Der Lecha Caunty patriot. (Allentaun, Pa.) 1859-1872, October 19, 1859, Page 2, Image 2

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    Lccha Cmiiity Patriot.
Allentaun, Pa., Oktober 49. 4859.
Die^tV^susl^
Der Ausgang der letzten Wahl muß in
der That ein freudenvoller Ausgang für
alle Solche sein, die in Wirklichkeit den
Wunsch hegen, unsere Einheimischen In
teressen, so wie das Wohl des Landes
überhaupt befördert zu sehen. Ja, der
selbe zeigt unwidersprechlich daß die Meh
rheit der Stimmgeber dieses Staats es im
mer noch nicht zuzogeben willens ist, daß
ein Partheinamen, gesunden und heilsa
men Grundsätzen vorgezogen werden soll
—oder in andern Worten, die freien Bür
ger Kaden in einer Stimme gesprochen die
durchaus nicht mißverstanden werden
kann, daß es gewünschte Grundsätze sein
müßen die man unterstützt und nicht ein
bloßer Partheinamen. Ja, daS Volk hat
unserer verdorbenen und verschwenderi
schen Regierung zu Waschington gezeigt,
daß man mit ihrer Verschwendung da
selbst—damit, daß sie es versuchte Kansas
in die Sclaverei zu stürzen—damit, daß
deren Anhänger uns unsern heilsame»
Tariff von 1842 zerstört haben, wodurch
wir, und besonders unsere Arbeiter und
Taglöhner auf eine merkliche Weise nie
dergedrückt und brodlos gemacht worden
sind—damit, daß sie, obschon sie die gan
ze Gewalt in Händen hatten, uns weder
unsern Druck abgenommen, noch einen
gewünschten Tariff gegeben, und unsere
Nation noch dazu in eine große Schuld
gestürzt haben —höchst unzufrieden ist. —
Das Volk hat zugleich gezeigt, daß es sich
fernerhin auf keine Weise mehr Humbug
gen laßen wird z indem der heuchlerische
Versuch unserer Gegner, daßelbe glauben
zu mächen, daß sie ebenfalls für einen be
schützenden Tariff seien—daß die Repub
likaner den.Tanff von 1849 zerstört und
denjenigen von 1857 eingesetzt—nicht de»
geringsten Eindruck auf unsere gute
Freunde gemacht hat. Kurz, die unab
hängige» Stimmgeber Häven gezeigt, daß
sie für sich selbst zu urtheilen im Stande
sind, und daß sie sich nie in der Zukunft
Sand in die Augen werfen, oder sich durch
solch verdorbene Partheilieders humbug
gett laßen werden.
Der Ausgang der Wahl für Staats
beamte ist wahrlich ein glänzender, ob
schon die eingegebene Stimmenzahl lange
nicht so groß ist als dies bei manche» früh
eren Wahlen dei' Fall war, und obschon
die in die
sem Caunty,'- ünd-ganz'wahrscheinlich im
ganze» Staat, gewarnt worden sind, nicht
für unsere Stcrats- Candidaten zu stim
men, so kann doch die Mehrheit für Hrn.
C o ch r a n, so.etwa
lu'ti nqeii!
und die Mehrheit für Hrn. Keim wird
wohl einige Tausend mehr betragen. Es
ist dies eine große Mehrheit, besonders
wenn man in Betracht zieht, daß dieselbe!
wie obengedacht eine beinahe gänzlich rei-
ne Republikanische ist—und dieselbe muß
einen Jeden überzeugen, daß die demokra
tische Freihandelö-Parthei den Staat nie!
wieder tragen kann, wenn wir vereinigt
sind.
Die Wahl für Staats-Senatoren mnß
wirklich das eines jeden guten be
schützenden Tarissmannes und Gegners!
der Tclaverei-Erweiterung höchstens er-!
freuen, denn blos einen einzigen habe» un- >
sere Gegner erwählen können. Dies lehrt!
den alten Buchanan, daß er sich eilends!
aus den Aernien der südlichen Sclaven-!
Halter zu reißen, und der President der
.ganzen Union zu sein hat, wenn nicht die,
ganze alte verrostete Loko Foko Parthei'
in Fetzen verfallen soll.
In dem Hause der Representanten die
ses Staats werden unsere Freunde eben
falls eine schöne Mehrheit haben, und
wenn man bedenkt wie viel Geld Regie
rungö-Beamten dazu hergegeben haben,
um ein anderes Resultat hervorzubringen,
so ist es nur ein Wunder, daß unsere
Freunde ein solches Resultat haben bewir
ken können.
Was die Wahl in diesem Caiintn anbe
trifft, so ist wahrlich das Resultat ein
sehr günstiges, besonders wenn man die
Mittel in Betracht zieht, mit welchen un
sere Gegner gewirkt haben. Keine Be
mühungen wurden gespart, keine Lügen
waren,zu groß, kein Betragen zu nie
drig, um den Sieg zu erringe», und den
noch haben die Republikaner Grund aus
sie gewonnen. Ja die große Mehrheit
unserer Gegner, welche im Jahr 1859
beinahe NW Stimmen betrug, ist wie der
Schnee vorderSonne, beinahe zuNi ch ts
herunter geschmolzen, und eS blieb ihnen
nicht einmal genug übrig um ihr ganzeo
Ticket erwählen zu können. Die Erwäh
lung einer unserer Representanten für die
nämlich deSS a m
u el I. Ä i st l e r, Esq., so wie die des
Hrn. P a u l B a ll i e t, als (sommißi
oner, und die des Hrn. I o s e p h S ä
g c r, als Recorders hat nun einen Jeden
überzeugt, daß die Mehrheit in Lecha
Eaunty zukünftlich aufderSeite der Frei
heit und der Beschützung sein wird.
Daß ein solches Resultat unsern Geg
nern aber—welche ihre Freunde versicher
ten sie würden ihr Ticket mit vcii 5>»9 biö
899 Mehrheit erwählen —sehr wehe ge
than hat, laßt sich ganz leicht von selbst
denken,—uud sie suchen nun ihre Getreu
en auch schon wieder zu Humbuggen und
glauben zu machen, ihre Stimmgeber sei
en zu Hruse geblieben. Laugnen wollen
wir nicht, daß manche Stimmgeber zu
Hause geblieben, aber wer weiß ob sie
nicht, wären sie auf die Wahl gekommen,
auch das Republikanische Ticket gestimmt
'»atten. Die Wahrheit ist kurz die, die
Beiwohnung war eine starke, und daS
zeigt ganz klar und deutlich daß
n.lfvi?lk'der früheren Anhänger unserer
G.'genparthei, wegen den FreihandelS-
Ansichten derselben, so wie wegen ihren
Verschwendungen von Waschington her
ab biö in dieses Caunty, für immer los
gesagt habe»,—Und ein Jeder kann da
her leicht einsehen, daß dieses Caunty in
j Zukunft ganz leicht zu einem vollständigen
I Republikanischen Launtn gemacht, und
j auch als ein solches erhalten werden kann,
! iveiin unsere Freunde nur wollen —und
jallen Wahlen jedesmal in ihrer ganzen
Stärke beiwohnen. >
Wahlberi ch t e7^
Leclia Launty.
(Sffi , i < U.)
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Zola l j3579 3822 3676 3779 3593 3787
TruslieS der Akademie erhielt Mas. Et
t Nf.er in dem isaunty 3641 3596 —Marlin
! 3857 —und Nunemacher 3690.
el> rheite n.—Wright erhielt über
Cocbran 239 Mehrheit —Rowe »her Keim 220 —
Kisller iiher Eisenhard 242 —Lo:>g über Winter
steen 10l —Hainp »her Beisel l über
Sollidav 18l —Reimer über Klein 10 —Zaeger
über Engelnian l 84 —Fogel über Köhler 25 l
larret! ültr Glück 100 — Foi-er über Hameroly
104 —Schall üder Slney 252 —Nunemacher über
Cttinger 40 —Martin über Keck 261.
Assembly - U?al>lbcricht.
Lech». Carbon. Total.
Samuel I. Kistler, 3856 1575 543 l '
Ä. I. Wintersteen, 3607 157 V 5t83
«aron Eisrnhard. 3614 1586 5200
Zacharias H. Long, 3708 1577 5375
Mehrheit für Kistler über Eisenhard 231 —und
Mehrheit sür Long über Wintersteen 192.
Hauo der Representanten.
Aus den so weit eingegangenen Berichten schließt
man, daß das nächste Haus der Representanten
aus 63 Republikanern und 37 Demokraten be
stehen wird.—Bei vereinigter Abstimmung der
beiden Häuser werden die Republikaner daher 35
Mehrheit haben.
Die VVahl in lowa.
Von dem Staat lowa sind die Berichte noch
ziemlich unvollständig—jedoch läßt sich schon da
raus schließen, daß die Republikaner in jenem
Staat ebenfalls mit einer großen Mehrheit gesiegt
haben. Wohlgelhan lowa !
gute? Gewissen gibt ruhigen
Schlaf.
Das Volk hat gesprochen!
Das Volko-Staats-Tickkt envablt, mit
ctwa 20M0 Mehrheit !
Freier Handel völlig verworfen !!
Ein beschützender Tariff verlangt !
Keine Sklaverei Erweiterung !
Bringt die Kanonen heraus!!
Hmi nlj! Hunliij! Hunas)! !
Die Berichte für unsere Staatsbeam-
ten kommen nur sehr langsam ein—genug
ist aber bekannt um zu versichern, daß un !
sere Kandidaten, nämlich T h o m a S E.'
(5 o ch r a n, für Auditor - General, und
Gen. W m. H. K e i m, für Landmesser-
Generals mit einer Mehrheit von etwa
29,999 stimmen erwählt sind.—Hurrah
für Pennsylvanien !
Folgendes sind die Berichte, offiziell
und nicht offiziell, so weit wir sie, biö zur
Zeit als wir zur Preße giengen, erhalten
haben:
Cochran. Wright.!
AdamS, Illg
Ailegheny, 3009
Armstrong, 400
Beaver, 709
Berks. 6241 7444
Bcdsord, lOtl
Blair. 1500
Bucks, 25M
Bradford, 3009
Butler, 609
Cambria, 500 !
Carbon, 148 M!
Cenlre, Silk 2233 !
Chesler, 5066 4042
Clarion, 600 I
Clearsielv, 400
Clinton, 1229 1600
Columbia, 1055 1782
Crawsord, 1000
Cumberland, 292 l 3224
Duuphin, 3602 3267
Delaware, 600
Clk, 100
Erie, 1400
Fayette, 300 !
Franklin, 300? 3267
gulton, 150
Greene, 800 I
Hunlingdon, 2264 1774 ,
Indiana, 1700
Icffcrson, 100
> Lancaster, 7602 3433
Lawrence, 1500
Lebanon, 1000
> L.cha, 3617 3856
! Luzerne, 5071 5036
j McKean, 250
Mercer, 700
! Misflin, 50
> Monroe, 1365 M
! Montgomerv, 4535 5056
> Montour, 564 1154
j Northampton, 1284 M
Northumberland, 160? 215»
! Perry, 2060 2053 !
I Philadelphia, 20,525 26,366
Peik, 300
Polier, 400
Schuylkill, 4879 4534
! Snyder, 500
Somerset, 1300
Sullivan, 150
Susquehanna, 1200
Tioga, 1500
Union, 1363 840
Venango, 200
Marren, 400
Waschington, 300
Wayne, 500
Westmoreland, 3803 4163
Wyoming, 100
Zlork, 600
„Vvb' Wright S Vinflnfi.
j Bekanntlich hat „Bob" Wright, von!
dieserStadt, kurz vorderWahl ein schrei
ben an die Anti-Lecompton Demokraten!
> gerichtet, und denselben befohlen nicht!
! für das demokratische Staats - Ticket zu
j stimmen —hingegen aber für das Caun
ty-Ticket jener Parthei. Wir wißen ge
j nau wie Ehrsüchtig der „Bob" ist —ja
j >v!r kennen ihn ganz gut, und glauben fest,
! daß der Gedanke ihm in den Sinn kam,
nachdem er mit seiner lahmen, sich selbst
widersprechenden, und Grundsatzlosigkeit
! verrathenden Epistel fertig war: „nun
dies wird mich doch gewiß auf die Richter
! Bank erheben, oder mir vielleicht eine an
>dcreerhabeneStellesichern." DasWahl-
resultat haben wir aber nun vor uns, und
dasselbe zeigt zum Unglück für den „Bob"
! daßdasgedachte StaatSticket mehr Stim
men erhielt als das Cauntyticket ihrer
Parthei —und somit ist es doch auch klar,
-daß der „Bob" wirklich ziemlich viel
weniger als gar keinen E i n-
Istußha t. Ha! Ha! Ha! „Bob" du
> hast dich mit jenen kleinen Grundbeeren
!aber doch wirklich zu lächerlich gemacht—
und daß du sehr weit in der Achtung dei
! ner frühern Freunde hinabgesunken bist,
diesem wird Niemand widersvrechen, und
! dies wird dir auch dein eigen Gefühl schon
bezeugt haben. „Bob," laß dir dieser
Mistäk eine Warnung sein, und suche
'doch zukünftlich so zu handeln, daß nicht
! Jederman, die Knaben auf den Straßen
nicht ausgenommen, Ursache findet, sich
! satt über dich zu lachen und doch dabei auch
zugleicher Zeit gezwungen ist, dich von
> Herzen zu bedauern.
ses Jahr eine Million Thaler werth Ta
back gezogen.
Der Sllilits-Si'nat.
Die rechte Stellung eingenonimen!
Von denaltenSenatoren, deren Dienst
zeit noch nicht abgelaufen ist, sind II Re
publikaner und! I Demokraten. Für l 1
neue Senatoren war-vieses Jahr wieder,
wie gewöMUtzf.zk.Mn'Hn, und es ver
ursacht. unsDir'Moßtt Freude unsern Le
sern zu melden, daß'die Republikaner von
ser Zahl I<l erwählt haben —und der näch
ste Senat wird daher aus 2l Republika
ner und nur 21 Demokraten bestehen. —
Dies ist in der That ein unerwartet glor
reicher Ausgang welcher
das Herz eineö sedkN'Wohlwunschers sei
nes Landes erfreuen muß. Die neuen
Mitglieder sind : .
2. Distrikt.-tt'eo»g«'N. Smith,
4- „ George Connell,
9. „ George Landen,
>O. „ William W. Ketchum,
>4. „ John Erawford, lDtm )
18. ~ Alexander K. M'Llure,
20. „ Louis W. Hall,
21. „ John E. Merredilh,
24. „ Elias H. Irisch,
25. „ Dr. Louis Jmbrie.
Dieser freudenvolle Ausgang macht eö
nun zu einer Gewißheit daß der StaatS-
Senat für eine Reihe von Jahren Re
publikanisch bleiben wird. Auch haben
diese neue Senatoren bei der Wahl in
für einen Vereinig. Staaten Sena
tor zu Stimmen, und daher ist eö ebenfalls
bereits eine ausgemachte Sache daß Wil
liam Bigler seinen Laufpaß erhalten wird,
und Platz für einen beschützenden Tariff-
Man» zu machen hat. Hurrah für die
sen glorreichen Triumph.!
Die litt swnl Mm.
iLin glänzender Sieg in dem alten
Staat !
Auch dem Staat Qhio hiben die Re
publikaner einen glänzenden Sieg errun
gen. Man wird sich noch wohl erinnern,
daß die Buchanau Lieders in diesem Co.
ihre Getreu?» vordem Wahl versicherten,
um ihren Muth zu stärken, daß Ohio sich
er für uns verloren gehen würde aber
das Resultat zeigt daß sie dieselbe auch
hierin gehumbugt haben denn die Re
publikaner daselbst haben ihren Staats-
Ticket mit ctwa
IS «>»S» Mckthcit,
so wie Mehrheiten in beide Zweige der
Staatö-Gesetzgebung erwählt. Wahrlich
es sieht sehr trübe aus für unsere Gegner
auf die Presidenten - Wahl in, nächsten
Jahr. Hurrah für den Staat Ohio !
Sicherheit.
Ein von Milwaukee aus an die „Charle
stoner News" gerichteter Brief enthält
folgende Nachricht, die, w'nn sie Wahr
heit, uns den Beweis liefert, daß eine oder
die andere der demokratischen Parteien,
bei der Charlestoner Convention einen
Plug Uglies Sieg davon zu tragen hofft.
Es muß Jedermann in die Augen fallen,
daß der welcher einen friedlichen Sieg zu
erringen hofft, nicht mit solcher Truppen
macht zu Felde zieht.
„Wisconsin wird den Delegaten der
Charlestoner Convention eine Begleitung
von 509 seiner demokratischen Söhne mit
geben, welche sammt und sonders Douglas
männer sind. Minnesota wird Ü9V, Mi
chigan «9», lowa 599, Ohio 1999, Illi
nois 1599, Pennsylanien 1999, New-
Aork 1999, und alle Neuenglandstaaten zu
sammen 1999 Delegaten nach der Charle
stoner Convention senden! Dies ist ein
geheimnißvoller Plan ; was Douglas mit
etwa 19,099 Mann bei der Charlestoner
Convention zu beginnen gedenkt, wissen
wir nicht ? !
Launen de» Sliftcg.
Im Verlaufe eines heftigen Gewitters
in der Umgebung von Constantine in Al
gier, fuhr der Blitz in einen Telegraphen
pfoste» der Setifer Linie und zerbrach sie;
darauf schlängelte er sich den Drähten
entlang bis in s Telegraphenbürean zu
Constantine, wo er mehrere Minuten hin
durch eine außergewöhnliche Wirkung her
vorbrachte : donnerähnliche Entladungen
folgten rasch auf einander, und elektrische
Blitze fuhren im Zimmer umher, warfen
Tische und Stühle um und brachten den
Apparat in große Verwirrung. 5 Per
sonen befanden sich zur Zeit im Büreau,
und unbegreiflicher Weise wurde Niemand
getödtet, nicht einmal verletzt. Ein Feuer
entstand durch das elektrische Fluidum,
wurde aber bald gelöscht. Erst eine hal
be Stunde nach dem Beginne dieses son
derbaren Austrittes konnte man mit Sich
erheit das Büreau betreten.
Der Vichmarlt in Philadelphia.
Die Preise für Rmdvieh waren in letz
ter Woche von K 7 bis Sil für IM Pfund.
Mageres Vieh wurde zu H 3 biö 5-1 für
UM Pfund verkauft. 50 Milchkühe wur
den je nach der Qualität mitH2s bis!Ks9
per Stück bezahlt. In der Phillips Ave
nue Drove Hard wurden 3M> Schweine
ui bis 8 Cents per Pfund, und auf
Jmhöff s Schweinemarkt 1899 Stück zu
S 7 vis 8.25 für 109 Pfund verkauft.—
6465 Schaafe fanden rasch Abnehmer zu
7j-8 Cents für s Pfund.
Nlussiggang aller Lasier Anfang. !
Des Fleiß'gen Hand erhält de» Staat,
Der Müsslggang erzeugt Verderben,
Das Todesgist er in sich hat,
Um e« krebsartig zu vererben.
Nicht ohne bange Besorgnisse blickt der
Menschenfreund auf die erschreckende Zu
nahme der Verbrechen, die oft in der ab-!
scheulichsten Form die Annalen unserer
Criminalstatistikanfüllen und den gefühl-!
vollen Menschen die Frage auswerfen las
se»: „Was ist der Grund der Demorali-!
sation?"
Hier sehen wir einen alten schwachen
Greis durch die Straßen der Stadt wan
ken, und von Haus zu Haus sein Bord
erbetteln, erflehen von Leuten, die einst!
weniger begünstigt vom Glück, den armen
BetNer um seine früheren günstigen Ver-!
Hältnisse beneideten. Der Müssiggang,!
der iveit schneller rückwärts, als der Fleiß
vorwärts führt, hat den Günstling des!
Glücks, der sein ihm anvertrautes Pfund
nicht benutzt, der Armuth in den Rachen!
geschleudert, und die Entbehrung der be-
scheidensten Lebensfreuden, verbunden mit
dem nagenden Wurm der Reue, hat ihn!
der Seligkeit eines frohen Alters beraubt.!
Bald erblicken wir den unglücklichen al-'
ten Mann, von vielen verachtet, von We-l
»igen bemitleidet, vor dem Forum des Po-!
lizeirichters, als Vagabund und Trunken
bold angeklagt; bald sehen wir ihn von
Krankheit niedergeworfen, nach den öf-!
fentlichenKranken-Anstaltenziehen,wäh-
rend Hunderte vonEckenstehernundMüs-!
siggängern ihn angaffen und mit Verach-!
tung behandeln.
Dort sammelt sich eine Rotte junger!
Leute an der Straßenecke, um die schone,
edle Zeit mit Witzen, Unarten und unge-!
ziemenden Gesprächen todtzuschlagen und!
einander wie die Pestkranken zu verderben,'
während die schönsten Werke großer Män
ner in den öffentlichen und Privat-B>bli- j
otheken von <-taub und Motten zerfressen
werden. Die Wißbegierde ist bei ihnen
erstorben. Sie drängt es nicht, nützliche
Kenntnisse und dadurch Kapitalien zu!
sammeln, die früher oder später reichliche
Zinsen tragen. Ihr Beispiel im Bosen
NndetNachahmling und ihre Anzahl, heißt
in kurzer Zeit Legion.
In wenigen Jahren hat der Hang zum !
Mussiggang, zur Bummelei sie überwäl
tigt, und sie stufenweise dem Laster und
Verbrechen in die Arme geführt, so daß
sie dann als unbiegsame Verbrecher zum
Nutzen und Frommen der bürgerischen Ge
sellschaft hinter Schloß und Riegel ge
halten werden müssen, und die unseligen
Folgen ihres Müssiggangs zu spät be-!
trauern.
Wieder sehen wir eine Anzahl junger
Leute, die von reichen Eltern geboren, sich!
auf den Mammon verlassen, uud weder
Kraft, Fleiß uoch Energie anwenden zu
müssen glauben, wn ihr Fortkomme» zu
finden, daS Geld mit vollen Händen weg-!
werfen und durch ihre losen, muthwilligen
Streiche bei der jüngern Generation in
eine m Tage mehr verderben, als die
beste Erziehung in c i.n cm Jahre wieder
gut machen kann. Sie Alle sind würdige!
Repräsentanten des amerikanischen Loa
serthumS, welches an TerroriSmuS die
raubgierigeußeduinender arabischen Wü- l
ste, die LazzaroniS Neapels, die Räuber
in den Pyrenäen weit übertrifft und von
Jahr zu Jahr eine die Ruhe, daS Leben !
und Eigenthum der Bürger stärker be- ?
einträchtigende Gestalt annimmt. Alle
sind von Jugend an zur nützlichen Thä
tigkeit nicht angehalten worden, und die
Folgen ihre leichtsinnigen und schlechten
Streiche fallen in den meisten Fallen nur
zu früh auf das Haupt der Eltern, welche
ihre Pflicht bei der Erziehung ihrer Kin-!
der vernachlässigt haben.
Gehen wir nun zu der ausschließlichen ;
Klasse über, welche als habituelle Tauge-!
nichtse seit Jahren den öffentlichen Be- j
Hörden und Kassen zur Last fallen. Sie -
stehen so zu sagen, in Pension auf Kosten !
der arbeitenden und produzirend.n Klasse
und scheuen die Arbeit aus Grundsatz. —
Lammgeduldig erhält sie die Corporation
pon einem Jahr zum anderen, besoldet!
Wachtleute, um dieses Gesindel, wenn be-!
trunken, vagabundircnd oder händelsüch-!
tig, :c. ?c. Einzusaugen, halt StationS-
Häuser, um sie einzusperren, zu hüten und
zu füttern. Kaum wieder frei, gehen sie
auf das Neue gegen Ordnung, Leben und
Eigenthum der Bürger los. Statt die
Mussiggänger in wohlorganisirten Ar->
beitshäusern die Strafe sür ihre Ver
brechen abbüßen zulassen, sie zu nützlich
en Arbeiten anzuhalten und die ohnedies '
schwere Bürde der Taxzahler zu erleich
tern, füttert man dieses Gesindel, unter
stützt sie »och im Müssigang und ver
hängt Zwangsarbeit nur in ganz gravi- j
renden Fällen, ohne Plan und Conse
quenz.
Wann werden die zur Förderung der!
Interessen des Bürgers, zur Hebung und
Sicherung der allgemeinen Wohlfahrt er
wählten Behörden diesem Krebsschaden,
so weit es in ihren Kräften liegt, entge-!
genarbeiten? Wann werden wir, da das
Loaferthum immer frecher auftritt, ein
Arbeitshaus errichtet sehen, wo sich das
müssige Gesindel selbst erhalten muß!
und so auf beide» Seite» Gutes gewirkt j
wird?
Wie lange soll der Arbeiter die Früchte
seines Fleißes durch die Bürde, welche der!
Beitrag zum Unterhalt des LoaferthumS!
ihm auferlegt, verkümmert sehen?
Mögen die Eltern, welche die Erho- j
lungSzeit ihrer Kinder nicht sorgfältig!
überwachen, die traurigen Folge» einer
vernachlässigten Erziehung bedenken und!
! ihren Kindern deutlich vor Auge» halten,!
! daß nur durch nützliche Thätigkeit, durch!
Fleiß und Wißbegierde aus ihren Kindern i
brauchbare Glieder der menschlichen Ge-
sellschaft, achtbare Bürger und Stützen
der Republik erzogen werden.
(Vaterland, i
Cholera greift in Deutschland
an den Gestaden des baltischen Meeres
um sich. Der Ausbruch derselben in Dan
zigist amtlich ebensowohl anerkannt, als
der in Osnabrück, Elberfeld und Ham
bzirg, wo sie schreckliche Verwüstungen
! anrichtet.
Stadt und Kand.
Es ist ein merklicher Unterschied des Le
bens in den Städten und auf dem Lande,
bemerkt eine Wechselzeitung, der bei vie
len Leuten zu wenig in betracht kömmt.—
Die Bewohner des Landes sowohl als die
der Städte haben beide ihr 'Angenehmes
und Unangenehmes und es ist oft lächer
lich zu hören, wenn sie sich einander we
gen den Annehmlichkeiten beneiden oder
wegen den Unannehmlichkeiten bedauern.
Die Bewohner des Landes haben ihre
meisten Annehmlichkeiten im Frühjahr
und Sommer, denn sie können das, was
die Städter mühsam suchen und oft gar
nicht erlangen können, nämlich die frische
Luft und den Anblick der freien Natur,
umsonst l)aben. Mit dem Frühlinge fan
gen die Annehmlichkeiten der Landbewoh
ner an, nämlich das, Städter
Annehmlichkeiten nennen —'die Wiesen,
Felder und Waldungen kleiden sich in üp
piges Grün und schmücken sich mit schö
nen bunten Blumen, welche die Luft mit
angenehmen Dufte erfüllen und wohl
thuend für das Auge sind. Die Städter
beneiden die Landleute zu dieser Zeit be
sonders um diese Annehmlichkeiten, ohne
daran zu denken, daß mit dem Beginn
des Frühjahrs auch die Mühen und' B
eschwerden des Landmannes beginnen.—
Da müssen die Felder für die Frühjahrs
saat bestellt, die Wiesen gesäubert, die
Fensen ausgebessert und vieles wieder
hergestellt werden, was der Winter ver
dorben hat, und viele Städter denken
nicht daran, daß die Landleute schon am
frühen Morgen, wenn in der Stadt die
Meisten noch in den Federn liegen, schon
zur Arbeit wach und bereit sein müssen.
Wenn sich bei dei Schwüle des SommerS
faule Dünste in den Städten
und der Mangel an frischer Luft fühlbar
wird, so beneiden die Städter ebenfalls!
die Bewohner des Landes, wo sich keine!
solche Dünste sammeln und der Ge
sundheit schädlich werden können. Die
Landleute können im heißesten Som
mer das Wasser frischaue der O.uelle trin-
ken, wahrend die Städter sich mit halb
milchwarmem und oft übelriechenden Was
ser begnügen müssen—die Landleute ha
benden Genuß der freien Luft, während
die Städter i» drückender, unangenehmer
Schwüle leben, und viele davon sich weder
bei Tage noch bei Nacht in ihren engen
Wohnungen behaglich fühlen. Aber auch
die Landleute haben im heißen Sommer
ihre Plage. Gras und Frucht muß ab
gemacht, getrocknet und heimgebracht wer
den und die meisten von den Landleuten
sind während den ganzen langen Tagen
den brennenden Sonnenstrahlen ausgesetzt
während die Städter immer den Schatten
bei der Hand haben und die meiste Zeit
unter Dach, in ihren Wohnungen oder
Werkstätten verleben können. Wer kann
sagen welche von beiden den Vortheil vor
den andern haben?
Wenn der Herbst mit seinem mehr er
träglichen Wetter herankommt, die Sonne!
ihre Bahn beschränkt und die Landleute'
den Segen ihrer Felder uud Obstgärten
heinibringe», so gibt es wieder viel warum j
sie von den Städtern beneidet werden. —!
Der Genuß von frischem Seider und Ol st
ist etwaü, was die Landleute immer bei
der Hand haben und die Städter nur für,
baareS Geld. Der Landmann kann sich
im Herbste über den Segen seiner Aecker
und Obstgärten freuen und daS Geld für i
seine überflüssigen Produkte einernten,
was dem Städter abgeht, und in diesem.
Falle hat der Erstere wieder den Vorzug
über den Letzteren; aber der Landman»
muß im Herbste auch seine Felder wieder
bestellen, düngen Pflügen uud einsäen für
die nächste Ernte und hat daher wieder
viel anhaltendere Arbeit als der Städter, >
dessen Geschäfte fastdaS ganze Jahr gleich-
formig sind. j
Endlich kommt nun auch der Winter, die
einzige Jahreszeit, in welcher der Städter
wohl mehr Bequemlichkeiten und Lebens-
genuß hat, als der Landman», voraus
gesetzt eS ihm nicht an Mitteln fehlt,
dafür zu bezahlen. Wenn das Wetter
rauh, kalt und die Wege schlecht sind, lebt
sich S wohl besser in der Stadt als auf
dem Lande. Die Städter haben meist'
ihre Geschäfte in den Häusern, sie können
alle Bedürfnisse leicht bekommen und
wenn es ihnen an frischer Luft fehlt, so
brauchen sie nur den warmen Ofen zu!
verlassen und sie werden dieselbe überall
finden. Die Landleute haben ihre Ge
schäfte aber auch in Winter viel im Freien
und müssen daher viel mehr Frost und
Kälte aushalten als die Städter, und
wenn ihnen etwas Unentbehrliches fehlt,
gar oft meilenweit durch Schnee undi
Wasserwaten,eineUnannehmlichkeit, wel- i
cher viele Städter gar nicht kennen.
Wer die Auswahl hat, zu leben wo er i
will, der wohne im Sommer auf dein!
Lande und im Winter in der Stadt. —
Dies wissen die reichen Nabobs der großen !
Städte auch gut genug, darum wählen sie
ihre Wohnungen auch so. Wenn man
aber die Annehmlichkeiten und Mühselig
keiten der beiden, nämlich der Städter und
der Laudleute, miteinander vergleicht, so
wird, im Allgemeinen genommen, der be-!
ste Theil doch wohl auf Seiten der Letz
teren sein. Dies haben wir schon oft von
Leuten sagen hören, die vom Lande in die
Stadt gezogen waren und daher aus Er-1
fahruiig reden konnten. Uebrigens gel- i
ren die obigen Bemerkungen nur, um
den Unterschied zwischen Stadt-und Land-!
leben etwas deutlicher darzustellen. Im
Ganzen genommen gilt das alte Sprich-
wort : „Ein jeder Stand hat seine Pla
gen " u»d man kann billig hinzufügen :
Ein jeder Stand hat seincFreuden.
(Beob.
Tod eines Methodiken - Predigers auf
der Ranzel.
Moorhouse, Louisiana. Daselbst
ereignete sich in der Methodistenkirche ein !
merkwürdiger Vorfall. Am Sonntag
Abend sollte der Ehrw. I. B. Spencers
eine Predigt halten. Er »var fremd in!
der Stadt und so erwartete »nan, nachdem !
der Gesang zu Ende, mit großer Span-!
nung seine Botschaft des Evangeliums, j
Er stand auf, anscheinend gesund und
kräftig ; mit einem ruhigen, sanften Bli
cke verlas er ein Capitel heiliger Schrift,
gab das Lied aus, stimmte es an und fang
selber kräftig mit. Das Gebet war un^!
gewöhnlich salbungsreich und noch bis
diese Stunde etzählen Wiele, wie sie
ter demselben ergriffen wurden. Zu
nem Texte wählte er dann l Cor. 8,
W. 23: „Darum rühme sich Nienu
eines Menschen. ES ist Alles euer :
sei Paulus oder Apollo, es sei Kep
oder die Welt, es sei das Leben oder
Tod, es sei das Gegenwärtige oder
Zukünftige, AlleS ist euer. Ihr aber I
Christi, Christus aber ist Gottes."
Zuerst erklärte er nun die Verhaltn«'
unter denen Paulus diesen Theil sei
Epistel an die Corinther schrieb, und
j gann dann mit vieler Wärme die E
faltung der schönen und erhabenen Wa
Heiken dieser Tertesworte. Alle fühl
die Kraft des Wortes GotteS und e
große Spannung war auf allen AngeK
lern zu lesen und nur ein etwas lai
Seufzer unterbrach bisweilen die he
schende Stille. Die erste Hälfte der P
digt war nun beendet und er führte
den zweiten Theil die herrlichen Wo
,,Das Leben oder der Tod, das <
genwärtige oder das Zukünftige"—<
! er mit einem Male inne hielt und wie
Zögern schien. Doch auf's neue schi,
er sich an, fand jedoch, daß seine he
laute Stimme ihm zu versagen schien, >
! nur die Worte: „Alles ist euer," bra<
! er noch deutlich hervor, und mit ein
' Ausdruck seliger, himmlischer Freude sc
! er sprachlos nieder und war gleich dara
! eine Leiche.
Unser luryu'esen.
In England machte vor Kurzem Ll
Campbell den Versuch, eine Abänderu
! der Geschwornen-Gesetze in der Art zu
! zielen, daß ein von neun aus zwölf E schworenen
schworenen gegebenes Verdikt als ei
scheidend anerkannt werden sollte. 5
überhäufe wurde die beantragte Abänt
! rung jedoch verworfen, da sich dort ei
Mehrheit fand, die von dem altherc
brachten Gebrauche nicht abgehen woll
Man berief sich dabei auf den Umstan
daß ein seit mehr als fünfhundert Ja
ren in Geltung gehaltenes System, x
wiß so vollkommen sein müße, wie es n
immer möglich sei und es daher bester w
>e, dieses beizubehalten, als einneueSS
stem einzuführen, über dessen Wirksa,
keit erst die Zukunftßeweißeliefern» l
se. Von der andern Seite warf man d
gegen mit vollem Rechte ein, daß von ,
nem für alle Zeiten zweckmäßigen Srste
oder sonstiger Einrichrung auf der We
nicht die Rede sein könne, und daß si
mit der Entwickelung und Umgestalte
der Verhältnisse, auch die aus diesen he
vorgegangenen Formen entwickeln u>
s umgestalten müßten.
Noch weniger als für England ist du
! ses Festhalten am Alten für Amerika ai
! wendbar, und wenn dort auch eine Un
! gestaltung des Jurvsystems nicht am Pl<
»e sein mögte, so hat uns doch hier d
! Erfahrung der letzten Jahre und nö
! mehr der letzten Zeit bewiesen, daß einij
Abänderungen in unserem Geschworene»
und Jurywesen nicht allein zweckmäßi
wären, sondern selbst durchaus »ochwet
dig sind. Bei wichtigen und besonder
bei Prozessen wegen Todesverbrechen,' i
man jetzt immer darauf gefaßt, daß si,
die Jury nicht einigen kann, und so übe»
führend auch die Beweise sein mögen, s
wird ein Verdict einer ersten Jury stet
, als etwas Unerwartetes, als Ausnahm
von der Regel hingenommen. Der G<
! rechtigkeits-Pflege selbst entstehen darau
die ernstlichsten Nachtheile, während de
i Staats- oder Cauntn - Kassen zu gleiche
'Zeit unnöthige und schwere Ausgaben er
' wachsen.
Das schlagendste Beispiel für unser
. Behauptung bietet der Prozeß gegen JaS
! Glaß in Neuyork, wo die Jury kürzlic
nach viertägiger Berathung entlassen n, er
den mußte, ohne sich über eine» Wahr
spruch einigen zu können. Elf der Ge
schworenen warcn von der Schuld desAn
geklagten überzeugt, aber einer blieb be
harrlich bei seiner Ansicht, daß Glaß un
schuldig sei. Wie es gegenüber der klarei
und unumstößlichen Beweisführung mög
lich war, auch nur einen Augenblick a>
! der Schuld des Angeklagten zu zweifeln
ist unbegreiflich, noch un begreifliche
scheint es aber, daß die Halestarrigkei
Eines Mannes die Ueberzeugung vo«
elfen besiegen soll, und dieses noch in ei
i nem Lande, wo sonst immer der Aussprucl
als oberstes Gesetz gilt. —(Volksm.
Ungeheure lLinfuhr.
Nach einem Bericht des Hafen-Collek
tors in Neu Vork betiug die Einfuhr vo»
Europa seit dem Isten letzten Januat, de»
ungeheuren Werth von
Man denke sich nur, über 18 9 Mil
lionen Thaler gehen von Amerika
nach dem Ausland hauptsächlich für Man
ufakturwaaren, welche wir unter einend
beschützenden Tariff in diesem Lande selbst
fabriziren sollten, und wodurch Tausende
unserer Arbeitsleute die jetzt ohne Arbeit
müßig umhergehen Beschäftigung erhalten
würden. Es muß bald einem Jeden klar
werden, daß nur ein beschützender Tariff
das Land von gänzlichem Verderben ret
ten kann.
Gesalzene« Fleisch.
Ein französischer Chemiker verwirft die
Anwendung des Salpeters in Salzwasser,
Idas zur Aufbewahrung und Erhaltung
> des Fleisches dient. Der Theil des Sal
! Peters, den das Fleisch einsauge, sei Sal
! petersäure, also ein Gift. Dem Gebrau
'chediesesFleischesschreibteralle die Krank
heiten zu, die so häusig bei Seeleuten zu
treffen sind, nämlich Scorbut, wundes
Zahnfleisch, verdorbeneZähne^Geschwüre
?c. Er schlägt vor, keinen Salpeter bei
Pökelfleisch anzuwenden, dagegen eive
kleine Quantität Zucker zu substituiren,
der das Fleisch süßsmcckcnd und gesünder
mache.
ILine Merkwürdigkeit.
Letzthin fand ein Arbeiter in den Phö
nix Werken zu Neivark. N. 1., beim Zer
spalten eines Stückes Eichenholz in dem
Mark des Holzes einen Penny vön 174».
Auf der Vorderseite ist das Äildniß des
Königs mit der Umschrift „Georgius 2.
Rex" und auf der Rückseite „Britanla
1749." Der Penny ist anscheinend in.
den Baum getrieben worden, als derselbe,
noch jung war.