Lecha Caunty Patttot. Allentaxn, Pa., 13. Juni 1865,. 1. v. Xh»aso, GlhllifS-Sdiior. Das Verhör der Meuchelmörder. Dieses wichtige Verhör ist noch im Gang, wird aber in Kurzem geschlossen werden. Ein Theil des Zeugnisses, das bei dem Beginn des Verhörs geheim ge halten wurde, findet der Leser im heuti gen „Patriot." Es stellt sich deutlich heraus, daß die Verschwörung zur Er mordung des Präsidenten, Vicepräsiden ten, Gen. Grant, u. s. w., ein Plan war, an welchem längst gebrütet und gearbei tet wurde von Richmond bis nach Cana da ; daß Jeff. Davis selbst, sowie Perso nen in Waschington und in den nördli chen Staaten, indirekt damit betheiligt waren; daß man Pläne geschmieder har te durch verpestete Kleider das gelbe Fie ber in Neuyork und anderen Seestädten einzuführen Neuyork niederzubrennen n. s. w. Der Plan war sogar auch auf dem Tapet den Wasserbehälter von Neu- Vork zu vergiften und die ganze Bevöl kerung zu vernichten und zu zerstreuen. Der Hauptsitz der Verschwörer war in Canada, aber sie erklärten immer, daß sie in allen Staaten des Nordens Freunde und Gehülfen hätten, die ihnen beiste hen würden. Und eS befindet sich eine Classe Menschen im Norden, die diese Verschwörer als Brüder nannten, wohl wissend, daß sie nur Böses in s Au ge gefaßt haben. Sebr erfreulich. Bekanntlich haben die Organe der Chi cago Demokratie in neuester Zeit sich sehr angelegentlich bemüht, ibren Gläubigen zu beweisen, daß Andrew Johnson, das ehemalige „versoffene Scheusal,"—wie sie ihn nannten—ein ächter Demokral und der wahre Führer der modernen De mokratie sei. Nun aber hört. Noch vor anderthalb Jahren verweigerte die demo kratische Mehrhnt des Repräsentanten hauses der pennsylvanischen Gesetzgebung diesem nämlichen Andrew Johnson die Einräumung ihres Sitzungssaales für Abhaltung eines Vortrages über die Zu stände im Süden und der Rebellion über haupt, und alle demokratischen Zeitungen deö Landes billigten das Verfahren, in dem sie Johnson als Renegaten, als Ver rälher an der demokratischen Partei brandmarkten. Ist das nicht ergötzlich! Wäre Johnson ein eingefleischter Rebell rrnd Freund von Jeff. Davis gewesen, hätten diese seinwollende Demokraten ihn mit offenen Armen empfangen und ihm den Saal mit Freude zugesagt.—lst das nicht eine herrliche Demokratie ? Die WhiSky Insnrrektio» Man hat schon Vieles über die im An fang dieser Republik stattgefundene Whisky-Insurrektion reden gehört. Sehr viele Leute sind aber mit deren vollkom men unbekannt, weshalb wir folgende kurze geschichtliche Erklärung hierüber zur Belehrung deö jüngeren Lesers ab drucken : Nicht allein die Südlichen haben gegen die Nationale Regierung revoltirr, >on dern auch einmal die Westpennsylvanier und unter diesen namentlich die Leute der Caunties Aileghiny, Fayette, Westmore land und Waschtttgto». Es war dies die sogenannte Whisky-Insurrektion. Um die Kriegsschulden der alten Revolution zu tilgen, sah sich der damalige Congreß genöthigt, am 3ten März 1791 eine Akte zu erlassen, zufolge welcher eine Accise oder Steuer auf alle in den Vereinigten Staaten destill'rtcn starken Getränken gelegt wurde. Das erregte in Nord-Car olina, Virginien und den Miltelstaaten böses Blut. Man schalt diese Maßre gel lästig und tyrannisch. Aber nirgends war die Opposition heftiger als in West pennsylvanien, das meistens von schotti schen und einsehen Presbyterianern ange siedelt war. In den obenbenamlen Caun ties wurden Gesellschaften organisirt, die in offene Rebellion gegen die Regierung ausbrachen, und deren Führer natürlich zu Hochverräthern wurden. Unter die sen Gesellschaften zeichnete sich besonders die „Mingo Creek Association" aus, wel che sich bewaffnete, wie es die Cirkelritter während der eben zu Ende gegangenen Rebellion in den nördlichen Staaten ge macht haben, und der Nationalen Regie rung Trotz bot. Nach vielen fruchtlösen BersöhnungSmilteln sah sich Präsident Waschington endlich genöthigt, die Mi liz gegen die Aufrührer aufzurufen, um die Rebellen schadlos zu machen, welches dann auch ohne Blutvergießen gelang.— Die Rädelsführer wurden gefangen'und eingesperrt, und mußten für ihre Toll heit derb blechen. Pferde durch Slist getödtet AIS am letzten Freitag Hr. Philip Schmoyer, von Nieder - Macungie Taunschip, Lecha Caimty, mit zwei Pfer den und Wagen eine Straße in Salzburg Taunschip dahin fuhr, wurde er durch ein Gewitter übereilt, und um der Nässe auszuweichen trieb er bei der Salzburger Kirche unter einen dortigen Sched. Bald aber fuhr ein Blitzstrahl herab, welcher ihm beide Pferde tödtete. Die Pferde waren werthvoll und als sich obige That sache ereignete, stand Hr. Schmoyer nur einige Schritte hinter den Pferden—kam aber glücklicher Weise unbeschädigt da von. Wetter-immer noch heiß. Die Rückkehr der Soldaten. ! Wie kommt eS daß Diejenigen welche unlängst gegen die Rechte der Soldaten gesprochen, und noch soger gestimmt ha-> ben daß sie kein Stimmrechtha ben sollten, nun scheinbar so sehr frolock en, daß viele von ihnen wieder zurückge kehrt sind? Ist' eS nicht sonderbar? Nimmt dies nicht harte Gesichter? Aber es hat ja von jeher „S chlangen im Grase' geaeben. Wer waren dann Diejenigen welche gegen dag Stimmrecht der Soldaten gestimmt haben ? Lauter Copperheads und C i r c l e r i t t e r—und eS war auch nicht ein einziger Republikaner unter ihnen! Kann dies irgend ein guter Patriot oder rechtlichden kender oder wahrheitsliebenderMensch verneinen? Nein, es kann sicher nicht— aber wir haben nur gefragt und fragen wird man doch noch dürfen —Jeder kann ja selbst darüber nachdenken. Jedoch es ist schon wieder Heuchelei und Humbug gerei hinter gedachtem Frohlocken, um die ehrlichen Demokraten zu humbnggen— so wie Heuchelei und Humbuggerei der maßen unter unsern Gemern ehedem im Schwünge war, bis die Copperheads das Schwerdt gegen die liebe und theure Union ergriffen haben. Man halte also ein scharfes Auge auf alle Solche die gegen die Soldaten gestimmt haben—dabei, wie aber schon gesagt, braucht man sichdurch auch nichts um die Republikaner beküm mern, denn Alle diese stimmten für die Soldaten, und Niemand als Copper heads und Circleritter stimmten gegen sie! Ist dies nicht so? Niemand darf nein sagen. lLine teuflische That Als am letzten Dienstag Morgen die Hausgenossen des Hrn. R e u b. Glick von Süd - Wheithall Taunschip, Lecha Caunty, die Pferde von der Weide heim holten, fanden sie daß eines derselben sehr traurig aussah. Eine Untersuchung wur de sogleich angestellt, und eS ergab sich, daß ein Spitzbube, oder Teufel in Men schengestalt, einen Versuch gemacht hat te, in der Nacht vorher, ihm den Hals abzuschneiden. Es ist deutlich sichtbar, daß der Bösewicht zwei Schnitte gethan hat, wovon der eine tief und etwa 7 bis 8 Zoll lang ist. Ob das Pferd, welches werthvoll ist, mit dem Leben davon kom men wird, ist immer noch ungewiß. Hr. Glick bietet eine Belohnung von für die Entdeckung des Thäters an. Ist es dann nun möglich, daß wir in unserer Nachbarschaft auch Brüder von Booth und Payne, oder solch allzuschlechte Cirkelritter haben, welche so weit gehen und sich selbst an unschuldigem Vieh ver greifen können ? Gott bewahre und be schütze unsere Leben, unsere Rechte und unser Eigenthum ! Riegelbahn Unglück. Am letzten Freitag vor 8 Tagen, hatte Hr. Lewis C. Kratzer, Sohn von William Kratzer, von Nord - Wheithall Taunschip, diesem Caunty, das Unglück von einem Karrenzug zu fallen, wo er überfahren und plötzlich getödtet wurde. Daß Unglück ereignete sich zwischen Nork und HarriSburg, und Hr. Kratzer war auf seinem Heimwege aus der Armee.— Er gehört zur Compagnie des Capt. Kerr von dieser Stadt, welche dem 209. Pennsylvanischen Regiment angeschlossen war, und seine Soldaten-Brüoer geben ihm den Namen als ein sehr beliebter sunger Mann, Soldat und Patriot. — Am 9ten Dieses wurde» seine irdischen Ueberreste dem Schoos der kühlen Erde übergeben, und zwar bei der Jordaner Lutherischen Kirche, bei welcher Gelegen heit der Ehrw. Hr. Leabold eine Leichenrede hielt. Er brachte sein Alter auf 20 Jahren, 10 Monaten und einige Tagen. Sanft ruhe dessen Asche! Einßlitzstrah l. —Bei dem Ge witter am vorletzten Montag fuhr ein Blitzstrahl in die Scheuer deö Herrn lohnMiller, in Salzburg Taun schip, Lecha Caunty. Glücklicher Weise wurde dieselbe aber nicht angezündet, und kein weiterer Schaden angerichtet, als ein Schaaf zu tödten. Die Hyäne von Fort pillow. General Forrest, welcher für das gräß liche Abschlachten unserer Leute bei Fort Pillow verantwortlich ist, wild als ein schöner, 0 Fuß hoher Mann mit durch dringenden hellbraunen Augen, sorgfäl tig gewichstem Schnurr- und Knebelbart und gelenkigem Körperbau geschildert. Er soll eine große Körperkraft besitzen und sehr thätig sein. In einer kürzlich stattgehabten Unterredung erklärte er dem Corretpondenten des „New Orleans True Delta" in Betreff deö Blutbads bei Fort Pillow Folgendes : ~Als ich in den Krieg zog, nahm ich mir vor, zu fechten. Unter Fechten ver steht man umbringen. Ich verlor im Krieg 29 Pferde, und für jeden Gaul habe ich einen Mann getödtet. Nach dem Buch meines Profoß-Marschalls habe ich während des Kriegs 31,0,10 Mann gefangen. Bei Fort Pillow schickte ich einen Parlamentär ab und forderte die Besatzung auf, sich auf Gnade und Ungnade zu ergeben. Das Fort war voll von Negern und Deserteuren aus der südlichen Armee. Erst als ich nach mehrmaliger Aufforderung keine Antwort erhielt, blies ich zum Angriff. In 20 Minuten befanden sich meine Leute innerhalb deS Forts nnd das Feuer hörte auf. Die Bürger und Bankers hatten den Whisky- und Bierfässern die Boden eingeschlagen ! ? Alle waren betrunken. Hunderte stürzten dem Flusse zu und suchten die Kanonenboote zu e> reichen, wurden aber von meinen Leuten nieder geschossen. Der Mississippi war auf ei ne Strecke von 300 Uards mit Blut ge« röthet. Während der ganzen Zeit wehre immer noch das Sternenbanner im Fort, ich nahm es selbst herab und machte dem .«ampf ein Ende. Viele Yankees waren in Zelten in der Front des Forts; Einige meiner Leute steckten sie in Brand. Wenn Leute verbrannt sind, so war es in diesen Zelten." So spricht die Bestie, welche an Grau samkeit und Blutgier jeden Kannibalen übertrifft, und sich bei Fort Pillow ein Denkmal ewiger Schande gesetzt hat. k>rr große MrdproM (Fortsetzung.) Davis F. Derselbe wohnte zu Charlotte in Nord- Carolina seit den letzten vier Jahren. Jeff. Davis hielt am 19. April in sei nem Hause an, und redete von den Stu fen desselben zu der Bevölkerung. Da vis empfing ein Telegramm und laß es der Menge vor. Es war von General Breckinridge und Greensboro, 19. April datirt, und lautete wie folgt: „Präsident Lincoln wurde in der Nacht des 14 April im Theater ermordet. In derselben Nacht drang man in Sekretär Seward's HauS, und er wurde zu wie derholten Malen gestochen und ist wahr scheinlich tödtlich verwundet." Zeuge sagt, daß nachdem Davis diese Depesche der Menge vorgelesen hatte, er hinzusetzre. „Wenn es gethan werden mußte, dann ist es besser, wenn man es recht gethan hat." Mr. Doefter behauptete, die Grundlage für die Be hauptung, daß Payne verrückt sei, sei schon durch die Anklage gelegt worden, und die Art, wie das Verbrechen began gen und ausgeführt worden, die Hand lungsweise Payne's sowohl vor wie seit seiner Verhaftung, beweise Geistesstö rung. Mr. Doester führte die Um stände, welche den Anfall auf Sekretär Seward begleiteten, eirzeln auf zur Un terstützung seiner Behauptung. Zvr. Nichols, Superintendent der Regierungs-Jrren anstalt wurde aufgerufen. Er sagte: Wenn ein Mann einen Kranken im Bett zu ermorden unternimmt, den er zuvor nicht gesehen, und vier Andere in demsel ben Hause angreift, so würde er, Zeuge, ihn als irrsinnig in Verdacht haben, so wie wenn er sich 5 Minuten lang im Ge spräch mit einem Diener aufhielt. Aber, wenn er nach Begehen der That ausrief: „Ich bin verrückt, ich bin verrückt !" so würde Zeuge annehmen, daß dies ein Vorgeben von Verrücktheit sei; Ver rückte sagen selten, daß sie verrückt sind. Wenn er seine Pferde im Stiche ließ, im Walde umher lief und seinen Weg nach einem Hause nahm, von dem er argwöh nen könnte, daß es bewacht sei, so würde Zeuge annehmen, daß er gegen die Folgen gleichgiltig sei. Zok» S. Hubbard, einer der Soldaten, welche den Angeklag ten Payne zu bewachen habe, bezeugte, daß derselbe ihm sagte, er sei es über drüssig zum Verhör gebracht zu werden und er wünsche, daß man ihn lieber hängen möge. Payne klagte ihm, daß er an Verstopfung leide. Marcus P. Horton aus Troy, N. 8., bezeugte, daß er vom 10. Februar bis Mitte März d. I. im National Hotel, Waschington, gewohnt habe. Er sah dort Atzeroth und O'Laugh lin öfters mit Booth und hörte zufällig eine Unterredung zwischen Atzeroth und Booth, wobei die Worte sielen . „Wenn die Sache ebenso bei Johnson gelänge, wie sie bei Buchanan gelang, so wären sie gehörig angeschmiert." Auch hörte Zeuge die Worte : „Die Zeugen sind von der art, daß nichts durch sie bewiesen werden kann." Zeuge sah Dr. Mudd in dem Hotel, als dieser sich nach Booth erkundigte und ihn in seinem Zimmer ausuchce. John D Giles, Aufwärter in Rullman'S Hotel bezeugte, daß O'Laughlin zur Zeit, als der Mord stattfand, in dem Hotel gewesen sei. Nach Anhörung mehrerer unwichtiger Zeugen machte Payne's Vertheidiger da rauf aufmerksam, daß der richtige Name desselbe Powell sei, daß dessen Vater von Florida erwartet werde, um den Beweis zu führen, daß Wahnsinn eine erbliche Krrnkh.it in der Familie d.'s Angeklag ten sei. . Aussage des D. D. Mudd von Vryan town. Zeuge ist ein Vetter des Gefangenen Dr. S. Mudd, und er attesirt dessen gu ten Charakter.—Zeuge hat am Montag nach dem Präsidenten-Mord dem Lieuten ant Dana gesagt, daß in Dr. S. Mudd s Haus sich verdächtige Personen aushalten, weil Dr. Mudd ihm selbst es mitgetheilt hat, ein Mann mit einem gebrochenen Bein sei bei ihm gewesen. Der I Ihomas, der von dem Ankläger benutzte Zeuge, sei ein Mann, der nicht im Rufe der Wahrhaftigkeit steht. Zeuge kennt ihn seit seinen Knabenjahren, er würde ihm selbst einen Eid nicht glauben, sobald Thomas ein Motiv hätte, die Thatsachen zu verfälschen, übrigens hält Zeuge den selben für verrückt. Der Judge-Advo kat fühlte jedoch dem Zeugen in Bezug auf seine wissenschaftlichen Kenntnisse wegen des JrrsinnigkeilSgrades auf den Zahn, in welchem der Irre nicht mehr im Stande ist, zu wissen, ob er die Wahrheit sagt, und sagt, daß er es nicht wisse, ge traut sich nicht zu schwören, daß Thomas unzurechnungsfähig ist. ThomaS ist bei früheren Gelegenheiten auch bei Ge richt als Zeuge zugelassen worden, und Niemand hat Einwand dagegen erhoben. Zeuge gibt zu, daß Dr. Samuel Mudd bekanntermaßen mit dem Süden sym palhisirte, weiß aber nicht, daß er jemals illoyale Personen bei sich aufnahm. Aussage H. S. Larter wurde in Bezug auf seinen Verkehr in Canada mir Sanders, Thompson und Dr. Blackburn abgehört. Die Anklä ger riefen den Zeugen Hyina auf, welcher aussagte, daß er den Dr. Blackburn im Dezember 1802 zu Toron to in Canada antraf, und wohl wußte, daß er im Dienste der Rebellen steht. Blackburn führte den Zeugen in ein Pri vatzimmer, und fragte ihn ob er geneigt sei sich auf eine Expedition zu begeben. Er sagte ihm, er könne HlOO.OOO machen und mehr Ehre erndten als Lee. Zeuge willigte ein, und empfing einen Brief Blackburns, der Havanna, den 10. Mai, vorigen Jahres datirt war, in welchem es hieß, daß er in Halifax ankommen werde, und Zeuge reiste dorthin und vollendete seine Vorbereitungen zur Vertheilung der inficirten Kleider und Versendung der Koffer nach New Vork, Philadelphia zc. Dr. Blackburn sagte, er habe es auf Vernichtung der föderalen Armeen ab gesehen, die Kleider seien mir dem gelben Fieber insicirt, und andere Parthie seien gleich ihm damit beschäftigt Güter mit der Pest anzustecken, die eine Million Thaler werth find, und daß die Seuche in den schwarzen Blattern bestehe. Zeuge sagte, daß so viel er wisse, die Kleidung, die mit einem Reisekofferchen dem Präsi denten Lincoln zugeschickt wurde, mit dem gelben Fieber sowohl als auch mit dem Blatterngifte insicirt war. Als Zeuge nach Hamilton zurückkehrte, traf er Clay und Holcombe, die ihn zu seinem Erfolg gratulirten, und sie tele graphirten an Dr. Blackburn, der in da rauf folgender Nacht herabkam, und als Zeuge ihm sagte, was er gethan habe, äußerte Blackburn, es sei jetzt Alles gut; wenn der Koffer N. 2 nach Waschington gegangen ist, dann sei er gewiß, daß des sen Inhalt auf eine Entfernung von 00 Vard tödten werde. Blackburn sagte dem Zeugen, daß ihn Thompson bezah len würde. Zeuge ging zu Thompson und dieser bemerkte, dak er Zahlung leisten werde, sobald er erfahre, daß die Güter gemäß der Instruktion abgeliefert worden seien. Hierauf zeigte Zeuge ei nen Brief von Wall und Co., worauf ihm Thompson auf Abschlag R5O ver abreichte. Col. Thompson wußte ganz genau in allen Unterhandlungen die Zeuge mit ihm pflog, welchen Charakters die in Rede stehenden Güter waren. Zeuge kam auch im Cliflon House an den Niagarafällen mit Clay, Holcombe, Pres to», Beverly Tucker, Dr. Blackburn und anderen zusammen, und alle wußten um das Complott wegen Verbreitung des gelben Fiebers in den Ver. Staaten durch angesteckte Kleider. Di»her geheimgehaltene Sie bezüchtigen Jeffersoi, Davis und Comp, ganz direct der Mitwissenschaft und Betheiligung an dem Mord-Com plot. Die Zeugen heißen Sandford Canover, James B. Merrit und Richard Montgomery, Canover ist aus Neu York gebürtig, wurde zur conförderilten Ar mee confcribirt und im conföderirten Kriegsministerium angestellt—und wohnt seit Oktober voriges Jahr in Canada. Er correspondirte von dort aus mit der Neu Uorker „Tribune," lebte aber mit den Verschworenen, die ihn für einen Rebellen hielten, auf dem vertrautesten Fuß. Er kannte Thompson, Sanders, Dr. Blackburn, Tucker, Cleary, Capt. Castleman, Capt. Magruder, Gen. Car rell, Clement C Clay Cameron, Poller sield und Andere. Auch sah er Boolh und Surralt häusig in der Gesellschaft dieser Leute. Am 0. oder 7- April über reichte Surratt, der direct von Richmond kam Depeschen des Jeff. Davis und seines Staatssekretärs an Thomp son, in welchen Lincoln, Johnson, Stan ton, Chase und Grant als die Personen bezeichnet wurden, welche ermordet wer den sollten. „Jetzt ist alles recht", sagte Thompson, indem er die Hrnd auf die Papiere legte. Die Ver schworenen sprachen von ihren Mordplä nen so unbefangen, wie vom Wetter. Alle, die sich an dem „Wei?" zu betheili gen geneigt waren, erhielten Commissio nen als conföderirte Offiziere, die, mit der Unterschrift des JameS A. Seddon, Kriegssekretärs der conföderirten Staa ten, versehen, von Richmond geschickt worden waren und von Clay ausgefüllt wurden, um ihnen, wenn ertappt, eine Behandlung als Kriegsgefangene zusich ern und im Fall ihres Entkommens nach Canada, ihre Auslieferung zu erschwe ren. Schon im Jai U 'r dieses Jahrs war die Rede von der Ermordung des Präsiden ten Hamlin. Zeuge fragte damals den Thompson, ob der Plan die Billigung der conföderirten Regierung finden we,de und Thompson antwortete, er glaube es. Im Februar war die Rede von der E n t führung Lincoln's und im April kam das Mordprojekt wieder auf s Tapet. Zeuge hörte diese Männer von der Nie derbrennung der Stadt Neu Uork und anderen Unternehmungen reden, die sie noch jetzt im Schilde fühle». Einmal besprachen die Agenten den Plan, die Croton - Wasserleitung der Stadt Neu Vork zu zerstören. Das werde nicht al lein d'e Manufacturen, sondern das Volk im Allgemeinen in große Noth bringen. Thompson sagte bei der Gelegenheit in Gegenwart des Sanders, Castleman, und des Gen. Carrell, daß er Mannschaft genug dort habe, um die ganze Stadt niederzubrennen. Auch habe er Waffen und Mannschaft, gegen 800 Mann, in Chicago versteckt, die dortigen Gefange nen zu befreien. Dr. Blackburn, der Pest Importeur, gehörte ebenfalls zur Gesellschaft und führte den Titel eines confoderirten Agen ten. Vor etwa ciiiem Jahr ging er nach Bermuda, sich die inficirten Kleider zn verschaffen. Im Januar dieses Jahr hatte er einen Menschen, Namens Came ron, im Dienst, der ihn nach Neu Kork, Philadelphia und Waschington begleiten sollte, um dort daö gelbe Fieber einzu führen. Zur Zeit, als von der Zerstörung der Croton Wasserleitung die Rede war, schlug Blackburn die Vergiftung des großen Wasserreservoirs der Stadt Neu- York vor und machte eine Berechnung wie viel Strychiiin, Arsenic oder Blausäure nöthig sein werde, das Wasser so zu ver giften, daß ein einzelner Tnznk davon den Tod bringen müsse. Thompson bil ligte den Plan, glaubte aber, die Anschaf fung einer so großen Gistmasse werde Verdacht erregen und zur Entdeckung führen. Auch Cleary und ein gewisser Patten billigten den Plan und der letzt, re meinte, die Sache werde sich vielleicht in Europa menagiren lassen. Auch ein Pastor Dr. Steward Robin son, der in Toronto wohnte und eine Zeitung in Kentucky herausgab, gehörte zu der Mörderbande. Er gab dem Un ternehmen die religiöse Weihe. General Carrell aus Tennessee war am meisten aufdieErmordungdesPräsidentenJohn- j son erpicht; „wenn Niemand diese Schneider Laus umbringt sagte er, so werde ich es selber thun." Geld für alle diese Unternehmungen war, wie die Verschworenen behaupteten, in Füllen vorhanden und Thompson war der Schatzmeister. Zeuge will nie einen Pfennig von demselben erhalten und aus schließlich von seinem Gehalt als Corre spondent der Tnbune gelebt haben. In der Tribune denuncirre er den intentir ten Raid nach Ogdensburg—und derselbe unterblieb. Ueber den Mordplan gegen Lincoln u. s. w. schrieb er an die Tribune. Die Korrespondenz wurde jedoch nicht abgedruckt, sondern der Regierung mit getheilt, wie Zeuge glaubt. James B. Meredith der zweite Zeuge, ein Arzt, lebt seit einem Jahr in Cana da und traf dort in Canada im October und November vorigen Jahrs mit Geo. Aoung und dem Obersten Steele auS Kentucky zusammen. Uoung sagte, man führe setzt wichtigere Sachen im Schild, als RaidS. Später sah er Sanders in der Gesellschaft Steeles. Im Februar dieses Jahrs hörte er Sanders die Per sonen neiinen, welche bereit seien, den Präsident und Vicepräsident, das Cabi »et und einige der Obergeneräle zu ent ftrnen. Sanders las darauf einen wie er sagte, von Jeff. Davis geschriebenen Brief vor, worin er denselben ermäch tigt, alle zur Erreichung des Zweckes nö thigen Anordnungen zu treffen. Mitte Februar hielten die Verschworenen eine Versammlung, wobei ein Brief des Jeff. Davis verlesen wurde, worin dieser sagt, daß wenn sich die in Canada lebenden Südländer vom Tyrannen Lincoln woll ten regieren lassen, er sie nicht als seine Freunde ansehen werde, und die Ermor dung desselben empfiehlt. Bei der Ver sammlung nannte Landers die Personen, welche gewillt seien, die That zu vollbrin ge», darunter den I. W. Booth, George Hnper. Chas. Caldwell, Harold, (Har rison) Surratt (Pluc Tobacco.) San ders sagte, Boolh sei mir Herz und See le für die Sache; er sei ein Vetter des Beale, der in Neuyork gehängt wurde. Am 5- und 0. April sagt - Ha,per zu dem Zeuge», wen» er nicht in acht Tagen von dem Tod Old Abe 6. des Vicepräsiden ten und des Gen. Dir höre, dann solle er ihn für einen Lügner halten. Boolh sei mit den Andern am Blen April nach Waschington abgereist, und am 10. habe er, Zeuge, diese Thatsachen einem Frie densrichter, Namens Davidson, mitge theilt, welcher sie dann, n a ch der Er mordung, der Regierung mitgetheilt ha be. Richard Montgomery, der dritte Zeu ge ist ein Detecliv-Leamter der Vereinig ten Staaten Regierung. Er Halle sich bei den Canadischen verschworenen un ter dem Namen James Thompson einge führl und ihr Veilrauen in einem Maa ße gewonnen, daß auch sie ihn als Spion oder vielmehr als Depeschenträger be nützte». In dieser Eigenschaft ging er mehrmals nach Gordonsville, wo er sei ne Depeschen an einen Beamten deScon föderiiten Staats Departments abgab und eine Antwort empfing, die er nach Canada zurückbrachte, nachdem die Be hörden in Waschington Einsicht davon genommen hallen. Eine bei Booth ge fundene Chiffre-Depesche e>kennt Zeuge als einen derjenigen, die er in Gordons ville empfangen und nach Canada ge bracht habe. Die Verschworenen hallen natürlich kein Geheimni ß vor einem Mann, dem sie ihre tiefsten Geheimnisse anvertrauen mußten. Im Januar 1805 sagte ihm Jacob Thompson, daß eS im ganzen Nor den Freunde der Conföderation gebe, die bereit seien, „Einiges" zu thun, die Welt von den Tyrannen Lincoln, Slanlon, zc. zu befreien, und daß ihm ein diesfalsiger Vorschlag gemacht norden sei, daß er aber die Antwort für so l.nge verschöbe» habe, bis er seine Regierung in Richmond um Rath gefragt. Außer vielen der von den vorh «gehenden Zeuge» genannten „Canadiern" —so nannten sich die Ver schworenen — zahlte Montgomery auch noch ihren I. P. Holcomb, einen gewis sen Harrington und Hicks und den be kannten Beverly Tncker zu seinen cana dischen Vertrauten. Er war noch nach der Ermordung Lincoln s mit ihnen zu sammen und Tucker sagte ihm bei der Gelegenheit, es sei ein Jammer, daß man die (Mord-) Buben nicht damals habe gehen lassen, als sie zu gehen wünschten. Clearv sagte bei derselben Gelegenheit, es sei schlimm, daß daß ganze Werk nicht gethan worden sei und meinte, man müs se seht (stall zu klagen) an s Werk gehen. Die Verschworenen wußten damals, daß sich der Verdacht ai 112 sie gelenkt hatte und zerstörten eine Mnige ihrer Papiere. Der PreSbylerianer Pfarrer Wm. B. Evans sagte, daß er den Dr. Mudd zwi schen dein l und t. März d. I. in daö HauS der Frau Surralt gehen sah. Er wurde in ei» strenges Kreuzverhör Sei tens der Anwälte der Angeklagten ge nommen, und er entschuldigte sich wegen seiner Begrisss - Verwirrungen nnd we gen seiner Verlegenheit damit, indem er bemerkte, daß er seit der Ermordung des Präsidenten Lincoln beinahe von Sinnen gewesen sei. Zeugin Fräulein Fannie Mudd, eine Schwester deS Gefangenen Dr. Mudd, wurde in Bezug darauf abgehört, wie und wo sich am 4, und 5 März der Ge fangene beschäftigt hat und mit welchen Personen er Umgang pflog. Ihrer Aus sage nach, war der Angeklagte vom I sten bis sten März vom Hause nicht abwe send. Fräulein Emma Mudd sagt auS, wo Dr. Mudd die Zeit vom 2te» bis sre» März zugebracht hat, und mit welche» Personen er verkehite. Am Tage nach dem Präsidcntcnnlord hat Zeugin d«i Dr. Mudd von Bryanrow» nach Haus reiten sehen. Papiergeld wird jept in Rich mond beim Pfund verlauft. «S» Zu einem Trunkenbolde, der ein Pflaster auf der Stirne trug, sagte ein anderer: Woher die Wolle auf deiner Stirne ? Ach ! die ist noch vom gestrigen Nebel, erwi derte dieser. weiteres über die tLrplosion in Mobile Die Mobiler Blätter vom 25- M"i enthalten Einzelnheicen über die schreck liche Erplosion in sener Stadt. Die Erplosio» des Haupt Ordonance-Depots in Marschall s Waaren Magazin, an der Ecke der Lipscomb und Commerce Straße, faiid am 25. Mai, Nachmittags 2 Uhr statt. Alle bedeutenden Gebäude von der Louis Straße hinauf, mit Einschluß von Water, Commerce und Front Straße, sind ganz zerstört. Der Dampfer „Kate Dale," sowie ein anderer Dampfer wurden in Stücke zerschmettert und alle an Bord befind lichen Personen sollen umgekommen sein. Der Knall erschütterte die ganze Stadt wie ein Erdbeben. Etwa 200 Tonnen Munition, bestehend aus 30 Tonnen Musketen-, Parronen-und Kanonenpul ver und sehr vielen blinden Muskelenpa trone», sowie ei»e Quantität gefüllter Bomben, Traubenschüsse, Kanälschen, Rundkugeln ?c. flogen in die Lufr. Die Munition war von Gainesville gebracht worden, und bildete ungefähr den drillen Theil der von General Dick Taylor über gebenen Munition. Vier bis fünf Häuserblocks waren nur ein Trümmerhaufen ; Zw»i trittheile davon standen in Flammen und Tausen de von Personen arbeiteten Stunden lang unter den Trümmern, um die leben dig Begrabenen zu retten, während alle zwei oder drei Sekunden Bomben platzen und bleierne Todesboten durch die Luft brausten. Außer den Trümmern standen auch die Dampfer dem Werfte entlang, sowie B—lo,ooo Ballen Baumwolle in Flammen, Nicht ein Waarenmagazin war in senem stehen geblieben. Der Zahlmeister des Dampfers „Laura" wurde am Schreibpult getödtet. Viele Leichen waren bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt. Man schätzt die Zahl der Getötteten zu 300, befürchtet aber, daß noch mehr umgekommen seien. Der pe kuniäre Verlust wird sich auf 85,000,000 —BlO 000 000 belaufen. Im Ganzen wuiten 8 Blocks mit schönen Häusern vollständig demoliit. Die Erschütterung war sogroß, daß ein parolirter Rebellen- Soldat, Namens Kevanauge, an Bord des Dampfers „Kate Dale" durch den Stoß augenblicklich getödtet wurde. An Wales Straße ist der Verlust an Eigen thum ungeheuer. Unterhalb der St. Michaels Straße wurden hauptsächlich Fenster und Thüren zerttümmert. Be sonders haben die Eck Gebäude Noth ge litten. 8,000—10,000 Ballen Baum wolle, meistens das Eigenthum von Pri vatpersonen, wurden ein Raub der Flam men. General Granger lhat augenblicklich Schritte, um Diejenige», welche die gräß liche Katastrophe verschuldet habe», aus findig zu machen. Von Havana, Texas und Mexiko. New Vor k, 5. Juni. Dcr Dampfer „Hirnna" hat Nachrichten v)n Havana bis zum 30 Mai gebracht. Von Galveston, Teras, wird unterm 28. Mai berichtet, daß die größte An archie nnd Verwirrung in dieser Stadl und in Houston herrschte. Der dort ein gelaufene Blockadebrecher,,Lark" wurde von der Bevölkerung geplündert und muß te, nachdem ihm seine ganze werlhvoUe Ladung gestohlen war, in Ballast nach Havana zurückkehren. Gen. Magruder versuchte, die Solda ten durch eine Anrede zur Oidnung zu rückzubriiigen, konnte aber nicht zu Wor te kommen. Die Soldaten riefen ihm zu, daß sie lange genug gehumbugt worden seien und daß sie jetzt die Sache selbst ab machen wollten. MagiUder. AIS er sah, daß die Texaner nicht mehr länger fechten, sondern zur Union zurückkehren wollten, kehlte nach San Antonio zurück, und der Mayor und die angesehensten Bürger von Galveston reisten ebenfalls ab, um den Bundesof sizieren die Unterwerfung der Stadl an zubieten. Die Genräle Murray und Aöh bel Smith sollen nach New Orleans ge gangen sein, um über die Unterwerfung des ganzen Staates unter die Autorität der Ver. Staaten zu unterhandeln. Der berühmte Blockadebrecher „Den bigh" wurde von Ver. St. Kriegsschisfen in den Grund gebohrt. Der Capilä» mit der Mannschaft rettete sich. Der Blockadebrecher ~Owl" kehrte nach Ha vanna zurück, weil er befürchtete, daß seine Ladung in Galveston geplündert werden würde. Aohlcngr.U'e».l.l»rul,cn Nirgends wollen sich die Kohlengräber einer Reduzirung ihres bisher außer al lem Verhältniß hohen Arbeitslohnes fügen, und nicht nur in unserem Staate, sondern auch in Ohio ist es in Folge da von eben zu ernstlichen Unruhen gekom men. So schreibt man uns aus Canton, Ohio: Unsere Nachbarstadt Masfillon befand ! sich am Ende voriger Woche in ungewohn licher Aufregung, die sich theilweise um sercm Canton mittheilte. Dieselbe wur de veranlaßt durch einen Ausstand der Kohlengräber im Newmans-Creek Thale und Umgegend, die höhern Lohn haben wollten, zu dessen Forderung sie, selbst verständlich, ein vollkommenes Recht hal ten. Aber sie gingen einen Schritt wei ter, wozu sie kein Recht besaßen, indem sie nämlich jene ferschen Arbeiter, die nicht zu ihrem Verbände gehörten, und um geringern Lohn arbeiten wollen, ge waltsam daran zu verhindern suchten. Dadurch wurden drei der Letzteren nam haft verwundet, und zwei derselben sogar gefährlich, indem das Aufkommen des (Jinen wirklich bezweifelt wird. Nachdem diese Ungesetzlichkeiten begangen, und noch größere Vergehen befürchtet wurden, rief der Sheriff t Compagnien deö !5. Regimentes der Nationalgarde, als Posse Commitalus, zu Hülfe. Als diese an den Gruben ankamen, hatten sich die Miners in kleinere Trupps vertheilt, ver suchten jedoch keinen gewaltsamen Wider stand. 1(1 der Haupt-Radelöführer wur den verhaftet, und noch mehrere sollen es ebenfalls werden, bis dahin scheint die Ruhe hergestellt. Ob es auf die Dauer so bleibt, muß die Zukunft lehren. ! Sonderbarer Selbstmord. Am vorletzten Sonntag Morgen, den 28. Mai, so berichtet ter Easton Correö pondent, wurde im Delaware Kanal, eine kurze Strecke unterhalb dieser Stadt, der Leichnam eines unbekannten ManneS ge» funden. Coroner West berief eine Jury, die einen den Umständen gemäßen Aus spruch fällte und den Leichnam in daS Armenhaus zur Beerdigung bringen ließ. Nachgehends wurde in Erfahrung ge bracht, daß es die Leiche des achtzehnjäh rigen Sohnes des Herrn Jacob Leith, wohnhaft in Nieder Saucon Taunschip, diesem Caunty. gewesen sei. Der junge Mann zeigte, obzwar er gewöhnlich ziem lich aufgelebt war, zuweilen doch Zeichen von und Niedergeschlagen heit, die für seine Freunde unerkläilich war. Vor einigen Wochen, als er wie der in diesem Zustande war, sagte er sei ner Mutter, daß er fortgehen werde, gab Easton als seinen Bestimmungsort an, packte seine Kleider zusammen und nahm das in seinem Besitz befindliche Geld mit sich. Am vorletzte» Freitag schickte er seine Kleider und sein Geld nach Hause, sowie auch ein Brief an seine Mutter, worin er ihr Lebewohl sagte und ihr all seine Habe—ein Pferd, eine Kuh und et« was Geld—vermachte. Das kam seiner Mutter alles sehr sonderbar vor und beängstigte sie in hohem Grade, weshalb sie einem anderen ihrer Söhne, der in AUenlaun wohnhaft ist und sie einig« Tage nachher besuchte, den ganzen Sach verhalt und ihre Befürchtungen mittheil te. Derselbe reißte alöbald nach Easton, um Erkundigungen über seinen Bruder einzuziehen. Da er erfuhr, daß der Leich nam eines Mannes, der der Beschreibung nach derjenige seines Bruders sein mußte, im Kanal gefunden und auf dem Gottes acker des Armenhauses beerdigt worden wäre, eilte er dorthin, ließ die Leiche aus graben und erkannte >einen unglücklichen Bruder. Da die Coroners-Jury dies« näheren Umstände erfuhr, änderte si« ihren Ausspruch dahin ab: „Daßder Er trunkene in einem Anfall von Geistes zerrütlung Selbstmord begangen habe.'' Die Leiche wurde nach Nieder Saucor gebracht und dort der Muttererde über geben. Das traurige und unerwarete Ende dieses jungen Mannes hat in de« Nachbarschaft, wo er gewohnt, großl Traurigkeit hervorgerufen, da er in all gemeiner Achtung stand. Falsche Greenbacks. Folgende falsche Greenbacks sind ii Circulation gekommen: 85, nachgemacht. Das Portrait recht! und die Freiheitsgöttin links sind rauh sonst sind sie auf Täuschung berechnet. Ä>s, photographirt. Das Papier if steifer als das ächte, und nicht so gut und die Note ist um I-10Zoll länger. §5 und §lO, von Kl abgeändert Cha>e's Portrait an der obern link« Ecke. s 10, nachgemacht. Lincoln'S Portrai auf dem linken Ende ist sehr dunkel un die Augen schlecht, während die Zehe, des Frauenzimmers auf dem rechten End kaum sichtbar sind. Auf den ächten Nc ten sind sie sehr deutlich. LO. nachgemacht, aber schlecht. Zeich nung rauh ; die Noten sehen gefleckt aus De grüne Farbe ist Heller, als die ächt« Di- Stempel und 20r sind .-BZollgröße> als die ächten. K 5, von KZ verändert. Auf den äcl ten 50r ist die Unterschrift des Register rechts und die des Schatzmeisters link In der abgeänderten Note sind bei! rechtö mit zwei Streifen Lattenarbeit d< zwischen. §5O, nachgemacht. Hamiltons Ko» und die Stempelarbeit sind grob un sehen befleckt aus, wie manchmal d ächten. Sonst ist die Note auSgezeichn gut gemacht. Die Unterschriften dl Schatzmeisters und Registers sind vol kommen gut. §lOO U, S. Legal TenderS, nachg macht. Oben links ein ausgebreitet Adler auf einem Fels n sitzend. Im A! gemeinen sieht die Note gut auS. D Flügel des Adlers sind grob ; der Drul ort „American Note Company" oben i größer als auf den ächten Noten. A> der Rückseite rechts steht S 100. In d ächten 100, auch ist das Papier schwere Trauriger Vorfall in itoluml'ia—Vie Rnaben geschossen—Zwei davon getödtee. Vorigen Sonntag Abend, sagt d „Lancaster Volkfreund" vom 7. diese wurde der Knall einer Flinte gehört der Nachbarschift von Erisman.s S< lon, Ecke der Front und Locust Straß worauf lx>ld Nolhgeschrei e folgte. ES st, llt sich heraus, daß mehre kleine Knabe», zwei davon Sohne d Herrn Eriöman, Eigenthümer des S s lonS, und die Anderen. Kinder der Fr« Frau Dickinson und deö Her Charles RawlingS. j„ Herrn Erisman Hofrann, ipiellen, als H rn. E s alt jler Sohn, ein K'nabe von 10 oder Jahren, in den Salon ging und mit »er Flinte in seiner Hand an die Hint« !rhür kam. Er sagte den Knaben, wolle sie erschießen ; er feuerte auch a genblicklich und die Ladung traf vier v den Knaben. Herrn Erisman's zwei Sohn wurde fast augenblicklich getövt indem etliche 07 Schrote in verschied« Theile seines Körpers eindrangen. T Sohn der Frau Felix, 0 oder 7 Ja! alt, wurde in den Unterleib getroffen u litt schmerzlich bis um 7 Uhr am folg« >den Morgen, als der Tod seinen Leit ein Ziel setzte. Der Sohn der Fr Dickinson ward nicht bedenklich verwv der, und Herrn .'liairlmg'S Sohn erhi blos eine leichte Wunde, aber ein Sch drang in seine Brust. Die Flinte n geladen, um Ratten zu tödten, und Knabe der sie abfeuerte, wußte nicht, l sie geladen war. «S- Der Verräther Breckinridge ist noch mer auf freiem Fuße. Man ist ihm aber auf Spur. Vielleicht fleckt der Kerl irgend««» seinen Freunden in Lecha Caunty. nächste Staatsfair wird in Willis pvrt, Lycoming Taunty, geHallen werden.