Die Staats-Zeitung .HarvtSvttvg, Pa Donnerstag, Sept. 14. 1876. Demokratische Nominativ?. Für Präsident: Samuel A. Tilde von New Stork. Für Vize-Präsident: Thomas A. Hendricks von Indiana. Demokratisches <s' l e k t o r a l - T i ck e t. Se ator ial - Elclto rcn. Eharlei R. Abtaten. l Sam-ikl B. W!l,on Repräscntativ - E l e k t o r e li. 1. Mobrrt N. Sdiif, 4>. Daniel D. Boa. 2. lUrorg R. Bctl. is. I. B. McTcHum. 5 Wm. v. Wrigdl. i. ff. W. Knor. 4. Tdomas E. ÄaSIUI. i?. John H Ndl 5. Zodn Moraa. 'w. Tb-mas^v-wc,. Cot. O.'gont. 2. Sebaßian Wimmcr. William K. Samt 21. Zamc I. HaSlkN. o. 0-eI L. Ligblner, 22. Jodn B. Guidiic. I. H. T. Trnmbaulr, 2:!. R. R. Gibson. li. o>co. H. Rowiand. n. David S. Mvirii. I!. Kodn Real-. R. B. Brown. 11. I. B. M-Tamanl. NN Tbo. W. Äravso. Bitten um Nachsicht. Durch eine 'mehrtägige Krankheit an das Bett gefes selt, sind wiranßcr Stande der heutige Nlimnicr nnsrc gewohnte Aufmerksam kcit zn schenken Wir bitte deßhalb m gütige Nachsicht irgend welcher Män gel die darin vorkomme. Wegen Krankheit sind wir genöthigt, unsern Bericht über das Eannslattcr' Volksfest in Philadelphia nnd mehrere andre Artikel, sowie den „Briefkasten" bis zur nächsten Nummer z verschieben. Die erhaltene Gelder jedoch erscheine in hcnligcr „Staatszcilnng". Wahlgesetze. Qimliswationcu eine Slinimqcicrs. Alle linscrc Leser sollte nachstehende Auszug ans den Wahlgesetzen beachte: Jeder Bürger, welcher das 21. Le bcnsjahr erreicht bat, ist zum Sliinmcn bei allen Wahle berechtigt, wenn er die nachstehenden Bcdiiignngc erfüllt hat: 1. Er muß wenigstens einen Monat vor dem Tage der Wabl Bürger der Ver. Staaten geworden sei. 2. Er muß ivcnigslcns ei Jahr oder, wenn er bereits früher cin gnalisicirtcr Wähler des Staate gewesen oder in demselben gebore ist, wenigstens die der Wahl mittelbar vorhergegangen sechs Monate im Staate, i dem er stimmen will, gewohnt habe. 0. In dem Wahlbezirke, in welchem er stimmen will, muß er wenigstens 2 Monate (anjtalt wie srühcr, lii Tage) vor der Wabl gewohnt habe. 4. Wenn er 21 Jahre alt oder aller ist, so muß er binnen 2 Jahren ein Staats- oder Counlv-Siencr bezahl! ha ben, welche ihm wenigstens zwei Mer natc vor der Wahl auferlegt und min bestens einen Monat vor der Wahl be zahlt worden sein muß. 5 Im Auslande geborene Bürger müssen mindestens i Monat vor der Wahl nalnrajisirl gewesen sein und nachweise können, daß sie den in -i 4 angegebenen Bcdingnngen entsprochen haben. Die diesjährige Wahl wird an.dem „Dienstag abgehalten werden, welcher ans den ersten Montag im No v c m b c r" folgt, also am 7. Novcin der. Alle diejenige Bürger, welche bei der nächsten Präsidentenwahl stimme wollen, habe demnach folgende Punkte zn beachte. Freitag, der 6. Oktober ist scr letzte Termin Zr Bezahlung der Steuern; wenn man des Stimmrechts nicht ver lustig gehen will. HaycS hat sür dir TonntagSsprrrc der Wcltansstcllniig gestimmt. Gegen de republikanischen Präsi dcntschasts- Eandidalen HaycS war die Beschuldigung erhoben worden, daß er als Vertreter des Staates Ohio in der Commission sür die Philadelphier Aus stellung den Antrag auf Schließung der selbe am Sonntag unterstützt habe. Dagegen wehrte sich die dcntschc rcpn blikanischc Parteiprcssc verzweifelt. Die „Freie Presse" von Vnsfalo behauptete, Hayes sei in der betreffenden Sitzung der Centennial-Eomnlission gar nicht zuge gen gewesen, sah sich aber bald genöthigt, einzugestehen, daß auch dieser Nothanker gerissen sei. Hören wir nun, was das Lincinua ti „Volksblatt," bekanntlich ei eilt schiedcncsHaycs-Blatt, über diese Fra ge zn sagen hat. Hier ist es: wir im vaufc Wahitm Jrcie cnl biermil dahin berichten, das! Ha,es wirk lich für dir Sonntagsspcrre stimm te." Soinit steht undcrrcpn - blikanischc Präsiden tschasts- Candidat Haycs ach dem .Ei g c stn ndn i se seiner cige- Freunde, dokumentarisch nachgewiesen als Sabbaths muckcr vor den dcntschnnicri schcn Stimm geb er. Wird das eine Begeisterung für den „liberalen Mann" erwecken! Die Berks Connty Fair findet diese Woche, voml2tcn bis Zinn löte (Frei tag Nachmittag) i Rcading statt.— Auch die Bcrklch Coniith (Virginia) Fair findet diese Woche in Martinsbnrg . statt. . Für Tilden nnd Hendricks. Herr E 1 ilHö ch st e r, ei hervorra gender deutscher Republikaner und cin ei friges Mitglied de nordanlcrikanischc Tnriierbliiidcs, zur Zeit in Chicago an sässig. hat sich in einem an die dortige „Illinois SlaalSzritnng" gerichteten Schreiben für Tilden und Hc n dricks erklärt. Diese Schreiben lautet wie folgt: ,Ai> dießedotlion dcr„lllioisStaats- Zeitung." Vielfach onfgeiordert, zn Gunsten der republikanischen Partei an dem bcvorstc hcndcil Wahlkoinpf Ibcil.znnchmcn, er taube ich mir, Ihnen Nachstehendes zur gefälligen Veröffentlichung milzitthcilen. Stets der republikanische Partei an gehörend, war ich irotz aller Ucbetsländc in dcrAdministralio nnsercr össcnltichen Angelegenheiten entschlossen, der Partei auch in diesem Jahre treu z bleiben, wenn es irgend möglich sei nnd och ein mal bei dem Versuche mitzuhelfen, die Partei und mit ihr die Regierimg durch sich selbst zn rcsormiren. Die Nomina tion dcsHerr Haycs in Eincinnali schien mir dazu kein Hinderniß, denn wenn auch Herr Haycs niemals für ei großes Licht angesehen wnrde, so ist doch die Ehren hasligkcit seines EharakterS nnangctaslct geblieben. Ich war cnischlossen sür Hayes nnd Wheelcr zn stimmen nnd mich an der Eauipagne activ zn belhciligcn. Allein Ereignisse, welche seil der Eonvcnlion so wobt innerhalb als außerhalb dcS Eon grcsscS stattfanden, battc meinen Ent schluß schon vor längerer Zeit zum Wan ke gebracht nnd hcnle habe ich mich cnl schiede, der republikanischen Partei Va jct zn sagen und sür bilden und Reform noch besten Kräften zn wirken. Es ist je dcnfallS eines Manncs würdiger, offen eine Irithnm einzugestehen nd ach der besseren Einsicht sodann zn bandeln, als anö falscher Scham das als recht Er kannte zn verleugnen, nur weil man nicht in de Ruf koinmcii möchte, seiner P a r tci untren geworden zn sein. Ich glaube beute, daß ich mich irrte, als ich an die Mögjichkeil der Reform innerhalb der republikanischen Partei selbst glaubte, nnd ich schäme mich dc> halb anch nicht, heute zn gcslchen, daß ich ach meiner jetzigen Ueberzeugung handeln, d. h. mich dein Eandidalen zuwende werde, von dessen Präsideittschosl allein ich das erwarte, was sür dos Wohl nnd Gcdei Heu unseres Adaptiv Vaterlandes noth wendig ist. Die Ereignisse, welche mich z dieser Wendung veranlassen, sind im Wcscitt lichcn die folgende: 1. Da Volum des Senats über das Sch u l-A i cu de mell l. Wenn ia bedenkt, daß der Blaiue schc Eulwuif die scsAmeiidcmeitts, das in ausgedehntester Weise die Befreiung der Schute von a> lein Sekte Einflüsse verlangt, von dem demokratischen Rrpräseulaulcuhaiisc bei nahe einstimmig angenommen wurde, daß aber dann die republikanische Ma jorität de Senates diesen Entwurf so amcndirlc, daß nnsercm Schul-System ei prölcslaittis.h christlicher, also ein un freier Ebaraüer ausgepräg! werden wür de, so kann man über die Tendenz der republikanische Partei in der Schnlfra gc nicht wohl mehr im Zweisei bleibe, naineittlich wen man das Votum nä her betrachtet. Sämmtliche Rcpnbtika er des Senats stimmten dafür, daß den Schulen cin christlich prolcslanlischerAn strich gegeben werde, sämnttlichc Demo kratc dagegen. Die Dcinokealcn ha ben durch ihr Votum bewiesen, daß sie die vallständigc Frcibeit der Schulen verfassungsmäßig sicker zu stellen wün schen, während es den Republikaner bei Leibe nicht Ernst mit bei Vlaiiic'- scheu Amendemeitt zur Vc>saffiig war. Sic wollten mir politisches Kapital an der Frggc schlagen, als sie aber sahen, daß die Demokraten Ernst machte, lic ßcn sie das Amendemeitt durchEdmunds' Zusatzaittrag dlstchfatlc, weil sie furch tclcn, durch Rnnabnic desselben allen pu ritanische Betbrüdern und Fanatikern, welche das Gros der Partei bilden, vor de Kops zn stoßen. Ich bin seit langen Jahren ei eisn gcS Mitglied de ordamerikanischc Turne,buiidcS und habe wiederum in New Htm als Delegat der hiesigen Turn gemeinde die Erncncrnng unserer Plat fornigcbttligi. Dieselbcverpflichtctmich, ans politischen, socialen nnd religiösen Gebiete iortichrilltich nnd freiheitlich zn wirken. Ich kaun nnd will daher cinc Partei nicht nnterslützc, welche in der höchste gesetzgebenden Behörde sich durch ein cinsiiininigcSßolnm ihrcsVcr lrclcr als die Rcpeasenlanlin de aggres siven Mnckcrthnms hingestellt hat. 2. Das „htnlige Hemd". Nichts ist widerlicher als die abermalige Her cinzielmng der alten Kriegsfeagc als ausschließliches „Paradcpscrd" dcS rc pnblikanischcn WalitkainpseS. Die letz le vier Jahre friedlicher Entwicklung im Süden —dieGräncllhale finden nur in republikanischen Earpctbag-Staale stall-sollten, zumal nach vollständiger Wiederherstellung des allen staatlichen Bcrhättnisses des Südens zn der Union, genügend gewesen sein, um die allen Kriegssingc sür immer zu begraben. Daß man aber doch wicdrr nichts hört, oIS „Rebellen", „Blut" n. s. w„ die allen Phrase, die >cho seil Jahre keine Bedeutung mehr l)abt. daß im icr wieder das „blutige Hemd" zum Parteipai--r erhoben wird, ist an und für sich widerlich genug. Geradezu cm vörend und dem Gcrechligkeilssimie wie der Freiheilsliebe in'S Gesicht schlagend,- ist jedoch die Grant'schc Armccordre, derznfotge abermals Militär in den Sü den gelegt werden soll, um unter Anlei tung dicnslwilligerßnndcSiiiarschällc die dortigen Wal.leu zu Knusten der repub likanische Partei zu beeinflussen. Wer sür diese brutale Vergewaltigung des Wahlrechts stimmen kann, der soll eS getrost thun. Ich könn cS nicht. 0. „Reform." Wer etwa gehofft hat, die Waht-Eainpagne werde in die Hände des besseren Elements der repub likanische Partei gelegt, um so den Rc formcrnst der Partei zn bestätigen, der hat sich bitter gcläuscht. ES sind dicscl ben Cliaiidlcr, Mario, Loga, Eonkling zc.. die das große Wort führen und de nen Herr Morton in seiner ncnlichcn grvßcnßcde imNaincn dcsHerrHayes die Versicherung geben durfte, daß sie cS sein würden, welche im Falle einer Haycs'icheii Präsidentschaft belohnt wei den mrde. Also einfach Fortsetzung de GranlismnS, wie Beibehaltung de jetzige Eivildicnstcs, der, wicHcrrMor lo sagt, der beste der Wettist, eine Fortsetzung der Herrschaft von Mittel mäßigkeiten. wie Bclknap, Robcso, Ehandlcr, Tyiier n s. w. Wer da vertragen kau, der soll für Hahcs nnd Whcetcr stimme. Ich kann nnd werde es nicht. Mit Hochachtung, Emil Hö ch st cr. Dir große Parade der lawS, welche am nächste Mittwoch, den 20. Dss., in Philadelphia stattfindet, verspricht ebenfalls eine große Affaire zu werde. Dir allrrbrste Antwort. Die beste Antwort welche wir je ans die Ansprüche der Grant-Partci hörten, gab letzthin cin einfacher schlichter deut scher Farmer in Illinois einem Repnbli koner, in Betreff einer Rede, die Earl Schurz z Gunsten des republikanische Eandidalen HayeS hielt. Der Farmer antwortete nämlich seinem Gegner: „Wurdet Istr, nachdem eine Heime se> Eiern sstsesseii, l'lff j'ie faul ssewerdeu liud, dadurch etwas besser kew ueu, wen chr eine neue Heuue auf die faulen Eier sehtet Der Man, an den obige Antwort und Frage erging, stand da wie verstei nert; cr konnte auch nicht ein einziges Wort erwiedern. Er wußte, doß die Henne (Graut) schon Jahrelang ans ih ren Eier kder Regierung) gesessen, bis sie jetzt saut sind, und daß eine neue Hcie uc (HahcS) diese faule Eier unmöglich besser könne, besonders wenn Lenke wie Morton, Ehandlcr, Belknap, Babcock, Butler nnd andre republikanische An sichrer am Ruder bleiben. Das Nest muß gänzlich ausgefegt, neue, frische Eier i ehrenhafte, tüchtige Männer) ein gesetzt, nnd ein erprobter Staatsmann (Tilden ans Ruder gesetzt werden, dann erst gibt cS wieder Wohlstand und Gedeihen im Lande. Cin kleiner Trost. Zum Trost der Republikaner haben wir zn melden, daß sie im Staat Ver. mont bei der Wahl in letzter Woche gc- Wonnen haben! Das sind glorreiche Nachrichten sür die armen Schlucker, denn sie befürchtete schon, doß sie in diesem Erzyänkcc Staat der noch ni c in a l S anders als republikanisch stimm te, verhaumntscht werden würde. O, ein; so grob sind die Demokrotcn noch nicht. Gerne wollen wir ihnen jene Staat, und auch Maine (wo die nächste Wahl stallfand) lassen, damit ihnen doch wenigste ein oder zwei Brocken übrig bleiben. Aber wir ralbe ihnen, nicht zn viel zn jiibitire, sonst möchten sie che lange ans ciücm andern Loch pfeifen müssen. Den siehe, bei der die jährigen Wahl erhielte die Rcpnbtika ner in Vermont eine Mehrheit von blos 20,724, während sie im Jahr 1068 eine Mehrheit von 27,22!, und in 1072 eine Mehrheit von 25,000 holten. In St AlboiiS, wo ihr Eandidat Whceler eu lieh eine Rede hielt, hatten dic Dcmokea teil 487 Stimme gegen 250 von der Wahl vorher, nd die Repnblikoncr an statt üttl wie bei der Wahl vorher, blos 747! Wen das Ding so sortgch, dann kann es noch kommen, daß selbst in Ver mont die Radikale che lange ihren Bündel schnüren müssen—Habt iln's verstanden, ihr Manlhctdcn? F-riichtcn rrpnblikanischcr Maßregel. I Eharlcston, Snd-Earolina fanden letzte Woche große Unruhen zwischen den schwarzen nd weißen Republikanern, nnd den weißen Demokraten sowie den Neger, die sich zur dcmokrotische Por te! bekennen. Mehrere Weißen nnd Ne ger wurden entweder gctödtet oder schwer verlest. Die geschah alles in Folge der Ordre des Do Eaineron, der angc ordnet hat, daß Soldaten nach den süd lichen Staaten versetzt werden sollen, mit dem elenden Porwand, daß ma eine freie Wahl dort verlange! Eine srcie Wahl! Daß sich Gott erbarme. Rein, das ig gelogen, Don Eaineron. Man will die Bürger des Südens zwin g c n, das republikanische Ticket zu stimmen, und sonst nicht. Da ist die freie Wahl die Eaineron will. Tanscichc der Neger wolle nicht mehr mit den Republika nern Hand in Hand gehe, sondern als freie Männer und nicht als Sklaven für die Demokraten stimmen, und da werden nun die übrigen niiwissendcn Neger von Eaineron nd seine Blut Hunden aufgehetzt, an ihren schwarze Brüdern sich zn rächen.—Pfui Schande. —Wird das nördliche Volk cS zugeben, daß diese niederträchtige Treibe der Radikalen länger geduldet ivird?—Er wachet, Bürger, che cS zn spät ist! Wir die Teutschen in de Tüdstaatc stimmen Herr Redsield, der südliche Eorrespon deut des republikanische „Ciucinnati Commercial," schreibt ans Alabama, welche Staat er speziell besuchte, m die Wahl z beobachte : „In Cntnian, Bionut Connty, best dct sich eine Colonic Deutscher, meistens aus Ohio, nnd ich nahm besonders In tcressc an den Wahlbcrichten ans diesem Connty, weil ich schcn wollte, wie Deut sche ans dem Norden in Alabama slim mcn würden. Das Resultat war: Für Houston (Demokrat) 104, für Woodruff (nnabh. Republikaner) 10 Stimmen; das ist eine Mehrheit von 0 z > für die Demokraten. Nu möchte ich wetten, daß nicht so viele von den Deutschen sür da demokratische Ticket gestimmt habe würden, wenn sie in Ohio geblieben wären. Weshalb thaten sie es hier? Weil Jeder, der Eigenthum j„ den Baumwoll-Staaten erwirbt, r die Wahl zwischen der Herrschaft Weißer und eiiicr Ncgcrherrschaft ha,, Es giebt kein Mittelweg. Unter der Herrschaft der Weiße ergeht es dem Staate am Besten. Das ist absolut nicht in Frage z stellen. Es giebt weniger Aufruhr, folglich weniger Verbrechen, weniger Beiteiiernng, weniger Unfähigkeit der Beamten nnd mehr Sicherheit für die Interesse der besitzenden Klasse. Des halb findet man nördliche und europäi sche Einwanderer in den Sndstaate, früher oder später fast ohne Ausnahme, ans der wcssicn Seite. Die Ausnahmen aber sind größtcnlheils Politiker." Charles Francis Adams ist von den Demokraten von Massachnsets als Gon vcriicnrscandidat ausgestellt worden. Das istzweifelhaft die beste Nomina tiv, die gemacht werde konnte. Sie wird freilich de Irländcr nicht sonder lich gefalle, aber die Demokraten in Massachusetts haben das gute Glück, nicht so absolut auf dieses Element an gewiesen z sei, als andere Staate. Falls och ei Teinperciizeandidat ans geslcllfwird, der diesen Theil des Bo inniS der republikanische Partei ent zieht, so ist Adams Erwählnng sehr wahrscheinlich. Das ist so eine rechte Ccntcnnial-Nominatioii. Möge sie gut ausschlagen! Tic Tcmokratc von Bcavcr Connty hallen nächsten Montag (den l-Bcn Scp tcmbcr) ihre Eonty-Eovcnlion (die Delegaten'!)! findet wie gewöhnlich am vorhergehenden Samstag statt), ninEan didalcn für die resp. Eoniily Aemter, welche bei der nächsten Wahl erwählt werden sollen, anfznslclle. Da die Radik.ttcn in Bcavcr Eonnty eine große Mehrheit habe, so läßt sich von dorther nicht viel Gnies sür die Dcmokralc erwarte. Allein das elen de Treiben jener Partei, die nicdcrträch ligt, lügenhafte Briefe, welche der frü here radikale Schaskopf, Senator R - t a li, seit cinigcr Zeit aS Deutschland schreibt, in welche cr die Dcittschc Na tion ans hnndsgcnicinslc verschmäht, hat unter den Demokeatcn, und beson der unter den Deutschen jene EonnlyS dicgrößtcEnlrüslnngwachgerufen. Sic sind entschlossen, bei der nächsten Wahl als freie Männer auszutreten, die Par tcifcsscln abzuschütteln, nd da demo kratische Ticket zn stimmen. —Möge die Dcinokralic auch in dein radikalen Vca ver den Sieg davon tragen, nnd im !rinniph ihre Eandidalen erwähle. Teutsche Redner. Noch nie haben nnsrc deutsche Adop tivbürgcr bei einem Wahlkampsc so re gen Antheil genommen als in dem gc gcnwärtigcn. Ucbcrall im ganzen La de rüsten sie sich zum Kampfe nnd trete mulhig nnd Sicgcsgcwiß in die Demo kratische Reih. unter das Tilde nnd Hendricks Banner. Noch nie habe so viele Deutsche sich als Redner dargcthan als gerade jetzt. In Nord. Süd, Ost nnd West verkündigen nd vertheidige sie die wahre Demokratischen Prinzi pie vor dem Volke. Um liniern Lesern eine Gelegenheit zn geben die Name der Deutschen Redner kennen zn lernen, führen wir folgende Heric an : H. C. Brockmeycr, Candidat sür Licnt.- Governör von Missouri; Friedrich Do ne r von Wisconsin ; E r-Gov. Gst a v Kö r c r von Illinois; E d in n d lüs s e von Chicago. liis., (Schwager de „ausgespielten" Carl Schurz); Aug st T hie nie vonClc vclaud, Ohio ; Ol' oDressel von ColnmbnS, O.; Achtb. Emil Rothe von Eincinnali, O.; Hr. Dorshei - in c r nnd Hr. M a g n n S G r o ß von New Stork, und viele Andere hervorra gende Männer. Also, mulhig vor wärt, Demokraten nnd Liberal Repu blikaner ! Der Sieg ist gewiß. Cinc komischc Stumpgcschichte. Ein seltsames Zwicgcspan tauchte unlängst in Snmmcrfield, St. Clair Caniity, Illinois, ans. ES war der alte Herker und ein Melhodistcuprcdigcr, Na mens I. W. Phillips. Augenzeuge erzählen über die Versammlung nun da Folgende - Herr Herker sprach zuerst in deutscher Sprache nd stellte unter An dcrcni den demokratische Bicc-Präsi dcnlschaklS Candidatcn Thomas A. Hen dricks IS einen verbissene Temperenz ler nnd fanatische Wasscrsnnpel hin, der zur Zeit der Vctsenche niit Hochge nuß um die Bethezcn hcrnmgcschwän zelt sei . s. w.— Ehrw. Phillips, der kein Deutsch versteht nnd nicht wußte, waS Herker gesagt hatte, hielt darauf cinc cugliche Tcmpcrcnzprcdigt der ge diegensten Sorte, im Laufe derer cr auch erklärte, daß die Demokraten durch die Bank Sössel seien und Tcmpcrcnz nr in der republikanische Partei ge deihe. Wenn man in ein Wirthshaus gehe nd Männer an der Baar stehen so könne man Gift darauf nehmen, daß man Demokraten vor sich habe. Col. Heckcr soll fnchStensclSwild gewesen sein über die Art und Weise, in welcher Bruder Phillips ihm de Wind ans deSegel nahm, während dcrContrast zwischen beiden Reden natürlich äußerst erheiternd ans die Anwesende wirkte. Und noch mehr Hülse. Auch der „Nord-lowa Herold," bis her Haycs nd Whcclcr. ist z der Uc berzcngnng gelangt, daß an der republi kanischen Partei Hopfen nd Malz ver loren sei, nd erklärt sich in seiner lrtz tcn Nummer sür Tilde, He - dricks und Reform. In kurzer Erklärung der seinem Entschlüsse folgt, schließt er mit folgende Worten : „Der Ruf, welchen sich Samuel I. Tilden als Reformer errungen Hot, bie tet nnS genügende Sicherheit, daß er im Falte seiner Erwählnng zum Präsiden Icn auch in dieser Stellung seine hervor ragende Eigenschaften zum Beste des Kindes verwerthen wird. Wir werden deshalb, soweit es in unsercn Kräfte steht, der Erwählnng Tilden's allen möglichen Vorschub leisten." Gin prominenter Republikaner in Waschington hat mehrere Briese von seinen Freunde in Ohio nd Indiana erhalten, denen zufolge in beißen Staa ten starke Aussicht vorhandcnpsl, daßdic Wahl z Gunsten der Demokraten aus -fallen werde, wenn nicht sofort etwas gethan würde, um eine Wendung in der öffenstichcn Meinung hcrvorznbrin gen. Die Deutsche sind beinahe ein stimmig für Tilden nndßcform und lasse sich durch keine Versprechun gen der Republikaner irre mache. Eitting Bull ist also doch entkommen. Er hat sich mit einem Theil seiner Heer deschaar nordwärts gewendet und wahr scheinlich die Grenze überschritte, und im amerikanisch-britische Gebiet Zu flucht gesucht. Der andere Theil, wahr scheinlich ans Agentur-Indianer beste hend, entwich in südlicher Richtung nd verschwindet vermuthlich in verschiede ne Agenturen. Die Armee hat zur Zeit keine Gelegenheit, Heldenthaten zu verrichten, nnd dcr Fcldzng kann als be endet betrachlct werden Was ein Cditor ist. Ein Editor wird beschrieben, als eine Person von fehlcrhaslem Gedächtniß, der allerhand grammatikalische Irrthümer nnd Druck fehler übersieht nd dem 25,000 Pcrso neu beständig auflauern, um ihn in sei ncn Fehlern zn verfangen, ein Mann voller Sorgen nnd Kummer, der schlecht belohnt nnd wenig geachtet und außer dem och von Solchen beneidet wird, die durch ihn zu hohen Ehrenstcllcn und j Reichthum empor gearbeitet worden sind. Ter Schwindler Tweed wieder rin llrsangc. Wm. M. Tweed, welcher durch Ver anlassung des Gov. Tijdcii von New Aork wegen Betrug verhaftet, und ach der Jail jener Stadt abgeführt worden war, von da aber entwischte, ist laut Nachrichten au London am Btcn Die se in Madrid, Spanien, wieder cingc fangen worden. ES Ivird nicht näher gemeldet, durch wen, oder ans welche Anklage hin diese Verhaftung vorge nominell wnrde. Wie cS aber Verlan tet. so kann cr nicht ausgeliefert iverdrn, da die Vereinigten Staaten .SHarkcy'S AnSlicfcrnng nicht erwirke konnte, nachdem cr ans spanisches Gebiet ent kommen war. Custrr's letzter Kamps von einem Au genzeuge geschildert. M i 11 cap 0 liS, Mi ,8. Sept. Die hiesigen Blätter „Pionecr'Picß" nnd „Tribune" veröffentliche den Be richt ciiics alle Trappers Namens Rid gcly, welcher behauptet, sich während der Schlacht, in welcher Enslcr seinen !od fand, als Gefangener in Silling Bull Lager a'nfgchalle nnd die Schlacht in allen Eiz> lnhcile mit an gesehen zn haben. Wie er behauptet, hatte Silttiig Bull seine Indianer nicht zusammengezogen, nm die Weiße zn bekäinpfeii, sondern nm die Goldgräber ans den Black Hill zn verjagen. Bor Enslees' Angriff hallen berittene Knud schafn r der Indianer jede Bewegung der Truppen genau beobachtet nnd dieNaeh richt, daß sich die letztere in kleinere Ab lhcilnngcn auflösten, erregte große In-' bei Itter den Wilden. Hiitterhallc wurde sofort in Stand gesetzt und die Indianer machten sich ans den Angriff bereit. Ihr Lager wnrde durch cinc Felswand getheilt, welche an einem En de bis zum Rosehnd Fliiß verlief nnd i gerader Richtung nach einer der Fürthen im Fluß, durch welche man vom jensei tigen Ufer zum Lager gelangen konnte, nnd nach dieser Stelle wnrde Enstcr durch die Fährten der Indianer gebracht. Durch ihr Felswand wurde da Lager in zwei Hälften getheilt, von denen die größere versteckt war Eusler richtete seinen Angriff ans die kleinere Abthei lung und fand gleich daraus ts!)i> bis 260i> Indianer in voller Sehlochtord ng sich gegenüber stellen. Jede Vc lvegnng der letztere!! wurde mit mili tärischer Präcision onsgcsührl. Rid gel erzählt, er habe am Abhang de Hügel gestanden nnd eine Uebersicht der ganzen Schlacht gchal't, welche kaum I) Metten von ibm entfernt sich abspieltg. Enstcr begann die Schlacht in dir Schlucht in der Nähe des Flusse nnd mehr als die Hälfte seiner Leute schienen beim ersten Feuer gefallen zu sein oder die Pscrdv- verloren zn haben. Dan zogen sich die Truppen zurück und wnr den mit furchtbarer Sichcihett nnd Schnelle niedergeschossen. Der com moiidircndc Offizier fiel während de Kampscs vom Pferde nd nach kam einer Stunde war alles vorüber. Nach dem Enslcr's Truppen niedergemacht worden waren, kehrten die Indianer mit sechs gefangene Soldaten nach dem La ger zurück, wo über ihren Erfolg der wildeste Jubel anSbroch. Die Gefan genen wurde an einem Scheiterhaufen inmitten dcS Dorfes gebunden und ver - braniit. Während sie sich in den Flam icn wände, schössen die Knaben der Wilden glühendheiße Pfeile in die znk kcndcn Körper der Gcinarlertcn, bis der Tod die Unglücklichen erlöste. Sitling Bull erzählte ach der Schlacht, cr habe eine Menge Soldaten nd eine General umgebracht, doch wisse cr nicht, wer der letztere gewesen sei. Die Cgnows hat tc sich niiterdcsscn mit Messern bewaff net nnd plünderte nnd verst imniilleii die Leichen der Gefallenen. Während die Gefangenen verbrannt wurden, wur de die Aufmerksamkeit der Indianer von einer Trnppcninacht—Wahlschein lich Rcnos—i Anspruch genonkMcn, die gegen 2 Uhr Nachmittags da Lager am niitcru Ende angriff. Erst am Abend kehrten die Indianer zurück nnd erzählte, die Soldaten hätten wie wah re Teufel gekämpft. Zweimal seien sie ziirückgetriebeil worden, woraus sie sich hinter nufgehänftcii Steinen verschanz ten nd de Angriff der Indianer zu rückscylngcn. Von ihre Verlusten woll le die Indianer nicht sagen. Ncno hat mehr Indianer gctödtet. als Enstcr. der in der Mitte der Schlacht siel. Die dem Kampf folgende Nacht wurde von de Indianern i tollem Jubel ver bracht, wobei viele sich an dem Whiskey berauschte, den sie den gclödtclcn Sol baten abgenommen hatten. Während der stlacht bewachten einige Weiber die Gefangenen, nnd da dieselben cinschlie fen, so bcwcrkstcUigtcn Ridgcly nnd zwei Andere ihn Flucht nnd erreichte nach vielen Mühen nd Beschwerde Fort Abcrcrombic, von wo Ridgcly hier herkam. Er beschreibt Sitling Bult IS einen Halbblnt-liidiancr, von ricsi gcm Körperbau und nngcwöhnlichcr gcisliger'Bcgabnttg. Blutige Niederlage der Türke in Monrtrncgro. L ond 0 n, Sept. 11. —Der „Times" wird in einer Spezial-Dcpcschc ansCct tiiige, Monctcnegro, berichtet; „Derwisch Pascha bcrschriltaiiiMit ivoch die Zcta nd Moratscha. wurde aber zurückgeworfen, wobei cin Theil sei ner Leute von dem rcttirircndc An griffS-Eorps abgeschnitten nnd ans die fclsnmschlosscnc, durch den Zusammen sinß.dcr beiden Ströme gebildete Land spitze getrieben wurde, i der sich cin fürchterlicher Kamps entspaiizi. 800 Türken wurden niedergemetzelt und mehr als I.oau kamen im Wasser nm. Dir Montenegriner verloren 066 Mann. Die türkische Arlillcric, welche am ent gegengesetzten Usce postirt war, iii den Uebcrgavg zn decken, erwies sich als machtlos." Pari s, 16. Sept. —ES wird hier berichtet, daß die Pforte einen zwanzig teigige Waffenstillstand abgeschlossen hat. Ans einen zwcitmonatlichcn Was fcnsiillstand wollte sie nicht eingehen, da die militärische Situation darunter lei den würde. Großes Fcncr in CrntenniaUiillc. Verlust über 8156,666. An der Elm Avenue in Philadelphia gegenüber dem Haupt - AnSstcNnngs- Gebäude d Maschine Halle, ist be kaiinllich während der letzten Monate ein ganz ener Ltadtlheil plötzlich aS der Erde eiilstandcn, welcher gewöhnlich Eciitenuialvillc. oder auch „Shanty town," genannt wurde, weil die Mehr zahl der Gebäude entweder ganz oder zum größten Zheil ans Holz aufgeführt waren. Schon lange hallen sowohl die Zeitungen, als anch Vorübergehende die Befürchtung ausgesprochen, daß dort cinmol cin F-cncr ansbrcchcu würde, welches größere Dimensionen annchincii nnd bedeutenden Schaden verursache. Diese Pcsürchtnnge haben sich am Samstag Nachmittag als richtig erwic sen, denn innerhalb von zwei Stunden wnrde eine große Anzohl dieser Bretter- Gebäude, darunter inehrcrc an Back steinen erbaute Holet cin Raub der Flammen. An der westlichen Eckender Viola Straße nnd Elm Avenue stand ei gelb angcslt'ichenesHolzqcbände, welches fru her als Zabarks und Eigarren Geschäft hcnntzt woiden war. Da cS sich aber nicht bezahlte, holte der Eigenthümer dosselbe an einen gewissen E. D. Mur phy verniiclhcl nd dieser Halle vor we nigen Tage dort erst cin Anstern-Gc schäst eröffnet In diesem Geschäft brach am letzten Sanislag Nachmittag cht 4) Uhr dadurch Feuer an, daß rtncr der Köche flüssiges Fett zum Braten von Austern in cinc glühende Pfanne goß, welche dadurch in Brand gcriclh. Die Flaminrn schlugen hoch ans bis zur Decke, doch würde ion jeden weiteren Schaden verhütet haben lönncn, wen man einen Lappe ans die Pfanne ge worfen und dadurch die Flamme erstickt hätte. Der Koch verlor indessen die Fassung nnd lief davon nnd cinc Minu te später züngelten bereits die Floinmc ans dem Dache des Gebäudes. Die Flammen griffen mit großer Schnelligkeit noch allen Seile nm sich, wnrde aber hauptsächlich durch einen starke Nord Wind nach den zu der Schützcnhallc gehörende Baute ge trieben. Bon da ergriffen die Flamme die anstoßende Barbicrstnbc von V. Becker und da die Ecntcniiial Schützcn-Hallc, sowie ErawfordS Moi Ha, einen gro ße Trink nd Eoncert-Talon a dcr Etin Ave. Das Feuer fand an dem Irockencn Holze dieser Gebäude so an ßerordciitlichc Nahrung, daß in wenigc Minuten dieselben völlig in Flainmcii standen. Unter de Gäste der Hotel benschtc eine große Aufregung. Viele derselbe ergriffe die Flucht und warfen ikr Gc päck aus den Fenstern, um cS zu rette. Bald waren die Bctinont nnd die Elm Ave. durch Möbel nnd Gepäckstücke vcrbarricadii t, so daß dieEikeybahn-Cars nicht zu fahre vermocht.. Im Globc Hotel sollte ein großes Dinner der California Pioniere slatlsin den. Während man bei der Snppc saß, brach das Feuer ans und bald war die Tafel verlassen. Viele Besucher der Ausstellung klet terten ans das Dach dcS Hauptgebäudes um von dort das furchtbar schöne Zetta spiel zu sehen, und konnten nr mit gro ßer Mühe durch die AuSslellnngS-Poli zei cnlsernl- werden. Der Verlust bei dem Brande wurde auf Sls,ittii> geschätzt, kann aber erst nach einig. aagen, wenn sich die Ge müther etwas beruhigt habe, genau er mittelt werde. Bremen. Ein sonderbares Gerücht kommt ans Bremerhaven. Demnach soll der wiedereingcsangene Lithograph Brenncis, welcher sich bekanntlich durch falsche Wecbsel Geld verschaffte, bei der Polizei die Aussage gemach! habe, daß dort eine Falschmünzcrcigeicllschast, mit der er in Berbindnng gestanden habe, eristire. Seine Milschntdige hätten ihm Gift ach der Schweiz geschickt, mit der Benicrtung, daß cr.es einnehme möge. Er würde zwar darnach erkran ken, aber dann i ein Hospital gebracht und sein HcrlranSport dadurch verzö gcrt werden, in Folge dessen sie Zeit ge wännen, ihn zu hefreien. Die von ihm geiianiile Mitschuldige solle bereits gefänglich eingezogen sein. Man sott auch eine Presse nnd eine Form zur Herstellung von >m> Marksetietinm gc funden haben. An der letzten soll zur Botlcndnttg nur och eine Kleinigkeit gefehlt haben. Lripzig. Unsere Stadt hat einen schweren Verlust erlitte. Vurgcrmci stcr Dr. Carl Koch ist am 14. August gestorben. Das „Tagblatt nennt den Verlust eine fast nersetzlichc. - Der Verewigte hat i einem Zeiträume von beinahe drei Jahrzehnte an der Spitze unseres Gemeinwesens eine Wirksamkeit entfallet, so brssernd und belebend, so vielfach en- und ningcstaltcnd in allen Zweigen des städtischen Lebens nd Steedens, wie keinem seiner vielen Vor gängen nachgerühmt werden kaun. Die herrlichste Anerkennung alter dieser Tu gcnöcn nnd Verdienste kam vor 0 Jah ren zum öffentlichen Ausdruck, als der Verewigte (am 10. Mai 1870 sei 25 jähriges Amlsjnbilänm feierte nnd von allen Seite die schnicichclh 'flcstcn Ova tionen entgegenzunehmen hatte. Darmstadt. Gutem Vernehme nach soll der Wassernoth der hessische Rhcinortc in der Weise gesteuert werden, daß der Staat das gcsammle Damm banwcstn in Verwaltung nd Aufsicht nimmt gegen Rcparirnng der betreffen de Kosten ans die Gemeinden. Um bau und Ncuanlagt sollen in kürzester Frist in Augriff genommen werden. Dem beschädigten Privatbesitz, der na mentlich durch das langsame Fallen den Wassers an Obstbäumen und nieder ge legenen Weingärten starken Verlusten ausgesetzt ist, soll durch eine allgemeine Kollekte aufgeholfen werden. Es waren zu diesem Zwecke in den letzten Tagen die Bürgermeister der Provinz' Rhein- Hessen vom ProvinzialdirektorDr. Gold mann zn einer Confercnz nach Mainz berufen worden. Gco. Smith, der berühmte Orienta list und Archäologe, ist am 5. Sept. in London, England, gestorben. D'ic großen Hcrbst-Manövrc der Ar mee finde in diesem Monat in Deutsch land statt. Loialc Acu'.gkeUcn. Lantaöter, Pa. Donner st a g, Sept. 14. 1876. Demokratisches County-Tickrt: Georg Naiima. Stilal (10- Distrikt.) Robert Montgomcry. (l t. Distrikt.) James M. Dniilap. GrstSgcbung Stadt: I. L. Steinmetz. GrstSgrbuno (Öderes End.) John L. Brandt, John H. DcHavcii, Jakob N. Long. - Arstsgedung (Unteres End.) John D. Borland. D. M. Klinc. James P. Marsh. B. F. Davis. Wm. McEomscy. Ioh L. Lialhiicr, Bejami Worlman. Gro. H. Erisma. Adam Dietrich. (Corresponden; aus Lanraster Connty > L a n ca sie r, Pa.. Sev>, H. 1876. Liebe „Staalszciliiiig!" Die Politik fängt an, .unter de Leu ten zn gährcii und z treibe. Sogar die Laiigsamc nd Halbbliiidc sangen an zn sehen, nnd überall harret man mit Sehnsucht de Messias der Union, der die Arbeitslose, die leeren Kousläden, die ledigen liingfraucn selig lachen soll. Natürlich denkt ma nicht an den Sol dat von Ohio, sondern an de Staats mann von New Nock, an „Onkel Säi," nnd ich versichere Sic, wenn die Deine kratcn überall so thälig sind, wie in dem radikale ManlwnrsSncst Lancastcr, so kann da Wahlecsitttal nicht zweifelhaft sein. Fast jeden Abend versammeln sich die Campagne Elnbs der einzelnen Ward, und Samstag gewöhnlich alle Ward ElilbS im Eciitralzimmcr, gegen über dem I>> . Whitcsidc i der Ost King Straße, und nnscre tüchtige lokalen Redner sorgen dafür, daß cS den nach Hundcrtc zählende Zuhörern nicht an Unterhaltung fehlt. Natürlich biete unsere Graittiancr Alle auf, m auch Leben in ihr Geschäft zn bringe. Leider sind die Besitzer der Wirthshäuser in den einzelnen Ward nicht immer Glaubens- nnd GcsinnnngS genossen, nd so kam cö letzte Woche, daß das Hauplqnartier deRepublikanischen Eainpagne Elnbs der stcn Ward in dos Manor Hotel, in der erste Ward, ver legt wurde. Die alten Musikmeister, welche die „Licdcrkranz-Halle" an der Wand ziere, mögen nicht wenig über diese Eindringlinge am letzten Sams tag Abend erschrocken gewesen sein. Daß übrigens die „Licdcrkeänzlcr"'sich zum Hayes bekehrt haben, wie behauptet wird, ist cinc grobe Unwahrheit. Sic sind, soweit sie Stiimngcbee und Wähler sind, lauter „Tilden Leute." Ihr Correspondent hatte die Freude, SaS wcrthvolle Geschenk in Augenschein z nehmen, welches der ehrwürdige Sängcrgrcis nndSlcnbciipatriarch Fritz, Vornamc Hohler, von Harrisburg, dem Hrn. W. R. als leeren Achtnngsbcwcis neulich zum Geschenk machte. Es ist jetzt cinbalsamirt und wird nur bei be sondere Gelegenheiten gezeigt. Die feierliche Einweihung des Aus baues der deutschen rcformirien Johan nes Kirche dahicr findet nächste Sonn tag statt, nicht letzte Sonntag, wie die „Laterne" ihre Leser glaube machen wollte. Pastor Dahlmann, von Phila delphia, sowie Prof. Stahr nd Pastor Schumacher von hier, werde den Pre diger der Gemeinde, Pastor Kalling, bei der Einweihung assistier. Der Dcniokratischc Central Club un serer Stadl hat an seinem Hauptquar tier a der Ost King Straße ei schönes, großes Transparent angebracht, das sehr schöne Porträts von Tilden nd Hcnd ricks und die Aufschrift „Tilden, Hend ricks nnd Reform" aufweist, und am Samstag Abend zum erste Male illii minirt ward. Es ist ein Schrecken für den Conrthans Ring. Apropos Ring--was dcnkc Sie von dem FlcischlicfernngSschwindcl un serer Gcfängnißinspcktorcn? Diesclbe schriebcn Angebote für Lieferung des Fleisches für das Conntygefäiigniß ans, die am 16. August eröffnet wurde. John Cnrlcy war der niederste Bieter, dann kam Ed. Trißlcr nd dann erst Mnsser- John Curley kam nicht zn den Bedingungen ans, d. h. er ermangelte die nöthige Cantio zn stellen, woraus drei der Inspektoren den Trißlcr überspran gen m den Contrakt dem Mnsser ga ben, der sein Fleisch von dem notorischen Ringlcitcr Lcvi Scnscnig bezicht. Die ehrlichen Glieder derGefängiiißinspekto ren Bitncr, Trout und Hcrschcy weigerten sich übrigens, diesem Schwin del beizustimmen, nd so ist vorläufig noch kein Contrakt für die Wintcrmona tc abgeschlossen. Achnlich, wie i der Conntyverwal tung, gcht-s auch in der Stadtverwal tung her. Von 516.666. welche dem Straßen-Committce am 1. Juni für Reparatur, neue Anlagen n.'s. w. über wiese wurde, sind zur Zeit noch 85.87 in der Stadtkasse, und viele Straßen bcitcr sind seit Wochen gar nicht bezahlt. Und das Meiste der genannten Sum me ist auf Verbesserung vonAlleys nnd Straßen vor nd hinter den Häusern von republikanischen Stadträthcn ver wendet worden! Und doch giebt cS Leute, die noch immer geduldig still schweigen zn solchen Schlechtigkeiten. R-r-r, ein anderes Bild ! Ei Seiltänzer mit einem hölzernen Bei übte letzten Freitag und Samstag seine brodlose Kunst ans einem in der Nord Queen Straße gespannten Seile aus, und trug einen kleinen Ofen bei sich, auf de, cr in luftiger Höhe Eier backte, die cr dann verzehrte. Große und kleine Kinder bildete sein zahlreiche Publikum. Gleichzeitig mit den Odd FeUoiv ver anstallct der hiesige „Männcrchor" nach stci, Mittwoch eine Ezcnrsio ach Phi ladclphia nd verspricht sich viel Ange nehmes von der Ecntenilial Sänger fahrt. Ein Eisenbahnunfall betraf am SamStag Morgen nahe Ehristiana de HarriSlnirg Erpreßzng. in Folge dcS Zerbrechen eines Lvcomvtivradcs. Die Locomotivc, der Gepäck- und der vorderste Passagicrwagc sprangen vom Gleise über de 6 Fuß hohe Eisenbahn dämm i ein Wiescnfcld. Doch wnrde keiner der zahlreichen Passagiere verletzt, nd das einzige Unangenehme war der freiwillige Anfenthalt in der schönen Natur, bis der nächste Philadelphia Zug die wartenden Ercnrsionistc erlöste. Ioh Johnson, Sohn de Küsters Pe tcr Johnson, der unlängst in Shamoki durch einen Sturz ans dem Kirchlhnrm so schwer verletzt wurde, lebt zwar och, jedoch ohne gegründete Hoffnung auf Wiederherstellung. Bei dem Königsschießen des „Ger niania SchützeiivcrtinS" in letzter Woche errang Hr. Wilhelm Röhm vom Union Hotel, den Königsprcis nnd da mit de Königstitel ans ei Jahr. Hof fentlich wird seine Herrschaft friedlich d ziim Wohl seiner Unterthanen aus fallen. Schade ist es nr, daß der Schützcnvcrein nicht stärker ist. nnd daß auch selbst niitcr de wcnigcn Glieder die Zwietracht nicht verbannt werde kann leider füge wir hinzu, in Fol ge von Hetzereien nnd Klatschereien von vutlülors, .UcbrigcnS freut es nnS, zn vernehme, daß wieder 4 neue tüchtige Mitglieder vorgeschlagen sind, nnd daß och mehr in Aussicht stehe. Die denwkrotischc Massrnvcisamm liitig in Kohlhauscs Wirthschaft, am Samstag Abend wargrandiös und eben so die am Abend zuvor ans Schönber ger Pork abgehaltene. E o n est o ga. Gratulire.—Der Lankastcr "lotet- eine der beste nnd tüchtig sten demokeatischen Blätter dieses Lan des, begann letzten Freitag sei dreizehn tes Gebnrlsscst.—Wir gralntiren. Neuer Hopsen.— Wie der Lankastcr "tvtelli--eneor" inetdlt, habe die Her ren L. Kna p p nnd E Köhler von daselbst, bereits nenen Hopsen erhalten, der anSdrücklich sür sir von Hrn. E. G. Hatzfeld i New Stork zum Braue ge kauft wnrde. Demokratische Clubs. In keiner Stadt ud Connty sind unsre demokra tischen Freunde emsiger als in Lankasicr City und Connty. In Lankastcr fin de beinahe jede Abend in der einen oder anderen Ward Versammlungen statt, die sehr gut besucht werde. Auch in Mariella wurde dieser Tage ein demokratischer Club organisirt, mit folgenden Herren als Beamten: Fried rich Manlick, Prändent; L. H. Hnghcs, Eon. Schickelanz und Christ. Knhnlc, Vizc-Präsidcntc ; und Em. Engwicht, Sekretär, lauter vortreffliche Männer, denen es Ernst ist, die gute Sache zn de fördern.—lm westlichen Ende von Ma riella wnrde ein Hickory Frcihcitsbanm aufgcstelll, welcher!>o Fuß laug ist. Z der That, in allen Ecken nnd Enden des ConntyS nnd der Stadt Lankastcr erhe ben sich FrciheitSbättine, zum Acrgcr nnd Trotz der radikalen Hohlköpfe. Am Dienstag wnrde ei andrer Frei hcitsbanm an dcr Middlc und Rockland Straße in Lankastcr anfgeslcllt. Zn bemerke ist noch, daß der Achtb. Morrow Lt. Lowry von Eric, von jeher einer der eifrigsten Republikaner, der aber jetzt sür Tilden und Hendricks ist, gcgemväriig demokratische Reden in La kastcr hält. Das Volk ist erwacht, nnd es wird bei der nächsten Novembmvahl ein solches VerdamninngSnilheil gegen die radikale Schandwirlhschaft nnd Schwindler abgeben, daß die ganze Baude sich wie Spreu nach alle vier Winden zerstreut. Auf, Demokraten nd eonscrvaliv Republikaner! Noch ist Rettung sür die Union vorhanden. Roch haben wir Hoffnung, daß das Panier der Freiheit, Redlichkeit und Treue auch fernerhin über unser Häupter wehe wird. Gehet miithig voran, ein heitrer Mor gen bricht herein. Schon dämmert das Morgenroth, das den frohen Jubcltag verkündet, an welchem es heißen wird; „Frohlocke Volk, denn Deine Banner träger—Tilden nnd Hendricks—haben de Sieg davongetragen. Es lebe die Freiheit nnd die Union!" Schändlich.—Hrn. Enoch Paßmore von Teras, Lankastcr Connty wurden letzthin zwei wcrlhvollc Kühe durch ir gend eine elende Schurken vergiftet. Hr. P. hat wohl Verdacht auf einen Man, atiein cS fehlen ihm bis jetzt noch die nöthigen Beweise. Wir hoffen, daß es ihm gelinge möge, den ruchlose Thäter zn erwischen. Wichtig sür Großhändler in Li quor.—Zufolge der Acte vom 15. Au gust 1876 werden nach dem 25. vorigen Monats oder sobald darnach, als die neue Stempel beim Collcktor eintref fen, die Pflichten der „Gangers" aufhö re. Das neue System bestimmt, daß die Liqnorhändlcr die Stempel vom Eollcktor gegen eine gehörig ausgefüllte Anweisung kaufen und selbst aufkleben. Bei der Ausladung eines Fahrzeuges mit Sprengstoffes, welche in submari nen Mine im „Hell Gate" zu Ncwyork zur Verwendung kommen sollten, ereig nete sich in letzter Woche eine schreckliche Ezplosio, wobei vier Männer gctödtet und sieben schwer perwundct wnrde. Jeder Mensch, wo er auch steht, er steht ungeahnt ans einer Höhe, wo er die Gräber nicht sieht. Sähe man sie im mer, es gäbe keine Arbeit in der Welt nnd keinen Gesang.
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