Der Lecha Caunty patriot. (Allentaun, Pa.) 1859-1872, October 26, 1859, Page 2, Image 2

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    Lecha Cmuit» Patriot.
Allentaun, Pa., Oetober 2«. 1859.
Die leftte IvaKl.—Die Lievera Mise
rer Gegenparthei.
Man kann sich in der That des Lachens
nicht enthalten, wenn man die Lieders un
serer Gegenparthei über den Ausgang der
letzten Wahl sprechen hört. Dieselben
sind wie man gewöhnlich zu sagen pflegt,
gar sehr „salzig," welches wahrscheinlich
daher rührt, daß sie keinen Gebrauch für
ihr Pulver und ihre angeschafften Ban
ners hatten. Wie gewöhnlich sprechen sie
auch wieder von falschen Tickets, und ge
ben an, daß cin vermischtes Ticket in die
Hände von Demokraten gethan worden
sei, um dieselbe zu betrügen. Nun, wir
sind berichtet worden, daß ein solches Ti
cket gedruckt war, aber da dieselbe meh
rentheils nur in demokratischen Händen
gesehen worden sind, so geht die Vermu
thung dahin, daß sie selbst nur einige ge
druckt haben, um ihren Freunden zu zei
gen und sie damit zu Humbuggen, auf daß
sie mehr eifrig und arbeitsam werden möch
ten—und somit auch den Republikanern
sichern Abtrag zu thun. Von zwei an
dern Fälschungen welche unsere Gegner
an unserm Ticket begangen haben, schwei
gen sie jetzt gänzlich stille—allein das
Volk erinnert sich nur noch zu wohl an
gedachtes Vergehen dieser Heuchler. Be
züglich auf die Bills welche für Herrn
Klein gedruckt waren, haben wir blos zu
bemerken, daß die einzigen die wir davon
gesehen haben, aus Reimer's Schap selbst
erhalten worden sind. Wenn Klein die
selbe hätte drucken laßen, wie kommt eS
dann daß dieselbe an genanntem Ort er
halten worden sind? Sie sprechen auch
immer noch von Geld—wir haben aber
schon vorletzte Woche alle Solche als fre
che und niederträchtige Lügner erklärt, die
behauptet haben, daß wir Geld von der
Riegelbahn Compagnie oder irgend einer
andern Seite her erhalten hätten —thun j
dies auch heute wieder, und zwar so lange
bis sie beweißen was sie ausgesagt haben.
Die Stories wegen Anerbietung von gro
ßen Summen Geld ist daher nichts als
~Gas," welche durch unsere Gegner aus»
gespieen werden, um ihren maliziösen Ge
fühlen, wegen dem für sie so sehr ungün
stigen Resultate Lust zu machen —„gelt"
jene bis IM>O Mehrheit sind eben
nicht erhalten worden —und ferner, nm
ihren Freunden schon wieder Sand in die
Angen zu werfen. Daß ihnen kein ver
nünftiger Mann Glauben schenkt, wel
cher weiß daß sie vor der Wahl beinahe j
Alles gelogen haben, versteht sich von >
selbst. Die WhiSkey-Stories wollen auch
nicht „nehmen," besonders in den obern !
Taunschips, wo einige ihrer eigenen Can- -
didaten mit der Aepfelbranntwein-Bottel
gereifte sind. Daß ihre Stimmen nicht bei
der Wahl waren, ist Humbug, denn un
ter ihren gemachten Anstrengungen haben !
sie alle Stimmen herausgebracht die sie!
je herauszubringen im Stande sind —und
kommen die Zurückgebliebenen je heraus, -
so können unsere Gegner versichert füh
len, daß es ihnen noch schlechter ergehen >
wird, als am letzten IltenOctober. Daß
die Leute gezwungen wurden unser Ticket >
zu stimmen, ist eine alte abgenutzte Sto
ry, welcher Niemand glauben schenkt. —!
Sie können auch nicht eine einzige Person
benamen die dieses versucht hat. Wegen !
der Einsehen Mord-Jury haben wir auch
nicht ein einziges Wort sagen hören, und !
crlso ist auch dies aus dem Winde gegrif
fen. Daß unsere Anschuldigungen be-
züglich auf das Armenhaus, die Caunty-
Schuld und den Tariff, Lügen gewesen,
und daß unsere Parthei Tausende von
Thaler in dem Wahlkampf verwendet hat,!
sind Bemerkungen die sich cin jeder ehrli
che Mensch schämen würde zu machen —
und wir behaupten, daß alle unsere Be- >
merkungen in Bezug darauf, durchaus I
nichts als die Wahrheit enthielten—und
wir fordern hier wieder Alle auf
zu wiederlegen, und so lange sie dies nicht
thun, müßen die Anschuldigungen als
Wahrheit, und Diejenigen die uns wider
sprechen als Lügner angesehen werden —
und daß unsere Gegner das Gegentheil
mcht beweißen können, wißen alle Bür
ger dieses Cauntys, sonst würden sie es
natürlich vor der Wahl gethan haben.
Doch darf man unsern Gegnern diese
Sachen auch nicht zu genau nehmen, denn
überall wo sie eben Hinblicken, sieht es gar
zu trübe für sie aus—so viel so, daß ih
nen der Muth so sehr gesunken, und sie
sich darüber dermaßen erzürnt haben, daß
der Zorn sie überwältigt, und sie daher
sich zuweilen verleiten laßen Ausdrücke zu
machen, welche sie selbst wißen gänzlich
falsch und grundlos zu sein. Es ist aber
doch bei alle diesem, eine solche Laufbahn
wahrlich nicht lobenswert!), sondern höchst
tadell)aft.
New-Vork fand am vorletzten
Samstag die feierliche Grundsteinlegung
des für die freie deutsche Schule bestimm
ten Schulhauses statt. Möchten andere
Städte diesem schönen Beispiel bald nach
folgen.
Die nächste HeselMlinng.
Folgendes wird der politische Stand unserer
nächsten Staalsgesctzgebung sein, nämlich i
Rcpub. Dem.
Philadelphia, 12 5
Delaware, 1 0
Ehester, 3 0
Montgomery, 0 3
Bucks, 1 !
Northamplon, 0 2
Lech« und Earbon, 1 1
Monroe und Peik, <1 1
Wayne, 0 1
Mifflin, « l
Union, Snyder und luniata, 2 0
Dauphin, 2 (1
Berks, 0 3
Laneaster, 4 l>
Blair, t 0
Cambria, l> 1
Allegheny, ü 0
Bradford, 2 0
SuSquehanna, 1 0
Luzerne, 1 2
Wyoming, Sullivan:c. 0 2
Libanon, 1 0
Jork. t 1
Huniingdon, 1 0
Indiana, 1 0
Armstrong und Westmorcland, 3 <1
Fayeite, 1 0
AdamS, 1 0
Greene, 0 1
Schuylkill, 2 1
Erie, 2 0
Northumberland, 1 0
Crawford und Marren, 2 0
Center, 0 1
Jefferson, Clearsield «e. 0 2
Potter und Tioga, 2 ' 0
Mercer und Venango, 2 0
Butler, 2 0
Braver und Lawrence, 2 0
Wasckingto», 2 0
Franklin und Fulton, 2 0
Clarion und Forrest, 0 l
Betford und Somerset, 2 0
Cumberland und Perry, 2 0
Im Ganzen, tZ3 32
pcnnszlvanische Gesetzgebung.
Nepub. Dem.
Senat, 2l l 2
HarS, 68 32
Im Ganzen, 69
Republikanische Mehrheit, 45
Dies stcheit de» Republikaner» die Erwählung
eines SiaalS-SchatzmeisterS und die starke Oxpo
sttionS-Mehrheit im Senat sichert auch die Er
wählung eine« Vereinigten Staaten Senators, an
die Stelle des William Bigler, in lökO. Die
Arbeiter und Geschäftsleute von Pennsylvanien
mögen sich freuen, daß dieses Werkzeug in der
Hand des Präsidenten am 4ten März 130 l aus
dem Senat entfernt werden wird.
Der ZleiM' »hr in HmM5
'seil,).
Noch immer liegen nur äußerst dürfti
ge Nachrichten über den neulichen Auf
ruhr in Harpers Fenn vor. Nament
lich weis; man noch immer nichts Bestimm
tes über die Veranlassung desselben, denn
die Berichte, die aus Sclavenstaaten kom
men und Affairen betreffen, bei denen
Neger betheiliot sind, müssen bekanntlich
stetS mit großer Vorsicht aufgenommen
werden.
Nach den letzten telegraphischen Depe
schen soll die ganze Affaire von Assawa
tomie Brown, dem bekannten Anführer
der FreistaatSleute in Kansas, angestif
tet worden sein. Derselbe hatte vor eini
ger Zeit vier Meilen von Harperö Ferry
eine Bauerei gerentet und hatte dort, wie
man angiebt, mit einer kleinen Anzahl
weißer Männer (man spricht von 17 bis
20) den Plan gefaßt, die Neger der Um
gegend zu befreien. Ein Hauptgehülse
bei der Ausführung dieses Planes soll ein
gewißer Capt. Cook gewesen sein, der
früher in der Nähe von HarperS Ferry
eine Schule hielt.
Die Sache scheint sehr geschickt ange
legt gewesen zu sein, so daß der Plan bis
zum Tage der Ausführung ein Geheim
niß blieb. Zwar erhielt der Kriegssekre
tär vor einiger Zeit eine anonyme Anzei
ge, daß um dieMitteOctober etwas Aehn
licheS beabsichtigt werde, allein derselbe
schenkte der ihm zugegangenen Zuschrift!
keine Aufmerksamkeit.
Am 10. NachtS brach der Aufruhr IoS. I
Die Rädelsführer bemächtigten sich des,
Ver. Staaten Arsenals, das sich in Har-
perS Ferry befindet, bewaffneten ihre An
hänger mit den darin aufgespeicherten
Gewehren und besetzten die ganze Stadt,
deren Straßen sie verbarrikadirten. Auf
der Brücke über den Potomac wurden Ka
nonen aufgepflanzt, die sie im Arsenal
vorgefunden, die Telegraphendrähte wur
den abgeschnitten und die Züge der durch
die Stadt gehenden Eisenbahn aufgehal
ten. Von allen Seiten strömten Weiße
und Neger herzu, die bewaffnet wurden
und die Zahl der Aufständischen bis auf
sechs bis sieben Hundert brachten. Die
, selbe waren den ganzen Tag über im un
! bestrittenen Besitze der Stadt, begingen
jedoch keine weitern Excesse, als daß sie
auf diejenigen feuerten, die sich ihren An
ordnungen nicht fügen wollten, daß sie
mehrere Bürger als Geißeln verhafteten,
und daß sie aus einem Hotel mit Gewalt
Lebensmittel holten.
Die Nachricht von dieser Insurrektion
verbreitete sich wie ein Landfeuer und er-
regte überall Entsetzen, weil man befürch
tete, daß der Aufstand unter der Neger
bevolkerung weiter um sich »reifen werde,
besonders als man hörte, daß mit Waffen
beladene Wagen nach Marvland geschickt
worden seien, um die Sclaven zu beivaff
nen. Die städtischen Behörden in Wa-
lchington, Richmond und Alcxandria er
! griffcnMaßrcgcln, um etwaigeAufstands
i versuche prompt zu unterdrücken. Die Re
gierung aber erließ Befehle an die Ma
rinesoldaten in der Kaserne zu Wasching
ton und an die drei in Old Point station
irten Ver. St. Artllene-Compagnien
jsich sofort mit Artillerie und Munition
versehen nach dem Orte des Aufstandes zu
> begeben. Diese Truppen, unter dem Be
' fehl von Col. Lee, denen sich noch verschie
dene Milijcompagnien anschlössen und die
!zwei Zwölfpfünder Haubitzen bei sich
führten, langten während deS Nachmit-
tags auf verschiedenen Eisenbahnzügen
in der Nähe von Harpers Ferry an.—
Auel) eine große Anzahl Ei senbahn-Fracht-
Arbeiter von Martinsburg, commandirt
von Capt. Albert, kamen an und leisteten
bei der Erstürmung der Brücke große
Hülfe.
Der Angriff aufdie von den Insurgen
ten besetzte Brücke fand in der Nacht vom
17. Octvber statt und kostete von bei
den Seiten Menschenleben. Die virgin
ischen Freiwilligen eröffneten den An
griff, indem sie mit ihrer Kanoi.c auf die
Insurgenten feuerten, die die Brücke be
setzt hielten. Ein Marinesoldat bedien
tc diese Kanone und feuerte gerade den
ersten Schuß daraus ab, als ihm eine
Flintenkugel die Brust durchbohrte. Im
Ganzen fielen neun bis zehn Mcnschcn
bei der Erstürmung der Brücke. Die
Einnahme der Stadt selbst folgte schnell
darauf und war eine verhältnißmäßig
leichte Aufgabe.
Die Insurgenten hatten sich, als sie
sahen, daß sich die Stadt nicht länger hal
ten lasse, innerhalb der Umfassungsmau
ern des Zeughauses zurückgezogen und
sich in dem Maschinenhause verbarrika
dirt, wohin sie auch ihre Gefangene» mit
geschleppt. Das Zeughaus wurde nun
sofort umstellt und die Meuterer zur Ue
bergabe aufgefordert. Capt. Brown, der
die Insurgenten commandirte, verlangte
freien Abzug für sich und scine Leute,
außerdem sei er entschloßen, sich bis auf
den letzten Mann zu vertheidigen. Dies
wurde verweigert und man mußte daher
zum Angriff gegen das Maschinenhaus
schreiten. Kanonen konnten nicht ange
wendet werden, weil die Insurgenten eine
Menge Bürger von Harpers Ferry als
Geißeln bei sich hatten. Die Marinesol
daten versuchten daher das Thor mit
Schmiedehämmer zu erbrechen. Als dies
nicht gelang, wurde eine große Leiter her
beigebracht, um damit das Thor einzu
rennen. Während dies geschah, untcr
hielten die Insurgenten cin lebhaftes Feu
er, waS die Marinesoldaten durch die Lö
cher im Thore erwiderten. Drei Marine
soldaten wurden hierbei erschossen. End
lich brach das Thor. Die Marinesolda
ten stürzten hinein und in wenig Minu
ten war aller Widerstand zu Ende. Was
vo» den Insurgenten noch lebte, wurde zu
Gefangenen gemacht. Sie waren fast
sämmtlich verwundet und mehrere Todte
wurden innerhalb der Ringmauern ge
funden. Capt. Brown und dessen Sohn
sind tödtlich verwundet.
Die Urheber des Aufstandes, die nur
auS 22 Personen bestanden, sind fast
sämmtlich todt; 15 wurden erschossen, 2
tödtlich verwundet, nur zwei sind unver
letzt und drei sind am Montag entwichen.
Wie es scheint, hat sich eine Abtheilung
der Aufrührer unter dem Comma> do deS
Capitän Cook nach Maryland geflüchtet,
wahrscheinlich in der Hoffnung, sich nach
Pennsylvanien durchzuschlagen.
Als das Zeughaus gestürmt wurde,
hörte man nämlich von den Bergen an
deni zu Maryland gehörigen Ufer des
Flusses Flintenschüsse fallen, die prompt
erwidert wurden. Beide Parteien waren
aber wahrscheinlich zu wcit von einander
entfernt, um sich gegenseitig Schadcn zu
thun.
Eine Compagnie Freiwilliger ist abge
sendet worden, um sie zu verfolgen.
Noch während deS ganzen Montags
kamen fortwährendTruppenabtheilungcn
von allcn Seiten an, so daß zuletzt wohl
tausend Mann versammelt waren.
Nachdem die Stadt eingenommen war,
ergab sich, daß die Insurgenten sich nicht
am fremde» Eigenthum vergriffen und
weder die Brücke noch die Eisenbahn be
schädigt hatten. Die Absicht der Insur
genten scheint nur die gewesen zu sein, sich
so lange zu halten, bis cin allgemeiner
Sclrvcn-Äufstand ihnen mehrere tausend
Hülfstruppen zugeführt haben würde.-
Capt. Brown soll selbst gesagt haben, eS
sei scine Absicht gewesen, Virginien und
Maryland zu Freistaaten zu machen.
Daß an andern Orten, wie man be-'
fürchtete, Neger-Aufstände ausbrechen
würden, davon hat man noch nichts cr-!
fahren. Uebrigens sind in den Sclavcn-!
Staaten die Weißen überall auf ihrer Hut
und haben bewaffnete Posten und Nacht-!
Patrouillen cingerichtct.
Gouv. Weist von Virginien hat ange
ordnet, daß eine Abtheilung Reiterei sich
sofort zur Verfolgung der Flüchtlinge
aufmachen soll. —(Phil. Preße.
Zaubcrci i» Frankrcich.
In Toulon stand neulich ein Bauer,
Michel von la Motte, vor Gericht, unter
der Anklage, mehrere Leute unter dem
Vorgeben des Verkehrs mit Geistern aus
der andern Welt beschwindelt zu haben.—
Wie erhellt, hatte Kosten einen kranken
Sohn ; Michel untersuchte diesen und er
klärte ihn für von einem bösen Geist be
sessen. Zugleich erbot er sich, für 275
Frankenden Geist auszutreiben ; man gab
ihm daS Geld, und er reichtc dcm Vater
drei Körnchen Salz, die dieser unter ge
wissen Hocuspocus scincm Sohne auf den
Kopf legte; dabei durfte cr den bösen
Geist nicht zu erblicken versuchen, weil die
ser dann wegfliegen, oder ihm die Augen
auskratzen würde. Der Kranke genas,
und der Vater schrieb dies mit solcher Ue
berzeugung den Salzkörnchen zu, daß cr
zwei seiner Verwandten, Brüder, Namens
Amic, die ebenfalls krank waren, zu dem
Hexenmeister schickte. Dieser versicherte,
sie wären auch behext, u»d erhielt von Je
dem 250 Franken zur Geisterbanniing.—
Doch diesmal thaten die Salzkörnchen
keine Wirkung, und die Jungen blieben
krank, wie sonst. Der Gerichtshof ver
urtheiltedcn Gcisterbanner zu einem Jah-
re Gefängniß und 50 Franken Geldstrafe.
sl?°D ie Faustkämpfer wer
den nächstens große Zeiten haben. Der
berühmte PreisfechterTomSayers kömnit
in Kurzem von England herüber, und
wird sich mit John C. Heenan von New-
Vorkmessen. LetztererhataußerdemMor
rissey, der ihn voriges Jahr besiegte, wie
der herausgefordert, um H 10,000 mit ihm
zu fechten. Diese Sorte scheint besser mit
Geld versehen zu sein, als Leute, die ei»
l ehrliches Geschäft treiben.
sich die Zeiten ändern.
Vor fünfzehn Jahren erklärte» die süd
lichen Staaten, sie seien mit Sklaven so
überfüllt, daß eine Gebietserweiterung
nothwendig wäre, um sich mit ihrem Eben
holz weiter ausbreiten zu können. Eine
Folge davon war die Ac quisition von Tex
as. Nach und nach wurden die Grenzen
des Sklavengebieteö immer weiter ausge
dehnt und nun schreien die südlichen Ari
stokraten wiederum: "wir haben nicht
Sklaven genug; wir verlangen die Wie
dereröffnung deS Sklavenhandels, um un-
zu bevölkern." Die Be-
dieser Staaten il
lustriren aber das -nchtswürdige
südliche Institut am allerbeste".
und S. Carolina ist in den letzten siebe»-
zig Jahren die weiße Bevölkerung nur um
die Hälfte gestiegen, während die Anzahl
der Sklaven sich verdreifacht, ja selbst ver
vierfacht hat.
In Süd-Carolina ist sie in dcn Jahren
von 1540 bis 165,0 um 50,000 gestiegen,
während die der Weißen nur nm 15,000
zugenommen hat. Selbst in den frucht
barsten Gebilden Kentucky's ist die weiße
Bevölkerung in der Abnahme begriffen
und die Nachtheile werden sich empfindli
cher heraus stelle», wenn der Süden selbst
wieder einen großen Uebcrfluß an Sklaven
haben wird und ai.le diejenigen, welche er
von den nördlichen Sklavenhaltern ge
miethet hat, plötzlich entläßt. Welch eine
Gefahr droht in Kentuckv, Virginien,
Maryland :c. der freien weißen Arbeit.
(Volksfr.
Schrecklicher Tod.
Anton Schmidt, ein junger HauSschrci
ner in Vorkville, wollte am 1 iten Oktober,
Morgens um 5 Uhr, mit zwei Kameraden
auf einem leeren Kohlenzuge nach Tre
mont zur Arbeit fahren. Da er kalte
Füße hatte, suchte er durch Stampfen die
selben zu erwärmen, wobei er von seinen
Gefährten aufmerkfam gemacht wuroe,
daß die zum Ausleeren der Kohlen im Bo
den des Karren befindliche Klappe aufge
hen könnte. Schmidt beachtete leider die
Warnung nicht, und fuhr fort zu stamp
fen, als jenseits Lcwellyn Plötzlich die
Klappewichuiid'crdurchfiel aufdie Bahn.
ScineKameraden hatten Mühe, sich selbst
in den Karren zu erhalten und konnten
seinen Fall nicht verhindern. DaS Ende
der Klappe, welches, wenn dieselbe geöff
net ist, nur einige Zoll hoch vom Boden
entfernt steht, schaufelte Schmidt eine
Streckefort, biSerschließlich auf die Schie
nen geworfen ward, wo acht K ohlenkarren
an verschiedenen Stellen über seinen Kör.
per pa ssirten, und ihn auf schreckliche Wei
se verstümmelten. Er überlebte den Un
fall nur eine Stunde, behielt jedoch Be
sinnung und Sprache bis zum letzten Au
genblick. Er war auS Kurhcssen gebür
tig, 25 Jahre alt und erst seit 10 Wochen
verheirathet.
Gelohnte tLkrlichkcit.
Als am Freitag Nachnnttag Robert
Thomas den Broadway in St. Louis hin
aufging, verlsr er. ftin Taschenbuch mit
Hl2OO in Banknoten und anderen wichti
gen Papieren. Sobald er seinen Verlust
bemerkte, eilte er denselben Weg zurück
und begegnete einem 10jährigen Knaben
Namens John Moore, der Sohn einer
arme» Wittfra», der das ängstliche Um
herschauen deS Mannes bemerkend, ihn
fragte, ob er etwas verloren habe. Auf
die bejahende Antwort, sagte der ehrliche
Knabe, der von dem Verkauf von Zei
tungen sich un.d seine Mutter erhält, er
habe ein Taschenbuch gefunden. Der
Fremde nahm den Knaben mit sich nach
einem nahen Laden, beschrieb ihm sein Ta
schenbuch genau, worauf eS ihm der Kna
be unversehrt einhändigte. In seiner
Freude »ahm Thomas den Jungen nach
einem Kleiderlade», und kaufte ihm einen
Anzug. Von da führte er ihn zu einem
Uhrmacher, von dem er eine silberne Uhr
entnahm, in deren Deckel er die Worte
cngraviren ließ: „Robert Thomas von
Kentucky dem kleine» John Moore, mit
dem Motto: „Ehrlichkeit ist die beste Po
litik," und schenkte sie ihm. Außerdem
kaufte er noch eine Börse, that H2O in
Gold hinein und hieß den Kleinen seinen
wohlerworbenen Reichthum seiner Mutter
zu bringen.
Trauriges Ereiguiß.
Ein 7jähriger Knabe, Sohn des Hrn.
Samuel Trautman, von Marion Taun
schip, Berks Caunty, wurde am Mittwoch
Abeud von seinem etwa lOjährigen Bru
der zufällig erfchoßen. Die Familie war
bereits zur Ruhe gegangcn und die Kna
ben allein in der Küche geblieben, der
jüngste davon im Feuercck sitzend. Der
ältere ging die Treppe hinauf, um in s
Bett zu gehen, und als er obcn über der
Treppe eine Flinte fand, welche er für
ungeladen lMt, kehrte er mit derselben
zurück in die Küche, legte sie nur zum
Spaß auf seinen Bruder an und zog dcn
Drücker, Unglücklicherweise war die Flin
te geladen, der Schuß traf dcn Kleinen
und tödtete ihn augenblicklich. Dieses
traurige Ereignis! hat große Betrübniß,
nicht allein in der Familie deS Hrn. Traut
man sondern in der ganzen Nachbarschaft
verursacht. Wann werden die Leute so
vernünftig oder vorsichtig werden, daß sie
geladene Feuerwaffen aus dcm Erreich ih
rer Kinder legen, damit sie von denselben
nichtalsSpielzeuge gebraucht werden kön
nen ? Die so oft dadurch entstehenden
Unglücksfälle und zahlreichen Verluste
von Menschenleben, hätten ihnen schon
längst diese Vorsicht lehren sotten.
(Beob.
für die Erziehung der Kinder
wirkt, ist ein Wohlthäter der Menschheit,
er wirkt nicht nur für die Gegenwart,
sondern auch für die Zukunft, denn die
Kinderwelt ist die Nachwelt, in welche wir
wie Moses in das gelobte Land, zwar
schauen, aber nicht kommen. Ist es nun
nicht schön, für diese Nachwelt, die auch
unsere Mitwelt ist, segensreich zu wirken.
kann cin junger Mann ohne
Geld eine Erziehung erhalten? —
Wenn er zwei Stunden des Tages entwe
der vor oder nach seiner Tagesarbeit flei
ßig studirt. Thue dies und binnen eini
ger Jahre wirst du einer der gelehrsten
Männer deS Landes sein.
L>ären i» Lvioconsin.
Das Land, unmittelbar nördlich vom
Wisconsin-River, ist diesen Herbst ziem
lich stark von Bären heimgesucht. Man
glaubt, daß sie der Mangel an Nahrung
im fernen Norden, wo sie sich gewöhnlich
aufhalten, die Dürre und die vielen Wald
undMarfchbrände zum Wandern gezwun
gen haben. Sie belästigen natürlich die
Bauern ungemein, in Richland Caunty
ist sogar eine Frau von einem Bären ge
tödtet, und ein Mann schwer verwundet
worden, und diese Thiere scheinen dort in
solcher Menge zu Hausen, daß die Leute
eine Massenversammlung berufen und ei
nen förmlichen Feldzugsplan gegen die
selben berathen haben. Am vorletzten
Samstag hat derselbe seinen Anfang ge
nominr!'. und 'st wahrscheinlich noch im
Gange. Der erste '.' inariss geschah von
vier Seiten zu gleicher Zeit, vo» vier mi
litärisch organisirten Jäger Compagnien,
deren jede von einem Capitän und zwei
Lieutenants commandirt wird.
Das Girard Ka»?,
welcl'.'S bekanntlich mehrere tausend Acker
gutes Kohlenianv ?!: Caunty
umfaßt, soll jetzt verpachtet werd.'!!, da
mit seine unterirdischen Schätze zu Tage
gefördert werde» könne». —Nach einer
z BestimmungdeSTestamentsvonStephan
Girard darf dieses Land nur auf fünf
! Jahre an dieselbe Person verpachtet wer
den. Der vorsichtige alte Mann hatte
ohne Zweifel gute Gründe zu dieser An
ordnung. In vorliegendem Falle wirkt
sie aber sehr störend, denn eS wird Nie
mand die kostspieligen Anstalten treffen,
die mit der HerauSschaffung und Zube
reitung von Kohlen verknüpft sind, wenn
! er die Mine nur fünf Jahre bearbeiten
l darf. Um dieses Hinderniß so weit wie
! möglich zu beseitigen, soll der Vorbehalt
j getroffen werden, daß die Einrichtungen
! des erste» Pächters von seinem Nachfoloer
vergütet werden müssen.
Pittsburg, 17. Oct. Oberrich
ter Lowrie, dessen Kutscher für die Ver
letzung des Sonntags-GesetzeS, indem er
j die Familie des Richters zur Kirche ge
fahren hatte, in eine Strafe vo» H 25,
i verurtheilt worden, hat dieses Geld be
i zahlt, gleichzeitig aber auch eine Note
! publizirt, in welcher er erklärt, daß er
! nicht wisse, daß er das Gesetz übertreten,
obgleich er oft und sorgfältig das Gesetz
! studirt habe; er erklärt aber offiziell, daß
er nicht gesonnen sei, die Sache weiter zu
i betreiben, weil in andern Fällen Prozes
i se der Art vor die Courr kommen und die
> se solle nicht dadurch in Verlegenheit ge
setzt werden, daß einer ihrer Richter pecu
jniär dabei bctheiligt sei.' —Obernchter
I Lowrie ist einer der drei Richter, welcher
vor einigen Jahrenein Rechts Gutachten
! gegen die Ercelsior Omnibus Compagnie
! ertheilten, weil diese ihre Wagen am
Sonntage hatte laufen lassen.
Gut Glück—tLine d>elguellt.
Von Centreville, Crawford Caunty,
'va., wird berichtet, daß ein gewisser Hr.
Drake, nahe der Oilcreek, »»weit Titus
ville, ei» Stück Land für 5,0 Jahre gepach
tet habe, um eine Salzsiederei anzulegen,
j Indem er nun nach Salz bohrte, traf er
! in eine Tiefe von 07 Fuß eine Ader im
, Felsen, die Oel enthält und täglich 100
Gallonen Oel liefert, für welches er einen
Thaler per Gallone an Ort und Stelle
! erhält. Er hat dem Oel den Namen ~Sen
eca Oel" beigelegt. Kur; nach seiner
Entdeckung wurde Hrn. Drake die Sum
! Me von A 100,000 für sein Pachtrecht für
! 5,0 Jahre geboten, welches er aber abge
i lehnt hat. Schon formiren sich Compag
nien in der Umgegend, die ebenfalls ihr
! Glück im Oel versuchen wollen. Es gibt
. mehrere Oelquellen der Creek entlang, de
ren Ertrag bisher jedoch unbedeutend war.
wenigen Abenden, als Hr.
Karl Beatty und seine Schwester, ivohn
haft in Armstrong Cauntv, in diesem
! Staate, von Shelocta nach Hause ritten,
wurden sie von einem Panther verfolgt,,
welcher in der Nähe eines kleinen Baches
auf den Rücken vom Pferde des Hrn.!
Beatty sprang. Sein Sprung war sehr
! he tig, allein da er nicht im Stande war,
! sich zi, halten, stürzte er herunter, ließ aber
> hinlängliche Spuren seines heftigen An
griffs aufdem Rücken des Pferdes zurück.
j Sobald als sich Herr Beatty von seinem,
-Angreifer befreit sah, beschleunigte er,
sowie seine Schwester, nachmöglichen Kräf
ten ihre Fluchs und entgingen dadurch
, weiteren Angriffen, wiewohl sie noch eine
> geraume Strecke von dem Panther ver
! folgt wurden.
Spaziergang »»ter dein IVasser.
Ein Mann spazierte kürzlich durch den >
! Schuylkillfluß, nahe Philadelphia, mit,
! großer Leichtigkeit und Sicherheit. Sein
Anzug bestand in einem Jndiarubber-!
Rock, welcher bis zum Hals geschlossen
war; über diesem hatte er eine kupferne!
KopfbcdeckunginderGestalteines Helms,'
j welcher bis auf die Schulter reichte. An -
Sdem Helm war eine Rohre angebracht,!
«zu dem Zwecke frische Luft eindringen zu
' lassen, welche von zwei ihn begleitenden
l Männern i» der nothigen Ouantität ein-
gepumpt wurde. Zur Sicherheit des Tau- >
ichers, wurde von einer Seite des Ufers'
zur andern ein Seil gespannt, und er er- j
reichte daS westliche Ufer in 25, Minuten,
vom Eingang des Wassers. Den Gang!
zurück machte er in 2t» Minuten.
N?aa der Rrieg in Italic» kostete.
! Man könnte nicht sagen, daß der zwei
j monatliche Feldzug für irgend eine der be-!
theiligten Mächte cin wohlfeiles Vergnii- j
gen gewesen wäre. Die „Allgemeine Zei- j
rung" berechnet die Kosten der unmittel- i
! bar verwickelten Mächte und die der neu
tralen, welche gezwungen waren, sich zu
rüsten, folgendermaßen :
Oesterreich H 100,000,000
Frankreich -5100,000,000
l Sardinien H 20,000,000 z
Italien H4,000M0!
!Rußland K 0,000,000
England Hl, 100,000
, Deutschland H 25,,000,000
!j! 200,000,000
Macht das nette Sümmchen von Zwei
! hundert sechzig Millionen Thaler.
<Lin alter Schwindel.
Eines Tags in voriger Woche wurde
ein Bauer, der nach Philadelphia fuhr,
in der Aork Noad nahe der Fischers Lane
von einem Fremden angesprochen und be
fragt, ob ihm das Taschenbuch gehöre,
welches er soeben gefunden habe. Der
Baner verneinte Das. Der Fremde öff
nete das Buch, zeigte dem Bauer, daß
mehrere Hundert Thaler Noten in dem
selben enthalten waren, und bemerkte, daß
jedenfalls eine große Belohnung für den
Fund ausgesetzt werden würde. Er kön
ne auf diese Belohnung nicht warten, da
er eine dringende Reise vorhabe; wenn
ihm aber der Bauer 5».>5 gäbe, so wolle
erfeine Ansprüche aufdie Belohnung auf
geben. Der Letztere hatte nur 5518 bei
sich, die er hingab, um H2OO in Noten ei
ner gar nicht existirenden Bank wieder zu
erhalten.
bedeutender Ticl'stalil.
Am vorletzten Montag 'Abend wurde
die Wohnung des Hrn. H. S. Bclding,
in Neading, von einem Langsinger besucht
und?ol6 daraus gestohlen. Vier 100
Thaler-Noten auf die Farmers Bank von
Z!'.'?! s>» Thaler-Noten auf die
selbe Bank, 60 Tl)»!er in G .'ld und daö
übrige in kleinem Wechsel. Der Dieb ist
j noch nicht entdeckt, da aber KIOO Beloh
nung angeboten sind, für die Entdeckung
des DiebeS und Wiedererlangung des Gel
>des, oder 50 für die Entdeckung dcsDie
! beS allein, so ist zu erwarten, daß sich Ei
ner oder der Andere unserer Polizisten be
mühen wird, diesen Preis zu verdienen.
(Beob.
IVie es einem Zeuge» erging.
In Cincinnati wurde vor einiger Zeit
ein Deutscher, Namens Moritz Link, in
das Cauntvgcfängniß gesandt, um sein
Erscheinen als Zeuge zu sichern. Man
sperrte ihn mit drei Einbrechern in eine
Zelle, die ihn NachtS auf eine schändliche
Weise zu mißhandeln pflegten. Sie cnt
kleideten ihn, brannten ihn mit Cigarren,
schlugen ihn ?c. Zwei Wochen lang muß
te Link diese Behandlung ertragen, dann
wurde er entlassen, worauf er Anzeige
! machte, in Folge dessen seine Peiniger jetzt
der gerichtlichen Strafe für ihre Grau
samkeit entgegensehen.
Verschwendung.
Ein reicher Cubaner feierte vorige W
o che seine Hochzeit mit einer schönen jungen
Amerikanerin. Eine übermäßige Pracht
! wurde dabei entfaltet. Der Anzug der
Braut, ohne die Juwelen, kam allein auf
15,000 Thaler zu stehen. Die sogenann
! te vornehme Welt von Neu-Äork klatschte
! seit Wochen über dieses Ereignis!. DaS
! Loos der jungen Dame, welche den Gold
! fisch in ihren Netzen gefangen hat, wurde
! natürlich nicht wenig gepriesen und be-
I neidet. Ob sie bei alle dem glücklich ist?
„Alt 25crk,i".
Die große Mehrheiten, welche dieses be
rühmte Caunty gewohnlich für das De
mokratische Ticket gab, scheinen an der
Schwindsucht zu leiden, indem sie jedes
! Jahr geringer werden. Bei der am von
' gen Dienstag gehaltenen Wahl war die
dem ok ra t i sche M ehr heit fü rGe n era l- L and -
messer nur 850 und 1300 für Gcncral-
Auditor. Wir glauben wirklich daß „Alt
! BerkS" aufgehört hat für General Jack
! son zu stimmen ! Die „Schreckenszeiten"
I sind vorbei.—(BolkSfr.
!Tie Aansaa-Consiillition angenommen
Die Ber. Staaten Beamten in Kansas
! haben wieder einmal vergebens gearbeitet
j die Wyandot Constitution zu schlagen,
> dieselbe wurde mit nahe 5,000 Stimmen
Mehrheit von dem Volke angenommen. —
Ob nun dennoch ein neues freches Spiel
! getrieben wird die Aufnahme von Kansas
! als Staat hinzuhalten, da es nun einmal
> die Lecompton nicht
adoptiren will, muß abgewartet werden.
Lafa yette Paris ch,
La., erschien das Vigilanz - Comite vor
dem Hause deS Bernhard Laconture, rief
ihn vor die Thüre und erschoß ihn. Als
die Mutter deS Ermordeten nachher vor
dem Richter erschien, um Verhaftsbefehle
gegen die Missethäter zu erwirken, wei
gerte sich derselbe, ihr Gehör zu geben,
und der Coroner zog vor, eher zu resigni
ren, als die Leichenschau vorzunehmen.
lLin schwerer Schadciiersaft.
Im November voriges Jahrs siel die
Frau des James B. Carey in einer der
Straßen von Detroit. Es war Nacht und
die Straße nicht beleuchtet. Die Frau
Carey erlitt Verletzungen, welche Läh-!
mung eines Fußes zur Folge hatten. —
Der Gatte der Frau verklagte die Stadt, >
und wirkte FW,VW Schadensersatz auS.
Große Erbschaft.
Eine Familie Jennings, aus 15 Mit
gliedern bestehend, versammelte sich kürz
lich in CharlotteSville, Virginia. Sie
machtAnspruchaufeine Hinterlassenschaft
in England von m Millionen Thaler,
welche auf die rechtmäßigen Erben war
tet. — Sie beschloßen, einstweilen einen
Agenten abzuschicken, um ihre Interessen
wahrzunehmen.
verlautet, will die zweite Toch
ter der Königin Viktoria zur ka
tholischenNeligionübertreten, umden jun
gen Äönig von Porlugat, der neulich seine
Frau verlor und der auf die engl. Prin
zessin bei einem früheren Besuche in Lon
don einen guten Eindruck gemacht hat, zu
ehelichen.
Vvaschingto».
DaöAgricultur-Biireau macht bekannt,
daß im nächsten Frühjahre keine Verthei
lung von Sämereien an Landwirthe der
Agriciiltur-Vereine stattfinden werde, da
die Mittel dazu erschöpft sind, und erst
neue Bewilligungen des CongresseS für
solchen Zweck abgewartet werden müssen.
lll7"Ein Gesetz zur Verhütung der Ver
fälschung geistiger Getränke ist nun in
Michigan in Kraft getret n und ist, wenn
sachverständig und gewissenhaft gehand
habt, ein Segen für das Volk, weil es
dasselbe vor schlechtem Fusel schützt wel
cher die Gesundheit ruinirt und Rohheit
und Lasterhaftigkeit fordert.
Die 'lvollproductio,, in den Ver.
Staaten.
Die beiden Haupthindernisse, worun
wir in den Ver. Staaten nicht einmal di
für den Verbrauch unserer einheimiscl e»
Manufacturen nothwendige Schafnoll
; erzeugen, sind die Unbekanntschaft de
mit den besten Methoden dei
Schafzucht, namentlich was die feinere«
Racen anbelangt, «nd die Bequemlichkeit
!die sich vor der Mühe scheut, die ein gute
Schafzüchter anwenden muß, rm seim
Pflcglii ge gegen die schädlichen Einfluss
ungeeigneter Fütterung, dcs kalten Re
! gens und der Winterkälte und endlich voi
l Allem gegen die Angriffe der hier zu Lan
'de in Manen umhcrstreifenden Hunde zi
schützen. Der amerikanische Schafzüch
ter hat nämlich nicht dcn Wolf, woh
aber die auf den Dörfern in großer An
zahl gehaltenen Hunde zu fürchten, die
weil schlecht genährt, auf Raub autgch
en und oft schreckliche Verheerungen ur>
ter den armen wolligen Häuptern anzu
richten pflegen.
Daher kommt es denn, daß von den ic«
Millionen Pfund Wolle, die linsrre ein
! heimischen Fabriken jährlich verbrauchen
kaum 10 Millionen, also mch nicht ein
u.al dic Hälfreim Lande selbst erzeug
!wird, »nd daß die Einfuhr von ausländ»
> scheu Wollenwaare», namentlich der Tu
i che »och immer eine außerordentlich bedeu
ltendeist. .
Die Staaten, welche sich bisher ar
meisten mit der Schafzucht beschäftigten
waren nördliche, wie Vermont, Ohic
Michiga n, 11l noi s. In nclil
rer Zeit hat man jedoch auch in südliche
Staaten angefangen, diesem wichtige
Zweige der Landwirthschaft mehr Aus
merksamkeit zu schenken ja man will bc
lzaupten, daß die bergigen Gegenden vo
Tennessee, Kentucky, Vir
gi nie n ?c. sogar geeigneter für diese
Zweck seien, als die mehr nördlich gelegi
nen Regionen, weil dort das mildere Kli
ma das Ueberwintern der Sch.-fe bedeu
tend erleichtert. Feinere Sorten, wie di
Merinos, die sächsischen uiid schlesische
j Sch.ife, sollen dort viel besser gedeiher
jals z.B. in dem rauhen Klima Vei
monts.
Eine besondere Anfmeiksamkeit scheii
j gegenwärtigdieSchafzucht unter den Bai
j ern von Tera szu en'> g, n. Gros
Heelden von Schafen werden dorthin in
portirt und man schätzt, daß seit dem I
! Januar d.J. aus Meriko allein mind«
stens 25,0,0«») Stück Schafe über d
! Grenze von Texas gcbrccht wurden, ui
gerechnet die, welche von Lcnnessee, Ili
noiS, Missouri und Arkansas kamen, un
man glaubt, daß TeraS am Ende diesc
! Jahres mindestens eine halbe Millio
Sch'fe mehr besitzen wird, als früher.
Auch das Territorium Neu Mex
k o mit seinem Hliwa und Boden, d,
dem Spaniens außer, rdentlich ähnlich is
so'.l sehr geeignet für Schafzucht sein.
Der gewöhnliche Preis der im Inlaut
erzeigten Wolle steht gegenwärtig zwiscl
en 3 t bis l! 7 CentS pro Pfund. Nl
ganz feine Sorten wurden bei dem neuli
in (sleveland abgehaltenen Wolln-aik
! mit ? I.! 5 per Pfund bezahlt, ein Bewei
daß die Produktion feiner Wolle in An er
ka wenigstens nicht inS Bereich der U,
! Möglichkeit gehört. Nehmen wir aber ni
iden DurchschnittSprcis zu 40 Cent p
Pfund an, so «giebt die gegenwärtig
Wollproduction der Ver. Staaten imm
! schon die bedeutende Summe vrn 10 Mi
lionen Thaler,—ein nicht zu verachtend
B.itrag zur Vermehrung dcs Nationa
! reichthums. —(Preßt.
TraurigerV o r 112 a ll. —Am San
stag den 15,ten October ging ein jung
Mann, Namens George Ger! t, mit eine
Kameraden, Nan'er.s David Schöner, i
dem Busch des Hrn. William H. Scha!
»uterhalb OrwigSburg, um Hasen od
Tauben zu schießen. Geret, um die G
gend recht in Augenschein zu nehmen, st.l
te sich auf einen Baun.stunipen und li
durch Unvorsichtigkeit sein Gewehr a
Stumpen Hinlinter gleiten wodurch da
selbe sich entlud und der Schuß ihm an d
rechten Seite unter den Kinnlade in dl
Kopf fuhr, und denselben zerschmettert
Der »»glückliche junge Mau» blieb a>
! der Stelle todt.
lLi» pfiffiger Sci'lirl-c.
Ein gewisser James S. McCormic
früher in Cincinnati wohnhaft, wnrl
vor mehreren Monaten todt gemeldc
! und in Folge dessen der Wittwe desselb,
! die Summe von A 10,000, für welche
j sein Leben in einer Liverpooler Leben
'Versicherungsgesellschaft versichert hat<
ausbezahlt. Derselbe ist nun plötzli
wieder in Texas aufgetaucht und trei
daselbst einen großen Schafhandel. E
Mann, welcher schlau genug ist, ein
VersichcrungS-Compagnie die Haut üb
die Ohre» zu ziehen, kann sicherlich m
Schafen umgehen.
Großes Feuer zu
Ransas.
Leaven Worth, 20. Oct. Um
Uhr heute Morgen brach Feuer in Ba
fordS Billard-Salon, Ecke Shawnee m
Maniestraße aus, und ehe den Flamm
Einhalt gethan werden konnte, brannt
fünfzehn Gebäude nebst Inhalt med«
Der Verlust wird auf H 120,000 gesclM
wovon zwei Drittel durch Versichere
in östlichen Compagnien gedeckt sind.
wurden außerdem eine Anzahl Wohnhä
ser zerstört.
Aussage mehrerer Sachkenn
wird die bisherige Weinernte in Bror
Cauuty Ohio mindestens 200,000 Gall
uenWciniiefern, und davon Union Tau
schip, in welchem Ripley liegt, allein lov
»00 Gallonen.
Canada ist eine Zeitungs-Se
cheauögebrochen. Eine Zeitung aus Mo
treal meldet den Tod von fünf canadisch
Zeitungenaufeinmal. Sie starben alle >
der Subscribenten- und Anzeige Schwin
sucht.
Sharpsbur g, Md., eM
hing sich cin Sklave, weil sein Eigner
nicht nach dem Süden verkaufen
wohin sein weißer Herr eine Sklavin,
der Schwarze liebte, veräußert hatte. I