Caunty Patriot. illentaun, Pa., 22 Novemvr., 1864. Der sichtrke Wtg /riedrn. Die Anführer, Redner und Zeitungs schreiber der seinwollenden demokratischen Parthei versicherten uns stets vor der Präsidentenwahl, daß sie nichts Anderes beabsichtigen, wünschen und wollen, als dem Land, in kürzester Zeit den heißer sehnten Frieden zu bringen. Sie be haupteten und suchten das Volk glauben zu machen, daß die Erwählung McClel lans einen baldigen Frieden sichern wer de. Die Mehrheit des Volks, welches gleichfalls nichts sehnlicherwünscht, als Frieden, war jedoch der Ansicht, daß der kürzeste Weg zum sichersten Frieden nicht iiber die geschlagene Unionsparthei, son dern über die geschlagene falsche Chicago Demokratie und über die politische Leiche McCtestans führe und aus diesem Grun de stimmte sieg egen McClellan. Der Kampf ist entschieden, und wenn nun die Demokratie, wie sie immer be hauptet, die Parthei des Friedens und ver Bewahrung der Union ist, so wird sie sich dem Verdikt der Nation unterwer fen, und dies erwartet jeder Freiheits mann, trotzdem ihre Führer vor der Wahl oft lind laut erklärten, daß sie re belliren und den Bürgerkrieg im Norden anfachen werden, falls McC lellan ge ichlagen werde, und trotzdem die im Dien ste Napoleons und Jeff. Davis stehenden Hetzhunde und Zeitungen der Chicago Mißgeburt hie und da auch setzt noch ihre blinde Anhänger zur Empörung an feuern. Die Haupthähne der südlichen Ritter drohen und haben vor der Wahl gedroht eine Revolution im Norden an zufangen, wenn McClellan besiegt wer de, somit wollten sie das Volk zwingen für „Mä ck" zu stimmen. Das Volk wollte sich aber nicht bange machen laßen und stimmt, deßhalb gegenven Ban nerträger von Verschwörern, der unmög lich die Union herstellen und dem Lande «inen ehrenvollen Frieden bringen wür de. Die Kriegsdemokraten, die ihr Land lieben, werden sich dem Hetzen der rebel lischen Führerund ehr- und gewissenloser Partheiklepper nicht nur nicht in ihre Empörungspläne locken laßen, sondern im Gegentheil sich der wahren Uni onsparthei anschließen und mit ihr stim men, wie sie bei der letzten Wahl gethan haben. Und wenn die Freunde von McClellan rrnstltch vulbltjrn Frieden wollen—wie sie vor der Wahl behaupte ten—so ist ihnen nun die schönste und sicherste Gelegenheit geboten, diesen ihren und unseren Herzenswunsch zu verwirk lichen. Ja, kommt Allein das w-a h r e Unionlager und stellt euch unter daö Sternenbanner eurer Väter—kämpft für Freiheit, Gerechtigkeit und Humanität —ihr Alle seid Willkommen und könnt euch noch Ruhm und Ehre erwerben.— Denn wenn das Volk des Nordens ei nig ist, dann wird und muß der Frieden in kurzer Zeit gesichert sein. Ei nem einigen Norden gegenüber verliert der Süden den moralischen Muth; er er kennt, daß er gegen ein einiges und in seiner Einigkeit unüberwindliches Volk nicht länger ankämpfen kann. Jeff. Da vis wird durch die öffentliche Meinung nicht minder als durch unsere Heere ge zwungen werden, die Waffen niederzule gen; die uns unserer Freiheit und Grö ße wegen feindlich gesinnten Mächte Eu ropa 's werden es einem einigen Nor den gegenüber nicht wagen, dem Sü den (Sündenland) länger Vorschub zu leisten oder gar ihn anzuerkennen und in kurzer Zeit werden wir die Union herge stellt sehen auf der unerschütterlichen Ba us der allgemeinen Freiheit; die vom Kriege geschlagenen Wunden werden vernarben und Glück und Wohlstand werden herrlicher und üppiger gedeihen in der geläuterten, nach Innen kräftigen, nach Außen geachteten und mächtigen Re publik ! Um lm Jahre 1864 zur Macht zu ge langen, suchten die Führer der Chicago Demokratie der republikanischen Admini stration alle mögliche Hindernisse in den Weg zu legen, damit die Erbitterung und der Haß des Belkes sich gegen die Repub likaner kehre und deren Niederlage am 8. November 1864 sichere. Dadurch, durch dieseö gewissenlose, selbstsüchtige, landeö feindliche Gebahren dieser Männer wur de der Krieg verlängert, allgemeine Theu erung erzielt, der Süden ermuthigt, der europäische Despotismus zu seinem fre chen Auftreten gereizt. Wenn die Chi cago Demokratie es die nächsten 4 Jahre abermals so treibt, wie bisher, wenn eine große Zahl des Volkes sich abermals be thören läßt,—und von denen hat's leider zu viele in Lecha Caunty—durch Män ner, in deren Herzen nur Falschheit sitzt, so steht kein Frieden nahe, und können wir unö nur auf schlimmere Zeiten ge faßt machen. Die McElellanleute, die eS mit ihrem Baterland, ehrlich meinen, sollten ihren Partheigeist nun fahren laßen—von ih ren Führern, Rednern und Druckern können wir dieö freilich nicht erwarten,— und sich mit der w a h r e n UnionSpar thei vereinigen, und die Rebellion unter drücken helfen. Wir wollen nur ei n e Parthei im Norden in Vergegenwärtigen Erisiö,---die Parthei des Landes, der Union ! Darum, ihr McClellanfreunde, alle, die ihr Frieden wollt, baldigen, dauernden, ehrenvollen Frieden, kommt herüber zur Parthei deS Vaterlandes, ihr Alle seid Willkommen, in der wir Spiel raum genug haben für die Besprechung der verschiedenen Fragen, welche nach d?6 Krieges in den Vorder grund treten und vielleicht neue Parthei en bilden werden. Kommt herüber, ihr ehrlich gesinnte Demokraten, und stellt euch an die Seite der Unionkämpfer in der Heimath so wie auf dem Schlachtfel de, aber macht euch vorher mit dem Ge danken vertraut, daß die S k l a v e r e i sterben muß, und daß eS in der neuen Union keinerlei Knecht schaft geben kann ! Wer mit diesem Gedanken sich nicht befreunden kann, den können wir nicht brauchen, er bleibe wo er ist, und wenn des l e tz t e n Sklaven Kette fällt, dann mag er sich mit dersel ben erdrosseln, wenn er ohne Sklave rei nicht leben will ! Die Union für immer! Lincoln Pyramide. Ohio, lowa, Maine, Oregon, Ka n saS, Nevada, Indiana, Illi n vis, Ve rm on t, M i s souri, M i ch i g a n, New-V o r k, Maryl a n d, W i sc o n si n, Minne s o t a, Ca lifornien, Connecticut, RhodeJsland, WestVirg inien, Pennsylvanien, N e w - H a mps h i re, Massachusetts. M cClellan Pyramide N e w-J ersey, Delaware, K e n t u ck y. arg hohe Pyramide, das.— Der arme Mäck hat Purzelbaum geschla gen und ist auf dem Kopf stehen geblie ben! Drei Staaten! Nicht einmal so viel als unsere Hauskatze Füße hat! Demokratie sonst und jetzt- Was die Demokratie einst war und was sie jetzt ist, hat Aler. H. Bullock, von Massachusetts, folgendermaßen be redt geschildert » „Wir hatten einst eine demokratische Parthei, lebenskräftig durch ein war mes Nationalacfübl. iyre Leidenschaft. Sie bot den öffent lichen Feinden Trotz, und der Regie rung Hülfe. Sie hatte den Geist des großen Clayin sich aufgenommen, in jenen Tagen, als er die ?lagge an der Mastspitze als die Beglaubigung unse rer Seeleute vertheidigte. „ Sie stand hinter dem Zorne Jack son'S und gab ihm die Gewalt über den Krieg und die Schlüssel des Schatzes in die Hand, als er den König von Frank reich bedrohte. Sie gewährte den Er oberern von Meriko Alles und wand Kränze für jeden heimkehrenden Vete ranen. Im Kriege war sie in ihrem Elemente. Ihr Ruf damals war : „Unser Land! Im Recht oder im Um recht !" Sie trieb diejenigen, welche die KriegSmaßregeln der Negierung ta delten, aus dem Nationalrathe heraus. Sie war in der That eine Kriegsdemo kratie während der ganzen Zeit. Aber wie sind die Mächtigen gefallen ! Diese Parthei mit kriegerischen Ueberlieferun gen hat plötzlich alles Blut aus ihren Adern verloren? Sie erhebt sich nicht mit den Siegen unserer Flagge, son dern sieht ihren Erfolg in der Nieder lage unserer Waffen. Zu der Zeit, wenn der Präsident um das Leben der Negierung kämpft, bringen sie ihm kei nen Lorbeerkranz, sondern setzen ihm ei ne Dornenkrone auf daö Haupt." Ist das nicht eine liebenswürdige Sippschaft, d'cse heutige Demokratie ? Der südliche Theil rebellirte und stürzte das Vaterland in einen blutigen Krieg, und der nördliche Theil drückt ihn an seine Brust und klatscht ihm Beifall zu, in diesem seinem niederträchtigen, gott vergessenen Unternehmen, um die Exi stenz der Nation zu vernichten! Ist das nicht eine liebevoll süße Demokratie, die an der Stirne; „Verrat h" so leser lich eingeprägt hat? ll?' Gen. Butler hat neulich eine Rede in der Stadt Neuyork gehalten, nach welcher wir urtheilen, daß unsere Regierung wahrscheinlich bald den Re bellen nochmals eine freundschaftliche An erbietung und Aufforderung machen wird, ihre Waffen niederzulegen und auf eine friedliche Weise und auf gelinde und ge rechte Bedingungen unter die rechtmäßi ge Obrigkeit zurückzukommen; daß sie denselben wieder eine billige Zeit zur Be sinnung erlauben wird, und wenn diesel ben aber die friedliche Anerbietung wie der verwerfen und ihre ungerechte Rebel lion fortführen sollten, so wird die ganze Macht der Regierung aufgeboten, um die Rebellion auf eine schonungslose und schnelle Weise zn unterdrücken. Die Frie densbedingungen sollen liberal und billig sein—wenn sie aber nicht angenommen werden, so solle alle Barmherzigkeit am Ende sein. Dieses sind die Gesinnungen des Gen. Butler, welcher bis fetzt immer in völligem Einverständniß mit den Hauptgesinnungen der Regierung ge standen hat. Die lLmauser SchicßAffaire. Die Emauser Schieß-Affaire, oder die Klagsache von dem Staat gegen W i l l i a m K eck, beschäftigte unsere Court während der ganzen letzten Woche. DaS Zeugen-Verhör nahm die größte Zeit da von auf—die Lawyerö und der President- Richter hatten für ihre Reden und An rede an die Geschwornen etwas über ei nen Tag nothwendig, und die Jury, zur Einigung, etwa 3 Stunden. Die Jury brachte Keck ein als „schuldig deS Mordes im zweiten Grad e." Seine Anwälte machten sogleich Anspruch für ein neues Verhör, welches aber von der Court nicht erlaubt wurde. Hr. Keck wurde aufgerufen und durch Richter Maynard auf 6 Jahre und 6 Monate nach dem östlichen Zuchthaus? von Penn» sylvanien verurtheilt. Grade drei- Eö ist jetzt sicher, wie aus den Pyra miden in dieser Zeitung ersichtlich ist, daß McClellan nur drei Staaten —Neu-Jer- sey, Delaware und Kentucky erhalten hat. Unter den gegenwärtigen Umstän den kann man keine drei Staaten zusam menstellen, deren Unterstützung so wenig zu schätzen ist. Die Prosklaverei-Demo kraten Delaware s, unter der Leitung von Senator Bayard, sind nicht besser alö Rebellen und stimmten deßhalb für Mc- Clellan. Seine Mehrheit ist übrigens sehr klein. Neu - Jersey ist das Süd- Carolina des Nordens seit dem Ausbruch der Rebellion und McClellan, wenn er wirklich ein Patriot ist, kann nicht stolz auf die Stimmen dieses Staates sein.— Kentucky's ersterCandidat war Jefferson Davis. McClellan ist nur seine zweite Wahl, da für Davi s nicht direkt ge stimmt werden konnte. Der nächste Cougreß Im nächsten Congreß werden die Re publikaner eine überwiegende Mehrheit haben, wie aus folgenden Zahlen hervor geht : Der Senat zählt. Republikaner 33 Opposition 14 Republikanische Mehrheit 24 Für das Repräsentantenhaus sind bis jetzt 162 Mitglieder erwählt worden, die sich wie folgt vertheilen: Republikaner 118 Opposition 44 Von den 4 Staaten, welche ihre Con greß-Leute nächstes Frühjahr wählen, werden New Hampschire, Connecticut und Rhode Island wahrscheinlich Republika ner und Kentucky Opposition erwählen, wodurch die politische Zusammensetzung des Hauses folgende sein wird, was der Administration mehr als Zweidrittel- Mehrheit sichert: Republikann 127 Opposition 5Z Zvas TVahlresultat in Maryland. Das offizielle Wahlresultat in Mary land ist Folgendes: Lincoln. McTlellan. Home Votum 37,372 32,418 Soldaten Votum 2.797 32l 40.169 32,739 Lincoln'S Mehrheit 7,430 Im Jahre 1856 gab Maryland nur 281 Stimmen für Fremont. Im Jahre 1860 erhielt Lincoln nur 2,294 Stimmen während 42,482 Stimmen Breckinridge, 41,760 Stimmen für Bell und 5,966 Stimmen für Douglas fielen. Die Zahl der republikanischen Stimme geber in unserm Nachbarstaate ist somit in 8 Jahren von 281 auf 40,169 also bei nahe um das 150 fache gestiegen. Das ist gewiß ein Fortschritt mit Sie benmeilenstiefeln zu nennen. Großartige Fälschungen einer Fälscher. Sande. Am 22. September erhielten eine An zahl Fälscher zu New-Uork auf einen ge fälschten Wechsel hin von der Bank of CommercedaselbstH2s,l27,so (in Schatz amtSnoten.) Es gelang der Polizei die Hauptanstifter zu verhaften. Unter den Arrestanten befinden sich Walter Patter son, ein berüchtigter Fälscher aus Phila delphia ; Jra Garadier (alias Garside,) der schon mehrfach in Waschington und Philadelphia verhaftetwar, aber nie über führt werden konnte; Michael O'Brien und George O. Coughlin. Es sollen üb rigens noch eine ganze Anzahl Fälscher, welche noch ans freien Füßen sind, bei der Bande betheiligt sein, deren Erndte durch Wechselfälschungen in den Banken von Philadelphia, Newark, Jersey City, Bal timore, Waschington, New Vork ect., sich auf S 200,000 belaufen soll. Sie standen offenbar in lebhafter Correspondenz mit einander aus den verschiedenen Städten her. Geo. Couchlin, ein Handelsclerk, scheint von ihnen getäuscht und als Werkzeug benutzt worden zu sein ; Er ist Staats zeuge gegen sie. Er hatte durch einen be liebigen fremden Knaben, den er auf der Straße traf, den Wechsel in die Bank ge schickt, und dieser händigte ihn denselben auf der Straße ein, wo er ihn erwartete. Entdeckung von Sttuerbetrügereien von Srauern. Waschington, 17. Nov. Die Revenue-Äeamten im U. Congreßdistrikt von Neu Vork h.iben eine enorme Tarbe trügerei entdeckt Seitens der 3 größten Brauer im Lande. Die Brauer sind ar retirt und ihre Brauereien wurden mit Beschlag belegt: sie sind 1 Million Tha lerS werth und werden confiöcirt werden, wenn sich die Schuld der Angeklagten er gibt, und H Million würden dann die An geber erhalten. Die Angeklagten sollen lange Zeit ohne Littnse, ohne Meldung und ohne Zahlung irgend einer Taxe Branntwein gebrannt haben. DaS Schicksal lyS Verrath». Unser« Leser sind mt den Einzelnhei» ten der Verschwörung in Columbia Co., welche unlängst vor den Kriegsgericht zu Harrisburg zur Vertandlung kam, be kannt. Drei der Näcelsführer Namenö John Rantz, SamuelKline und William Appleman sind überAhrt worden, daß sie eine Verschwörunggebildet haben um den gesetzlichen Behörden Widerstand zu leisten und die Conscrption zu vereiteln. John Rantz war dq Hauptanfükrer und ist überführt, daßn öffentlich seinen Mitbürgern gerathen have, keine Gelder zur Vermeidung der Lonscription herzu- j geben, sondern diese gelder zum Ankauf von Pulver und Blei zu verwenden, um damit die Abolitionistm zu-tödten. Dies trug sich, wie in den Urtheil erwähnt wird, im Taunschip Jenton, in Colum bia Caunty am 14. lugust 1864 zu.— Außerdem hatte Rartz eine Gesellschaft unter dem Namen „Aitter vom goldenen Zirkel" gegründet, un der Conscription gewaltsamen und bewaffneten Wider» stand entgegenzusetzer. Das Kriegsgericht verurtheilte Rantz zu einer Strafe von IONO Thaler und 2 Jahr Gefängniß. William-Appleman und Samuel Kline, der Betheiligung an dem obigen Verbrechm überführt, wur den, ersterer zu 500 Ähaler Strafe oder Gesang nißhaft bis z, ein Jahr im Fal le die Strafe nicht bezahlt wird, und letz terer zu zwei Jahr Gefäagnißhaft verur theilt. —Alle drei werden nach Fort Mif flin gebracht werden. Zur Präsidentenwahl. DaS Volk hat am Bten November die Electoren (Wahlmänner) gewählt, denen die Wahl deS Präsidenten und Viceprä sidenten der Ver. Staaten durch die Con stitution übertragen ist. Diese Wahl ist bekanntlich eine indirekte, wie zum Bei spiel die der Kammer - Abgeordneten in Deutschland. Dem Bundesgesetze von 1792 zufolge müssen die Wahlmänner in jedem Staate am ersten Mittwoch im December zusam menkommen, um ihre Stimmen für besag te Aemter abzugeben. Die beglaubigten Abstimmungs-Protokolle sind vor dem er sten Mittwoch im nächstfolgenden Januar an den Sitz der BundeS-Regierung durch Special-Boten einzusenden und werden am zweiten Mittwoch im Februar in der Congreßsitzung eröffnet. Für den Fall, daß keine verfassungsmä ßige Mehrheit der Elektoralstimmen sich ergeben sollte, hat daS Repräsentanten haus den Präsidenten und der Senat den Vicepräsidentenzuerwählen. Dieser Fall wird aber diesmal nicht eintreten. Wichtiges auS dem Süden. Jeff. Daoi» Dotschast an de» Nebelten» Äongreß. Lr ist gegen die Bewaffnung der Sklaven. Waschington, 10. Nov. In den Richmonder Zeitungen vom Dienstag, ist Jeff. Davis Botschaft an den Rebellen- Congreß abgedruckt. Dieselbe ist ein gutgeschriebenes Doku ment, aber voller heuchlerischen Anrufun- Äetheuerüngen, daß die Sache des Sü dens eine gerechte sei. Die militärische Situation der Con föderation, hält Jeff. Davis für eine er freuliche und Hoffnungserweckende. Der gegenwärtige Jahresfeldzug sei günstig für sie ausgefallen, und an dem endlichen Erfolg nicht zu verzweifeln. Er wiederholt, daß er entschlös se n s ei. sich a u 112 k e i n e U n t er handlung en mit dem Norden einzulassen, wenn nicht vor her die Unabhängigkeit des Süden« anerkannt werde. Er erklärt sich g e g e n d i e B e w a ff nung der Sklaven, empfiehlt jedoch die Bildung eines farbigen Pio nie»Corps von 40,000 Mann. Der Süden sagt, er habe noch weiße Truppen genug, aber wenn die Unterjochung zu befürchten fei, müsse jeder Sklave be waffnet werden. Ivaffenruhe. „Waffenruhe? So?" fragte ein Offi zier mit zwei Krücken und einem Bein.— ».Gewiß bin ich für Waffenruhe—nachdem Richmond und Petersburg gefallen ; und nachdem Mobile und Wilmingron unser geworden; nachdem Ver letzte Rebell im letzten Rebellen-Laufgraben die Beine gen Himmel gestreckt har ! Ja, ich liebe die Waffenruhe, aber ich wünsche, daß sie von «eiten der Rebellen kommt, nicht von der Unsern." So sprechen die Offiziere mit » w e i Krücken und einem Bein; und was sagt der General ohne Krücken und zwei Beinen? Organisation Ser Miliz. Die Pennsylvanien Miliz soll sofort organisirt werden. GovernorCurtin hat als Chef derselben die Order an alle Städte und Caunties ergehen lassen und den betreffenden CommissionerS aufgetra gen, sofort die Staatsmiliz zu enrolliren und zu klassifiziren, laut Bestimmungen der GesetzgebungS-Akte vom 4. Mai und 22. August 1864. Illinois Saumwolle. JllinoS kann jetzt auch vom Schnee sei ner Baumwollenfelder erzählen, ohne in den Verdacht einer politischen Uebertrei bung zu verfallen. In Alexander Caunty ist eine alte Pflanzung von 200 Acker geerntet worden. Die Kosten des Anbaus der Baum wolle überschreitet nicht die für Korn.— Rechnet man aber ein Pfund Baumwolle zu 50 Cents, und ein Bushel Korn zu ei nem Thaler, so wird sich schnell zu Gun sten der Baumwolle eine Bilanz von nicht weniger alö Hl5O per Acker ergeben. von Ivaschington. Waschington, 16. Nov. Der Präsident hat am 14. dieses eine Ordre erlassen, welche die vom 8. November da tirte Resignation des Gen. Mc- C l e l l a n annimmt und die dadurch er ledigte General Majorstelle in der Regu lären Armee, auf den General Philipp H. Scheridan Überträgt Aus Lvi»«»nfln. Von Menomonee Falls schreibt ein Correspondent unterm 17. October an den Herausgeber deS Skippachville .Neu tralist' Folgendes: „Daö Wetter diesen Sommer hindurch war sehr schön und angenehm. Im Ju li hatten wir ungefähr zwei Wochen sehr heiß und einen Tag am Mittag stieg das Qu«ksilb,r im Thermometer wirklich so hoch alö 100 Grad im Schatten. Ach ! waö war aber daö eine Hitze. Man wuß te kaum wohin, um sich ein wenig abzu kühlen. Indem daö Wetter so günstig i war, konnten die Bauern ihre Ernte gut einbringen. Die Heuernte war nicht sehr gut diesen Sommer, indem eö im Früh jahr so außerordentlich trocken war ; doch machte die zweite Ernte dafür auf. Die Weizenernte war nicht so gut ausgefal len als die Heuernte. Manche Bauern im Staate haben kaum so viel geerntet, daß sie ihr Brod bis Neujahr davon ba cken können. Doch ist es in unserer Um gegend etwas besser gewesen, indem zum Theil Bauern etliche Hundert Büschel ge zogen haben. Auch das Welschkorn muß te viel leiden wegen der großen Dürre; denn Vieles ging gar nicht auf, weshalb wir im Durchschnitt nicht mehr wie einen halben Crop haben; dahingegen sind hier wie Kartoffeln gut ausgefallen. Ich ha be von einem Stock in meinem Garten 73 Kartoffeln genommen ; einer meiner Nachbarn zeigle mir einige, welche über 2 Pfund wogen und bemerkte, er hätte viele von derselben Größe. Das Wetter diesen Herbst hindurch :rar auch sehr angenehm, mit Ausnahme einiger rauher Tage, und vor etwa acht oder zehn Tagen zurück hatten wir einen Frost, welcher das Ungeziefer vertilgte. Der Dräft von unserm Distrikt ist schon vor einigen Wochen vorüber. Ich bin wiederum durchgekommen, ohne gezo gen zu werden, welches mir auch sehr an genehm war—denn, wer liebt gedräftet zu sein. Wohl bin ich dafür, daß die Re bellion unterdrückt werden muß—und, wenn das Loos mich getroffen hätte, so wäre lich gegangen und hätte für unsere Union und Freiheit gekämpft. Wie Vie le sind aber vor dem Dräft, da sie bange waren gezogen zu werden,durchgebrannt? Eine wahre Schande für solche junge Männer." .. Lel>en»-Ntgeln für einen Mann, der e» zu etwa» bringen will. Sei kein Mann von Prinzip, noch von Konsequenz. Prinzipien-Narren sind sich selbst die größten Feinde und bringen es in der Welt zu nichts, am wenigsten in die sem Lande. Denkenuran dich selbst, und an dein Fortkommen und überlaß den Rest dem Herrgott. Wer was in der Tasche hat, und kleben auch Schmutz und Dreck daran, ist immer oben auf und vor dem Thaler beugt sich Jedermann. Mache, was du machen kannst, und sei nicht wäh lerisch in den Mitteln, „Smartheit," wenn sie Erfolg hat, ist hier zu Land? ei ne Tugend und ein reicher Spitzbube ist ein Gentleman. Beuge dich vor Allen, die Geld und Macht in Händen haben, bei anderen Leuten ist nicht» zu er gattern. Bor allen Dingen trage den Mantel stets nach dem Wind,. Nur Nar ren folgen dem Strome nicht. Das Volk betrachte als die nährende Milchkuh, aber behandle es wie ein alles Weib. Sage ihm Schmeicheleien in s Gesicht, rühme seine Tugend, seine Güte, seine Liberali tät, seine Würde ihm in s Gesicht. Cares sire es auf fede Weise. Hinter seinem Rücken magst du es nach her auslachen. Sei radikal mit den Ra dikalen, conservativ mit den Conservati oen, hunkerisch mit den Huukern, sei Amerikaner mit den Nativlsten, deutsch mit den Deutschen. Hapert es hier, so gelingt es dort. Beachte diese Regeln und wenn am En de auch jeder ehrliche Mann die Nasenach dir rümpft, was schadet's —laßt die Nar ren gehen, in deiner Tasche sind Moneten. Auch eine Ueberraschung. Vor etwa drei Jahren, erzählte Frank LeSlie'S „Deutsche Jllustrirte Zeitung," in Neu Uork, hatte ein Bauer bei Sprlng port einen kleinen Streit mit seiner Frau, und während dem sie sich zankten, nahm er den Wassereimer, um Wasser zu holen. Er kehrte jedoch nicht mehr zurück und seine Frau fürchtete, daß er sich um s Se lzen gebracht habe. Allenthalben wurde, vergebens, nachdem Verschwundenen oder seiner Leiche gesucht. VorKurzem wäh rend die Familie bei m Thee saß, trat der verloren gegangene Mann mit dem Eimer voll Wasser in die Stube, stellt, ihn an seinen gewöhnlichen Platz und setzte sich an den Tisch, als ob gar nichts geschehen sei. Er hatte gerade drei Jahre zum Wasserholen gebraucht, war in Califor» ni,n und Australien gewesen und hatte außer dem Wasser noch eine tüchtige Por tion Gold mitgebracht. Tödtlichea Unglück Ein trauriges und tödtlicheS Unglück ereignete sich vorletzten Dienstag zu Har riSburg. Ein junger Mann, Namens Levi Macken, früher von Marietta, Ivel cher eben von einem dreijährigen Dienst in einem Illinois Regiment ausgemustert wurde, befand sich auf dem Passagierzug auf dem Wege seine Mutter, welche in Marietta wohnt, zu besuchen. Da der Karren mit Passagieren sehr gedrängt war, stand der junge Mann auf der äu ßern Platform und wurde durch das Ge dränge von seiner Stellung gedrängt, fiel unter die Räder und wurde buchstäblich entzwei geschnitten. Seine Ueberreste wurden nach Marietta gebracht und von der Wohnung seiner Mutter beerdigt. Da nun die Politik der jetzigen Ad ministration durch die Volks-Mehrheit genehmigt und unterstützt ist, so sagen wir kurz mit der „Montgomery Caunty Preß:" ES ist die Pflicht eines jeden Bürgers, eö ist die Pflicht eines jeden Republika ners, es ist die Pflicht eines jeden Demo kraten, eö ist die Pflicht eines jeden ehr liches Mannes, eS ist die Pflicht eiueS je« den Shristen, unsere Obrigkeit »u unter stützen und »u kräftigen. Schrecklich- »ampfk»ss»l.«?Plost»n an Sord ve« Zvamfpbsotea,,Tulip" W a sch in gt on, 14. Nov. Letzten Freitag explodirte auf dem Dampfboote Tulip", daö Zur Potomac Flotte ge hört. auf der Fahrt den Kluß abwärts der Dampfkessel und richtete furchtbares Unglück an. Von LS Personen, die sich zur Zeit des Unfalls an Bord befanden, weiß man nur, daß 10 davon gekommen. Der „Tulip" war ein kleiner Schrau bendampfer der 4 Classe von 183 Tonnen Behalt und führte 2 Geschütze. Die Kessel platzten mit einem furcht baren Knalle und die Gewalt der Erplo sion zerschmetterte den ganzen oberen Theil des Fahrzeugs in tausend Stücke, schleu dert« die meisten der auf dem «chiffe be findlichen Offiziere und Mannschaften nach allen Richtungen in's Wasser und verbrühte die wenigen Ueberlebenden, zum Theil auf eine schreckliche Weise. Die, welche die Explosion überlebten und nicht zu schwer verwundet waren, suchten sich in dem Boote zu retten, aber ehe sie dasselbe losmachen konnten, ver sank das Wrack deS,,Tulip" und riß al les Lebende mit sich in die Tiefe. Nur zehn Personen gelang es, sich ver mittelst umhertreibender Trümmer des Fahrzeuges über dem Wasser zu erhalten und diese wurden durch das Dampfboot „Hudson," daö eine Stunde später zu fällig vorbeikam, gerettet, und nach Point Lookout gebracht. Die Namen der Geretteten sind Ofsi» cier Wagstaff und der Assist. Steuer mann Davis, die Einzigen, die unverletzt geblieben sind, ferner Ass. «teuermann ReynoldS der ein Bein gebrochen, Inge nieur Teel, der sehr schwer verwundet ist und sechs Matrosen. Zwei der letzteren starben am darauffolgenden Tage. Das erste Anzeichen der Gefahr war ein Schrei des wachthabenden Ingenieurs Gordon man möge die Sicherheitsklappe öffnen. Gleichzeitig sprang derselbe nach , dem Maschinenraum hatte aber kaum die , Thür passirt, als die Erplosion erfolgte. Capt. Smith, der Lootse James Jack - son, der Ass. Steuermann Hammond und > der Quartiermeister standen im Augen ? blicke der Explosion auf der Brücke über > dem Kessel und müßen augenblicklich ge tödtet worden sein. Das Einzige was man von Capt. Smith aufgefunden hat ' ist sein Hut. Bilder auS Californien Der Goldertrag ist auch in diesem Jahre unvermindert, und seitdem ein verständi, ger bergmännischer Betrieb, mit guten Maschinen allgemeiner wird, steigert sich die Ausbeut, mancher Gruben ung,m,in. Zn der Ophir-Mine liefert jeder Fuß der Grube montlich 848 Ausbeute. Aue den Gould und Curry Works, deren An lage etwa eine Million Thaler erforderte, sind binnen 12 Monaten reichlich 4 Mil lionen Thaler gewonnen worden und die Aktionäre erhielten 1 Million Thaler Dividende, was bei vielen derselben reiche lich 400 Procent beträgt. Ein Brief aus San Francisco schil vert in ergötzlicher Weise, wi, der plötz liche Reichthum manche Leute, die vor ihm heimgesucht werden, in Verlegenheii bringt. Einige Hunden wohlgekleidete Män ner, welche monatlich an 1000 bis 20,000 Thaler aus ihren Goldgruben begehen, bämel., in der Stadt umher und wissen nicht, was sie mit sich anfangen sollen.— Oie meisten waren früher Handarbeitei die es sich sauer genug werden ließen.— Zetzt fühlen sie sich in hohem IGrade un behaglich, denn seitdem sie Schaufel und i-pitzhacke aus der Hand gelegt haben, haben sie ein ganz anderes Leben begon nen. Aber ihr größtes Unglück besteh? darin, daß sie nicht wissen, wo si, ih, Geld IoS werden sollen. Allerdings trin ken sie den besten Wein, rauchen die besten Cigarren und speisen vortrefflich, abe, das Alles kostet nicht viel. Aber in San Francisco giebt Geld allein noch keinem Manne den Anspruch auf Verkehr in der guten Gesellschaft, und für diese fehlen ohnehin den meisten Neureichen die Vorbedingungen. Ein plötzlich reich gewordener Mann wird in den östlichen Uankeestaaten als ein Schod dy bezeichnet, (Schoddy eigentlich ein aus zerkratzten Tuchlumpen verfertigeö Zeug, das wenig haltbar ist) in California abei als Washoe (nach d-n reichen Washoe Gruben.) Vielen Leuten kann man kein anderes Verbrechen zum Vorwurfe mach en, sie monatlich 10.000 Thaler Einkünfte haben. Ich kenne Einen, den das Mißgeschick betraf, von seinem ver storbenen Bruder obendrein monatlich 12,- 000 Thaler zu erben, und er ist darüber untröstlich-„Was soll ich nun anfan gen ?" sprach er. Ich entgegnet,: „Kaufen Sie sich eine gute Bibliothek kaufen Sie auch eine Nacht, treiben Sie Fischfang, werden sie Jäger, machen Sie Reisen, lernen Sie andere Länder kennen, erfreuen Sie sich an der Kunst namentlich an schönen Ge mälden, oder bauen Sie sich ein schönes Haus und treiben Sie Landwirthschafr. Auf solche Weise können Sie sich die Zeit vertreiben." Der Unglückliche gähnte und sprach: „Das Jagen macht mir kein Vergnü gen, auf daö Fischen versteheich mich nicht, zum Ackerbau habe ich keine Lust, beim Lesen habe ich Langweile, und ein Gemäldekenner bin ich auch nicht." Der Briefsteller versichert, diese Unterredung buchstäblich richtig; er rieth dem „Wa shoe"—sich zu ersäufen, dann habe alle Qual ein Ende. Ldloroformirte Lienen In England hat man mit Erfolg ver sucht, die Bienen in ihren Körben durch Chloroform zu betäuben, wenn man die Korbe leeren will. Ein solcher Korb wird zur Abhaltung deS LichteS mit einem Tu che behangen und das Chloroform einge tröpfelt. Sobald man bemerkt, daß sich Vie Bienen ruhig verhalten, kann man sie ohne alle Gefahr leicht in einen anderen Korb nbersiedlen, in welchem sie am ande ren Morgen alle wieder erwachen und ih. re Wohnung umschwärmen. Die Vrnte für da» Jahr IBSS Der Schlußbericht (September und Ok tober) der Ernte für daS gegenwärtige Jahr ist soeben von dem Ackerbau-De partement »u Waschington beendigt wor den. Die Berichte sind nun vollständig und wüt biöher blök auf Schätzungen be ruhte, nimmt nun den Charakter ermittel ter Quantitäten an. Die Woizenernte deläuft sich auf 1M.K95.822 Büschel.- Es nimmt ungefähr fünf Büschel Wei zen um ein Barrel Mehl zu machen, was die Produktion 33 und 4 Millionen Bar rels gleich machen wurde, oder eS würde auf jedes Individuum der Bevölkerung von zwanzig Millionen, deren Fleiß sie er zeugte, mehr als anderthalb Barrel kom men. Die Erzeugung von Weizen ist nur etwa neun Millionen weniger als in 1863, welche als eine vortreffliche Ernte angesehen wurde. Die Produktion von Roggen war 19,872,857 Büschel, oder weniger als eine Million unter der Pro duktion des vorhergehenden Jahres. — Gerste, 10,710,328 Büschel, ungefähr dieselbe Verminderung wie die deö Rog gens in dem Ertrag des Jahres. Hafer, 176,690,004 Büschel, eine Vermehrung von sechs Millionen über das vorherge hende Jahr. Heu, 18,116,751 Tonnen, oder ungefähr anderthalb Millionen Ton nen weniger als in 1863. Welschkorn, 530 581,403 Büschel, oder ungefähr 78 Millionen mehr als im vorhergehenden Jahre. Buchweizen, 18,700,540 Bü schel, eine Zunahme von beinahe drei Millionen. Kartoffeln,96,2s6,BBBßü schel, eine Verminderung von vier Mil lionen. Nimmt man also das jährliche Erzeugnis, so ist die Bilanz zu Gunsten von 1864, und die Qualität weit besser. Der Philadelphia „Ledger" macht seine Bemerkungen über dieses Resultat, unv sagt, wenn der Geldumlauf und die Taren nicht die Preise beeinträchtigten, so würden alle Hauptartikel der LebenS mittel, welche die Stütze deö LebenS sind' geringer im Preise sein. DaS Zucker rohr, eine andere werthvolle Ernte, zeigt eine große Vermehrung. In der Pro duktion von animalischer Nahrung ist je doch eine wesentliche Abnahme in beinaht allen Staaten. Die Erzeugung von Flachssamen zeigt eine sehr große Zu nahme, und Neu-Jersey und Pennsylva nien stehen in diesem Stücke voran ; in dem ersteren Staate beträgt die Zunahme über vierzehn Prozent, und in Pennsyl» oanien vier Prozent. Zehn unter den loyalen Staaten erzeugen Baumwolle. Die Abnahme in Tabak ist auf 67 Mil lionen Pfund angegeben. Wenn man die ganze Abnahme und Zunahme vegetabi lischer und animalischer Produktion aus qleicht, so zeigt sich ein Ueberfluß von Nahrungsstoff für die Bevölkerung.— Erstaunen erregt der Umstand, daß die Produktion so groß ist, da doch so viele Kannschaften im Kriegsdienste sind, und so viel thierisches Leben für Kriegswecke oorloren geht. Die Anwendung von Maschinerie bei der Feldarbeit ist ein Er satz aewescn für den Mangel an Arbei tern. Nack wiederhergestelltem Frieden, vird man einst ihre gucen Wirkungen in stark vermehrten Ernten verspüren. u?,e ver Arme in Neuyor? wohnt. Der „ Citizen" schreibt in einer seiner ! Nummern, daß ein Arzt, welcher mit der Zitizens Association in Verbindung steht, 'in sogenanntes Tenementhaus besuchte, velches 40 Fuß Front hatte; in demsel ben lebten 134 Familien. Man könnte rber ebenso gut sagen, es starben unter diesem Dache 134 Familien langsam aus. Zema»d besuchte ein anderes Haus und n demselben ein Zimmer von ungefähr l 2 Fuß Breite und Länge, an welches ein zunkles Bettzimmer stieß; in diesen Räu nen athmeten dreizehn menschliche Wesen sieselbe unreine, ungesunde Luft ein wäh rend vom Hofe aus ein durchdringender Geruch von dem dort aufgehäuften Un» rathe aufstieg. Die Familie, die in die ser Wohnung wohnte, bestand aus einer Wittwe mit einer achtzehn Jahr, alt,n Tochter und drei Söhnen im Alter von 16, 14 und 9 Jahren, die alle in demsel ben Bett auf der Diele schliefen. Die Wittwe vermiethete auch noch Schlafstel len. In der einen Ecke lagen zwei Zchwestern, welche für ihr elendes Lager ,wei Schillinge per Nacht bezahlten ; in .'iner anderen Ecke schlief die Nichte der Wittwe, eine verheirathete Frau, während in verdunkeln Bettkammer ein Mann, sei ne Krau und drei Kinder logirren. Unter diesen zwei Zimmern befand sich ein feuchter Keller, in welchem ungefähr ein Dutzend „Boaiders", Männer und Frau en durcheinander, logirten, während die Inhaber oder Wirthe dieser Höhle aus 5 Personen bestanden. Schmerzliches Unglück. Am Freitag den 28sten October wieder fuhr Herr David Gehris ungefähr 34 Jahre alt, von Waschington Tsp., Berks Caunty, ein schmerzliches Unglück. Herr GehriS war beschäftigt auf dem oberen Stockwerk einer Ocl-Mühle und wurde unglücklicherweise von den Rädern an sei nem Rock gefangen und um einen Well baum gezogen der ungefähr dreißig Re volutionS in einer Minute machte und wurde zurückgeschleudert bis daß seine Frau ihn um Hülfe schreien hörte, und aus ihrem Hause eilte und auf den Ort zuging wo sie ihren Mann fand. Sie stopfte das Wasserrad plötzlich und Herr Zoel Strunk der ungefähr 300 Uards ab wohnte und das Geschrei hörte eilte so schnell wie möglich herbei und mit anderer Hülfe nahmen sie ihn in sein Hause. — Seine Kleider waren in Stücken zerrissen, sein rechtes Bein unter dem chen und erhielt Wunden am Kopf, Arm, Beine und anderen Theil seines Körpers, ?och ist Hoffnung seiner Wiederherstel lung.—(Bauer. Der Rukbirt von Ulm. George B. McClellan hat resignirt, das heißt, er hat sei» Amt in der Armee niedergelegt. Im Städtchen Ulm war ein Kuhhirt, der, als er Hörle das Amt wird ihm ge nommen, vor die Behörde trat und rief : „Ich will Euer dreckich Amt nit; do hen Ihr Euer Kuhhorn, blohsen Euch sel ber!"