Leiha Caunty Patriot. Allciilaun, Pa., 18. April 1865. ?. v. Xhsads, G.hlllft-Zdilor. Traurc Columbia, traurc! Die Drohung der Geccssionislen im Sü den und deren Freunde im Norden verwirklicht. Mitten durch die Freude des Landes, mitten durch die frohen Aussichten übe, die baldige Wiederkehr des Friedens und die Wiederherstellung unserer geliebte» Union fällt ein schwarzer Schatten: Pre sident Lincoln und Staatssekretär Sew ard und Sohn sind am I t. dieses. Abends zehn Uhr, meuchlerisch angegriffen und der Erstere ermordet worden. Die entsetzliche Trauerbotschaft hat die loyale Bevölkerung unserer Stadt in die tiefste Niedergeschlagenheit versetzt. Es ist unmöglich, die Aufregung zu beschrei ben, denn wenn auch oftmals Drohungen gegen das Leben des Presiventen von Seiten der Rebellenfreunde und Copper heads ausgeflossen worden, so glaubte man doch nicht, daß jemals ein solches Verbrechen verübt werden winde. Lei der ist die That geschehen und hiermit der faktische Beweis geliefert, daß die Rebel len und deren Freunde zu j edem in famen Wer breche » fähig sind und keine Gnade verdienen. Wir hatten gehofft, die Prüfungen des amerikanischen Volkes neigen sich ihrem Ende. Es scheint, sie sollen erst recht be ginnen. Doch, so trübe auch die Zu kunft vor uns liegt, laßt uns nicht an der Republik, nicht an der Union verzwei feln. Ermordung des Präsident Lincoln in Ford's Theater in Waschington. Mordversuch auf den krank.» Staatssekretär Seward und seinen Sohn, Fred. Scward. Präsident Lincoln todt. W a s ch i n g t o n, 15. April 1865,. An Nlajorgcncral Dir ! Abraham Lincoln starb heute früh 22 Minuten nach sieben Uhr. TL. N?. Stanton, Eiuzelnheiten darüber. Waschington 15. April. Prä» sident Lincoln besuchte gestern Abend mit seiner Frau und einigen Bekannten Ford's Theater, um der Vorstellung des „American Cousin" beizuwohnen. Das Theater war überfüllt, weil ange kündigt war, daß Gen. Grant in demsel ben erscheinen werde. Der General war jedoch bereits um 6 Uhr nach Burling ton. Neu-Jersey, abgereist. Während deö dritten Aktes, als gerade ein Auftritt beendigt war. hörte man plötzlich den Knall eines Pistolenschusses, der aber wenig beachtet wurde, als plötz lich ein Mann, einen langen Dolch in der Hand schwingend, zur Front der Präsi dentenloge stürtzte. unter dem Rufe Sic scmxer «yranni» (So gehe es immer den Tyrannen) über die Brüstung derselben auf die Bühne hinab sprang und auf der andern Seite verschwand. Ein Schreckenörus der Frau Lincoln gab dem Publikum die ei ste Kunde davon, was geschehen. Das ganze Auditorium erhob sich und stürzte mir dem Rufe: „Hängt ihn. hängt ihn !" auf die Büh »e um den Mörder einzuholen, dem es je doch inzwischen gelungen war, aus dem Hause zu entkommen. Andere drängten sich nach der Lage des Präsidenten. Der Schuß war dem Präsidenten in den Kopf unterhalb des Schläfenbeins eingedrungen und das Gehirn li.f aus der Wunde hervor. Die Rücklehne des Polsterstuhles auf dem er gesessen war mit Blut bedeckt. Ein gewöhnliches I»ch verübt worden sei. Augur der Commandant von ! waschington hat eine Belohnung von! auf die Ergreifung des Mör! ders ausgesetzt. Niemand darf die Stadt verlassen. Der „Jnteligencer" behautet, daß die! Ermordung des Präsidenten mit einer uusgedehnter Verschwörung in Verbind »!Ng stand. Der Mörder des Präsidenten Waschington, Api,l. John Wilkes Booth ist ein Sohn teS berühm-! !en Schauspielers Junius Brutus Boorh. wie seine Brüder Edwin Booth und I. B. Booth widm, ten sich ebenfalls der und John Wilkes Booth ist in Philadelphia und in Waschington öfters aufgetreten. . Es ist ein Mann von ungefähr 33 Jah ren, von lebhaftem Charakter und war längst als wüthender Secessionist be kannt. Daß er es wäre, der die That begangen, wird dadurch bewiesen, daß ein Hut, der als der seinige identisicirt worden ist in der Loge deS Präsidenten gefunden wurde und daß ein Sporn, der er auf der Bühne verlor, von ihm in dem Leihstalle geliehen wurde, aus dem er sei» Pferd entnahm. Auch ein Brief in Booths Koffer beweist, daß er der Mörder ist. Der Angriff ans Seward. Um 16 Uhr zog ein Mann die Klingel, worauf ein farbiger Diener an der Thü re erschien. Der Fremde sagte, er kom me von Dr. Verdi, Hr. Seward's Fa milienarzt. mit einem Recepte, unv dabei zeigte er in der Hand ein kleines zusam mengefaltetes Papier unv sagte alif eine abschlägige Antwort, er müsse den Sekre tär selbst sprechen, weil er besondere An weisungen hinsichtlich der Medizin aus zulichten habe. Er bestanv noch immer darauf hinauf zugehen zu wollen, obgleich man ih» wie derholt benachrichtigte, daß Niemand in dis Zimmer eintreten könne. Der Man» stieß den Djener zur Seite, und schritt schweren Trittes gegen das Zimmer des Sraats-Secretärö. wo ihm Herr Frede rick Seward Er verlangte von ihm zum Secretair Seward geführt zu werden, indem er dasselbe vorbrachte was er dem D'-ener g'sagt hatte. Was sich im Lauf des Gespräches noch weiter ereignete, weiß man nicht, aber der Mann schlug Herrn Seward mit einem Knüttel auf den Kopf, ihm den Schä delknochen schlimm verletzend, und fällte ilm fast besinnungslos zu Boden. Der Mörder stürzte e.lsoan» nach dem Zimmer und Zttackirte den Ver. Staaten-Armee- Zahlmeister Major S. ward, ten Staats deparlments-Boten Hansell, und zwei Krankenwälter, und verwundete sie alle, dann stürzte eraufden der im selbige» Zimmer im Bett lag und versetzte ihm drei Stiche in daS Genick doch zerschnitt er, wie man glaubt u d hofft, keine Artereien, obgleich das Blut stromweise von ihm floß. D»r Mörder rannte alsdann die Treppe hinab, warf sich auf sein Pferd; das vor der Thür stand, und ritt davon, ehe noch Lärm ge macht werden konnte, gerade wie der Mör der des Präsidenten. Man glaubt, daß die Verletzungen deß Staats-Sccrctärs nicht tödtlich sind, eben so wenig wie die dcr andern Personen, obgleich der Secretär wie der Gehülfs- Secretär zehr schlimm verletzt sind. Die Secretäre Stanton und Melles und andere hervorragende Regierungsbe amte haben sich zu Herrn Seward bege ben, um sich nach seinem B.finden zu er kundigen, und dort H irten sie von der inorduiig des Präsidenten. Hierauf begaben sie sich nach dem HiuS in dem derselbe lag, und gaben diegrößtc Theilnahme und Besorgmß zu erkennen Eine ungeheure Menschenmenge hatte sich um das Haus versammelt, und stcuke Wachen wurde» um dasselbe gestellt.— Viele Personen waren augenscheinlich in der Erwartung daß er nach Haus gebracht werden würde. Die ganze Stadt bietet heute Nacht ein Bild der wildesten Aufregung dar, begleitet von heftigen Ausbrüchen der Entrüstung und tiefsten Bekümmerniß. Viele vergossen Thränen. Die Militär behörden haben berittene Streifwachen nach allen Richtungen hin ausgeschickt, um wo möglich die Mörder zu verhafte». Die ganze Metropolitan-Polizei bietet ebenfalls die größte Wachsamkeit zu dem selben Zwecke auf. Die Angriffe sowohl im Theater als in Secretär Seward's Haus fanden unge fähr um dieselbe Stunde —16 Uhr statt, woraus ein vorher verabredeter Plan zur ermordung des Presidenten und des Staatssekretärs erhellt. Einige weise der Schuld des Menschen, der den Präsidenten angriff, befinden sich im Be sitz der Polizei. Vice Präsident'Johnson befindet sich in der Stadt und seine Wohnung wird von Truppen bewacht. tLin heabsicluigter Angriff auf den Rricg«»ii»ister Stanton vereitelt. Waschington, 15 April. Zwei Herren, welche nach der Wohnung des Kriegsministers eilten, um demselben von dem Morde des Präsidenten in Kenntniß setzen, trafen daselbst einen in einem Mantel verhüllten Man», der sich jedoch, als er angesprochen wurde, schleunigst davon machte. — Die Person, welches Herrn Seward verwundete, hinterließ in dessen Zimmer einen Filzhut und ein- n al ten Navy Revolver, welcher jedoch durch Schläge beschädigt war. Präsident Ivlntson S Politik. Waschington, 15. April. Bei dcr Einschwörung heute früh sprach Prä sident Johnsen folgende Worte: Ich habe die Pflichten des Amtes übernommen und ich werde sie erfüllen. Die Folgen stehen bei Gott. (Sich an, die Mitglieder des Cabinets wenden.) — Auf Euch werde ich mich lehnen, ich füh- i le, daß ich Eurer Unterstützung bedürfen werde. lief ergriffen von dem Ernste der Sitnatio» und der Verant worrlichkeit der Pflichten des Amtes das ich übernehme. In der am Nachmittags abgehaltenen erste Cabinetssitzung äußerte der neue Präsident, daß er für jetzt keine Noth wendigkeit für tie Einberufung einer Er-! trasitzuttg daö Cabinets sehe, und ferner bemei kte er, er könne sich zu keiner Zusage verpflichten die ihn Abhielte, den Verrä thinl ihie gerechte Strafe angedeihen zu laisen. > Er habe gegen die Rebellion in Wasch-! inglo» und Tenn, ssee gekämpft und man loniie aus seiner bisherigen Lauf ahn aus >e.n künftiges Verhalten in diesem Bezüge schließen, sich jetzt ein Rie>e der 8 Fuß 2 Zoll groß isi. ! Pag Ende dcr A bcllion. Die Lügner im Norden nnd Tu den Rommt l schließt tLuch der Uniong. Partei an. ihr irregeführten Demo kraten, aber laßt eure Führer zurück. Der Obergeneral der Rebellenarmee hat sich am Sonntag den 9. April mit seiner ganzen Armee ergeben und damit erklärt, daß die Rebellion der Demokratie des Südens zu Ende sei, gleich der ih rer Schwester, der Demokratie deS N o r dens, welche am 8. November 1864 zu Grabe getragen wa>d. Man hat es wäh rend des Wahlkampfes den demokratischen Massen des Nordens oft und oft grsagt und bewiesen, daß die l e tz t e Hoffnung der Rebellen auf der Chicago Dem kra tie beruhe; daß der Sieg dieser Par tei, die Erwählung McClellans, gleichbe deutend sei mit der Auflösung del Union, Vernichtung der Volksherrschaft oder ei nem endlosen Bürgerkriege; man hat ih nen gesagt, daß der Sieg der UnionS- Partei der schwerste Schlag sein wer' de für die Rebellen, ein Schlag, von dem sie sich nicht mehr würden erholen können, daß der Sieg deß l o y a l e n Volkes die Rebellion thatsächlich beende, die von auswärts uns drohenden Gefahren für immer beseitige, die Union m i t der Volksherrschaft rette und dem Lande eine glorreiche, glückliche Zukunft sichere. Was haben damals tie demok r a tischen Führer unv Blätter gesagt ? Sie nannten die loyalen Männer L ü gne r, die loy lle Partei eine Partei von Untonszertrümmerern, und behaup tete», daß der Sieg der r e p u b l i k a nischeii Partei gleichbedeutend sei mit einem weiteren vierjährige» Krie j ge, mit dein völligen Ruin des Volkes, mit Zertrümmerung der Union und mit Vernichtung der Unio i und mit Vernich lung der Volkslegierung. Fünf Monate sind nun veiflosse» seit diesem Wahlkampfe; die republikanische Partei hat gesiegt, die Rebellion ist beendet und die Union und die Herrschaft des Volkes ist gerettet, und die elenden Lügner und Verführer sind vor aller Welt an den Pranger genagelt! Es hat unter den demokratische» Mas' sen, welche am 8. November 112 ü r Mc- Clellan stimmten, eine große Zahl von Männern gegeben, welche es wirklich ehr lich meinten mit der Republik und welche aufrichtig glaubten, daß mit dem Siege der Chicago Demokratie der Kaieg rasch er beendet und die Union m i t der Frei heit sicherer wieder hergestellt würde ; an diese demokratischen Männer wen den wir uns nun und wollen ihnen zeigen, wie infam sie von ihren Führern seit dem Beginne der Rebellion belogen und be trogen wurden, von ihren Führern, wel che n i ch t s A ndereS beabsichtigten, als daS Gelingen dcr Rebellion zu sichern. Gleich nach der Erwählung Lincoln's im Jahre 1!>66 riefen diese rebellische» > Lursche» dem Süden zu, er solle sich die fch'varz lepudlikini che Herrschaft nicht gefallen lasse», sondern secediren und Mit ! W «ffengewalt die Herrschaft de. Mehr heit niedelbrechen. Sie versprachen den Südländern, ihnen zuyelfen, die re publikanifche Negierung zu stürzen, Bür gerkrieg im Norden heraufzubeschwören, die Handelsstädte des Nordens in R»i.- ! nen zu legen und den nördlichen Armeen ein heißes Feuer im Rücken anzuzünden. Damals war es, als D o n g l a s sich gegen die Pläne dieser demokratischen Führer erhob und der UnionSpartel sich nnchloii, um die teuflischste aller Rebel lionen zu zermalmen. Die nördlichen Verbündeten der Re bellen sagten ten demekratischen Massen, wenn der Norden Krieg führe, dann wer de in seine» Ztraß.n Gras wachsen, und ein solches Elend über das arme Volk hereinbrechen, wie eS die Welt noch nie geh hen.' Nun, ihr bethörte» Demckr te»! ist Gras gewachsen in den Straßen eurer Ztädte? Ist Noth und Elend eingekehrt in eure» Wohnungen ? Die Verbündeten der Rebellen sagten, daß England und Frankreich dem Süden h Ifen und die Republik niedeibrechen würden. Ist dies eingetroffen? Haben die Despoten Europas, trotzdem sie von den nöidlichen Hlllunken wiederholt da rum angefleht "wurden, ihre Bajonette nach Amerika geschickt ? Die nördlichen Verbündeten der Re bellen haben den demokratischen Massen j den Tag gesagt und gezeigt, daß der Norden nicht im Stande sei, den rilter lichen Süden zu überwältigen, daß alles ! Blut und Geld u i» so n st geopfert wer de ? Nun i st der Süden n i ch t überwäl tigt, i st die Rebellion nicht bezwungen ? Sie haben euch gesagt, das ritterliche Volk des Südens werde eher bis auf den letzte n Mann sich zusammenhaue» las ! >en, als sich den verhaßten Flankees erge ben? Hit de- ritterliche Oberanführer ! Hauptarmee sich nicht ergeben ? Sie habe» euch gesagt, es sei kein Fun ken von UnionSgesinnung in sämmtlichen Zklavenstaaten, und Niemand wolle von der alte n Unidn etwas wissen. Ist ! dem so? Haben Tennessee, Maryland, Missouri, Kentucky, Arkansas, West- Virginien und Louisiana nicht das Ge gentheil bewiesen und treten nicht eben fetzt die Gesetzgeber von dein rebellischen Theile VirginunS in Richmond zusam men um die Rückkehr in die Union zu be schließen ? Als Savannah, Charleston, Cokimbus,! Wilmington und Boldsboro fielen, da sagten sie euch, das sei nur eine Finte der Südländer, um Scherman und Grant zu fangen und vernichten War dies wirklich so? Als Lee Petersburg räumte und Rich- j mond, da sagten sie euch, Lee habe diese Plätze n u r deßhalb aufgegeben, um mit z seinen unbesiegbaren >,6,i)i>6 Veteranen nach den G.birgen zu zi.hen, und von dort aus sämmtlicheÄ>»kee Armeen auf zureiben? War dies wirklich so? So oft ein Bericht kam über n ör d- ! liche Siege, sagten sie euch, ihr solltet'S. I ! nickt glauben, es sei Alles e.logen, die Regierung in Waschington getraue sich nicht die Wahrdeit zu s'gen in Betreff i h rer Niederlagen. War das so? Fast jede Woche haben sie euch einen glänzenden Sieg der Südländer berichtet und die Sprengung nördlicher Armeen mitgetheilt. War das so? Seit vier Jahren sagen sie euch, die Sklaverei könne und werde nicht zu Grunde gehen. Jeff. Davis werde eher sterben als die Sklaverei fahren lassen. Ist das so? Seht nun, seit v er Jahren haben euch eure Führer unablässig belogen und betrogen; sie haben die Rebellion heraufbeschworen, haben auswärtige Bi sonnette in's Land bringen wollen, haben den Krieg verlängert durch Unterstützung > der Relellion ; sie haben Verschwörungen organisirt für de,, Süden und Riots an gezettelt, um Bürgerkrieg und Ruin über unö Alle zu bringen—und nun stehen sie , da vor euch, vorder Nation, vor der gan ' zen Welt, nicht nur als V e > r ä t h e r, sondern als i n fa m e L n g n e r! — Wollt ihr euch vm solchen Leuten noch an der Nase herumführen lassen, oder " wollt ihr euch jetzt endlich, nachdem ihr das Lügengewebe durchschaut, der P a r ' tei eures L a n d e s, der Partei der ' Union und Freiheit anschließe», um in > den schönen Tagen, die bal>, recht bild kommen in den Tigen des Glü ' ckes und Wohlstandes, in der wieder geborenen, geachteten, 112 e st - begründeten Republik freier ' Menschen nicht errölhen zu müssen vor euch selbst und vor euren Kindern? l Kommt! Doch laßt eure Füh'er dort, wo sie sind, laßt sie stehen an der Sch'ndsäule, die sie sich thurmhoch auf gerichtet ; d o r t ist ihr Platz ! Wo ständen wlr j.tzt ? wenn am Bte» Nooember McClcllan zum Präsidenten gewählt worden wäre? Die Rebellen sehten ihre einzige Hoffnung auf den Sieg der Chicago Demokratie der ausgesprochenen Freundin des Sü dens, und McClcllan war dcr von den Rebellen seil st en pfohlene Candidat. — Was hätte die Clucago Dcmokratie ge than, wenn als Sieker au? der Wahlfchlacht hervorgegangen wäre ? Es wären ihr nur t,ei Wege geblieben, entweder in die Auflösung der Union zu willigen, oder den Noiden der Herrschaft des Südens zu untelwcrfen, cder du Re bellion mit W-ffengewalt niederzubre chen. Kein Mensch glaubt, daß sie das letztere geihan halte; Krieg gegen die ~südlich.n Brüder" hätte sie nicht ge führt, nämlich einen nnstlich gemeinten Krieg bis zur Ue'. erwältigung der Rebel lion ; sie würde also entweder den Rebel- lenbnnd anerkannt und so die Ui ion zer trümmert, oder entweder ohne Weiteres den Noiden zu den Füßen des Südens gelegt und diesem die Suprematie über die ~Dreck schwellen'' —wie die Nigger baronen uns im Norden nennen—einge . räumt, mit andern Wolken, d>m S ü d- bund wit der sl wa> zea Montaomery , Constitution sich angeschlossen haben Vielleicht hätte sie noch eine Zei.lang de» , Krieg in der bekannten fche» Weise so foitgef»l»t, b s der Norden, in Folge der unancblüblichen Niederlage» und des unnützi n Blutvergießens müde, v.e> Waffen g. stuckt und die Bedingun gen des Siegers angenommen hatte. Was wäre in allen diesen Fällen auS der Republik, aus der Freiheit gewor den ? Wie stände es mit dem des Landes, in einer zerrissenen oder den Nig gerbaron'ii übellieferten Union? Wie > würde sich die Zukunft gestallt» ? Ein momentarer Friede, in bodenlosem, un lieilbarem Elende, dann Zerdrcckclung ohne Ende, Bmgerklieg und Aualchie wie in Meriko und endlich als würdigei Zchluß ein europäischer Prinz als Kai ser l Der Wahlsieg der republikanischen , Parthei hat dem Kriege ein lasches gemacht, die Union ger.ttet. die Freiheit gesichert, den Cr>dit aufrecht gehalten, Nation tie Achtung der W.lt erwor ben ; die Hoffnungen der V ö l k e r ge nährt, die Despoten Europas erzittern g.'macht und die nordamerikanische Re publik zu einer Wellmacht eisten Ranges emporgehoben, die eine h.rrliche, glückli che und für die Menschheit segensreiche Zukunft vor sich hat. Das sind die Frvckte des republikani schen SiegcS am 8. November 1861 ! Tic bitten um Aiunestie Wer seit dcr Einnahme von Richmond vie Coppclheav-Organe in die Hände be kommen, dem wenden ohne Zveifel deren herzzerreißenden Jammertone und Bitte» »acy Amne st > e aufgefallen sein. Die selben Speichellecker unv Schuhputzer ver Verrärher, welche seit vi>r Jahren alles Mögliche gethan, um die Regie r un g der Un > onin den Augen des Vol kes herabzusetzen, weichendem Präsi denten der Ver. Staaten alle Schimpfwörter beigelegt, die im Dictionair des schmutzigsten Straßenjun gen zu finden,—welche mit dem un barmherzigsten Hasse jeden unionsgetreuen Bürger ver- uiiglimpft, alle Unionssiegc als unbedeu renv hingestellt, alle Erfolge ter Reoellen mir Jub.l begiüßt, den Credit dcr Ver. Staaten untergraben, die U nions Gen eräle verläumdet. unv die RebcUen-Ge» eräle als Muster der Kriegskunst gcprie- sen, vie gefangenen Reb.Uen bemilleivet die Wittwen und Waisen der UnionS-! Soldaten verhöhnt und verspottet,—die selben Copperheads stehen jetzt u», Amne ! stie auf chnstliche» unv humanen G, »nd sätzen. Oh, gewährt ihnen diese Bitte, gebt ihnen Amnestie, veizeihet ihnen und beweiset ihnen, was sie nie geglaubt, daß Edelmuth stets den Sieg über die Bosheit erringt. und Oster-Sonntag wurden in allen Kirchen in Allentaun, durch angemessene Ceremonien beobachtet und war der Anvrang der Kirchengänger stark —besonders war der 2>d Lincolns der Gegenstand vieler Bemerkungen von der Kanzel. Ausdrucke im und ihre Erklärung. Im amenkanischeii Rechiswesen kom men so viele, fremden Sprachen e»t»om mene und dcsholb dem g-meinen Manne durchaus unverständliche Ausdrücke vor, daß wir es für unsere Pflicht halten, eini ge der am häusigsten voikommendcn un seren Lesern zu erklären. Affidavit—ist eine vcn einer berechtig ten Person schlifllich abgegebene eidliche Aussage. Aclion—Klage, Prozeß. Actiiin in rcplcoin —Hlage aufHeraus gäbe oder Ersatz von persönlichem Eigen thum. Arrest of Judgmcnt—ein gerichtlicher Akt, durch den der Richter die Entschei dung veijagt, weil nach Fassung der Klagschrift der Kläger nicht zur Klage berechtigt ist. Attachment—Prozeß gegen eine Person wegen nicht Befolgung eines gerichtlichen Befehls und B.schlagnahme des Eigen thums des Beklagten. er und Termiiier—vom alt franzosiichen o»cr und tcrmiiier (hören und entscheiden,) ein CnminalgerichtShof. Ijinoramus—„wir wisse» nicht," wenn die Grand-Jury keinen Giund zu einer Anklage "not a truc bill," findet. Judictment —die von der Grand - Jury gefundene formelle Anklage. I».juniti»n —Gel ot, daß eine Pirsen etwas nicht thun soll. Jutcrroglitorq—jchriftliche, einem von del Court abwesenden oder tranken Zeu gen vorgelesene und g stellte Frage. Volle prosequi—Zurücknahme d< r Kla ge dliich dt» oifenlli.hcn Kläger (Staats anwalt ) P o«»c comit.uns—(die Macht der Graf schaft) d. die Zihl der Bürger, welcke der Lchenff zur U nte, st ützung des Rechts , und der össenll-ch n Ordnung aufbietet, gewöhnlich klos,,Posse" genannt. Warrant —Haslö-, HausslichungSbe fchl U'rit—jede gerichtliche Urkunde. IVrit of capilie—abgekürzt ca. sa., Be f-hl an den i7cheriff, sich eines Angeklag ten ,u bemächtigen. U'ril of certiorari Anweisung eines Obergerichts a» ei» Unterricht, im Inte resse des "'echtsgangeö die Akle» an das l erstere einzusenden. Wril of hub. As e irpiis—Befehl zur Los lassiiiig einer Persin, die sich mit Unrecht verhaftet glaubt, oder zur Freigebung > gegen Bü>aschift. A'rit oi sicri j'iniao—(lbgekürzt 112». fa.)- Befehl an ten Scheriff, Waaren oder Möbilien einer Partei bis zum Betrage einer bestimmte» Summe zu verkaufe». INrit of —Vorladung durch ein Döheles Guicl't in Fällen, wo das Gesetz feine Aushülfe gewählt. Pelson oder Coiporanott, »achzuweisen, unter welchem Rrchtekitel sie das Recht eines Anden, sich beilegt, (kommt Z. B. bei Waylbestiettungen vor.) Writ of seire ia>i»s —Befehl zur Voll zieh, g oder Aufhebungeines Urtbeils. Rechlöverfahr.n ciiuustkUen. ' dcr Aüiciht. Unsere Leser werden benachrichtigt, daß die auf die 7-3 i» .'lnleihe den au?g z 'ichnesten Erfolg l,U'en. En ropa gegenüber sind diese Ei folge ale ein Wunder zu betrachten; die Regie rung der Vereinigten Staaten giebt sich keine Mühe, in fremden Ländern Geld aufjuiik!),! en ; sie bietet kein Prämium den Bankiers, sostdein spiichc nur zu ihrem eignen Volke und >nit dem glän «entstell Erfolge, der schon daraus er sichtlich, daß während dre > undvier zig Tagen die Summe von E i n hundert li n d ei n u n d sech szig Rillion? n Thaler auf die clnleihe gezeichnet und bezahlt wurde. Es giebt wohl keinen Beweis eines g' öß >en Vertrauens für die Sicherheit de? Äouveruements. Während in nnr we nige» Wochen fast alle andern Stocks um zwanzig bis fünfzig Prozent und sogar noch mehr in, Weiche fielen, haben alle U. S. Bonds und Stocks, i» welche, Horm solche auch kommen mögen, ihren vollen Werth behalten mit chnsnahme jener unbedeutenden Schwankungen, wel che mitunter so rasch im Geldmarkt vor kommen. Unsere Leser wollen sich meikeii, daß die I ich ad er der 7-3i> Anleihe jahilich sieben und drei Zehntel Prozent Zinsen in Cn - renc» erhalte», und daß sie »ach Ablauf von 3 >rl)ren vom Islen Juni 1865 an die Wahl haben, ilire ganze Fo,derung zu eryalten, oder die Noten in 5-26 Bonds, 6 Prozent Zinsen in Gold tra >end, um zutauschen. Das jüngst stattgefundene steigen und Fallen des Goldes macht oie>e Noten mehr begehrt als zuvor für eine sichere Capttalanlage, und man sollte 's Nicht vergesse», daß ihre Befre,u»»» oon der Staats nnv Municipal-Tax. den Werth vergrößert. > Keine Unterbrechung wird stattfinden in der Entgegennahme von Siibscripcio nen oder in der Al'liefer»"g der Noten. ! .'llle Banken, Bankurs nnd andere dafür ! bestimmte U. S. Agenren weiden den die Interessen im Voraus j bezahlen vom Datum der Lubscripnon bis den Isten Juni. jPF' Der ~ Illinois Slaatszeitung" entnehmen wir Folgendes: E i n N a ch k o m m e M a r t i n L u the>SinC h i c a g o. Veranlaßt dur h leinen in unserem vorgestrigen Sonnrags blatte erschienenen Artikel über die Nach kommen M..ltin Luthers, erschien gester» ! Herr Georg Heinrich L » therin ! unserem Sanktum und meldete sich als Nachkomme deS großen Nt formators.— >Er ist von Salzuiigen, eine Stunde von Möhra,demGeburlSorteMarcin Luthers,! und die Kirchenbücher sollen seine Abstam mung über jeden Zveifel feststellen. Herr Georg Heinrich Luther wohnt seil einige» I .hren hier in Chicago als Schuster und ist, obgleich er wegen einer Lahmung der Beine an Kiücke» gehen muß, ein fleißiger und heiterer Mann. ! Eine Mahnung au die Arbeiter Äevvtkc »lug. Folgende zeitgemäße Mahnung an die Arbeiter-Bevölkerung entnehmen wir der „Illinois Staatszeitüng'': Gold ist im Preise siiikeud und zwar rascher und schneller, als erwaitet werden konnte und voraussichtlich gut ist. Es mag ein Fehler gewesen sein, daß die Re gierung der Aer. Staaten jemals die Ba sis der Spezie-Zahlungen ve:lassen hat; vielleicht gab eS kein anderes Mittel, um den Krieg zu führen und das Land zu ret t n. als die großartige Ausgabe von Pa piergeld, welches wenigstens augenblicklich nicht in Gold eingelöst zu weiden brauchte, welch.s aber am Ende jedenfalls in klin gender Münze eingelost werden muß. Die Folge davz» war, daß die Regierung all.' Bedürfnisse doppelt und dreifach theuer bezahlen mußte, und später ihre prpierenen Zahlungspiomissen zum vol len Geldwerllie bezahlen n uß. Von den Ver. Staatenbonds sind vicle Millionen Thaler in Europa, zum großen Tlie le in Deutschland abgesetzt, und zwar zu Prei sen von 46—56 Cents am Thaler. Die Bescher jener Bonds mache» also einen Profit von hundert und mehr Prozenten. Jetzt nähern wir unö mit schnelle» s lw tten der Rückkehr zur Spezie-BasiS, indem die Ausfuhr von Gold nach Eu ropa nicht blos aufgehört, sondern die Hinfuhr dieses Artikels begonnen hat, and die Folge davon ist die stets zuneh me.ide Ausgleichung des Werthes veredeln Netalle. So wie aber der Werth de« Papiergeldes steiat, müssen naturgemäß Sie Werthe aller Waaren fallen, und da nit wird manches Geschäft zusammen stürzen. Der Kaufmann, welcher einen Waarenvorrath von einer Million Tha ler hrt und nichts darauf schuldig ist. wird, wenn der Preis um 56 Prozent fallt, um eine halbe Million ärmer sein, aber immer noch H566,66i> sein eiaen nennen. Wenn er aber no.h H 666.666 auf seine Waaren schuldet, so wird er nicht bloß sein Vermögen im Betrage von 166,666 verloren haben, sondern er vird noch 616»,61 >6 schulden, wofür er keine Deckung hat. Daö Fallen des , GoldeS bringt ihn also nicht bloß an den öettelstab, sondern macht ih» bankrott. , Lolche Fälle werden in »icht geringer Zahl eintrete», und dadurch wird natür lich eine so.zenanute Geldcrisis erzeugt > werden. Geschäfte werden stoppen, ua' , manches großlttige Etablissement wud seine Tyüre zuschließen. Dadurch und . durch daS Fallen der Preise der Waaren fälltselbstoerständlichauchderArbcitslohn . und mancher Arbeiter wird außer Be schäftigung kommen. Diese Zeit welden . wir durchzumachen haben, und hoffentlich wird sie nicht lange dauern. Die U ttel drückung der Rebellion und die Aushe , bung der Sklaverei wiid dem Handel und den Gewerben neue Verkehrswege und ' neue Mäi kte offnen und ein bis setzt »och nicht z» ermessender Aufschwung des Ver k.hrslebens wird diesem Land blühen. Die Frage ist nur, wie n an am leichte sten durch die Uebergangsperiode der Krisis hiiidurchkomnit. Und her möch ten wir Dem, der Rath nicht verschmäht, einen srlchen geben. Ueberfluß an Geld im Meukle, Leich tigkiit des Verdienstes, gnte Bezahluna , verursachte eine Gelingschätzung teS Gel des, welches nia ebenso leicht wieder er weiden kann, als man eS ausgibt Der »eise Mann, welcher an die Zukunft denkt, wird aber in den Tagen deS Uel er >7usses und deS Vollauf, in den fetten Tagen an die mageren einer künftige» Zeit denke», und wird für dieselbe» etwe.s nirücklege», damit, wen» die Quelle plötz lich auf einige Zeit versiegt, den Freu- Ven des Ueberfluss, 6 nicht die Lch.echen des Mangels auf dem Fuße folgen. Wr möchten daher namentlich den arbeitenden Klassen raihen, ihren Verdienst auf das sorgfältigste zufammenzuhttten. jede u» nöthige oder gar thörichte Ausgabe zu vermeiden, und für die etwaigen Tage de> Arbeits-und Verdienstlosigkeit einen or dentlichen Nochpfennig zurückzulegen. Vielleicht und hoffentlich geht die Krisis leichter und spurlos,r vorüber, als wir fürchten, aber auch selbst in diesem Falle dürste d,e Befolgung unseres Narheö kei nen Nachtheil bringen, d. h. dem Vernünftigen ist gut predigen. In der Nähe FranklmS betrogen ein Piar schlaue Gruner mehrere Peisonen um Hi75,61> >. Die Gauner halten nahe der Stadt nach 0.l geoohrt. Sie gaben vor eine Quelle, welche 166 Fässer pc> Tag liefere, gefunden zu haben, und ver anlaßten mehrere Manner, die Sache! einzusehen. Richtig würbe ein solcher Strom 0.l aus dem Bohrloch gepumpt, dlß die Quelle 360,666 werth sei» j möchte. Der wuroe abgeschlossen, und die Gauner das Geld j Am folgenden T>ge ergriffen die Käufers Lefitz. Die ftüher Angestellten waren I zwai fort, allein eS wurden andere Leute > an deren Stille geützr. Das Ging wieder los. Das 0.l floß wie zu- ! oor, stieg jedoch in dem Behälter nicht! um ein H >ar. 2. ,e wiilde unter-! fu. t und lüde, dluch Rohren!. iiung und vergrabene Behttr.r fleß das gepumpte Oel immer wieder in den Brunnen zuiuck. Die Quelle selbst war fo trocken wie ein Fisch auf dem L uide. Die Gauner hat ten sich natürlich aus dem Staube ge macht. Di» hcreicu. In Verletzten Dienstag Nacht machten! wieder die Langfinger eine Recognosci rung in unfeler Statt und gelangten in , den Hinterhof des Hrn. Henry Schnur man, in d.r Linden - Straße, wo ihnen Lein- und Tischtücher in tie Hände sie , len und natürlich mit sich fottnahwe». In derselben Nacht besuchten auch Die- be die Hofe des Hi». William Wolle und der Wirthe Lichle»wall»cr i» der 6. Str., und stallen daraus einige Arutel von We,lh. Grünewalt, von Albauy Taunschip, hat eine Kornähre, welche er > am 8. April auf einem seiner Felver ge- > funden hat. , Oeidvhren «,» (Krie Dr. Germer giebt dem Bnffalo Tel.« graph eine,, Bericht über v.rschietene .Versuche in Erie und Umgegend, Oel j quellen aufzufinden. Wir entnehntn ter ! Correspondenz die nachfolgende nicht un interessante Geschichte der ersten Oelbohr vei suche daselbst. Als vor vier Jahr durch die Entdeck ung deS alten Drake, im benachbarten Titusville, Petroleum zum Könige aus gerufen und die lumpige Baumwolle ab gesetzt wurde; da bildete sich in Erie eine deutsche Gesellschaft, um nach Kohlenöl zu bohren. Henrich Stahl wuide zum Präsidenten ernannt und der Constablcr Kittelberger als Buchführer. Peter Althof und seine Brüder bildeten mit ihren Verwandten die Compagnie, nebst etlichen Andern, welche eine Wiile mitmachten und nachher wieder auf ihren Antheil für eine Gallone Bier verzichte ten. Ein P!ätzenwurde ausgewählt im Gar ten deS Peter Althof am Ufer des Mühl baches, der sich eine halbe Meile nördlich in den Eriesee ergießt, und der Derrick wurde gerade auf einem SchieferfeUen aufgestellt,der sich einmal bei eineniEidbe ben oder einer Gasexplosion dochförmig erhob. Die Spießbürger vom alten Zopfe schüttelten bedächtig ihre klugen Köpfe, ' und anstatt das Unternehmen zu unter > stützen, lächelten sie darüber und sagten : ,.Na, ihr kriegt doch euer Lebtag kein Oel > aus diesem Felsen !" Die wackern Deutschen ließen sich al er > nicht irre machen. Am Tage n urde für den Unterhalt der Familien gesorgt, und ' Nachts wurde gebohrt, und manchen > Schweißtropfen rollte über ihre Stirnen ; - denn man arbeitete mit der Hand. Eines Abends stieß man auf eine mäch tige Gasader; ein Arbeiter näherte sich > dem Derrick mit einem Laterne, und un " Nu waren acht Männer von der Flamme umhüllt. Stumm vor Schrecke» stürzten sie sich in den Bach, und verwundert be trachteten die Erier die Feuer äule deö Erdgases, welcbes mit dumpfem Getöse zum Himm-l stieg und einen magischen ' Schein über die ganze Gegend warf. " Ein halbes Jahr verfloß, bis die Brand wunden heilten, und noch heule si.ht man ' die Narben an den Händen und i» den ' Gesichtern der ersten Oelbohrer in Erie. Unterdessen bohrte eine andere deutsche Gesellsch'ft am nämlichen Bahe in der zehnten Straße in Erie ein 365 Huß tie- fes Lech, f>nd ebenfUls Gas genug und Spuren von Oel, der Bohrer rani>te aber . fest, und obwohl man es versuchte, ihn , mit eine-n Pferde heraus,»ziehen, gelang es doch nicht. Die Compagnie guckte trostlos in die verstopfte Quelle, zerbrach sich eine Weile die Kopfe und—loste sich aus!— Die Althefs. welche dem Brande der Quelle ebenfalls den B. hrer verloren hat . ten. verloren aber den Muth nicht, fon jdirn kauften eine Dampfmaschine und ' rissen ihn wieder heraus. Echan mit Z 65 Fuß wurden Oelader» angeschlagen, und ichon manch.s Faß Oel wurde ver kauft. Wegen seines reichlichen Parraß ' siage Haltes gebraucht man eS besonders zu ii Schaueren der Maschinen, und man bezahlt K 1.56 für die Gallone. Unstr.üig ist dieses dicke Oel das beste ' Mittel für Brandwunden, rö stillt rasch ' den Schmerz und vei hindert besser als ' sämmtliche a!te Pflaster die Narbeiibil ' oung. In jünster Zeit verwandle man das Gas der Quelle zum Heizen der ' Dampfmaschine und zur Beleuchtung des Eugine-Hauses. An einem einzigen Tage lieferte die Quelle 38,666 Rubik Fuß Kohlenwasser ga-?,—Seit etlichen Monaten war die " O. «Produktion geringer. Die s.xhs Pfer dekraftmalchine scheint zum Pumpen der 756 Fuß liefen Quelle zu schwach, und ' gegenwärtig beschäftigt man sich damit, einen andern Versuch zu machen. Beim Brande der Quelle ging leider auch daS Büchlein verloren, welches eine Beschrei bung der einzelnen Felsenschichten und Adern enthält, was das Einsetzen der ' 'Xo '.en ungeheuer crschwärt. So viel ist festgestellt—Oel ist rorhanden und zwar aus 'ezcichneteS, und auch GaS ge nug, um die Stadl Eue billig zu beleuch ten. Wie es gewöhnlich in der Welt zu geht, so haben auch die ersten Oelbohrer i Eiie am wenigsten Geld verdient. — Sobald daö erste Oel gefunden wurde, pachteten die Aankces alles Land, das man belommen kLnnte, und ein alter Oeillscher, welcher nie einen Cent zur ! Lohnung der AllhofqueUe besteueite, ver k nifte ein Stück Land am Mühlbache für , Hl>i>»6, das bis zum Weltuntergänge viel leicht keinen Liebhiber gefunden hätte. ! Tiglich si. ht man seht auch feingeklei dete Heilen von Neu ylork nnd Philadel phia an allen Bächen der Umgegend her j umschnnsseln. Gewöhnlich weiß dann in» j.'der Bauer einen Platz, der nach j 'Aas oder Oel riecht, gleichviel/ ob der Ge- ruch aus den untenrdisehen Felfenfpalten h irührt, welche daö kostbare Peiroleum ienlhalten, oder von einem kripirten ! oder von einer todten Sau, welche z.r einstens in nächtlicher Stille fern von leiner Wohnung verscharrte. So genau nimmt man es dann nicht, und oft wird beiden Theilen geholfen. Ter N?ass. - s.. ..den i-> Oel City. Das Oel Ciry ~Register" sagt, nach dem es die jiroß.', dort stattgefunden? Ueberfchwemmung im Allgemeinen be schrieben, in Bezug auf den erlittenen ! Verlust: Nach allem zu urtheilen, was u»s bis setzt bekannt iü, dürfen wir den zu 0.l Cit» und der Oel Creek erlittenen Verlust auf völlig 5 Millionen Thaler veranschlagen, und Alles wieder so herzu stelle», wie es vor dem (si»trilt der gro ßen Calamität war, würde eine noch größere Summe erfordern. Völlig 56,- 660 Fässer Oel ginge» verloren und die Anzahl der eingebüßten leeren wird nicht unter <16,666 betragen. Die der verlo ren gegangene» Boole betlägt nicht weni ger als ein hundert und fünfzig. Ueber l>6 Pferde ertranken. Auch die Zerstö l ung an Anderem Eigenthum war unge heuer. So viel man bis j.tzt erfahren, I ging bloß ein Menschenleben reiloren.