich weiß nicht, was ich davon denken soll." Der Alte sann ein wenig nach ; darauf erwiederte er ganz leise: ich glaube, daß uns Wölfe auf der Spur sind ; die Kälte hat sie «us den Wäldern getrieben. Der Hunger treibt sie hinter uns her. wir sind verloren, wofern uns nicht die Geschwin digkeit der Pferde rettet ,' Ich hatte ein Jagdmesser, eine Flinte und zwei Pistolen, aber mein Vorrath an Pulver und Blei war nur gering, und konnte höchstens ausreichen, einige von un sern Verfolgern—die gewöhnlich zu Hun derten ihre nächtlichen Raubzüge unter nehmen—zurückzuweisen. Unterdeß trieb Rosko die Pferde nach Kräften an. was jedoch kaum nöthig war, denn der natürliche Instinkt dieser armen Thiere ließ ihnen die Gefahr besser erken nen, als wir sie selbst erkannten. Ich war fortwährend damit beschäftigt, rückwärts in die Ferne zu blicken, um in dem Schweigen der Nacht daß mindeste Geräusch zu vernehmen, welches mir die schreckliche Gewißheit unsers Schicksals geben sollte. Rosko hatte ein schär feres Gehör und Gesicht als ich; plötzlich sagte er zu mir: "Sie kommen!... Sie kommen! Der dunkle Strich da unten ist eine Heerde von mehr als Hundert. In diesem Augenblicke entdeckte ich das, was Ro 6ko ' 6 scharfes Auge vor mir ge sehen. Eine undeutliche, ziemlich große Mas se bewegte sich auf eigenthümliche Weise, und näherte sich uns mehr und mehr; sie schien über der schneebedeckten Ebene gleichsam hin zufliegen, und drohte nur zu bald die Pferde einzuholen, deren Kräfte zu schwinden began nen. Wilde nnd schreckliche Töne durchschnit ten die Stille der Nacht, sie glichen bald et, „ein Gehrnl, bald einem dumpfen, Schmerz verratenden Stöhnen eines in Gefahr schwe benden Menschen, dessen Klagen mau dnrch Gewalt erstickt. An i nia ahnete noch nichts; nichts konn te sie ane ihre» tiefe» Träumen über die näch ste Zukunft im väterlichen Hause u. s. w. er» wecken. Später hat sie mir oft erzählt, was damals i» ihrem Herzen vorging. Ich durf te sie indeß nicht länger in dieser glücklichen llnkenntniß der Gefahr lassen, die uns dro het?. Schon unterschied ich deutlich die ein« zelnen Abtheilungen der blutdürstigen lluge« Heuer; schon hatten sich einzelne Vorläufer auf Schußweite dem Schlitten genähert. Ich erhob meine Flinte, uud »ahm einen dersel ben auf's Korn. "Bücke Dichschrie ich, und Auiui« erwachte wie aus einem tie, fen Schlaft. Sie sah mich mit großen Augen an, als wollte sie mich fragen, allein sie konnte in mei nem Gesichte lesen, daß dies nicht die Zeit zu Erkläruugt» war; sie senkte maschinenmäßig Kopf und Brust ; ich feuerte, uud der erste und größte von den Angreifern stürzte. Der Knall hatte die Kammerfrau aufgeweckt; sie stieß einen schneidenden Schrei aus, in dem Wahne, daß wir von Räubern angefallen wären. "Es sind nur Wölfe," sagte der al te R o 6 k o, mit furchtbarer Kaltblütigkeit, "sie fressen so eben ihren gefallenen Kamera den." Bon einem Feinde wären wir befreit; aber hundert axdere werden unsere Reisegefährten bleiben, bis ... Cr brach hier ab um die Franen nicht das ganze Grauenvolle unserer tage erkennen zu lassen. Die Pferde, durch den Knall »rmuthigt, eilteu mit erneuter Geschwindigkeit vorwärts, während die Wölfe um den Leichnam verweil ten. "Er wird sie nicht lange aufhalten," mur melte Vtosko. "ich kemlt sie; sie »erden bald hinter uns her sein, und die Pferde wer den unterliegen." In diesem schrecklichen Moment hvtte ich Gelegenheit, Auiua's Seelenstärke zu bewundern ; sie beschäftigte sich nur mit der Kammerfrau, suchte sie zu beruhigen, und tröstete sie mit den Worten der göttlichen Vorsehung, die uns gewiß der Gefahr ent. ziehen werde, aber die Verzagte brach immer wieder in neues Klagen und Weinen ans, und verwünschte die unselige Reise. Aniuia'S schönes Antlitz, dem Himmel zugekehrt, war von den Strahlen des Mon des erleuchtet s-ste hatte die Hände gefaltet, und betete leise mit vollkommener Seelenru he. Dieser Anblick ermuthigte mich nnd gab mir neue Hoffnung. Ich lud meine Flinte wieder, und hielt mich bereit; die Pferde thaten ihr Möglichstes, um ihren gefräßigen Verfolgern zu entgehen. In dem nämlichen Augenblicke vernahmen wir von neuem das Geräusch ihres Marsches, und nur zu bald sah ich ihre Vorhnt, die mit blutigen Ra chen gegen uns anstürmte. Ei» zweiter Schuß streckte den Verwegen sten zu Boden, uud ich hoffte abermals Zeit !zu gewinnen, indem die Bestien sich, wie zu i vor, bei dem Leichnam aufhalten würden. Aber ach ! wie sehr betrog ich mich in mei. ner Rechnung. Diesmal unterbrachen die Wölfe nur auf einige Augenblicke ihre Ver folgniig, um ihren Kameraden zu verschlin ge». Ich hatte kaum Zeit gehabt veine Flinte wieder zu lade», als sie wieder hinter uns her stürmten. «'Das hilft Alles zu Nichts," flüsterte mir Ros?o zu, "bald werden die Pferde erschöpft und wir verloren sein!" sSchluß folgt.) - Pittsburg, den 3. Juni. Am letzten Mittwoch und Donnerstag Nachts, wurden zwei übelberüchtigte Häu ser in hiesiger Stadt durch die Feuer-Com pagnieen rein gefegt, d. h. es wurde so viel Wasser in dieselben gespritzt, bis sie dem Zusammenfallen nahe waren, wäh rend dessen aber die Inwohner Zeit ge wannen, durch die Hinterthüre das Wei te zu finden. Dieses Wasserbombardcment soll aus dem Grunde stattgefunden haben, weil in gedachten Häusern weder Moral gepredigt noch gezeigt worden sei- Die Häuser sind jetzt dermaßen ausgespült, daß sich nun auch ein frommer Mann nicht zu schämen braucht, seinen Wohn sitz darin zu nehmen. Eine traurige Er scheinung, deren in unserer Zeit so viele sind, ist es wieder, daß ein wilder Haufe kanibalisch die Gerechtigkeit maltraitirt, während von Seiten der dazu geeignete Behörde zur Ausfegung solcher Häuser, was längst hätte geschehen sollen, nichts gethan wurde. Amerika, ein freies, aufgeklärtes Land, Wo Jeder übt Gerechtigkeit auf eig ner Hand l Nachts, vom 4- auf'm 5. Juni, wurde abermals ein übelberüchtigtes Haus in der 5. Ward, und zwar von uns'rer hiesi gen hoffnungsvollen Jugend, aus purer und überaus großer Liebe zur Tugend, in Brand gesteckt, wodurch gleichzeitig noch siebenzehn andere Häuser mit niederbran ten.—Der Bürgermeister mit den Nacht wächtern soll während dieses Vorganges ganz gemüthlich und vortrefflich ge schnarcht haben. Nehmt'S aber der Stadt Pittsburg ja nicht so krumm; Denn so was geschieht ans lauter Christen thum ! - Und wenn es uns manchmal auch gar gewal tig graust Ob der GerechtigkeitSübung auf e»g ner Faust Trägt Schuld unser europäischer Unverstand Und unricht'ger Begriff von einem freien Land.— P. Courier. ---------Ml —^ Merkwürdige Geburt. —ln der klei nen Gemeinde St Andre (Departement Seine et Oise) hat eine Frau Zwillinge geboren, die gleich den siamesischen durch ein unauflößliches Band an einander ge kettet sind. Ein zufälliger Umstand aber verhindert die Lebensfähigkeit derselben, denn ihre Verbindung ist der Art, daß, 42. wenn der eine die Füße unten hat, der an dere sie oben halten muß. Sie können demnach nur in einer horizontalen Lage leben, d. h. sie müßten stets liegen. Ue brigens sind beide Kinder ausnehmend schön. Die Mutter braucht nicht beide Kinder zugleich zu stillen, was überdies auch nicht möglich wäre ; übrigens,'wenn der eine gestillt wird, hört auch der an-- dere zu schreien auf. 'Kürzlich schenkte ein Herr in Berlin seinem Bedienten ein Loos. Einige Zeit nachher kehrte er sehr vergnügt Mittags nach Hause zurück und sagte seinem Die ner : „Johann, hole eine Flasche Cham pagner herauf und bringe zwei Gläser; dein Loos hat 30,000 Thaler gewonnen. Du hast mich heut' zum letzten Mal be dient ; wir sind nun gleich, wollen aber alte Freunde zusammen bleiben." Bleich und starr vor Schreck geht der Diener, das Verlangte zu holen, kommt aber nicht wieder. Der Herr sucht ihn endlich und findet ihn- —erhängt ander Kellerthür, auf der die Worte angekreidet standen : „Jott'. ick habe daS Loos verkooft!" Unerhörte Schandthat.Am letz.- ten Montage wurde ein schändliches Ver brechen an einem armen Landmädchen von ungefähr 16 Jahren, nahe bei dem Städt chen Fulton, von 8 10 jungen Män nern aus der Nachbarschaft verübt. Das junge Mädchen wurde auf dem Wege von oder zu dem Städtchen, durch List oder Gewalt in eine Scheune gebracht und von der obigen Anzahl junger Männer genoth züchtigt. Ihre Kleider waren in Stücke zerrissen und ihr Körper schrecklich gequet schet. Man fand sie fast leblos und zwei felt an ihrem Aufkommen. Viele junge Männer wurden festgenommen und vier derselben examinirt und inS Gefängniß gesetzt. P. S. Ha m burg. —ES stellt sich heraus, daß wenigstens 300 Menschen ihr Leben bei dem Brande verloren, Die Nikolai-und Peters-Kirche sind ein Raub der Flammen geworden. Der Verlust der Waaren und Häuser wird auf6o Mill. Doll. geschätzt. Der König von Preußen hat sogleich auf die Nachricht deS Unglücks 40,000 Thaler und 2000 wollene Decken gesandt, und durch eine Proklamation eine Collecte in allen Kir chen des ganzen Königreichs angeordnet. In allen großen Städten Englands wur den Subscriptionen eröffnet, wobei in Lon don 20,000 Pfund Sterling unterschrie ben wurden. Die Gothaer Brand-Ver sicherungs-Gesellschaft hat 10 Millionen Gulden zu zahlen. Welch ein Unterschied !--Jm Jah re 1820, als das Land noch unter den Fol gen der unglücklichen Revolution von IL 19 litt, stritt man sich um ein Anle hen an die Regierung gegen 5 Prozent, uud zahlte 2—4 Prozent Premium. Da mals belief sich die Nationalschuld auf 130 Millionen Doll Gegenwärtig aber wo unsere Schuld, die Schatzamtsnoten mit eingeschlossen, nicht über 12 Millio nen beträgt, und die Staatsschuldscheine 6 Prozent bezahlen, bietet man Stocks feil gegen einen Discont von 6Pc., und kann dennoch keine Käufer für die selben finden. So stehen die Angelegen heiten unserer glorreichen Union, so das Zutrauen, das man ihr unter dieser Re gierung schenkt. Ist es in der Geschichte der Volker er hört worden, daß eine Nation, deren Be völkerung sich seit jener Zeit s 1820) ver doppelte, deren ReichthÜmmer sich we»ig stens vervielfacht, und deren Hülfsquel len sich seit jener Zeit als unermeßlich und unerschöpflich herausgestellt haben, auf einmal als bankerott vor der Welt dasteht, unfähig, auch nur die Gehalte ihrer Ge setzgeber, oder die Pensionen für wen und Invaliden, welche das Land zu
Significant historical Pennsylvania newspapers