Der Lecha Caunty patriot. (Allentaun, Pa.) 1859-1872, November 02, 1859, Page 2, Image 2

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    Lecha (saii»l>! Patriot.
Allcntaun, Pa., November 2.1859.
tkrfäufenve greifen nach Strohhalmen.
ES muß wahrlich einem jeden nachden
kenden Bürger amusirend sein, zu sehen,
wie sich manche Editoren abmühen politi-!
sches Capital für ihre sinkende Freihan
dels- und Selaverei-Verbreitungs-Par
thei, aus dem neulichen Harpers Ferry
Aufstand zu machen.—Oeffnet man ihre
Blätter, so findet man Artikel, welche
schon den Ueberschriften nach andeuten
würden, daß doch 15,090 bis 20,0011 Men
schen ihre Leben eingebüßt hätten. Leset
man aber weiter, so findet man daß die
ganze Zahl welche den Aufstand bildete,
nur aus 15 Weißen und 5 Neger bestand.
Es ist daher ein solches Geschrei wieder
nichts als Wind, wie dies mit allen ihren
Aussagen der Fall ist. Ihr Versuch die
Republikanische Parthei damit in Ver
bindung zu bringen, ist höchst unlöblich,
ist nicht durch Zeugniß bestätigt, und wird !
sie auch sicher nichts fruchten, indem ein
jeder Zeitungsleser weiß, daß diese durch
aus nichts damit zu thun hatte—und daß
unter den Gesinnungen der Republikaner
und Abolitionisten ein himmelweiter Un
terschied ist. Nun, wir sind der festen
Ueberzeugung,daß ein nachdenkendes Pub
likum auf Einmal einsehen muß, daß ge-!
dachte Zeitungs-Schreiber daßelbe nur zu !
Humbuggen versuchen, daß eS ein solches
Betragen höchstens verabscheuen muß,
nnd daß daher, sollte für irgend eine Par
thie Schaden daraus entstehen, dieser
ganz sicher auf die demokratische zurück
fallen muß.
Die wahre Ursache des dortigen Auf-,
standes suchen aber jene Editoren, so viel!
sie nur möglich können, zu verheimlichen, >
und es ist die: Der Anführer Bro w n
begab sich, wie bekannt, vor einigen Jah
ren nach Kansas, um daselbst ein friedli-!
ches Auskommen zu suchen, allwo ihm aber
bald von den Sclaverei - Freunden sein
Eigenthum bis auf den Grund niederge
brannt, einer seiner Söhne erschossen, und
ein anderer dermaßen zugerichtet wurde,
daß er ebenfalls bald nachher starb. Nun
was wurde durch unsere Buchanan-Re- !
gierung in dieser Sache gethan? Die
traurige Antwort ist : N i chtS! Natür
lich erregte dieö einen solchen Haß in dem
alten Brown gegen die Sclaven-Freunde,
der selbst seinem Verstand schadete, und
der ihn antrieb sich zu entschließen, sich
wenn möglich zu rächen, und für diesen
Zweck wählte er sich dann den obigen Ort,
allwo er mit seinen 20 Mann den Ver-!
such machte fein Vorhaben auszuführen.
Daß er eine solche unverzeihliche That mit
20 Mann unternahm, beweißt zur völli
gen Befriedigung eines jeden rechtlichen
Bürgers, daß Brown nicht bei seinem
rechten Verstände gewesen sein kann.
Dies ist also kurz die Ursache deS ge-!
dachtdn Aufstandes, und hätten wir eine
rechtliche Regierung gehabt, welche die.
Mordbrenner und Mörder in Kansas zur I
Strafe gezogen hätte, unser Wort dafür,
so hätte der Aufstand zu Harpers Ferry
niemals stattgefunden. Es wird daher
einem Jeden leicht werden einzusehen, daß!
in der That und in Wahrheit die Beam-
ten unserer National Regierung es wa
ren, welche den Samen zu diesem Auf-!
stände gesäet haben, oder ihn haben säen
laßen. Laßt daher unsere Gegner nur
fortfahren diese Sache zu verheimlichen,
und die Republikaner, die so unschuldig
sind als „der Mann im Mond," damit
beschuldigen solange sie wollen —denn das
Volk sieht durch den Schleier—und daher
wird die Ehrlichkeit die Unehrlichkeit und
die Humbnggerei weit überwiegen, und
der Schaden der daraus entsteht, der wird
und muß sicher aufdie demokratische Par
thei wieder selbst zurückfallen. Merkts
was wir sagen.—Später mehr hievon.
IVakrlich sie sind unglücklich.
Bekanntlichhat sichanden für die Berks
Caunty Ackerbau-Ausstellung bestimmten
Tagen, in dem verstoßenen Monat, der
artiges Regenwetter eingestellt, so daß es
so zu sagen unmöglich war, daß irgend
Jemand derselben beiwohnen konnte—und
die Gesellschaft daher, so wie die Bürger
Readingö große Verluste erlitten haben
müßen. Um nun das Verlorne wieder
aufzumachen, bestimmte man eine andere
Zeit zur Abhaltung der Fair, und zwar in
der letzten Woche. Man war aber wirk
lich wieder unglücklich, indem es den ersten
Tag schneiete, wovon die Folgen gew sen,
daß die dreckigten Straßen, und der Ge
danke daß der Ausstellungs - Grund naß
sein würde, auch wieder an den folgenden
Tagen viele Menschen, die beigewohnt ha
ben würden, zurück hielt—und somit die
Einnahmen der Gesellschaft, der Wirthe
und der Stohrhalter wieder bedeutend we
niger waren, als man erwartet hatte. —
Von Herzen wünschen wir unsern Nach
barn von Reading und Berks Caunty
überhaupt,dasNaWemal beßeres Glück.
Die Mahf in Pennslilvmuen.
Offizieller Bericht.
Das offizielle Resultat Verletzten Wahl lndie
sem Staat, ist wie folgt -
Für Auditor-General erhielt Thomas <i. Coch
ran. Republikaner, 18 1,835, und Richardson L.
Wright, Demokrat, !K4,544 Stimmen.—Coch
ran'S Mehrheit ist demnach 17,29 l Stimmen.
Für Landmesser-General erhielt Gen. Wm. H-
Keim, Republikaner, 182,282, und John Rowe» >
Demokrat, 163,971 t Stimmen. —Mehrheit für
Keim 18,312.
Im Ganzen sind 22,868 Stimmen weniger
eingegangen als letztes Jahr, und untersucht man
den Bericht, so findet man daß diese Stimmen in j
den stark Republikanischen CauntieS, wo man sie
nicht nöthig hatte die Caunty-Tickets zu erwäh- j
len, zurückgeblieben sind —hingegen hatten unsere
Gegner in ihren starken CauntieS ihre ganze Ctär-
ke an den Stimmkästen Ein Jeder wird also klar
einsehen, daß unser Staat nun durch und durch !
Republikanisch ist, und daß es unmöglich für un
serc Äegner ist, uns denselben für jetzt wieder aus
den Händen zu nehmen :
Auditor G>'N. Landmeffer Ben.!
Cochran. Wright. Keim. Rowe.!
l Adams, 2529 2539 252 N 2546
I Allegheny. 7934 4720 793» 4729!
Armstrong, 2282 1943 22kl 1942^
Beaver, 1756 1 131 1748 1132!
Betford. 2011 2147 2NN9 215 n!
Berks, 625 l 7444 645 t 7268
Blair. 2600 1449 26N2 1449!
Bradsord, 3743 1639 3733 1651^
Bucks, 5172 5159 5176 5154
Butler, 2075 1514 2087 1514
Cambria. 1593 1868 158 l 1900
Carbon, 1491 1640 1513 1626 j
Centre. 2446 2233 2444 2233!
Ehester, 5066 4044 5055 4046!
Clarion, 532 1216 531 1225!
Clearfield, 1129 1448 1122 1455!
Clinton, 1226 1600 1255 1580!
Columbia, 1005 1782 1070 1808
Crawsord, 2766 214 l 2765 2125!
Cumberland, 29Zl 3224 2932 3234!
! Dauphin. 3331 22 l 7 3284 2277!
Delaware, 2097 1280 2111 1261
E!k, 317 411 309 418
Erie, 2325 II >9 2299 1144!
Fayette, 2676 2824 2651 2817!
Forest. 37 30 37 3l
Franklin, 3692 3267 3552 3393!
Fulton, 716 85 l 715 851
Greene, 785 1596 760 1588!
Huniingdon, 2264 1774 2?83 1778
Indiana, 1922 827 1932 795
lefferson, 1071 851 1070 806
luniata, 1223 1300 1223 1309!
Lancaster, 7602 3433 7598 3443
Lawrence, 1351 526 1339 420 Z
Lebanon, 2451 1289 2461 1283 j
Lecha. 3613 3856 3622 3842!
Luzerne, 5071 5936 5112 5839 >
I Lycoming, 2590 2949 2608 2904.
M'Äcan, 600 587 603 585!
Mercer. 2770 2225 2755 2222
Mifflin, 1372 1439 1376 1434
Monroe, 409 1777 435 1754
Montgomcry, 4535 5056 4572 5026
Montour. 602 1154 618 1142
Northampton, 2797 4077 2794 4066
Northumbd. 1602 2159 1642 2167
Pc.ry. 2070 2052 2069 2051
Philadelphia 295?5 26366 2970 l 26203
Pike, 135 721 127 720
Potier. 918 502 893 517
Sä'uylkill, 4879 4534 4966 4469
Schneider, 1286 737 1322 709
Somerset, 2187 1190 2196 1175
324 525 331 507
! Susquehanna, 2807 2091 2Sc>s 2092
Tioga, 1940 1042 1962 103 l
Union, 1363 840 1375 829
Venango, 2022 1837 2022 1844
Marren. 1139 757 1129 759'
Waschington, 3745 3390 3749 3396
Wayne. 1609 1949 1610 1947
Westmoreland 3803 4l 63 3780 4l 52
Wnoming, 751 945 758 942
Jork, 4983 5203 494 l 5265
> Total. 181835 164544 182282 163970
,
Pcn!ist,lvaniscl>e Gcfetzgcbnng
StaatS-Senat.
Ister Distiikt. Philadelphia—Jsaac N, Mar- >
i felis, John H. Paiker,* Geo. 3!. Smith,* Geo.!
! Connel.*
> 2. Ehester und Delaware—Thomas S. Bell !
! 3. Monigomcry-John Thompson.*
4. Bucks —Mahlo» Aardlcy.*
5. Lecha und Northampton—Jer. Schindel.
6. Berks —Benjamin Nunemacher.
7. Schuylkill—Robert M. Palmer.*
! 8. Carbon, Monroe und Peik—T. Craig.
9. Bradsord, Susquehanna. Wyoming und
Sullivan —George London.*
10. Luzerne— W. W. Keichum.*
! 11. Tioga, Potter, McKean und Warren —
Jsaac Benson.*
l2. Clinton, Lycoming, Center und Union—
Andrew Gregg.*
13. Snyder, Montour, Northumberland und
Columbia—Reuben Keller.
! 14. Cumberland, Perry, luniata und Mifflin
! —E. D. Crawsord.
15. Dauphin und Libanon—l. B. Nuther
ford.*
16. Lancaster—B. A. Schäffer,*Rob. Bald
win.*
17. Aork —William H. Welsch.
18. Adams, Franklin und Fulton —A. K.
McElure.*
! 19. Somerset, Bedford und Huntingdon—
!Wm. P. Schell.
I 20. Blair, Eambria und Clearfield —L. W.
Hall.*
21. Indiana und Armstrong—Jonathan E.
Meredith.*
22. Westmoreland und Fayette—l. Turney.
I 23. Waschington und Greene-G. W. Mil
ler.
24. Allegheny —John P. Penny,* Elias H.
Irisch.*
25. Beaver und Butler —D. L. Jmbrie.*
> 26. Lawrence, Mercer und Venango— Wm.
, M.Francis.*
27. Erie und Crawsord—D. A. Finne?.
28. Clarion, lefferson, Forest und Elk—K.
' L. Blood.
Republikanische Senatoren 2 l
- Demokratische Senatoren 12
Republikanische Mehrheit 9
) Haus der Representanten.
Philadelphia—Joseph Caldwell. William B.
Turner,* Patrick McDonougb. Hen. K. Stkong,"
Jos'ph Moore.» Charles Z. H. Skl- >
tzcr,* Jacob E. Ridgway,* Henry Dunlap. S. j
S. Pancoast,* Jsaac A. Scheppard,* Richard
Wtldey,« William D. Morrison, JameS Doncl
l?, I. F. Presto»,* Thomas W. Duffield, Carl
F. Abbott.»
Delaware —William D. Penntll.*
Ehester —William Schäfer," Jsaac Acker,* Ca
leb Pierce.*
Montgomery—John DiSmant, David Stone
back, Charles H. Hill.
Bucks—loftph Barnelky, 5 I. W. Knight.
Northampton—Jacob Cope, P. F. Eilenbcr
ger.
Lccha und Carbon—Samuel I. Kistler,* Za
charias Long.
Monroe und Peik—Charles D. Brodhead
Wayne—H. E. Beardslee.
! Luzerne —John Stone, Peter Byrne, D. L.
! Chapin.
SuSquehanna -George T.
! Bradsord —Thomas Smead,* H. P. Kinny.*
Wyoming, Sullivan, Columbia und Montour
! —Samuel Oaks, George D> Jackson,
j Lycoming und Clinton—Robert Crane, George
! Achenbach.
Center—Adam Barlow,*
j Mifflin —George BateS.
! Union, Snyder und luniata —Thomas HayS,*
! W. F. Wagonseller.*
Northumberland—AmoS T- Beisel.*
l Schuylkill—loh iS. Boyer,* C. Pinkerton,*
> Joseph Maurer.
Dauphin—William C. Lawrence,* Marks D.
Whitman.*
! Lebanon—Joseph Cckman.*
Berks—Elijah Pen:: -„lth, Salonion L. Cu>
ster, Joshua S. Miller.
Lancaster —Nathaniel Ellmaker,* Tamuel Ken
neagy.* AmoS Green,* Jacob Cassel.*
Vork —Friedrich Sultzbach,* John Manifold.
Cumbcrland und Pcrry—John McCuidy,*
John Power.
Adams—Samuel Durboraw.*
Franklin und Fulton —JameS N. Brewster,*
James Anstin.*
Betsord und Somerset —George Williams,*
George Walker.*
Huntingdon—l. Simpson Africa.
Blair—Jacob Burley.*
Cambria —Rictard I. Proudsoot.*
Indiana —A. Wilson Taylor.*
Armstrong und Wcstmoreland-Andrew Craig,*
I. McGonigal,* John Coulter.
Fayeite—John Colli»«.*
Greene—Daniel Gray.
Waschington-George V. Lawrence,* William
Graham.*
> Allegheny—William Varnum,* David Preß
lcy,* Charles Göhring,* David Bayard,* Wil
liam Espy.*
Beaver und Lawrence —Joseph Wilson,* Jas.
Blysvn,*
Butler —John Thompson,* W. Graham.*
Mercer und Benango— George HofiuS,* Eli
! scha Davis *
Clarion und Forest —John Fleming.
! Icfferson, Cieaifield, McÄean und Elk—l>
i Gordon,* William Nichols,*
Crawsord und Warren —Hiram Butler,* Hen
ry Nouse.*
! Erie—Henry Teller,* Jonas Gunnison *
Polier und Tioga—L. P. Williston,* Lewis
Mann.*
Die Republikanische Mitglieder sind mit einer
j Stern (*) bezeichnet z alle übrigen sind Bock-De
mokraten.
Republikaner L 7, Bock-Demokraten 33.
Rep. Dem.
Senat 2l 12
Haus der Representanten K 7 33
Total 88 45
Ganze Republikanische Mehrheit 43
Falsche Gerüchte.
Um wo möglich Stärke für ihre sin
kende Parthei zu gewinnen, haben die ver
dorbenen Preßen unserer Gegenparthei
den Gedanke» ausgebreitet, daß Briefe
von nördlichen Republikaner bei Hrn.
Brown, dem Anführer des AufstandeS zu
i Harpers Ferry, vorgefunden worden fei
jen, worin ihm Geld zugesandt worden
i sei. um ihm zu helfen jenen Aufstand zu
befördern —und haben zugleich auch noch
j auf andere Weise gewiße Republikaner in
Verbindung mit jener Sache benamt. —
Daßßepublikanerdem alten Brown Geld
für diesen Zweck zugesandt, oder auf ir
gend eine Weise diesen Aufstand befördert
habe», ist abei eine gänzlich falsche und
maliziöse Erdichtung und Lüge, sonst wür
,de man diese Republikaner, wie sich dies
! doch von selbst versteht, schon längst für
i ein Verhör »ach dem Süden geschleppt
habe». Wahrlich ein solches Betragen
! unserer Gegenlieders ist höchst niederträch
tig—und dm) kann man aus solchen Ouel
len nichts beßeres erwarten.
Die Wahrheit lst aber die, das Geld
das dem alten Brown zugesandt wurde,
wurde ihm zu seiner eignen Unterstützung
nach Kansas gesandt, nachdem ihm unter
den Augen von Beamten der allgemeinen
Regierung all sein Eigenthum durch die
Sclaverei - Freunde durch Feuer zerstört
und zwei seiner Söhne bIS zum Tode miß
handelt oder ermordet worden waren —
und dies erst nachdem gedachte Regierungs-
Beamten keine Anstalten treffen wollten,
ihm seinen Schaden wieder gut zu machen.
Ja dann erst erhielt er Unterstübung zu
seinem eigenen Auskommen daselbst. —
In der That solche Ungerechtigkeiten und
Lüge», wie sich unsere Gcgeiiliebers zu
Schulde» kommen laßen, müßen den gänz
! lichen Untergang ihrer Parthei früher oder
! später unwiderstehlich herbeiführen—denn
! die Wahrheit kann sicher nur eine Zeitlang
z unterdrückt bleiben, und wird und muß,
! wie sich ein Jeder darauf verlaßen kann,
doch endlich siegen.
Ticffen mit Indianern.
vierzig ver. St. Soldaten und Kundert
Indianer getövret.
N e w-O rlea ns, t. Okt. Berichte
aus Galveston bis zum Austen melden, daß
sich das Fieber noch nicht gelegt habe.
Der Dallas Herald veröffentlicht ein
Gerücht, daß Major Vanhorn eine Par
tie Indianer am Concha Fluß angriff, wo
bei er vierzig Mann verlor und hundert
Indianer getödter wurden.
Gouvcrnörs Landidaten.
! Bei der kommenden Wahl in dem näch-
I sten Oktober haben wir bekanntlich in
Pennsylvanien wieder einen Gouvernör
zu erwählen —und da wahrscheinlich in
dem Monat März schon eine Republika
! »ische Convention berufen werden wird,
! um einen Candidat für jene Stelle auf
zustellen, so wird auch jetzt schon von die
! sen und jenen Herren in Verbindung da
!mit gesprochen.— Die hervorragendsten
Kandidaten auf Republikanischer Seite
! sind gegenwärtig der Achtb. I o h n C o
! vode, von Westmoreland Caunty, Dr.
! E. D. Gazzam, von Allegheny Caun
ty, A n d r e w G. C u r t i », von Cen-
tre Caunty, A n d r / w H. R e e d e r,
i von Northampto» Caunty, u. s. w. Da
aber ganz wahrscheinlich auch noch ande
! re Candidaten für jene Stelle hervorge
j bracht werden, so enthalten wir uns für
! jetzt, unsere Vorliebe hier auszusprechen.
Bei der Buchana» Freihandels- und
Sclaverei-Erwetterungs Parthei sind, so
viel wir wißen, die Herren leremiah
Schindel, von Lecha, und Hr. W i t
! t e, von Philadelphia, die hervorragend
! sten Applikante».
Vvie sie sich vor seiner Popularität
fsrchre».
Als ein Beweis daß unsere Gegner, die!
FreihändlerundSclaverei-Erweiterungs- i
Freunde, sich sehr vorder Popularität deS!
Gouv. W m. H. Seward fürchten,
' beweißt der Umstand, daß sie alles Mög- j
liche versuchen, ihn mit dem Harpers Fer
! ry Aufstand in Verbindung zu bringen. >
Wenn wir unsern Lesern aber melden, daß !
! Hr. Seward sich gegenwärtig im Aus
lande befindet, und schon vor einer Reihe!
von Monate» dahin abgereißt ist, so wer-
den sie hierauf Einmal sehen könne», daß
unsere Gelegenlieders auch hier schon wie-
!der shändlich gelogen haben. Doch es
! sind auch nur die allerkleinsten u»d ver-!
! dorbendste» Editoren, welche sich so weit
hinabwürdigen, um einen Mann wie!
Seward mit jenem Aufstand in Ver-!
Bindung zu bringen. Die beßerdenken-!
den Zeituiigs - Schreiber würden sich doch,
schämen ihren Lesern eine solche niedriges
Lüge aufzutischen.
N?er darf dieser Lvakrheit wider
sprechen ?
Der Editor der Philadelphia „North
! American" drückte sich in einer neulichen
Nummer seines Blattes dahin aus, daß
derjenige Zeitungs - Schreiber der suche
politisches Capital für seine Parthei aus
dein HarperS Ferry Aufstand z» »lachen,
selbst ein Verbrechen begehe, daß dem des
alten Brown und seiner Anhänger nur
!ganz wenig nachstehe oder in andern
Worten, daß sie nicht beßer seien als die
Anführer deS RiotS an gedachtem Orte.
Dies ist eine unumstößliche Wahrheit,
und zeigt zugleich welche verdorbene Edi
, toren in manchen Gegenden dieser glorrei
chen Union anzutreffen sind. Wir rathen
den Herausgeber von Zei
tungen obigen Ausdruck recht wohl zu be
herzigen.
Die Repub Ii Mainsche presie.
Es verursacht uns viel Freude, daß die
ganze Republikanische Preße dieses Lan
des sich unverholen und in starke» Aus
drücke» gegen das neuliche Unternehme»
zu Harpers Ferry ausdrückt. Daß dies
den Grimm vieler unserer Gegner erregt,
ist ganz deutlich —und aus obigerThatsa
che muß sich auch zugleich ein Jeder selbst
überzeuge» könne», daß der Versuch von
demokratischer Seite her, politischesCapi-
tal für ihre Parthei zu machen, damit daß
gesucht wird die Republikanische Parthei
mit dem Aufstand zu verbinden, nur eine
böswillige oder eine maliziöse Humbug
gerei, oder die Frucht von sehr bösen und
gänzlich verdorbenen Herzen ist.
Der Achtb7zöl>n N». Read.
Der Achtb. John M. Read, von Phila
delphia, und bekanntlich gegenwärtig ei
>! ner unserer Supriem - Richter, gewinnt
' mit jedem Tage Grund für die Ernennung
als Republikanischer Candidat für die
> nächste Presidenten stelle und jetzt schon
scheint derselbe in der vordersten Linie der
> Candidaten zu stehen.
> Dr. Carl Demme, bisher
, erster Pastor der deutsch-lutherische»
.! Michaelis- und Zions-Gemeinde in Phila
> delphia, hat vorige Woche sein Amt nie-
dergelegt, das er seit 38 Jahren treu ver
! wa> tete. Diese Nachricht kam bei der ge
> schwächten Gesundheit des Herrn Demme
seine» zahlreiche» Freunden vielleicht nicht
; unerwartet, hat aber dennoch unter den
selben eine tiefe Sensation erregt, die bei
- i dem innige» Zusammenhang, in welchem
i er zu seinen Gemeixdemitglieder» stand,
- leicht erklärlich ist. Herr Demme kam
- als junger Mann nach Amerika, und stu
dirte auf Anrathen seiner Freunde Theo
> logie; er »lachte ei» glänzendes Examen
und wurde, nacddem er in verschiedenen
' Kirchen Pennsylvaniens gepredigt hatte,
im Jahre 1821 als Pastor der obenge
, nannten Gemeinde berufen. Schnell er-
warb er sich den Ruf eines vorzüglichen
Kanzelredners und gelehrten Theologen,
. eine» Ruf, der ihm auch von englischen
Predige»n freudig zugestanden wurde.—
. Unter seinen literarischen Arbeiten ist be
sonders die Uebersetzung von Josephus
' zu erwähnen, die er mit Anmerkungen
ln besonders naher Bezie
. hung zu den deutsch-lutherischen Gemein
, den Amerikas trat er aber durch die Zu-
sammenstellung des deutsch - lutherische»
.! Gesangbuchs, der er sich mit regem Fleiß
r vom Jahre 1848 bis IB4U unterzog. Al
, ter und Krankheit bewogen Herrn Dem
, me sein Amt niederzulegen, und den Rest
seiner Tage in Ruhe zuzubringen. Die
' Gemeinde, in dankbarer Erinnerung, daß
' er in ihrem Dienste seine Kräfte opferte,
hat Anstalten getroffen, um ihm eine völ
lig sorgenfreie Existenz zu sichern.—(Dem.
' S t o ck t o n, N. 1., herrscht
das intermittirende Fieber in großer Aus
dchnung. In einigen Häusern liegen
ganze Familien krank darnieder. Fast
kein Bewohner an der Flußfront ist da
> von verschont geblieben.
ll?Jn New-Aork läßt sich gegenwär
t tig ein arabischer Riese sehen, der 7 Fuß
und (i Zoll hoch ist und t! 7 Pfund wiegt.
Die Untersuchung gegen die Insurgenten
von Harpero Ferry.
C harlestau», Virginia, 25. Okt.
Heute früh begann die Voruntersuchung
vor dem Magistrats Gerichtshofe. Col.
Davenportpräsidirteaufderßichtcrbank.
Halb zehn Uhr wurden die Gefangenen
durch den Scheriff unter einer Eskorte von
achtzig Mann vor Gericht gebracht.—
Brown sah erschöpft und abgemagert aus.
Die Augen waren von den Wunde» am
Kopfe angeschwollen. Copee ist nicht ver
wundet. Stevens weniger als Brown,
sieht aber sorgenvoll und niedergeschlagen
aus. John Copee ist ein Mulatte von
Heller Farbe, ungefähr 25, Jahr alt, und
Green, ungefähr 311 Jahr alt, ist ei» dun
kelfarbiger Neger.
Der Scheriff laS die Anklageakte, die
auf Hochverrath und Mord lautet.
Harding, der Staatsanwalt, trug auf
Bestellung von Vertheidiger» für die An
geklagte» von Amtswegen an, falls die
selben keine hätten.
Auf die Frage des Gerichts, ob die Ge
fangenenVeitheidigcrhätte»,hieltßrow»
folgende Rede:
„Ich habe nicht um Pardon gebeten,
als ich gefangen wurde. Ich bat nicht
darum, mein Lebe» zu schonen. Der Gou
verneur von Virginien gab mir die Versi
cherung einer gerechten Untersuchung und
unter keinen Verhältnissen werde ich im
Stande sein, der Untersuchung beizuwoh
nen. Wen» Ihr mein Blut haben wollt,
so nehmt es ohne die Narrethei einer ge
richtlichen Untersuchung. Ich habe keinen
Rathgeber gehabt. Ich habe mit Nie
mand mich unterhalte» kö»»en. Niemand
hat mir Rath geben können. Ich weiß
nichts von den Ansichten meiner Mitge
fangenen, und ich bin ganz unfähig, meine
eigene Vertheidiguilg zu führe». Mein
Gedächtniß verlaßtmich. Mei» Gesund
heitszustand ist ungenügend, obwohl er
sich bessert. ES giebt mildernde Umstän
de, die, wenn unö eine gerechte Untersuch
ung bewilligt würde, ich zu meinen Gun
sten anführen würde. Aber wenn wir mit
der bloßen Form einer Untersuchung zur
Hinrichtung getrieben werden sollen, so
könntet Ihr Euch die Mühe sparen. Ich
bin bereit für mein Schicksal. Ich ver
lange keine Uiltersuchung. Ich bitte nicht
uni oas Possenspiel einer Untersuchung—
keiner Beleidigung, nur daS, waS das
Gewissen bewilligt und w>,zu Feigheit an
treibt. Ich verbitte mir das Possenspiel
einer gerichtlichen Untersuchung. Ich weiß
nicht, wozu dieses Verhör soll. Ich weip
nicht, was eS dem Staate nützen soll. Ich
habe wenig mehr zu bitten, als daß man
nicht alberner Weise insultiren möge, wie
Feiglinge und Barbaren diejenigen miß
handeln, die in ihre Gewalt fallen.
Der Gerichtshof ernannte Charles I.
Faulkner und Law so» Botts zu Verthei
digern der Angeklagte».
Nach einer Unterredung mit den Ge
fangenen sprach Faulkner zum Gerichts
hofe. Er sagte, daß das Gericht kei»
Recht habe, Vertheidiger für die Ange
sagten zn ernennen, und daß er unter kei
nen Un,ständen auf eine so kurze Notiz
»in die Vertheidigung übernehmen werde.
Das hieße wirklich die Rechtspflege zum
Possen spiel hera bwü rdig en.
Botts erklärte, daß er es nicht für seine
Pflicht halte, den Auftrag des Gerichts
abzulehnen.
Charlestaun Oktober 2<i. Die
Grandjury fand eine ~True Bill" gegen
die Gefangeneu in welcher 3 Aiiklage-
Punkte enthalte» sind, nämlich einen für
Mord, einen um die Ä«!eger zu einer In
surrection aufzuhetzen, undeinen fürHoch
i verrath. Die Gefangenen wurde» da»»
in die Court gebracht, und ihnen die An
klagen vorgelesen, worauf sie alle erklär
ten „nicht schuloig" zu sein. Brown
, wünschte dann daß man mit seinein Ver
hör einige Tage einhalten mochte, indem
!er zu unwohl sei demselben beizuwohnen,
und daß er auch zu schlecht höre, wegen
de» erhaltene» Wunden. Diese Sache,
! bezüglich auf den Aufschub, wurde dann
i bis zum Schluße des Tages vo» de» Advo
cate» vo» beide» Seiten besprochen, ohne
j daß man damit zu einem Schluß kam.
Charle s t o w n, 27. 57kt. Das
Gericht hat ein Gesuch Browns, das sein
Prozeß auf kurze Zeit verschoben werde,
! damit er sich Vertheidiger aus dem Nor
den kommen lassen könne, abgeschla
gen und heute früh wurde, nachdem eine
! Jury eingeichivoren war, der Prozeß fort
j gesetzt. Brown schien sich körperlich bes
! fer zu befinden, die Geschwulst an seinen
! Augen hatte sich verloren, er schien jedoch
! noch so schwach zu se n, daß er sich nieder
i legen mußte. Die Herren Botts und
! Green traten als seine Vertheidiger auf.
Botts las eine eben von Acron, Ohio,
! erhaltene telegraphische Depesche vor, in
, welcher ein gewisser A. H. Lewis (nach
>dem beigefügten Zeugniß deS Telegra
! phen-OperatorS ein wohlbek nnter, voll
! ständig glaubwürdiger Bürger jenes Or
j tes) versichert, daß, wie ihm bekannt, in
der Brown scheil Familie der Wahnsinn
erblich sei. Seiner Mutter Schwester
> sei am Wahnsinn gestorben ; eine Tochter
! derselben habe sich zwei Jahre im Irren
hause befunden. Auch ein Sohn und
! eine Tochter des Bruders seiner Mutter
waren im Irrenhause detinirt gewesen,
ein anderer Neffe befinde sich noch darin,
i Dies Alles könnte durch Zeugen bewiesen
werden, die bereit wären, vor Gericht zu
! erscheinen.
Botts fügte hinzu, daß Brown auf
Befragen die meisten der von Lewis an
geführten Thatsachen bestätigt, jedoch den
Wunsch ausgesprochen habe, daß sein Ver
theidiger daSAnführen, als sei er (Brown)
wahnsinnig, nnterlaiien möge.
Brown erhob sich hierauf selbst von
! seinem Bett und erklärte, nach seiner ei
genen Ueberzeugung sei er nicht wahnsin
nig und wolle nicht, daß man ihn als
wahnsinnig vor Gericht darstelle.
Botts trug dar» noch einmal im Na
men des Gefangene» auf Verschiebung
des Prozesses a». Es hade sich ei» Sach
walter aus Ohio angeboren, Brown zu
vertheidigen u. derselbe könne schon heute
Nacht hier sein, wenn man ihm eine tele
graphische Depesche schicke.
Es wird eine Starke bewaffnete Macht
um das Courthaus und das Gefängniß
gehalten—und die Court hat den Gefäng
niß Aufseher befohlen alle Gefangene so
gleich niederzuschießen, wenn ein Versuch
! gemacht werden sollte sie zu befreien.
! Charleötaun 28sten Okt. Cook,
i der vom Gouverneur PennsylvanienS aus
! geliefert worden, wurde heute früh I Uhr
! hierher gebracht. Cr sagte, daß wenn
! Brown seinem Rathe gefolgt und seine
! Leute beritten gemacht hätte, so würden
keine Tausend Mann sie haben gefangen
! nehmen können. Fred. Douglas, sagteer,
! habe als Feigling gehandelt, weil er nicht
gekommen sei, obwohl er es versprochen.
! Im Publikum herrscht große Freude dar
über, daß man Cook gefangen und aus
geliefert hat.
! Heute früh ist auch ein Advokat Na
mmens Hort, ein noch junger Mann, al s
Boston hier angekommen, um die Verthei
digung für Brown zu übernehmen.
Die Gerichtsverhandlungen wurden um
jI l Uhr eröffnet. Brown war immer noch
so schwach, daß er geführt u. im Gerichts
saale auf eine Matratze niedergelegt wer
den mußte.
Nachdem man 'Anfangs Hrn. Hont ei
nige Schwierigkeit gemalt, weil er keinen
Ausweis bei sich hatte, daß er regulärer
« Advokat sei, wurde derselbe eingeschwo
!ren, worauf die Zeugenabhörung fortge
! setzt wurde.
! Conduktor Phelps bezeugte, daß die
Leute auf der Brücke, die Haywood er
j schössen, daS Feuer begonnen. Dann feu
! erte Trakmorton. Weiß nicht, ob absicht
lich auf Haywood gefeuert wurde. Erst
nachdem Haywood gefallen, wurden
Browns Leute angegriffen.
Colonel Waschington bezeugte, daß, ehe
das allgemeine Feuern am Montag be
! gann,Unterhandlungenmitßrown wegen
I Freilassung der Gefangenen im Garge
i waren. Vorher hatte Brown öfters den
I Vorschlag gemacht, daß die Gefangenen
!mit ihm über die Brücke gehen sollten,
! und daß nicht cher auf ihn und seine Leu
jte gefeuert werden jollte, als bis sie die
zweite Schleuße erreicht hatten. Die Ge
fangenen waren damit einverstanden. —
! Browns Sohn wurde während des Ta
! ges verwundet, fuhr aber fort zu feuern,
! bis seine Schmerzen unerträglich wurden,
l Hörte Capt. Brown oft sich darüber be
klagen, daß das Volk feure, während
die Parlamentärflagge aushing. Hörte
>Browii seinen Leucn» verbieten, auf Un
! bewaffnete zu schießen. Als daö Maschi
! nenhauö eingenommen wurde, rief nur ei
!ner; „Ich ergebe mich!" Die übrigen
'fochten fort. Brown hatte seine Büchse
! in der Hand, als er durch die Bajonnette
der Märineseldaten und durch einen Sä
belhieb des Lieutn. Green zu Boden ge
streckt wurde.
Die gedruckte Constitution der Insur
genten wurde dem Gericht vorg<l»gt.
Brown bekannte sich ungefragt zu dersel
ben. Cbenso rekognosciite er eine große
.Menge Briefe, als von ihm geschrielen,
auch eine Namensliste der Mitglieder der
Convention, mit der Namen W. C. Mor
ris, Präsident der Convention, und H.
Kayi, Sekretär an der Spitze. Ein Brief
von I. R. Giddings und Gerritt Smith
! wurde dann verlesen.
Hierauf wurde das Zeugniß auf Seiten
! des Staats gcschloßen und verschiedene
Zeugen auf Seiten der Vertheidigung ab
gehört, worauf sich dann Brown wieder
! erhob und sagte, daß ihm keine Gerechtig
keit geschehe, und daß er wünschte das
Verhör aufgeschoben zu haben, bis sein
Nechtsbeistand von Ohio anlange. Sei
ne beide Advocaten, welche ihm die Couri
bestimmt H.Ute, erklärten dann daß sie
. vie Vertheidigung in keinem Fall länge»
leiten würden, worauf sich die Court bic
zum nächsten Morgen vertagte.
Charlestau n, 2U. Okt. Aus den
gestrigen Zeugenaussagen ergaben sichnoch
mehrel eUmslande, diedie Gegner Browns
in sehr ungünstiges Licht stellen. CS wur
de bewiesen, daß sie auf StevenS feuerten,
als derselbe mit der Waffe» stillstandsflag
ge vortrat, um zu unterhandeln, daß ein
der von Brown auf sein
Ehrenwort entlassen war, um mit den An
greifern eine Capitulation zu schließen,
! dies nicht that und auch nicht zurückkehrte;
daß die Bürger von H.nperS Ferry einen
! gefangenen wehrlosen Insurgenten kalt
! blütig ermordeten und ihn über die Brücke
! hinab stürzten :c.
I Heute früh ltt Uhr wurde die Gerichts
verhandlung fortgesetzt. Samuel Chil
ton von Waschington und Henry Gris
! wold von Cleveland, Ohio, erschienen als
Vertheidiger für Brown. Chilton gab
folgende Erklärung : Er sei erst gestern
unerwartet aufgerufen worden, als Ver
theidiger für den Gefangenen aufzutre
ten. Er habe sich auf Anrathen seiner
i Freunde entschlossen, den Auftrag anzu-
nehmen, in der Absicht, den Herren, die
! bereits die Vertheidigung führten, beizu
! stehen. Als er hieber gekommen, habe er
erfahren, daß diese sich zurückgezogen hät
ten. Dies habe ihn wieder in seinem Ent
! schlusse wankend gemacht, allein der Ge-
fangene und dessen Freunde hätten da
rauf gedrungen, daß er es thue und er
wolle daher versuchen, soweit es in seinen
Kräften stehe, seiner Pflicht nachzukom
men, obwohl er nicht einmal Zeit gehabt,
die Anklageschrift oder die bisherigen
Zeugenaussagen durchzulesen. Er wolle
keinen Antrag auf Verschiebung des Pr
o! zesseS stellen. Dies überlasse er ganz dem
! Gerichtshof. Er wolle aber bemerken,
d.:ß ein gänz kurzer Aufschub von we
n i g is t u n d e n ihn und seinen Colle
ge» GriSwold, der ebenfalls ganz unvor
' bereitet sei, in den Stand setzen werde,
sich besser zu ii'.formiren.
' Der Gerichtshof verwei g e rt e auf
das Bestimmteste diesen Aufschub, und
fuhr mit den Verhandlungen fort.
Hoyt beantragte, daß der Brief von
Gerritt Smith und Browns von ihm
selbst verfaßte Lebensbeschreibung als Be
weisstücke für die Vertheidigung ange
nommen werden sollte». Beide wurden
! zurückgezogen.
Der Zeugenbeweis für die Vertheidi
gung beschrankte sich meist auf die huma
ne Behandlung die Brown den als Gei
ßeln gefangen Gel)alte»enangedeihen!itß,
und auf den Nachweis, daß Brown be-!
dauert habe, der Vertheidigung hal!
Blut vergießen zu müßen.
Die Vertheidigung schloß um 4 Uhr
! Der Staats-Anwalt sprach den Wur
! aus, daß die Sache ohne Weitere« sos
der Jury übergeben werde. Da jed
Brown darauf bestand, daß seine V
rheidiger für ihn sprechen sollten, so h
der Staats-Anwald eine Rede, worc
sich das Gericht bis Montag vertagte.
iL in trauriger Vorfall.
Folgender höchst traurige Vorfall ere
nete sich unlängst in Wien: Eine ar
Taglohnersfamilie Namens Walter, h
te eine sehr große prachtvolle Katze, we
die Kinder besonders gern hatten. (
wohnlich bildete das schöne in ?
Wesenheit der Eltern den Mittelpunkt
Unterhaltung für die 3 kleinen Kind
Es war am Abend deS 2ten A ugust
die Eltern zusammen von der Arbeit n
Hause zurückkehrten. Welcher A nblick
sich ihnen dar : ihre drei Kinder lcigen i
durchbissenen Kehlen und in ihrem Ä!l
schwimmend todt auf der Erde; mit
unter ihnen saß die Katze mit funkeln!
Augen. Die Mutter stürzte mit ein
Schrei der Verzweiflung auf die Leic
ihrer Kinder. In demselben
«saß ihr die Katze an der Kehle und versc
ihr fürchterlicbe Bisse in Hals und Sch
kern. Der Mann, der ein Beil bci
führte,hattenochso viel GeisteSgegenw«
die Katze beim Schwänze zu fassen u
vermittelsteinesgeschickt gefühlten H'.el
zu todten. Nach angestellter Unters»
nng zeigte es sich, daß die Katze die Tc
wuth (Wasserscheu) gehabt hatte. Z
Frau gab am Mten August unter schre
lichen Qualen ihren Geistauf. Der Mai
befindet sich in einem halb wahnsinnig
Zustande.
Traurige« Unglück.
Henri' Weaver, jüngster Sohn r
Jsaac Weaver, von Brccknock Taunschi
Lancaster Cauntn, ging am Samstag, d
Isten Oktober hinaus auf die Jagd, l
gleitet von zwei unden. Da er Aden
nicht heimkehrte, fürchtete sein Vater d
ihn irgend ein Urxlück getroffen hät
und machte sich am folgenden Morgen a»
um ihn zu suchen. Er wußte aber zue
nicht welche Richtung einzuschlagen, l
er das Bellen seines Sohnes Hunde hör
und während er dahin ging, begegnete
zwei Männern, die seinen Sohn todt g
funden hatten; die Hunde standen l
der Seite des todten Körpers und wacht
über den selben. Absalom B. Birler, Esc
Friedensrichter, rief darauf eine Jury z
sammen, und hielt ein Jnqnest über d<
Leichnam. Nach A bhören der Zergen ui
einer Untersuchung des Leichnams fäll
die Jury ein Verdick, daß der Verstorben
Henri, Weaver, dadurch zu seinem To
! gekommen sei, daß er sich zufällig mit st
ner Flinte erschossen hatte, da die lg
ihm in den Kopf zwischen Mund ui
Nase eingedrungen war, und ein An
zerschmettert wurde. Der Veistolbe
war ein lediger Mann, nnd sein Vat
und vierSchirestern beweinen seinen frü
zeitigen Tod. Er war in seinem 25st<
L e bensjahre.—(V ol kc fr.
M a n s fi c l d, Ohio, ward i
vorletzter Woche vordem Cauntn Gerich
ein eigenthümlicher Prozeß verhandelt.-
Vor einiger Zeit hatte sich die Frau de
PostmeisterszuSalem mit ihren zwei kle
nen Kindern in einem Wagen der Clev«
land - ColumbuS - Cincinnari Riegelbah
gesetzt, um nach Salem zu fahren. Al
der Conduktor ihr daS Fahigeld abfordn
te, reichte sie ihm eine sehr befchmutzteEin
thaler-Note, die er nicht annehmen well
te, weil sie werthlos sei. Die Flauer klär
te, sie habe kein anderes Geld und die Nc
te habe iliren vollen Werth. Der Con
duktor nöthigte sie darauf, an der näci
sten Station auszusteigen. Ehe der Zl
wieder abging, rieth ihr ein Herr, sch ri
hig wieder in den Wagen zu setzen un!
die 5, Meilen bis Salem noch mitzufahren
Sie that es. Als der Conduktor wiede
an sie kam, bot sie ihn: abermals ihren ei»
zigen Thaler an. Statt jeder Antwor
ließ er den Zug anhalten und setzte di
Frau mit ihren Kindern auf freiem Feld
aus. Ein heftiger Regen hatte die
fast grundlos gemacl t, und nachdem dl
Frau sich kinter unsäglicher Mühe mit ih
re» Kinder» eine halbe Stunde weit nacl
einer Behausung geschleppt hatte, verfie
sie und ihr jüngstes Kind in eine schwer«
Krankheit, welche den Tod dcs Letztern zu>
Folge hatte. Die Frau verklagte die Ei
senbahn-Gesellschaft und nach einer lan
ge» Verhandlung sprach ihr die Jury ei
! neu Schadenersatz von 050 Thaler zu
Verdächtig.
Am vorletzte» Dienstag wurde an den
New Minen, in Schuylkill Cauntn dey
todte Körper der Gattin von John Jod
ler in ihrer Wohnung entdeckt.
hafte sich davon gemacht und ließ zwei
Knaben von 15 und 6 Jahren alt zurück.
Der Körper der Frau wurde nach dem
Armenhaus? zur Beerdigung gebracht.—
Am Mittwoch wurde der jüngste Knabe
ebenfalls dorthin genommen; auf dem
Wege dahin erzählte er, daß sein Vater
am Dienstag Morgen um ungefähr »
Uhr in betrunkenem Zustande nach Hause
gekommen und mit der Mutter wegen der
Anschaffung von Liqüor (auch sie war dem
Trunk ergeben) in Streit gerathen sei,
während welchem er sie mit einem schwe
ren Gegenstand geschlagen habe. Der
Umstand daß Fowler entfloh sieht verdäch
tig aus, und Maßregeln für seine Ge
fangennahme sollen getroffen werden.
(Rep.
ie englische Regierung
hat durch ihren Gesandten Lord Lyons in
Waschington eine Erklärung über daö
Verfahren des Gen. Harney auf der San
Juan's - Insel vnlangt. Gen. Caß ist
mit dem Entwürfe einer Erwiederung be
schäftigt.
Früher Lvintcr in Aussicht.
Nach den Anzeichen, die sich allerwärts.
kundgeben, nämlich das Erscheinen einer-
Menoe Bären, Wolfe, Schneeganse n. s.i
w.ist nach dem Urtheil Vieler ein frühes
! und lMter Winter zu erwarten.