Lecha Caunty Patriot. Z Alle««»»», Pa., 12. Juli, 1864. „ ° r. Z »«'g-nbü». 5 »nd TW«".»«., 1 Alex. Miller, »«liiift-Sdiwr. «Line Special - Ivakl Die S p e c i a ! - W a h l für die Annahme oder Verwerfung der Amend ments zur Constitution des Staate« findet statt am Erst«» Dienstag tm August Das erste Amendment verfügt, daß «lle Soldaten, die sich bei einer Wabl im aktive» Militär-Dienste befin den, da» Stimmrecht haben sollen. Wegen d»» «bitgen »«eudwent« flehe tte Sei te dieser Zeitung. Pit A»st»ft de« Vouvtraörs. Au« den heutigen Berichten und Prok lamationen deSGouvernörö, in dieser Zei tung, wird der Leser ersehen, daß eine südliche Räuberbande abermals eine In vasion in Pennsylvanien machen will und bereits in unsern Nachbarstaat Mary land eingedrungen sei, mit der Absicht zu plünd»rn, rauben, sengen und morden, Anbetracht dieser Zachlage, erließ der Gouvernör einen Aufruf an die patrioti schen Bürger um sich »ur Vertheidigung de« Staate« sofort »u sammeln. Wir können uns Heuer nicht auf die Armee der Potomac verlassen, die un» im vorigen Jahre zu H»t'. kam, und d,n Feind hat schlag«« HNO«—und ivas wär, auö unS und Tißenlhnm geworden, wenn unS dies mißglückt väre. Ader indem di, Potomae-Ärmee unS nun einmal nicht in diesem krittifchen Zeitpunkt, zu Hülfe komm,» rasn, so müssen wirunSaufun f,re eigen? Wüstkn. Qir gtstchen, die R,dell,n ha ben sich ein.' Z?it gewählt zu ihrer Znva-1 sion, di? für sie nicht besser auSgesuctl hälte werden können. Unsere Landleut«- befinden sich augenbliSlich mitten in eine» schwtren Trnt,. und dies, auf tinmal im Stichc zu lassen, ohn, für d,r,n Einheim sung gesorgt zu haben, würd, k,in ver nünftiger Mensch rnhtfertigen.—Auf die Städler wird in di,f?m Falle wohl die schw,rste Ltrde fallen—di, ohnedem be reits große Opfer gebracht haben —ihren heiligen Bode» und Eigenthum gegen ei ne Horde hrrzlofer Plünderer zu verthei digen. Zu denjenigen daher die mög ucher Aeife gehen können—mag ,s ein Landmann und Städter sein—sagen wir, entschließ Such und folget dem Rufe eu r,S in der Stund, der Ge fahr Hier folg,« die Aufruf, welche unsere Bemerkungen hervorgerufen haben, die i?ir einer kriegttauguchen Mannschaft zur Vrüfung vorlegen. u» l2,(X10 Ma»» Mili)t» i» Atansytoaiir». Proklamation von Gouv. Eurtin. Da der Präsident der Ver. Staaten heute ein, Anforderung für 12.000 Mann Milizen an den Staat Pennsylvanien stellte, die »lS freiwillige Infanterie zu Waschington und Umgegend auf 100 Ta ge dienen soll, wenn nicht früher entlas sen : So erlasse ich. A n d r. G. C u r t i n. GouvernördeS besagten Scaateö, deshalb diese Proklamation und fordere die Frei männer der Pennsylvania Miliz auf, prompt einzutreten wie sie dak früher ge than, um daS Aufgebot für diesen wich tigen Dienst auszufüllen. ES ist offen bar, daß die Feinde unserer Regierung unS in ihrer Verzweiflung mit einer be waffneten Macht bedrohen, in der Hoff nung, daß die Armee Grant'S von Rich mono fortgezogen werde, und ich fordere I die Bürger die waffenfähig sind auf, un verzüglich zur Hülfe unserer heldenmü thi.,en Brüder in der großen Potomac- Armee einzustehen. Ha rri « burg. 5. Jull l3St. Auf Befehl des Gou»ernSr«. tklt Slifer, Staatssekretär. No«d ein, Proklamation deS Go»i vernörs Noch Mann Milizen ausge rufen. s 4,0 0 0 im Ganzen. EA steht setzt fest, daß eine starke Re beAenmacht von Richmond detachirt wur de und gegen Norden vorrückt. Ein so großer Theil unserer Armee ist an ent fernten Punkten, daß e« nothig wird, so fort eine hinlängliche Truppenmacht auf zubieten, um sie zurückzutreiben. Sie ha ben bereitt die Grenzen deS Staats über schritten. Ihr ward früher stets bereit.den, Ruf des Baterlandes zu folgen. Ihr werdet nicht weniger bereit sein, wenn Euer Haus und Heerd gegen elende Horden von Plün derern vertheidigt werden muß. Ich bin vom Präsidenten der Ver. St. ermächtigt» l».000 Freiwillig, aufzubie ten, anstet' Venen, welche ich j» meiner gest. sig»A Pntkck«tloa «Afdot. V« a»f Ivo T'ge in Pennsylvanien, Maryland und Waschington und Umgegend zu dienen. Ich rufe die Freimänner Pennsylvani enS auf, sich zu der nöthigen Anstrengung > zu erheben und sofort herauszukommen. um die Invasion von ihrem Grund und Boden zu vertreiben. . Ich beziehe mich auf die General-Or der vom Hauptquartier der Pennsylvania Miliz Nlo. 50 vom Sten Juli IBS4. wel che mit der Proklamation für die Einzel l, iren c.s ÄrrangementS erschien. Ib. i suche die guten und loyalen Män ne, des Staates und namentlich die Ve teranen-Soldaten im Staate sich der Er eignisse würdig zu zeigt". , Seine Söhne haben auf manchem blu tige'' Schlachtfeld sich einen Ruhm ihrer kriegerischen Tugenden verschasst, dessen sie jetzt sich nicht verlustig machen werden, no dieser Ruhm und die Sicherheit von Haus und Familie auf dem Spiel steht. Harriedurg.K Juli 186 t. Auf Befehl de« GovvrrnSe«, tLli Slifer. Staatssekretär. Allentaun representirt. Bei dem neulichen S„ - G,fecht, zwi schen dem Union-Schiff,K,arsarge.' und dem Rebellenschiff „Alabama," welch, S so glorreich für unser, Flagge ausfiel, und bei welchem die Alabama versunk,n wurde, war Allentaun wieder, und auch ' auf d,r r,cht,n Seit, representirt, und zwar in der Person deS E d w. F r a n zisWilt. Sohn deS Hrn. Abraham > Wilt, welcher sich schon 9 Jahr, auf dem . See befindet. Hr. Wilt machte das gan ze Treffen mit, und kam glücklicher Wei se unbeschädigt davon. Wahrlich wir glauben, Allentaun war noch in allen be deutenden Treffen mit dieser höllischen ' Rebellion, representirt. DieS spricht wohl ° für unsere Stadt. Partbet getst ein Abgott. Jeder Tag überzeugt unS mehr und mehr von der Schädlichkeit deö Parthei geistes. Wenn wir die Beispiele des ver rückten Partheigeistes betrachten, welche täglich unter unsere eigene Beobachtung kommen, so wundert eS uns nicht, daß das Land sich in einem Bürgerkrieg befindet, der alles was zur Wohlfahrt eines Landes dienen kann, zu vernichten drohet. Wir sehen täglich, daß Menschen durch den Partheigeist so bethört und verrückt wer den, daß sie lieber alleS was sie haben, aufopfern als daß sie etwas thun sollten, welches der Parthei, welcher sie anhängen, Schaden dringen sollte. Daß der Par theigeist bei ihnen ein Abgott ist, der sie mit einer eisernen Ruthe beherrscht, das zeigen folgende Beispiele ihrer Handlun gen, die wir täglich sehen : Sie wollen sich lieber von ihren Kirchen trennen, als zu hören, daß ein Prediger etwas scig'n sollte, welches nicht überein stimmt mit ihren politischen Ansichten. Man darf zu ihnen reden waS man will, Lügen, Unsinn, oder was eS sein nag, und sie bleiben gutmüthig und freundlich sage ihnen aber etwas, was >iicht mit ihrem politischen Vorurtheil übereinstimmt, und wenn eS auch ewige Wakrkeiten sind so werden sie in Wuth gerathen, oder wenigstens dir den Rücken kehren und die Ohren verstopfen. Sie verrichten Geschäfte mit ihren Nachbaren und alles geht gut und fried lich her, bis ein Wort vorkommt, welches nicht mit ihrem Partheigeist überein stimmt, und auaenblicklich ist Feuer im Dach, und sie sind bereit mit Fäusten dreinzuschlagen. Erzähle ihnen etwaS vom Krieg und alleS wird ihnen recht sein, bis sie ein Wort hören, welches ihren Partheigeist trifft, dan ist plötzlich alle» verboten und du hast ihren Zorn erregt. Schildere die Zustände deS LandeS, be schreibe den Jammer, daß Elend und die Hef. hr, welche der unheilvoll, Krieg ver ursacht hat und sie werden helfen alles noch zu vergrößern, so lange du kein Wort sagst, welches ihre Partheiliebe anregt. Sage aber die ganze Wahrheit, und so bald ein Wort fällt, da« ihren Parthei- Vorurtheil berührt, so gerathen sie in Harnisch und erklären dich als ein Lügner. Rede zu ihnen von der großen Gefahr, in welche die Rebellion unser Land, unser Leben und Eigenthum gebracht hat, so ge ben sie dir Beifall. Sage ihnen aber die ganze Wahrheit und schildere ihnen den einzigen Weg und die einzigen Mittel, wodurch das Land vom verderben errettet »nd ein gerechter Frieden erhalten werden kann, und verlaß dich darauf, wenn diese Mittel und Wege nicht mit ihrem Parthei. Geiste übereinstimmen, oder wenn sie glau. ben, daß dieser Weg ihrer Parthei fthäd lich wäre, so werden sie ilm verwerfen und verdammen, und lieber sehen daß die Verheerung und das Blutvergießen fort geführt und noch Tausende neue Gräuel i»gesetzt werden, als ihren Parthei-Vor urtheil aufzugeben. Der Partheigeist macht manche Leute blind, manche macht er rasend, manche macht er völlig wüthend. Er ist der Ab gott, der mehr Bürger dieses Landes zu Narren gemacht hat, als irgend ,in, and,- r, Ursachk, die wir entdecken können.— Dieser grausame Abgott war es, der daS Volke zur Sünde bewogen hat, einen un nothigen Krieg und Blutvergirß,» zu b,- ginnkn und d,r nämlich, Abgott ist ,S, o,r ihn im Gang, hält und im Gang, haltrn wird. bis di,s,r Moloch fallen wirb. Rein Abzug an Staatstaren. Durch eine Akte der Gesetzgebung von Pennsylvanien ist der Abzug von S Pro zent. welcher früher den CauntieS am Be trage aller StaatStaxen, die vor dem I. S,ptemb,r irg,nd eines JahreS in die Schatzkammer bezahlt wurden, erlaubt war, aufgehoben und ,S wird eine Geld buße oder Zusatz von 5 Proz,nt zu allen lenen Staarstaren geschlagen, welch, an und nach dem 1. August noch unbezahlt Prompte Bezahlung wäre daher mit nner Ersparnis von S Prozent gleichbe deutend. Vertagung de» Longrest,«. Am S. Juli um I2z Uhr vertagte sich der Congreß Er paßirte während feiner Schaidthate» de» KK!a»t»Mtr». Ein Soldat d,S 104. Penna. Regi ments giebt eine Beschreibung der schand baren Wirkungen der Sklaverei, die un ter seine eigene Beobachtung gekommen sind, während dem jetzigen Keldzug deö Gen. Grant in der Umgebung von Rich mond. Wir machen folgende« Auözug auö feinem Schreiben. Dinge, wie die se, welche hier erwähnt werden, sind nichtö Seltenö im Süden ; Taufende Fälle die ser Art könnten erwähnt werden. „Ungefähr vier Meilen nördlich vom Pamunkey begegneten wir eine D,laga tion von Onkel Tom'S starken Kerl?n, wklch, in das v,rheiß ne Uankeeland aus wandern wollten. Sie sagen, sie repre sentiren hundert und fünfzig Sklaven, daö Eigenthum von Anderson Scott, der diese Felder für meilenweit eignete.— Sie wünschten ihre Kinder auf unseren TranSportwägen nach dem Weißen Hau se gefahren zu haben, von welchem Pla tze, wie sie versichert worden waren, On kel Säm sie nach dem Norden nehmen würde. Da unsere Wagen voll waren, konnten wir nur wenige aufnehmen.— Aber irgend etwas war der Sklaverei vor zuziehen und sie beschlossen auf irgend ei ne Weise fortzukommen. Ungefähr eine Meile weiter kamen wir an die Wohnung dieseöreichen Sklavenhalters, Hrn. Scott. Eine breite Avenue, bepflanzt mit ausge dehnten Magnolien in voller Blüthe führte nach den, Hause, welches von der gewöhnlichen Arte der südlichen Pflan zungs-Häuser war. Auf der einen Sei te und im Rückem dieses Hauses stand ei ne nette kleine Sklavenhütte. Alles um dieselbe sah reinlich aus. Der kleine Hof war sauber gekehrt, die Thürschwelle er staunlich hell gefegt, und alleS deutete auf eine gute Haushaltung hin. „Um die Thür, her befanden sich 3 Weiber und ungefähr ein halbeö Dutzend Kinver, vom Säugling bis zum jungen Mädchen von 15 over 16. Zwei der Wei ber waren etwas Heller als ein Mulatte, während alle die Kinder weiß waren. — Daö dritte Weib war augenscheinlich rein weiß; ihre Augen waren Blau, ihr Haar braun und gerave ; ihre Gesichtszüge wa ren gänzlich amerikanisch —nichts um ei nen Tropfen Negerblut zu verrathen. In ihren Armen harte sie ein schöner kleiner Knabe, ungefähr vier Jahr« alt, mit Hel lem Haar und blauen Augen. Diese Frau weinte bitterlich, als wir hinzu ritten. Glaubend, daß sie ein Glied der Familie wäre, suchten wir sie zu trösten, indem wir sie versicherten, daß die Vankees Krieg führen gegen Männer, und nicht gegen Krauen. Kennt ihr euch vorstellen wie erstaunt wir waren als unS gesagt wur de, daß diese Frau und ihr Kind Sklaven seien und daß die verschändete Frau über ihre schandbare Erniedrigung weine! Lieut. Wren wurde so aufgeregt, daß er in das Haus eindrang und nach dem al ten Schurken, Scott, forschte. „Ich fragte eine dieser Frauen warum sie nicht aufbundle und mitgehe mit den Anderen, da sie jetzt eine Gelegenheit ha be ? Sie sagte, sie habe einen verstandlo sen Sohn im Hause, der krank sei, und sie könnte nicht ohne ihn weggehen. Ich fragte diese Frau weiter, ob sie Tochter deö Eigenthümers der Pflanzung sei? Sie antwortete sie sei!— Wir kehrten in die Hütte ein und da lag auf einem sau beren Bettchen der kleine verstandlose Knabe, so weiß wie ich. mit braunem Haar. Zu dieser Zeit kam Hr. Scott herein, der Herr und Eigner aller dieser weißen Personen, weißer als er selbst. Er ist ein altes, zusammengeschrumpftes, ne gergesichtigeö, grumbucklicheö kleines Mu ster von südlicher Ritterschaft. Ich frag te die Mutter dieses Knaben ob Hr. Scott dessen Vater sei ? Ihr solltet ihre Scham röthe gesehen haben als sie „Ja! ' ant wortete. Das unverschämte alte Thier! Er war Großvater und Vater dieses ver standlosen armen Knaben, der Sohn sei ner eigenen Tochter!" Untergang des Dampfer« „locust Point." lg Menschen verunglückt. N e u y o r k, 4- Juli. Der Dampfer „Locust Point," welcher am Samstag von hier nach Neu-OrleanS abging, stieß gestern Morgen um I Uhr zwischen dem Barnegat- und Abfecom-LeuchthauS, mit dem ..MantanzaS," von Neu - Orleans nach Neu -Bork, zusammen, in Folge des sen die „Locust Point" binnen 7 Minu ten in 14 Faden Wasser versank. Sie ward in der Mitte vom „MantanzaS" getroffen und entzwei geschnitten. Vom „MatanzaS wurden sogleich Boote her abgelassen, und nachdem er bis 6 Uhr Morgens beim Wrack geblieben war, ge lang es, 22 Personen zu retten. Die Namen der verunglückten SchiffS leute und Passagiere konnten nicht ermit telt werden, da alle Papiere mit dem Dampfer untergingen. Die „Locust Point" hatte an Bord 23 Schiffgleute und 18 Passagiere ; es müssen sogleich 19 verunglückt sein. Der „Mantanzas" hatte 146 Seelen an Bord und ward gar nicht beschädigt. Die vom Wrack aufge nommenen Schiffbrüchigen wurden auf ö Beste verpflegt. Die Locust Point und ihre Ladung sind total verloren. Di, Passagiere schliefen alle zu der Zeit der Collision. Die Geretteten haben Al les eingebüßt. Ausged.t »er Milizen »«» N,« u»l> Massachusett». Wa s« ln g t on, 6. Juli. Der Präsident hat vom Staat. New Jork !2Mg und vom Staaie Maffachusett« 500 Mann 100 Tag«frei willige zum Schutze von Waschington »erlangt. VS'Vorlgen Donnerstag und Fnitag hattn, wir durchweichend, fik'« Welsch kor». Kartoffeln. ,c.. erquickende Regen. Die groß. Hitze hat auch seitdem einigermahen nachgelassen. Pie «ku-t« »«» Ue« »011. Alban N. Juli 5. «ouv. Ge,«ou. ist von General Are, amtlich benachrichtigt, daß dn Etaa» New A»,k 4733 Mann wehr gestillt hat al» M Qu»ta—« hat «b« 300.000 Man« Der Senat paM die Militärbill. Beide Häuser des CongresseS haben jetzt die Militärbill passirt. Folgendes sind die Hauptbestimmungen desselben .. Der Präsident der Ber. Staaten ist autorisirt, sobald und wenn er es für nö thig erachtet, irgend eine Anzahl Freiwil liger für den activen Militärdienst auf ein, zwei oder drei Jahre aufzurufen. Jeder solcher Freiwillige, oder im Falle eS zu einer Ziehung kommt, jeder Gezo gene oder Substitut soll dem Townschip, Ward oder Stadt und dem Precinct cre dilirt werden, für deren Ouota er sich hat anwerben lassen. Jeder Freiwillige, der für ein Jahr sich j hat einmustern lassen soll SlOO, für zwei Jahr H2OO, für drei Jahre H3OO Boun ty erhalten, wovon ein Drittel bei der Einmiisterung, ein Drittel nach Ablauf der Hälfte und der Rest beim Ende der Dienstzeit ausgezahlt werden soll. Im Falle eine Stadt oder ein Bezirk fünfzig Tage nach dem Erlaß ei nes solchen Truppenaufgebots ihre Ouota nicht voll hat, soll der Präsident sofort ei ne Ziehung für die noch fehlende Zahl für eine einjährige Dienstzeit an ordnen, und im Falle einer solchen Zie hung soll keine Zahlung von Geld oder Commuration der Gezogenen von der Verpflichtung zum persönlichen Militär dienst schützen. Die Executive jedes Staates ist ermäch tigt Rekrutirungsagenten in die in Rebel lion befindlichen Staaten, mit Ausnah me von Arkansas, Tennessee, und Louisi ana zu senden, um dort zu rekrutiren.— So erlangte Mannschaften sollen dem be treffenden Staate zugeschrieben werden, welcher rekrutiren läßt. Gezogene, Substituten und Freiwillige sollen Regimentern ihres eigenen Staa tes zugetheilt und ihnen, so weit es thun lich, gestattet werden, sich ihr Regimen' selbst zu wählen. Der Kriegsminister soll Unmündige, die, noch nicht 18 Jahr alt, sich anwerben ließen, aus dem Militärdienst entlassen. Junge Männer unter 16 Jahren sol len künftig weder ohne noch mit Erlaub niß ihrer Eltern und Vormünder ange worben werden. Jeder Offizier, der die se Vorschrift übertritt, soll deö Dienstes entlassen werden. Der Profoß-Marschall soll zu der von jedem Distrikt verlangten Anzahl noch 100 Prozent mehr hinzufügen. Statt der Vergütung der Reisekosten sollen gezogene Männer künftig freie Fahrt nach dem Orte, wo sie sich zu stellen haben, erhalten. Ebenso entlassene Sol daten nach ihrer Heimath. Seeleute der Ver. St. Marine, die nicht vor dem 24. Juli 1804 enrollirt worden sind, sollen auf Verlangen nachträglich enrollirt und ihrem resp. Bezirke gutge schrieben werden. Wenn Einer, der gezogen wird, in Be rufsgeschäften von seiner Heimath abwe send ist, so soll ihn der Profoß-Marschall davon benachrichtigen, und biö er nicht solche Notiz erhalten und ihm hinreichen de Zeit gegeben worden, zurückzukehren, soll er nicht als Deserteur angesehen wer den. Die früheren Bestimmungen in Betreff Solcher, welche religiöse oder Gewissens scrupel gegen den Militärdienst haben, bleiben in Kraft. zvie Steuer auf Ligarren. Um Defraudationen gegen die außer ordentlich hohe Steuer, die durch das neue Targesetz auf Cigarren gelegt worden, ist, zu verhüten, sind folgende Vorschrif ten, di, eine hier zu Lande ganz unerhört strenge Controlle auszuüben bestimmt sind. Ob es möglich sein wird, die ein zelnen Geschäfte so genau zu beaufsichti gen, ist eine andere Frage. Wir bezwei feln es sehr stark. Das Gesetz schreibt vor, daß Jeder, der Cigarren für sich oder Andere zu machen beabsichtigt, einen Erlaubnißschein für 25 CentS herauszunehmen hat. Will der Cig arrenmacher in einem andern iSteuer bezirk arbeiten, so hat er jedesmal diesen Permit vom Assessor dieses Bezirks endos siren zu lassen um 10 Cents dafür zu be zahlen. Jeder Cigarrenmacher muß Buch füh ren über die Zahl der von ihm fabrizirten Cigarren, ihre Sorte und Qualität, er muß angeben, für wen er sie fabrizirt hat, und auf Verlangen am ersten Mon tag jeden Monats eine beschworene Ab schrift von dieser Angabe beim Assessor einreichen. Wer ohne Erlaubniß schein (Permit) oder ohne Endorsment Cigarren fabrizirt, soll für jeden Tag n il Z 5 Geld und Ge fängnißstrafe bestraft werden. Jede Firma, die Arbeiter beschäftigt, die keinen Permit besitzen, müssen SM Strafe für jeden Tag bezahlen, an dem sie solche Arbeiter beschäftigt haben. Wer Cigarran ohne Erlaubnißschein fabrizirt, dem sollen außerdem alle Ciaar ren und der zur Fabrikation benutzte Ta back csnsiscirt werden. Alle fabrizirten Cigarren müssen in Bündel, Kisten oder Packete gepackt wer den, die für Inspektion offen stehen, und wen, sie nicht für Erport nach dem Zoll speicher (dnnileä >Vzr<->i»uBe) gebracht wer den, so muß jedes Bündel, jede Kiste, je des Packet vom Inspektor gestempelt wer den. Jedes ungestempelte Bündel, Ki ste oder Packet ist der Confiscation unter worfen. All, Fabrikanten von Tabak, Schnupf tabak und Cigarren müssen ein Verzeich niß der verschiedenen Quantitäten Ta bak, Schnupftabak, Cigarren, Kautabak, zc., ausmachen, die sie am I. Juli dieses JahreS in ihrem Besitze hatten. Darin muß angegeben werden, wie viel sie selbst fabrizirt, was sie von Anderen gekauft, nebst dem Marktpreise dieser Ar tikel. Wenn man einem Geschäftszweige un vernünftig hohe Steuern auferlegt, so muß man auch für strenge Ausführung sorgen, sonst wird der ehrliche Geschäfts mann von dem Steuer-Defradanten rui «irt werden. »der das vorliegend« Gesetz gcht zu weit, da« witd sich in der Praris bald ver» DaS «Snbe der Raubzüge de» Pi raten „Alabama " Der Dampfer „City of Baltimore" bringt uns die erfreuliche Nachricht, daß der Piraten Alabama der seit zwei Jah ren unserm Seehandel ungeheuren Scha den gethan, endlich das Verhängniß er reicht hat, und daß er von den Kanonen des Ver. Staaten Schiffes „Kearsarge" durchbohrt in die Tiefe des MeereS ve«.- sunken ist, auf dem er so lange seine Herrschaft ausgeübt. Die „Alabama," commandirt von Capt. SemmeS, verließ am Sonnrag den 19. Juni, früh IvH Uyr den Hafen Don Cherbourg in Frankreich, wo sie in den kaiserlichen Docks ausgebessert und n,u verproviantirt worden war. Der Verein. Staaten Kriegsdampfer „Kearsarge" kreuzte wie bekannt seit län gerer Zeit vor dem Hafen, um die Bewe gungen deS Piraten zu beobachten, und ihn wo möglich zu einem Kampfe zu nö thigen. Diesmal schien jedoch die „Alabama" n'cht ihre alte Taktik zu befolgen, und wie sie es bisher immer gethan einem Kamp fe ausweichen zu wollen, denn sie dampfte gerade auf den „Kearfage" zu, der 10 Meilen vom Hafen entfernt war, und be gann II Uhr 10 Minuten den Angriff, indem sie aus einer Entfernung von ei ner Meile ihre Starboard-Batterie ab feuerte. Der „Kearfage" nahm den ihm hinge worfenen Handschuh auf und antw.rtete ebenfalls mit einer vollen Breitseite von der Starboardseite, und ein scharfes Ge feckt entspann sich, bei welchem die beiden Schiffe unter fortwährendem Feuern mi» Vollkugeln und Granaten in einer Di stanz von einer viertel biö zu einer halben Meile sieben Mal im Kreise um rinande» herum fuhren. Um 12 Uhr bemerkt, man, daß dae Heuern der „Alabama'" nachließ Sie schien sich nach dem 9 Meilen entfernten Lande hin zurückziehen zu wollen, unk ipannte deshalb die Segel auf. Um I2j Uhr war daö feindliche Fahrzeug gan? kampfunfähig und in sinkendem Zustan de. Ein englischer Dampfer, die Vach, Oeerhound der sich während des Kamp fes ganz in der Nähe gehalten hatte, kan jcht herbei und wurde, als er den ..Kear sarge" passirte. ersucht, bei der Rettung > der Mannschaft des sinkenden Schiffet zu helfen. Als der „Deerhound" noch 200 Vards entfernt war ging die „Alabama" unter, und der „Deerhound" setzte sofort sein, Loote aus und es gelang ihm 40 Mann von der „Alabama", den Capt. Semmet und 13 Offiziere mit eingeschlossen, zu ! retten. » Die Verluste an Bord der „Alabama" waren folgende: Ertrunken sind 1 Offi zier und 1 Mann, getödtet 6 Mann, ver wundet 1 Offizier und 16 Mann. Sem mes selbst hat eine Verletzung an de> l Hand. Auch der „Kearsarge" setzte seine Boo te aus, und eS gelang mit der Hülfe dek französischen Lootsen den Rest der Mann schaft, 68 Mann, darunter mehrere Offi ziere, zu retten. ' Der,.Kearsarge" hatte bei dem Kamp fe nur geringe V,rl,hungen , gen. An seinem Bord war Niemand ge rödtet und nur 3 Seeleute leicht verwun det. Nach dem Gefecht lief der „Kearsarge" - in einen Hafen ein; die eine Nachricht . sagt, in Ostende, di, andere in Cherbourg, , und brachte einige Verwundete anS Land. Ehe SemmeS den Hafen von Cher- I bourg verließ, hatte er einem Freunde in k der Stadt seine Logbücher und andere auf die Kreuzfahrt deö Schiffes bezügliche» Dokumente, fkine gestohlenen Chronome ter (60 an der Zahl.) seine Baarschaft und Ranzionirungö-Bondö zur Aufbe - Wahrung übergeben. > SemmeS, nach Southampton gebracht, lehnte dort die Einladung zu einem öf fentlichen Gastmahle ab, das man ihm zu Ehren geben wollte, und ging von dorr nach Paris, um sich bei den Confoderir ten Commissären zu rapportiren. Er hat einen Bericht über daS Treffen veröffentlicht, in welchem er zugiebt, daß er 9 Todte und 31 Verwundete hatte.— Gegen den Capitain des „Kearsarge" wird darin die Nachricht erhoben, daß er noch habe feuern lassen, nachdem schon die „Alabama" die Flagge gestrichen halte. Die „Alabama" war in Liverpool im Sommer 1862 gebaut worden. Si, war ein von 1200 Tonnen Gehalt und 210 Fuß Länge. Sie führt, sechs 32-pfünder, einen 100- pfünder und einen 68pfünder. Der „Kearsarge" ist ein« hölzerne Schraiiben-Kriegsschaluppe dritter Clas se. Sie hat nur 1031 Tonnen Gehalt und führt 8 Geschütze. Der Kampf war >l,o ziemlich gleich, und wenn auf einer Seite Vortheil war, so war er auf Sei ten des FeinteS. Um so rühmlicher und erfreulicher ist der glänzende Sieg. Eine tLrcursionsparti« von den Rebel len gestört. Waschington, 6. Juli. Eine Vergnügungspartie vom Schatzamt fuhr am Samstag auf dem Canalboot Flying ! Cloud nach Harpers Ferry, wo sie am 4. Juli MorgenS ankam, aber sofort um kehrte zufolge der dort herrschenden Auf» regung. Eine Meile von Point of Rocks feuerte eine 12pfündner vom nördlichen Ufer des Potomac auf sie, worauf sie an das Ufer stießen und die Flucht ergriffen. Bon 17 Personen kamen nur 12 zurück. Die Rebellen zerstörten das Boot. von Sud-Amerika. Neunork, 6. Juli. Der Dampfer „Ocean Queen " von Aspinwall hat eini ge interessante Nachrichten aus Süd-Ame rika und H17v,000 in Baargeld mitge bracht. Valparaiso in Ehile wird befestigt. Pcru hat der spanischen Flotte da» Ge such, vorläufig bis zum Ausbruch der Feindseligkeiten ihre Provisionen vom beziehen zu können, abgeschlagen und weigert sich, wettere Mitteilungen Zvie Sill, betreffend ven Verkehr mit Ven ktbcltenstaate». Die Bill bezüglich des commerciellen Verkehrs zwischen den loyalen und den insurrectionellen Staaten, di« Gesetz ge worden ist, bestimmt, daß die GchatzamtS agenten nicht nur weggenommenes oder aufgegebenes Eigenthum in Empfang nehmen, sammeln «nd darüber verfügen, sondern auch die verlassen«» Länd«r«ien, Häuser und Mietwohnungen innerhalb der beschriebenen Bezirk unter ihre Ob hut nehmen und dafür sorgen sollen, daß di,s,lb,n in Perioden von nicht m,hr als 12 Monatkn verpachtet oder zurßeschäf tigung und allgn»K»en Wohlfahrt der ehemaligen und nvnfmgewordenen Skla ven jener Distrikte verwendet wnden. Liegendes oder persönliches Eigenthum ist als herrenlos zu betrachten, wenn der gesetzmäßige Eigenthümer freiwillig sich entfernt, und entweder mir den Waffen oder anderweitig die Rebellion unterstützt und aufgemuntert hat. DaS hieraus er zielte Geld ist nach Abzug aller nothwen dige-.-. Ausgaben an de» Bundesschatz zu bezahlen. Kein Eigenthum, das auf den Binnengewässern der Ver. Staaten vcn unserer Seemacht mit Beschlag bel,gt wird, soll als SeepreiS angesehen wer den, sondern alles so sequestrirte Eigen thum ist sofort an den betreffenden Ge richtsbeamten zu übergeben. Der Finanz - Sekretär hat daS Recht, seine Agenten anzuw,is,n, irg,nd,in der artiges eiigenthum im Interesse der Ver. Staaten anzukaufen. Das Eigenthum >oll an solchen Plätzen zum Vortbeil des LundestheilS verkauft werden, wie sie der Finanzsekretär bestimmen wird. K,in, Güter sollen in einen als Rebellenstaat erklärten Bundestheil gebracht werden, mit Ausnahm, von und zu solch,n Plä tz,n, und in solchen monatlichen Quanti täten, wie sie das vorher mit dem kom yandirenden General deS betreffenden SepartementS getroffene schriftliche Ue lereinkommen bestimmt. Allen Offizie en und Gemeinen der Bundesarmee ist >s verboten, zu kaufen, zu verkaufen, oder sich sonst in Handel mit dem be schriebenen, in dem Gesetz erwähnten E>- zenthum einzulassen, over sich mittel oder unmittelbar an dem aus solchem Hansel ntspringenven Prosit zu betheiligen.— 'Lergehungen dieser Art werden gleich Lriminal-Verbrcchen bestraft werden. Maximilian's «Linzug in M,ri?s. Ueber NewOrleanS haben wir virekt von Monterey Nachrichten über die Bewegungen Maximilian s er halten. Er hielt sich in Vera Cruz nicht auf, sondern reiste eilends nach der Haupt stadt. Am Abend des 8. Juni kam er in Mexiko an, wo eine große Procession sei ner harrte. Am Thore von St. Lazaro wurde er empfangen.WDie bürgerischen und militärischen Würdenträger, die Prie ster, Mönche, Nonnen, die Studenten der Kollegien, und eine Anzahl Bürger wa ren im Zuge. Letztere sollen dazu gepreßt vorden sein. Nach einem Umzüge durch die Hauptstraßen bog die Prozession in ?en Broadway MerikoS, die Calle der Plateroö, ein, wo ein Regenschauer die gackeln auslöschte. Während der Dun 'elheit passirte Max mit seiner nächsten Umgebung das Haus No. S. als plötzlich ein „Gefäß voller Unreinigkeit" von dem Oache herabflog, und der übelriechende Inhalt die erhabene Person Seiner Ma jestät und eines oder zweier seiner Freunde reichlich bespritzte. DaS HauS No. 5. liegt neben dem deö Generals Quisano oon der liberalen Armee, und man glaubt, saß einige seiner Anhänger mit der unan ständigen Geschichte zu thun hatten. — Oie Insassen, Dienerschaft und Alles, wurden sofort verhaftet und in engen Ge wahrsam gesperrt, die Männer in Ketten -,elegt. Es ist unmöglich, zu sagen, waS ihr Schicksal sein wird. Sefreit vurch einen Absatz. Einer unserer „Gedräfteten," sagt bat Cincinnati WolkSblart, der für den Ar meedienst zu kurz, sed«>ch ein Gernegroß ist, kaufte ein Paar Stiefel mit sehr ho hen Absätzen und in dieser Fußbeklei dung begab er sich in die Profoßmar schallsofsice, um Erkundigungen einzu ziehen, ob er Eremption beanspruchen könne. Ueber dt? Schwelle in der Front thüre der Office tretend, hob er den lin ken Fuß nicht hoch genug auf und der hohe Absatz, welcher, wie ez scheint, an sein Stiefel nur mittelst Kleister ange heftet war, blieb durch die plötzliche Be rührung mit der Schwelle neben derselben liegen und der Mann, der nicht wußte, wie ihm geschah, hinkte, als wäre eine? seiner Beine kürzer als daö andere, in dir Office hinein und reichte dem Profoßmar schall seine Papiere hin. Er war der maßen mit der Draftgeschichte beschäf tigt, daß er nicht einmal daran dachte, nachzusehen, was ihn zum Hinken bracht re; der Profoßnarschall ab.>r sah ihn an und die Papiere ihm zurückgebend, sagt er : „Sie find frei; Leute, die ein kurzes haben, taugen nicht für die Armee.' Oen Applik«nten, der, beiläufig gesagt, sehr eitel ist, verdroß die Bemerkung des Profoßmarschalls dermaßen, daß er ganz veiblüfft wurde und ohne ein Wort übe» vie schöne und gleichmäßige Form seiner Person zu sagen, verließ er hinkend die Office. LZor der Thüre fand er den ab gefallenen Absatz und da fiel ,6 ihm ein, vie Ursache seines HinkenS zu erforschen ; er hebt den Absatz auf und steckt ihn in die Tasche mit den Worten: „Mein Vor satz war eö nicht, mich als Krüppel anzu stellen, um frei zu werden, aber du mein Absatz hast mich erlost und darum sollst du als Reliquie aufbewahrt werden.— Den Meister, der dich schwach angeheftet, will ich mit einem GlaS Bier „treaten." Goldgräber schrieb neulich au« Pike'« Peak. „Die Goldgräber in dieser Region find sehr umgehal'm darüber, daß fle erst »ine 5 Fuß dicke Ader von solidem Silber durchstechen, »he fie zu den Gold-Schichtungen gelangen können. Wetumpta, Alabama, lebt ein Mann, der so höflich gegen da« schöne ««schlecht sein soll, »as er sogar kicht an ewe« »aschsell «ufgehäng- U«ttn»ti tzerllwg'tz«, ihn» «Ich ß-nz »l's tu »KKHtÜ» (»«» dem iane«fter B»lt«fteu»d.) Srief aus Lanada. Waterloo, luvt 21, 1364. Herrenßedakteur e.—Wir ha ben nun einige Tage in Canada zugc» bracht und eS wäre vielleicht in Ordnung, nun einmal ettvaS von unS hörtn zu las sen, von dem waS man hier sieht und höet. DaS Land in dieser Umgegend ist meistentheilS eben und der Boden ein milder, schwarzer Sand. Man findet hier meistens Kalksteine, welche mehr wie Quarzsteine aussehen, aber eö giebt auch eigentliche Quarz steine, und überhaupt scheint der Boden von solcher Natur, dap eSHauz wahrscheinlich ist, daß dieseö gan ze Land einmal mit Wasser bedeckt war. Der Boden ist fast überall fruchtbar, und man findet hier keine Hügel mit Fels,n btdeckt, weiche daS Land zum Feldbau untüchtig machen. Wenn irgendwo sol che Erscheinungen vorkommen, so sind eS die Moräste, welche meistens mit Cedern» holz überwachsen find. Man sieht hier keine eigentlich«» Berge, kaum findet man Hügel, und doch ist das Land nicht zu eben, daß daS Wasser stehen bleibt; im Gegentheil fließt dasselbe sehr hell und klar in Bächen und Flüssen über den san digen Boden dahin. Die Gebäude sind meistens hölzerne, aber es giebt auch steinerne und backstei nerne. Die Bauart ist fast die nämliche als wie in Lancaster Caunty, nur sieht man nicht soviel« große Schweizer-Scheu ern hier, wie dort. Die Wege laufen mei stens grade, durchschneiden sich in rechten Winkeln, sind breit und werden in gutem Fahrstande gehalten. JedeS Taunschip erwählt eine gewisse Anzahl Männer, welch, die Finanzen deS TaunschipS zu verwalten haben, und diese werden der Town - Council genannt Diese stellen eine Anzahl Männer als W,gm,ist,ran, m,ist,nS Bauern, welch, den Weg ihren Bauereien entlang zurecht machen, wozu ein jed,r Landeigenthümer «in« gtwiss« Anzahl Tage arbeiten muß. Die Wälder bestehen hi,r meistensauS lamien, Fichten, Ulmen, Buchen «nd Zuckerbäumen und in nassem Boden fin det sich daS Cedernholz häufig vor. Man findet hier manche Art grüner Bäume wild im Walde, welche auf den Lancaster Friedhöfen als Schattenbäume dienen.— Eichen, Kastanien und Locust findet man nur f,lt,n. Zu Ri,geln wird hier beides, Cedern und Tannkn, gebraucht. MaiS oder W,lschkorn wird hier gar w«nig g,pflanzt, aber anstatt d,ss,n w,r o,n Erbs,n und schw,dische Rüben häu fig erzeugt. Gerst, und Sommerweizen werden auch hier g,bau,t. Da« Klima ist natürlich ktwaö kält,r als in Lancast,r Caunty, doch sind die Tag, g,g,nwärtig h,iß genug; die Nächte hingegen kühl und angenehm. Als wir am Bten Juni hier ankamen, hatten wir einige Nächte Fröste, welche aber dem Anschein nach den Gewächsen nur wenig Schaden bei» brachten. Am IZten Juni besuchten wir Berlin, welches die Caunty-Stadt von Waterloo Caunty ist. DaS Courthaus und Ge fängniß sind noch neu und sehen nettauS, aber an Größe stehen sie denen in Lanca ster weit nach. Di» Kost,» d,r,n Errich tung waren, wi, man mich berichtete, nicht mehr als der vierte Theil von denen in Lancaster Caunty. DaS Gericht war eben in Sitzung und wir gingen in daS Courthaus hinein, um daS Gericht Ihrer Königl. Majestät einmal mit anzusehen, ver Richter und die Advokaten tragen schwarze Schleppröcke («»»n») und daS Ganze hat ein bischen von einem aristo» kratischen Geruch. Einer unserer Canadischen Freund,der unS begl,it,te, machte unS mit dem Sche riff von Waterloo Caunty bekannt, und US derselbe vernahm, daß wir von den Ber. Staaten kämen, hatte er auch so s gleich uns schlimme Neuigkeiten von dem Kriegsschauplatz zu erzählen. Er sagte un« nämlich, daß eine telegraphisch, D,- pesche svkben angekommen wäre, daß Ge neral Grant g,schlag,n sei und in d,n Sümpftn d,S Chicahominy, worin Mc- Clellan früher gewesen, sich befände. — Kurzum er hatte eine ächte Kupferschlan gen-Geschichte von Anfang biö zu Ende, ills wir aus dem CourthauS traten, ver» sichertkn unS unsere Freunde, daß kein wahres Wort an der ganzen Geschichte sei, welches sich auch bestätigte. Nun hiermit genug für diesmal, viel« leicht daS nächste Mal mehr davon. Erg,b,nst !c. I. B. G. las Ari,g«r,«tit im Staate R,ntu«ky proklamirt. Waschington, st,n Juli. D,r Präsid,nt hat unt,r dem heutigen Datum ein, Proklamation eUassen, wodurch in Folge der fortwährenden Rebelleneinfäl le im Staate Kentucky, welche di, Sich,r keit uns,r,r Truppen in Georgia und Birginien ernstlich gefährden, das Kri,ge recht über jenen Staat verhängt und daS pabeas Corpus Privileg fuspendirt wird, a-näß ver Proklamation vom 15. Sept. 136 Z. lOiesir Zustand soll dauern, biö er durch eine andere Proklamation wi,d,r aufg,- hoben wird, keinenfalls länger, als b>S die Rebellion unterdrückt ist. Dieser Zu stand soll nicht die Abhaltung rechtmäßi ger Wahlen, noch die Verhandlungen der constitutisnellen Gesetzgebung, noch die gewöhnliche Civilrechtöpfiege stören. von St. Louis. » S t. L 0 u i s, 3 Juli. Gen. Brown, der den Distrikt von Central - Missouri kommandirt, organisirteaufGeneral Ro secran'S Befehl 6000 Bürger zum Schutz deö Landes gegen Guerillabanden und Räuber. Daßelbe wird wahrscheinlich auch in andern Distrikten geschehen. Die westliche SanitätS » Commission hat ungefähr 5000 Paquete von Armee- Bedürfnissen verschiedener Art im Lauf« deS jüngst verwichenen MonatS an Gen. Scherman'S Armee gesendet. Die Einnahmen der Ausstellung zum Beste» der Commission werden sich auf volle 000,000 Thaler belaufen. Di, groß,» Distillerien von Hill, Knor «nd Comp, ln Warsau, Illinois, sind to» tal ntedtrg'ebrannt. V»r