Der Lecha Caunty patriot. (Allentaun, Pa.) 1859-1872, March 25, 1863, Page 2, Image 2

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    Kriegs Nachrichten.
Wir laßen hl«rnachst»he»d die wichtigsten und
«etft wahrscheinlichen—denn alle zu geben ist in
»tnem wöchentlichen Blatte rein unmöglich—!
<krieg«-Nachr>chten, Truppen-Bewegungen, u. s.
wieder, wie fle von Tag zu l.i.z bei uns ein-
treffen, folgen, damit unsere Leser von allen Vor-'
tlle«! lm Zusammenhang umerrichtct werden «
Der Krieg für die lluiou.
Wom KokEffsfcharchlache.
Der Sieg am Razov Flnfi.
C i n c i n n a t i, 16. März. Die De
vsche von Bicksbuig bestätiat, daß die
B>zoc>- Ervedition 26 Dämpfer genom
men und 18 zerstört hat. Die Vereinig
ten Staaten Kanonenboote kamen ober
halb Haines Bluff an und werden bald
den Angriff beginnen.
Gerüchte von der Räumung von Vicks
burg sind im Gang. Man glaubt, der!
größere Theil dieser Armee werde nach
Chattanooga gehen, um Gen. RosecranS
zu überwältigen. Joe Johnston wird
nach Tennessee gehen und dort die Rebel
len-Armee kommandiren.
Die letzten Operationen am Providence
See und sonstwo haben 3tlo Meile» vom
Louisiana Gebiet überschwemmt und Mil
lionen Thaler Werth von Eigenthum zer
stört. Die Guerillas sind durch die Ue
berschwemmung vollständig vertrieben.
Ein Flüchtling von Georgia kam ge
stern zu MurfreeSboro an und berichtet
ein furchtbares Elend in Nord Alabama
und Georgia.
Der Aazoo - Paß ist ein vollständiger
Erfolg. Unsere Kanonenboote kamen
oberhalb Haine's Bluff an, daS nur ganz
schwach gegen einen Angriff von dieser
Seite verschanzt ist. Unsere Flotte »ahm
26 Transportschiffe auf dem Vazoofluß.
Scharmützel in Tennessee.
Cincin n a t i, 16. März. Eine
Depesche von Memphis am l3ten März
meldet, daß am Montag ein Scharmützel
bei Bolivar stattfand, zwischen einer Ab
theilung von Unionstruppen und einer
Bande Guerillas; die Letzteren wurden
geschlagen und 18 Mann gefangen. Ge
neral Sullivan zerstörte an demselben
Tag eine Anzahl Booten bei Savannah
auf dem Tennesseefluß, womit die Rebel
len überfahren wollten, um zu plündern.
BanDor n's Bewegungen werden
scharf beobachtet.
Von ver Lumberland Armee.
Ofkziellt Depesche an General Halleck.
MurfreeSboro, 16. Marz.—
Ich habe die Ehre, die tapferen Tliaten
unserer Cavallerie unter dein brave» Col.
Minty zu melden. Sie ttieven die Re
beUen-Cavallerie fort, wo sie dieselbe nur
trafen, nahmen eines ihrer Lager, 17
Wägen, 42 Maulthiere und machte»
Tefangkne. W. S. Rosecra »s,
General-Major.
Die Räumung von vickaburz.
Cincin n a t i, 17. Marz. Man
glaubt hier, daß Vicksburg wirklich ge
räumt sei aus zwei besondere» Gründe».
Einmal, weil die BundeStruppen sich ei
nen Weg im Rücken bahnten und die Zu
fuhr abschnitten, dann, weil Port Hud
son den Mississippi blokire» soll während
die Rebellentruppen zu Vicksburg nach
dem Innern abgehen und die Rebellen in
Ost-Ttnnessee verstärken sollen zu einem
neuen Einfall in Kentucky.
ES ist kein Zweifel mehr darüber, daß
eine gewaltige Invasion stattfinden wird,
sobald nur die Wege passirbar sind
Gefecht am Btackwater Flusse.
Suffolk, Va., 17. März. Heute
früh 1 Uhr wurden zwei Seclione» der
7. Massachusetts Batterie, unter Be
deckung deS 11. Pennsylvania Cavallerie
Regiments, unter dem Commando des
Col. Spear abgesandt, um die Verschan
»ungen, bieder Feind diesseits dem Black
water Flusse, gegenüber Franklin aufge
worfen hatte, anzugreifen.
Der Angriff sollte bei Tagesanbruch
erfolgen, aber die schlechte» Wege machte»
,6 unmöglich, vor 9 Uhr Morgen an Orr
and Stelle zu gelangen.
DaS Gefecht dauerte eine Stunde und
wurde sehr hitzig geführt. Zweimal
chargirte unsere Reiterei gegen die feind
lichen Schanzen, die mit Infanterie be
mannt waren; die erste Charge war un
ter dem Commando des Major Stratton.
Letztere, sowie Lieutenant Morday wnr
den hierbei verwundet.
Der zweite Angriff wurde durch Major
Covney angeführt. Derselbe sprengte
tapfer gegen die Schanzen, um sie zu
nehmen, allein ohne Erfolg, da e-; sich
für Reiterei als unmöglich herausstellte,
den Grabe» zu überschreiten.
Der Feind unter dem Commando des
General JenkinS. entfaltete eine bedeu
tende Truppenmacht an Infanterie und
Cavallerie zur Rechten und zur Linken,
um die Angreifer in die Flanke zu-neh
men, ohne daß ihm dies gelang.
Außer den oben angegebenen Offizieren
wurden noch vier Mann vom 11. Penns.
Regiment verwundet.
Wir machten einige Gefangene, dar
unter mehrere Vewundete.
Der Krieg im Südwesten.
Na schville, 19. März. Capitän
Julien vom 1. Tennessee Cavallerie-Regi
ment wurde gestern von Guerillas unweit
HillSboro, Tenn., getödtet. Marketen
derwagen wurden hellte auf der Mur
freeSboro- Chaussee, 6 Meile» von Nafch
ville, von Guerillaöangegriffen, u. Fuhr
leute und Pferde fortgeführt, und die Wa
gen verbrannt.
Die Armee von Rojecranü bat sich »och
»last vorwärts bewegt.
Der Cnmberlandfluß ist rasch in- F i!
len.
Der Unterschied. Viele Demo
kraten sind keine Verräther, aber alle
Verräther im Norde» nennen sich „De
mokraten".
weiiig und thue viel.
Rede von Andrew Johnson
von Tennessee, gehalten bei der große«
Union -- Versammlung am t lten die
seö in Philadelphia.
Er wurde bei seinem Vortreten mit
! donnerndem Applaus empfangen. Cs>
dauerte längere Zeit, ehe sich der enthusi-!
> astische Tumult legte und der Redner zu!
Worte kommen konnte. Er begann als-!
! dann:
Mitbürger!
Alö Mitbürger wünsche ich Euch
anzureden, denn ich glaube, daß ich bis!
jetzt noch ein Bürger der Vereinigten!
Staaten von Amerika bin. Ich bedauere!
nur, daß mir durch Unwohlsein und
Heiserkeit, ein Jeder, der meines
Stimme hört, wahrnehmen wird, bei ei-!
ner solchen Gelegenheit, wie die heutige,
Hindernisse in den Weg gestellt sind. —
Ich muß Ihnen im Voraus mittheilen,
' daß ich keinen Versuch machen werde, mich
hier in rhetorischen Floskeln zu ergeben
j und wer dieselbe» von mir erwartete, der
mag seinen Irrthum sogleich einsehen
(Beifall und Gelächter.) In alten Zei
ten gab es verschiedene Arten von Red
nern, die vom Volke aufgerufen wurden,
um sie anzusprechen. Cicero sprach zu
seinen Zuhörern nie ohne ihr Gefallen
durch Gesticulationen Modulationen der
Stimme, und schöne abgerundete Rede
perioden zu erregen. Die Gewalt seiner
Rede war so groß, daß er oft durch Zu
stimmung von Seiten des Volkes unter
brochen wurden. Dahingegen, besaßen
. die Griechen Redner einer anderen Art.
Diese wußten das Gedächtni ß ih
' rer Zuhörer anzustacheln. Alö Philipp
die griechischen Staaten an sich zu reißen
im Begriffe war, wandte sich Demo-
sthenes an den gesunden n-
sch 5 nverstand des Voltes. Seine
Worte verblieben-im Gedächtniß seiner
Zuhörer zurück, nachdem sie vie Ver
sammlung verließen Ihre Herzen blieben
mit Vaterlandsliebe angefüllt und seiner
, Rede eingedenk, riefen sie aus: „Laßt
uns gegen Philipp kämpfen !"
Ich, ver ich hier vor Euch stehe, erwarte
- von Euch, daß Ihr, wenn Ihr diese Ver-
sammlung verlassen habt, Einer wie Alle,
, von denselben Patriotismus belebt sei»
, und ausrufen werdet: ~Wir wollen ge
, gen Jefferson Davis kämpfen nnd diese
, Rebellen unterdrücken mit allen ihren re
, keltischen Verschwörern. (Applaus.)-»
Laßt uns die Verhältnisse näher betrack
' ten, unter welche» wir uns heule hier ver
sammelt haben. Wir befinden u»S in
mitten einer Rebellion, deren Verworfen
heit und Grundlosigkeit kein' Beispiel in
der Weltgeschichte'sindel. Zu gleicher
Zeit erscheint eS meikwürdig, daß die
stitution der Bereinigten Staaten Vor
' sichtsmaßregeln gegen eine solche Nebel
lion getroffen hat. Wenn wir dieses
Document näher prüfen, so sinden wir,
. daß unsere Vorväter voraussahen, daß
solche Rebellionen eintreten würden.
W>r. sinden in der Constitution eben
falls, daß die Habeas Corpus Acte zu
Zeiten der Rebellion und sobald es das
Gemeinwohl erfordert bei Seite gesetzt
, werden dürfen.
Die Constilution belehrt uns, das die
selbe der Regierung der Ver. Staaten
die Macht ertheilt, Fremde wie einhei-
mische Invasionen zurückzuschlagen und
Insurrektionen zu unterdrücken. Des
) halb wiederhole ich, daß unsere Vorväteo
) für vorkommende Fälle gesorgt haben, in
, welchen das Bestehen und das Gedeihe»
i der Nationen gefährdet werden mag.—
Ich stehe heute Abend vor Euch, nicht als
z ein eingeladener Gast und nicht als An
, walt für eine unterdrückte und frevelhafte
Volksmenge, sondern im Namen de» Con
stitution, um die Regierung aufrecht zu
erhalten und Euch zu der Hoffnung zu
> ermuthige», daß dieselbe schließlich sieg
reich aus dem Kampfe hervorgehe» wird.
Unsere Constitution schreibt vor, daß
die Bundesstaaten jedem einzelnen
' Ztaate der Union eine republikanische
liegierungsform zusichern. (Applaus.)
Die Wichtigkeit solch einer Bedingung
sahen unsere Vorväter voraus. Es ist
deshalb unsere Pflicht, darauf zu be
' iiehen, daß diese sowohl wie alle anderen
Borschrifte» der Constitution ausgeführt
werden. Wenn wir den Grundbegriff
?er Constitution richtig auffassen, daß
' kein Staat das Recht hat, zu fecediren,
so ist es unsere Pflicht als gute Bürger
vie republikanische Regierungssorm "in
jedem Staate wieder herzustelle», woselbst
sie umgestürzt wurde. (Applaus )
Eine Bande gewissenloser Subjecte
hat den Versuch gemacht, mehrere Staa
ten der Union zu entreißen, ungeachtet,
, ver Constitution und t"s VolkSwillens.
. Eine Rotte Verschwörer und ärgster
> Verbrecher erschien im Senate der Ver.
einigten Staaten und predigte dort im
Angesichte der Nation frechen Verrath.
, Sie bemäntelten ihren Ver
la th durch süße Wort e. Sie
argumentirten, daß Secession ein consti
tutionelles Vorrecht sei und daß sie befugt
wären, ein solches Privileg in Anspluch
zu nehmen.
Habt Ihr je dieje» größten Trugschluß
der verbrecherischen Lehre von der Seces
sion wahrgenommen? Diese Doctrine
ist eine Vernichtung der ganzen Regie
rung, es ist ein allvernichtendes Auf
losungömittel, das Verderben mit sich
I bringt, wo immer es angewandt wird.
Wenn diese Doctrine alsein Grundge
l setz anerkannt wird, so gesteht Ihr eine
i Zerstörung alles Bestehenden zu und keine
i Regierung vermag zu bestehen, welche eine
derartige Doctrine duldet. Diese Lehre
hat ihren Ursprung in dem Ausspi uch der
! Schlange, als sie Eva im Paradies durch
gleißnerische Worte zum Verderben ver
leitete.
Ich habe die Dokumente, um zu bewei
sen, daß jene Doctrine bereits ttt
Jahre in diesem Lande Wurzel faßte.
(Applaus.) Die Trennung der Union
fand nicht aus dem Grunde statt, weil
eine besondere Parle, zur Macht gelangte,
sondern dieser Umstand wlude nur als
Vorwand gebraucht, um jenes lang vor-
breitere Prcject >n Ausführung zu brin
gen.
. Die Verräther bestehen ieut darauf.
daß der Süden unwiderruflich vom Nor- I
den getrennt werden und daß zwei Confö-
für uns existiren sollen. Es
ist die Sache der Regierung, diesen Ver
räther» eine Lehre zugeben, die sie nie
wieder vergessen oder mißverstehen wer
den.
i Indem ich heute zu dieser zahlreichen
! Versammlung spreche, hege ich nicht die
Absicht, sie zu täuschen. Mein ganzer Le-
benslauf war einfach und ungeschmückt.
! Ich stehe heute Abend als Demokrat
! vor Ihnen. (Applaus.) Ich bin ein De-
mokrat in dem Sinne, wie es hier heute
! Abend erklärt wurde. Ich habe während
ganzen öffentlichen Carriere be
' hauptet, daß der Mensch fähig sei, sich
selbst zu regieren, und habe stets den
i Standpunkt eingenommen, daß die Welt i
j meine Heimathund jeder rechtschaffene!
! Mann mein Mitbruder ist. (Applaus )
Ich bin ein Demokrat nach den Grund
sätzen der Constitution. Ich und Jeder-'
mann hier weiß, daß es die Absicbc des
! Südens ist, das ganze Wesen der Regie-
rung zu ändern. Unter diesem Verständ
niß habe ich die südlichen Verschworer
bekämpft. Sie kämpfen für eine sinnlo-
fe Aristokratie und diese verachte ich mit'
ganzer Seele. (Applaus.) Ich stehe vor i
! Ihnen als Anwalt einer Aristokratie der
Tugend, der Intelligenz und jener Wür
de, die aus Gottes Schöpfung, der Natur,
entspringt. Ich bin für die Aristokratie
' der Arbeit, (Applaus,) und die Verbesse
rung der Verhältnisse Derjenigen, welche
die Arbeit verrichten. Meine Demokratie
> habe ich in der Schule deS Thomas Jes
ferfon gelernt, (Applaus,) in der Schule,
welche den Verrath bestrafte, als Aaron
> Burr die Regierung zu stürzen versuchte,
l Burr beschwerte sich auch, daß er ohne ge
'! richtlichen Prozeß verhaftet wurde- (Ap
plaus.) Es ist nicht meine Absicht, viel
' über gewaltsame Verhaftungen zu sagen,
' ich brauche nur zusagen, daß noch nicht
genug derartige Verhaftungen vorgenom
> men wurden. (Applaus.) Hat sich je ein
loyaler Mann über ungesetzliche Verhaf
r tungen beschwert? Man will uns siegen,
daß der Präsident keine Macht zu solchen
e Verhaftungen habe, fondkrn daß nur der
Congreß diese Macht besitze. Jedenfalls
, ist es klar, daß diese Macht irgendwo vor
i Handen ist, und nach meiner Ansicht hat
- der Präsident nicht allein die Macht dazu,
e sondern es ist seine Pflicht, dieselbe aus
- zuüben. (Donnernder Beifall.)
Als die Schlacht von Neu Orleans ge
- fochten wurde, befanden sich dort Leute,
- welche dislonal waren.-' J.ü son ließ sie
' verhaften, Richter Hall e>ließ zu ihren
- Gunsten einen HabeaS Corpus Befehl
> und General Jackson verhaftete den Rich.
> ter. (Applaus.) Glaubt Ihr, daß das
'! Land durch diese Handlung viel gelitten
! hat. ES ist wahr, daß Jackson zu HIOOO
' > Strufe verurtheUt wurde, aber es ist vie
6 stolzeste Handlung meines Lebenö, daß ich
dafür sprach, daß man Jackson
diese Strafe vergüten sollte. (Applaus.)
Wenn ich von einem Manne sprach, der
jso von dem Volke der Ver. Staaten ge
> ehrt ist, alö Jackson, so thue ich mit der
i großsten Pletät. Ich halte in meiner
r Hand das Original - Document in der
Handschrift des alten Mannes und ich
>! seinem Sarge genommen. Wenn es mög
lich wäre, daß Jackson jetzt diese traun
> gen Scenen gewahren könnte, die aus je
. nen Doctrine» entspringen, welche er für
v immer zu vernichten versuchte, so würde
i er sich im Grabe umdrehen. Wäre eS
l! möglich, daß man den Todten Nachrichten
mittheilen könnte, so würde er sich aus
i, dem Grabe erheben und seinen unstcrbli
j chen Wahrspruch wiederyolen : ~Die Fö
> deral-Union sie soll und muß erhalten
werden."
i! Ihr begeht heute Abend die festliche
Einweihung des National Union Clubs
und bei dieser Gelegenheit will ich Euch
«diesem Breif des unsterbliche» Jackson
i schenken, damit derselbe den Grundstein
Eures Clubs bilde. (Beifall).
,! General Jackson hat uns bereitsgesagt,
j daß die Disunionisten des Südens die
, Neger-Frage als Vorwand benutzen wür
! den, NM die Union zu zerstören. Man
will Euch jetzt weiß machen, daß dieser
l Borwand hätte beseitigt werden könne»
! > und daß das Crittenden Kompromiß das
iLand gerettet hätte. Nichts kann be
trügerischer sein, als dies. Als dieses
Compromiß vor dem Senat lag. bor Hr.
Clark ein Amendement an, welches süb-
stantiell die Constitution als Basis des
forderte. Würde der
Süden dies Compromiß erhalten haben.;
so hätten wir Frieden gehabt. Dat z
Amendement passute. Das Compro i
miß ging verloren, und wie? Sechs
Männer deS Südens weigerten sich, ihre
Stimmen abzugeben. Sie wovten keinen !
Compromiß. In der That sie wünsch j
ten, daß daselbe verworfen würde, da
i mit sie diese Verwerfung als Entschuldi
gungsgrund vor ihren Wählern vorbrin-!
gen konnten. Ich sprach zu Hrn. Ben-!
jamin: „Stimmt wie ein ehrlicher Mann
für diese Sache/' Seine Antwort hier-!
auf war, daß er meinen Rath nicht
! brauche und daß er sich zu stimmen wei !
gerte. Thomas Corwin von Ohio bot
alsdann ein Amendement zur Constituiton
! an, derart, daß der Congreß sich niemals
in daß System der Sklaverei mischen
dürfe. Was wurde aus diesem Amende-!
ment? ES wurde verworfen. Der Sü
! den wollte selbst dieses Amendement nicht
annehmen, sondern bestand auf eine to
i tale und absolute Trennung. Alle Com
! promisse waren vngebens. Wir müssen
jetzt diesen südlichen Verschworenen ent
gegen treten, wie sie es mit uns thun ! Ich
bin dafür, daß der Krieg auf das Nach
drücklichste fortgesetzt werden muß. Eb >
gibt kein anderes Compromiü mit den An- j
führern,alsmil demTchwerte (Applaus.)
Ich bin für die Union und Constitution.!
Wenn üttank-Monopole oder Neger der
Regierung im Wege stehen, so müssen sie
beseitigt werden (Stürmischer Applaus.»
Ich stehe bei der Regierung mir und ohne
Sklaverei, in jedem Falle laßt die Re
gierung bestehen und alle anderen Neben
einrichtungeii gehen. Was haben wir
ohne Regierung ? Wie viel ist Eigenthum
werth, ohne den Schutz einer guten Re-
gierung? Meinetwegen können alle Ne
ger in ihr Vaterland zurückgesandt wer '
den, wenn nur unsere Regierung stehen
bleibt. ,
Es ist schlimm genug für einen Men
schen im Süden ein Verräther und Mit
helfer der Rebellion zu sein, aber für Ei
nen, der im Norden lebt und der kaum
weiß, was Krieg ist, giebt eS keine Ent
schuldigung. Wären Vallandigham und
Bright (Zischen und Stampfen) nicht,
so wären unsere Armeen schon lange in
das Herz der Rebellion eingedrungen.
Unsere Regierung hat zwei Feuerpro
ben bestanden, um ihre Nationalität auf
recht zu erlialten und hierbei eine Kraft
entwickelt, das auch die dritte erfolgreich
überstanden werden wird. Es giebt nur
einen Weg Berrälher entgegenzutreten,
> das ist aus ihrer eignen schwelle, und
i wenn nichts, anderes hilft, so erwürge und
! hänge man sie. (Applaus.) Laßt uns
die Verräther, im Süden sowohl, ww im
Norden, bestrafen. (Applaus.) Seid
Ihr Willens, die südlichen Staatenden
Verräthern des Landes zu überliefern?
Sollen die Gräber Eurer Voreltern durch
unwürdige Söhne entheilgt werden.—
Wir müssen die Regierung aufrecht er
halten.
' Ich habe zwar Herrn Lincoln nicht er
wählen helfen, er ist jedoch unser gefetz-
licher Präsident und muß als solcher un
terstübt und respektirt werden. (Ap
plaus.) Und nun habe ich noch ein Worl
zu Tensenigen zu reden, welche es ver
suchen, auf den Fehlern der Administra
tion eine Partei zu gründen. Diesi
Partei wird, wenn der Sturmwint
kommt, von der Erde hinweggeweht wer
den. Jetzt ist keine Zeit zur Bildunc
von Parteien, denn was nützen uns solche
wenn wir keine Regierung haben. laßi
uns daher nur ein Eomproinisi haben—
die Constitution und die Vereinigter
Staaten. Wenn der Süden verliert
werden manche von den Verräthern ge
! hangen, und gewinnt der Süden, so kon
i nen vielleicht Manche von uns gehangei
! werden. (Gelächter.)
Der Redner schloß alsdann seinen Vor
trag unter lang anhaltendem stürmischen
l Applaus, worauf der Achtb. H e ndri c>
B. W r i g b t eine Rede hielt, i» wel
> cher er darauf hinnzie's, daß er stets eii
Demokrat gewesen und jetzt noch eii
Demokrat sei, setoch nicht zu der Schul
, der Vallandigham's und Friedensheule
gehöre.
! — ——
lehrt arbeite».
' Der Eharleston Courier schreibt un
' ter'm 18te» Februar :
> „ Der Mangel an Gerreioe liegt »ich
! in der Unfähigkeit des Südens, sich sclbj
zu erhalten. Es ist eine Thal fache, dai
' j gerade in den Regionen der Confödera
l cion, die bisher hauptsächlich Korn gezo
' j gen l'aben, der ineiste Mangel herrscht
Zwei Ursachen veranlassen daS-. ersten
>!weil die Konföderation fortwährend au>
> dem Bauernstand rekrutirt, statt die de
" reils gezogenen Leute in der Armee fest
zuhalten -, zweitens, weil jene Armee,
meistens in jenen Getreide - Distrikte,
operire», die Saat oft mnthwillig zerstö
ren und hierdurch den Bauer in feine»
Arbeiten entmuthigen,—Nichts liefer
? mehr den Beweis des Verfalles und de!
' Unterganges eineS Landes, als die Be
raubung der Bauern durch die Günstlin
ge der Regierung.
Lasit jeden Mann, jede Frau und Kinl
daheim jeden Fuß Grund bearbeiten im!
! mir Korn bepflanzen. Jedes Korn, dak
' sorgfältig der fruchtbaren Erde anver
!! trau! wird, ist ein Scherfleinzur Freiheil
' der Nation. Jeder mit Baumwolle be
pflanzte Acker ist ei» Borrheil für unse
re Feinde und ein Nagel zum Sorge dei
i Unabhängigkeit der Confoderation."
. I Der Chattanooga Rebel sagt :
! ~ Wir können unseren Fleunden nichl
> genug an s Herz legen, nicht mehrßaum^
> wolle zu pflanzen, als zur Erzielung vor
> Saamen für das nächste Jahr nothig ist.
Wir wiederholen, was wir schon früher ge
sagt haben: Laßt uns in jedem Staate
denkbare Anstrengung machen, um
die größte Quantität Getreide zu sichern,
l Haltet das Volk an, zu arbeiten und
- Kleider zu machen. Schiebt diese Dinge
nicht auf. L.ißt jene spinnen und weben
; lernen, die es nie zuvor gethan haben.—
Das größte Ebmpliment, welches naäi
> diesem Kriege einer jungen ?amr gemacht
werden kann, wird sein, Kleider für ihre
Brüder und Freunde in der Armee ge
l! spönnen und gewoben zu baben. Lcifit die
reichsten und feinsten das Beispiel geben,
j einfach? Kleider zu trage» uno hart zu
i arbeiten."
! Well, der Süden macht Fortschritte ;
Aristoklatie lernt „spinnen und we
ben," nämlich arbeiten und der König
!,.Baumwolle" ist abgesetzt. Noch einige
schritte weiter und der rebellische Süd
länder wird ein guter Republikaner und
die Union ist wieder hergestelli.
Bo" Teras.
! Fayette v i l l e, Ark., 17. Marz.
!Ein einsichtsvoller Mann, welcher heule
Z Abend aus Texas hier ankam, stellt die
Lage der Rebelleu in jenem Staate als
höchst kläglich dar.
! Die Unionsfreunde klagen oste» die
Eon föderalen an, und eine beträchtliche
Partei die Flagge des Elnsaine»
Sternes aufzupflanzen ld. h. der Los
reißung von der südlichen Konfödera
tion.) Es bilden sich Ausw«iiderung6-
Vereine, um nach Meriko zu ziehen.
Ein hochstehender Rebellen - Lffizisr,
welche heule Morgen als Parlamentär
hierherkam, sprach ebenfalls die Mein-
nng aus, daß im Falle der Niederlage deS
Südens die Teraner nach Mexiko aus
wandern wollen, um d o r t e i n e R e
publik unter französische m
Tchutze zu gr ünd e n.
tLisfelder i»> Nike»
Das Schiff ~Talisman," welches in
New-Aork von London ankam, denchlet,
daß es uulerm 47. Beeilen- und 4tt.
Längengrade einem Eisfeld und vielen
Eisbergen begegnete, so daß es drei Mal
von denselben eingeschlossen war, und
zwei Tage südlich steuern mup!e, um den-
selben auszuweichen.
Gesinnung eines getreuen Gvlda
ten
-Folgendes ist ein Auszug aus einem
Briefe eineö braven Soldaten, in Komp.
G, I72sten Pennsylvanischen Regiment,
waches noch immer in Camp Viele in der
Nähe von Norfolk liegt. Dieser Brief
zeigt ohne Zweifel die Gefühle unserer
Soldaten, welch» jetzt im Felde gegen die
Rebellen streiten, während viele von uns
im Norden gegen die Administration
kämpfen, die sich auf alle mögliche Weise
bemüht die Rebellion zu unterdrücken,
und Frieden wieder herzustellen. Der
Schreiber sagt:
.«Ich bin bereit meine Mustete zur
Beschützung der Flagge unserers Landes
zu tragen, obgleich ich jetzt zu Hause sein
sollte um meine Bauercy zu bearbeiten.
Es ist unsere Pflicht, das Land für wel
ches unsere Borväter gekämpft und ge
blutet haben als eine ganze und unbe
fleckte Union unseren Kindern zu über
tragen und die Flagge ohne den Verlust
eineö einzigen Steines auf den Wällen
von Fort Sumpter, wo dieselbe zuerst
.znsammengeschoßen wurde, wieder aufzu
stecken ; laßt dorr den letzten Schuß fallen
in dieser Rebellion und laßt die Rel'ellen
zu Schanden werden. Wäre es nicht für
vie Rebellenfreunde in der Heimat!?, der
'Krieg wäre schon längst zu Ende. (Ts ist
schwer in Feindeölande zu stehen, in
Sturm und Wetter den Rebellen gegen
über, während die nördlichen Rel-ellen
hinter dem warmen Ofen sitzen und eine
schlechte Sache unterstützen. Zu Zelten
wie diese, sollten alle Parteigefühle auf
die Seite gelegt werden, und wir sollten
uns um die alte Flagge sammeln, und alle
Verrärher aus unserer Milte treiben.
Wenn unsere Regierung eü machen wür
de wie eö die südliche macht mit den dor
tigen Unionleute, dann würde auch unser
Gefängnis« einige dieser unbesonnene»
Menschen bergen.
Nniou.Lottvention in Ae»iUtk>.
Louiövill e, - März. Oi,
zahlreichste Convention, die jemals ge
halten wurde, trat gestern hier zusammen
Loyale Manner von allen Parteien unt
darunter die einflußreichsten Männer dei
> Staates besinden sich darin. L. A. Mar
shall präsidirl.
Cr-Gouverneiir Wickliffe iutroduciru
Herrn Cravens von Indiana, der eiu
höchst unpassende Rede hielt, in welche
er sich beklagte, daß die Demokraten ir
Indiana Kupferfchlangen und Butter
nüsse genannt würden. Darüber ent
stand große Aufregung und Redner konnt
' nicht weiter sprechen,
Nach Wiederherstellung der Ordnung
vertagte die Versammlung sich auftaute
Heute sollen die Nominationeu fü
Staatöä'mter gemacht werden.
Großes tLifenbaknunglüL.
Waschington. IU. März. Heut,
Morgen ereignete sich auf der Orange
Alerandria-Eisenbahn am Accontinck
Run ein Unfall, wodurch 4 Soldaten ge
tödtet 7 verwundetwurden, alle vom !13
9t Ä. Vol. Regt. Der Zug lief gegei
ein mit Maiilthieren bespanntes Fuhr
werk, und S Wagen worin sich Soldotei
befanden, wurden vom Geleise geworfen
Die Soldaten sollten den Zug mi
Holz befrachten. Folgendes sind die Na
men der Getodteten: I. L. Krün?, Gco
Lnon, I. W. Hogan und Ed
Rap. I. W. Bloonnngbeuy, iriro a>
seinen Verletzungen sterben.
Von der Potomae Arnice
Hau ptquartie r, 18. März. Ei,
überaus glänzendes Cavalleriegefecht sie
gestern am Rappahannock jenjeics Ke!-
ley'S Furt vor. Eine RccognovcirungSl
. Corps unter Gen. Äverill forcirte oei
j Uebergang über den Fluß trotz des out
schlossenen Widerstandes eines feindlich.'!
Scharfschützen - Corps, weichev eine ühi
gedeckte Stellung harre.
Die Furt ist-so schmal, daß nur eii
i Reiter hinter dein antern hinüber gehen
! konnte und der Fluß ivar sehr stark ange
> schwollen und reißend. An der Südseitc
l des Flusses angekommen, griff unsere Ca
> vallerie die Rebellen in ihrer verschanzten
! Stellung an und diese wurden fast all«
! getödtet oder gefangen genommen ; auct
! .rbeuteten wir eine große Anzahl Pferds
! ivelche sich in der Nahe des Flusses befan
> den. General Averill's Commando stiek
! .iuf die Rebellen-Cavallerie unter Stu
art und Fitzhugh Lee, welche von Cul
, pepper herabgeeilt war, um uns den We i
verlege».
Die Rebellen machten emige kühne An-
griffe auf unö, diese wurden aber abge
schlagen nnd wir griffen nun sie mit ver
derblicher Wirkung an, in dem wir nul
von der blanken Waffe Gebrauch mach
teil. So oft der Feind Stand hielt, grif
! fen wir ihn unverzüglich an und verrrie
ben ihu mil großem Verlust auS semen
Stell ungcn. Der Kampf da ue»le -»Stun -
den und bestand aus einer Reihe von
Chargen, welche mit dem Rückzüge deS
Feinde» eudigren. Aus beiden Seire»
standen ungefäbr Witt» Mann. Der Feind
fluchtete si.l, endlich lnnter eine verschanz
te Batterie, t Meilen von der Furt, mit
Verhauen auf beiden Seiten.
Gen. Averill, welcher seinen Zweck er
reicht und sich seine Gefangenen gesichert
lxttte, ging mit dem beiderseitigen Ver
wundeten und einer Menge erbeuteter
Pferde über den Fluß zurück, ohne daß
der Feind einen Versuch machte, ihn da
ran zu hindern. Unter den Gefangenen
ist Major Breckinridge, ein Vetter von
John Breckinridge. Ungefähr Ge
fangene sind in 6 Hauptquartier gebracht
worden.
Nnion Skimmung in Georgia und Ala
bama.
Mnrfr e e 5 bo ro, 15,. März.—
Ein Flüchtling aus Georgia, der dort im
Anfang des Jahres fortging, gibt an.
daß Taufende dort für den Sieg der Uni
on-Waffen beten.
»S-Wir vcrntblncn aus Bctklehlm, daß bin
nen .sturem auf ds " V!c der kecha. nahe an
der Eisenbahn, der Bau cincr Dampfmahlmühle
in Angriff gtnomm'» wnd«n wird.
Gräßliche Wirkungen deS Al er
jtzlaubenS
Neu- Ä or k, 18. Mär;. Eine eben
so seltsame, als auch schauerliche Affai
re—ein durch Aberglauben, Unwissenheit
und Blödsinn bewirkter Kindesmord—
wurde gestern durch eine von Coroner
Collin abgehaltene Untersuchung an das
Licht gebracht. Folgendes ist der >sach<
verhalt : In dZ. Str. nahe 11. Avenue
wohnte ein irischer Arbeiter Namens Ma
thias Nell mit seiner Frau Marnund sei
nem Kinde. Vor einiger Zeit geriethdi«
Frau auf den Einfall, im Haus gingei
~Feen" um. und da sie in Irland in deir
»Aberglauben erzogen worden war, das
I>vo ein Haus von solchen luftigen Din
Hern heimgesucht werde, man überzeug»
sein könne, daß sie ein Kind in der ÄZie
ge uuterschoben halten, so wurde die un
glückliche Mutter von den ge
quält,. es mochte auch ihr eigenes Kink
geraubt und an seine Stelle ein „Feen
kind" oder ein anderes gelegt worden sei
Sie beschloß darauf, nach der gleichfalls
in Irland herrschenden VorsteUungsari
durch eine Probe zu ermitteln, ob dae
Kind ihr eigenes oder ein untergeschobe
nes sei. Die Probe besteht darin, ein«
Schaufel bis znm Rothglühen zu erhitzei
und das Kind auf dieselben zu setzen
war eS ihr eigenes Kind, so bliebe es dar
auf sitzen ; gehörte es aber zu dem Fren
geschlecht, so würde es, dachte sie, sogleid
aufspringen und davon laufen, oder viel
mehr verschwinden.
Bor ungefähr zehen Tagen unterwar
das vom Dämon des Aberglaubens be
herrschte Weib ihr Kind, einen drei
jährigen Knaben, dieser schreckliche!
Probe, und die Folge war, wie man sicl
denken kann, daß der arme Kleine au
das Schauderhafteste verbrannt wurde
Monrag Nacht, verschied daS Kind a>
den Folgen dieser Verletzungen, nachdeu
es zehen Tage und Nächte die grausam
sten Schmerzen erduldet hatte, inden
während dieser ganzen Zeit kein Arzt
seinem Beistand entboten worden war.
Bei dem Jnquest sagte der Man» dei
Frau aus, er halte sie für wahnsinnig
allein man merkte davon nichts an ih
der Untersuchung, wenn »ich
das Uebermaß von Aberglauben unl
Dummheit, daß sich in ihren Aussage,
kund gad, für ein Beweis von Geistes
Verwirrung zu halten war. Ein Mann
der in deni Hause gewohnt, hatte ihr ge
sagt, dasselbe werde von ~Feen" besucht
Die Jurv ertheilte ein Verdikt auj
Tod durch welche Mar!
Nell dem Kinde beigebracht. Der Eoro
»er ließ sie darauf einsperren, bis du
Frage hinsichtlich ihres Geisteszustandes
gerichtlich entschieden werden kann. Si,
ist 38 Jahre alt.
blutige Tragödie.
Eolu >n bu s, K»., i>. Merz. Heut
Morgen ereignete sich im Eolumbus Haue
vahier eine blutige Scene. Ein Mann,
Namens RodgerS, als Congreßmitglied
vom Distrikt Memphis erwählt, der se
doch für nicht sihberechtigt erklärt war,
griff plötzlich in einem Anfall von Wahn
sinn, wie mann annimmt, einen Lieute
nant an wahrend dieser im Bett lag. Der
Wirth horte den Lärm und stürzte hinzu.
Rodgers griff ihn sofort mit einem Mes
ser an und verwundete ihn auf furchtbare
Weise. Die Frau des WirthS kam auf
das Geschrei ihres Mannes herbei »nd
wurde nun ihrerseits von dem Verrückten
auf eine Weise verwundet, die ihre Wie
derherstellung unmöglich macht. Mäh
rens des Tumults erhielt der Lieutenant
einen Pistolenschuß, der wahrscheinlich
löottich sein wird. Die Wiche kam nun
herein und feuerte auf den Unglücklichen
j der sie ebenfalls angriff. Er fiel endlich
von 5 Kugeln getroffen und mir 2 Bajo
nettstichen durchbohrt, todt nieder.
Von Savannah
Baltimore, 13. Marz. Der Port
Royal Korrespondent des hiesigen „Ame
rican" theil, folgende eines
ren" Engländers mir, der neulich von
Savannah in unsere Linien kam :
Man stand in Savannah allgemein
unter dem Eindruck, daß bald ein allge
meiner Angriff auf die Stadt erfolgen
solle und man entfernte die Weiber und
Kinder. AlleS, was Waffen tragen konn
te, mußte in die Schanze». Es sind wenig
Truppen in der Stadt, aber es sind zahl,
reiche Lager ringsum.
Vom Niederbrennen der Stadt sprach
man zwar nicht, aber man wird sie mit!
großer Energie vertheidigen. Es gibt ge !
nug Leiite in der Stadt, die sich freue»
werden, sie in den Händen der Bundes-!
Truppen zu sehe».
An'denWasserzugüngen der Stacht sind
viel Kanonen aufgestellt. .»4 schwele Ge
schütze sind am Savannahflnß, in derNä
he des Gashauses aufgepflanzt, »nd wir
gingen auf unserm Wege abwärt' >-or
mehreren andern schweren Batterien vor
bei, von denen einige durch Gebüsch
kirt sind,
i Es gibt genug »eiche nn'o augeseliene
Leute, die man Neutrale nennt, aber alt
Verr.lther betrachtet. Alle Israeliten nnd!
die meisten Deutsch,» siebt man s»r Uni
j onisten a». Dieselben haben Ersatzmän
»er gekaust und sind militärfrei; aber ei
! ne neuliche Ordre zwingt sie Alle, sich bei
de, Beltlxidigung der Stadt zu betheili
gen.
Dlt Preise sind hoch. I Thaler Gold
steht auf in confvderirtem Geld.
Ein Paar niedrige Schuhe kosten üSM;,
ein Rock und eine Weste in meinem Kof- l
fer kosten.slSs; Kaffee kostetet das .
Pfund; Butter-5 1.25 das Pfd.; Fleisch l
ist rar und kostet 50 bis M Cents das
Pfund ; aber Mais kann man noch füi
das Büschel haben.
. <z
Gewitter im März. (
Pittsbnrg, l<i. März. Gestern k
Nachmittag um t Uhr stellte sich hier bei Z
rauher uno kaller Temperatur ganz unrr
wartet ein ziemlich heftiges Gewitter ein,' s
dem einige weitere nachfolgten. Es blitz- iei
te und donnerte, wie mitten in, Sommer, !e
wählen» ein feiner Hagel den Regen er - t
setzte. Maizen-G.witter sollen nach ei- e
ner alten Bauernregel ein fruchtbares n
Jahr bedeuten. Wir wollen hoffen, daß
dasselbe eintrifft. (P.W.) v
Caliak,
Indem dies Jahr in Lecha und angren
zenden Caunties viel Tabak gepflanzt
werden wird, und viele der Ackersleute
mit dem Bau desselben und seiner Be
handlung nicht genau bekannt sind,
theilen wir im Folgendem eine kurze An
weisung eines erfahrenen Tabakbauers
mit:
Säen des Samen«.
Diesen säet man so dünn auseinander
wie möglich zwischen Mitte März bis 1.
April, an einen warmen Platz in den
Garten; nnk> wenn man die Pftynzen
besonders srü > zu haben wünscht, macht
man einen Kasten mir Fensterscheiben
bedeckt um das Händchen herum, schräg
abschüssig gegen Mittag, wie die Hälfte
eines Hauödacheö. Die Pflanzen wer
den im Uebrigen so ziemlich wie Kraut
pflanzen behauvelt.
Beiden und Pflanzen.
Der Boden eines Tabakfeldes sollte
jgut gedüngt und so sein wie möglich
geeggt werden.
Etwa um den I>ten Mai -beginnt man
mit dem Pflanze». Man pflanzt in
Reihen Fuß, und die Pflanzen 2 Fuß
i von einander; der beste Weg aber ist,
' wenn man die Pflanzen Fuß im Qua
i drat von einander setzt, so daß sie beide
Wege und über s Kreuz mit Pflug und
Cultivätor bearbeitet werden können. —
l So bald man gewahrt, daß das Tabak
feld grasig wird, muß man mit der Hacke
oder dem Kultivator an die Arbeit, denn
das Tabakstück muß in allen Fallen rein
von Gras und anderem Unkraut gehalten
werden, wenn der Tabak gerathen soll.
Behandlung u. s. w.
So bald die Blätter gelbflecl ig werden,
i oder wenn sie brechen, so man um die
z Mittagstunde die obern Blätter zusam
men falzt, dann ist der Tabak reif und
sollte auf dem Boden abgeschnitten wer
den, welchev l eim fiiiben Tabak unge
fähr in die Saalsieit fällt. Wenn der
Tabak recht zu wachsen angefangen hat,
ist er gewölmlich in «'» Wochen reis zum
Sclmeide», welchen Morgens mit einem
Messer geschiebt. Abgeschnitten legt man
denselben auj die bis Nachmittags,
Ida er dann zähe sein wird, so daß man
! denselben unter einen Seboppen oder in
die Scheuer bringen kann. Jeder Stock
, muß am Stumpf mit einer Sclmiir ver
, sehen und aufgehängt werden. Man
kann denselten dicht zusammen hängen
und läßt ilm in diesem Zustande bis die
! große Rippe in de» Blättern ganz trocken
ist. Dann warret man auf feucht Wet
ter, pflückt die Blätter von den Stengeln,
> bindet sie je eine Handvoll -zusammen
und packt sie fest in einen Kasten. Ist
derselbe aber zu feucht, so wird er heiß
! und dann schimmlig, deswegen muß man!
in der ersten Zeit fleißig darnach sehen,
und sollte man ihn heiß finden, so muß
er heraus genommen, ausgelüftet und
oann wieder gepackt werden. Je festet
ver Tabak in den Kasten (zum Beispie
eine Store - Bor) gepackt wird, best:
schöner bleibt derselbe.
Den Deckel in dem Kasten lichtet mcn
so, daß derselbe hinein paßt und beschwer
Denselben mit großen Steinen oder eine
andern Beschwernis«.
Die oben angegebene Pflanzzeic ist fü
frühe» Tabak; aber man kann für spa
ten Tabak bis zum 20. Juni pflanzen.
Während dem Sommer wild der Tc
bak in San en schießen— -diesen muß ma
sorgfältig abpflücke», noch ehe die Bli
men erscheinen, so daß 112 lauer recht grc
> iverden. Rachoem die San.enkopfe abg
pflückt sind, wird oberhalb einem jed<
Blart ein Seitenfchoßling hervorwachse
welcher gewöhnlich als Geiz bezeichn
wiid, und auch diese mulien sorgfalt
ausgebrochen werben, damit die Blätl
ihre völlige bekommen. Bei di
ser Arbeit muß man auch ein wachsam
Auge auf die großen grünen Rauben h
ben, welche sich an die Blatter setzen u
dieselben verzehren. Diese muß man a
lesen und todten, sonst thun sie groß
Schaden.
tLi» Heilmittel ge.ze» Sie porpeln.^D
Die Herausgeber des in
ourg erscheinenden „German RefornW
Messender" l>aben eni
von einem Freund in Chinr
in welchem aemeldet wird, daß einWuW
artt der englischen Armee in ?>hina nM
eine große Entdeckung
behu>s einer mirksamen D
! schrecklichen inio ei.lkaften PorpeW
»rankheit. Behandlungsart ist
! fi'l^t: das vorheigehende Fi^D
den höchsten Grad erreicht hat und gerM
> oor dem Erscheinen den Ausschlags, nW
sie Brust Erolon Oel und
steinsalbe e>> Dadurch zW
sich der g '>>;e Aufschlag auf diesem
>ZkS .Dörpels so das alle ander'»
' davon verschallt bleiben. Es sichert
ner einen voüen und vollständigen
schlag und I'ill solchergestalt die
lieit ab, die inneren
Es l>eisit, da,, auf allgeineiiien
diese '^el^an^luna'art in der
Armee in t'hiua eingesubrt >ei
vollkommen gelungen derrachret wirW
?>a die,e gegen>v.ulig inM
schiedenen Ibeilen unseres
Schwanke aeht, so »mirden unsere AW
wobltlmn, iveiin sie di> >es Heilmittel
prakliscl»e .'luivendung erprobten I
iveuii hier so wirksam befunden, wM
unter der englischen Armee in
bew.ihreu soll, so wird es gewiß alsM
große Wohlthat für die gan;e
beit sich eriveisen.
»ei» im >Lr,r Sek.
Ein Brief von einem Schiffs (5aW
ans Erie, Pa., sagt, daß der SeeW
Eis und daß sogar von
keinen offenes Wasser sichtbar feiM
Wetter sei aufierordentlich lall
und die (sap!ta'ne hätten
sucht gemacht, ibve Schiff,' feilig
chen. Es schemr, cilb die
eine fi der
dem (Lue Tee nicht so günstig ,st,
es iin Februar »var und es soll
wundern, wenn wir vernehmen, tW
Hafen von des EiseS loegeM
vor Mitte April offen ist.