Zllhrzaug 1., Die Pesylanische StaatS-Zeitung Herausgegeben von loh. Georg Ripper, erscheint jeden Donnerstag, und kostet 2.VV per Jahr, zahlbar innerhalb deSlahreS, und SSV nach Verfluß des Jahrgang. Einzelne Exemplaren, S Cent per Stück. Keine Subscriptionen werden für weniger als sechs Monaten angenommen; auch kann Niemand das Blatt abbestellen, bis alle Rück stände bezahl sind. Anzeigen erden zu den gewöhnlichen Prei sen inserirt. Officen: in der „Patriot und Union" Druckerei, Dritten Straße, Harrisbarg, und in der „Zntelligencer" Druckerei, am Centre Square, Lancaster. Anzeigen. Das Wochenblatt des New - Yorker Journal, das größste, billigste und reichhaltigste deutsche Wochenblatt in de Ver. Staaten. Es enthält interessante Romane, Die neuesten europäischen Nach richten durch den atlantischen Kabel und durch die Post. Correspondenzen aus verschiedenen Theilen Europa's. Neueste Berichte au Mexico, Westindien Süd-Amerika u. s w. Interessante Lokal Berichte. Börsen- und HandelS-Berichte und andere wichtige Nachrichten aus allen Theilen der Ver. Staaten. Jährlicher Abonnenten-Preis Lr alle Th eile dsr Ver. Staaten Eine Nummer 82.50 Drei Nummern an eine Adresse. 0.00 Fünf „ „ „ li'.vo Zehn ~ „ „ 18.00 Einzelne Nummer. . . . . 00.00 Jedermann, der—ohne eine Agentur zu übernehmen—den Betrag von zehn A b o n nementS einsendet, erhält das elfte Blatt gratis. Di es B edingu n g en lassendas Wochenblatt des Journal als das billigste deutsche Blatt in den Ver. Staaten erscheinen. Eine beschränkte Anzahl Anzeigen finden noch Aufnahme in demselben. Probenummern des Wochenblat tes erden an Applikannien an irgend ine Adresse geschickt, so viel als verlangt werden. l ' h V Zahlung versandt und Abonnenten werden gebe ten, alle Beträge direkt an nserc Office zu schicken. Adresse: Neiv-lorkcr Journal Association, Post-Ofsice-Bor 5700, New-Ziork Citp. Feb 28'77-,fb Im Verlage von Schäfer und Koradi in Philadelphia erschien soeben Der Deutsch-englischer Vereinigte Staaten Briefsteller. der: Anleitung zur richtigen Abfassung aller in den allgemeinen Lebens - Verhältnisse, sowie im Staaten und engli scher Sprache. 7te Auflage. Preis nur H 1.50. Dieses in seiner Art einzige Buch ist unent bedrlich für jeden kleinen Geschäftsmann und zahl reichlich für den geringen Preis. Auf der einen Seite deutsch, gieb die Andere die ge naue Uebersetzung in englisch. Diese 7te Auflag zeichnet sich vortheilhaft aus 7 Auflage rn k Jahre, gewiß die beste Empfeh lung! Schnell englisch zu lernen! bei?zu haben: Die löte Auflage von John L. Äpjikton'B Praktische Methode englische Sprache in kurzer Zeit Lesen, Schreiben und Spreche zu lernen. Mit Angabe der englischen AuS -588 Seiten, gut gebunden. Preis 1.5 i) Diese vortreffliche Grammatik ist als das be ste Lehrmittel zur Erlernung der englischen Sprache allgemein anerkannt. In der deutschen Buchhandlung von Schä - fer und Koradi. Philadelphia, erschien so shen nachstehendes vortreffllicheS Werk in euer Auflage und ist in allen deutschen Buchhand lungen zu haben ! Selbstarzt, Daktor und Apothrkcr im eigenen Hause. Eine zuverlässig Anweisung, sich vor Krank heiten zu beschützen und durch Selbstbereitung der vorzüglichsten Mittel von ihnen zu befreien, auch bei unheilbaren und chronischen Krankhei ten sich wenigstens möglichst Erleichtung zu ver schaffen. Medicinisch'chirurgischeS Handbuch für das Volk ! von Dr. Emil Ouerner. Mit erläuterten Alibildungen. Preis (gut gebunden) H 1.25. Dieses höchst nützliche Buch ist jetzt schon in mehreren tausend Ercmplaren im Publikum erbreite, und enthält die wirksamsten Hausmittel gegen oft vorkommende Krank heiten, wodurch sich ein Jeder ohne ärztliche Hülfe selbst helfe kann. Schäfer ch Koradi, Süd-West Ecke der Vierten und Woodstraße, Philadelphia, Pa. Mär, tli'o7-lm Poesie. Das Baterhaus. Ich weiß mir etwa Liebes. Auf Gottes welter Welt, Das stet in meinem Herzen Den ersten Platz behält; Kein Freund und auch kein Liebchen Verdrängen es daraus, Es ist im Vaterlande Das theure Vaterhaus. De Leben laute Freuden Verhallen in der Brust; lch bleib'in meinem Herzen De Liebsten mir bewußt, Es drängen aus den Augen Die Thränen sich heraus. Denk' ich an meine Heimath, An'S theure Vaterhaus. Und hab ich einst geendet De Lebens bittern Lauf, Und pflanzt ein Blümlein drauf. Doch nehm aus meinem Busen Da arme Herz heraus, Da Herz, es hat nur Ruhe Im theuren Vaterhau. /euistel 011. Aus der Eroberung von Dresden I. 0 Humoristische Skizze von C. Reinhardt in Dresden. (Fortsetzung folgt.) Gustel mußte schon am frühen Sonn tag Morgen ein Donnerwetterchen tra gen, weil sie gar zu vergnügt aussah, jedenfalls über die baldige Ankunft ih rer lieben Freunde, der Preußen. „Ha ! sie sollen nur kommen! Herr Gott, wenn ich an der Spitze unserer Armee geständen hätte!" rief der Meister dem Calculator entgegen, indem er einen furchtbaren Schnapp mit der Scheere that. Der Calculator sah ein, daß es dann jedenfalls anders gekommen wäre, und war der Meinung, daß man die Preußen gar nicht über die Grenze hät te lassen müsse. „Wenigstens über die Elbe wär' in i r keiner gekommen!" entschied Zabitsch. „Na und wie wolltest Du denn das verhindern?" fragte Madame Zabitsch, welche beschäftigt war, Salat zu putzen. „Wie?" sprach der Meister grimmig. „Ich hätte die ganze preische Armee auf die Meißner Brücke gelockt und hernach pautz! in die Luft damit!" „Du bist ja'n schrecklicher Kerl!" sag te die Meisterin. „Ja da wird nicht gefackelt," fuhr der Meister fort. „In die Luft gesprengt und dann nach Berlin marschirt! Ich wollt es den Preußen wohl anstreichen —aber's ist keine Energie dahinter; viel zu viel diplomatische Geschichten; die Oestreich sollten lange da sind. Wo bleiben se denn ? ?" Hler trat der Grenadier mit der ro- then Nase eilig ein u. brachte die nieder schmetternde Nachricht, daß die Preußen Meißen besetzt hätten und in Tharand gesehen worden seien. „Na, wenn se etwa in Meißen über den Wein gerathen, dann kommen sc sobald nich hierher, denn wenn se un vorsichtig davon trinken, bleiben se un terwegs liegen," meinte der Meister. Der Calculator verwies ihm den leichtsinnigen Spott in so ernster Zeit, und die drei Freunde, welche sich bei den damaligen Umständen nicht in die Um gegend hinauswagten, begannen einen Skat zu spielen, wobei die politische Lage etwas in Vergessenheit gcricth. Auf der Stadt lag indeß eine unheim liche Stille. Die Bewohner hielten sich meisten in ihren Häusern oder deren Nähe auf, da man nicht wußte, was ge schehen würde; ob die sächsischen Trup pen vielleicht in der Nähe versteckt seien oder ob sie die Stadt dem Feind ohne Schwertstreich überlassen würden, In den Straßen war es still, als sei der Sonntag aus England herübergekom men. So verging der Nachmittag des Ilten Juni in steter Erwartung der Dinge. Die drei Skatspieler schrakeu bei je dem Geräusch auf der Straße empor und spitzten die Ohren, wobei sie den Meister Zabitsch zu besänftigen suchten, der nichts Geringeres im Sinne hatte, als das Volk zu alarmiren und sich zur Vertheidigung der Stadt an die Spitze zu stellen. Da hörte man in der Ent fernung einen dumpfeu Lärmen. Die Fenster in allen Häusern wurden aufge rissen. Es wälzte sich brausend heran. Meister Zabitsch wurde leichen blaß und verlor die Karten. Der Cal culator ergriff zitternd seinen Regen schirm und klammerte sich daran. Der Grenadier, Gustel und die Meisterin liefen nach den Fenstern. Einige hundert Jungen, der Vortrab von Allem, was in einer Stadt passirt, kamen daher. Die Leute reckten die Hälse aus den Fenstern, weil sich die Straße bog und man nicht weit sehen konnte. Der Lärm wuchs. Man hör. te eine Stimme hindurch. Der Calcu lator sah verlangend nach einem großen Kleiderschrank und überlegte, ob er nicht hineinkriechen sollte. Jetzt kam der Menschenknäul um die Ecke und in seiner Mitte ein total Betrunkener, der von einem etwas weni ger betrunkenen Freunde geführt wurde. Der Meister und der Calculator wag ten sich an da Fenster. „Dieser verfluchtige Kerl jagt den Leuten einen Schreck ein, als wär er die ganze preußische Armee," sprach Herr Knickig entrüstet. „Ich bin e kuter Sachse," brüllte der Betrunkene; „e kanz kuter Sach —se." Sehr schmeichelhaft für uns," mur melte der Calculator. „Ich schce —re mich'n Deisel um die Prei —ßen!" erklärte der gute Sachse. „Das wird sie mit tiefem Kummer erfüllen ganz gewiß wenn' Bis mark wüßte, er würde Thränen vergie ßen," commentirte Knickig. „Laß mich'naus! Ich jage de ganze preische Ar—mee ü—bcr de Grenze!" schrie der Angeheiterte, indem er über seine Beine stolperte und auf allen Vie ren zu laufen versuchte. „Wenn jetzt sich Eencr uf Deinen Buckel setzt, kannst De als Cavallerie gehn— s' is Schade, daß De nich gleich an der Grenze gewesen bist," fuhr Kntck ig fort. Der Freund beruhigte den Aufgereg ten, indem er ihm die ungefähre Rich tung angab, in welcher sie die Armee finden würden, worauf der Zug weiter ging, und zwar unter der fortwähren den Erklärung der Hauptperson, daß er ein kuter Sachse' sei. „Der Mann war ein bischen betrun ken, aber ein Patriot," rief Zabitsch. „Er hatte Recht! Wo ist die Armee? Wo steckt se?? Haben mer deshalb un ser theures Geld dafür hingegeben, daß se abzieht, wenn sich e Feind noch gar nich sehn läßt? Ne,'S is gleich zum Deifelholen! Wenn ich an'n Kladdera datsch denke, könnte ich närrisch werren vor Wuth! Freunde! Wir müssens machen wie die Schpanicher! Wir müs sen de Stadt vertheidigen und n' Pech un Schwefel fde Köppe gießen !" „Ach Papa, rede doch nicht solchen Unsinn!" sprach Auguste besänftigend. „Unsinn?" schrie der Meister, „Un sinn ?" wiederholte er durch die Fistel —„Du bist ee unnatürliche Rabentoch ter, die in Berlin preisch geworden is! —lch gloobe, Du freust Dich, wenn se kommen und führe Deinen Vater 'nauS und sandwirthhofern ihn? —" „Nun, D i r werden sie nichts thun !" sagte Auguste, „und uns auch nicht, denn es sind meistens ganz hübsche Leu te. Ach, und die Husaren, das sind erst prächtige Männer! Ach, wenn Wilhelm etwa unter den Husaren wäre und so bier zur Thür hereingesprcngt käme!" „Da habt Jhr'ö!" sprach der Meister, die Hände zusammenschlagend. „Da habt Jhr'S — de reene LandeSverräthe rin ! Aber warte! Mit Dir werde ich schon fertig ! Ich habe mer schon meinen Plan gemacht, wenn se kommen Paßt uf —es geschieht was! —" Mit diesen inhaltschweren Worten setzte sich der Meister wieder zum Skat nieder, und die drei Helden blieben bis Mitternacht sitzen und spitzten die Oh ren ; mit ihnen Tausende der Dresdner, denn man erwartete die Preußen jeden Augenblick. Tausende gingen endlich zitternd und vor dem bangend, was in der Nacht kommen könnte, schlafen, um am Mon tag Morgen eben so erstaunt zu erwach en, weil sie die Stadt noch auf ihrem al ten Platz und auch nicht einen Solda ten in derselben fanden. Dann kamen die Gerüchte. Man wollte drei Husaren in Neudorf gesehen haben. Man wollte Kononendonner hören und Pulverdampf aufsteigen sehen. Die Terrasse und die Thürme waren mit Fernröhren besetzt, die nach dem Feinde ausschauten. —Es blieb aber Alles in friedlicher Ruhe, bis ein Fern gucker einen rothen Punkt bet Priesnttz zu entdecken glaubte, worauf sich die Kunde .Gekommen!' blitzschnell durch die Stadt verbreitete. Es war gegen Mitttag, als der Cal culator schreckenbleich zum Gevatter Za bitsch hereinwankte. Er lehnte sich an die Thür und ächzte zitternd; „Se kom—men!!" Der Meister machte einen Sah. Er wollte eben setner Frau Geld geben, da mit diese etwas einkaufen sollte. Der Rappel faßte ihn jedoch bei dieser Nach richt wieder und er schrie - „Also se kom men? Nun gut, ich sage Euch, wir ver theidigen uns bis uf'n letzten BlutStrop pen ! Hier is Geld Weib ! Hole Proviant, daß wir uns verschanzen kön neu und nicht durch Hunger gezwungen werden, uns zu ergeben ; e halb Fund Lcberworscht, e Stickchen Butter un e Viergroschenbrot. So —un nu bring' ooch noch zwee Fund Pech mit!!" „Pech ?" fragte die Meisterin verwun dert. „Zu was denn das ?" l „Zu was ?" quiekte der Meister in Harrisburg, Pa., Donnerstag, März Sl, 18S7. Wuth. „Hi! zu was?—Um'S 'n uf I de Köppe zu gießen, wenn sie kommen ! Zwee Fund Pech, sage ich Dir. Was kost's Fund Pech?" fragte er grimmig, mit dem Portemonnaie in der Hand. „'s Pfund Pech wird drei Groschen kosten," entgegnete die Meisterin. „Drei drei Groschen?" stotter te der Meister verblüfft. „Drei Gro schen fuhr er kleinlaut fort „I, das wären ja sechs Groschen for Pech? Nee, des ts mer zu theier!" — „Gott bewahre! das ist viel zu kost spielig!" bekräftigte der Calculator, der seelenfroh war, den Gevatter auf einem Weg zu sehen, der von den tollkühnen Vertheidigungsplänen abführte. „Ja, des is e Sündengeld!" bemerk te dieser. „Nee, Werste was, da bring lieber für zwee Groschen Kümmel mit!" „Um 'n uf de Köppe zu gießen?" sprach die Frau lächelnd. „Wir werden ihn schon wohin gießen/ entgegnete Zabitsch, sie hinausschiebend. Kaum hatte sich die Thür geschlossen, so flog sie wieder auf und Fräulein Au guste sprang herein. „Habt Jhr'S schon gehört? Jetzt kommen sie wirklich !" rief das Mädchen lachend. „Warte!" sprach der Meister er grimmt. „An Dir will ich jetzt e Bei spiel statuircn un Dich von den Preißen sicher stellen. Ich will . . „Horch!" schrie der Calculator ent setzt und klammerte sich an den Gevat ter. Dieser stand wie Lot's Weib und horchte. Rum te bum rum te dum! kam es die Straße daher. Die Köpfe fuhren wieder aus den Fenstern, Herr Com merzienrath Meierleben mit dem Kopfe durch die Glasscheibe, daß die Stücke klirrend auf das Pflaster flogen. „Gott im Himmel! Das war eine Granate!" ächzte der Calculator um sinkend. Der Schneider nahm in der Verzwei flung die Scheere und klopfte den Ge vatter damit ins Kreuz, wozu er brüll te : „Muth, Muth, Gevatter!" Auguste lachte ausgelassen am Fen ster, und die Meisterin kam in diesem Augenblick ebenfalls lachend zurück und erzählte, daß der Maurer Pinkcr soeben die ganze Straße mit seinem alte Schubkarren alarmirt habe, den die Leute für eine Trommel gehalten. Die Gevattern erholten sich und nah men still einen Schluck aus der Flasche. Auguste wollte sich todt lachen. Der Meister ward wieder grimmig und begann abermals: „Ich will.. ." „Horch!" schrie der Calculator von Neuem und hielt den Finger hoch. Al les horchte. Man hörte entfernte Pfeifen In den höchsten Octave quieken und dazu of fenbar Trommeln rasseln. So leben wir! So leben wir! quiekten die Pfeifern, kommend. Es klang, als kämen ein halbes Hundert Bärenführer an. „Sie sind es das sind die Ouer pfeifen !" jubelte Auguste. „Gott im Himmel! se sind merklich da !" jammerten die Gevattern und san ken sich in die Armee. Und sie zogen in hellen Haufen her an voraus die blauen Husaren, dann die Infanterie Colonncn, müde, hun grig und durstig, aber verwundert, auch nicht einen Feind zu finden, sondern nur freundliche, gemüthliche „Dräs'ner," welche die abgehetzten Nachbarn mitlei dig betrachteten und sie nach Kräften mit Speise und Trank bewirtheten. Die preußische Armee hatte sich ge rade zum MittagScssen des >B. Juni eingeladen. Als sich die beiden Gevattern erhol ten, bemerkte Zabitsch mit Schrecken, daß seine Frau und Tochter zum Fenster hinaus und dem Einzug der Truppen zusahen, von denen Mancher zu dem hübschen Mädchen herauf grüßte. Der entsetzte Papa zog die Tochter vom Fen ster und nahm seine Scheere. „Jetzt ist der Augenblick da, wo ich Dich vor deu Soldaten sicher stellen muß, die es besonders auf alle Unschul den abgesehen haben," begann er feier lich. „Ich werde Dir zuerst alle Haare kahl vom Kopf runter schneiden!" Hier that er einen fürchterlichen Schnapper mit der Scheere. Auguste glaubte, ihr Papa sei in al lem Ernst übergeschnappt und flüchtete schreiend hinter die Mutter, die ihren Gatten ebenfalls mißtrauisch zu be trachten ansing. „Ratzenkahl vom Kopp runter!" fuhr dieser mit einem kannibalischen Blick und Schnappen fort. „Dann wirst Du mit Kienruß eingerieben!" Ein neuer Schrei der Tochter und Kopfschütteln der Mutter. „Papa ist, weiß Gott, übergeschnappt!" rief die Tochter entsetzt. „Reene for den Sonncnfleen reif!" bekräftigte Mama. „Macht mer kerne Sperenzchen! Ich bin wüthend! Entweder runter mit'n Haaren, oder Du kriechst hier in den Kletderschrank, so lange' Soldate im HauS is ! EenS von Beeden !" schrie der Meister. „Ach Herr Gott! Da kommen welche mit Ouartierzetteln auk's HauS los!" rief in diesem Augenblick der Calculator vom Fenster her. „Adje, lebt wohl! Ich gehe zu meinem Bruder nach Losch witz, damit sie mich hier nich etwa noch als Spion ufhängen!" Damit drückte sich Herr Knickig zu Thür hinaus und huschte die Treppe hinab. Im nächsten Augenblick kam er jedoch halb todt wieder herein und zeig te stumm nach unten, wo man polternde Schritte auf der Treppe hörte. „Abgeschnitten !" ächzte er und ver suchte den Regenschirm aufzuspannen, mit der dunkeln Idee, sich hinter den selben zu verbergen. Tritte und Waf fengeklirr kamen näher. Der Calcu lator fuhr hinter den Tisch am Sofa und drückte sich an die Wand, wo er sich un ter dort hängenden Kleidern verbarg. Der Meister aber hatte schon den sehr großem Schrank geöffnet, einen Stuhl hineingestellt und seine Tochter gewalt sam hineingeschoben. Dann steckte er den Schlüssel in die Tasche, ergriff die Flasche, schenkte ein Glas voll und sprach, nach Luft schnappend; „Ich werde ihnen gleich— ein Glas anbieten die Preußen trin ken ja gern." „Ich dachte, Du wolltest sie mit Pech." begann die Frau lachend. „Schweig, Weib!" keuchte Zabitsch. „Willst Du mich mit aller Gewalt zu'n Sandwirth Hofer machen, daß se mir hcrnach'n Denkmal setzen? Was hilft mir' Denkmal? Ich will kee Denkmal! Ach Gott, da sin se !" Die Thür ward aufgorissen. Ein preußischer Soldat mit Sack und Pack stand in derselben. Ein schöner Mann mit dunklen Augen und schwarzem Schnurrbart. Er sah suchend im Zim mer umher, dann zeigte er ein Ouar tierbillet. Mcistcr Zabitsch stand Complimente machend und hielt ihm zitternd das Glas hin. „Was ist das?" fragte der Krieger, mißtrauisch auf das Glas und Zabitsch blickend. „Küm —mel," erwiederte dieser er schrocken. „So? Nein, mein lieber, man kcnut den Schneidermeister Zabitsch als den größten Prcußenfresser. Man hat uns gewarnt! Gift ist da, was Sie da haben Blausäure!" Der Meister zitterte dermaßen, daß der Kümmel aus dem Glas lief. „Vergiften wollen Sie uns!" fuhr der Soldat fort „Trinken Sie sel ber !" Herr Zabitsch gehorchte Leichenblaß. Der Soldat schritt inzwischen tn's Zimmer und legte die Waffen ab. „Ich trinke nur Champagner," sag te er. „Lassen Sie also ein halb Dutzend Flaschen au Ihrem Keller holen." „Ich?" fragte der Meister erstaunt. „Ja freilich," fuhr der Soldat fort. „Lassen Sie gleich die versteckten Schin ken und Würste und die sonstigen Vic tualen mitbringen. Es kommen eini ge Kameraden, die Hunger haben. Den Caviar vergessen Sie auch nicht." „Ca ? Schin ? Cham paguer? Nee, dn mein Gott, mein kuter Herr Soldate, das sin ja Sachen, die ich blos den Namen nach kenne!" sprach Zabitsch verwundert. „Ausflüchte! Das kennen wir!" sprach der Soldat, ging an das Fen ster und rief hinab. Man antwortete von unten, und un trug er einigen Kameraden auf, den Keller des Mei sters zu öffnen, den er ihnen zum Er staunen Zabitsch'S genau bezeichnete, und zu griegcn, was sie dort fänden. „Na, ich bin neigierig, was sedrin ne finden," sagte dieser zu seiner Frau, die kopfschüttelnd zuhörte. (Schluß folgt.) Während einer Theatervorstel lung wahnsinnig geworden. Das „Michigan Journal" berichtet aus Saginaw Folgende - „Der deut sche Theater-Verein hatte vor einigen Tagen in der „Bellegue-Halle" die „GtiseldiS" gegeben. Herr Schön, ein deutscher Schauspieler von Toledo spiel te die Rolle als „Percival" und Mada me Guhlen von Cinctnnati trat als „GriseldiS auf. Das Stück spielt in der grauen Vorzeit unter der Regierung des Königs AthoS in Schottland. Per cival war ein schottischer Edelmann und fand einst die schöne GriseldiS, eine ar me KohlerStochter, iu der Nähe der Burg, verliebte sich in sie und heirathe te sie. Die Königin Genovra machte deßhalb dem Ritter Vorwürfe und be zweifelte, ob ein so arme Mädchen auch beständig ihrem Gatten treu bleiben würde. Percival und die Königin gin gen eine Wette eiu: der verlierende Theil sollte vor GriseldiS seine Kniee beugen. Nun erfolgte eine lange VersuchnngS periode, und alle Anstrengungen wurden von Seiten der Königin und ihren Hel fershelfern gemacht, um die arme Frau zur Untreue gegen ihren Mann zu ver leiten, allein Alles war vergeben. Gri seldiS blieb standhaft, und die Königin erklärte sich endlich besiegt. Sobald GriseldiS erfuhr, daß ihr Mann den Versuchungsplan mit der Königin aus geheckt hatte, verwandelte sich ihre Liebe gegen ihn in Haß, und Beide trennten sich für immer. Die Vorstellung war höchst ergreifend, und unter dem Audi torium flössen reichlich Thränen. Eine junge Frau die sich erst kürzlich verhei rathet und die in der Schule der Leiden schon Erfahrungen gemacht zu haben schien, nahm sich das Spiel so zu Her zen, daß sie in Thränen schwimmend sitzen blieb und nach Hause gebracht werden mußte. Nach dem Urtheile der Aerzte hat sich der Wahnsinn der ar men Frau bemächtigt." Eine verheerende Feurrbrunst in New-Orlean. In der Nacht vom 28. Febr. brach in dem westlichen Theile der Stadt Ncw- OrleanS ein Feuer au, welches in sei nen Verheerungen ausschließlich die är mere Klasse betraf. Der Stadttheil war meist mit ein-und zweistöckigen Bretter- Häusern bebaut und diente ausschließlich armen Handwerken, Tagelöhnern ic. zur Wohnstätte. Das leicht entzündliche Material beförderte das Umstchtgretfen des Elementes derart, daß die aus dem ersten Schlafe aufgeschreckten Bewohner sich beeilen mußten, ihr Leben zu retten. Unter den Abgebrannten waren auch mehrere deutsche Familien, für welche unter den Deutschen von Ncw-Orleans später Sammlungen veranstaltet wur den. „Der Anblick der Feuersbrunst," schreibt die deutsche Zeitung, „war ein gräßlich schöner, die Flammenfäulen, durch den Wind angefacht, schlugen thurmhoch zum Himmel empor und mach ten die Nacht durch ihren grellen Wider schein taghell. Das Prasseln des Feuer, da Wehe geschrei von halbnackten Müttern, wel che ihre Kinder, und Kinder, welche ih re Eltern suchten, die lauten Comman doworte der hin- und herrennenden Fcu erleute, bot ein Bild, welches Denjeni gen, welche es mit angesehen, und mehr noch denen, welche das Unglück betroffen noch lange Jahre im Gedächtniß ver bleiben wird. Mehrere Personen rette ten mit knapper Noth ihr Leben, und nur Wenigen gelang es, einen Arm voll Kleider, eine Matratze oder eine Bett decke in Sicherheit zu bringen. Alle Gebäude des vorerwähnten Blo ckes, welche in der Richtung standen, in welcher der Wind die Flammen trieb, wurden ein Raub des gierigen Elemen tes. Einen traurigen Anblick gewährte am folgenden Tage die rauchende Brand stätte. Die armen Abgebrannten saßen neben den Trümmern ihrer Wohnungen auf der Straße, und die Verzweiflung, welche sich in den Gesichtszügen der Mei sten, besonders der armen Wittwen und Familienväter spiegelte, welche der Früch te ihrer Händearbeit und jahrelanger Mühen so plötzlich beraubt worden wa ren und vor denen sich eine düstere, we ntgversprechende Zukunft eröffnet, die sen Anblick werden wir nicht vergessen. Es war herzzerreißend, diesen Jammer anzusehen." Die üeue pcnnsylvanische Staats Anleihe. Schon seit Jahren sind viele Millio nen der Staatsbonds von Pennsylva nien fällig. Die Gesetzgebung pasfirte demgemäß am zweiten Februar dieses Jahres ein Gesetz zur Tilgung dieser alten Schulden. Der Gouverneur, Staats Auditor und Staats-Schatz meister haben bereits unter diesem Ge setz eine Aufforderung zur Einsendung von Geboten für die neue Anleihe von 23 Millionen Thaler erlassen. I'roposnls kor Ltata I.OUN, Department, Larris burg,Dn., und dieselben müs sen bis zum 1. April, Mittag 12 Uhr, eingereicht sein. Die neue Anleihe wird zu 5 und auch zu 6 Prozent ausgegeben und zwar auf -85 Mill., rückzahlbar in nicht weniger als 5 und nicht mehr als 15 Jahren. 83 Mill., rückzahlbar in nicht weni ger als 10 und nicht mehr als 15 Jah ren. 810 Mill., rückzahlbar in nicht weni ger als 15 und nicht mehr als 25 Jah ren. Weder für die fünfprozentige noch für die sechsprozentige Anleihe werden Angebote für weniger als den Pari- Werlh angenommen. Denjenigen, wel che die für den Staat vortheilhastesten Angebote machen, wird die Anleihe zu geschlagen, die frei von allen Staats- Stadt- und Lokal-Taxen ist. Die schon überfälligen BondS werden für diese Anleihe zum Pari-Werth in Zahlung genommen, doch ist, obwohl kein Unter schied zwischen Zahlungen in Baar oder in Bonds gemacht wird, in den Aner bieten anzugeben, ob und in welchem Betrage die Zahlung in deu überfällt- gen Bonds erfolgen wird. Vormünder Trnsties, Administratoren, Committcen ic., sind ohne weitere Ordre einer Court ermächtigt, für die Gelder und über fälligen BondS, welche sie unter Ver waltung haben, Anerbieten auf die neue Anleihe zu machen, doch dürfen sie nicht mehr als 20 Prozent Prämie dafür bie ten: Warnung gegen Verletzung des Gesetze der inneren Revenuen. Ein Wechsel-Blatt enthält folgende War- Der Eollektor der inneren Revenuen publi eirt die nachstehenden gesetzlichen Bestimmun gen über den Kauf, Verkauf oder die Benütz ung von mit Ver. Staaten Revenue-Stempeln versehenen oder anderweitig von den Revenue- Behörden gestempelten, schon einmal benützten Schachteln, Fässern, Sacken, Geiaßen, Ver packungen, Umschlagen, Bedeckungen oder Hül len. Wir copiren diese Bestimmungen, um dadurch Diejenigen, welche sich au Unkennt niß de Gesetzes dagegen ergehen könnten, vor Schaden und hoher Strafe zu bewahre. Der Paragraph 16 des am 13. Juli 1800 pas sirten Gesetzes bestimmt hierüber wie folgt: Wer eine Schachtel, Faß, Sack oder ein Ge fäß, Verpackung, Umschlag, Bedeckung oder Hülle irgend einer Ar, welche gestempelt, mit Brandzeichen ersehen oder irgend wie gezcich net wurden um anzuzeigen, daß ihr Inhalt oder der beabsichtigte Inhalt gehörig inspicirt wurde, oder daß die Steuer daraus dezahlt wurde, ohne daß einer Bestimmung des Steuer gesetze nachgekommen wurde —möge solches Stempeln oder Zeichnen in der gehörigen Wei se vorgenommen oder falsch und nachgemacht sein der sonstwie der gesetzlichen Autorität er mangeln verkauft, fortgibt oder kauft oder empfängt, gleichviel ob die betreffende Schach tel, Faß, Sack Gefäß, Verpackung, Umschlag, Bedeckung oder Hülle leer sei, oder etwas An dere enthalt, als das, was darin war, als die detreffenden Artikel von einem Steuerbcamten dem Gesetz gemäß gestempelt, mit Brandzcichen versehen oder gezeichnet wurden, — soll einer Geldstrafe von nicht weniger als fünfzig und nicht mehr als fünfhundert Dollars unterwor fen sein. Und jede Person, welche eine Schach tel, Faß Sack Gefäß, Verpackung, Umschlag, Bedeckung oder Hülle, welche gestempelte, mit terworfen sein, wie sie vorher in diesem Para graphen festgesetzt wurde. Und jede Person, welche die vorstehenden Bestimmungen dieses Eine Eisenbahn über das Meer. Der englische llnternehmungsgrist, dem so diesem Augenblicke ernstlich mit Ausführung eine der vielen Pläne, welche seit 1802 zur direkten Verbindung Englands und Frankreichs, theils von Engländern tntworfcn worden find. Die Entscheidung schwebt jetzt nur noch zwischen zwei Projekten ! einem Tunnel unter dem Meer oder einer schwimmenden Brückt, einem Floß über das Meer, das vom Dampf getrieben die Eisendahnzüge von beiden Gestaden hinüber und herüber führen soll. Der berühmte In genieur Mr. Hawshaw uutersucht gegenwärtig den Meeresgrund de Kanals zwischen Calais und Dover, um die Grundlage kür seinen unterseeischen Tunnel kennen und beHandel zu lernen; während Mr. Fowlcr, der Erbauer der thümlichen flachen Dampfer mit Schienen auf dem Deck bestehen. Allmählig sich neigende Perron mit Schienen und beweglich, so daß sie sich mit Ebe u. Fluth senken und heben können, sollen die Land-Eisenbahnen auf beiden Gesta also z. B. in von Londcn kommender Zug, in Dover angelangt, sofort auf die Fähre hinun tersteigen, über den C anal hinweg dampfen, in Calais bis zur Landeisenbahn hinaufgetrieben Wenn dieses Projekt, das leichteste und bil mehr. Man würde dann in Berlin oder Wien in einen Wagon einsteigen, und zwei oder drei Tage später, ohne den Wagon verlassen zu ha ben, in London aussteigen. Wie man hofft wird da Dampfloß mit seiner schweren Last auch im größten Sturme ohne Wiegen und bequem aussteigen könne, um hin und her zu spaziren. Kurz die Sache sieht sehr verführe risch, mehr noch: sehr ausführbar und außer dem sehr billig aus, da sie nicht mehr als eine halbe Million Pfd. St. kosten und iu zwei Jahren fix und fertig sei soll. In irgend ei ner und am Wahrscheinlichste auf die letztge schilderte Weise wird die freundschaftliche Ver bindung zwischen dem Continente und den brit tischen Inseln gewiß bald ausgeführt werden— denn Etwas ausführen können ist, trotz taufen der von Schwierigkeiten, wie erst neuerdings ! die Geschichte vom transatlantischen Cabel lehr, doch möglich. Außer Hemdkragen von weißem India Rubber, welche der Leinwand täuschend ähnlich sind und die man, wenn schmutzig, mit einem Schwamm abwaschen tan, hat man jetzt auch Hemdbusen der Art. m.. Di Radt?lw. Der „Milwaukee Geedote" entwirf von de Radikalen unter Bezug auf eine Sorrespondenz eines Radikalen au Deutschland, „ach nach seiner des Letztern, Ansicht, ehe an an ein einiges Deutschland denke? könne, vor erst alle Staaten in Stücke schlagen müsse" folgend „Man sieh,, die „radikalen Brüher" xiben sich allenthalben gleich-in Monarchit sowohl als in Repuhliken. In Deutschland wollen sie sämmtliche Staaten vorerst in Stück zerschlagen um den „Einheitsbau" aufführen zu köunrn, und in Amerika wolle sie sämwllich Staaten vorerst in Trümmer schlagen, um die „Union" wieder herstellen zu können. Das Wesen, da LebenSelement de Radi kalismus ist in allen Länder und Zeitaltern dasselbe—Zerstörung. Er reißt heute nieder, ohne zu wissen, was er morgen dafür aufbauen soll. Er ist der Todtenwurm, der in den staatlt che Fundamenten wühlt. Der Radikalismus ist der personifizirte Widerspruch, eine beftändi ge Negation in sich. Er reißt ein. um aufzu bauen. Im Namen der Volksrechte entreißt er dem Volke alle Rechte, die besitzt. Im Namen der Gleichheit degradirt er ganze Nationen zur Sclaverei, im Namen der Frei hei übt er maßlose Willkür und Tprannei, im Namen der Humanität umgibt er sich mit Galgen und Rad, im Namen der Union zer reißt er die letzten Bande der Union, und um die Constitution zu erhalten,tritt er dies.lb mit Füßen, Standrecht gilt ihm al Inbegriff aller Gesetzlichkeit, sein Religio ist Rache und Ver nichtung. Verloren und dem Verderben verfallen ist jeder Staat, der diesem ZerstörungSelemente sich preisgegeben sieht. Wir appelliren an die Geschichte für die Beftätigung dieser Be Häuptlingen." Die Behandlung der—Lie le Personen sind unzweifelhaft höchst gleichgül ig in der Behandlung ihrer Füße, und der Meinung, es fei genug, dieselben wöchentlich einmal zu waschen, um sie reinlich zu halten. Man muß jedoch daran denken, daß gerade an den Füßen, und hauptsächlich an den Fußsohlen die größten Poren sind, welche man am ganze Körper hat. Der Schweiß und der durch den selben entstehende Schmutz muß eben dadurch, daß die Füße nicht öfter gewaschen erden, ent weder wieder in die Poren zurück, und Is in den Körper gehen, der aber eine widerlich Ma terie bilden, welche die so nöthigen Oeffnungen des Fußes verklebt, und diesen Theil des Kör pers an der so wesentlichen Ausdünstung hin der. Dies muß um so mehr geschehen, wenn man die Strümpfe vom Anfang bis zu Ende der Woche trägt, so daß sie mit dieser übelriechen den Flüssigkeit förmlich durchsaugt sind. Daß eine solche Behandlung der Füße nur eine schlechte Gesundheit erzeugen kann, liegt auf der Hand; man sollte die Füße sowohl al auch die Armhöhlen jeden Tag nur mit reinem fri schen Wasser waschen. Die Strümpfe sollten nicht länger al einen der höchsten zwei Tage ununterbrochen getragen werden; diese mögen, wenn sie einen Tag lang getragen worden, ge lüftet und gesonnt, und wenn nöthig, wieder einen Tag angezogen werden. Drel Frauen. In Winchester, Tolum biana Countp, wurde vor einigen Tagen ein Mann, Namen Anden Knight, unter der Beschuldigung erhaftet, drei Frauen zu haben. Vor 4 oder 5 lahren hetrithete er ein Mädchen in Alliance und nicht lange darauf nahm er Miß Anna Jife von Tleveland zur Frau. Dann ging er nach Illinois und heirathete Nummer drei. Er sitzt in der lail in Eleveland, wo sein Frauen auf sein Verhör warten. Der sollte Mormon werden und naH Utah auswandern. —Die radikale Presse schreit laut nach einer Reconstruktion de Obergericht der Ver.Gtaa trn durch den Tongreß. Selbst Ehase wird bitter attackirt. Da Obergericht hat neuer dings die Militärgerichte, welche dem Radikalis mus so gute Dienste leisteten, pflichtgemäß als unconstitutionell und ungesetzlich verdammt. Da paß nicht in den Kram der unionSzerftö rerischen Bande, und darum wird eine Recon struction de Obergericht verlang. Die Gasbeleuchtung im „Weißen Haus" und im Kapital kostet jährlich nicht weniger al 898,000. Die bloße Heizung desselben kostet 812,000. Für Revaratur de Gewächshause wurden 820,000 und für neues Meublement (das bekanntlich nach LincolnsTode größtenlheil gestohlen wurde) 880,000 verschwendet. —Am 14. Februar fuhren ein Herr und eine Dame mit ihren drei Kindern auf dem Zuge von Milwaukee, Mich., nach Jonia ab. Das jüngste, 5 Monate alte Kind, setzten sie zwischen sich, u. die beiden andern auf den Eitz gegenüber. Da sie schon zwei Tagen auf der Reise waren, und wenig geschlafen hatten, so schliefen sie, waren aber sehr erschrocken als sie gegenMorgen erwachten und bemerkte, daß da kleine, zwischen ihnen liegende Kind erstickt ar. Einer der Passagieren, EhaS. Harvep von Mus. kegon, war von dem Anblick, des todten Kindes jo ergriffen, daß er unwohl wurde und hinaus auf die Plattform de Wageu ging, um sich zu erholen. Von dort fiel er in eine Anfalle von Schwäche herab und der hinter Karre pasfirte über sein rechte Bein. Er hatte och die Geistesgegenwart seinen Revolver abzufeuern, und dadurch einige Leute herbei zu rufen. Sein Bein wurde amputirt, aber er starb an demselben . Abend um 8 Uhr. Der doppelte Unfall ereigne te sich in der Nähe von Muir. Im Schatzamt zu Waschtngton ist man einem neuen Schwindel auf die Spur gekom men, bei welchem gewisse „Getreue" die Hand im Spiele gehabt haben sollen. Der zweite Auditor hat soeben entdeck, baß durch Betrug an Soldaten 40,000 ans der RegierungSkasse geschwindelt worden sind, und daß im Ganzen die in solcher Weise stibitzten Geldrr eine Viertel Million Dollars erreichen dürsten. Weiß sich z trösten. Der Redac tur der zu Vincene, Inb, erscheinende „Ga zette" hat kürzlich seine Geliebte verloren; aber er ist glücklicher Weise im Besitze alles Dessen geblieben, wa sie liebenswürdig achte. Er hat ihre Locken, ihrm Wasserfall, ihre spiral förmigen Palpittatoren, ihre Zähne und Wa den. Alle diese Gegenstände hat er in schönster l Ordnung an einen Draht aufgehängt und ist eben damit beschäftigt, sich eine ander „Mar Ann" daraus „fixen."
Significant historical Pennsylvania newspapers