H Zauber des Südens S (U. Fortsetzung.) Transaktionen zu benutzen. Aber gespannt war er doch, wie sich der nun von dem Bluff zurückziehen und len würde. Doch während er dar über noch nachdachte, platzte die Bombe wirtlich. Wieder grisf Frttz Overhosf in „Ich war überzeugt, meine Her ren, daß Sie dem Borschlage meines Mandanten beistimmen würden. Konto der Bergbaugesellschast über weisen lassen. Hier ist die Mittei lung der Banca Eooperativa .... Im übrigen rechnet die Zahlung natürlich erst von dem Augenblick, spüren, wie ihm die Daumen blau anliefen. Sorgfältig prüfte er die Bankmitteilung über die Ueberwet sung. Wiederholt hielt er das Pa pier gegen bas Licht. Sollte dieser Ingenieur diesen Bluff so weit trei ben, eine lleine Urkundenfäl sung durch und durch echt war. Fie berhaft überlegte er, was zu tun sei, als sein Partner Schmidt ihm die ben Tisch herumgegangen. Jetzt stand er dicht vor Fitz Overhosf. „Warum noch Tage warten und sich quälen. Das Spiel ist aus. Ich habe leine Million, die ich «inschießen könnte. . ." „Davon war ich überzeugt," sagte Fritz Overhoff. „Unbedingt über zeugt!. . . .Also gehen Sie aus der Gesellschaft heraus. Ihr Anteil wird Schmidt setzte sich aufatmend auf einen Klubsessel, der in der Ecke stand. Er blieb nicht mehr am Ti ßen schon an. daß er nicht mehr zur Gesellschaft gehörte. Aber er war heilfroh, sein Bermögen gerettet zu Währenooem hatte Wagner fieber haft nachgedacht. Aber alles Nach benten führte ihn keinen Schritt wei ter. Durch den Austritt seines Part don, daß Herr Schmidt sich außer stande erklärt, die verlangte Zubuße zu leisten und mit Auszahlung sei nes Anteiles aus der Gesellschaft tritt. Ihnen?" Wagner zerrte an seinem Rockkra gen. „Ich habe in jedem Falle drei Ta ge Zeit." - „Zitat aus der Bürgschaft» von Schiller, Herr Wagner. Aber ich zweifle, daß Sie in den drei Tagen die Bürgschaft für eine Million bei eine Erklärung von Ihnen." Und als der Angeredete immer noch schwieg, fuhr Fritz Overhoff fort: Wagner, obwohl man über seine mo ralische Qualität verschieden denken kann. Sie »achten mit der Zubuße von 200,000 Kronen meinen Man danten hinauszusetzen. Herrn Schmidt wären danach ber unumschränkte Herr der Geselllchast gewesen. Nicht wahr, so ist es!" „Zum Teufel ja," schrie Wagner erbittert. etwas weri. Nur ist Ihr Plan bei brauchen lur wirklichen Durchführung der Gesellschaft Kapitalien, über welche selber nicht annähernd verfügen es zur Förderung kommt. n'">n Sie fremdes Geji wäre Ihnen doch noch höchst wahr scheinlich dasselbe passiert, was Sie bis dahin anderen zugedacht haben. Oder glauben Sie etwa, daß andere Großkapitalisten sich ebenfalls von würden." Wagner sah den Ingenieur ver wundert an. Auch in diesen Minu ten hatte sein Gehirn planmäßig weitergearbeitet. Er hatte kombiniert, wie die Entwicklung hätte weitergehen müssen, wenn er wittlich alleiniger „Bei diesem hübschen Gefell schaftssspiel, Herr Wagner, gewinnt nämlich der, der den letzten Dollar sten Spiel wären Sie trotz allerlei Schlauheit der Betrogene gewesen. Und nun zur Sache. Ihre Erklä rung." „Ich habe drei Tage Zeit!" „Bedenken Sie eins, Herr Wag ner. Wenn Sie in drei Tagen nicht zahlen, haben Sie keine Stimme kommen srei ändern, und Sie dürfen überzeugt sein, daß diese Aenderung Ihnen nicht gesund ist. . Wagner ließ die Faust auf den Tisch fallen: „Wollen Sie mich ebenfalls glatt „Aber selbstverständlich, Herr Wag ner." „Angenommen, Herr Overhoff!" Der Ingenieur erhob sich. „Dann sind wir einig. Ich er warte die Herren morgen früh um zehn Uhr beim Notar, wo alle For malitäten vorgenommen werbeil und die Auszahlungen erfolgen sollen. Um zehn Uhr. Ich bitte die Herren im eigensten Interesse, pünktlich zu sein. Verspätungen könnten schlech tere Bedingungen zur Folge haben. Sorgen Sie dafür, Herr Wagner, Saß Sie die Zeit nicht. verschlafen. Es könnte ein teuerer Schlaf wer den. Die Minute zu wenigstens hun dert Mark. Meine Herren, es hat Ehre!" In straffer Haltung verließ Fritz Overhoff den Salon und schritt wie zu Ende und von der neuen Firma Reicharv-Overhosf, vertreten durch Overhoff, in brillantem Endspiel zeigte 20 Minuten nach g, als Fritz Overhoff in Begleitung seines tllnf ves Notars betrat. Behaglich ließ sich der Ingenieur in einem der großen Klubsessel nieder die Ueberraschung bis zum Vertrags schluß aufsparen. Jetzt gab er ihm das vorbereitete Schriftstück zum Le- Unterzeichnug dieses Schriftstückes ge gen Zahlung ihrer bisherigen Einlagen auf alle Rechte an der Gesellschaft als Quittung über die Zahlung von je 100,000 Kronen an jeden der beiden Partner gelte. Schließlich, daß durch die Unterzeichnung des Schriftstückes der Notar ermächtigt sei. die sich ergebenden Beränderungen ordnungsgemäß in das staatliche Re- Kopffchüttelnd legte Reichard das Schriftstück beiseite. lasse mich in allein Weiteren aus Sie. Fritz Overhoff sah nach der Uhr. „In drei Minuten zehn. Ich denke, die Herrschaften werden recht pünkt- Er brachte den Satz nicht zu Ende, denn gleichzeitig betraten die Herren Schmidt und Wagner den Raum. Eine kurze und kühle Begrüßung. Kein Wort über das Allernotwen d-gste. „Wie zwei verprügelte Köter," dachte Fritz Overhoff bei sich. Und dann trat Signor Natale Bogetta mit der ganzen Würde und Feier lichkeit eines K. K. Notars in den Raum, begrüßte die Erschienenen, ließ sich würdig nieder und breitete das Schriftstück vor sich aus. unterbrach er die Vorlesung. „Persönlich bekannt sind mir die Herren Reichard und Overhosf. Wo durch legitimieren sich die beiden an deren Komparenten?" Einen Augenblick drohte die Ver handlung zu stocken, als Fritz Over frei, daß ihnen die beiden dort sitzen den Herren als Schmidt und Wagner seit langem persönlich bekannt wä ren. und ohne mit der Wimper zu zucken, nahm der Notar dies Bekennt nis zweier schönen Seelen entgegen und schrieb es in das Protokoll. Dies Zeugnis hatte Fritz Overhoff zweimal fünf Kronen gekostet, und es hatte am vergangeneik Abend eine gute halbe Stunde gedauert, bis die Jtaliani sicher begriffen hatten: der große mit dkm Bart ist Schmidt, der kleine ohne Bart Wagner. Fritz Overhosf hatte mannigfache Grunde, den Vertragsabschluß zu be schleunigen, und daher diese Schwie rigkeit wohlweislich aus dem Wege geräumt. Glatt ging nun die Verhandlung vonstatten. Die Beteiligten erklärten sämtlich ihr Einverständnis, und dann trat eine kurze erwartungsvolle Pause ein. Fritz Overhoff erhob sich, trat an den Tisch des Notars und zog eine sehr geräumige Brieftasche aus dem Rock, die er dann öffnete. Ruhig und gemessen entnahm er derselben ein dickes Bündel schöner neuer Tau sendkronen-Noten und zählte sie ebenfalls langsam unk gemessen vor dem Notar auf den Tisch. „Neunundneunzigtausend, hundert tausend Kronen. Die Auszahlung für Herrn Schmidt. Wollen Sie den Be trag nachzählen, Herr Notar." Ernst und würdevoll erhob sich der Notar, und ebenso langsam und sorgfältig wie der Ingenieur zählte er die Banknoten von eins bis hun dert durch. „Den Auszahlungsbetrag für Herrn Schmidt richtig empfangen," sagte er trocken und legte das Päck chen vor sich hin unter einen Brief beschwerer. Wieder griff Fritz Overhoff in die unerschöpfliche Brieftasche und zählte die zweiten hundert Noten als Aus zahlung für Wagner auf den Tisch. Ebenso umständlich wie vorher nahm Empfang und bestätigte ihren Zweck. „Wollen die Herren nun unter schreiben?" Als erster ergriff Schmidt die Fe der und setzte seinen Namen unter das Dokument. Mit einem Seufzer der Erleichterung nahm er das Bank notenbündel und schob es in das eigene Portefeuille. Wagner zauderte ein Weilchen und blickte sich zögernd um. Da zog Fritz Overhosf seine Uhr und blickte recht sorgfältig dem Se kundenzeiger nach. „Falls Sie etwa, Herr Wagner, im Laufe der nächsten fünf Minuten nicht unterschrieben haben sollten, gibt es wesentlich schlechtere Bedingun gen." Wohl eine Minute verstrich. Dann ergriff auch der zweite Partner die Feder, setzte seinen Namen unter das Dokument und erhielt seinen Anteil ausgezahlt. Die wenigen restlichen Formalitäten waren schnell erledigt und in Kürze verließen die vier Her ren das Bureau des Notars. Fritz Overhoff trat auf Herrn Schmidt zu: „Bevor wir uns tren nen, Herr Schmidt, vielleicht auf sehr lange Zeit trennen, noch eine Frage: Warum haben Sie so ungeschickt schürfen lassen. Ich denke, Sie sind selber Geologe, also Fachmann. War um haben Sie so grenzenlos unge schickt geschürft?" Herr Schmidt zuckte verdrießlich mit den Achseln. „Sie können sich ja selber versu chen. Jetzt haben Sie ja Gelegenheit knurrte er mürrisch. .Vielleicht haben Sie mehr Glück als ich!" Fritz. Overhoff schmunzelte der» gniigt. Schmidt. Einen Augenblick, bevor unsere Wege sich für immer trennen. Ich möchte nicht, daß Sie mich für ein ausgewachsene» Kamel halten. ES täte mir in der Seele weh, wenn Sie in späteren Zeiten von mir dächten. tch hätte eine runde. Million Mark in eiy Geschäft gesteckt, ohne eS vorher zu kennen. Selbstverständlich habe ich vorher ganz gehörig geschürft. Sehen Sie mal, Herr Schmidt, was halten Sie davon?!" Mit diesen Worten hielt der In genieur seinem Gegenüber eine faust große wohl kilofchwere schimmernde Bleistuse unter -die Nase. Schmidt fuhr zurück. „Sie wollen doch nicht behaupten, daß Sie das hier gefunden haben." . «Noch keine zehn Kilometer von hier entfernt, mein verehrtest«! Herr Schmidt. Ich schenke Ihnen die Stufe gern als Andenken an Ihre Gastrolle in unserer Bergbaugesellschast. Ich weiß ja, wo mehr davon in genügen der Menge zu finden ist. Und bann sehen Sie einmal diese Kupserstufe an. Auch nicht von schlechten Eltern, was!? Fundstätte kaum acht Ki lometer von hier. Starke Lager, die Fritz Overhoff drückte dem Herrn Schmidt die Bleiftufe in die Rechte und die Kupferstufe in die linke Hand. „Nehmen Sie das als Andenken an Ihren Freund und Gönner Fritz Overhoff," sagte er sarkastisch. Das kleine Männchen ihm gegen über war erst totbleich geworden und jetzt ging sein Teint ins Grünlich- Gelbe über. „Ich fechte den Vertrag wegen arg listiger Täuschung an," keuchte er heiser. „Sie können's ja versuchen, aber viel Freude werde» Sie dabei nicht ben! Aber werfen Sie die Stufen um haben," bemerkte der Ingenieur leicht hin. „Was geschrieben ist, ist geschrie- Himmels Willen nicht fort. Legen Sie sich die Erze als Briefbeschwerer aus Ihren Schreibtisch und wenn Sie jemals wieder solch Plänchen wie niulich vorhaben, dann schauen Sie die Steine an und denken Sie an Ihren Freund Overhoff. Und nun Addio, meine Herren, gehaben Sie sich wohl!" Er ergriff den Arm Reichards und schritt nach der Richtung auf das alte Kurhaus zu, die Straße entlang, während Schmidt immer noch zit ternd und bleich die beiden Erzstufen in der Hand auf der Straße stand, „So, mein bester Reichard, die Bande wären wir los und wenn Signore Schmidt ein kleines Gallen fieberchen bekommt, so freut's mich noch extra und macht mir Spaß. Jetzt wollen wir zu einem soliden Früh stück gehen und das weitere Schicksal der Bergbaugesellschaft beraten! Ich kenne eine Stelle, an der wir un verzüglich mit der Errichtung or dentlicher Förderanlagen beginnen und den Abbau aufnehmen können!" Margot Reichard fühlte sich als junge Verlobte ziemlich enttäuscht. Es war ihr. als sei mit dem Jawort ihres Vaters ein anderer Geist in ihren Auserwählten gefahren. Vor her war er stets zu Uebermut und Scherz ausgelegt gewesen, stets zu ihrer Verfügung, sichtlich beglückt, wenn er sich init ihr beschäftigen durfte, und jetzt plötzlich ließ er sie viel allein, schützte Geschäste vor, konferierte mit ihrem Pap. stieg ein sam in die Berge und fand sie mit flüchtigen Küssen, zerstreuten Aus reden und einigen Neckereien ab. Nein, das durfte, das sollte nicht sein. Seine Gefährtin wollte sie sein an seiner Seite stehen. Sie war ihres Vaters Tochter, das sollte er wissen! Margot dachte nach. Ja, die Ehe ihrer Eltern war ihr kein Maßstab, Ihr Vater war stets ein einsamer Arbeiter gewesen, ihre schöne lebhafte Mutter eine' Künstlernatur, die das erworbene Geld ihres Va ters zu glänzender Repräsentation verwendete, das Haus auf großem Fuße zu führen verstand, stets lie benswürdig und heiter, blieb sie doch stets auf der Oberfläche. Margot, als einziges Kind, hatte ihre Nurse und später die Erzieherin. Ihr mangelte keine körperliche Pflege, keine Wohlerzogenheit. Für „Senti ments" aber war die Mama durchaus nicht zu haben. Der vielbeschäf tigte Vater war es gewesen, der das Töchterchen an sich zog, der Ver traute seiner kleinen Wünsche wurde und die kindlichen Zärtlichkeiten in Empfang nahm. Alles Dinge, die die MÄma „mauvais genre" rubri zierte. So kam es, daß sich Mar got, erst erwachsen, oft recht einsam und unbefriedigt fühlte und ihre Tä- Ugteit überall suchte. Eine Rastlo sigkeit hatte sich ihrer bemächtigt bis sie Gertrud Overhoff fand und bei ihr Aerftäadnis, das bald in eine innige Zuneigung und warme Freundschaft überging. Gertrud hatte ihr das Elternhaus am Rhein ge schildert, mit seiner harmlosen Ge selligkeit. Mit Stolz ihres einzigen Bruders gedacht, der jung den Kamps ums Dasein m>t Erfolg geführt hatte. Dann hatte diesen Bruder Ein tiefes Erschrecken hatte sich Sie flog nicht wie sonst in seine Arme und ließ sich küssen. Sie nickte ihm leicht zu und wehrte seine Umarmung ab. „Was fehlt Dir, Liebchen",- fragte auf der Chauseuse. „Ach, ich bin Dir böse, Fritz, sehr böse", sagte sie, und dabei traten ihr die Tränen in die braunen Augen sterne. „Nicht möglich, Liebstes, Süßes", schmeichelte er und zog sie trotz ihres Sträubens an die Brust. „Was hab ich denn Böses begangen, Herzlieb, mit tausend Küssen will ich Dirs abbitten. ich nicht ertragen, Fritz, warum bin ich Dir jetzt weniger? Solltest Du Dich in mir getäuscht fühlen?! „Margot!" wie ein stöhnender standen auf seiner breiten Stirn, als er ihre Hände ergriff. „Margot, nie, nie wieder darfst Vater weihte Mich in seine Sorgen ein, es ging um die Existenz. Die größte Gefahr ist jetzt vorüber. Der Kampf lostet meine ganze Kraft, große Pläne liegen in der Zukunft und wollen verwirklicht werden. Ich halte die Möglichkeiten in meinen Händen, Kind, geliebtes, ich arbeite, um Dich auf Rosen zu betten, und Du —! O, Margot! —" „Aber ich will nicht beiseite ste hen, rief sie lebhaft. „Deine eben bürtige Gefährtin will ich sein. Dein guter Kamerad in Kampf und Not, nicht Dein buntes Spielzeug, Du mußte mich höher werten, Fritz!" Da umfaßte er sie mit beiden Ar men und zog sie an sich. „Höher stellt Dich leiner als ich, nun bist Du mein besseres Ich, Mar got! Und wenn mir die Welt ge chen möchte ich alles, was reich und glücklich macht für Dich einzig für Dich, Margot. Glück und Freude will ich mit Dir teilen und auch Kümmernisse, Wenns eben sein muß, aber mit den Niedrigkeiten und darüber sollst Du stehen. Ich bin ein Kämpfer, meine Natur verlangt, daß ich das Leben meistere, erringe und erreiche! Dir will ich alles bas zu Füßen legen, bei Dir meine Ruhe und Erholung finden, meinen Lohn in Deiner Liebe! Ich bin kein ewig girrender Täuber, ich bin ernst haft, ja sogar schwerfällig mein Leben war ein steter Kamps, wird man dabei nicht aber zum Mann? Margot Herzlieb, verstehst Du mich jcht! Da schmiegte sie sich an ihn. „Ja, ja", hauchte sie leise unter seinen lei denschaftlichen Kü>ien. „Sei stad. Du, und zerdrück mich nicht. Und hörst Du —, wenn Du auch noch viel schaffst, darfst mich nicht vergessen, Venn ich bm ei fersüchtig auf jedes, was Dich'mir entzieht! Nun war der Friede geschlossen unter Kosen, Plaudern uno Lachen, wie es unter jungen Liebesleuten zu sein pflegt. „Nur noch kurze Zeit, Liebchen", tröstete er sie, „mutzt Du Geduld ha ben, dann laufen die Geschäfte allein, und ich gehöre Dir mal ganz." „Bis auf weiteres nicht?" neckte sie. „Wie klug Du bist!" gab er wil scherzend und zufrieden fand Tisch ruf«, wollte. Naturgemäß hatten sich die Ver hältnisse zwischen den Reisenden et was verändert» „Tu mir den Gefallen, Brandt", hatte Fritz Overhoff gesagt und nimm D»h meiner Schwester an, mar. Sar niente ist in der Arbeit, wenn es ja auch höchst intetressant ist, so ist es doch immer wieder Arbeit was „Was Besseres als lohnend. Arbeit wünschte, es ginge mir so woh. wie Jngenieur das Wort. „Soviel ich Dich durchschaue, ist Dir Dein Beruf ooch auch lieb und lohnend wo „Du hast schon Recht. Mit mei- ner Mühe Lohn pflückst Du Di? von den »oten Lippen Deiner reizen den Braut. —" „Was hindert Dich, es ebenso zu machen? Ein so netter Kerl wie Du der kann am Ende überall anklopfen!" Fritz Overhoff hatte das so leicht scherzend hingesagt und .rstaunte sehr, als sein Freund ihm mit glän zenden Augen die Hand drückte und erregter Stimme rief: „Glaubst Du das wirklich, Fritz wenn das wahr wäre, dann wäre ich der glücklichste Mensch unter der Sonne!" Fritz Overhosf fühlte es plötzlich wie eine angenehme Erleichterung über sich kommen. Alfo, so standen die Dinge. Das wäre ja wunderschön. Hoffentlich nahm die Trübe Vernunft an und wollte nicht nur ihrer Kunst leben uyd hoffentlich war dieses gro ße Kino, sein Freund Brandl nicht zu schwach, um sich sein Gluck zu si chern. —Jedenfalls wollte er ein bißchen helfen. „Wenn ich Dir raten soll', begann er eindringlich, „so geh zu der hin, die Du lieb hast und srag sie ehrlich, ob sk Dich mag und Dein Los mit Dir teilen will. Ich halte von dem Zaudern nicht viel. Zwar sagt der Goethe: „Komm denn Frauen zart entgegen, Du gewinnst sie aus mein Wort". Aber die Zeiten sind seitdem andere geworden. Die süßen Gret chen und Kirchen sind weniger vor handen. Die zielbewußte Frau von heulte verträgt etwas schärferes Draus gehen. Ich begreif Dich nicht, Brandt Du warst doch sonst nicht so schüchtern". „Bin auch heut noch nicht aber „Ach Unsinn", rief Overhoff unge duldig „Toggenburgere nicht! Und" setzte er mit spitzbübischem Lachen dazu: „nimm Dich meiner stcign»! zum Malen bitte, ver tritt mich bei ihr". Damit ging er davon. Der Dok tor blieb zurück, ein Opser der wider streitendsten Gefühle, bis endlich doch das Glück- u. Kraftgefühl die Ober lrud mit ihren Malutensilien davon gehen, um idl alsbald zu folgen. Wie schön war doch die Welt hier, so.leicht die Luft, so tiefblau der Himmel, die Sonne lachte, süße Düf te wehten von den Wäldern und Wie sen daher, und von den Bergen kam ein frischer Hauch, der Leib und See le mit Lebensmut und Kraft erfüllte. Ohne sich umzuschauen, schritt die jung, Dame vor ihm her, fast hatte e» sie erreicht, da blieb sie stehen und sah, wie sie tief aufatmete und hin auf zu den waldigen Bergen blickte. Da war er neben ihr und zog den Hut. Sie leicht zusammen lancholischer Zug um den Mund schwebte, den er bis jetzt nur froh und lachend tannte. „Sie erlauben, daß ich mich Ih nen anschließe, gnädiges Fräulein", begann er und griff wie selbstver ständlich nach ihrem Malsiuhl, Plaid und Tasche. Sie versuchte erst, die Sachen sest zuhalten: „Sie wollen doch gewiß eine hüb sche Landpartie machen, Herr Dok tor, bitte lassen Sie sich nicht stören. Es ist zwar wunderschön, wenn man so verwöhnt wird durch Kavalier» dienste, wie es mir in letzter Zeit ge worden ist, aber man muß sich auch bescheiden können, Herr Doktor. Sie sehen, es ist alles wechselnd in der Welt. Fritz und Margot 'chweigen in tann und meine Kunst psle gem" s h "b Äugen. Nrer Resignation gegenüber wuchs sein Mut. „Ja," sagte er. „So geht's in der Welt und" „Lassen Sie uns versuchen, Fräu lein Gertrud, bei diesem Wechsel der Verhältnisse nicht zu kurz zu kvm» zuwiilen ihre guten Seiten --- aber," scherzte er, und lachte sie glück lich an, „die Zweisamkeitist mir doch bedeutend lieber im Augenblick." Sie schaute ihn ernsthaft an: „Im Augenblick," sagte sie. „Ja, nichi festhalten kann! Aber, bitte Herr Doltor, kehren Sie sich nicht an mich!" (Fortsetzung folgt >
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