Äch» Cailntli Patriot. 'lllentaun. Pa . 9 August, 1864. ",-nrnbuch derau«qeder und Eiqentliltme, Ales. Niller. »'«'«l^-Sditlr. Schönen Dank! Daß das Drucken gegenwältig, bei den hohen Dreißen de« Papier« und des Arbeitslohn« nui «in sehr schlechtes, oder nicht gut bezahlendes Ge schäft ist, dies weiß ein Zeder selbst. —Es war des wegen, daß wir letzte Woche unsern rückständiger Kunden Bills übersandten. Wir müssen aber ge> stehen daß wir in unsern Erwartungen etiras ge> täuscht waren, denn eine Jede Mail übcrbracht, uns Geld, In Wahrheit mehr als wie erwaitctcn Wir danken unsern Kunden daher für diese Ein> sendungefl, und hofft» daß auch die Andern dl im Rückstände sind ihrem Beispiele Folgen mögen Also nochmals, Dank denjenigen die uns bezahl ten, und den andern werden wir ebenfalls danken sobald sie ihrer Schuldigkeit nachkommen. Ner lind die Freunde der Soldaten ? Dies hat die Wahl am letzten Dien stage deutlich gezeigt! Die Wahl am letzten Dienstage, be welcher abgestimmt worden ist, ob der Sol dat ein Stimmrecht haben soll, oder in an deren Worten, ob der Soldat, wenn er sici in den Kriegsdienst seines Baterlande, begibt, aufhört ein Bürger oder Menscl zu sein, ist bei uns in diesem Caunty, sl ziemlich ruhig vorübergegangen, und da> Resultat ist, daß durch eine Mehrheit voi N3l Stimmen entschieden wurde, daß de Soldat kein Stimmrecht haben soll !! Es verursacht uns wahrlich Wehmuth diel ankündigen zu müssen, indem dieses Re sultat als ein Schandfleck für alle kom mende Zeiten auf diesem Caunty beruhe« muß. Aber es ist dieser Schandfleck al lein verursacht durch Copperheads, Cir cleritter, und Freunde der Vallandighan Verschwörung—und wir sind auf der an deren Seite stolz, daß wir auch von kei nem einzigen Republikaner wissen, welchei gegen die Rechten der Soldaten gestimmt oder diesen Schandfleck hat über uns brin gen Helsen. Auch können nun alle daten, die wollen, deutlich sehen, wer ih re Freunde, nämlich ob es die Copper heads oder die Union-Republikaner sind Ja laßt sie es im Gedächtniß halten—j> durch die ganze Zeit ihres Lebens —daj Hinover, Salzburg, Saucona, Nieder Milsord, Ober-Milsord, Nieder Macun gie, Ober Macungie, Weisenburg, Lynn Lowhill, Süd - Wheithall, Nord-Wheir hall, und der ste Ward in Allentaun, al le (sopperhead-Distrikte des ganzen Caun kies, Mehryeiten gegen den Soldat u»! dessen R 'chte gegebe» haben. Hmgegei Häven der Iste, 3te und 4le Wr,o u Alle'itiun, C-lasauqu!, Hockenoaqua Eina»s. und alle i) 112» oen Soldaten gege be», I ' ,c>urlge, o ß der Verthei diger der lliuon, -venu e> im de st. ht, um sein Leben für unsere Rech ten mw Freiiieir.n aufzuopfern, nich! zu » Biel) geworden, sondern daß er im m> > Wen ich, 'Bürger und Slimmge be'' ist. Laßs die vraoen Soldaten sichdlec o 'l merken ! Und nun ehe wir schließen, ein Worl an die ehrlichen Demokraten. Den ehr liche» Oeinokraten wurde vorgelogen, das es gestimmt werde, ob der Neger ein Srimmrecht haben sollte oder nicht; das der Minde»jährige durch die Annahme dec 'Amendements ebenfalls ein erhalten würde, und wurden ferner instru irr zu sagen, ~wir gehen für die alte(son stitution, die Waschington selbstgemacht, die ist uns gut genug," u. s. w.—Nur daß sie gelogen in Bezug aus die Farbi bigen und Minderjährigen, dies ist dock sonnenklar, und daß Waschington unser, Staats-Constitution selbst gemacht hat dieölst uns wirklich etwas ganz Neues— und die alte Constitution die wollte auci Niemand verletzen—es wurde ja nur ge stimmt ob ein Amendement dazu gebracht werden sollte oder nicht. Aber auf obig« Weise wurde ein mancher wohlmeinend, Demokrat verleitet gegen das heiligst, der Rechten der Soldaten zu stimmen.— Dieö werden sie auch nun einsehen, wer den dadurch ersehen haben, daß sie, wenr sie sich mit Copperheads und Circlerittei abgeben, welche an einigen Wahlplätzer aus vollem Halse : „ H u rr a h fü, leff. Davis!" geschrieen haben, sick in sehr schlechter Gesellschaft und werden sich auch später von ihnen los sagen, und dann somit für ihre Nachkom men und ihr theueres Baterland handeln. Die Stadt-Aemteriäger haben auch zv gleicher Zeit einen recht niederträchtigen Trick auf die Landleute gespielt, die auch Aemter zu haben wünschen. Sie haben ihnen nämlich befohlen, alles gegen die Soldaten zu thun, das sie thun könnten, —sie selbst aber in der Stadt, oder we nigstes Manche von ihnen, giengen nicht an die Stimmplätze. aus der Ursache, weil sie wußten, daß es unpopulär sei, gegen de» Soldat ,u eleckscheniren—ja das! Niemand der seinem Baterlande ge treu und noch einen Funken von Ehrge fühl hat, dies thun tan». Nu» ist der Gedanke, wenn einer der Landmänner, der dies gethan hat, Anspruch für ein Amt macht, ihm zu sagen : „Ja du hast gegen die Soldaten gestimmt, du kannst nicht erwählt werd.'»"—und somit geht der Stadtma»» auf das Ticket, u»d steckt die Amlsgebühre» in seine eigene Ta- Merkes was wir sagen. Doch dies ist nicht unsere Sache, und daher wollen wir nun den Wablbericht folgen laßen i - Der Ausgang bezüglich auf das kecht vtr Soldat?». Dafür. Dag,gen. I Erst'r Ward, Allentaun, - 140 84 Zvriter Waid, do 113 93 Dritter Ward, do 144 50 Vierler Waid, do 174 50 Fünsirr Ward, do I>4 . Hockendaqua, 113 84 Nord Wveiihall, 143 336 Süd-Wkenhall. 144 275 Salzburg. 112 223 Lowhi», 69 110 Niedre Maciingie, 127 293 llber-Maenngie, 96 269 Emau». 44 35 Waickington, >9l 50 L)kidell"rg, 161 Ober Milford. 70 272 Nieder Milford, 74 216 Hanover, 43 .211 Saucon, 150 307 Lynn, 27 208 Catasauqua, 136 10 Milleretaun, 30 30 Weisenburg, 84 241 2514 3645 2514 Mehrheit gegen die Soldaten 1131 DiF zwei andern Amendements haben etwas weniger Stimmen erhalten doch die Mehrheiten gegen dieselben sind so et wa die nämliche wie gegen das Soldaten- Amendement. Später von anderen Theilen des Staates. Für Gegen. Berks 4.831 6.826 Blair 2.505 223 Erie 3,946 Mehrheit. Misflln 723 " Montgomery 4,331 4,743 Northampton Mehrheit 693 Columbia " 1,921 Montour 865 710 Stadt Reading Es wurden in diesrr Stadt 25 7 Stimmen ab gegeben, und da.' Amendment, welches den Sol dateo da« Stimmrecht giebt, mit einer Mehrheit von 1495 Stimmen angenommen. Folgende» ist das Resultat z WardS i Fiir. Gegen. 1. 193 31 2. 311 24 3. 270 36 4. 255 35 5. 253 79 6. 184 35 7. 236 45 8. 178 67 9. 'l2l 159 Stadt Easton Wirds: ' Für. Gegen. Lecha. 273 15 Buschlill, 226 9 WestWard, 175 19 PottSville Fiir. Gegen. ' Mittel Ward, ' 26l 1 Süd Ward. 233 8 Südost Ward, 78 1 Nordost Ward, 101 8 Nordwest Ward, 236 11 Maut Cbuuk gab 186 Mehrheit für das Sol »aten-Amendemen;. Norristown ging ebenfalls mit 483 dafür. Die Mehrheit zu Gunsten des Wahlrechts der Soldaten in der Ciiy Philadelphia ist 17,303. GOtt erhalte die Union! Die Friedens - Versammlung, oder die Zusammenkunft der Freunde der südlichen Rebellen! Frieden mit den aber Rrieg ge gen die Regierung, ist ihr Motto ! Die so viel besprochene Friedens-Ver sammlung oder der Rebell-Freunden die ses Caunties, welche wie Manche glaub ten, man sich schämen würde abzuhalten, fand am letzten Samstag in dem Markt- Viereck allhier statt, und dieselbe ist, darf man sagen, nur ganz mager ausgefallen, denn hätte man alle Union-Männer weg aezählt, so wären sicher die Freu de des Jeff. Davis und die Friedensheuler, die bereit sind mit den südlichen demokrati schen Dieben und Mörder, welche unsere Söhne, Brüder und Freunde ermordet haben, nicht mehr als zwischen 300 und 400 Mann stark gewesen, ja demokrati sche Diebe und Mörder haben wir gesagt —denn kein einziger nördlicher Union- Mann ist in dem Schlachtfelde gefallen, außer durch Waffen in den Händen, oder unter der Aufsicht von Demokraten. Ja mit diesen Spitzbuben und Landesverrä ther sind unsere nördliche Rebells willig, unter irgend Frieden zu machen, selbst wenn auch dies unsere Nation in der ganzen Welt herabwürdi gen sollte. Wir selbst und alle gute und loyale Bürger wünschen ebenfalls Frie den, aber solch ein Frieden der auf Recht und Gerechtigkeit gegründet ist, welcher unserer Nation Eh e bringt, und welcher unserer Nachkommenschaft Das sichert, was wir selbst genossen haben, ehe die demokratischen Lieders unser Land in die sen heillosen Bürgerkrieg gestürzt haben —ja es ist nur ein Weg Frieden zu machen. Die Rebellen haben sich nämlich zu Ver brecher gemacht, und haben daher Strafe verdienteste es verursacht, daß die Union eine ungeheure Schuldenlast auf dem Halse hat daß wir Tax auf Tax zu bezahlen haben —haben unsere Bürger barbarisch ermordet, u. s. w. Nun wol len diese Friedensheuler Frieden mit die sen Verbrecher machen, dieselbe ungestraft gehen lassen, und es noch dahin bringen, daß wir ihnen helfen sollen ihre Kriegs schuld zu bezahlen. Wäre dies recht ? Nein sicher nicht. Der einziger Weg Frieden zu machen ist der, daß die südli chen Räiiber, Mordbrenner und Mörder ihre Waffen gegen die Regierung nieder legen, und dann ist ja schon Frieden da. Die Versammlung wurde augenschein- ich nicht von den ehrlichen Demokraten zebilligt, denn als die Zeil zur Organisi ?ung herbei kam, sah es sehr dünn aus, und die Bethlehemer Braßbande mußte ?ine lange Zeit in der großen Hitze Musik machen, bis organisirl wurde, und nach aller Musik, schlich sich nur die schon oben genannte Zahl von zwischen 300 und 400 Rebell Freunde herbei —die Uebrigen wa ren ächte Union-Freunde. R. E. Wright, wurde zum Stuhl gerufen und hielt bei der Besitznahme eine kurze Anrede an die Friedensmacher, wor über Alle die ihn sahen und hörten er staunt waren, denn von ihm hatte man doch etwas Besseres erwartet. Die übri gen Sprecher waren John D. Stiles, S a m u e l A. B r i d g c 6 und B. F. Trerler deren sämmtliche Reden wirklich zu bedauern waren, besonders zur Zeit da unser braver Gouvernör 30,00» Mann Milizen aufgerufen hatte und un ser Staat mit einem feindlichen Einfall bedroht war. Ja für den loyalen Bür ger waren alle diese Reden sehr kränkend —aber Jeff. Davis würde sich herzlich darüber gefreut haben, wenn er dieselbe gehört hatte—denn unsere Regierung ist darin mehr beschimpft und beleidigt wor den, als wir dies je in südlichen Reden ge sehen oder gehört haben, und hingegen ist auch nicht ein Wort des Tadels gegen Jeff. Davis und die südlichen Rebellen Ivon deren Lippen gefallen. Einer der Redner machte den Ausdruck, sie, die Frie densmacher, sollten sich den Taxen un dder Regierung nicht unterwerfen, und wenn es dazu käme, daß die Todten (hier hob er eine Hand etwa mannshoch auf) so hoch, nämlich als seine Hand, zu liegen kom men würden. Kann man diesen Redner einen loyalen Mann nennen ? sicher nicht. Ferner drückte sich einer der Redner aus, daß es den Rebells nicht zu verdenken sei, daß sie Chambersburg niedergebrannt hät ten, sie hätten Ursache dazu gehabt.— Jsts nun möglich ? Kann man auf diesen Redner als einen Mann von menschlichem Gefühle, und Verstand und als ein guter loyaler Bürger Hinblicken? Nein in der That nicht. Und so meinte auch einer der Redner, bezüglich auf die Invasion und den Truppen-Aufruf deS Gouv. Curtin, es sei nicht der Mühe werth den Stall zu verschließen wenn das Pferd gestohlen sei —damit wollte er etwa so viel sagen, daß Niemand gehen sollte, und somit ist dem Anwerben von Union - Truppen Hem mung geschehen— darf man dieS loyal nen nen? Wenn so, so möchten wir wissen was disloyal ist. Ferner sagte einer der Redner wir hätten der Regierung schon 300 Millionen Thaler Geld und 20 0 Millionen Soldaten geliefert. Ein furchtbarer Schnitzer dies den» unsere ganze Bevölkerung ist nicht «ber 30 Mil lionen, und wie können wir daL 0 0 Mil lionen Soldaten geliefert haben. —Ein jeder kleiner Schulknabe weiß, daß dies ein ungeheuerer Bocksprung war. Wei ter machte auch einer der Redner die Be merkung, daß keine Gewalt auf der Erde und über der Erde sei, die ein Recht habe, sich mit den lokal Institutio nen (die Sclaverer meinend) der verschie denen Staaten zu befassen Jsts nun möglich? Muß man ihn nicht als einen Ungläubigen niedersetzen? Hat er nicht hierdurch die Gerechtigkeit und Allmacht Gottes, und Gott selbst, verleugnet? Ganz unbestreitbar hat er. Aber nichts weiter in Bezug auf die Rede». Daß diese Friedens-Versammlung be virkt hat, das Rekrutiren gerade vor dem Oraft und zur Zeit der Invasion zu hem nen. ist eine Thatsache der nicht wider- isrochen werden kann daß sie aber der Copperhead und Circle - Ritter Parthei gleichfalls viel Schaden gebracht hat, kann sicher auch nicht geleugnet werden, denn wir haben selbst ehrliche Demokraten sa gen hören, und sind von andern berichtet worden, daß wieder Andere Demokraten ebenfalls gesagt haben, daß sie sich in der That schämten mit dieser Friedens-Ver sammlung ; daß solche Versammlungen berechnet seien der Union - Sache viel Schaden zubringen; und daß sie daher durchaus nichts mehr mit der Copperhead- und Eircle-Ritter Parthei zu thun haben wollten. Dies ist recht, und nur dadurch, diß sich das loyale Volk gänzlich von Jeff. Davis' Freunden lossagt, können wir zum Frieden gelangen, den Krieg be endigen, die Union wiederherstellen—und den Segen von oben erwarten, so wie ver sichert fühlen, daß »VZOtt die Union erhalten wirb!" Farbige vom Suden. Bei einer Versammlung der Eommißi oners von Lecha Eaunty, wurden Samu el D. Lehr, von Allentaun, u. Willough by Fogel, von Fogelsville, als Commßio ners ernannt, und sollen ihr Hauptquar tier zu F)ilton Head aufschlagen, um in den Rebellen staaten Süd - Carolina und Florida Schwarze anzuwerben, für die verschiedenen Boroughs und TaunschipS deS Eauntys, als die Distrikte verlangen und das Geld dafür zusammen bringen mögen.—Wir wünschen ihnen glücklichen Erfolg, möchten aber nicht rathen, sich zu weit in das Niggerlande hinein zu bege ben, denn sollten die Rebellen einen,, D emokraten" erwischen, der ihnen die Nig gers wegführt so könnte es ihm schlecht ergehen. Herrlicher Regen. Nach einer anhaltender Trockniß und ungewöhnlicher Hitze von länger als zwei Wochen, hat sich am letzten Dienstag der Himmel einmal wieder über uns erbarmt und einen durchweichenden Regen zuge schickt. Die Feld- und Gartengewächse stehen nun wieder frisch belebt vor uns, und geben die Hoffnung eineS zufrieden stellenden Ertrags bringen zu wollen. — Auch in der ganzen Umgegend haben schwere Regengüsse zu derzeit daö Erd reich mit frisch belebender Saft gestärkt und dadurch der Pflanzenwelt neuen Trieb zu ihrer endlichen Vollkommenheit gege ben. L-eit dem ist auch die Luft nicht mehr ganz so schwül und lästig. Hoffentlich bleibt dieser >egenSreiche Regen nicht oh ne gehörigen Einfluß auf die jetzigen un vernünftigen hohen Preise der Zebensmit» teln. Das Wetter »--wieder sehr warm. Der »ußtag. Am letzten Donnerstag wurde der vom Präsidenten bestimmte Bußtag in Allen taun ziemlich allgemein gefeiert und die meisten Geschäftsplätze waren geschlossen. In allen Kirchen fand Gottesdienst statt, in welchen dem Zeitpunkte angemessene Predigten gehalten, und so wurde dieser Tag ruhig und still zurückgelegt. Wäh rend des AbendS entstand ein Feuerlärm, der unsere immer wackere Feuermänner in einem Nu aufdie Beinen gebracht hat te, da sie aber keins zu löschen fanden, war auch natürlich feins ausgebrochen. Dir hochverrätherisire Verschwörung im Aordmlicn. Ueber die neuerdings entdeckte Ver schwörung berichten die St. Louiser Blät ter noch folgeudeö Nähere: Der geheime Orden. Der geheime Orden wird in verschiede nen Lokalitäten oder Staaten mit ver schiedenen Namen belegt und wird unte, ihren Mitgliedern mit den Anfangsbuch staben V. A, bezeichnet.. Sein vollei Zweck ist, die Administration der Gener al - Regierung in der Führung des Krie ges zu hindern und die Regierung umzu stürzen, wenn dies nöthig ist, um den Orden die Herrschaft zu sichern. Er gibi aber in verschiedenen Staaten verschiede ne Zwecke an, so proklamirt er zum Bei spiel in Neuyork, Pennsylvanien und an deren Staaten eine Kriegspolitik, wäh rend er in Ohio und anderen westliche« Staaten für den Frieden ist ; im östliche, Theile der Union verlangt er die Wieder Herstellung der „Constitution, wie sie ist und die Union, wie sie war," im Weste,, dagegen ist seine geständliche Politik die Errichtung einer Nordwestlichen Conföd eration. Kein Princip und Eid. DaS Grundprincip des OrdenS ist, daß die gewählten Beamten unserer Regie rung die Macht usurchrt haben, und er erklärt eS nicht nur für ein Recht, sondern für eine Pflicht, sie mit Gewalt zu ver treiben. DieS heißt nichts Anderes, als Abraham Lincoln ist ein Usurpator, und eS ist nicht blos ein Recht, sondern Pflicht ihn aus dem Weißen Hause zu vertrei ben. ES wird behauptet und in dem Eid erklärt, daß solcher Widerstand gegen dic jetzigen Funktionäre der Regierung nicht Revolution, sondern einzig die Behaup tung des Rechtes sei. Das Programm. Das Programm, über das man sich bei dem „Supreme Council" in Windsor, Canada, vergangenen April endigte, wa, nach den Verhandlungen verschiedener Lo gen, die man gesammelt hat, Folgendes : Vallandigham kündigte bei dieser Ver sammlung seinen festen Entschluß an, si'ck seine Wahl zu sichern und seinen alter Congreß-Distrikt in Ohio bei der demo 'kratischen National-Convention, damali für den 4. Juli nach Chicago berufen, zr vertreten. Von diesem Entschlüsse aus' gehend, beschlossen die Verschwörer, daß er nach Chicago gehen sollte nalen» »oleir». Indem er dort eine Rede halten sollte, worin er die Lehren des Ordens procla mirte —in anderen Worten die jetzige Ver waltung der Regierung für eine usurpir te Macht erklärte, welche zu vertreiben das Volk nicht allein das Recht, sondern auch die Pflicht habe—und wenn noth wendig selbst durch Gewalt—so galt es in der That, eine Rebellion in den freien Staaten einzuleiten, in denen er durch den Orden unterstützt und geschützt werden sollte. Die Groß - Commandeure der verschie denen Staaten sollten seder mit einer gut bewaffneten und eingeübten Bande Leibwache dort sein, versam melt, ein Armee-Corps bilden sollten, um Vallandigham zu vertheidigen und jeder Einmischung mit Waffengewalt zu >vi verstehen. Dieser Schritt, so glaubt man, würde das Volk jedes freien Staa tes in einen bewaffneten Streit unter ein ander stürzen, und es sollte das Signa für die Mitglieder des Ordens sein, sicl in allen Staaten zum offenen Widerstanl gegen die gesetzlichen Behörden zu verei nigen. Die einexercirten Banden, welche au solche Weise gesammelt werden würden sollten paarweise oder in SquadS dorrhii gehen, um keinen Verdacht in den Orrei zu erregen, von denen sie kamen. Die Ungläubigen mögen diesen Be richt, wenn sie die Erscheinung von Val landigham in Ohio vor der zur Nation al - Convention in Chicago festgesetzte, Zeit inErwägungziehen, als eine» selbst verständlichen Beweis seiner Unzuverläs sigkeit betrachten; aber trotzdem braucht« nur der wahre Stand der ganzen Angele genheit bekannt zu sein, um die Wahrhei! zu beweisen. Herr» Vallandigham'6 plötzliche Rück kehr nach Ohio erklärt sich vollständig durch die Thatsache, daß er nahe darcn war. als Delegat für die Chicago Con vkntion geschlagen zu werden. Ein große, Theil feiner Freunde schrak zurück, eine. Schritt zu thun, von den, sie fürchteten daß er ihn unv sie ruiniren würde und si. widerstanden daher mit aller ihrer Mach und Kraft seiner Wahl zu jener Conven tion. Er war vollständig überzeugt, das nichts als sein persönliches Erscheinen ir der Convention am Tage ihres Znsani mentretens ihn vor einer Niederlage be wahren könne, so daß er beschloß, dahir zu eilen. Er erschien in Hamilton gerad, bevor die Convention zur Delegatenwahl schritt, hielt seine Rede und das Resiiltal war seine einstimmige Wahl. Dies isi der wahre Grund seiner Rückkehr, de, weder von ihm noch seinen Freunden ge läugnet werden kann. Wie schon berichtet, sollte die Unter drückung von Vallandigham 6 Programm in Chicago zu einem allgemeinen Bürger krieg in allen freien Staaten führen.-- Mitglieder des Ordens sollten sich erhe ben, Civil- und Militärbehörden, wie z. B' Gouverneure, Armee-Commandeure, Departements-Commandeure, und Com mandeure von Distrikten, Posten, Forts u. s. w. tödten oder zu Gefangenen ma chen ; die Arsenale, Waffen, Staatski genthum wegnehmen, die Regierung stür zen »nd die Revolution proklamiren. Was werden dit Folgen sein wenn die Neliellion s,cgl ? Alle ehrlichen Leute, welche Verstand : haben, wissen daß die Rebellen den jetzi zen Krieg ohne gev.ügende Ursache begon- - nen haben—daß sie unsere Regierung da >u gezwungen haben, sich mit Waffenge walt zu vertheidigen. McClellan selbst hat dieses in seiner Westpoint Rede ein- ' gestanden. Die meisten religiösen Kör perschafte». welche sich innerhalb d?r letz- ten drei Jahren versammelt haben —Sy- noden der Lutherischen, Reformirten und andern Gemeinschaften Prediger, wel- < che keine Politiker uno keine Aemtersucher sind, haben dieses erklärt. Das große Elend, die ungeheure» Ko sten, die Verwüstungen, die Opfer an Menschenleben und Eigenthum, der Jam mer und das Weheklagen, die Schaaken von Grippel, die unzählbaren Wittwen und Waisen, die darauf folgte,,—das sind Dinge, die ein jedes Kind weiß und die jeder Menschenfreund von Herzen bedau ert. Hätten aber die Rebellen und ihre Freunde gethan, was die Unionleute im mer gethan haben sich der Mehrheit friedlich unterworfen —so hätten wir die ses Unglück nicht erhalten; alle dieser Jammer und dieses Elend wäre verhütet worden. Auf den Rebellen und ihren Helfern ruhet daher die Verantwortlich keit dieses unaussprechlichen Elendes. Die Freunde der Rebellen sagen, daß die Regierung nur fechte für die Neget. Ob dieses wahr ist, werden wir sehen, wenn wir die Folgen betrachten, welche sicherlich kommen werden, wenn die Rebel lion siegt. Siegt die Rebellion, so muß unsere Regierung fallen; dann werden wir entweder sämmtlich unter die Herr schaft der Rebellen kommen, oder die nördlichen Staaten werden in Stücke zer fallen, und Anarchie, Verwirrung, Ge- ' fetzlosigkeit »nd allgemeine Unordnung wird folgen. Es wäre schwer vorauszu sagen, welches von diesen beiden Fällen am schlimmsten wäre für uns. Kommen wir unter die Herrschaft der Rebellen, so werden wir sicherlich alle arm. Die Rei chen werden arm und die Armen noch är mer. Sklaverei würde überall anerkannt und eingeführt, und mit einer despoti schen Gewalt aufrecht erhalten werden.— Freiheit würde nur no.h darin bestehen, sich den Tyrannen mit Geduld zu unter werfen, verarmt und unterdrückt zu leben, oder unter den Händen von Tyrannen zu sterben. Die Schulden unserer Regie rung würden unbezahlt bleiben und unser Eigenthum würde verwendet werden, um die Schulden der Rebellen zu bezahlen. — Dieses würde sicherlich unser Zustand werden, wenn die Rebellion siegt und un sere Regierung fällt. Dieses würde der Zustand der Weißen sein un Norden. — Von den Negern und Mulatten ist es kaum der Mühe werth zu reden; diese würden ungefähr bleiben wie sie immer waren—sie würden wenig verlieren, weil sie nichtö zu verlieren haben. Wenn un sere Regierung sich nun bemüht ein sol ches Unglück zu verhüten wenn sie sich bemüht unsere Freiheit und unser Eigen thum zu bewahren gegen Tyrannei und gegen Zerstörung ist daö für die Neger gestritten ? Mir meinen niHt, sondern eS ist für uns, für die Weißen gearbeitet. Wenn aber ein Neger helft unsere Regie rung zu vertheidigen, wenn er sein Leben aufs Spiel setzt, um unsere eigene Frei heit und unser Eigenthum zu beschützen, so fechtet der Neger mehr für uns als für sich selbst. Manche Freunde der Rebellen scheinen zu glauben, es würde ihnen nicht so schlecht gehen, wenn die Rebellion über uns siege —sie machen sich Hoffnung, sie würden verschont werden von ihren südlichen Brü dern und nur die Unionleute würden un terdrückt werden. Dieses ist ein großer Wahnsinn. Leute, die von Anfang Re bellen waren —die für die Rebellion ge fochten und alles dafür aufgeopfert ha ben, werden durch die Rebellen Herrschaft unterdrückt und besonders ihre arme Classe ist nicht viel besser ab als die Ne ger, und wie können die bethörten Cirkel ritter des Nordens erwarten, daß es ih nen besser gehen winde, wenn sie doch nichts aufzuweisen haben, das sie für ihre südlichen Freunde gethan haben, als ge heimen Versammlungen beigewohnt und gegen unsere Regierung geschimpft?— Einige Lieders der Eirkclritter, vielleicht einer aus Tausend, mögte von den Rebel len in «chutz genominen werden, ein Amt unter ihnen bekommen und gut ausma chen; aber das gemeine Volk aller Par theie» würde auf die niederste Stufe der Bedrückung hinabgestürzt werden, und besonders die arbeitende Classe würde zu den Neger» hinuntergestürzt werden, so wie dieselbe in den Sklaven-Staaten im mer war. Gatte» m o r d. Die Fra» des in Mahoning Caunty, Ohio, wohnenden Edward Edwards starb in der letzten Woche in Folge von Verle tzungen, die sie von der Hand ihres Man nes erhalten hatte. Beide waren auf ei nen, Pic Nie gewesen, wo es zwischen ih nen zum Streite gekommen war, während dessen die Frau 3 Mal mit einem Steine nach ihrem Manne warf. Dieser hob ei-! nen der Steine auf und schleuderte ihn nach der Frau, die er an den Vorderkvpf! traf. Nach wenigen Tagen starb sie an ! den erhaltenen Verletzungen. , Edwards wurde sofort verhaftet, von! den Behörden jedoch negen eine Bürg schaft voirHW» entlassen, da sieden Fall ! für einsacken Assault und Battery ansa-! h-n. Tödtlichea Unglück! Herr Wm. H. Atwood, der die neue über die Delaware bei Easton zu bauende Brücke für die Morris und Essex Eisen bahn unter Eontrakt hatte, kam vorletzten Samstag aufdie folgende Weise um sein Lebe»: Er beaufsichtigte die Weghebung! von schweren Steinen, die für den Bau! Der Pfeiler bestimmt sind, als etwas an ver Hebemaschine in Unoidnung gerieth, wodurch ein schwerer Stein, welcher halb wegs aufgewunden war, gegen H.rrn At-! wood geschleudert wurde und diesen in ki llen 75» Fuß tiefen Abgrund hinabstürzte, seittsn augenblicklichen Tod verursachend. Wichtig für alle Arbeiter In ähnlicher Weise, wie seit längerer Zeit die Arbeiter-Associationen überall ge bildet sind, ist es jetzt Im Werke, eine all gemeine und vollständig verzweigte Asso ciation der Arbeitgeber in'S Leben zu ru fen, welche über die ganzen Wer. Staaten verbreitet werden soll. Associationen der einzelnen Gewerbe und Geschäftszweige sollen die Unterabtheilungen bilden u. s. w. Diese Associationen solle» die Max< imum-Preise für Lohn, sowie die Mini mum - Preise für Fabrikate und Waaren feststellen. In dem Circular heißt es, daß die Arbeitgeber, Fabrikbesitzer u. f. w. sich zu diesem Schritte genöthigt sehen, um den Forderungen der Arbeiter Unio nen, wo die Erfüllung derselben unmög lich ist oder die Geschäfte ruiniren würde, entgegentrete» zu können. Es werden einige solche Fälle angeführt, z. 8., daß cS unmöglich sei, Kontrakte für eine be stimmte Zeit und zu vorher bestimmter Preisen zu übernehmen, wenn der Eon traktor jeden Augenblick der Gefahr aus gesetzt ist, die Arbeit i» Folge eines Aus standes unterbrechen, oder die Preise füi Arbeitslohn in solcher Weise erhöhen zr müssen, dast er den Contrakt nur nm Verlust ausführen könnte. Es wird fer ner besonders hervorgehoben, daß der Ar beitgeber jetzt gezwungen wird, dem trä gen oder nachlässigen Arbeiter ebensovie Lohn zu bezahlen, wie dem fleißige» unt geschickten, und daß eS ihm nicht einmal freisteht, jenen zu entlassen, da in solchen Falle mit einer allgemeinen Arbeits-Ein stellung gedroht würde. , Die Associatioi stellt den Grundsatz auf, daß jedem Ar beiter der verdiente Lohn zu Theil werde« solle ui.d müsse, daß aber ein auf Billig keit und vernünftigen GeschäftSverhält nissen beruhender Wechselverkehr zwische, Arbeitern und Arbeitgebern bestehen müs se. ES ließ sich daß ein lolche Union der Arbeitgeber in s Lebei g'erlifen werden würde; doch steht zu Hof f?n. daß das gemeinsame Interesse beide! Theile von beiden Seiten zur Hauptricht schnür genommen werden wird. Jede, feindselige von der einen ode der andern Seite würde beiden Theile« nur zum Nachtheile gereichen können. sPhil. F. Presse. TVarnung für zän?isci,e Eheleute. In der Court of Quarter Sessions voi Philadelphia, kam neulich ein Fall zu Verhandlung, der Manchem zur War nnng dienen mag. Eine Frau hatte mi ihrem Manne Krakehl gehabt und wi " dies oft zu gehen pflegt, drohte die Fra> ' mit Davonlaufen. Der Mann nahn ' die Sache kühl und sagte: ~Geh' wohi> du willst und ich laufe dir n ich t nach/ Darüber erbost, lief die Frau aus der ehelichen Hause und verklagte ihren Man > hintendreiri um Versorgung. Richter Al lison wies sedoch die Klage zurück, inden ' er entschied, daß die Frau gebunden sc bei ihrem Ehemann zu bleiben. Wem Sie Frau dies nicht thut, sondern von ihn fortläuft, ist der Mann nicht verpflichte ' für ihren Unterhalt zu sorgen solange si ' das eheliche HauS meidet. Nur dann ' wenn oie Frau nachweisen kann, daß si von ihre». Manne gewaltsam auö den " Hause hinausgejagt worden, kann sie kla gend gegen ihn auftreten. Der Richtei verlas der Klägerin gehörig die Levitei und wieS darauf hin. daß alle derartig' Klagen aus derlüderli.i'en Art und Wei se entstehen, wie oft die Ehen geschlossei ' werden. Vor der Heirath stellen sich bei de Theile so lebenswürdig wie die Engel und kaum ist die Hochzeit vorbei, so if oer Teufel in allen Ecken los. Wem Pack sich nicht vertragen kann, soll sichPacl auch nicht beklagen. So ähnlich lautete die Ansicht des Richters und Viele denke, gewiß ebenso. Aampf mit einen, Haifisch. Der Steuermann des Liverpooler Schif fes ~Black Seneca" muß einen Helden charakter liaben, wenn es wahr ist, wai man aus Macao über ihn meldet; unt wenn er überhaupt einen englische» Thier name» führen muß, dann ivürde die Be zeichnung Lio» sich besser für ihn eigne», als sein Name Lamb. Es wird berich tet: Einige zu einem Kriegsschiff gehörige Knaben badeten sich in der >iree,' als auf einmal ein fünfzehn Fuß langer Haifisch auS dem Tiefen aufrauchte, und träge ge gen die beiden Knaben herangeschwom men kam. Der Sleuerman Lamb hatte dieö kaun, bemerkt, als er ein langes Mes ser ergriff und sich in die See stürtzte.— Der Haifisch wandte sich von den Knaben ab, um dem neuen Ankömmling entgegen zu schwimmen. Der unerschrockene Mann rauchte unter den Bauch des Ungeli, uers und versetzte demselben mehrere Messerstiche, so das die See um das Ungethüm herum blutge färbt war. Unterdessen waren die Boot herabgelassen und bemannt worden, und bald gab eine von sicherer Hand gewor fene Harpune dem Thiereden Rest, das die jubelnden Matrosen nachher an das Land zogen. Diese That kann sich mit den fabelhafte» Abentheuer» der Helden von Ariost's rasendem Roland messen. Schafzucht in 'Wisconsin. Der in Fond du Lac erscheinende ~Rei publican" veranschlagt die Quantität Wolle, welche in dieser Saison im dorti gen Caunty veikauftworden ist, auf 125,- ! 00» Pfund. Dieselbe brachte durchschnitt lich 70 Cents per Pfund, was die Sum l me von H 87.500 ausmacht, die in die Ta j schen der donigen Bauern geflossen ist. ! In Rock Caunt» gewann der Bauer! , Samuel Wart im letzten Jahre von sei nen >lOB Schafen 183« Pfund Wlle, die er auf dem Markt von Jancsville für 8V j Cents das Pfund verkaufte, was ihm das ! schöne Sümmchen von 81,468,80 ein- brachte. tLin faiserlicker Kommissär auf de», IVege nach RichmonV. Waschin g t o n, 2. August. Es geht über die Ankunft eines Commissärs in Havana, der von Meriko l nach Richmoiid unterwegs sein soll. Er soll vom Kaiser Maxamilian dort hin geschickt werden, aber der besondere! Zweck seiner Ssndung ist nicht bekannt. " Regen. Urockntß. Ernte Der Pittsburg Courier vom 29. Juli sagt über den Stand des Wettere'- Kol gendes : De r R ege n, der lang ersehnte, hat sich endlich eingestellt, und zwar ein herr licher, prächtiger Landrege», welcher der fast vertrockneten Vegetation neueS Leben einflößen wird, und für das Land Mil lionen von Thaler werth ist. Nochkommt derselbe nicht zu spät, um uns zu einer guten Welschkorn-, Kartoffel- und Kraut ernte zu berechtigen, und allen jenen Wu cherseelen das Spiel zu verderben, die sich schon darauf freuten, den Consumenten achtzehn Thaler für das Faß Mehl, drei Thaler und darüber für das Büschel Kar toffeln und zwanzig CentS für den Kraut kopf berechnen zu können. Trotzdem auf dem Weltmarkte Neuyork das Mehl be reits vor länger als einer Woche um einen Thaler per Faß im Preise gefallen, blie ben unsere hiesigen Großhändler in dem Artikel mit Lederzähigkeit auf den erhöh ten Preisen in der Voraussetzung hängen, daß die Dürre anhalten und sie dann für ihre billig erkauften Vorräthe Wucher preise fordern könnten. Der Regen wird diese und ähnliche Spekulanten auf des Volkes Beutel hoffentlich mürbe machen. A n h a l t e n d e D ü r r e.—Der in Huntingdon erscheinende,,A merica n" schreibt: In Folge der merkwürdig langen an haltenden Trockenheit wird die Hafer ernte in dieser Gegend unseres Staates wohl fehlschlagen, und auch am Welsch korn macht sich der Mangel an Regen be reits recht bemerklich. ES sind nun fast schon zwei Monate her, seit wir den letz ten guten Regen hatten, und noch immer ist der Himmel hell und klar. Mit den Gärten ist es ohnedem vorbei. Die in Butler herauskommende „Uni on" schreibt : Seit wenigstens sechs Wochen hatten wir hier herum keinen Regen von nur ei niger Bedeutung mehr, und in Folge da von leidet die Vegetation sehr. Die Vieh waiden sind fast ganz vertrocknet, und die Haferfelder fangen an, beträchtlich zu leiden. Feldfrüchte. —Aus Erie Caunty schreibt die zu Erie erscheinende „ Dis patch" folgendes : Das bisherige Resultat zeigt, daß die Ernte in diesem Caunty nicht einmal ei ne Durchschnittsernte sein wird. Gerste ist klein und verschrumpft, und wird nicht mehr als 15, Büschel per Acker abwerfen. Auch der Waizen ist lange nicht von der gewöhnlich hier produzirten Qualität. — Kartoffeln leiden sehr durch Mangel an Feuchtigkeit ; die wenigen Regen, die wir , hatten, sind nicht tief genug eingedrun > gen, um ihnen etwaözu nützen. Auchan vere Feldfrüchte sind was Qualität und Quantität anbetrifft, »och weit zurück. Besser scheint es in Dauphin Caunty auszusehen. Der Harrisburg Telegraph schreibt m Bezug darauf : Der Waizen in dieser Nachbarschaft ist alle eingeerntet, und hat einen sehr guten Erlräg geliefert. Wir hörten nicht einen eiiizigcn Bauer darüber klag,». Hafer ist auch gut. Welschkorn und Kartoffeln stehen gut, brauchen aber setzt Regen.— Es wird hier herum genug zum Essen ge ben, und man könnte die Sachen auch bil lig haben, wenn unser Volk nur erst eini ge wenige Spekulanten aufknüpfen woll te.—(Na. was nicht ist, kann noch wer den, Mister Telegraph. Auch die stärk ste Saite bricht, wenn man sie allzu stark anspannt.) Heuernte. Die Heuernte in Cum - beUand Caunty soll in diesem Jahre im mense gewesen, und das Heu selbst von der besten Qualität sein. Dortige Bau ern sagen, sie erinnerten sich nicht wohl eines JahreS, in welchem sie mehr und schöneres Heu geerntet hätten. Wie dorr, war eS wohl auch anderöwo. Aber wenn auch Heu und Lebensmittel Fuderweise vom Himmel he »abregneten, sie würden am Ende doch theuer bleiben, weil—nun ja, weil die Leute selbst es einmal nicht anders haben wollen, und einer dem an der» immer im Preise zn überbieten be strebt. Mormonen. Eine andere große Schaar von Mormo nen - Einwanderern, etwa W» Köpfe stark, ist dieser Tage von (Chicago in Quincy angekommen. Ihr Führer ist der Mormonen - Aelteste I. N. Kay.— Die ganze Schaar hat auf der Reise von England, daß sie am 2ten Juni verließen, It> Personen durch den Ted verloren, die der Zuwachs der Kinder nicht ganz ersetzen konnte, da er nur 4 Köpfe betrug. Mehr werden jedoch erwartet. Die neuen Ankömmlinge repräscntiren sehr verschiedene Nationalitäten. Die Engländer bilden etwa 2 Drittel davon. Sit übrigen sind Deutsche, Holländer, Franzosen, Schweizer und Dänen. Ihr .'luösehen zeugt von Gesundheit, fröh licher Stimmung und guter Disciplin.— Sie gehen sammt und sonders nach Utah und haben nur aus Besorgniß wegen der Guerilla-Züge in Nordmissouri einen kurzen Halt in Quincy gemacht. "lm IValde verirrt. Am vorletzten Samstag ging der Sohn eines Bauers in Somersett Cauntv mit einem Eimer nachdem benachbarten Wald gebirge, um Beeren zu suchen. Als er Abends nicht nach Hause kam, gerielhen seine Eltern in Angst, und stellten am an dern Tage mit einigen zwanzig ihrer Nachbar» eine Nachforschung im Walde an, ohne jedoch die geringste von dem Verlorenen entdecken zu können. Die Nachricht verbreitete sich weiter und am nächsten Tage schon durchstreiften zwi schen 2 und 30(1 das Gebirge nach allen Richtungen, ohne jedoch glücklicher zu sein als die ersten. Seitdem wurde die Nach forschung täglich fortgesetzt, bis jetzt aber immer »och vergebens. Die suchenden Männer zündeten in der Nacht Feuer im Walde an, um wo möglich, des Verirrten Aufmerksamkeit darauf zu lenken, und zu letzt wollte eS auch noch das Unglück, daß dadurch der Wald selbst in Brand gerieth, so daß bei Abgang der Nachricht vor etli chen Tagen das ganz Waldgebirge in tick ten Flammen stand.