Der Lecha Caunty patriot. (Allentaun, Pa.) 1859-1872, October 12, 1859, Page 2, Image 2

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    Lecha Biuiutii Patriot.
Alleittaun, Pa., Oktober 13. 185!).
Die NiegMasMLi'M.
Die vor der Wahl durch Mitglieder,
Drahtzieher und Aemterjäger von der
Buchznan - Parthei ausgestreute Liige,
als hätte die Republikanische Parthei vie
le Tausende von TlMer von der Pennsyl
vania Riegelbahn-Compagnie für Eleck
schenir-Zwecke erhalten, ist das aller
schwärzeste Vergehen gewesen, daß uns
se zu Ohren gekommen ist—denn auch
nicht ein rother Cent hat dieselbe von dort
her noch von irgend einer andern Seike
her erhalten —und daher erklären wir A l
le und I ed e, welche jene Aussage ver
breitet haben, als freche und niederträch
tige Lügner, und zwar so lange, bis sie
beweißen, was sie fälschlicher Weise aus
gesagt haben—und wir rathen den Re
publikanern wohl auf ihre Pocketbücher
acht zu haben, wenn sie sich in der Nähe
de»er befinden, welche diese Lüge erdacht
oder ausgesagt haben, denn eine alte Sa
ge hat es, daß: „Wer lügt auch stiehlt,"
—und so rathen wir ihnen gleichfalls sich
Ivo möglich aus der Court zu halten, wenn
sie wißen daß solche verdorbene Menschen
als Zeugen auftreten würden, denn sicher
ihnen kann man künftighin unter Eid
keinen Glauben schenken.
LVer sind die Freunde von Sparsam
?e>f?
Es ist unserer besonderer Wunsch die
Aufmerksamkeit unserer Leser darauf zu
lenken, wie unsere Gegner in ihren letzten
Blätter über die Herren Kistler und
Klein hergefallen sind, weil diese ver
sprochen haben, falls ihrer Erwähnung,
dem Caunty jährlich 3300 zu ersparen.
Wer nun nicht sehen kann wer die Freun
de von Sparsamkeit sind, der muß doch
wirklich blind sein. Und bestätigt dieses
ihr Betragen nun nicht sonnenklar, was
wir so oft vor der Wahl behauptet ha
ben, nämlich, daß jene Herren sich durch
aus nichts um das Wohl des Landes und
des Caunties bekümmern, und daß es ih
nen in der That gänzlich einerlei ist, wie
groß die Verschwendungen und wie hsch
die Taren sind, wenn sie nur die Aemter
erhalten können ? Keine Antwort ist nö-!
thig, denn ein jeder muß einsehen daß wir
recht haben, ob er auch will oder nicht.
Unsere <vegenzcitu,,gc„.
Noch nie seit 3g Jahren, daß wir uns
in einer Druckerei beiden, haben wir es I
erlebt, daß die Zeitungen unserer Gegen
parthei, und besonders die letzten Num
mern derselben mit mehr verächtlichem
und lügenhaftem Stoff angefüllt waren,
als gerade dieses Jahr in Bezug auf die
Wahl. Wahrlich ein jeder ehrliche und
wahrheitsliebende Mann würde sich schä
men ein solches Produkt vor die Stimm
geber zu legen. Allein wie kann man et
was BeßereS aus solchen Quellen erwar
ten ?
tLin schwere« Ralb.
Eine Kuh des Hrn. H e n r y G e h
m a n, in Hereford Tsp., Berks Caunty,
brachte vor einigen Tagen ein Kalb zur
Welt, welches gleich nach der Geburt 115
Pfund gewogen hat.-Es ist dies ein Ge
wicht für ein neugebornes Kalb, welches
nicht leicht zu übertreffen ist.
Zvie der Premien,
der Lecha Caunty'Ackerbau - Ausstellung
findet der Leser in einer andern Spalte
der heutigen Zeitung.—Wir wißen aber
daß dieselbe unvollständig ist, doch mit
dem besten Willen und äußersten Bemüh
ungen konnten wir es nicht so weit brin
gen dieselbe vollständig für diese Num
mer zu erhalten. Was die Ursache ist,
darüber werden wir uns später hörbar
machen. Solche die Premien und Dipl»-
mas erhielten, und dies nicht in unserm
Blatte angezeigt finden, dürfen uns da
her nicht blamiren, denn die Schuld liegt
einzig und allein auf einer ganz andern
Person.
Neue Publikationen
Es haben neulich die folgende herrliche
Publikationen die Preße verlaßen und
sind bei I. S. C o t t o n und Co., den
Herausgeber, Ro. 109 Chesnut Straße,
in Philadelphia, so wie in unserm Buch
stohr zu haven> nämlich :
„rilL 11181'UKV."
wie dargestellt »n den Leben von gepriese
nen Damen, von allen Alterthümer und
allen Ländern, mit Einschluß von bemer
kungsiverthen Exempel von dem Muth,
Uneigennützigkeit und Selbst - Aufopfer
ung der Frauenzimmer. Wahrlich ein
«übliches Buch.
ll KS,"
oder Umriß von Charakter und Manier,
durch Miß Leßlie, einschließend „Frau
Waschington PottS" und „Hr. Smith,"
zusammen mit andern Stories. In der
That ein sehr angenehmes Buch.
oder Paris in allen Staaten und Statio
nen, durch Julie De Marguerittes, Au
thoress von „Italien und dem Krieg von
1859," u. s. w. —Ebenfallsein herrliches
Buch.
Publikationen sollten wirk
lich in einem jeden Hause sein, und man
vergeße dalier nickt sich dieselbe anzuschaf
fen.. >
W a h l b e r i ch t e.
Lech« Launey.
Audiwr Gen. Landm. Gen. Schcriff.
S K i» ig « »
Distrikt.- Z. - I Z
»Nr Ward > II» lUI t)NU (X) «XX» (»X>
2lcr Ward NM M» 24 00(1 17 «>»»
ü'cr Waid >8» i) 7 ISt 9!> !««» gIZ
4r.r Ward 187 IM VW «X« UOII (»'»(>
Slxr Waid >45, 17» (10(1 00» (XXI (XXI
Cqlasanqua II7M (X) 117 (»U 170 «X»
Millcrslann 7M (X» VV 00 IX» 00
v->n«vcr . > (X> 170«! 00 VW vv 129 j
N. Wh.it hall 220 2S-j 221 291 227 2841
S. Whcilhall :i>7 399 316 AK» 32(1 3-jv
Waschingl»» ,200« vv 2V3« IX« 198 0! «X,
Heidelberg ! 234 53 235 52 233 54!
e«wlM 97 IV4 99 IV2 93 109
Wcis-cnburg 15» 2V4 158 2V3 159 202 i
üi'nn ! 232 193 194 232 198 229,
Obcrmacungie 142 325 142 327 139 318
Nredcrmacung. (XX) V(X> VW VVV (XXI 14 m !
obcrmilford ! I« 147 (XI (XX» vv VVV!
Niedcrmilford IX» 84 vv (XX» vi» (XX»
Samen 249 274 251 273 253 2>9 >
SalMrg j MX» (XX» (XX» (XIV VVV »7M
Ä S K» i? (N !
Distrikte: S S Ä- Z !
»ZA T' ?
As « !
Ister Ward (XXI I»»» VVV l»>» «XX» (»9» i
2l.rWard >X»V (XX» (»IX» »IX» (X»v II«»
Zier Ward 191 199 9V !X» 174 108
l!.r Wai d 7V (XX» vtX» VVV UVV 000 j
'».r Ward (XXI (XX» VVV VVV (»vv VVV
Calasaiiqua VVV (»X» N» vv VVV vv'
MiU-rklau» vv (»(> vv «X» 00 vv
Hanorer V 5 179 (i 3 07 vv» vv»
N«rdwl,.ilhaU 215 283 223 218 <»00 (XX»!
SiidlvlicithaU 377 3V9 33V 385 377 335!
Waschinglon 224 M 223 M (X» vv 21« (X»
H-id.ll'crg 26« r>c. 25 43 241 4V!
«ewliill 118 95 87 99 KXi 91 Z
Wcivcnl'urg 102 159 193 2V3 159 2VI
233 222 208 233 195 !3> I
Obtrmacungie ISV 1 9 292 223 139 318
Nicdcriiiaciing UVV (XXI VVV VVV VVV VVV
Oiermilferd py (»VV (»») (»0
Nicdcniulftrd! lii II VVV »vv v» vvn
Saucen 25« 249 271 273 249 270
Salzburg ! «XX» (XX» VOV »0V (X»v «XX»
Distrikte: z Z » -8 D '
Iller Ward o>x> 000 00V <»v>» o>x» 000 >
2,crW-rd 39 (»IN (»vv VVV VVV 0IX»
3lcr Ward 192 87 195 85 180 9>
4lcr Ward VVV VV» 000 NIX» VVV »00'
Ster Word 0V (>» 9V VV» VVV (»VI»!
Fatasauq,a I(i3 74 VVO vv VVV !«!>
Millers,aun »v vv NN IX» NV V 0
panorer vv 134 VN 100 IXX» Ivl!
«orklvkcilkiaN VVV VNV IXX» >»»0 »UV NIX»!
SUtwlieilhall 328 382 337 378 311 392
Malching««» 2<»l> VI» 2l'i IX» 2VV (»X»
d.id.lbe'rg 235 52 2<!3 24 228 58 j
eowliiN 99 IV2 110 89 Il't 97
Weifienl'iirg 158 202 103 I!» 9 159 199!
'.'.'NN I9li 228 299 2>7 19« 231 !
Obcrniarungie 11V VVV VVV »IX» IXX» 000
«iedermaciina UV» (XX» VVV 000 »IX» 000
Overmilford »N NV» NN »NV »>»>» NN!»
Nicdermilftrd VN VOV v!» «XX» VVV No<» l
Sau-en 251 2K5 213 3IV 252 27V
Ja!,bürg UV» SM (XX» vv!» VVV UVV j
T» ta 1...
Dlst. Anwalt. Dir.tlor. Aiiditer.
« . G D
lOistriki«: Z » Z. q s Z'
!. ö
tster Ward »01» (>v VV» VV VI»! «" !
VVV 8 VVV vv» OVV VOV
3,rrWard 175 IVS 184 95 178 9!»
4lcr Ward VVV (X v 84 lX»v VV»
>'cr Word «XX» (»NV NNO VVV «XX» VI»»!
's..!.isau<iiia MX» «X» VVV IX» (»IX» (>-
«iUer«aun VI» (»v (X> vv IX» IX
vancv-r IX» NN» vv »VI» IX» VI»!
NordivlieilhaV VVV (XX» VVV VVV IXX» (»Ol
Zild«l,e>ll,aU 3IN S9N 34« 3'« 312 39!»
W-'scwnq'kn 225 (X» 21X1 v» 2VI v<
Äeitclbeig 246 41 234 53 231 s'.'j
IIX» 99 97 INI 98
Weißenburg 159 2VO I«2 197 159 2N->
>.n« « 194 233 195 232 192 234
Obermacungi« 123 333 I4V 328 141 328 j
'.'iedernia-niw (»IX» (XX» (iv<> IXX» (»NV vi'»'
obtrinilford IX» IX» VI» (X»0 NV V!X,
i!irdermils»rd NV IX» NN NNI» NOV IX»n j
Sauren 249 276 21» 27V 248 27:!
Salzburg IXX» (XIV (XXI IXX» VVV vvt^
Ein glorreicher Sieg!
Die Freihändler geschlagen!
Wie e« sich au« ten l?i« zum Mittwoch Morgen
erhaltenen Berichten ergibt, so ist da« Republika
nische StaatSticket mit einer Mehrheit von vielen
Tausenden von Stimmen erwählt, und die Frei
handel« Parthei, trotz dem Gelde welche« Beam
> ten der National-Regierung in allen Ecken ange
wandt haben, auf eine solche Weise geschlagen wor
den, so daß sie sich sicher nicht so bald wieder er,
holen wird. In der That die« ist Glorie genug
sür ein Jahr. Und so hat auch
Lechs Caunty wieder beßci gethan !
Wie man au« dem Wahlbericht ersieht so hat
~klein Lechs" am Dienstag in der That wohl ge
than, und hat sogar den Republikanischen Recor
der, und wahrscheinlich noch einige andere Candi
daten erwählt. Man wird sich erinnern, daß wir
letzte« Jahr blo« den Armendirektor durchbracht«»
Und zieht man jene Thatsache, so wie Diejenige daß
unsere Gegner Tausende von Thaler d-zu ver
wandten, um den Sieg zu erringen in Betracht, so
ist der Ausgang in Lecha wahrlich ebenfalls ein
glorreicher. Die Stimmgeber haben auch zu
gleich mit diesem Resultat gezeigt, daß sie sich von
unsern Gegnern in Bezug auf einen Tariff nicht
humbuggen zu laßen willen« sind ; da» die Tar
erhöhung gegen ihren Willen war und daß sie
der rerschwenderischen demokratischen Regier»»-
gen, besonder« in diesem Caunty, milde sind. —
Unsere Gegner haben zwar ein Theil ihre« Tiiket«
mit einer gcmz geringen Mehrheit—also niD mit
LVII bi« li)W, wie sie ihre Freunde versicherten —
erwählt—aber laßt unsere Freunde nur noch et
nen solchen Kampf kämpfcn, und Lecha Caunty
> kann al« ein beschützendes Tariff Caunty und als
i cin strenger Gegner von freiem Handel n ederge
! setzt werden.—ln der That. Lecha Taun»? hat
j wohl gethan! .
XS"Jn Carbon Taiivtv soll da« demokratische
Eaunty-licke» gesiegt dabin.
Hche ttt».
Herr Ten Bröck, ein reicher Amerika
net-, hält sich t-ege»nältig in England
auf, und fuhrt ei,- .' Anzahl ausgezeichne
ter Rennpferd nut i-ch, von denen er di 6
eine oder andeie an jedem großen Wett
rennen theilnehmen laßt. Sie habe» ihm
i schon viele Preise gewonnen, und es heißt,
daß er Welten bis z um Betrage von «100,
9(X> auf ihren Srfolq abgeschlossen hat.
Der Herbst ein Treiber zu Fleiß und Ar
beit.
Immer kälter die Luft, immer rauher
die Winde, immer kürzer die Tage, das ist
der Herbst, welcher spricht: Was du thun
willst, das thue bald ! dü kannst nicht gra
ben im Frost, du kannst in den Schnee
! nicht säen. Wenn wir in diesen Wochen
das Feld betrachten, welcher Fleiß und wel
che Arbeit, zu des das Tageslicht kaum hin
reicht, stellt sich uns vorAugen ! Dasmacht
der Herbst, welcher ist e in T r i e b fe
derz u F l eiß undAr b e i t. Die
spätern Früchte, mit welcher Aufmerksam-
reit und Hastigkeit werden sie geerndtet!
! die spätern Saaten, mit welcher Ansii.!:-
gung der Menschen und des Viehes wer
den sie beschafft! des Ackers Bereitung
aufs nächste Jahr, Mond- und Sternen
licht muß dazu leuchten, weil die Sonne
nicht mehr lange genug scheint! Und wer
im Sommer behindert worden oder in den
frühern Erndtetagen, wie geschäftig sehen
wir den jetzt, noch zu sammeln, was zu
sammeln ist, zu bergen, was zu bergen ist,
daß er habe auf den Winter, welcher nur
zehrt und nicht nährt, und noch zu thun,
wozu es bald nicht die Zeit mehr sein wird!
! Aberlasset den Herbst doch nicht allein für
! den Landbebauer und den Landbewohner
! einen Trieb zu Fleiß und Arbeit fein, er
sei es für alle, da einem jeden fein Feld
ja angewiesen ist. Nämlich sein Amt,
sein Geschäft, sein Beruf ist einem jeden
! sein Feld, «nd schon das Kind, welches
noch zur Schule geht, soll arbeiten auf die
" fem seinem Felde. Laßt uns den Treiber
höre,,! Er spricht: Was du thun willst,
i das thue bald. Du willst Saamen streu
en in die Seelen deiner Söhne und Töch
ter : sv säume nicht, bis es zu spät wird,
bisihreSeelenverhärtetsind! Der Herbst
sagt uns, daß der Winter kommt. Du
willst an deiner eignen Besserung arbei
ten. O daß es dein redlicher Wille wär!
Drum nicht; eö möchte der Tod
! schnell kommen und dich ins Grab ziehen
als einen Sünder vor Menschen und vor
Gott. Siehe, wie jetzr alles in der Na
tur zu Grabe geht. Du willst von nun
an dein Amt gewissenhaft fuhren, nicht
länger hören des Vortheils Ruf und der
Bequemlichkeit Lockung. O höre auch den
TreiberzuFlcißundArbeit.wasder Herbst
spricht? Eile, ehe der Winter des Lebens
und dir unmöglich macht auszufüh
ren, was du jetzt beschließest ! Da wollte
noch mancher Landmann ein Feld bestellen
u»d ist zu spät gekommen. Du willst noch
Mensche» glücklich machen, wie du Gele
genheit und Vermögen dazu hast; zögre
nicht! Es kann bald Schnee und zuviel
Schnee auf dich fallen, Stürme der Zeit
können dich erreichen, daß du selber kaum
stehen, selber kaum fortkommen kannst. —
Wegen herbstliches Unwetter kommt man
che Feldarbeit nicht zu Stande. Du willst
für die Deinen noch eine gute That thun : i
was du thun willst, das thue bald, ist die
Herbstlehre. Eben hing zeneS Blatt noch
am Baume fest, jetzt ist es abgefallen : so
schnell kannst du auch abfallen vom Baum
deS Lebens. Ach, sehet und zählet, wenn
ihr sie zählen konnt, die Unglückliche»,
! welche zu spät gekommen sind, weil sie die
i Lehre des Herbstes nicht achteten : die be
kümmerten Eltern, welche den Sinn der
! Kinder nicht mehr zu beugen im Stande
stnd, die verstockten Sünder, in deren
! Gemüth weder Schärfe des Gesetzes noch
> die Wärme des Evangeliums mehr einzu
! dringen vermag, die Trägen im wichtigen
?lmt, die noch säen wollen, als sie das Feld
ihrer Wirksamkeit völlig hatten verwildern
lassen und die Zeit zur Reinigung dessel
ben verschwunden war, dieläumigen Men
schenfreunde, welche die Klagen der Un
glücklichen lange ohne Rührung angehört
hatten und erst kamen, da es zu spat war.
, Ach sehet und zählet, wenn ihr sie za hlen
konnt, die Thränen eines schlechten Fa
I milienvaters um sein hungriges Weib und
seine nackten Kinder. Auf die Zukunft
verließ sich der Versorger, wagte viel und
brachte sein Gut hindurch. Nun ist die
! Zukunft da und hat nichts gebracht als
! dietrcklirigeFrage: Was sollen wir essen ?
I womit uns kleiden ? Er mochte geben und
> hat nicht; Möchtearbeiten, und kann nicht;
! er kann nur mit seufzen, mit weinen,—
denn er hörte nicht beizeiten den Treiber
zu Fleiß und Arbeit. O höret ihn doch,
die ihrnochZeithabet ! Fraget den Herbst?
Werd ich den Frühlung erleben? die Vö
gel wieder sehn und das Kommen neuer
Blätter? ob noch ein halbes Jahr Zeit ?
Er spricht: Wie du siehest ! was du thun
willst, das thue bald ; ich kann nur trei-
ben zu Fleiß und Arbeit.
(Claus Harms.)
Ohio. —Mord in ZOover bei Clcveland.
Am vergangenen Samstag entstand in
Dover Taunschip eine bedeutende Aufre
gung bei der Nachricht, daß cin Deutscher,
Namens Frank Weiger, von einem an
j dern Deutschen, Wm. Benhoff, mit einer
Art erschlagen worden sei. Die nähern
! Umstände dieser blutigen That sind fol
gende:
„Weiger kam vor mehreren Jahren von
! Deutschland mit einem hübschen jungen
Mädchen in Cleveland an, und lebte da
selbst mehrere Jahre mit ihm zusammen.
Vor zwei Jahren verließ er sie und sie
kam nach Dover, woselbst Benhoff mit
z ilw bekannt wurde und sie heirathete.—
! Wie es schien, war aber Weigers Neigung
zu ihr wieder envacht, denn wir sehen ihn
bald darauf ebenfalls nach Dover ziehen,
wo er seinem Gewerbe als Zimmexman
oblag und bei Benhoff wohnte, welcher
von dem früheren Verhältnisse Weigers
! ;u seiner Frau nichts wußte und erst seit
kurzer Zeit eine gewisse Intimität zwi
! schen Beiden wahrnahm. Dies genügte,
! um in ihm den Vorschlag zur Reife zu
bringen, den ihm verhaßten Gegner aus
dem Wege zu räumen. >Zr theilte feiner
Frau diesen Vorsatz wiederholt mit, dem
i sich dieselbe jedoch jeoerzeu widersetzte und
sagte, diß sie nichts damit zu schassen ha
ben wolle. Am letzten Freitag, gegen 11
Uhr Abend?, gingen sie zu ja: men zu
Bett und nachdem sie eine Stunde geschla
fer, blatte, wuroe die Frau durch das Ge
i schrei: „Jetzt ist es vollbracht, sieh' hier!"
aus dem Schlafe erweckt. Sie sprang aus
dem Bette und folgte ihrem Manne nach
einem anstoßenden Zimmer, wo sie Wei
ger in seinem Blute auf dem Boden lie
' gen sab. Entsetzt über den gräßlichen
Anblick, suchte sie zu entfliehen, aber il)k
Mann hielt sie fest und zwang sie, ihm
ein Licht zu halten) während er beschäf
tigt war, den todten Körper auo dem
Hause zu schaffen und die Spuren seiner
blutigen That zu verwischen. Er schlepp
te den Leichnam nach einer Fenz an der
Straße, gegenüber vom Hause, und stell
te die Art daneben. Zu wiederholten
Malen versuchte sie mit ihrem Kind« zu
entfliehen, er verhinderte dies aber und
sagt«, sie solle bis morgen stille sein, eS
sei morgen »och Zeit genug zu einem Ge
ständnisse. Als der Constable sich dem
Hause näherte, bemerkte sie, daß ihr
Mann ein Goldstück im Bette versteckte
und ein Pyckttduchi» den Brunnen waif.
Benhoff wurde geschlossen n.ich d-r Stadt
gebracht. Er ist etwa 38 Jahre alt und
seine Frau 25. Das Haus war die gan
ze Nacht hindurch von einer neugierigen
und aufgeregten Menge umlagert."
lLine tLrdbcben"Anekvott.
Aus dem Waagthale in Ungarn wird
folgendeAnekdote berichtet: In der Dac
hkammer eines wohlhabenden Bauern in
dem Dorfe I ... wurden von Zeit zu Zeit
kleine Diebstähle verübt, ohne daß der
Thäter entdeckt werden konnte. Die Er
bitterung des Bauers stieg jedoch auf s
höchste, als a. ch das im Herbste geschlach
tete Mastschwein frischweg vom Nagel ge
stohlen wurde. Als er daher befürchte
te, daß das zu Weihnachten geschlachtete
Schwein Schicksal seiner
Vorgänger haben könnte, band er an das
selbe, als er es in der Dachkammer auf-
King, eine große Messingglocke an. Sein
fleißiges Weib, dein auch manches Lein
wandgespinnst gestohlen worden, stand
fleißig auf der Lauer, um beim ersten
Schall der Glocke den Thäter zu entde
cken. Sie befand sich am l4ten Januar
während der Katastrophe des Erdbebens
i„ der Küche, als sie auf einmal in
der Dachkammer d;: Glo.ke 5
der Meinung, es sei der Dieb, schlich sie
im Finstern die Treppe zur Dachkammer
hinauf und freute sich schon, dem so lang
Erlauertcn endlich auf die Spur-zu kom
men. Im Wohnzimmer hörte der Bau
er ebenfalls die Glocke erschallen ; mit ei
dem Prügel bewaffnet, stürzte er ebenfalls
schnell zur Dachkammer und folgte im
Finstern den Tritten seiner hinaufschlei
chenden Frau. Es war ihm ein Leichtes,
diese zu ergreifen, Md in der Meinung, er
kibe den Dieb vor sich, ließ er auch den
Prügel auf deren Rü<ken'cherumspielen.—
Diese glaubte ebenfalls, sie habe es mit
dem Diebe zu thun, gebrauchte ihre natür
lichen Waffen, Nagel und Zähne, und
schleppte den vermeintlichen Dieb zur
Treppe hinunter, wo sie aus dem Wohn
zimmer Beistand erwartete. Die gegen
seitigen Prügel hatten daher erst ein En
de, als beim Scheine des Küchenfeuers bei
de ihren Irrthum erkannten und das von
Prügelschläaen zerblaueteWeib erschreckt
ausrief: ~Zch bin dein Weib?"
IVciße ala «HNave» verfällst.
Der Abbeville „Banner" erzählt einen
seltsamen Fall von Schurkerei. Patience
Hicks, cin 17jährigt'ö Mädchen, welches
John Guilford, ein Bürger von Henry
Eaunty, Alabama, «nter einem Kaufbrie
fe, der von einem Wilson ausge
stellt war, als Sklavin hielt, wurde auf
einen durch die Mutter des Mädchens,
MrS. Cassa Hicks, ausgewirkten Writ of
Habeas Corpus vor Richter Williams in
Aberdeen gebracht. Beider gerichtlichen
Untersuchung des Falles wurde bewiesen,
daß Wilson am I. März dieses Jahrs zu
Mi s. Hicks in ihr Haus kam, wo er krank
einige Woche verblieb. Als er wieder bei
gestellt war, wünschte er die junge Lady
zu Heirathen und da er fand, daß die Mut
ter seinen Wünschen entgegen war, so stahl
er daß Mädchen weg und brachte sie nach
dem Hause des Rer. John Guilrord, an
den er sie als Sklavin verkaufte. Bei
seiner Rückkehr nachColumbus, Alabama,
bemächtigte er sich ihres Bruders, eines
Knaben von 13 Jahren und verkaufte ihn
an einen Mann in Georgia. Das Mäd
chen war gezwungen auf den Plantagen
zu arbeiten und war deshalb stark von der
Sonne verbrannt, was ihr ein beinahe ein
schwarzes Ansehen g?!>. DaS Madchen
hatte ein kleines Tochterchen. Die Sache
«vurde vor Richter Williams von der Pro
bate gebracht und die Mutter und deren
Kind durch diesen Richter aus den Dien
sten des Rev. Guilford entlassen.
Der „Banner" berichtet indessen, daß
Guilford 6 Anwalt den Fall vor die Su
preme Court brachte, nicht in der Hoff
nung, daß die freigeborne Weiße wieder
für eine Sklavin erklärt werde, sondern
blos um den Hrn. Guilford von der Tra
! gung der Kosten zu befreien.
Wo ist nun der Schurke Wilson ? —Wo
ist der weiße Knabe? —Davon schweigt
unser Berichterstatter.
Diese Geschichte gehört zu den Segnun
gen deSeigen thü m ltchen Jnstiruces !
(Preße.
Drei Dustend Aindtr.
Zu Markheidenfelt, am Main, in Bai
ern, lebt ein Wann, StamenS
JohanneSSchkolterbeck. EristeinSchorn
steinfeger, und lebt gegemvcutig mit sein
em dritten Weibe, und am löten letzten
jJuni wurde fein 3VsteS Kind in der
Kirche getauft. Mit feiner ersten Frau
hatte er 7 ; mit seiner »weiten Frau hatte
er N, und mit seiner Dritten 18 Kinder,
von welchen die eine Halste Madchen,
und die andere Hälfte Buben sind.
wenn sie gut sein sollen,
i müssen eine Stunde scharf w -rden,
' dann aber noch 2 oder 3 Stunden gc.»n
-langsam, da.uit cie ihnen beywch!?e,.oe
z Flüssigkeit verfliegt, zuletzt "ber müssen
hausig umgnüyn da?, .r !-
nicht anbrennn. Der Zu<°->v
von Zucker verdirbt UM»
angenehm laiierlichen Merkt
euch dieses, ihr guten HauSsrauen.
EedarEreek, Texas, er
griffen muthwillige Burschen den betrun
i kenen Ladenhalter G. P. Shaw, färbten
thn über und über grün und nähten ihn
!dann in einen Sack. DieftS nahm sich
! Shaw dermaßen zu Herzen, daß er eine
! Dosis Laudaniim kaiiftt und sich vergtf
l tete.
tLine blutige Sclavenjagd
in St. Clair Caunty, Illinois. —Vor ei
nigen Tagen, etwa um 4 Uhr Nachwit
tags, kamen zwei Fremde nach der am
Turkeyhill, 4 Meilen etwa südlich von
Belleville gelegenen, an einen Deutschen,
Namens Schöllen, verpachteten Bauerei
Albert Wilderman's, wo man gerade mit
Dreschen beschäftigt war, und wo auch
der Neger Burton Ellis bei der Maschine
mitarbeitete. Die Fremden, welche ihr
Buggy an der Straße hatten stehen las
se», erkundigten sich nach dem Preise des
Weizens, unter dem Vorgeben, daß sie
zum Säen solchen zu kaufen beabsichtig
ten. Plötzlich ergriffen sie darauf den
Neger am Arm, setzten ihm ihre Pistolen
(»nf die Brust und erklärte» ihn:, daß er
ihr Gefangener sei und mit ihnen gehen
müsse. Der Neger riß sich von ihrem
Griffe los; doch ehe er entspringen konn
te, schlug ihn einer der Sclavenfänger
mit einer Heugabel nieder, der Ge
troffene für einen Augenblick bewußtlos
wurde. Bald raffte derselbe sich indeß
wieder auf und stürzte davon, um die
nächste Fenz zu gewinnen und sich zu ret
ten. Nun feuerten die Bluthunde fünf
Schüsse hinter dem Flüchtlinge her, und
dieser wurde von einem Schusse getroffen
und stürzte blutend zusammen. Die Ku
gel war zum Rücken hinein und aus der
Brust wieder herausgedrungen. Hülflos
und in Todesschmerzen sich krümmend,
bat er seine herankommenden Verfolger,
ihn doch vollends zu tödten. Allein diese
banden den Schwerverwundeten, warfen
ihn in ihren Wagen und fuhren eilends
davon.
Entführung und Versöhn
ung. Vor einigen Tagen kam Hr.
John Miller von New-Aork nach Phila
delphia, um seine Frau zu suchen, die
mit einem jungen Polen entlaufen war
und Bank-Bills und sonstige Werthsach
en i!?? ?>'traae von H 550 mit sich genom
men hatte. Hr. Miller, der einen Salon
am Brodwav in Sie» Vork hält, war von
einem Neu Yorker Ofsicer begleitet und
brachte eine gerichtliche Vollmacht mit sich
um die Entlaufenen zu verhaften. Es
währte nicht lange bis er den Polacken
fand, verhaften und in das Stations
haus in der Cherry Straße einsperren
ließ, um die Requisition des Gouverneurs
von Neu Uork abzuwarten. Von dem
Verhafteten erfuhr er den Aufenthalt fei
nes treulosen Weibes, er suchte dasselbe
auf und fand den größten Theil des ent
wendeten Geldes an ihrer Person. Die
se letztere Entdeckung brachte eine so glück
liche Wirkung auf den gehörnten Ehe
mann hervor, daß er seiner Frau vergab
und in die Loslassung des Polacken ein
willigte. Nachdem sie einige Erfrischun
gen eingenommen, kehrten alle drei zu-
Ammen, nebst dem Neu Yorker Ofsicer
nach Neu York zurück.—Guten Appetit!
tLi» gewissenbafrer Apotheker.
Herr Michael Coffee, kaufte vor einigen
Zagen in der Apothek von I. T. Heusties
in Neu-York, Castorol für sein Kino.—
Nachdem dasselbe einen Theelöffel vcll
genommen, versiel es zuerst in Krämpfe,
dann in einen unnatürlich tiefen Schlaf.
Die Mutter wurde ängstlich, untersuchte
das Oel und fand, daß es stark nach Al
cohol rieche. Der Vater begab sich wie
der in die Apotheke und erkundigte sich,
worauf ihm der Apotheker kaltblütig ge
stand, daß er daß Oel mit Alcohol ver
dünnt habe, da «r sonst zu wenig Prosit
daran hatte. Ein Arzt analysirte daS
Oel und fand, daß eö beinahe zur Hälfte
aus dem stärksten Alcohol bestand ; der
Apotheker ließ sich aber nicht aus seiner
Gemüthsruhe bringen, sondern bemerkte
dem Arzte nur „daß er nicht gewußt habe,
daß dies schaden könne; im Uebrigen ha
be er den Rest des Oels auf s Land ge
schickt ! " Der Arzt hielt es für genügend,
die Thatbcstandzu veröffentlichen, unidem
Pfuscher das Handwerk zu legen.
Rache eines gelranl'ten Vaters.
Buena Vi sta in Tennessee war vor ei
nigen Tagen der Schauplatz einer furcht
! baren Tragödie. Vor einigen Wochen
! hatte ein reicher Bewohner des Ortes, Hr.
John F. Jackson, in Erfahrung gebracht,
daß seine Tochter, ein liebenswürdiges
Mädchen von 18 Jahren, durch Doktor
Bunch verführt wurden sei. Der gekränk
te Vater suchte sofort den Verführer sei
nes Kindes auf, der die Schande über seine
Familie gebracht hatte, und fragte ihn,
! ob er sein Unrecht dadurch wieder gut ma
!chen wolle, daß er seine Tochter Heirathe.
Der Doktor weigerte sich, dies zu thun und
> Jackson gab ihm drei Wocl)«n Bedenkzett,
entweder seine Tochter zu Heirathen, oder
daö Caunty zu verlassen. Da nach Ab
lauf der Zeit der Doktor sich noch weiger
te, dem beleidigten Vater Genugthuung
zu geben, so guig dieser nach tm Office
des Hrn. Bunch und schoß denselben nie
der und lieferte sich sofort der Justiz aus.
Bunch hatte auf der Stelle den Geist auf
gegeben.
Bon Valifornicu.
St.Lou i S, 5. Okt. Der „Repub
!lican" erhielt gestern Abend durch die
Ueberland-Post eine Note vom Postmeist
!er zu Santa Clara, Californ., worin ge
meldet wird, daß am lÄlen Sept. Mor
! Gens cin Duell zwischen den Herren Bro
verick und Terry stattfand, und daß Hr.
Terry einen Schuß in den HalS empfing.
! Man halt die Wunde für tätlich.
Capl. Smith, Superintendent der drit
ten Division der Postume, von !l
> Paso an und hatte 200 Pfund S l er fiu
ci? Philadelphia M »nze u,.ler fei,. Ob
t/Ut. Mehr als «'ine Tonne reines ber
w rtete zu Puio »us Ver ich
den Staaten.
Die >' i'?rbe gwei e von Ari»ons er
geben yuie . obw ' l sie urchdie
Verheerungen der »»ppac' er hä-
Mc nument zui. Andenken an die
Schlacht bei
Bosto n, 4. Okt. Bei rem Jahres
banket der Ancient-und Honorable-Artil
lery, welches gestern Abend stattfand,
wurden H MXI zu einem Monument ge
zeichnet, welches in Lerington errichtet
werden soll, zum Andenken a» die ?rste
Revolutionslchlacht.
iLin von seinein Zvienslmädchen
erschossen.
Ein wohlhabender und sehr geachteter
Bauer, Namens Joseph Smith, in Kent
Cauntn, West - Canada, gab am vorigen
Montag seinem Dienstmädchen Julia ein
geladenes Gewehr und sagte ikr, sie solle
auf Jeden schießen, der in den Garten kom
me, um Weintrauben zu stehlen. Er ging
darauf aus und kehrte gegen Abend zu
rück. Nicht denkend an den dem Dienst
mädchen ertheiltet» Befehl und um zu se
hen. ob die Diebe, die er schon lange ver
geblich abzuschrecken bemüht war, wieder
in seinem Garten gewesen seien, ging er
in den letzteren, bevor er das Haus betrat.
Das Dienstmädchen konnte ihn in der
Dunkelheit nicht und feuerte das
Gewehr, in der Meinung, er ff! ?in Dieb,
sofort auf ihn ab. Die Ladung drang in
die Hüfte des Bauern ein und machte sei
nem Leben in wenigen Minuten ein Ende.
DasMädchen wurde, als sie ihren Irrthum
erfuhr, fast wahnsinnig vor Schrecken.
Buff. Dem.
verdient? Strafe.
Hiram P. Leslie, der schlechte Mensch,
welcher vor einiger Zeit eine Anzahl jun
ger Mädchen, aus Philadelphia und der
Umgegend, gestützt auf falsche Zeugniße,
bewog, mit ihm nach Neuyork zu gehen,
indem er ihnen vorspiegelte, daß sie als
Musiklehrerinnen gute Stellen in südli
chen Staaten erhalten sollten, in Neuyork
angekommen, sie aber um ihr Gepäck und
ihr Geld beschwindelte, crhielt kürzlich
sein Verhör in Philadelphia. Miß Sal
ly Hughes von West - Ehester, eine der
Angeführten, trat gegen ihn als Kläger
in auf. Er konnte nichts zu seiner Ver
theidigung vorbringen, wurde schuldig
gefunden und von Richter Ludlow zu drei
Jahren Zuchthausstrafe bei harter Ar
beit verurtheilt. Weil die schändliche
Hintergehung der Mädchen nach dem Ge
setz nickt strafbar ist, so war er wegen
Diebstahls angeklagt und erhielt von dem
Richter die größte Strafe zuerkannt, die
l das Gesetz gestattet.
Der La Mountain gerettet.
T r o y, N. ?1-, 3. Oct. Heute Abend
traf hier eine Depesche ron He>rn La
Mountain cin, datirt: Ottawa, Canada
West, den 3. Oct. Sie lautet folgender
maßen :
„AlleS verloren. Gelandet 300 Mei
len nördlich von Walertown in der cana
dischen Wildniß. —Waren 4 Tage ohne
Nahrung ; wurden von Indianern in Ca
noeS:c. hierher gebracht. Benachrichti
gen Sie meine Frau. I. La Mountain."
Otto w a, C. W., 3. Oct. Prof.
La Mountain und Herr Haddock kennen
! heute nach Ottowa; sie Hilten 15>0 Mei
ßen nördlich von hier in den canadischen
Wäldern gelandet und wurden von J>wi-
Liiern in Canoes herausgebracht. Sie
legten in ihrem Ballon 300 Meile» zurück
und waren nur t bis 5 Stu-ide» öden. —
Vier Tage hielten sie sich ohne Nahrung
und ohne Feuer machen zu können, in den
Wäldern auf. Ein Herr Cameron, wel
cher dort jagte, fand sie endlich und rctte
te sie/
Neuer Flibusticr>,lig I,Val?cra,
N e w-O rlea ns, t. Oktbr. Col
lector Hatch weigerte sich dem Dampfer
„P hiladelphia" Schiffspapiere zur
Reife nach Aspinwall auszustellen, da
man erfuhr, daß der Dampfer den soge
nannten „General" Walker und 9 —300
Flibustier aus Teras, Alabama sc. zu
sammengelaufenes Gesindel —ausnehn en
und nach Nicaragua bringen sollte. Die
Gesellschaft will angeblich in Chiriqui
Gold suchen.
Zweite Depcsche.
General Walker und seine Leute segelte»
heute Morgen von Berwicks Ban in ih
rem Dampfer ab, ohne clarirt zu haben.
Harry Maury kommandirt Walker's
Dampfer.
Das Gesuch um Schiffspapiere für die
„Philadelphia" erfolgte nur, um die Be
hörden zu täuschen. General Walker
und seine Leute brachen in der Nacht von
hier auf und begaben sich von Berwicks
Bay, wo sie in ihrem eigenen Dampfer,
> ohne Papiere absegelten.
Fol. Lremont ein glücklicher Mann.
Große Entdeckung von Silberstufen
auf dem Mariposa Grant. —Ein Corre
ftwndent des Neuyork Herald aus San
Francisco meldet die Auffindung von
Silbererz von außerordentlichem Reich
thum aufFremont's Land. Daßelbe liegt
vierzig Fuß unter der Oberfläche und ent
hält neunzig Prozent Silber. Fremont
wird in sechzig Tagen am Merceder Flu
ße zwei und siebenzig SwampS im Gange
haben mit permanenter Wasserkraft und
Fähigkeit um hundert Tonnen Erz per
Tag zu verarbeiten, welche von zivanzig
bis dreißig Thaler per Tonne werth sind.
Verhaftung eines Richters.
John Watfon wurde kürzlich in Rey
sterSville, Chariton Caunty, Missouri,
verhaftet, auf die Anklage, in Gemein
schaft mit Andern die Geldkasse des Caun
ty vor anderthalb Jahren erbrochen und
an V5OOO daraus geraubt zu haben. Er
wurde angehalten Ä>oo Bürgschaft für
sein Erscheinen vor Gericht zu st.llen.—
Dieser Fall erregt bedeutendes Aufsehen,
einmal, weil der Angekleigte ein reiüer
Mann ist und dann, weil er zur Zeit dc<
Verbreche. L einer der Richter deb Caun
'y-Gei Htes war.
Nachrichten au! C in a Hä
ven ber.itS ihre Wirkung auf den .4hee
«arkt .us>'.üdt. Ma», meldet aus New
'lork, taß der im Preise gestiegen
,t, abcr die Käufer weigern sich, den Auf
s'^lag,u Dahlen. Andererseits Halle»,
t e ? erk.'ufer in Envartung eines noch
höh .en Steigens mit ihren Vorräthcn
zurück.
Schnapp» ist für Binder Gift.
In Boston trank ein Kind von 3H Jah
ren ein halbes Peint neueiiglä irdischen
Rum, und obgleich 3 Aerzte 24 Stunden
lang sich bemühten, eö ins Bewußtsein
zurückzurufen, so starb es doch am andern
Tag jn Krämpfen. .
lLine Scheuer durch einenZ.scuer.Satt<
in Srand gesteckt.
Wir vernehmen, daß die Scheuer >
Hrn. Bernhard Grosch, in Lancaster (
am vorletzten Samstag Nachmittag du
Feuer zerstört wurde, unter folgen!
Umständen. Ein Herumstreicher, der «
Eolumbiaaekommen sein soll, machte
zu einem Betrieb Feuerballonö in die L>
zu senden und ließ cinig.' bei einem I
Scheuer Schulhause l,
wahrscheinlich für die Unterhaltung >
Schulkinder. Diese Feurrballvns si
bekanntlich aus Papier gemacht und t
Gas wird durch das Brennen ron ein
mit Alcohol durchnäßten Lumpenball j
liefert, der in einer Oeffnung oes untei
' Theiles des Ballons befestigt wird. L
ner dieser Ballons wurde leichtsinnig
weise nahe bei der Scheuer losgelass«
siel auf das Dach derselben und sehte
in Brand. Herr Grosch und seine A
beiter befanden sich zu der Zeit auf eiw
entferntliegenden Felde, und als sie u
die Nachbarn durch den aufsteigent
Rauch das Unglück gewahr wurden, e
t.'n sie berbei, um das Eigenthum vor Z<
störung zu retten. Es gelang indeß t
Magd zwei Pferde und eine Kuh, die
der Scheuer waren, zu befreien; aber d
Feuer griff so schnell um sich, daß >
Scheuer sammtdem Inhalt, attögenomm
einen Wagen, ganzlich zerstört wurde, u
nur mit größter Anstrengung undGefa
gelang es Herrn Grosch und seinen Na«
barn das Wohnhaus und andere Gebä
de vor dein zerstörenden Element zu n
ten. Die Scheuer war ein alteS Gebä
de, aber enthielt eine beträchtliche Qua
tität Frucht, Heu, Stroh und Bauer
geräthschaften, welche nicht weniger a
eintausend Thaler im Werth waren.
war keine Versicherung darauf. D
Stifter dieser Zerstörung machte sich cu
dem Staube, und entging einer tüchtig,
Bestrafung, die er sicherlich für fei
leichtsinnige That wohl verdiente.
(Volk Sfr.
bemerkenswerthes und rü>
rendeS Beispiel kindlicher Li
b e wird von dem „Belfast (Me.) A
gus" mitgetheilt. Nash, der Wächter «
nes dortigen LeucktHauses, sah sich v
einigen Tagen in Gefahr zu ertrinken, I
fein Nachen umschlug, Seine Frau eil
mit seinem 2jährigen Söhnchen Elisl
von ihrer nahen Wohnung herbei, u
ihm wo möglich Beistand zu leisten. S
fand dies jedoch unmöglich und sagte z
E., es solle am Ufer bleiben, indem sie d
Nachbarn rufen würde. Wahrend ihr
kurzen Abwesenheit verlor Nash sein«
Halcpunkt und sank unter, seinem Kin!
Lebewohl sagend. Glücklicherweise b
j kam er unter dem Wasser das Tau z
i fassen, womit der Nachen am Land b
festigt Ivar und es gelang ihm dadurc
sich wieder in die Höhe und an Bord d<
Nochens zu bringen. Als »r sich nach de
Kinde im-sal), war es verschwunden.-
Gleich darauf kamen die Nachbarn hei
bei, brachten den Vater in völlig ei schop
i tem Zustande an S Land und fanden d<
Knaben nahe dem Strande treiben. A
der Kleine die Gefahr seines Baters g
wahrte, ging er unverzagt in's Waffe
um seinem Vater die Hülfe seines klei
nen Armes zu bringe», und wurde hie»
bei von der Fluth hinweggerisseii, wäh
rend er die Hände nach dein Vater aus
streckte. In dieser Haltung fand ma
die Leiche, mit den Augen weit offen, al
ob sie noch ängstlich nach dem Vater blick
ten.
Xatten und Mäuse.
In dem „Amerikanischen Agricullt
' rist" finden wir folgende einfache Methc
! de diese wüsten Thiere zu vertilgen. Ma
! nimmt frisch gemahlene» Gnps und Mel
! und mischt sie in gleichen Theilen, mit ei
' wenig Zucker darauf oestreut. Ratte
und Mäuse haben ein großes Verlange
dafür, und sobald der gefressene Gvp
feucht wird seht er sich fest, wird ei» Hai
j ter Klumpen in deren Magen und venu
sacht schnellen und sichern Tod. Das Mil
tel ist einfach und innerhalb dem Bereu
eines Jeden und sollte deßwegen nicht un
versucht bleiben.
U?ie man mehr Xakin gewinnen ?a»n
Ein alterFarmerauS Connecticut theil
ein Erfahren mit, auf welche Weise ma
die größtmöglichste Menge Rahm von de
Milch erlangen kann.
Er sagt nämlich, man solle die frischge
molkene Milch, nachdem sie aufgewohnli
che Weise durchgeseiht ist, 12 Stunden ste
hen lassen und sie dckkn vorsichtig über ei
nen Kessel mit warmem Wasser bringen
bis sie »ach und nach die Wärme erlangt
welche sie beim Melken hatte. Wenn si
dann weitere 12 Stunden gestanden hat
ist sie zum Abrahmen fertig nnd man ge
winnt beinahe die doppelte Menge Rahm
Die Flibustier
New-Or l e a n s, 5. Okt. Di«
Flibustier l)aben Berwicks Bay nicht ver
lassen. Sie fuhren in dem Schleppboöi
j Panther d?n Fluß hinab, um in See zl
stechen, hatten aber keine Lebensmittel unl
sind seither an der Südwestmündung ge
landet. Eol. Hatch verweigert der Phil
adelphia immer noch ihre Papiere unt
geht sehr umsichtig zu Werke, um jede«
Flibustier-Unternehmen zu verhindern.
Et.» B aVall ion!
Achtung!
Wascht, Tnkppe, W< «enburg Trup
pe und Lon 'ill Artilleristen !
Ihr zu
vts>ammtln auf Sam
ten?2j>tl Ocio
>s, am i?istba>>st'.»n
Lyon Valley, li, vcUer
Unis».m und 'ern W. um zu pai.dire«.
Abwesende haen 4 Thaler Straft zu bezah
len. Auf Befeyl v.'N
F. Seislove, Eapitain.
K. Weiß,
I. E. Zimermau,"
«s- Die Lowhill Infanteristen, Lapt. C. E.
Beck, «iid dein Batallion beiwohnen.
ISs'Gtneral Frey und Major <R?od ireiten
da« Batallion bcfthligcn.
Oktober 12. pq»«,