Dir Alaats Mllig - , -r v l?Ner, Herausgebt', Hßarrisvnrk. Pa. Don > cr st ag, Juli 13, 1870, Demokratische Romiaatioaen. Für P r äsident: Samuel Z. Tlltze von New Jork, Für Vize-Präsidcnt: Thomas A. Hendricks von Indiana, Demokratisches Elekt oral-Ticket. Sen atorial-Elektoren. Harle, uckaiew. I Saei . N Repräsentativ-Elektorcn. 1. Roden 0. Sdeif. D. >. 2. eo.g R. Be°. I, Z., Z, Wm. H. WNgdi- ! >- g , Thom-S .'v-dNll, ". I°d UHI,. d. Jodn oeaa. l >, Thomas °iee. o 3°da . R°>->s°. zg' e"ogi?nÄme, ' wich-m K°.°S-wI, 2>! LameS I. H-Slen. . Joel L. Sigdmee. ZT-. Jod . G-'h'ie. 10, H, T, T'UMdaun, 2. R. ?-^bkn. 11, Seo, H, Rowiaad, 2. vaid. Msirl. 12, Höh R-alon 2S, R, v, Brown, IZ. I, , M-am->I. 2, Tho, w, Gr,so. 27. Benjamin S- Moni. Dir Sonntagßmuiker habe in Phi ladelphia gesiegt, indem die Centcnnial- Commissärc beschlossen, die Ausstellung am Sonntag geschlossen zu halten! Well, waö nun? Na, da wäre nicht besser, als die Herren Commissäre in eine EselShant zn stecken. u"d sie dem großen Schowwcister Barnum zu iiber geben. Au Washington kommt die Nachricht, daß Hr, Blaine, gewesener Präsidentschafts-Candidat der Republikaner, seinen Sitz im Congreß niedergelegt habe, da er vom Governör des Staate Maine als Ver. Staaten Senator ernannt wurde. Ferne,, daß Senator Morriil von Maine die Stelle als Ver. Staaten Schatzmeister angenommen hat. Gov. Hartranst von der Hitze über wältigt. Am Samstag Nachmittag wurde Go vernör Hartranst an der Chestnut Stra ße in Philadelphia dermaßen von der Hitze überwältigt, daß man ihn ach dem Quartier dcS Gcn. Latta bringen muß te, wo er längere Zeit in bewußtlosem Zustande lag. Durch Eingeben nöthi ger Stimulanzen, erholte er sich jedoch wieder, so daß er gegen Abend nach sei nem Quartier gebracht werden konnte. Tod eine Lokal-Redakteur. Hr. Carl H. Rohleder, bisher einer der Lokal-Redakteure des „Pittsburger FreiheitSfreundeS," starb plötzlich am Sonntag Morgen in einer Wohnung in Allcgheny City. Der Verstorbene soll ein sehr braver und fleißiger junger Man gewesen sein, und genoß das ollste Zutrauen seiner Prinzipalen.— Er starb im Alter von nur 34 lahren, und hinterläßt eine tiefgebeugte Gattin nebst 3 kleine Kindern, die unser in nigstes Beileid habe. Die beste Empfehlung. Die beste Empfehlung für Tilde ist folgende Thatsache - Als er im Januar 1875 das Gonvernörsamt i Ncw-lork übernahm betrug die Taxrate für Staatszwcckc 7i Mills von jedem Tha lcr des abgeschätzten Werthes des Grund cigenthumS, Oder mit anderen Wor ten, für jede 1,000 abgeschätzte Werth mußten 57i Staatsstencr bezahlt wer den. Gegenwärtig ist. hauptsächlich in Folge seiner mnsterhastcn Verwaltung, jene Taxrate auf 4t Mills herabgesetzt, iiiid kann, wenn sein Nachfolger in Hrn. Tilden's Fußtapfen tritt, nächstes Jahr auf 3Mills verringert werden. Solche Thatsache sind von größerem praktischen Werth, als lange Reden nnd Zeitungs artikel, Und was hat Hayes für eine Empfehlung? Eamcro, Morton, Mai ne, Mosby, der Guirilla Chef, Grant, und de Ring der Schwindler. Sieht man nicht da die Heuchelei? Wie unsre Leser wissen, weigern sich die „Centennial Eommissärc" am Sonn tage die Ecntcnnial-Gebäudc zpFffnen. Nun aber geschah cS kürzlich, daß Gen. Hawlcy, der Präsident der Commissäre, dem jung enKronprlnz von Schwe den Einlaß am Sonntage er laubte! Also, einem monarchischen Kronprinz öffnet man Hof nd Thor am Sonntag um das Innere der Centenninlgebände zu betrachten, während man es dem amerikanischen Volk vor der Nase zu schließt ! ? Ist wohl dieser monarchische Prinz bcsser als das Volk einer freien Repn blik ? oder betrachtet man das Volk bloß als einen gemeinen Pöbel? Sieht man hierin nicht die nieder trnchtigsteHcnchelci der fanatischenSonn tagsmiilkcr? Wahrlich! es sollte ns gar nicht wundern, wen das Volk sich nicht selbst mitGcwalt och Einlaß verschaffen würde, in Dampfschiff verbrannt! Auf dem Lake Superivr fing am Sonntag da Dampfbovt St. Elair zwischen Ontonagon und Hvughton, Michigan, Feuer, und wurde gänzlich zerstört. Sämmtliche Passagiere 18 an der Zahl, nebst 10 der Mannschaft de Schiffes fanden ihr Grab in den Wellen. Herr Sarninghausen, Herausgeber der „Indiana Staaiszeitung" in Fort Wayne, ist von den Demokraten des 35. Senatsbezirks von Indiana zum Staats senator ernannt worden. Er hat diese!- be Stelle schon früher recht tüchtig beklei det. Man vergesse e nicht l Tausende demokratische Stimmen ge hen jedes Jahr dadurch verloren, weil man es versäumt hat, asscssed z wer den, nd die nöthigt Taxen nicht be zahlt wurden. Nach dem Gesetz in Peiinsylvaykie muß Jeder der stimme will, zwei Monate vor der Wahl asscssch sein, und entweder cinc Connty- oder inperhalb zwei Jahren bezahlt haben. Im Fall der Tax dieses Jahr bezahlt wird, so muß solches einen M ona t v or der Wa hl geschehen. Im Ausland geborene Bürger die im November zn stimme wünschen, müsse ihre Bürgcrschcinc einen Monat v o r der Wahl herausnehmen, und zwei Monat vor dem Tag des Stimmen asscssed sein. Dieses Jahr fällt die Wahl ans Dien stag den 7tcn November, Montag der 4te September ist der letzte Tag wo man asscssed werden kann. Dienstag den 5 Oktober ist der letzte Tag, wo Bürgcrschcinc erlangt werde könne. Auch ist Dienstag der ste Oktober der letzte Tag, an welchem Taxen bezahlt, um bei der Wahl stimmen zu können. Man merke sich obige Datum, nd handle darnach. Zwischen jetzt und der Präsidenten wahl finden noch siebe Staaiswahle statt. Im September werden Staats beamte in ArkansaS.Bcrmont iindMainc erwählt, ini Oktober in Ohio, Indiana. Wcst-Birginicu nd Georgia. Die Deutschen und Gov. Tilden. Noch nie wurde ei Mann für ein hoheS Amt i Amerika nominirt, der unter den Dciitschcii so viele warme Freunde hat, als Gov. Tilden von New- Aork. Demokraten wie Republikaner ehre den Mann wegen seinem strengen RechtlichkeiiSsinii und seinem Streben, nur ehrliche Männer im Amte z ha ben. Ja, es heißt, die Drntschcn hätten vieles dazu beigetragen, daß Tilden in St. Lonis nominirt worden sei. I jener Stadt, welche eine starke dciiischc Bevölkerung enthält, standen sie beinahe einstimmig für diesen ihren Lieblings Eandidatc ans. Ihr Enthusiasmus trug nicht wenig dazu bei, die Anhänger desselben in der Eonvcntion zn crmnlhi gen und zn kräftigen; die vcrlänmdcri scheu Angriffe seiner Feinde dagegen ver stummen zu machen Was ist die Ursache dieser Zuneig ung ? Der „leffcrson Demokrat" be antwortet diese Frage, indem er sagt: Hr, Tilden steht der deutsche Natio nalilät nicht durch Abstammung nahe, noch hat er derselben spezielle Dienste er wiese oder ihr besonders geschmeichelt und m ihre Gunst gebuhlt. Aller dings bekämpfte er bereits in 1855 ent schiede den damals aiiftalichendcn Tcm percnz-Fanatismlis, nd lrgte das Un acrcchte und Unheilvolle der von dcnisel den verlangten Zivaiigsaesctze in mei sterhaften Reden nd Aussätzen dar, Ader diese Thatsache ist weder allgemein bekannt, noch bildet sie den Hanplpunkt bei Beantwortung obiger Frage. Tilden hat gezeigt, daß er es ernst meint mit seinen Reform-Bestrebungen, Seine Handlungen stehen in Ueberein stimmung mit seinen Worten, Der mächiige Tiveed-Ring in New Jork, (zu dem beiläufig bemerkt, ungefähr ebenso viele Republikaner wie Demokraten gc hörte), wurde hauptsächlich durch Hrn. Tilden's acschickle Leitung der gcrichtii chcn Verfolgung gebrochen. Daß er als Gouverneur des Staute? Ncw-lork riesige Anstrengungen gemacht hat nd noch macht, um der Verschleuderung der Bolksgelder Einhalt zu thun, geht ge nügend ans der Thatsache hervor, daß er die Taxratc m beinahe die Hälfte erniedrigen koniilc Deßhalb ist er ei Man nach dem Herzen der Deutschen, Dieselbe setzen kein Zutrauen in die Versprechungen der Hiimbngger und Windbeutel, welche ei Gcheimmittel z besitzen vorgebe, in das Geld „plciity" zn machen. Unsere deutschen Landslcnte wissen, daß es nr cinc einzige sichere Grundlage des Wohl- Bundes gicdt, nämlich Fleiß nd Spar samkcit. Für sie unterliegt es keinem Zweifel, daß von „besseren Zeiten" keine Rede sein kann, solange unfähige und unehrliche Männer das Ruder in der Bundeshauptstadt führe, Sic ivün scheu zu retten, was gerettet werden kann, und das Unglück eines National- Bankerottes, dem wir nlcr dem jetzigen Rcgimcntc mit starken Schritten ent gegengehen, adzmvciidc. Prüfend ha vcn sie die Liste der amerikanischen Staatsmänner betrachtet, nnd von ei nein Ende des großen Landes z dem andern sind sie einmüthig zn der Ansicht gekommen, daß Tilden der geeignete Mann für diese Zeit der Noth nd Ge fahr sei. Derselbe wird daher auch die enthusiastische Unterstützung der deut schcn Bürger in einem Grade erhalte, wie sie vermuthlich keinem frühern Prä sidentschafts - Eandidaten z Theil ivnr de. Di Einweihung de Humboldt- Denkmal. In Philadelphia fand am 4tcn Juli die Enthüllung des Humboldt - Denk mals, das von den Deutschen jener Stadt errichtet wurde, im Fairmount - Park statt. Die Beamten und Mitglieder des Humboldt - Denkmal - Vereins und die Mitglieder der verschiedenen deutschen Gesellschaften zogen m 8t Uhr in Pa rade von der Stadt nach dem Park, wo sich bereit eine große Mcnschciimciigc' versammelt hatte Ein Mnsikcorps nd verschiedene Gesangvereine waren an wesend Nachdem Beethovens Chor „Die Ehre Gölte" gesungen war, hielt der Präsident de Denkmal Berein ei ne Rede in deutschcr Sprache, worauf er die Flagge entfernte, mit welcher die Statne umhüllt war Die Enthüllung wurde vom Publikum mit donnernden Hochs begrüßt, Hr. Ziegler hielt sodann eine Anspra che in englischer Sprache, worauf er die Statue den Park-Commiffären übergab. Die Sänger sangen sodann „Deutsches Bolksgehet," worauf Vr.G Kellner die Weihredt in deutscher Sprache hielt. Nach einer kurzen Rede in englischer Sprache von Sha, S.Keyscr eqdete die Feier mit Ehorgesang und Marsch, Der gcsamnitc Geschitststheil von PhiliPPSburg. Centre Connty. Pa.. ist voriger Woche ein Raub der Flammen geworden. Der Schaden wird auf 5200,000 veranschlagt Gelüste nach den Fleischtöpfen. In letzter Nummer der „Staatszci tling" brachten wir einen Artikel ans dem New Norker „Journal," worin es hieß, daß Carl Schurz für Tilden stimmen werde. Zur Zeit als vir es lasen, hatten wir jedoch unsre Zweifel, ob dem wirklich so sei, dann (wir geste hen e< offen) wir haben noch nie viel Zntrancn in Schurz gesetzt. Selbst sein Aenßcrcs verräthet einen übermüthigen, selbstsüchtigen Menschen, dessen ganzes Streben sich nach de „Ficischlöpfen" Onkel Sams z sehnen scheint. Daß Carl Schurz es auch nicht aufrichtig und ehrenhaft mit dem Volke meint, lernen wir ans folgenden Thatsachen : Wie bekannt, hielten eine Anzahl her vorragender Männer, besonders conscr vativc Republikaner, worunter Carl Schurz, kurz vor der ncnlichen republi kanische Naiional-Coiiucntioii cinc Co ferenz in New Jork, wo sie folgende Maßstab in Bezug auf die Präsident schafts-Candidatc der beiden Parteien aiifsteNien: Unsere Pflicht ist klar nd gebiete risck, Zweideutigkeiten müsse aiifhö ren, das leereGerede Parte i platform thnt'S nicht mehr. Ebenso wenig thu' die Vcrsvre ch iingc dcrCandidatcn, NichtPlat formen, sondern Männer! Wir er klären daher nnd beschwören alle giiien Bürger, ns darin beizustehen, daß wir in der bevorstehende Präsidentenwahl keinen Candidalcn unterstützen werden, der jemals i öffentlicher Stellung cor rupic Praktiken geduldet oder ihre Auf decknng nd Bestrafung verhindert hnt Wir werden kcincnMaii unterstützen, der, wie viel scine Freunde auch von ihm halten möge, nicht anerknn tcr maße alle jene Eigenschaften dcsGci slcs und Herzens besitzt, die zur Durch f ü hr ng der Reform erforderlich sind Das amerikanische Boik kann jetzt keiner lei Experimente mit einer blos vcrm - tl> cten Tugend machen oder sich auf bloße Ei psc hl g c verlassen, Kein Mann kann daher unser Eandidat sein, bei dem es überhaupt nur fraglich ist, ob er die Reform d n r ch setze ii kau, DicS ist keine Zeil der leichte Erwnhlbarkeit wegen ans ganz andercii Gebiete errungener Auszeichnungen oder wegen solchcr Eharaklcr c i g c ii scha st c, die ivcdcr die Guten, noch die Bösen abschrck ke, Passivc Tngcnd an höchster Stelle hat oft das active Bcrbr c che zugelassen, nd der Man, der dieses Jahr Präsident wird, ins; nicht mir das Vertraue der ehrliche Lenie, sonder auch dcn Haß dcrDicbc besitzen! Jeder patriotische amcrikaiiischc Vür gcr sollte ans einem Präsidcnlschaftscan didatcn bestehen, dessen bloßer Na me die Patroic der Reform ist, des sen Thaten für ihn sprechen, ohne daß erVersprechungen zn machen braucht Ein Präsideiitschaslscaiidi bat, der die Einfachheit nnd Reinheit früherer Adminislrativiic zurückführe wird, und dessen Leben Bürgschaft für Treue und Fähigkeit zugleich gieb!! Ein Präsidcntschaftscandidat, bei dessen Nennung überall neuer Muth erwache nd Jedermann sagen wird, daß es de Amerikanern Ernst ist mit der Wieder hcrstellnngihrer alten giilc Regierung!" Also das leere Gerede und Bersprc chmigcn ihuii's nicht mehr. Nicht Plat formen, sondern Männer! Keinen Mann wollen sie iiiitcrstützcn, der nicht die Eigenschaften des Geistes und Her zcns hat, Reform durchzuführen. Tha ten müsse sprechen ohne Versprechun gen zn mache. Der Mann der er wählt zn werden wünscht, muß nicht nur das Vertrauen der ehrlichen Leute besitze, sondcrn auch de Haß der Diebe, So heißt es oben. Nun frage wir Hrn. Schurz: Kau er Gov, Hayes ii terstützcn, welcher zur Parle de Mar ton, Coiiklin, Belknap, Grani, Eamc ron ii, s. w, gehört? Gclvissc ha f t nicht. Aber ja, aber Geld und Gewissen sind zwei verschiedene Artikel, „Geld zwingt die Weltund so hat Geld auch Schurz überwunden, denn er hat sich fü r Hayes erklärt. Wie ganz anders, wie viel männlicher nd ehrenhafter ist das Betragen des Ex- Governör Körner von Illinois, des Hrn. Hassaiircck, Redakteur des Ein ciiinati „Bolksblatt." Beide sind Ne pnblikancr, und Beide haben sich mwundcn z Gnst c n Til dcn's erklärt! Ein ähnliches thun auch Francis Adams, Ex Governör Polmer, Parke Goodwin, nnd Tausende andere coilscrvaiivcßcpnblikaner. DicscMän ncr sind keine Partciklcppcr, sondcrn wünschen, daß ehrliche Beamte an die Spitze der Regierung erwählt werde, und da Tilde nndHcndricks chrcnhaslc Männer sind, darum geben sie ihnen ihre Unterstützung. Wer trägt die Schuld? Wie der Leser an einer andern Stelle dieses Blattes sieht, fand vor einigen Tagen ein schreckliches Gemetzel zwischen den Weißen nd Indianer nahe dem Little Hary River, Montana statt, wo bei einer der besten nd kühnsten Gene rälc—Cnster—nebst seinem ganzen Com mando kaltblütig hingeschlachtet wurde! Wer ist nun aber Schuld n diesem Ge metzel ? Warum pflegen die Indianer den KricgSpfad z betreten ? fragt das New Jorker „Journal"; es antwortet: „Weil die ihnen von der Regierung gegebenen Versprechungen nicht gehalten werden nd die Indianerngenten der Regierung lieber das Geld in die Tasche stecken, als ihre Eontraktc zu erfüllen. Sic suchen die Indianer überall zu über- Vortheilen und wen diese dann sich auf lehnen, so schreien die Agenten ach Hül fe der Bnndcstrnppen nd ein Indianer krieg wird ansgerüstet. Das ist Graut S Jndiancrpolitik, General Enstcr fiel wegen seiner Aussage gegen Belknap in Ungnade. Das Coinmando wurde ihm entzogen nd er mit einem untergeordne ten Posten betraut, der ihm nicht erlaub te, hinter den Reihen den Angriff zu lci den, sondern im Vordertreffen als gc wöhnlicherSoldat zn fechten. Nun liegt er neben seinen zwei Brüdern, seinem Neffen, seinem Schivager und allen Was fkiigefährten, die mit ihm gegen das In dianerdorf zogen, ii. seinem Blute am Little Horn, Das ist das unrühmliche Ende eine der kühnsten, erfahrensten und beliebtesten Generäle unserer Annec! Und daS ist die bittere, aber natürliche Frucht von Grant s Jndiancrpolitik!" Stimmt für Tilden, Hen dricks und Reform. Fortsetzung der Reise. In nscriil letzte Reisebericht schlössen wir mit Pittsbnrg nnd Allcgheny. Von letzterer Stadt reisten wir nach Sharps bnrg, Tarcniiim nnd Nairona. nd fan den überall die freundlichste Aufnahme. Unser alter Freund Schroth hat sei ne Schnhstorc in Sharpsburg verkauft, und den Leisten an den Nagel gehängt. Schlechte Geschäfte ist auch hier die all gemeine Klage; aber was nützt all daS Klagen, wenn die alten Parlcitlepper immer wieder erwählt werde ? Jener fclseiifcsteDemokrat.Hr JakobSchcid, ist von East Liberty wieder nach Sharps bnrg zurückgezogen, wo er cinc Wirth schaft besitzt. Auch die Herren Ba n in a und Ran m, ebenfalls zwei ix >ox Kameraden, hadcn ihre alte Wirth schaflcn noch im Besitze. Leider trafen wir Hrn. Sendclbeck, unser früheren Agenten krank (wie bereits schon gemel det), Ans dessen Ersuchen ernaiinten wir Hr, Lorenz Wünsch cl, der sehr gut für die Stelle paßt. In Sharpsbnrg trafen wir auch je ne jovialen Kamerad nd wackere De mokrat, Hr, Edward Eichenlaub von Stewartstown. (Hr, C, würde ei nen trefflichen Repräsentant in der Ge setzgebung machen, Wie wäre es, wen ihn die Demokraie nominiren würde ?) Nachdem wir ochein famoses Mittag smahl bei Freund Raum eingenommen hatte, reisten wir nach Tareninm, mach te von da einen Abstecher nach der Wobming de Hrn. John Hundert in a rt, scn„ der leider immer noch an Rheumatismus leidet, empfingen vo dessen liebe Tochter cinc hübschen Blttmcnslrnttsi, gingen von da anfSch stcrsrappc nach Nairona, wo sich die bekannten Sodawcrkcn befinden, und kehrte bei unserm geschätzten Agenten, Hr, Georg Hagele, eine herzens gute Seele, ei. Wie schon früher er wähnt, haben die Deutschen von Natro na cinc sehr hübsche Halle, in welcher verschiedene Gesellschaften, wie z, B, der Lese- und Gcsang-Bcrei, die Tempel ritter ii, s w ihre Sitzungen halten. Daß wir auch dießiiial ihre Halle be snchic, nd sehr frcnndlich anfgenom nie wurden, dürfe wir wohl sage. Man sang mehrere hübsche Lieder, und brachte ei „Lebehoch" ans die „Stove pipc," Wir müsse es sage, iNatro a wohnt ei ganz famoses Völkchen, nntcr dem es sich ganz gemüthlich leben läßt. Den lieben Freunden, nd be sonders Hrn. Hägclc unser wärmsten Dank sür die Aufwartung, Lawrcnccvillc, East-Libcrty, Birming ham, Browiistown und Mannt Wa schiuglon iunrdci. gleichfalls besucht. Am beste gefällt es uns indessen in East Libcrly mit seinen hübschen Stra ßc ; Iva aber Hcrzcnsgütc nd Gast srciiiidschafi betrifft, so stehen alle diese Orlschaflen gleich; ei besseres och fide leres Völkchen als das in Allcghcn Eoilitty und deren Eitles, ist wohl nir gends z finden. Daß es indessen aber auch räudige Schafe oder Böcke nntcr ihnen gibt, ii das läßt sich nicht läng ne ; die gibt es ja überall. Mit Freund D ß machten wir von East Liberiy auch eine Ausflug nach Tnrllc Crcck und Wall Station a der Pcmisylvania Eisenbahn, wo wir ich rercAbonnciiten haben, BeiHr,Luch siiigcr nahmen wir ein ircfflichcs Mit tagsmahl ei, wonach es dann dem Dörfchen Tnzllc Crcck z ging, Freund Lnchsinger meinte, es sei blos ein und eine halbe Meile von seinem Gasthans bis dorthin ; aber potz sapprcmcnt! z dieser Ii Meile darf man noch ei gut Stück vom Schwanz rechnen, lind's langt immer noch nicht! Hrn. Dnß sag te ganz leise daß wir es nicht hören könn lc : „Ich wollt' meinersccl lieber drei Schoppen Sclscrwaffcr vor m Breakfcst schlucken, als so en Weg z machen " Schwitzen thalen ivirßcide„fcrchtcrlich;" kein trockener Fetzen war mehr a iiS zu sehen, und als wir endlich nach Tnr llc' Crcck kamen, war Hr, Zchögncr, ein alter Abonnent der „Staatszci kling," och nicht einmal zn Hanse, und Hr, Lngcnbill, ein andrer Rekrnt, wolmt etwa cinc halbe Meile abwärts ! „Linkslim g'schwcnki," hieß es, „und nach der Eisenbahn-Siation z ;" dieß geschah auch, nachdem Madam Zchögncr ns vorerst ei Glas Gerstensaft über- nnd wir dasselbe hinter die Binde gclccii halten. Kaum waren wir an der Station angekommen, als auch schon der „Steamganl" hciaiigcbraiißt kam, und ns, pudelnaß von Schweiß, nach East Liberty zurückbrachte. Bon East Libcrly gings dann nach Birmingham. Hier trafen wir unsre Freunde alle wohlauf und ilcr, und besonders befriedigt wegen der Nomina tion des Gov. Tilden. Dies war auch in PittSbnrg, Allcgheny, Lawrencevillc, East Liberiy, kurz überall der Fall, wo wir hinkamen. Die Demokraten von Birmingham sind entschlösse, den Ra dikalen diesen Herbst die Maske abzuzie hen, und zn zeigen, daß sie noch keine Sklaven sind, und auch keine werden wollen, trotz allen Manövern der heuch lerischen Grani'schcn Führer. Hrn. Ni colans Kttiitzlcr'S Gasthaus am Markt ist das demokratische Hauptquar tier vo Birmingham, wo diese ihre Versammlungen halten werden. Einen schönere und besseren Platz hätten die Demokraten auch nicht wähle können, als Hr, Kuntzlers Hotel. Ist ja Hr. K. selbst einer der solidesten und stand hafteste Demokraten ! jener Stadt; und dann haben wir noch die Herren Berg, Eiienmillex, Hessel, Kühnciscn, Drcsscl, Förster, Ihmsen, Engelking, Satter. Hauch, Feld, Habermann, Lutz und DHchHich, Seiferth sc Walther (fa mose und Ande re, die nicht allein zu den besten Bür gern des Eoniitys gehöre, sondern die auch standhaft wie die Mauern Gibral tars sind, nnd wo solche Männer hin hauen, da wächst kein radikales Gras, Der Zufall wollte es, daß a jenem Tag auch unser alter Freund, Hr, la cob Dietz an de: Waschington Stra ßc, seinen Geburtstag feierte, wozu wir ihm natürlich gratniirtcn. Freuen ihat cS ns, auch Hrn. Blasius Ra ch, ein noch junger „Rekrut," dessen hübsche Wirthschaft sich an der Sarah Siraßc befindet, persönlich kenne zu lernen. Eben so erfreulich war es auch für ns, den wackeren Sohn des Hrn. Peter Jokum, einer der tüchtigsten Musiker, und Mitglied de 18ien Regiments och munter und gesund anziitrcffcn. Hr. Jocum war einer der Musiker, welcher ns bei der letzten Inauguration des Gov.Hariranft ei Ständchen brachte. Auch gewährte es uns Bergungen, Hr. Pastor Hertzberger vo Birming ham, nnd Hrn. Pastor Kiiauth vo Natrona kennen z lerne. Beide sollen sehr tüchtige nd beliedieMänncr sein. Zum Schluß och iiscrii verbindlich sten Dank den vielen lieben Freunden nnd Freundinnen, die unsrer so liebevoll gedachten, für Speis und Trank sorg ten, nd auch die„Läpplc" nicht fehlen ließen. Hr. August Jg an der War ton Straße in Birmingham, gab nnS lauter—Silber,—echtes demokratisches Geld, Daß wir herzlich lachten, darf man wohl denke, den es crinneric ns an die guten alte Zeiten, wo man noch von keine Schwindeleien nd Betrug etwas wußte. Vergessen dürfen wir nichi z sagen, daß wir nebst de schon früher Gemelde te, auch och folgende „Rekruten" ins Corps cinmiistericn : HH, Adolph Tran ger, Jacob Eichendinger, Albert Bisang nd Conrad Götz, Alle von East Liber ty, nd zwar lauter kernfeste Kamcradc. Ferner: Hr, Gco, Na vo Birming ham, ei gliicr alter Freund, und Hr, Jos, Blochingcr, ein kapitclfcstcr Demo krat von Brownstow; Hrn, Christ, Hein von Sharpsbnrg, ein bicdcrcrßür gcr jener Stadt; Hrn, Henry Banm von Natrona, ebenfalls ein fideler alter Kamerad; die Herren Straub Sc Lud wig, weiche die wohlbckamiic Brauerei unsres alte Freundes Gangwich käuf lich an sich gebracht haben, Hr,Sirab selbst ist einer der ältesten dciltschcn Bür ger in Allcgheny Conni; nd schließ lich, Hr, Chas, Weil, den bekannte Wein- nd Liqiiorhändlcr, Ecke der Zwe ite nd Market Straße. Pittsbnrg, Mit solchen „Rckniicn" dürfen wir wohl stolz sein; nicht wahr, ihr Pitts burger Kameraden? Correspendenzen Bridgewater. Juli 1, 1876, Der große Umschwung, welcher sich in der Politik der Vereinigten Staate durch das Resultat der Ictztjährigcii Co grcßwahicn vollzogen hat, wird sich erst dann im vollem Maße geltend machen, wen es den Demokraie gelingt, Herrn Tilde als nächste Präsident in s Weiße Hans ach Washington z schi cken. Seit der ersten Wahl Lincoln s, also seit beinahe 16 Jahren, haben die Rc pblikacrdcPräsidclcnsthltcr brache iniie gehabt, verstanden aber nicht, die ihnen gegebene Zeit und Macht, wie man anfänglich fest und sicher glaub te, mit Vortheil für s Land zu benutze. Sich im Gefühl einer stolze Sicherheit wiegend, prahlten nd schriee sie bei der Wiederwahl Lincoln's: „Daß die demokratische Partei ausgespielt habe," zersplitterte sich aber bald, diese große republikanische Partei in kleine Fraktio iien, m sich tercinaiider heftig zu be fehde, nd wie Lincoln dadurch nr auf de Präsidenten Stuhl kam, daß die Demokraten ihren Partcizivisligkcitc durch Aufstellung mehrerer Eandidatc unterlagen, so sicher wird Grant von einem Demokraten abgelöst werden. Sowohl in Deutschland als auch in allen übrigen hnmanisiischc Kreise an derer Nationen lebt man vielleicht im mer noch i dem schönen Irrthum, daß die Abolitioiiisten lediglich zum Zweck der Sclavcnbefrciiing zu de Waffe ge griffen haben. Doch, das heißt ihm ei nen zn edlen Beweggrund impiiiircu, den war es hanplsächlich nr das Ge schäft z ihn, und zwar nur das Gc schüft, das sie mit den Erzcngnisscn des Südens machten. Der amerikanische Krieg war im wah ren Sinne des Wortes ein Secessions krieg, denn der Süden wollte sich vom Norden trennen in als sclbslstäiidiger Staat seine eigenen Handclswcgc zu er öffnen, England und Frankrcich war es bei der Unterstützung, welche sie den Südstaaien während des Krieges zu Theil werden ließen, nicht m eine Ans rcchterhaltnng der Sklaverei z thun, nein gewiß nicht, sondern die Handels politik war auch da die ausschlaggebende. Denn giug die Baumwolle, der Zucker und Taback nicht über Ncw-lork nd Boston, sondern direkt von Savannah nach Liverpool und Havrc, so fiel de Europäern ein großer Theil des Ge winns zu, der meistentheils de Aankce- Staaten bis dqhcr zugesichert war. I Geldsachen hat der Bewohner der Jan kcc-Staatcn überhaupt von jeher eine große Energie entwickelt, nd so boten sie natürlich auch im Kriege alle Mittel aus, um die beabsichtigte Lostrennn der Südstaatc gewaltsam (und einen theils wohl auch mitßccht.) in der Union fest zu halten. Da die Sclavcrci stets von großem Interessen für den Süden war, so benutzte man diese Frage na türlich nr als Aushängeschild für cgvi stische Bestrebungen, um dadurch och Sympathien des Auslandes und Strei tes für die große Sache (?) der Sclaven- Befreiung zu gewinnen. Ob aber mit dieser plötzlich verliehenen Befreiung die Existenz der Farbige im Süden in Wahrheit gebessert wnrdc, wird wohl Manchem sehr zweifelhaft erscheinen, Der Gedanke war sicherlich ein großer— seine Ausführung aber übereilt i denn wer seine Resultate sehe will, sagte mir kürzlich ein Südländer, mß jetzt nur nach den Usern Savannah's und Alaba ma' reisen, und er wird vielleicht im schropfsten Sinne von dem das Gegen theil finden, was er seither geglaubt hat. o. IV. IV. Philadelphia Brief. (Von mijrrim rcgtlmLßigtn Corresyondtnlt.) Philadelphia, Juli 10,'76. Ich möchte wohl wissen, ob Sie mehr überdrüssig sind, diese Philadelphia Briefe zu lesen, als ich cS bin Sie zu schreiben ? Ich bin nun hier zwei vol le Monate, und habe genug von der großen „sboiv." Sie fängt an mono ton zu werden und die Langweile ver zehrt Einen, wie wenn man gezwungen ist einen halben Tag in einem „eountey". Store an einer Eisenbahnstation zuzu bringen, nachdem man den Zug verfehlt hat. Nicht, das; cS nicht genug zu se hen gäbe im Gegentheil gibt c nur zu viel; aber die Augen werden müde vom vielen Sehen und die Füße vom vielen Stehe. Ich kenne nichts Er müdenderes, als dies ewige Anschauen dessen, was andere Nationen Män ner und Frauen zn Stande gebracht haben, und auch Nichts, was so wenig Gewinn brächte. Viel besser ist es selbst etwas zu thun; sei eS auch noch so wenig. Da Schwedische Eisen, die lapanesischcn Bronzen, die Französi schen Scidcnzeiiae, die Türkischen Tep piche. die Italienischen Statue, die Amerikanischen Maschinen, und selbst die Gemälde von allen Nationen wer den mit der Länge der Zeit „schal" und man bekommt cinc wahre Sehnsucht nach Flüssen, und Berge und grünen Fel dern, Die Ausstellung ist gut genug; sie ist blendend; aber was für einen Zweck hat cS, sortwährcnd darüber zu schreiben? Ich hoffe in der nächsten Woche vom Sccstrandc ans zn schrei ben. Dies Weiter ist zu warm für irgend etwas, als in einer Hängematte zu lie gen nd sich Kühlung zufächeln zu las sen. Die Besucher schleppen sich in ei nem Zustande halber Auflösung durch alle die Pracht der Ausstellung. Die Hcmdcnkragcu werden naß und flabbig und die Kleidung wird zur wahrer Tor tur. Die Damen trinken das abscheu liche Sodawasser, welches den Durst nur noch vermehrt, und die Männer vertilgen ei ganzes Meer von Bier. Reines kaltes Wasser ist fast gar nicht zu finden. Ein spekulativer Kopf, wel cher Kalt Wasser-Fontänen aus dem Platze errichtet, und das Glas zu Ein oder Zwei Cents verkauft, würde ein Vermögen erworben haben. ES war da eine crcignißreiche Wo che, die Philadelphia erlebt hat. Der Centennial Vierte Juli ist im Inde pendencc Square i würdiger Weiscge sciert worden. Die UnabhängiakcitS- Erllärung wurde von Richard Henry Lee, einem Enkel dcö Antragsteller de Unabhängigkeit Beschlusses verlesen. Das alte vcrgclbtc Dokument wurde von dem Mayor der Stadt der Menge vorgehalten. Hr. EvartS hielt die Fest, rede, die sehr gut und sehr lang war. Bayard Taylor trug ein besseres Ori ftinalgedicht vor, als ich irgend einem Amerikanischen Dichter zugetraut hätte. Wir hatten außerdem vortreffliche Vo cal- und Instrumental-Musik. Distin gnirte Personen des In- und Auslan des waren ebenfalls dort. Governör HaycS war ans der Platform; aber Governör Tilde war wohl durch die Feier in New - ?)ork zurückgehalten. Gen. Grant war in aussälligcr Weise abwesend. ES lag dem Vize-Präsidcn tcn ob, die HonncurS des Tages zu ma che, und er entledigte sich dieser Pflicht viel besser, als Gc. Grant cS gethan haben würde, was allerdings nicht viel zu sagen hat. Der Kaiser von Brasi lien war zugegen, und schien von allen Vorgängen ein sehr lebhaftes Interesse zu nehmen. Als das Orchester den „Grnß von Brasilien" spielte, welcher ans seinen spezielle Wunsch von A. Carlos GomcS, einem berühmten brasi lianischen Coniponistcn, für die festliche Gelegenheit conipontrt war, erhob er sich nnd trat an die Brüstung der Platt form. UcbrigcnS kam das Musikstück in dem unvermeidlichen Lärm einer Ver sammlung von 30,000 Menschen nr wenig zur Geltung. Dom Pedro war während der letzten Woche fast jeden Tag entweder in dem Hauptgebäude, oder in der Maschinenhalle oder in der Kuustgallcrie zu sehen. Ich bemerkte, das; er seinen Hut lüftete, als er die kleine Broncc - Statue von Marschall McMaho betrachtete. Es ist nicht wahr, daß wie ich so oft berichtet gesehen habe, der Kaiser von Brasilien nackläs sig in seinem Anzüge ist. Er trägt einen Anzng von schwarzem Tnch nd einen hohen Scidcnhlit. Nach meiner Schätz ung ist er 0 Fuß S Zoll hoch, und wiegt wohl nicht weniger als 200 Pfund. Am Abend des Dritten Juli fand ei großer Fackelzug statt; am Vierten pa radirtcn die aus allen Theilen des Lan des zum Besuch gekommenen Militär- Organisationen, wohl 10,000 Mann stark, und am Abend wurde ei Zehn tausend Dollars Feuerwerk abgebrannt, welches jedoch durch ein heftiges Gewit ter und Regen untcrbrochen wurde. Es ist zwecklos diese Paraden und Prozes sionen beschreiben zu wollen: um so mehr als cS fast unmöglich Ist sie in dem Gedränge der engen Straßen dieser Stadt zu sehen : aber interessant ist es die iniincnsc Menschenmenge in den Straßen, ans den Haustreppe, auf Bäumen nd Telegraph-Stangen, und an den Fenstern zu sehen. Jedes Al ter, und jedes Geschlecht, jede Lebens stellung nd jede Religion sind darin, fo lange der Zug vorbcipassirt, in der compakten nnd gleichartig aussehenden Menge rcpräscntirt. G, Wunderbarer Weise kamen nur we nig Unfälle vor. Einige wenige Män ner kamen um ihre Uhren; einige we nige Frauen in ihre Tugend. Ich hatte nie geglaubt, daß eS ein noch stär keres Gedränge geben könne, als ich bei einem Präsidenten - Empfang in Wa shington erlebte; aber in dem Gedrän ge am Vierten Juli vor der Inde pendcnce Halle wurde mir fast bange, daß ich nicht lebend wieder herauskom mend würde. Wer zu Boden fiel, wäre unrettbar verloren gewesen, aber es konnte Niemand zu Boden fallen, auch wenn er cS gewollt hätte, denn cS war Jeder so eingekeilt, daß er sich nicht rücken noch rege konnte. Man nimmt an, daß am 3ten, 4te und sten Juli über eine Viertel Million Besucher in der Stadt waren, und eS waren dann auch die Einnahmen der Ausstellung bedeutend größer, als in irgend einerfrü hcreu Woche. Die Frage, ob die Aus stellung an Sonntagen geöffnet werden foll, ist nun endgültig und zwar vernei nend entschieden worden, und wenn das Eintrittsgeld nicht herabgesetzt wird, kann man mit Sicherheit annehmen, daß die Einnahincn fortan durchschnittlich nicht mehr als 510,000 per Tag betra gen werde; d. i. etwa eben so viel als die Ausgaben. Die Erwartung, daß im Septeniber und October der Haupt drang der Fremden stattfinden werde, halte ich für ebenso vissionär, als e die Erwartungen der vielen Personen wa ren, welche ihr Geld in Spekulation as das Centennial anlegten, und es dann sehr bald verloren haben. L. 3. Europäisches. Stuttgart. Die Verschmähnng der kirchlichen Trauung macht sich, wie anderswo, so auch in Würtemberg, nd zwar am stärksten i der Residenz gel tcnd. Nach den Angaben de Cultus- Ministers im Landtage wurden in Sinti gart von 196 Ehen 95 ohne kirchliche Trauung geschlossen, während außer Stuttgart die nr bei 40 Paaren vor kam, wovon nur 16 anf Landgeinciiideii falle. Ein furchtbare Unglück hat aber mals die in der letzten Zeit so schwer ge prüfte Reischachschc Familie heimge sucht, indem der Zweitälteste Slthn des Barons v, Reischach, ein junger Man von 17 Jahren, welcher einige Neigung für die ritterlichen Künste de Sporls verrathen hatte, sich am 3, Juni mittelst Erhängens den Tod gab. Es ist dies in kurzer Zeit der dritte Todesfall in der Familie, I IZm Direktor der hiesigen polytech nischen Schule für das Schuljahr von Herbst 1870—77 wurde Oberbaurath V.Leins ernannt, nnd dem Privatdozent Dr, Weyrauch a dieser Anstalt der Ti tel eines Professors verliehe. Als Geschenk aS Egypten für den König sind drei Hengste edelster arabi scher Zucht hier cingctroffc. Der Gc schenkgcbcr ist Scfer Pascha, ein gebor ncr Posen scher Edelmann, gegenwärtig cgypiischcr General, berühmter Pferde- Züchter Ein Gegengeschenk wird dem nächst abgehen, Dir Uederschwemmungrn i der Schweiz. Ueber dicHochwasser in der Schweiz be richtet die in Basel erscheinende „Schwei zer Grcnzpost" vom 14, Juni: Die Tage vom 10, bis zum 13, Juni sind für manche Gegenden der östlichen nd nördliche Schweiz Tage der Angst und des Schreckens geworden. Während wir hier in Basel letzte Sonnabend von einem ziemlich heftige Gewitterregen überrascht wnrden, der nach und nach in einen bis Montag Abend andancrn den Landregen überging, entleerten sich am Sonnabend über die Eantone St. Gallen und Thurgan wahre Wolken brüchc, weiche viele in gewöhnliche Zci ie harmlose Gebirgsivässcrchc in rei Bciidc, verderbenbringende Ströme ver wandelte und dadurch ein rasches Stei ge der nächsten größeren Gewässer be wirkte, ei Steige, das dasjenige von 1852 an Größe, Schnelligkeit nnd Furchtbarkeit noch übertragen habe soll und das sich in der Folge auch dem Bo dcnsce nd dem Rheine mittheilte, Be greiflicherweise ist der Schaden, der an Culturen, Wohnungen, Berkehrsein richilingc angerichtet wurde, ei gewal tiger und wird sich erst nach einiger Zeit i seinem ganzen Umfange feststellen lasse; einige Menschenleben sind dem nassen Elemente zum Opfer gefalle. Um eine Vorstellung von der Noth z geben, genüge ei Bericht ans dem vir len Vorliegende: Am 10, Juni, ge gen 5 Uhr Abends, begann in Franc, seid ein Gewitter, welches wegen Wind stille sich fünf Stunde lang nicht ver zog und nr durch kurze Pausen nntcr brochencn wolkcnbrnchähnlichen Regen hernieder sandte. Wer indessen keine Veranlass; hatte anszngehc, erfuhr nichts von dem Anschwelle der Berg däche und der Murg, die, am Hörnli entspringend, den hinter Thurgan st demvcit durchfließt, dann Fraiieuseld durchschneidet, um eine helvc Stunde unterhalb der Stadt sich in die Thür zu ergieße, Eirca um 9 Uhr ertönte das Stiirmglöcklcin, welches die Leute i der Meinung ans die Straße iricb, daß es in der Ferne brenne (für Brandunglück in der Gemeinde stürmt man mit gro ßc Glocken) Aber man crsliW Schlimmeres als Brand Ein fast zah mcs Bergbächlein rauschte in nie gcsche ncr Fluth durch das Vorstadidorf Lang darf, in die meisten Häuser dringend Alles üvcrschivtmmciid Bald künde ten die große Snringlockcn noch grö Bcre Gefahr an. Die Murg stieg offen vor in Folge eines Wolkcnbrnchs im Hintere Thnrga zusehends zn nie er lebter Höhe, Manche Häuser der nie der Stadttheile, sowie des andern Bor stadtdorscs Kurzdorf Ware alsbald von den Wogen der weit über ihre hohe Ufer rauschende Murg umlcckt; Stra ßen wurden zerrissen nd Häuser be droht, Einige gewerbliche Häuser stürz ten zwischen eis und zwölf Uhr mit furchtbarem Krache in die Flnth, Alle Anstrengungen des aufgebotenen in Frauenfcld im Militärdienst befindli chen Militärs, de Fcuerwchrcorps und anderer Einwohner waren, zumal die Nacht dunkel war, völlig ohnmächtig. Leider sind mehrere Menschenleben zn beklagen. In einem gefährdeten Hanse waren mehrere Männer in etwas küh ner Weise mit Retten von Mobiliar be schäftigt, als der größere Theil des Hau ses einstürzte und einen jungen ledigen Mann fortriß, den man heute Morgen im Gehölz der „untern Promenade" nahe jenem Hanse fand, da das Wasser grfalle ; die andern konnten sich noch retten. Einer der zwei andern kam in der Thür nm S Leben, Der Morgen breitete ein grauenvolles Bild der Zer störung an; überall Schlamm, Mas sen von Trümmern und Klotzstämme; ganze Strecken Landes mit Straßen sind im Murabett verschwunden- Der Was serstand soll einige Fuß höher gewesen sein als im Jahre 1852, Zum Unglück regnet es heute (Sonntag) den ganzen Tag in Strömen, die Donner rollen seit zwei Stunden wieder; die stark gesun kene Fluth stieg abermals nd sehen wir wieder einer eben so angstvollen Nacht entgegen, da mehrere andere Gebäude von den Wogen uiiterfresscn sind und morgen vielleicht nickt mehr stehen. Die Sturmglocken haben diesen Nach mittag schon wieder Alles anfgeriifen. Bon allen Seiten de Thurgan lau sen Schreckensberichte ein; in Büß nang, 2t Stunden von Frauenfeld, soll die Notariatskanziei mit allen Notari ats- und Civilstandsbüchern fortgerissen worden sein. Nach einer in Francnfcld stattgefundenen Messung ist letzte Nacht ein Regen gefallen, daß auf die Inchart 2830 Saum kämen Die Posten kön nen nach einzelnen Richtungen nicht sah rcn; die Vereinigten Schweizcrbahnc haben auf der Strecke Toßau Wyl und die Nationalbahu auf thurgasiischem Gebiete ihre Fahrten eingestellt. Die Eisenbahnbrückt in Frauenseld ist theil weise zerrissen; die Züge gehe mider scits nur bis zu derselben resp, Baku hos. Morgen werden noch viele Hiovs- Posten eintreffen. Locale Reuigkeiten. LancaSter. HKa. Donnerstag, Juli 13,1575. Ertnnkt>. In Columbia ertrank am Sonntag ein 14 Jahren alter Kna be, Namen Tredy, während dem Ba den im EuSquehanna. Freund öh von Lancaster verlor am Montag ein 4 Monaten alte Söhn chen durch den Tod- Die lieben El tern haben unsre innigste Theilnahme. m Gchlagfiub itßsrdt. Hr. John Büttner von Columbia, ein be kannter deutscher Bürger jener Stadt, wurde am Montag todt in seinem Bet gefunden. Er starb am Schlagfluß, und war ohngefähr 07 Jahre alt. Wünsche ihm ick da,. - Hr. John ASutter von Litiz, Lanka stcr Comity. welcher vor lahren zuerst das Gold in California entdeckte, soll, zufolge einer Bill, die das Congreß- Mitglied Keichnm einbrachte, 550,000 Entschädigung erhalte, da er gegen wäriig sehr arm ist. Ausgrlttt. Die "I-ixke <Zur<Z von Lankaster, die einzige Militär-Com pagnie jener Stadt, wurde letzte Woche aufgelöst, und die Gewehre ie. nach Harrisburg zurückgeschickt. Die schnöde Behandlung welche der Compagnie vo Seite des General Laita widerfuhr, ist Ursache dieser Auflösung, Wie man hört, soll Latta ei ganz schnurrischer aufgeblasener Eigendünkel sein, Beamten-Wahl. Bei der am Montag Abend .stattgehabten regclmä ßigcnßersammiilng de „Gustav Adolph Bundes," No, 16, V, O, V. 8,, in Ma> rietta, Lancaster Connty, Pa,, wurde folgende Beamten für den laufenden Termin erwählt: W. P, S.-Adam Reynolds. W. S.—Peter Erlicher. W. D. S.—Conrad Schmidt. W. D. B. S.—Henry Sit,, Seteetär-Emanuel Cngwlch. Schatzmeister—Carl Schaut. Innere Wache-Georg Bonhausen. Aeußere Wache—Peter Kastlelnrr. R, H. S, d, W, S,—Geo. Roland. L. H. S, d. W, S.-ilftian Miller. Capitaln—John Rost. Conductor-John Cppel. R. G, d, C. u. C.—Friedrich Haas, L, G. d. C, u. C,—Goiilied Kränz, Repräsentant an den Groß-Bund—Cmannel Cnawicht, Trustees-Friedrich Haa, John Rost und Friedrich Maulick, Der 4te Juli wurde in Lancastcr auf eine sehr patriotische Weise gefeiert. Sämmtliche Gesellschaften, die Feuer ivrhr, nebst mehreren Musikcorps und viele Bürger waren ansgeriickt, um de Tag würdig zn seiern. Unser früherer Mitbürger. Hr, John P, Deik er, war als einer der Marschälle angestellt, und vertrat seine Stelle wie ein erprob ter alter Soldat. Im Eentre Square wnrdc Gesänge vorgetragen, Rede gehalten, u, s, w,. während am Abend glänzende Feuer werke stattfanden. Das schönste Feuer werk soll bei unserm alten Freund, Hrn. Georg Kirchcr, stattgefunden haben, das er ans scine eigne Kosten veranstaltet hatte. Auch in Marietta nnd Litiz ging es fröhlich zu. In ersterer Stadt schloß sich der deutsche „G stav Adolph- B n d" der Prozession an, nd trotz des losbrechenden Gewitter, während Alles den Reißaus nahm, ließen sich des sen Mitglieder doch nicht stören, sondern blieben standhaft, wie es alten Veteranen geziemt, mit ihren beiden tapferen Fah enträgcr, den Herren Fr. Maulick und JohnNarby, in Reih nd Glied bis z Ende, Alle Ehre dem „Gustav Adolph Bund," lEorrrspondrnz von Lnnesßer.j Juli 10,1870. Lieber Herr Rippcr l Gestatten Sie mir, durch Ihre werthe Zeitung einen Irrthum zu be richtigen. in welcher die hiesige „Later ne" i ihrer letzten Nummer anläßlich ihrer Kritik über die traurigen Beschlüs se der vierzehn Prediger nnserer Stadt verfallen ist, welche den Schluß der Weltausstellung am Sonntag Verlan ge. Besagter Irrthum besteht darin, daß die „Laterne" behauptet, es seien zwei deutsche Prediger unter den Vierzehn Pastor Porinind PastorKülling, Dem ist nicht so, Pastor Porrist in Amerika geboren und Pastor Külling in der Schweiz, Deutschland hat kei ne Anspruch aus beide. In die Kirche des genannten Pastors Külling die deutsche reformirte St. Johannis Kirche— welche im Innere ansgcbant wird nd beinahe fertig ist, vcrirrtossich letzte Woche ein volles Fäß che Bier, das de Abends leer wieder herausgetragen wurde. Ob dessen In halt als Baumaterial benutzt wurde; ob das Fäßchen mit Bewilligung des Pastors i die Kirche kam diese Fra gen, werther Herr Ripper, vermag Ihr Korrespondent nicht zu beantworten. Eine Erklärung für den im Eingang berührten Beschluß der 14 Prediger, daß es nöthig, die Ausstellung am Sanntag zu schließen, läßt sich übrigen ganz leicht in der furchtbaren Hitze finden, die n< seit mehr Senn einer Boche hier heimge sucht hat und Sonnenstich und Gehirn erweichung veranlaßt hat. Die ehrwür digen Herren wollen eben nicht habe, daß ihre Ncbcnmenschen in der großen Hitze am Sonntag auf dem AuSstel lungsplatze am Ende krank werden, son der wollen sie lieber als Zuhörer für ihre erfrischenden Predigen in den küh len Kirchenhallen haben, woselbst sie über die Schlechtigkeit der Welt, über da Fressen und Saufen, über Diese nnd Jene donnern und schelten. „Weide meine Lämmer." sagte der Heiland zu den ersten Pastoren, die nicht stndirt und kein Doktorexamen gemacht hatten, „Schimpfe über die BScke," scheint da Motto der heutigen Pastore zu fein, „O, über die dummen Scha fe." scufjt Ihr onespondeot.
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