Der Lecha Caunty patriot. (Allentaun, Pa.) 1859-1872, May 28, 1867, Page 2, Image 2

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    Lech« Caunty Patriot.
»llentaun, Pa., 28.
vedtfrnheil im Süden.
Wie nsthweiidig cS noch ist, durch Milllärge
walk dle Frclhcit dcS Volkcö Im Südc» gcgcn
dcn von Vcr Barbarei dcö Sklavciihallerlhnmö
trzeugtcn Gclfl dcr Unduldsamkeit und Mohheit
zu schützen, bcwcist dcr schmachvolle Austritt in
Mobile, der sich am Abcud dcö 14ieii Mai er
tigiicie.
Richter Kelly von Philadelphia, dcr talentvolle
»nv wnftquciilc Mann dcS Fortschrittes, dcr ge
genwSrtlg eine Tour durch die südlichen Staaten
macht, halte aiigctiiiidigt, daß cr an jenem Abend
zum Volke kivcr die drtnncndcn TagcSfragcn
sprechet wlirde, nnd cinc großc Masse Alenschc»,
meisten» Farbige, hatte» sich dcm zu Folge an
»er Ecke dcr Government nnd Royal Straßcn
in Mobile eingefunden, um den Redner zu hören.
AIS Richter Kelly etwa eine Viertelstunde in
freimüthiger, aber gemäßigter Weife gesprochen
hatte, versuchten einigc weise Rowdicö die Vcr.
fammluiig durch den Nuf: „Schlagt ihn nicdcr!"
zu unterbrechen. Dcr Rcdcr Ilcß sich jedoch
durch diese Unterbrechungen nicht stören, sondcrn
versicherte die Unterbrecher, daß cr sich nicht ein
schüchtern lasse und daß iiöthigciifallö dic ln Mo
bilc stehenden Vereiniglen Staate» Truppen ihn
schützen würden.
Kaum hatte er die» gesagt, aIS dic Nuhcstörcr
kincn augciischclnlich vorhcr vcrabrcdclcu Sturm
angriff gcgcn dtn Stand dcö Sprechers machten.
Vergeblich versuchte dcr Polizei-Ehef dic Rädels
sichrer zu vcrlMcn. ES wurdc dcr Ruf „ Frucr"
»rhod«n, der dnrch daö Aiifchlagc» aller Feuer-
Glocken der Stadt beantwortet wurdc und glcich
zeitig eröffnete» die Tumuituanten cin wohige
nährteS Feuer auö Pistolen uud Flintcn auf dic
auf dcr Plattform stchciidcn Beamten und Red
»er der Versammlung. Auch in dcn iimlicge».
den Slraße» wurde gefeuert, und meliere Mcii
fchcn, sowohl Weise wie Farbige, wurden ver
wundet oder getödtet. Richter Kelly war ge
zwungen, die Plattform zu verlasscn, WaS cr
den» auch mit dcr größten Saltdlnthlgkcit that,
und gicng nach feinem Hotel zurück, wohin auf
Anordnung des Eominandaiiten der Vereinigten
Staaten Tr»ppen später eine Compagnie Soi
daten geschickt wurden, um Ihn vor weiteren Ge
waitthaten zu schütze», während andere Avlhei
lung von Soldaten nach dcm Platze dcr Vcr
sammlung beordert »nd an verschiedene Punkte»
der Stadl postiert wurde» um eine Wiederholung
der schändlichen Gewaltthaten zu verhindern.
Man sieht, eö war iu Mobile ganz darauf an
gelegt, eine Wiederholung der New - Orleans»
Bluthochzclt zur Aufführung zu bringcn. Die
Mobiler Zeitungen hatten schon Tagelang vor
her dazn aufgehetzt ; die Norbcreituiigc» warcn
sySlemalisch gctroffc» und sogar das Signal mit
der Feuerglocke fehlte nicht, das, wie man sich
»innern wird, auch In New-OrlcaiiS das Zeichen
zum Anfang dcS Massacrc'S gab. Tcr clnzigc
Nnterfchlcd war »nr dcr, daß In Mobile sich nur
Rowdicö an dem Riot bclhciliglcn und nicht auch
die Polizei Mannschaft, und daß bcr Stabt-Eom-
Mandant Eoi. Skcppaid, rcchtzcllig durch das
Eiiischrcilcn dcr Ver. Staaten Truppen weitere
Dcr Geist dcr Bevölkerung scheint ebcnso Rc.
dcllisch In Mobile wic in Ncw-OrlcanS zu scin,
davon gibt auch dcr Bericht Zeugniß, dcr an dic
N. Z>. Presse von ihrem Agenlen in Mobile ge.
sendet wurHe. und d»r dic obcncrwähnlcn Vor.
fälle auf die schändlichste lügnerischste Welse ent-
Zn diesem Berrcht wird n.wiich behauptet,
daß. Richter Kelly eine aufreizende Rede gehalten,
und dag die versammelten Neger, dic alle dcwaff
n«t geivtfe» fein, ohnc Veraiilaßung plötzlich auf
Vie umstehenden meistens »iibcwafftlcten Weifen
geschossen hätte». Solche Behauptungen tragen
so schr den Stempel dcr Unwahrschcinlichkcit an.
sich, daß cö sclbst nicht ciiimal dcr Zeugnisse von'
anwesenden UnioiiSlcutcii gebraucht hätte, um
ihre Lüzenhastigkcit aufzudcckcn.
Die Thatsache steht fest, daß In Mobile trotz
»er angeblichen Tyrannei bcS Rccoichruk
«onSgcscycö dcr Rcbcllciigeist noch immer so
frech einhcrschrerkct, baß man cS sogar wagt, n».
»» dcn Ar,gen Vcr Vcicin Staatc» Truppcii die
dcrfassungSmässigcßcdcfrcihklt mit roher bliiliger
Gewalt zu uutcrdrückcii, und Zcdcr, dcm nicht
»cr Vcrföl)»ngödnscl » I» Horacc Grccly dcn
Gebrauch fein» VerstandcSkräfte vollständig ge
raubt hat. muß einschcii, daß eS nicht nur ciuc
Dumnihtlt, sondern ein Vcibrcchen wäre, dic
fvfvvvFe, nndedlngtc Znlassnng von Staatc» zu
verlangen, tn welchem solche Dinge vorkommen
«önnen.
Nein, ehe nicht dcr Südc» gcnügcndc, fakti
sche Bclveisc gegeben hat, daß'» bcrcit sci, dc»
neuen Zustand der Dinge anzuerkennen nnd sich
varem zufügt», baß künftig i» bci» ganzc» Gc
diet drr Unio». im Siordc» nicht nur sondcrn
auch im Süden daö Rccht jcdcS Menschen anf
perfönlicht Frcihcit, das frcic VcisammlnngS
recht, da» Recht dcr frclcn Rcdc nnd Prcssc, ge
währleisttt scin muß, so lange kam, auch daö
Reconstruklton«rccht nicht alö vollendet betrachtet
und so lqngc können auch die Rebellen Staaten
nicht wieder alö gleichberechtigt in den Bund der
Union aufgenommen wcrdcn.
M » , ,
Erschrecke niemals Kinder.
Kind» zu »jchrcckcn ist, wcgc» scincr Grau
stnttcit nnd Lcdcnögcfahr für dilfclbe», cinc
großt Thorheit, welche dic crnsihaftcste Rüae
d»dit»t. Eö gibt Eitern, die ihre Kiudcr grancn
machen, m,, sie zum Gchsrsam zu bringen.
Manche Mutter sucht wohl ihr schreiendes Kind
mit d» Drohung zu beschwichtigen » sic wollc cS
dem Baren vorwci-sen, odcr cincm schrecklich
aossehende» alte» Mann Biia-a-bu biiiaebe»
°dcr sie sagt ihm dic« odcr jcncS Gr ?. M
vor. «»steht das Kind die Drohung so s
dicstlbt tin höchst wirksame bäv Kind
«nt Unwahrhcit zu lchrcn, wcil c? bald übcr
l'" Sinuc haltc,
lsi.,spcrrcn dcr
D»ch. Bode?, dcm Kcllcr, odcr lr
bunkcl.r, gräutichcn Vcmach. welchcü
SchMmeister thöricht» Weisc thun ist
La>! Zw'ckverfthicnd. " Mauden!
"wdcö ctivaö
echerzhaftt» und Lächcrlichcö zu scin wcr aber
die Wirkung davon kcnnt, wird darüb» b !
cin kö.Pcriichcö, mit bc!n
Schmcrz vcrbiindencö Lcidcn
Wt lkinwirküng d» Furcht führt cinc liektiae
«rschüttcrung dcS NcrvcnsyötcmS mit sich dic
oft die hcstigsten convulsivittic»
dtsouder» de» sogenannten HundS-
G-sichtemnskclö anf dic
Entsttzllchstt Weise entstellt werden, hirvorrnf»
und unter weicht» solch'tin unglsicklichcö «i„d
gtwöhnlich in 2 di» 6 Stunden auf /Ine d«n
Zuschau« mit Grauen »füllende Weife stirbt
w,u lvknn e» Mc zur Wicdcrgcncsllng koinmcn,'
b'eiben nicht selten VerstaiidcS.Zcrrsitiiiig.Schil
leii, cliizcliicr Giicdcimasscii die u»-
Miksciige» Foigcn eincS soichc» albciucii schcr
zeS. Den Versuch, Klndci durch Graucnmachc»
zum Gehorsam zu nöthigen, ist daher höchst gr«»-
sam uiid unwcise; und verständige »nd liebevolle
Ellcr», werden gewiß nie ihre Zuflucht dazu
iiehnitii.
Manche Menschen haben eine iiatnillchc An
läge zur Furchtsamkeit und wenn dieselbe nicht
in der Jugend ans eine vmiiinflige Weise besei
tigt wird, bleibt sie eine ciilscylichc Plage biS laS
späte Alter. Eltern sollten daher bci ihren Km
dern ganz besonders darauf Acht haben, »nd wo
sie eine ungebiihrliche Furchlsanikcit entdecken,
diese auf daö Nachdrücklichste zu bekämpfen suchen.
Zu allererst dadurch dag mau sie anf ihr himin.
lifchcö Bürgerrecht ausnicrtsan, macht, weiHcS
Ihnen Ihr Heiland zngesichcrt hat, dcr die Kind,
lein in seine Arme »ahm, herzte und scgnelc;
dag cr treue Heiland ist, der sie auf
Tritt und Schritt bewacht, und wcr unter seinem
Schinn und Schuh sich befindet, kann allen Ge
fahren und jede», düstern Manen fnrchtioS ent
gegen gehe». Solche Vorstellungen kann man
dann durch Verniliiftgriuidc zu einem nnhlichcn
Vortheil bci Ihnen anwenden, und Kinder die
unter solchen religiösen MaaSregelii anfcrzogcn
werden, werden zur Arende ihrer Eltern heran
wachsen, um aiS nützliche Mitglied«' dcr Mensch
heit einst ihren Standpiinklcn dcr Well zu nch.
inen.
WaS ist zu ihn!, ?
Eö unterliegt keinem Zweifel, daß in dein gan
ze» Gebiet dcr Acr. Staalcn eine mächtige Agi
tation begonnen hat, um durch Gesetze die äußer
liche Beobachtung gewisser Vorschriften zu cr
zwlngcn, welche dcr anS Schottland cnlstam
mcnde PnrilaiiiSmuS für nothwendig znr Er
haltung dcr Sittlichkeit und Christiichkcil dcs
Volkes hält. An dcr Spitze dieser Bewegnng
stehen Leute, die wie Ho ra c c Gre el e y dnrch
die Presse einen weitverbreiteten Einfluß auf baS
Volk ausüben, Gouverimire und Gesetzgeber,
die dnrch 'ihre politische Stellung große Macht
habe», und die Mehrzahl dcr Geistlichen. Ja
sclbst Philosophen nnd Dcnscr, dtucn man red
liche Gcsinnniig nnd klare Einsicht in all»" an
dern Dingen nicht absprechen kann, wie Wen
del! Philipps, Gerrit Smith nnd
Andere, haben sich dieser Bewegung angeschlos
sen und wirken mit dcr ganzen .«rast ihrcS Gei
stes und ihrcr Energie für die Durchführung i
dieser Zdee.
Die Agitation der sogenannten Tcmpercnz- >
und SonutagSfrage ist übrigens iiiir der Anfang
dcS großen NesormalionSwerleS, das diese Leute
in, Sinne l>abc». Sobald sie ein Bcrbol dcd
Vertriebs aller fpiritnöse» Getränke im ganzen
Lande durchgesetzt, sobald sie eS dahin gebracht
haben werden, daß alle Beivohucr diescS LandcS,
wclchcr rcllgiöscn Neberzengung dieselben auch
angehören, sich den Vorschriften über Hcilighalt
niig dcS Sonntags siigcu, wie sie dcr PniitaniS
muS aiS Regel aufgestellt hat, so werden andere
Eingriffe in die persönliche Freiheit folgen. Die
unschuldigste» uud harmlosesten Vergnügungen
und Genüsse werden mit Bann nnv Znlerdict
belegt und durch Gesetze verboten werben. ?n
dcr letzten in HarriSburg abgehaltenen StaalS-
Temperen; - Condention wurdcn z.B. bcrciiS
Stimmcn laut, welche ein allgemeines Verbot
dcS TabakranchenS und KaucnS bcsnrworletcn,
und eS ist nur eonsequent, wenn d.iS Verbot dcd
Sonntags Musik zu inachcn, baö mir zu dem
Prograinin jener Temperen zier gehört, später
auf alle Tage dcr Woche aiiSgedchiit wird. Denn
»och dem Glauben der Puritaner soll »ichl ber
Svnntag, oder wie sie vorzugsweise diesen Z.ig
nennen, dcr ..Sabbath" j«>>«.
4<ig oer Woche als ein Tag des Herrn gefeiert
werden, nnd wenn sich die Gesetzgeber einmal
heraus, nchmcn Spiel, Tanz nnd Mnfik an c>-
nein Tage dcr Woche zu untcrsagc», so ist kein
Grund vorhandcn, dcr sie abhaitc» könntc. die
ses Verbot auch auf alle andern Wochentage zu
erstrecken. So hat neulich sclbst in St. SoniS,
wo sonst frcisiiiiiigcre Aiisichten herrsche», die
Polizei eine längst vorgcsscne Qrdinanz aus dem
Staub hcrdorgcsucht uud dic Ä.usik am Monn
tagcn verboten, und in Miiwaukie ist das Kegel
spiel untersagt worden, das bisher dort stclS un
tcr dic crlaublcn Vergnügn,igen gcschlosscn bici
bcn, weil sie dcr Moralitäl beS Volkes suudlich
und ihr Besuch nach dcn Verschriftcu dcS Muck
cr-Ehrislcnthnmö eine Snndc scin soll, so habcn
auch dic Gcsetzgcbniigcn nicht nur cin Nccht.
sondcrn cS ist sogar ihrc Pflicht, dic totalc
Schließung dieser sündhaften, nnrisilichc» Vcr
führnngSanstallcii anzuordnen. Weidcu doch in
Schottland sogar dic öffeullichcn Parks am
Sonntag gcschlosscn und dcn, Verbote dcS Sonn
tagöfahrenö dcr Sladtciscnbahneii in Phiiabci
phia licgt, wenn man dic Sache genau belrachlct
eine ähniiche Ibcc zun, Grunde. Ä!au will eben
da 6 Volk dcr Möglichkeit bcraubcn, dcS Souu
tagS sich an dcr freien Natur zu ergötzc», damit
die Leute aus purcr Langcwciic in die Kirche lau
fcn. Ja, gingc cS nach dcm Wiilcu der Lculc,
dic an bcr Spitze dcr gcgcnwäi ligcn Tcmpcrenz
nnd Sonnlag-Agitation stehen, so würden sich
erlich mit dcr Zeit dic altcn blancn Gesctze von
Conuccticut in Ihrcr gairzcn Glorie wicbcr anS
dcm Grabe aufcrftchcn, dic de» Mann bestraften
dcr fcine Frau am «onnlag küßte, nnd die jede»
dcr Sonntags einem Spaziergang ins
machte stall in dic Krichc zn gehen, a!S Vaga
bunden cinstcckcn ließen.
Gcgcn dics? In ihrcn Couscqucnzcn so srci
hcitSfcindlichc, »nrcpnblikanischc und
Richlung müsscn allc frcigcsiniilcn Bürger von
vornchcrci» cnlfchicdcn Front inachcii/chc bic
Sachc ihncn übcr dcn Kopf wächst Dic Gefahr
daß dieselbe be» Sicg davon lrägt, ist größer,
aIS Viclc vicllcicht dcnkcn. DaL bcwcist nichts
besser, aIS dic Art und Weise wie unser ncucS
Sonntags.und Tcmpcrcnzgesctz zu Stande ge
koinmcn. So sehr standen die Gcsctzqcbcr in
HarriSburg schon untcr dcr Füchtel dieser Äiuckcr
nnd Pfaffcn, daß kcincr zu mnckscn wagle, aiS
ihnen dcr Bcfchl zukam, jcncS Gcsctz zu passircn
Alle ohne Ausnahme, Ncpublikancr wic Dcmo
kralcn, parirlc» wic gclchrlqc H u n i> r
Kci» Rcporlcr Halle dcn Muth über dic gchcimc
Vcrschwörniig gcgcn dic Freiheit des VollS auch
nur eine Siibc zu bcrichtcu. Unlcr cincin Tilci
der clwaS ganz Andcrcö bcsagt, als dcr Inhalt
ist, wurde das Gcsctz passirt, nnd crst laiigc,
nachdem du- Gouverneur cS unlcrzcichncl Halle
crfuhr dad Volk, was dic Pfaffen für ein s.lw
»cS ncucS Plänchcii zur- Bsfcsüigung Ihrcr Herr
schaft auSgchcckt.
WaS ist nun zu ihlin? Vor Allcm muß dcr
Versuch gemacht werden ob sich das Gcsctz nicht
aIS vcrfassungSwidrig unistoßc» läßt, wcil cs un- !
lcr eiiicni falschcn Titct passirt ist, nnd weil cS;
scrncr gegen die großc» RcchtSqruiidftitzc dcr
Rcligioiidfrc hcit und dcr Freiheit dcr Person
verstößt, indem cS von allcn Bürgcin die Hci
lighaltuug dcS christlichcn SoniilagS tizwiugcn
will, uud indcni cS dcn Grundsatz vcrlcyt, baß
Niemand fcincr Frcihcit ohnc rcgcl niäßlgen
Prozeß beraubt, und daß daSHanSrecht bcS Bür
gcrS gcgcn nicht ol)uc gcnügcndcn Grund vcr
letzt wcrdcn darf. Gclingt cS nicht aus dicsc
Wcifc das Gcsctz umzustoßen, so mnß man sich
bcmühcn, eine» Widcrruf odcr wrnigstcn« eiiic
«bäiidcrung dcS Gcsctzcö von dcr »ächstcn Lc
glSlatur auSzuwirkc» und zu dicscm Bchufc bci
der dcvorstchcnpc» Wahl von dcn Eandidalcn
sich schriftliche Vcrsprcchuugcn gcbcu lasscu, obcr
»öthigetifallS cigcne Caiididalcii aussicllcn.
Ucbcr bic lctztcrc Allcrnatlve wcrdcn wir spülcr
Gclcgcichcit sindcn, nnS auösührlichcr auSzusprc
chcn. Für heute möge diese kurze Andcntung'
gciiügc».—(Vltbt.)
IS aus cincm Wcchsclblatk genom
mcn nnd zeigt dcnlllch dic Furcht an die SchnapS
siffcr hcgc«. daß »ihiic» ihr Göll auf die Scile
gcschafl wcrdcn.
Vit hiesige Columbia Dampf-Feuer
sprihen-Campagnir..
Obigc Eompagnic machte letzte Woche, auf
eine Einladung, eine BcsnchSreisc nach WilkcS
barrc, Pa., mit wclchcr die Milglicdcr, so wic
dic sie bcgiciicndc Coinmiltcc von Bürgern, be
stehcnd aus dcu Hcrrcn Samuel McHosc, Jona
lhan Rcichard, William H. Bliimcr, Zacob Col
vcr, T. V. RhoadS, Edward Ruhe, Hcnry Wil
son, Allcn D. Lawall, Gcorgc Engclma», Tr.
E. G. Marlin nnd zwcl Bürgcr von Catasau
qua, dcrcn Namen wir nicht in Erfahrung brin
gen konnten, höchst zufrlcdcii sind nnd nicht gc
nilg lobe» könucii—und bci wclchcr sich ei» jc
des Mitglicd—was nicht jcdcSmal untcr so vicl
Pcrsoncn dcr Fall ist—gcradc wic cS gewünscht
war. vcrhicll.
Gedachte Compagnic dcrlicß, niiler Begleit
ung unserer herrliche» Braßbaubc. heule vor 8
Tagcn, dcS MorgcnS, mit ihrcm Dämpfcr nn
scrc Eily auf bcr Eisenbahn—und noch niemals
sah bieseibc, sammt dcm Appcral bcßcr und glän
zciidcr aus. Mau war bald zu WilkcSbarrc an
gciangt. Sic wurde dnrch dic „Wyoming"
Eompagnic, dcrcn Gästc die Mitgllcvcr gcwor
j dcn sind, auf cinc glänzcndc Wcife cmpfangcn.
!Zn dcr EmpfaugS-Acdc crwidcrte Hr. Wil
li l a m H. B l n in c r, von dcr Colnmbla Eom
pagnic, auf cinc gcfchickic Wcife.—Ein herrliches
Esscn wnrdc dcn Mitglicdcrn vorgcstcllt, nnd sic
licßcn cS sich auch wohl schmcckc». DcS AbcndS
war cin glänzcnbcr Ball für sic vcranstaltct, wo
bei sic sich sehr vcrgnügtcii—nnv so habcn sic
jctzt noch gar vicl davon zu sagcn, wclchc schönc
Damcn sic da gcschcn habcn —Am Millwoch
fand cinc glänzcildc Paradc statt, wobci das
ganzc Wilkcöbarrc Feiici-Dcpartcmcnt anf dcn
Bciucn war, so wic auch zwci Eompagnic» von
! PillSlon—dicsclbc sah wirklich prachtvoll anö nnd
> allcS licf nach Wunsch ab,—Dc» Namcii dcS
NedncrS von Wilkcidairc, bcl dicscr Gclcgcn
hcii, konnten wir nicht crfahrcn —abcr Jacob
!Eolvcr, hielt die Erwicdcr»»gS-Rcdc, dic ihm
wohl gelang.
Am Doiiimstag bcgab sich die Eompagnic
nach Taniaqna und wnrdc dascibst von dcr „Pcr
scvcrancc Hosc Compagnie", No. 1, cnipfaiigcn.
Jacob Eolvcr hielt hlcr wicdcr cinc wohl
gciniigcnc ErwicdcruNg Nedc auf dic EinpfangS-
Ncbc cincö dortigcn EluwohncrS, dcßcn Namcn
iinS nicht bckaiiiit ist. —Eine kurze Paradc saüd
dann statt, und in zwei Stunde» fuhr die ~Col
uinbia" schon wicdcr wcg.
Noch am nämlichcn Tagc langte dieselbe in
PoltSviile an, nnd zwar nin 6 Uhr dcö AbcndS.
Dic Eomxdgliic wurde durch das ganzc dortige
Heucr-Dcpartcmcut cmpfangcn und in dic Stadt
cScorlirt.-Dic Äiitglicdcr und Eommillcc wurdcn
dic Gästc dcr „Good-Zntcnt" Eompagnic da
selbst, wclchc ihnen dcö AbcndS cinc hcrrliche Nc
bcn-Mahlzcil vorsctztc, und da sic kcinc „Kost
vcrachtcr" sind, so sah man das Vorgesetzte auch
wirtlich schncll zilsainmcn sinkcn. —Doch cö war
Essen n»d Trinken ganz übcrflüßig da.—Dcn
nächsten Tag fand dassclbst cinc großc Pick-Nick
stall, und zwar anf dcm dorligcn RäSgrund—wo
hin das ganze PollSville Fcucr-Dcpartcmciil dic
„Eolnmbia" cöcorlirlc.—Abcr da war Esscn—
bn licbc Wclt. Bcrgc davon, so wic Aclränkc Im
Ucbcrfluß nnd hcrrliche Musik—auch war ba ein
großer crrichtct, um daraus cin..Hopsasa
avznia>oncin —und laßt uns Euch nur sagcu,
derselbe blieb gewiß nicht uiibcnntzt.—Hier haben
sich uilscre bravcn in bcr That schr
vcrgnügt—nnd iilin immcr noch sprcchcn sic von
dcn schönen Ladies die sic da gcschcn habcn wol
len—wirklich so viel so, daß die Lädicö von Al
lcntown bcgilincn „IcalonS" zn wcrdcu.—Am
Abciib wurdc dcr „Columbia" und dcr Musik
banbc nochmals cinc Ncbcninahlzcit, in dcr Uni
on Hallc, durch daö ganzc Dcparlcmcnt vorgc
sctzt —und wirklich cinc hcrrljchc war cö.
Am Samstag gicng cö wcilcr, und zwar nach
Ncading.—Die „Eolumbia" wurdc am Dcpol
dnrch cinc Eommittcc dcr „Rainbow" Fcncr-
Eompagnic rnipft'.ngcn. Erhlclt dascldst cinc
hcrrliche Ncbcnmahl, worauf sic wicbcr durch cl
wa 4» Mann dcr „Rainbow" nach dcm Dcpol
cScortirt wurdc—nnd sich dann anf ihrc Heim
rcifc bcgab.-Hicr an unscrcin Dcpot am Sam
stag Abcnb angelangt, wurdc dicsclbe u»it Znbcl
cmpfangcn.—Da das Wcilcr abcr schr ungün
stig war, so fand kcinc bcsondcrc Demonstration
stall.—Doch wnrdc dicsclbe durch dic Braßbandc
und cinc Anzahl Bürgcr nach ihrcm Spritzcn
hanS in dcr Hamilton Straße untcr borlrcsflich
cr Musik cScortirt.—Und so cndigtc j>icsc Bc
suchSrcisc dcr „Eolumbia" —dic, wie nnS die
vcrsichcrn, indcni sic anf cinc gütigc
iibcralc nnd hcrzlichc Wcisc überall wo sic aii
hicllcu, aiifgcnomnicn und behandelt wordcn scl
cu. bci ihncn uic—»cin nic—in Äcrgcßenhclt ge
rathen soll uud wird.
In sie Aürger drr Stadt Alleutomn und
dcr llingrgeud.
N.bst tcm Aufschluss«, dt» Jjr b«'«iis üb«r di, l
Ziabllrung «in» CvllegiumS I» Allentow» <mp- l
fangen habt, erlauben wir uns roch folgenden
wtltrrc» Brscheld zu eiihtilen. I
Proftssor F. A. Mühl«» burg vom PtNn- ,
s,lvanla College" zu Getiyiburg hat die Präfl-
dentsckaft tes Instituts übernommen und wird im i
ksmmende» «ugust fein« Wohnung unter uns l
aufichlag-n.
Bon ten L3l),l1t1<), welche unt,rstlchn«t werde»
sollen ist bereits lie Summ« von S l 7,00i> genom- I
mt», so dcß noch S 13.000 zu nehm«» bleiben um >
das Projekt erfolgreich auezuführen. I
Es en'.steht nun dic Frage; „Soll dies« Bilanz ,
aufgemacht rder soll dl« geboten«, vitllelch» nie- I
malS wiedrrklhrend« glinstige Gtlrgenhklt für dl« l
Ltabllrurg eines Colleziums in unftrer Milt« l
unbknotzt grlcsse» w«rtcn. t
Wir hrge» die U-b«rz«ugung welck« sich auf di« s
Klnnlniß des Charakters unftres Volkts stütz», j
daß dits-r Betrag «ihobt» wrrdt» wird. Schon ,
Vrr Lokal-Stolz allein, abgtseh«» von den viel«»
andere» Vortheil,« welch« aus der Giüadung ei- <
nes solchen Instituts in unser» Mitt« «rwachsen, j
sollt« z-r Sicherung der noch fehlende» Summe j
hinnich». ,
Wir wollen einig« Grunde anführt» warum ,
dies geschehe» sollt«. j
1) Umd. Eifolg dieser Anstallt zu sichern, ist«? !
nothwendig daß st- keine Schuld«» hat, und Ist l,
dies besonters wichtig I» Anbetracht d«r Stift- ,
unge», welche für di« verschied«»«» Proftssort» >
des Instituts trlangt wtrdt» mägt».
L) Das gtkauft« Eigenthum ist m«hr a!s des s
dopvelten Preis werth, welchrn das Dlr«ktoriuni >
dafür zu brzahie» stch verständigt hat so daß die ,
Capltalsumm« stets sicher steht, drr natürliche An- <
wuchs des Werthes tvnnt '««» Unterz«lch»ern zu I
gu". i
3) Sollt« das Gedtlb«» des Instituts dit Er- k
richlung »Im« Colltg-Gtbäudr« auf »i»«m grS
ßtrrn, aber »enlzir kostspielig«» Grundstück« In
od«r bei d«l Stadt «rfordtr», so würde dtr Un- l
tuschled zwischen dtm Prtlst dts gegtnwärtlgt» >
wtilhvollt» Platzes und jenkm d«S Grund«», 112
wklcher beschafft werden macht», rintn schSnm Ut- 5
c ktrschuß zum Besten der Siockhalier übrig las
- sen.
I' 4) Ein vollständig organlsirt«» und «rfolgr«!-
ches Eolleglum wird durch s«lne Pros«ssor«n »nd
' Zöglinge w«nlgst«ns ?50 000 p«r Jahr Inn«rhalb
' dl«s«s County's vtrausgabtn. so daß dlest Sum
e m« das jährlicht Elnkommtn in dltser Communl
tot vermehrt und jedem Geschäfte, manne Vor-'
theil bringt.
5) Eltern, welche Kinder zu erziehen haben,
weiden einen jährliche» Gewiniz von mehr als el
. ner Aktie für jedes Kind in dem Unterschied«
zwlsch«» d«n wi.kllchen Boardlng Kostr» daheim
und d«n«n w.lch« auswärts für denselben Zveck
ei fordert werden finden, abgesehrn von dem Vor
' theile und Vergnügen, die Kinder an dcn Tagen
lhrer Krankheit und Gesundheit unter eigener
Controle zu haben.
6) Die Ctabllrung «Ines Collkgiums I» Allen-
iown wird ein« groß« Anzahl inttlligenter und
. wlsstnschaftlich gtblldtier Männtr unier uns brln
. gen deren Anwesenheit den Geist unv das Herz
. nnstrer Jugend bilden und veredeln und Im All-
I gemeinen den Ton dcr Gesellschaft heben helfen
, wird. Dergestalt weiden die Sitlen und Manit
re» verbessert und Charakierzüg« «rlangt werden
. welch« sowohl auf die Intelligenz der Bürger ei
; nen wobllhätigen Einfluß ausüben wie auch deren
, finanziell« Prosperität fördern müssm.
5 Dies sind kinlat der viele» Gründe, welche sich
. zu Gunsten des UatirnehmenS vorbringen lassen
, und im Druck« erscheinen, um daö Samimln von
> Unterschriften zu erleichtern.
Wir hoffen und v«>irauen, daß unstr« Borger
deren Wichtigkeit erkenne» und berrlt sei» werde»,
> wenn bei Ihnen vorgesprochen wird, nach dcr vdllen
> Ausdehnung Ihrer Mittrl zu unierz-ichncn odcr.
> was noch besser Ist und wehr mit Ihrer und ihrem
lnteresse übereinstimmt unverzüglich ihre Nam«n
l an Hrn. Jonathan Reichard, den Schatzmeister
des Direktoriums, «Inzustnden.
R. E. Wright, Joshua Zläger, M. H. Horn,
F-I. F. Schantz, Jonath. Reichard, E.Koons,
! C. W. Cooper, E. I. Säger, William Säger,
B. F. Tnxler, W H. Blumer, L Klump.
Christian Pr-tz. T. S. Scheimcr, William Rath,
Hinry Mcinsheimer. S. K, Brobst, Samuel
MeHose, Trustees.
Dcr droliende Indiancrkrieg.
Alle» Nachrlchte» zufolg«, di« aus d«n westli
chen Ebene» «!n>riffen fchrint der Ausbruch ein«s
allg«m«inen Jndianerkrleges unvermeidlich zu sei».
Das Publikum düifle die Wichtigkeit dieser Nach
richten nicht richtig würdigen, da man dieselben
sonst nicht mit solcher Gleichgüliigkeit aufnehmen
würde. Es ist allerdings wahr, daß ein Krieg
mit dc» Indianer» nicht jene Gefihren In seinem
G.folge fühlt die b«I «Inem f-indllche» Zusam
menstoß mit einer bedeutende» auswärtige» Macht
zu b.fürchten aber was die dadurch mög
licher Weife vcrursachien Ausgab«», was dl« Op-
und was die Störung bktriffi. welche einzeln«
Unteu'chmungr» von nationaler Bedeutung erlei
den wür»,?n so dü.ften dieselben nicht »"bedeu
tender fei», a.'l die sind die in «In«m ernstlichen
Kriege mit «In«r fremde» Macht zu befruchten
ständen. Die Erfahuing«» welche die Vereinig
ten Staate» I» dem Semuiolen-Krltge gesammelt
liefern ten Bcw-is dafür ünd würden zwc felloS
von Neuem ln einem Jnllanerkcicgc bestätigt wcr
dcn, dessen Schauplatz die gesammtcn weit aus
gedehnten westlichen Ebenen wären. Wohl ver
mögen dle Jntlaner keine organiflri« Arme« in'S
Feld zu stelle» wobl sind Ihre Hülfsquellen zum
Angr ffe wie zur Vertheidigung sehr unvollkom
men, abcr Ihr Vortheil besteht «ben darl», daß sie
als «In rohes Naturvolk von den mcl>!e» der Be
dürfnisse, dic clvilijirtc» Nation«« zu ihrer Exi
stenz unentbehrlich flnd. unabhä Ig'g blrlven. Ur
ber «In ungehcures Terrati» zerstreut werde» ste un
sere» Truppen niemals in große» Mass-» begeg
ne», um Wleterstand zu leisten, sondern sich auf
kleine Angriffe und Neckereien beschränk«!,, und
«o stch «ine Gelegenhtit bietet durch Grausamk.it
die Niederlagen zu rächen suchen die sie bei etwa
igem Zusammenstoß mit unseren Truppen «rlitten.
Sic könn«» trotz ihrtr Verwahrlosung I» dieser
Weise den Krieg lah,« lang fortf.'tzen und un
ser« Soldaten trotz allen Anstrengungen und auf«
opscrungcn vermögen dieselben nicht zum Ausge
bcn dcs Widerstandes zu br!ng«n weil dies, so
lange blos Gewalt angewendet wird, yur durch
die vollständig- Ausrottung d--r Jndianerstämin?
möglich wäre.
Unsere Jndlaner-Angelkgerheit«» find «in«s der
schwierigsten und zugleich «>ncs am wenigsten b«
achtcte» Probleme welche urfr« Regierung zu
lösen hat. Der Eongreß, dcr sich mit allcm
Mögliche» beschäftigt und Wochc» lang mit Par
telzar.kercle» zugebracht hat dieser wichtige» Fragt
kaum eine vorübergehende Aufinrr'samk-it geschenkt
Corruption und.Belruz die in alle» Zweigen
unserer nationale» Regierung zu finden, wacher
ten am üppigsten unter den Bean t«n wclchc mit
d«r Lelung d«S Verkehrs mit den Indianern be
traut waren, und «S ist bekannt daß ein großer
Theil des selndsellgen Geistes, der vi,l« der In
diantrstämm« bescclt, den Bitrllzerilcnzuz ischrel
ben ist, welche die von der Regierung angestellten
odcr licenstrten Indianer-Agenten stch I» ihrcm
Verkehr mit diesem wilde» Naturvolk «rlaubt ha
b.n. li, Waschingtoi wißt« man von ditse»
Utbelständi», aber anstatt rine gründliche Reform
vorzubereiten, entschloß man sich die ganze Leit- !
ung dec Jndianrr-Ang-lgenheitrn dcr Aimce zu !
Wir zweiftli, nicht, deß daturch den bicher vor- i
herrschenden Betrügereiin ein Zel gesitzt we>d«n
wird sehr ernstlich bezweifeln wir ater, ob unsere "
Armee-Lffijiere dl-jenlge» Fählgkellc»
welch« bei d«r Behandlung der Indianer unerlaß. !
llch sind, wenn nicht außerordentlich kostspielige!
und endlose Zwistigkelieii das Resultat sein sollen..!
Tie Indianer müsse» wie Kinder behandelt wer-!'
dcn ; bald muß ihnen Ernst und Strenge bald i
müssen Mlde und Gült verwendet werden. Um
den richtige» Zeitpunkt zu irmittiln, wann diese
oder jener Me hode In Anwendung gebracht wer- 1
den soll, erfordert eine genaue Kenntniß des!
Eharaclers der Wilden elni» durch Erfahrung rr-!'
höht»» Scharfblick und Takt. Virelnt sind diise
Eigenschaft»» selten bei «inem Arm««-Lsfizltr zu >
find«» der durch Eez'ehung und Gewohnheit be- >
stimmt wird nur Strenge und Energie vorwalten i
zu lassen. !
Wir zweifeln dahcr, daß die Expedition, dcs
Gen. Hancock bei alle» auSgezeichnttt» Eigti,- <
schafit», dit dltftr Offizier als solchtr bcsttzt von >
günstigtm Erfolgt btgltlttt fti» wird wir füechltn
viklmkhr, daß ste die Elni«ltung zu «In«,» Jadla- >
»trkriig fein wird dtssm AuSdthnung und Opf«r i
Wenige jktzt ahn«». Bald wird d«r nach l
Äcrstäikung«» der Trupp«» in dm Ebtmn laut
wtrd«» und je mehr man dahin fchicken'wird, desto I
mehr wrd man zu der Urbtrz«ugung gtlangtn, >
daß all« Trupp«», über dit wir b«I unftrtm g«-
gtnwärtigkn Mllliär-Etat zu verfüge» habe», eb«n >
so »«»ig ausreichend sind txi der ungeheure» Aus- i
dehnung der Indianer-Territorien den Widerstand I
nltdirzubrichen ünd dtn Frlrdtn iritdtrhirzustellen >
als überhaupt die Organisation unser» Armit <
ln Ihrer gegenwärtige» Verfassung wenig geeignet '
Ist zur Führung «Ines ausgedehnten Indianer- <
kritgts.—(N. A. Szt. t
r
IS'AIS ein Gclstlichcr cin uiigarlfchcS Frau- i
lein bci dcr Aorbclrit»»g znin Todc fragte wcr l
Im Lcbcn und Stcrbcn ihr einziger Trost flu- t
flcrte sie zur Antwort! ScliiS IS Gnadcn dcr
Herr Llciiicnant Heillcröbach.
. «in vierfacher Mord iu Memphis.
Zr Memphis in Tennessee trug sich vor Kur
' zem die folgend« eigenthümliche Tragödie zu.
Ein vielversprechender Arzt Robert Ferguson,
der noch nicht lange seine medizinische» Studien
zu Philadelphia absolviert und eine hoffnungs
' volle ärztliche Laufbahn in Memphis begonnen
hatte schlug mit einem Male um, wurde nachläs
sig und ausschweifend, und Alles dies in Folge
der angeknüpften innigen Beziehungen zu einem
Freudenmädchen von ebenso groß r Schönheit
t als tiefer Verworfenheit! Begreiflicherweise war
" Doktor Ferguson nicht der einzige Begünstigte
5 dieser Person, und war es namentlich ein intimer
' Freund des Arztes, den sie insgeheim ebenfalls
" auszeichnete, wobei das Paar jedoch ängstlich be
r müht war, dieses Verhältniß vor Ferguson'S
Augen zu verstecke». Schließlich machte aber
' Ferguson, der wirklich in leidenschaftlicher Liebe zu
v dieser Courtisane entbrannt war, die Entdeckung
' daß er nicht im alleinigen Besitz ihrer Neigungen
Z und Gunstbezeugungen sei. Eine Erklärung zwi
' schen den beiden Freunden war die nächste Folge
" und als eines Abends die beiden Cxfreunte sich in
' einem Trinksalon begegneten, schoß Dokter Fer
' guson den Andern nierer. Er wurde verhaftet,
' aber durch eincn'eigenthümlichen mocius opi?raiuls
' unter Bürgschaft entlass n. Er wendete sich dann
nach Nafhsill«, von wo ihn aber bald seine L-i
-> denschuft für die hübsche Prostituirle nach Mein
' phiS zuriickjübrtc.
' Er fiel abermals in die Netz' dieser Pnson,
welche nun ihrerseits Pläne schmiede-e den Tod
r des Erscheinen fürten ste leidenschaftlich ent-j
. flammt gewrsen und dessen Leiche Gefühle der
' Verzweiflung und der Rüche in ihrem Herz'n
. wachgerufen an seinem Mörder zu rächen. Um
> zu diesem Ziele zu gelangen, überhäufte sie angeb- !
> lich Ferguson mi, Zärtlichkeiten während ste zum
r Zwecke der Vollziehung ihrer Nach- zugleich noch
eine Stufe tiefer hinabsank und zu einigen des-1
> peraten Menschen in innige B-ziehunzcn trat, da
. mit dieselben seiner Zeit das Werk der Rache voll
. zögen. Diese letztgenannten Menschen unter
. welche leider sogar einige Söhne guter Familien j
> zählten wußte sie so zu bezaubern und in ihre
> verführerischen Netze zu verstricken, daß ste bereit,!
waren jetm ihrer Befehle zu vollziehen.
Ferguson konnte es nicht entgehen, daß die j
Zahl der Anbieter seiner Geliebten in beunruhig- j
ender Weise sich mehre, weshalb er ihr Vorschlag
machte sich mit ihm nach Ealifornim zu begeben.!
Sit wußte den Borschlag mit Hülfe einiger trivi
alcn Entschuldigungen abzulehnen setzte jedoch zu
gleich, ohne daß Ferguson Arge-ahnte, hinzu:
„Warte, Du wirst nächste Woche dich auf eine
längere Reise begeben.
Für die Nacht des 18. März endlich hatte sie
die Ausführung ihres MordplaneS festgesetzt.
Drei Ihrer Sklaven, so desperate Bursche wie eö
nur welche g-ben kann, hielte».sich bereit, den ge
botenen Meuchelmord zu vollziehen.
Darauf verabrerete sie ein Zusammentreffen
mit Ferguson der nicht ermangelte, sich pünktlich
einzustellen. Sie bat ihn vom Salon li, das
anstoßende Prlvaizimmer, wo die Gel'ärke kre
denzt zu weiden ssiegte», einzutreten. Unmittel
bar darauf trat einer der Mordgcscllen ein, mit
tcm das Weib den Ferguson bekannt machte
Der Elngetrclcnc bestellte eine Flasche Wein und
als Ferguson im Vegriffe war, sein Glas an die
Lippen zu führen erhob die Prostituirle das ihrige
mit den Worten .- „Ferguson das Ist das Signal
für deinen Tod," und Indem ste das Glas an Ihre
L ppen fetzte und austrank, stü-z'e sich Ihr Spieß,
geselle mit einem Bowiemesscr gegen die Brust des
Ferguson. Dieser begriff unmittelbar seine Lage,
als der kalte Stahl ihm in die linke Schulter drang.
Wie der Blatz sprang er in »inen Winkel de« Zim
mers zurück und ehe nich sein Angreifer Z lt ge
habt, statt des BowiemessrS eln Derringer Pistol
aus ihn anfeuern, hatte der Dokter feinen Feind
todt niedergestreckt. Dem Fallenden des Pistol
aus der Hand reißend schoß nunmehr die Courti
sane selbst auf Ferguson, der beim ersten Schuß
niederbrach und dann von der Megäre noch vier
weitere Schüsse erhielt. Sie nahm dann das auf
dem Boden liegende blutige Messer und stürz!«
auf den Dokter zu, um das Werk ihrer Rache zu
vollenden. In dem Momente, als die Spitze
des MessrS seine Brust berührte, erhielt sie von
ihrem ehemaligen Gellebien den tödtlichen Stoß
und stürzte der ganzen Länge noch über diesen zu
sammen. Als die eindringende Menge die L.iche
der Eouitisane von Doktor Ferguson enlfernle,
hatte dieser bereits sein Leben auSgehrucht.
Der Guano
Pflanzen entziehen dem Boden auf dem ste ge»
baut werden gewisse Bestandtheile die von Zeit zu
Zeit eisltzt wertcu müssu,, sonst wird derselbe
gänzlich unfruchtbar. Um nun aber auSzusiadtn.
welche Bestandtheile aus dem Boden entfernt wer
den braucht man nur die Pflanzen zu anaiPstien
welche darauf wachsen, und dies Ist ganz und gar
nicht so schwierig wie e» sich vielleicht Mancher
vo.stellt. Man br ucht nur die Pflanzen zu ver
brennen, die Asche zu sammeln und ,u wiegen.
Hierauf kocht man ste in Wasser um all« löslichen
Bestandtheile aufzulösen, trocknet den Rückstand.
Ohn« auf die speziellen Handgriffe einzugehen (die
in jedem chemischen Lehrbuch zu finden sind) wol
len wir nur erwähnen, daß man in der Auflösung
unter andern weniger wichtigern Stoffen gewöhn
lich kohlensaure Potaschc, phoSphorsauren Kalt
und phoSphorsauren Ammonlac findet. Der!
Rückstand besteht zum gößtcn Theil aus Phos-1
phorsaurem Kalk, phosphorsaurer Magnesia und !
kohlensauren Aalzen. Wir müssen uns daher
nach Stoffen üms-he» die dies« Bestandteil« »t
-halten und sie dem Felde wieder zufahren aus
! dem sie dnrch die Ernte gezogen wurden.
Durch das Umpflügen des Grundcs wird der
. selbe besser t«n Einwirkungen der Atmosphäre
j ausgesetzt. Feldspaih, Grar.lt'und ander« Gc
! stein« die sich darin bifiiden und kitsrlsaure Salze
In unauflöilichtm Zustande enthalt n. werden z«r- <
bröckelt und kommen mit anderen Theilen des Bo-
dens in Berührung, dir «In« chemische Zerf tzung
! bewirken und di« genannten Salz«, (wtlchc na- !
! mentlich für Gctreid« unentbehrlich sind.) In «iinen
Zustand versitzen, daß ste von den Pflanzen assi- l
mllirt werd«« können. H!«i zu Ist aber Zelt r öthig !
und man läßt deßwegen die Felder brachliegen
oder besäen sie mit Pflanzen, wi« Kaitoff.l» und !'
Weißrüben die keine kieselsaure Salz« aus d«m >
Bolen ziehen. Diese Zerfitz'mg kam, man durch >
chemische Mittel beschl«unigen. So würde z. B -
Kalk auf Wiesen gestreut welche Feltsvath oder
L«hm enthalt««, di« Kieselsäure d«rs«lben löslich >
machen Auf demselben Princip b«ruht das Bt- >
' streuen t«, Kltefeleer mitSalz welches schon Frank
> lin empfahl. 5
Um aber drn FcldtU die PhoSphorsauren und
stickstoffvaltigen Bestandtheil« wieder zuzuführen !
muß man zu den sogenannten Düngmitteln seine '
Zuflucht nrhmen. tlnt» dirs«»» ist de, Guano !
unstreitH das best«. D«r Guano besteht aus den >
gttrockn«t«n Sxcrtmentin von S««vög«ln die sich !
in unzählichen Massen und den sischrrlchen Buch- «
ten und auf den Inseln an der Wrstküst« von Süd- I
amerlka versamm«ln. In jenem Landstrich reg. >
n«t es s«lt«n, und so kämmt«« daß dl«s«r Koth <
an manchen Stell«» die Höhe von 9t) Fuß «rr«lcht Z
hat—freilich waren dazu vielleicht Jahrhundert«
näthig. Obgleich man Ihu schon Im l2ten und »
13ien Jahrhundert in Peru al« Düngmlltel g«. l
braucht«, würd« er erst vor «Iwa 25 Jahr«» In c
England eingtführt und hat seitdem überall einen >
ungkhturtn Absatz gefunden. l
l Eine Analyse des peruvianlfchen, dcr für d«n h
btstrn gibt ergab daß dersclb« 8 Proz«nt Wass.r,
. 65 Proz. vrrbr«nnbar« stickstoffhaltige Stoffe, 2Z
Proz. phoSphorsauren Kalk. 4 Proz. Kalisalz-
und l Proz. Sand und Stclne enihielt.
n Er enthält also g«rad« diejtnigm Bastandtheil«
. die. wie wir bereis gesehrn haben, von Wei;en,
. tili Sorttn, wit die von Patagoni«» und von dcr
e asrikanischtn Isla die Guano sind bci wcitem
! nicht so reich an stickstgffoaltigr» Stoffen, und «s
ist daher viel vorthiilhastcr den besten zu kaufen,
r! Die Prüfung d«s Guanos ist leicht. Deijenige
welcher die meiste Asche zurückläßt, w-nn «r ver-
brannt wird, die mrist«n lösllch«» Brstandlhtil«
g «nthalt und den stärksten Salmiakgeistgrruch auS
. gibt wenn er mit frischtm Kalkwass-r angerührt
z wird, ist der btsts. Die Verfälschung mit Sand
r und Sttine» ist leicht zu «rk.nn«n wenn man lhn
i ihs Wasser wirst, worauf dieselbe« zu Bod«n sin
k«n und unaufzelöji bleiben. Es ist eine merk-
würhige Thatsache daß immer der best« Guano im
. Faß obenauf liegt. Man nehme daher «in We-
»ig aus der Mitlk d«S F isscS wenn man dtnfcldcs
, prüfe» will.
. Ehe man den Guano auf di« Felder bringt ver
, mische man ihn mit Erdc streue ihn darauf und
.! pflüge denselben um. Dadurch wird das AuS
, j waschen desselben durch Regen oder die V«> fläch
- tigungder Ammoniac Salze durch die Hitzeder
. Sonne, vcrhüttrt.
Kcl'cn und Trciven in Utah.
> j Der in Bellcvill«. Illinois, crschcincndc,.Stern
,! dcs Wtstcns" enthält Folgendes „Lrtzten Frei
.! tag kam Hr. Adam Aulbach, jr , direkt »on Salt
z Lak« City hi-r an und scin« Ankunft «rrtgl« große
>! Frrudt in feiner Familie und unt«r seinen zahl
, > reichen Freunden, besonders, da die Reis« jetzt bei
> dcr fcindlick rn Stimmung der Indianer nicht ohne
>! Gefahren ist —Zr vcrliiß die Stadt der H-ill
' gen am 24. März und wär« wohl «in« Woch frü
hrr angekommen, wenn «r nicht gleich beim Bc
giune drr R-isc das Gesicht veifcoren hätte,—so
groß war noch di« Kält«. B s nach Denver El
! ty lag der Schnee durchschnittlich acht Fuß tief,
an manchen Stellen dreißig Fuß. Ii Colton
j wood Station, dcr letzten Etf-nbahnstatlon. 290
Mcil-n westlich von Omaha City, traf er Vcr.
Staaten Commissäre, welche auf d!« Indianer
j warteten, um einen neue» Vertrag abzuschließen.
! An dem Platte River wurde cr einen Tag aufge
halten, da der Fluß sehr stark mit Eis ging.
Aulbach hat sich beinahe vier Jahre in Utah und
Salt Lake City aufgehalten, wo er in der letzlen
Zelt als Setzer in der Osficc dcr „Salt Lake Eit?
Vedriie'' arbeitete und zwar zu dem Verhältniß
mäßig nieder«,, Preis« von 75 Cents das Tau
send. Ja Virginia City und Mon'ana wurden
K 1.20 bis 1i.25 Goltstaub per Tausend be
zahlt.
Ueber di« Zustände unter den Mormonen gibt
cS wcrkwürdigt Aufschluss«. Di« meisten Gen
tilcs oder Nicht-Mormonen w«rd«n zum Wegg«-
hcn gezwungen und Brigham Alling predigt oft
in der Kirch«, daß di« Gläubigen Ihnen Nichts ab
kaufiin sollten. Im vorigen J.ihrc boten viel«
Kaufleute de» Mormonen Ihre Waarenvorräthe
mit 3» Prozrnt Vcilustzum Verkaufe:—Brigham
Uoung sagte nbcr, «r woll« unter solche» Beding
, ungrn auch ausveikaufcn.-Er ist vollständig D«s-
pot über Alles ; nicht einmal «in Stück Eigenthum
, darf verkauft werden ohne seine Einwilligung.
Kurz vor der Abreise Aulbachs heirathet« er ein
, 15 jährigis Mädchen, sein viertes Weib, di« Toch
ter des RcdakteurS d«S „Salt Lak« Telegraph."
Er ist j tzi 65 Jahre alt und sehr gesund. Die
A«lt«sten dcr Mormonen leben sehr gut und lrxu
rloS und sind keineswegs Temperenzler, wöhrrnd
der Mann, der für Tagclohn arbeit-t, nicht im
Stand« ist, «in Glas Bier zu trinken, wenn er
überhaupt Geld übrig behalt«, will, um den schreck
. lichen O.t zu verlasse Alle Klagen und
Bitten der Gentilcs b«I dcr Regierung I» Wash
ington fi iden kein Gehör und die Gewalt der
V-r. «Staaten. Stlbst dle Indianer sind jtz
feindlich g?g«n die Mormonen, da letzt«r« alle
Mordthaten, die ste btgrh-n, den Indianern in
di? Schuhe schieben. —Tin Mormongelstllcher, der
abtrünnig wurde, hat erzählt, daß er Pferde
zäume aus grauenzlmmerhaaren i» Gebrauch g«-
sehe» habe, wclch« einer Parti« von Frauen und
Kindern, die von den Mormonen ermordet wur
den, abgeschnitten worden waren. DI« Polizei
mannschaft der Stadt schildert er a'S «in« schreck
'ich aussehende Banle von Spitzbub«», di« man
in d«n Mli endistrikicn von Idaho und Montana
kclnti, Augenblick duldk» würde. Hie und da
stürzen ste in ein« Wirthschaft und zerstö.tn AlltS,
was darin Ist. Ein B-lliardsaloon mit n«un Bil
liards bezahlt 1900 Dollars L cmz. Die Gold
gräber von Jvaho und Montana hasse» dle
Mormonen und sagen, wen» ihnen di« R«gi«rung
nur «inigermaße» Hülfe lelstti«. so wollten ste auf
«igrne Koste» verlreibc». Ihr« Zahl wird auf
140000 geschätzt. Sie bestehe» hauptsächlich
aus Nanke.s. Schweden und Normen und Schot
tischen ; nur wenig Drutsche siad unttr ihnen."
Mordversuch gegen ein junges Mädchen
Dcr Thäter durchschneidet sich den
Hals.
Ein scheußlicher Mord- und Selbstmord Versuch
wurde letzitn Donnerstag Nachmittag l Uhr In
dem Haus« No. 633 Whartonstraße, Ecke der
Margarettastraße, I» Philadelphia von «Inem >
! jungen Mann«, Namens James Polncr gcmacht.
! Dcr Mordversuch galt ein«,» jungen Mädchen,
s Namens Maria.Holdcraft. Bild« war«n nahe ?
Blutsverwandt« und wohnten bci Ihrer Großmut- !
ter in dem «rwähnt«n Haus«. Poinrr, der 25 -
Jahr« alt Ist, sich-in das 15jährige Mädchen
verliebt, und hatte ihr Heirathsantiäg« g«macht,
dle aber von ihr zurückgewi«s'N wurdeü. Am
Donneistag Mittag ging er auf ihr Zimmer und
scheint seinen Antrag «rntucrt zu haben, und aber
mals abg«w!«sen wordcn zu scin.—Er zog dann
ein Rastcmcsser hcrvor, griff das Mädchen an und
brach!« Ihr mit dem Messer am Halse «in« Wunde
bet die flch unter dem Kln» von Ohr zu Ohr «r- ,
stceckt. Gleich darauf schnitt cr sich sclbst in den l
Hals, und lief aus d«m Zimmer nach dem Dach-!
Boden wo er in den Dachstuhl klettert« und sich l"
zwischen d«m Gebälk zu vtrstecken suchte. ?
Auf drn Hülfccuf dcs jungcn Mädchens «llt«
Ihr« Großmutter In das Zimmer, und als ste In ,
dasselbe eintrat bot sich ihr «in Ichrtcklicher Anblick !
dar. Das Blut quoll in Strömen aus
Wund« hervor. DI« alte Frau brachte
Mävche» nach einem Ammer Im untern Stock- „
wrrk und sofort würd« «In Arzt herbeigerufen und '
di« Wund« verbunden.
Inzwischen war auch die Polizei von dem
Vorgefallcnt» in Kenntniß gesctzt, und Ossiccr! °
Schaefcr vom Isttn fowi« Officer Wcsto» vom .
2tt» Distrikt kamcn in das Haus, um Poin« zu !!
vrrhafttn. Si« forderten ihn auf, aus s-inem 5
Versteck hervorzukommen ; er that das aber nicht
«h«r, als bis sie drohten, auf ihn zu schießen.
Poiver sprang dann aus dem Gebälk und lief in
«ln Hint«rzimmer d«a zweit«» Stockimrks, wo tr 5
sich unter dem Bett versteckt«. Den Aufforoer
unge» hervorzukommen leistet««» k«in« Folg«, und "
dl« Offic«r mußten ihn unter dtm Bett hervor- d
ziehen. !
Es stellt« stch dann heraus daß die Wund«, a
welche Poin«r stch b«ig«bracht Haiti. libinSgisähr- "
lich war, indem nicht nur die Luftröhr«, sondirn
auch Adtrn durchgrschnitten warin.—Die Officrr ?
lrasin deshalb Anflaltkn ihn so schnell wie mög
lich nach dem Hospital zu schafft,,, wi die Aerzt« s
hegcn, daß er dl« Verwundung überlrbcn wtrd«. s>
r, lLine auffallende Erscheinung.
2 DI« h?eenah (Wisconsin) Time« meldet fol-
Z- gende sonderbar« Erscheinung.
Gtstern Morgen waren die Dorfbewohner »oa
>t Nttnah und Mtnasha höchlichst über die Nach,
richt v«rwund«rt. daß die zahlreichen Mühle» uad
Fabriken, welch« an den Mühlengerinnen liegen,
cr gezwungen waren, mit der Arbeit tinzuhaltm.
n Da das Wasser direkt vom Winebago Seiko««»
s so war solches hier etwas Unterhörte« und der
>. Grund dafür wurde bald durch die Müller au«-
>' g«fund«n. Es Ztigit sich nämlich daß sämmtlich«
> Gerinn«, Schleußen und Mühlräder In
l« und Menasha und b«Id« Arme dt« Fox Nim
wörtlich gtnomm«n mit Fisch«n angistllt «arm,
et so daß das Wass«r durch diesen ungeheuren Fisch
d dämm zurückgedrängt würd«, bis die Ufer dt»
n U-berfll«ß«n nah« war«». Bald '»«rs-mmelt«.
sich Tausend« von Mensch«» aus d«n DSifm»
- uud dem Land« um diksts auffallende Schauspiel
>n zu sehen. Es gab dort alle Sorten von Fischen»
> von dem kleinsten Barsch bis zu lvl) Pfund »it
ü genden Stör«», Baß-und Sonntrfifche, Hechte,
Katfisch uid nicht selten erfreut«» große, fette
. Weißfisch« und Lachsforellen di« Aug«n der Kna
d ben und Männer, wrlch« sich daran grmacht hat»
!. ten sich, eine so leicht« Beute zu sichirn. Sna»
. ben trugen schwere Lasten von Fischi» davon »Sh
r rrnd Wagtnireiber ihre Fuhrwerkt mit dm vt»
wohnern des SeeS füllten. Es würde unmöglich
sein, die Masse der so gefangenen Fische anzuge
ben. Gegen Anbruch der Dämmerung wurde
a «in Bruch in ihr« Reihen bewirkt und wir groß»,
- sich Im Wasftr b«w«g«nd« Inseln schwamm«« ste
nach Appltton zu. Die Ursache
e dlesrr auffallenden Erscheinung wird verschieden
- erklärt aber «S ist am wahrscheinlichsten, daß da«
i Eis im Wlnnebago See anfing, am östlich«, Üf«
e aufzubr«ct«n di« Fisch« «schreckt« und st« In groß,
- en Mass-n nach d«m Auefluß d«S See« schickte.
lLine dreifache Hinrichtung.
' Am 3». April war Clncinnati d«r Schauvlh»
«incr drrlfachtn Hinrichtung, welche an den'MSr
> dern Alex. Aulgus, Geo. Götz und einem Zun-
gen, Namens Caf«, voll ogen wurde. Es wird«
' noch In Erinnerung fein, daß die vorgenannten
' drei jungen Strolche am 7. Ftbruar «Inen in der
' Nähe von Clncinnati wohn«nd«>, El«rk eine« Koh
- lkngrfchäfts Namms Jam«s Hughes, in brutaler
Welse und ghne all« Provocation ermordeten.
Das ganz« Motiv für ditfrn Mord war, wie die
" Buben sich selbst auSgtdrückt hatten, to rsis»
> monex. Drei liederlich« lung«n fand«» flch
' ohn« Geld für die Befriedigung ihi«r schlimme».
Neigungen und beschlossen tb«n, daß der kürzeste
' Weg, solches zu «rlangkn ln der Ermordung de«
ersten besten, ihnen in d«n Weg kommend«» Man
' nes bkstehe. Das erkor«n« Opfer war in Folge
davon der vorgenannte Clerk lameS Hugh««, den
ste auf offener Straß« erschossen, während er in
' seinem Wagen nach seiner außerhalb der Stadd
' gelegenen Wohnung fuhr. Der 19jährige Sam.
> Eafe war der Erst«, w.lcher den Berdacht dee
' DetectiveS errrgte und darauf hin verhaft«» wur
' de. Schon während des «rsttn, im G.fängnisse
' mit ihm vorgenommenen VrrhörS gtstand dee
l Knabe feine Betheilignng an dem Morde und gab
' auch feine Genossen an, die darauf ebenfalls ver
haftet werden. Sie suchten anfänglich das Be
" kenntniß des Eas« ganzlich in Abrede zu st«ll«n
und sogar so weit zu gehen fast jede nähere Be
kanntschaft mit di«s«m abzuläugnen. Schließlich
legten jedoch auch st- ein mehr oder weniger voll
ständiges Bekenntniß ab, eh« es noch zu ihr»
Prozessirung kam. Auf dieses Bekenntniß und
' andere von dcr verfolgenden Anwälten beibrach
ten Zeugnisse wurden die Mördrr unmittelbar
darauf prozesslrt, von drr Jury schult ig gefunden
und vom Gerichtshof« v«rurth«ilt am 3t). April
gehängt zu weiden. Dies.« Urtheil wurde dann
' auch vollzogen.
«S'Zin juuger Städter gerirht «ine« Sonn
tags aus Veisehen in eine Dorfkirche und da er
nun einiral darin war that er das wozu die Kirch
en für ihn gebaut waren, wie cr wenigsttn« selbst
glaubte, «r sah sich nrmlich unt«r den Mädchen
' um Da erblickt« «r «In Paar glänzend« Augen,
' wtlchc sich imm«r wi«d«r und'wi«d«r auf s«in Ge
sicht richteten. Das schmtichtlte ihn sthr und er
fing an zu denken, daß doch auch dle LandmLd
ch-n gut«», richtigen Geschmack hätten.
Als dtr Gotttsditnst vorbei war sah er die
Besitzer n der btidcn f-urigtn Augen allein dtt
Kirche vtrlasscn und «rmmhigt durch ihr häufige«
" Blicken auf ihn beschloß «r ihr zu folgrn d«nn fel»
H-rz floß über von Wonne.
Er sah, wie si« öft«r zurückblickte und war über«
daß sie Ihn wl«d«r «rkenn«; diese« beschleu
nigte stine Schrill« noch mehr und «r beschloß ste
! tinzuholtn, und sich« da, si« ging langsamer al«
ob si« ihm Zeit geben wollt« sie einzuholen.
Ach," dach!« «r, „d«s natürliche G«schöpf
kennt noch von der Etikett« der Städter.
Nun hatte er sie beinah erreicht da stand ste
still und ließ ihn herankommen ; sein H«rz schwoll
bis zum Btrsteu und der Hut fuhr vom Kopfe
und er grüßt« sie tief und ehrfurchtsvoll wie ei»
nen Engel.
„Seid Ihr ein Pedler ? ' fragt« st«.
N«in m«in licbcs Mädchen das Ist meine Be»
fchäftlgung nicht.
..Ich weiß nicht." sagtest« nicht s«hr zurück
haltend, „als ich Euch in der Kirche sah, dachte
Ich daß Ihr grade wie d«r Pedlrr auss«h«t welch
cr mir grade vor 3 Wochen den falschen halben
Thaler gab, und da dachte ich. ich wollte Euch lm.
Auge behalt«» um wi«d«r zu m«in«m Gtlde zu
kommen. Biuder John Ist seitdem auch zu Hause *
gekommen, und er hat gesagt daß er d«m Kerle
den Hals umdrehcnwill ; und ich glaube, daß Ihr
am Ende doch d«r Spitzbube seid.
Entschleiertes Geheimniß.
Hr. John Williams von DanielSvllle, North
ampton Co., war vor «twa K Woch«n nach Neu-
Jork gkgang«», wo cr «inen Schiestrbruch zu
kauf«» beabsichtigt«. Er hatte HZWI) bis Sly,-
j 00t) b«i sich und «S war s«it j«n«r Z.it jede Spur
von ihm verschwunden. Anfangs der verflosse
nen Woche empfing nun Hr. W. L. Jones welcher
früher mit ihm in Geschäftsverbindung stand,
vom Chef dcr Ncu-lorktr Dttttliv-Polizei eine
tkl«graphische Drptsch« wodurch «r ersucht wurde,
schltunigst nach Neu Aork zu kommen in dem die
Leiche des Hrn. Williams in dem North River
aufgefunden worden sei. Er reiste sofort ab,
identifizirt« die Leiche nahm dikstlbe in Empfang
und brachte si« l«tzt«n Mittwoch Abend noch Dan
ielSvllle.—Herr Williams war offenbar ermor
det, seines Geldes b«raubt und in« Wasser ge
worfen worden. Am Kopfe befand sich eine klaf
srndt Wund«, welch« etwa k Zoll lang »nd Z
Zoll ti«f war ,—zudtm trug s«in Gksicht verschie
dene Spuren vtrübler G«waltthätlgk«it.
«S°Der „R Ichch o n d Whl g." ein bi«--
her mäßiges, aber «Influßr«iches Rtb«ll«n Blatt,
ist neulich «ntschitden zu Gunsten der Rtpublika
nisch«» Partti htrausgrkommt».- Dasstlbe wirst
der Demokratischtn Partti vor, daß ste die Elld-
Staatrn in Krieg verlockt habe und Schuld wäre
an allem Unglück, welch«» durch diestn Krieg ver
ursacht word«n wär«, und daß wtder Wtlße noch
Schwarz«, wedir Nord noch Südländer dieser
Partei, trau«» könnten—daß di«s«lbe nur streite
für Aemltr und Gewalt und ihre Grundsätze wech
sle, g«rad« so wie ihr Hunger nach Aemter e« für
schicklich finde.