Den imilbuinscht ckW SlMls-Äüung, Zahrganst <. Dir Peuusi/Itiauische StaatS;ritu^ vLI,,! kn-l-xn, ijnx 19, e-sch'lnl jeden Donneestag, und lostet 2.tl<j per Jahr, zahlbar innudald drSladreS, u> <2.Sit ach Perstu des sahrgang. Einzelne Errmplaieu, S VentS prr Stür Niemand da Blatt abbrstrtt?n!"diS aÜrßüch! stände bezahlt sind. Di grüßt Aerbrcitung. Eiirnlativn der „Penn so I panische ist strößer als die irgend elnrr anderen in Här tung. Sie bietet deshalb dir beste Gelegenheit, Anzeigen diesem Theile de Staates eine der Peiinsylvaiiischrii Slaals-Zeilung. Altovna. — Gottlird Häuser, rEbei tt. iet dt, EarsonSta Birmingham. Zakod Dreisel. elä Harles gbrster. Butler. Jalvb dir et. Beeatnirt. - Dr. Th e od. St erstin a. Dandillr.—Micha l ?t o sr st r Ni. sGrorg Wall, MillerSviUr. E. si. lt er . Mounlvillt. -Ge >rg Me > senda ch. sEbas. stow, eiil..Agent, Ars. iieead,. i Pennuilvanea Äoenue. M-durg , S„td. l sirld Straße. Nabe der siiinsie. RschestlN - Somerset. osep h Hrrr. 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Damm wird kein Nachlaß wahrend des Monats (Ok tober) mehr erlaubt. Im lall nicht alle Tare innerHaid drei Monaten vom Tage und Datum dieser Notiz an gerechnet, dezahii sind, Wied ei ne Auflage von süns peo Eent aus den Grsammtdetrag der Taren gelegt weiden. L.R. Metzger^ Haieisbura, August 3t> tB7t. Charles Kapphahn seht biermil seine sseeunde und da Publikum im Allgemeinen in Kenntniß, daß er da Mrtzgrrge schäst wieder angefangen bat, und dltiet er um de geneigten Zuspruch seiner frührren Kunde und der ärger im Allgeweine. Arische Fleisch iestir Oaultläl ist an seinem Stand im untcren Marschaus, neden Jodn Troup'S Stand, sowie im West-Hairisburg RarlthauS a den betreffen den Maeltagen zu baten. MN-Frtsche Flrischund Wurste Iden lag. HarrtSdurg, September 2t, '7l—St. John Wiedemeyer, No. 1604 Marke Straße, Restauration, Wein.Liguör u.Riersak,n. Philadelphia, Pa. Austern aus Art sed zuberei tet.^ IlilZ.lS7l-llM,. Auszuverkaufen, lue gute väckrrri, in welcher alles Harrißdnrg, Pa., Sept. 7, 171. Poesie. Das Elternhaus. Au'S SllernbauS knüpft sich vor Allen Mit Macht die heiße Sehnsucht an Da weilt der Geist mit Wohlgefallen Noch oft aut später Lebensbahn, Set'S ein Palast, sei S eine Hülle, Od auch der Lebenshimmel trüb, Dte Heimalh bleibt thm Ited und werth - Und eine Thräne perlt hrrnirder. Ja'S Elternhaus sehnt er sich wleder. Der GrriS mit silberweißen Hauern, Der lange schon gewundet ist, Wenn er auch längst von thm geschieden, Ee fühlt des Hauses sil'ge Frieden. Ei ElieenhauS mit lichten Räumin, Der Himmel dort mit setner Pracht, Dr keine Grenzen mehr umzäumen, Wtnll nS bei sternenklarer Nacht; Dort oben wird nach diesem Lebe Sin Sileruhaus unS erst gegebe. So bat der Mensch auf dieser Tiden Ein Elternhaus einstweilen nur z -fe u i sssi i o il. Älerandcr Mcnchikoff. Eine Erzählung für die Jugend. Erstes Kapitel. Der BrlckerjlNlge. SHFu einem trüben Wlnteemorgeu de l i'.l, ging et etwa zwölf jähriger, ärmlich gekleideter Knabe dle Straße entlang, welche au einem Sei lengäßchen der linieren Statt Moskau ach dem Kreml, dem hetltgen Schlosse der lusstsche Zaren führte, und schrie dabei in bellrn, lauggezogene Tönen welch alle Lärm und alle Geräusch drr aus und ab wvgrnbcn Mrucheumen ge zu Fuß, zu Schlllle uud zu Pferde übertönte, kleine Pastetchen au, welche er wohl zugrbrckl und grschütz vor der eisigen Kälte, in einem Korbe vor stch her trug, drr an ciurni Riemen von sei ner Schulter herabhlug. „Kaust! Kaust! Kaust!" rles er mit gellender Stimme. „Kaust Paste ten, weich uud warm! Pasteten vonKor sakojf, den, besten Pasteienbäcker in ganz Moskau! Kansl! Kaust! Pasteten, saf tig und helß, ebe erst au dem Ösen gekommen! Sieh'da, Väterchen! Sie rauchen noch ! Und wir sie duften ! Der Koch der Zaren kann sie nicht besser be rrlltn! Kaust, kaust Pastetrn von Kor sakoff !" So rufend und schreiend drängte er stch mit Gewandtheit und Geschick durch die treibende Meng, ließ seine hellen, blitzenden Augen überall umherschwei fen, und unterbrach seine Ruf nur, um Irgend einem Begegnende besonder anzureden und lhm seine köstliche Waa re mlt allerlei Schmelchelworlen anzu preisen. „Kause dlr, Väterchen! Kaust dir, Mütterchen!" wendete er stch bald an einen bärllgen, alte Mann, der lm lan gen Kaftan würdevoll etnherschrlit, bald n eine Hökersrau. dl an irgend einer Straßenecke Töpfe und Kannen feil bot. „Kause dlr und wärme dich an den ar me Paste! ' Nicht Ist so gut gegen den Fiost! Schars sind sie gewürzt und helß, da schützt gegen den kalten Mor genwird !" Mancher folgt der Einladung de Knaben, Andere wiesen ihn bald basch bald lächelnd ab, nd sein Korb war noch lange l> zur Hälstej geleert, als er endlich bei ler Hauptwachr de Kreml anlagt, wo eiste Abtheilung > Slreiltze, von der Leibwache de Za ren, den Zugang zum Schlosse hütete. Es war eine, verwegen und rücksichts los Soldateska, diese tapsern. aber zögellosen Streichen und Jeder aus dem Boll fürchtete sich mit ihnen in Berüh ung zu komme. Eben, als der Knabe in der Nähe der Hauplwache anlangte, standen et Dupend oder mehr von den Soldaten um ineu Bauer herum, trie be ihre Spott mit ihm, neckten und höhnten den Mann, und sagten ihm Schrecke in, indem sie mit grimmigen Gebert ihre Knuten über seinem Haupt schwangen. „Was willst du hier?" schrieen sie ihn an. „Was haft du im Kreml zu suchen? Hier schleicht man nicht ein, wie In einen elenden Bauernhof' Er hat stehlt woll I Schmidt! thu, den Barl ab ab tagt ihn mli Hltbtn sort!" Dr arme, alle Mann stand ziilernd und btbtnd unltr dr wilden Rott und hob dtmüihig stehend bald gegn den ei mn, bald gegtn dtn andern Schrei dir Hände auf. „?aßi mich gehen, gnädige Herren!" bat er voll Angst. „Der arme, alte Iwan wollte nicht stehlen! Nur die Pracht des Kreml wolltet er sehen, und die goldenen Kuppeln, und, wo möglich, das strahlende Antlitz de Zaren ! Der arme, alte Iwan kommt zum ersten Ma ie vom Lande in die Stadt i Er hat nicht gewußt, was hier Sitte ist!" , Hättest du nicht fragen können. Bau ers" schrie ihn ein Unterosstzler der Strelitzen an. „Grht man so ohne Weiteres an den Leibwachen des Zaren vorüber? Nieder mit Ihm, zählt ihm zwölf Hübe aus und da laßt ihn lau sen ! Er wird sür'o Erste nicht wieder kommen!" Der arme Bauer schrie und heulte jämmerlich, aber die Soldaten lachten seines Jammer, packten Ihn, und wa ren eben im Begriffe, ihn zu Bode zu werfen, als plötzlich der Pastelenjunge vortrat und durch seln Erscheinen inen Aufenthalt veranlaßt,. Schon seit ei nem Weilchen Halle er dem Austritte mitleidig zugesehen, nd der alte Mann, der sich so wenig der Mißhandlungen erwehren tonnte, jammerte ihn. „Ich will ihn befreien und retten l" murmelte er, al die wildesten Burschen von den Strelitzen über den Alten her fielen, und rasch heran tretend, erhob er seinen gewohnten gellenden Ruf.. „Pasteten!" schrie er. „Kauft! Kaust! Kaust! Pastelchen von Karsa koff; heiß und lecker, gerade aus dem Ose gekommen! Kauft I Kauft!" Die Soldaten hörten kaum da Ge schrei, st wendeten Alle die Köpfe nach dem Knaben um, und eine grimmige Behaglichkeit malt stch in ihren wilden bartigen Gesichtern. Niemand achtete mehr auf den Bauer; die Hände, wei che schon zugegriffen und ihn gepackt hat ten, ließtn ihn wieder lo, und selbst der Unterossizier blickte behaglich nach den rauchenden Pastettchen, von welchen der Knabe die schützende Hülle abgenommen hatte. „Kaust! Kaust!" schrie dieser weiter, ging aber ohne de Häuflein um den Bauer herum zu achten, an ihm vorüber und geradeswegs durch da Thor nach dem inneren Hose z, wo stch ine noch größere Anzahl Schutze von der Leib wache befand. „Aleraschka, was fällt dir ein?" schrie ihm der Unterossizier von der Hauplwa che ach. „Stehst du uns nicht' Hier her mit de Pastetchen! Hierher! Hörst du nicht, Aleraschka? Hierher!" „Ich werde mich wohl hüten, Iermo loff!" rief der Knabe neckisch zurück. „Es könnte mir gehe, wie dem Bauer da, und Ihr bezahlt am Ende meine Pa strichen mit Kuutenhiebeu. Im Hos sind auch noch Leute! Kaust! Kaust! Kaust! Pastetchen, frisch von Korsakoff!" Der ntcrossizlerstieß eine Verwün schung au. „Er gehl uuS davon!" schrie er. „Ihm nach! Ist er erst aus dem Hose, so kriegen wir kein einzige Pastetchen davon. Laust ihm nach, Kin der und holt ihn zurück >" Er selber ging mit gutem Beispiel voran und der ganze Hause Strelttzen rannte hinter ihm drein. Der Bauer war vergessen über den leckeren Pastet chen. Der Knabe warf einen flüchtigen Blick hinter sich, und al er bemerkte, daß da bedrängte arme Bäuerletn die Gelegenheit wahrgenommen hatte, In aller Stille und Geschwindigkeit zu ent wischen, da lachte er hell aus und blieb stehen. „He. he, Väterchen, bist sa ganz außer Athem," sagte er schalkhaft, al der lin lerossizter keuchend heran kam. „Da darfst du keine Pastetchen essen, denn sie würden dir in der Kehle stecken bleiben und du müßtest ersticken daran, Väter chen. Nein, nein, tapfere Strelipen, ihr kriegt kein Pastetchen jetzt. Wenn ihr alle umkämet an dem leckeren Bissen was für in Verlust für den Zaren! Nicht da I Laßt die Hände davon!" . Zwanzig Händen llnckten sich gierig ach dem Korbe aus, aber geschwind deckte der Knabe ihn wieder zu und die Strelttzen standen verblüfft vor ihm. Aleraschka, mein Täubche,', schmei chelte der Unterossi,ler,—„nur ein paar. Steh', ich habe den ganzen Morgen schon gesastet. Nur ein paar lermoloff, mein Kleiner!" „Gut, Väierchtn. gut," rwiederte dr Knabe neckisch. „Du sollst haben so viel du verlangst. Aber erst thu' dein Pflicht. Der Bauer muß seine Strafe bekommen. Erst die Pflicht, dann der Genuß." „Greift den Bauer!" schrie lermo loff eifrig seinen Leuten zu. „Greift ihn!" Die Soldaten drehten sich um,—der Bauer war nicht mehr zu sehen, und verblüfft schauten sie einander an. A>- eraschka lachte hell aus „Du bist schuld daran, daß er nt wischt ist!" brüllte der Unteroffizier t'ht voller Wuih und stürzte auf den Kna ben zn, um ihn die Wucht seiner Fäuste fühlen zu lassen ; aberAleraschka lachte nur noch mehr und wich kelnen Schritt „Was willst du, Väterchen?" sagte er leichthin. „Hab >ch ihn losgelassen ? Du bist'S gewesen l Und wenn's der Zar erfährt, so wird dir's übel ergehen. Aber laß Ihn doch lausen, den armen Kerl. Er hat sa nichts erbrochen. Da, nimm lieber von de Pastelen und stopfe dir dein große Maul damit. Der Anblick drr köstlichen Pastetchen, von denen der Knabe jetzt rasch bt Hül le wieder zurückschlug, besänftigte den Zorn de grimmige Krieger, seine ge rnnzelte Stirn glättete sich, der große Mund zog sich in die Breit fast von einem Ohr zum andere, und seine klei nen Aeugletn blinzelten wohlgefällig. Er langt apser zn, sein Soldaten auch, und All aßen, aßen, aßen und schmatzten, bt da letzt Pastetchen au dem Korbe verschwunden war. Nun wischten st sich die bärtigen Mäuler und drehten Alexaschka den Rücken zu. „Oho, so ist's nicht gemeint!" sagt der Knabe. „Erst bezahlt, sonst laß ich euch nicht fort. Du haft zwölf Stück, Jermoloff- Du zehn, Väterchen, du sieben, du ach,—greift tn die Taschen, Slrelitzen, und laßt eure Kopeken s hen!" auf einmal ianb geworden zu sein und kehrten nach der Wache zurück, ohne sich nur einmal nach dem Knaben umzuseh en. Alexaschka aber lies m Geschrei hinter thkten her. „Bezahlt mich, ihr Schelme!" rief er. „Meint ihr, ich solle Schläge von meinem Herrn davon tragen, weil euch seine Pastelen gut geschmeckt haben? Heran mit euren Kopeken oder ich schiele, bis mich der Zar hört. Bezahlt mich, Väterchen, bezahlt mich," setzte er bittend hinzu. „Ihr wißt ja, Korsa kosf pr. gelt mich, wenn nicht das Gelv für die Pasteten bringe." „Schon recht," sagte Jermoloff brum mend, „so kriegst du di Schläge, di du dem Baner erspart hast. Ich weiß nicht mehr von Pasteten, nnd mein Kopeken behalt ich für mich. Richt wahr, Kameraden? „Weiß nichts von Pasteten, gar nicht !" schrtern die Soldat, durch einander. „So 7" sagte Aleraschka, und stellte stch, die Arme in die Hüsten gestemmt, trotzig vor lermoloff hin.—„So also steht'S? Du weißt nicht bon den Pa steten, und ihr da, ihr auch nicht? So wollt ihr' treiben mit einem armen Jungen? Da ist schlecht und abscheu lich vo euch, und weißt du, Väterchen lermoloff, wm ich' erzählen werde, wie ihr mit mir umgesprungen seid? Weißt du da, Väterchen?" „Weiß nicht ! Will nichts wissen !'< brummte der Nuterosstzter. „Packe dich, oder..." „So? Willst nicht wissen, Väter terchen? Nun, sollst S doch wissen," sprach Aleraschka Irvtzlg. „Meinst du, ich fürchte mich? Gar nicht fürchte ich mich! Und nun höre mir zu, Väterchen l Wenn ihr nicht gleich aus der Stelle jede Kopeke bezahlt, die ihr mir schuldig seid, du und die Andern, so geh' ich, ich, Aler aschka Menschikoff, ich gehe zum Lieute nant Kurakin und erzähl' ihm, was ihr mit dem Bauer gemacht habt!" „Geh' hin zu ihm ' Wir wissen von nichts I Nicht wahr, Kameraden ?" „Von nicht ! Von gar nichts !" schrien Alle im Ehore. „Ab, gut, Lieutenant Kurakin ist mein Freund," fuhr Aleraschka fort, — „er hat erst gestern noch meine Paftet chen gepriesen, er wird euch die Lügen auSklvpfen l Und noch ein, Väterchen, nicht eine einzige mehr I Ich gehe zum Preobraschensti-Regtment! Da essen sie auch Pasteten und bezahlen st!" „Das willst du thun, Aleraschka?" sagte lermoloff, aus den die letzte Drohung doch einigen Eindruck z ma chen schien. „Du wirst e nicht thun, Täubchen! Nicht thun, mein Liebling!" „Ich thu !" erwiederte der Knabe trotzig. „Du darfst nicht! Du sollst nicht !" schrie der Unteroffizier und stampfte mit dem Fuße auf. „Ich thu's! Und du hast mir gar nicht zu befehlen, Väterchen !" entgeg nete Aleraschka. „Ich thu', sag ich dir!" „Sieh', dann reiß ich dlr die Ohren vom Kopfe herunter," brüllte lermo loff, Korsakoff Pasteten find die besten in Mokau und allein füe die Stre litzen I" „Ja, wenn die Strelttzen sie bezah l e n," entgegnete der Knabe dreist und sarchtlo. „Ich gehe zu den Preobra schenskt I" „Ei, so soll dich Trotzkops doch gleich ... !" rief lermoloff zornig und sprang auf den Knabe zu, um ihn an beiden Ohren zu packen und tüchtig zu schütteln. Aleraschka schrie, al ob er am Spieße stäke. „Iermoloff!" donnerte da plötzlich eine gewaltige Stimme drohend au ei nem geasier herunter, da grade über der Hauptwach lag. Der Unteroffizier und sämmtliche Soldaten blickte nach oben und fuhren in jähem Schrecken zusammen. „Der Zar!" flüsterten sie mit beben den, blaffen Lippe. „Ja, der Zar, ihr Elenden!" wieder holte die Stimme und ein paar mächti ge Augen blitzten in zürnendem, kaum zn ertragenden Glanz aus die zittern de Strelttzen nieder. „Der Zar, der Alle gehör und gesehen ha!" j.Der Zar ist groß ! Gnade!" stam melten die bleichen Lippen. „Kopeken heran !" befahl der Zar. „Bezahlt den Knaben!" Alle fuhren in die Tasche und unge zählt flog da Geld tn die Pelzmütze Aleraschka' die derselbe hurtig vom Kr. IS. Kopsr gerissen, als er Pen Zaren am Fenster bemerkt Halle. „Ist's genug, mein Sohn fragte der Zar gnädig. „Mehr als zu viel, Ew. Majestät l" aniwortete der Knabe dreist, aber ehren bielig. „Gott segne den Zaren !" „Wenn du mehr bekommen hast, als du zu fordern berechtigst wärest, desto besser für dich I" sprach der Zar mit freundlichem Angesicht. .'.Sie sind dtr's schuldig für die Äugst, die sie dir ringe lagt. Ich weide sie noch besonder stra fen dafür j" „Gott erdalle den Zaren!" sagte Al exaschka rasch. „Ader ich habe mich nicht gesiirchiet, Ew. Majestät! lermo loff baite mehr Angst, als ich !" „Warum ?" fragte der Zar lachend. „Weil er lächle, er bekäme keine Pa stelen mehr," erwiederie der Knabe. „Wenn Ew. Majestät allergnädtgster tauben,-ich wühle wohl ine Strafe für ihn !" „Sprich I" befahl der Zar. „Wenn er drei Tage lang zusehen muß, wie die Andere Pastetchen schmau sei,, so ist er grstrasi genug I Wollen Ew. Majestät nur gnädigst bedenken - Pastetchen von Korsakosf!" „Gut," sagte der Zar und lachte. „So so es sein ! Du hast gehört, Irr moloff! Drei Tage sollst du fasten und ihr Andere mt Ihm I Ich werde Be fehl geben, daß es geschehe !" Das Fenster flog wieder zu, und : „Hnrrah! Der Zar soll leben!" ju belle Alexaschka mit Heller Sllmmr aus vollem Herzen heraus. „Da hast d's nun, lernioloff," Wen del er sich an den ganz verblüffte Un terosfizier —„Wäreft d klüger gewesen, Väterchen, so hättest du mehr Gel tu der Tasche, als jetzt, und morgen Paste len ! Jehl kannst du dir den Bart wl schrn! Uebrlgens magst du dich noch dedanken für te gnädige Strafe. Hät te der Zar sie bestimmt, würde sie schlim mer ausgefallen sein. Darum kein mürrisches Gesicht, Väterchen l Drei Tage sind bald herum, und dann sollst du wieder di, schönste Pastetchen krie ge !" Jermoloff stusteres Gesicht hellt sich ei wenig aus. „Run ja, Aiexasch ka, ich glaube, du hast- recht!" sagte er veisöhn, und reichte dem Knaben die Hand, tu welche dieser kräftig und treu herzig einschlug. „Wir wollen wieder Freunde sein ! Rur darfst du S nicht an Pasteten fehlen lassen." „Nein, wenn d sie ordentlich bezahlst, Väterchen ! Keine Kopeken —keine Pa steten !" „O, du bist schon sicher!" sprach ler moloff kleinlaut. „Für wen der Zar dte Schulden einfordert, der ist setne Geldes gewiß !" So schiede sie in Freundschaft, und lustig trabte Aleraschka die Kremlstraße wieder hinunter, um zu seinem Herrn zurückzukehren. Nachdenklich blickte lermoloff hinter ihn her. „Der Knabe ist zu etwa Großem be stimmt," murmelte er vor sich hln. „Das Auge de Zaren hat gnädig auf thm geruhet. Man muß stch ihm zum Freunde erhalten!" Unbekümmert darum, ob lermoloff ihm Freund oder Feind sei, eilte indeß Aler aschka durch die Straße dahin, und woll te eben um ine Ecke biegen, al thm un verhofft der Bauer entgegen rat, den er durch List au de Händen der Sirelitz en befreit halte. „Du bist es, mein Liebling I" sagte der alte Mann, und schloß den Knaben tn die Arme. „Ich habe auf dich ge wartet an dieser Stelle! Verarme, alle Iwan wollte doch nicht hetmkehren, ohne dir seine Dankbarkett auszusprechen !" „O, danke mir nicht, Väterchen l" er wiederte Aleraschka freundlich. „Du dauertest mich, ulid da konnt' ich nicht anter, ich mußte dir Helsen. Gott will S so, e ist unsere Pflicht, einander bei zustehen. Aber laß mich jetzt gehen ' Mein Her wartet, und wenn ich zu spät heimkomme, so schlägt er mich " „Eile nicht! Eil nicht zu sehr, Lieb ling meiner Seele!" antwortete der Al te ; ich muß dich erst in wenig anse hen." Und der Alt blickte lange tn die hellen, gescheidten Augen de Knaben und sagte endlich - „O, mein Sohn, du wirst hoch steigen, hoch, hoch, hoch!" in dem er die eigene, zitternde Hand hoch und höher über de Knaben Haupt er hob. „Du wirst groß und mächtig wer de, wie kaum noch ein Anderer im heili gen Rußland, und Niemand wird über dir sein, al Gott und der Zar l Wehe dir, wenn du noch höher steigen woll test !" „Et, Thorheit, Välrichen!" lachte Aleraschka. „Ich habe nicht Zeit, dein Geplauder anzuhören. Lebe wohl und kehre glücklich heim I" „Er wollte sich losmachen und davon lausen, der alte livan hielt ihn aber noch einmal fest. „Nur noch ein Wort," sagte er bit tend. '„lch habe einen Knaben daheim, meinen Paul Iwanowitsch, und ich liebe ihn. Versprich mir, daß du thm gnä dig sein willst, wenn dn ihm Glänze der Macht erhaben stehest !" „Ja, ich verspreche dir's." erwiederte Aleraschka, schwankend zwischen Lachen und Ungeduld.—„Schick' ihn mir zu, wenn tch so hoch gestiegen bin, wie du behauptest, daß ich e dereinst sein wer de l E wird wohl nicht höher sein, als aus den Thurm de heiligen Iwan ' Dort bin ick sittlich erhaben über alle Welt „Ich habe dein Versprechen und ich baue daraus," entgegnete der Alte feier lich. „So gehe denn hin, und der Herr der Welten ebne dir deinen Weg Im Kreml wird mein Paul Iwanowitsch dich finden, und au diesem Kreuzlein wirst du erkennen, daß er mein Sohn tst." Der Alte zog rln kleine goldene Kreuz mit vler grünen Steinen unter seinem Pelze hervor, wo er' auf der Brust verborgen trug, und zeigte e Al eraschka. Dieser warf eineü flüchtigen Blick daraus, nickte dann dem Alten freundlich zu, sagte ihm Lebewobl und flog endlich wie ein Pfeil wieder dir Straße hinunter, um die versäumte Zeit einzuholen. (Sortsetzung folgt.)
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