Der Lecha Caunty patriot. (Allentaun, Pa.) 1859-1872, June 29, 1859, Page 2, Image 2

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    Lecha Camtty Patriot.
Allentauii, Pa., Juni 1859.
Republikanische Volks-StaatS-Ernen
nungen.
Für Auditor « General :
Achtb. Thomas E. Cochrmr
von Jork Caunty.
Für Landmesser « General :
Gen. WktLkcem Korm?
von Berks Eaunty.
Der
Die letzte Nummer des hiesigen „ De
mokraten,' enthält ein kurzer Atlikel in
Bezug auf die nächste Wahl, den doch
sicher Niemand gelesen haben kann, ohne
darin einen heftigen Stich gegen irgend
Jemand bemerkt zuhaben. Es wird näm
lich darin der Gedanke ausgesprochen,
„m an sollte den Plänen der
alten Föderalisten n icht sol
len, welche aus bloßer Aem
tersucht und blos ihres E i
jz e n n u tz e s, sich in die Reihen
der demo k r at ische n P a rth e i
,z e sch l i ch e n hätte n." Wie ist
dann nun das zu verstehen? Wen meint
dies? In der That es sind dies ganz be
deutungsvolle Worte und besonders gera
de zu der Zeit, wo jene Zeitung in der
Kürzein andere Hände übergehen soll. —
Es könnten diese Bemerkungen ja sogar
angesehen werden, als hätten dieselbe Be
zug auf die Herren welchen die Editor
schaft des Demokraten in einigen Wochen
anvertraut werden soll?— Meint der Aus
druck auch nicht gerade gedachte Herren,
so ist doch derselbe wahrlich ein sehr un
dankbarer, denn Niemand unter der
Sonne hat jene Parthei in diesem Eaun
ty in der Mebrheit gehalten, als gerade
die Ueberläufer von unserer Parthei zu
der ihrigen. Der Uebergang kann in kei
nem Fall, darin hat der Demokrat zwar
ganz recht, auS gutem Grundsatz oderge !
funden Ueberzeugungen geschehen, son
dern blose Aemtersucht lmdEigennutz muß
sie dazu antreiben—doch wir meinen der
Demokrat hätte nicht auS der Schule spre
chen sollen, und besonders gerade jetzt,
denn nur dadurch bekommen wirßepubli-1
kaner ja Gelegenheit unsere Gedanken
ebenfalls in Bezug auf solche Nock-Wech
selei en auszudrücken, und wir bemerken!
nun hier, ohne Furcht widersprochen zu
werden, daß die Ueberläufer auS unfern
Zieihen, die gutmeinenden Demokraten,
welche die Eorruption der sogenannten
demokratischen Parth.i einsehen gelernt,!
und in unsere Reihen herüber gekommen >
sind, bisher bedeutend überwogen Habens
Man blicke zum Beispiel nur auf jene!
Larthei und man wird bald finden, das;
ein sehr großer Theil der Aemter jene»!
Ueberläuser gegeben worden ist, welches i
deutlich lvweißt daß es Eigennutz war, '
der sie hinübertrieb, und dap cnich dies
-geschah um noch andere Aemterj.^ger,!
wenn sich noch möglicher W'ise solche inj
unsern Reihen befinden sollten, ebenfalls!
Hinüber zu locken —und daher hat doch ge
iviß der Demokrat nicht weislich gehan- >
delt, da er jene Aeußerungen hat folgen >
laßen. Aus was nun, wenn man obige!
Wahrheiten in Betracht zieht, die
nannte demokratische Parthei größten- >
theils besteht, dies kann sich doch gewiß!
Jeder ganz leicht selbst denken.
Wendet man sich aber um, und blicket,
unsere Reihen an, wo, wie Alle zugeben!
inüsien, die Aemtersucht Niemand hintrei
ben konnte, so findet man da sehr viele!
der besten ehedem zu jener Parthei gehö-!
renden Demokraten, —ein Ueberläuser zu!
der Lokosoko Parthei, versicherte unS un
längst selbst, daß mehr alte Demokraten
-aus der Republikanischen Parthei seien,
als auf der sogenannten Demokratischen
—die jemals in diesem Caunty auf dem
Grund gestanden haben. Was hat nun
diese herüber gebracht? Sicherlich nicht
die Aemtersucht und daher auch nicht Ei
gennutz. Aber, und zu ihrem Lobe sei es
gesagt—die Verdorbenheit der demokrati
schen Parthei, die schlechte und verschwen
derische Haushaltung derselben, wodurch
wir nur überall wo sie regiert haben, tief
in Schulden gestürzt, und in dem Staat
schon lange und jetzt noch dazu in diesem
Eaunty durch einen neulich erhöh
ten Tax seufzen und niedergedrückt sind.
Dies sind welche der Ursachen die einen
manchen rechtlichdenkenden Demokraten
zum Nachdenken, und zugleich zu dem Ent
schlußgebracht haben, künftighin für seine
Nachkommen und das Wohl deS Landes
zu sorgen, und somit mit der Republika
nischen Parthei zu stimmen. Noch eine
andere Ursache ist die Sclaverei, oder der
Menschenhandel, oder die Fanülie-Tren
nerei, welche unsere Gegenparthei zu be
fördern sucht und unterstützt, blos um in
Gewalt bleiben und das Geld des 6>nt
schaffigen, der es im Schweiße feines An
gesichts verdient, in die Taschen der Atm
tcrhalter schieben zu können. Und noch
eine andere Ursache ist, weil die sogenann
te demokratische Parthei daö Volk schon
mehrmals, in Bezug auf einen beschütz
enden Tarifs gehumbugt, und in Wirklich
keit gegen einen solchen Tarifs ist—ohne
den doch unser Staat, und der Norden
überhrupt, nie das werden kann, zu was
er bestimmt ist —und unwidersprechlich
freien Handel und direkte
Taxirung begünstigt. Man sage
uns nur nicht wieder, jene Parthei sei
ebenfalls für das Beschütznngs-Systcm,
denn der letzte Eongreß hat unS nur zu
deutlich gezeigt, daß die demokratische Par
thei uns nun und nimmer ein beschützen
des Tarifs-Gesetz erlaßen wird. Ja obi
ges sind einige der Ursachen warum sich
viele ehrlichdenkende Demokraten in die
Republikanischen Reihen begebe», wobei
sie überzeugt fühlen, daß sie nur ihr?
Pflicht als gute Bürger ersten, und zu
gleich ihrem lüden Vaterlande einen
schuldigen Dienst erweisen können. Wie!
ganz anders stehen aber diejenigen vor der
Welt die alle diese guten Grundsätze ver
laßen, und angetrieben durch bloße Aem
tersucht und bloßen Eigennutz unsere Rei
hen verlaßen, und sich hinüber i» die Rei
ben unserer Gegner—die Sclaverei-Ver
breituiigs und Freihandels-Neihen be
gebe», die doch, wie die ganze Welt weiß,
durch nichts als Eorruption zusammen ge
halten werden kann, und zusammen ge
halten wird. In der That in den Reihen
unserer Gegner, wo durchaus nichts als
Verdorbenheit bemerkbar ist, wollten wir
doch wahrlich nicht angetroffen werden,
und ganz besonders wenn man noch ne
benbei so sehr deutliche und starke Rip
penstöße oder Fußtritte von ihren eigenen
Editoren selbst erhält.
<sine schöne Ballonfahrt.
Der Lancaster Volksfreund, vom 21.
Juni sagt: „Am vorigen Dienstag um
4 Uhr machte der berühmte Luft schisser,
Herr Jobn Wise, seine LÄBste Luftfahrt,
von der Center Squär dahier, welche eine
der schönsten war die jemals in unserer
Stadt gesehen wurde. Dieselbe brachte
einegroße Menschenmenge zusammen, wel
cl e die Straßen, Fenster und Dächer in
oer Nähe dicht besetzte. Der Ballon
wurde mit Gas aus den Röhren der hie
sigen GaS Companie gefüllt und nachdem
diefe Operation glücklich vollendet wurde,
stieg der Luftschiffer mit dem Ballon eine!
kurze Entfernung von der Erde, wo er
nur durch eine» kleinen Strick in de»
Händen seiner Freunde angehalten, eine
lui ze Zeit in der Luft hin und her schwebte. I
In dieser Stellung machte er eine kurze
! Nede.worin er sagte, der Zweck dieser Lufr
! fahrt sei, seinen Mitbürgern zu gefalle»,
und der Ausstellung deS historischen und
l mechanischen JnstautS etwas Jnleresie
beizutragen. Er stattete seinen Mitbür
ger» seinen herzlichen Dank ab für ihre
> Gunst und daS Interesse, welches sie im
mer in seinem Wohlergehen gezeigt hat
ten. Er werde nun aufsteige» unv we»i>
alleö glücklich vorgehe, werde er Morgen
zurückkehren und dann nach St. Louis
> abreisen um eine Luftfahrt überdaö Fest
land vo» jener Stadt bis zur atlantischen
Küste zu versuchen. Die Vorkehrungen
! auf diese Luftfahrt werden um den 2listen
! Dieses vollendet werden, und drei Stun
! den vor der Abfahrt wird Nachricht davon
! nach allen Theilen des Landes durch den
! Telegraph gesandt werden. Der Ballon,
! der dazu gebraucht wird, wird zwölfmal
. so groß sein wie dieser, den sie vor sich ha
ben, und wird ein Seeboot von Hinreich
lender Größe tragen um drei Personen
> mit den nöthigen Versehungen einzuneh
! men. Wenn dieser Versuch gelingt, wer
den sie einen Ballon noch zwolfmal grö
ßer bauen, um überden Atlantischen Ocean
Zu fahren.
Herr Wise sagte dann seinen Mitbür
gern Lebewohl und nach Zerschneidung des
Strickes, der ihn an der Erde festhielt,
stieg er langsam und majestätisch i» einer
östlichen Richtung über unsere em
por, unter den lauten Beifallsrufen der
versammelten Volksmenge. Um die Zeit
als er aufstieg zogen schwarze drohende
Wolken in die nämliche Richtung hin, wo
der Ballon hinfuhr, und verursachten Be
fürchtungen daß ei» Geivittersturm ent
i stehen mochte, der dem kühnen Luftschif
, fer Unheil stiften könnte. In dem Be
! richte über feine Fahrt, den er an deinfel
' ben Abend nach feiner Rückkehr in der Ful-
ton Halle abgab, erzählte er daß, als er
einige Tausend Fuß ausgestiegen war,
vier abgesonderte Regenstürme in verschie
denen Richtungen, einer nicht weit von
ihm, seine Aufmerksamkeit auf sich zogen.
Nachdem er die wunderschone Landschaft
l von Lancaster Caunty eine Zeitlang be
! trachtet hatte, bemerkte er eine große Wol
ke nicht weit nordöstlich von ihm, und um
nicht in einen Gewittersturm zu fahren,
nahte er sich derselben mit großer Vorsicht,
'und wurde bald gewahr daß sie Regen
ausschüttete ohne die gewöhnliche Beglei
tung von Donner und Blitz. In einigen
j Augenblicken fielen große Regentropfen
j auf den Ballon und da sie von der geöl
ten Oberfläche abglitten, blitzten sie wie
! Sternschnuppen, und einige waren so hell
leuchtend, daß ihm der beunruhigende Ge
danke einfiel, der Ballon sei mit Feuer be
>v?:'f?" und er machte sogleich ein hastiges
Herabsteigen. Er landete auf dem Platze
von Tobias Kreider einige Meilen östlich
von Lancaster.
! Nach einigen Minuten war die Sturm
wolke ecliche Meiien voran pafsirt, und
er hinreichenden Ballai^ ausge
worfen hatte, stieg der Luftschiffer zum
!zwcitenmale auf. In einer kurzen Zeit
hatte er die Sturmwolke wieder eingeholt,
! aber diesmal war er zu einer solchen Hohe
gestiegen, daß er dieselbe genauer beorach
! ten könnte. Er fand sie eine Wasserhose
von eigenthümlicher Gestalt, welche wie
ein Elephant mit herabhängendem Rüßel
! über das Land dahin zog. Vom Südwe
! sten zog eine andere dieser Lufterscheinun
gen auf, welche sich der ersten nable, und
da Herr Wife sich zwischen denselben be
fand, befürchtete er einen Zusammenstoß
und daß ein heftiges Gewitter daraus ent
stehen möchte. Der Anblick dieser Lust
erscheinniig war aber dem Lu/tschiffer so
interessant, daß er sich in dieser Gefahr
drohenden Stellung verweilte bis ein an
derer feuriger Regenguß auf den Ballon
ihn aufschreckte und sein plötzliches Her
absteigen verursachte. Er landete aus der
Bauerei des Herrn David Bär, in Ost
Earl Taunschip, ungefähr U! Meilen von
Lancaster, wo ihn Herr Jacob A. Bär
gütigst bewirthete und dann nach Loneord
hillbrachte; da bestieg er de» Eifenbahn
zng und kam um Abenddämmerung in
Laiicasteran, nach einer Luftfahrt von
anderthalb Äunde.
Herr Wi sc ist am vorigen Mittwoch
von Lancaster nach St. Louis abgereist
um Vorbereitungen für feine große Bal
lonfahrt nach der Ailäntischen Küste zu
treffen, W'
Tödtliche Unfälle auf der tLifenbal)».
Der Reading „Liberale Beobachter"
vom Listen Dieses sagt: ,/Am Dienstag
Nachmittag, als der Passagierzug von
Pottsville vom hiesigen Depot, abfuhr,
erlitt ein kleines I3jähriges Mädchen,
Namens Christiane Niedhammer, welches
gewöhnlich Kuchen, Prätzeln zc. am De
pot zu vcrkaufni pflegte, und dessen El
tern in der Peinstraße wohnen, eine ernst
liche Verletzung, welche deljen Tod verur
sachte. ES scheint, daß sie, als der Zug
noch hielt, auf der hintersten Platforni
des vorletzten Karrens stand und eine
! Prätzel an einem Passagier verkaufte.—
Während sie so beschäftigt war, setzte sich
! der Zug in Bewegung und der Passagier
versuchte, sie von der Platform zu heben,
s aber indem er dies that, blieb sie mit den
Kleidern an der Treppe hängen, stürzte
auf die Erde und die Räder deS letzten
KarrenS pafsirten über ihr rechtes Bein.
Die Knochen vom Knie bis zum Knöchel,
waren zerquetscht und daS Bein oberhalb
dem Knie stark geschunden und verwundet.
Tie wurde heimgetragen und ärztliche
Hülfe herbeigeholt. ES hieß gleich, daß
sie nur mit dem Verlust deS Beines am
Leben erhalten werden könnte, und es wur
den Anstalten getroffen, dasselbe abzuneh
men, aber es waren wenig Aussichten für
ihre Wiedergenejchiiig uiw sie überlebte
de» Unfall nur kaum 4 stunden. Um
!> Uhr hatte sie der Tod von allen Leiden
erlost.
Am nämlichen Abend kam der Passa
gierzug von Philadelphia, welcher ge
wöhnlich gleich nach <> Uhr hier eintrifft,
erst um beinahe halb « Uhr an. Der
Aufenthalt war durch einen Unfall ver
ursacht worden, wodurch ein Mann, Na
mens Heinrich Kolb, von PottStaun sein
Leben verlor. Als der Zug an einer Stel
le nahe bei EonShohocken ankam, zerbrach
eine Achse deö Mail Erpreß-Karrens, das
Rad rollte zwischen die Schienen, und ob
l wohl der ganze Zug darüber passirte, wur
de doch kein Schaden dadurch verursacht,
außer einer geringe» Beschädigung der
Hemmgeschirre. Heinrich Kolb saß im
j Karren No. S, als der Unfall sich ereig
! nete, und wurde dadurch so erschreckt, daß
er, wie man vermuthet, auf die Platforni
! eilte und hinabsprang, während der Zug
I mit einer Schnelligkeit von -!5 Meilen in
j der Stunde fiihr. Er schlug mit dem
! Kopfe auf eine Schwelle, waS einen Schä
i delbruch verursachte, woraus das Gehirn
hervorquoll und seinen Tod in wenigen
! Minuten herbeiführte. Der Verstorbene
! war ein Gehülfe beim Ausbessern der Te
! legraph-Drähte und im Dienste der Ei
l senbahn-Eompanv.
Bei solchen Vorfällen ist es immer gut,
das; man ruhiges Blut behält und nicht
eher der Gefahr zu entrinnen sucht, bis
j man sie wirklich kennt und eine sichere Ge
legenheitfindet, derselben auszuweichen. —
! >Lchon Mancher, der diese Regel nicht be
! obachtete, hat für seine Unvorsichtigkeit
>mit dem Leben bezahlen müssen.
Tod durch tLisilckuiig.
Im Taunschip Howard, nicht weit von
(Zhatham, Canada, ist in der hier üblichen
Weiseein Brunnen Fuß niedergebracht
und als ma» noch kein Wasser gefunden
hatte, wurde gebohrt. Bei 5(1 Fuß wei
terer Tiefe brach plötzlich mit starkem Ge
töse ein heftiger Strom kohlensaure» Ga
! seS (Stickluft) hervor. Ein Arbeiter, der
! nachsehen wollte, was das Getöse zu be
deuten habe, stürzte gleich nieder und eS
«gelang erst nach mehreren Versuchen, sei
ne Leiche zu Tage zu bringe». Das Was
! ser war in dem Brunne» I<> Fuß hoch ge
l stiegen und nachdem man eine Rohre in
j daS Bohrloch gebracht hatte entstiegen
> derselben die Gase und das Wasser wur
de klar und wohlschmeckend. Kurze Zeit
! darauf faßte die Rohre sie nicht mehr, und
sie stiegen nun mit Heftigkeit durch das
! Wasser und brachten dieses iu eine Bewe
i gung, als ob es kochend sei. Ein ande
! rer Brunnen in der Nähe zeigte fast die
! selben Erscheinungen, da aber Niemand
! sein Leben wagen wollte, so wurde er mit
! Erde gefüllt, das Gas aber unterlag einer
solchen Spannung, daß es sich durch die
! aufgefüllte Erdenmasse Bahn brach und
' kleine Krater bildete, deren größter über
'einen Fuß im Durchmesser hielt. Das
Gas dieses Brunnens scheint Wasserstoff
gas (brennluft) zu fein, es läßt sich an-
I zündenu»d brennt mit 3 Fußhoher Flam
me, die bei Nachtzeit einen interessanten
! Anblick gewährt. Ein dritter Brunnen
7 Meilen von Ehatham zeigt fast dieselbe
' Erscheinungen.
Gute Spekulation.
! Ein Bauer im westlichen Theil dieses
- Staats, erzählte von einer guten Speku
z lation, zu der ihm der Frost verholfen ha
! be. Er kaufte nämlich vor mehreren Ta
i gen einem andern Bauer den Ertrag ei
nes großen Weizenfeldes, dessen Frucht
von der Kälte anscheinend ganz ruinirt
war, im Spaß für einen Tbaler ab. —
, «eit dem hat es sich aber herausgestellt
daß der Weizen auf diesem Felde sehr we
nig gelitten hat und 12—15, Büschel vom
Acker tragen wird. Der Käufer hätte
schon über 100 Thaler für das Feld ha
ben können; aber er sagt, es sei für ihn
' mehr als 150 Thaler werth. Wie wiid
! sich der Verkaufer hinter den Ohren kra
tzen !
(Zlu« der Rockn Mountain „News" vom 17. Mai.)
Schreckenstat»,de von der Smoky Hill
Pikes peak Route.
Täglich kommen aus den Staaten Leu
te an von der obengenannten Route, mei
stens sast völlig verhungert.-^Vor ein
paar Tagen kam ein Mann in Russelvil
le an und erzählte, daß seine Gefährten,
9 an der Zahl, nicht weiter könnten und
auf der Prairie, einige Meilen entfernt,
liegen geblieben wären. Es wurden Leu
te zu Hülfe gesandt und man fand einen
von der Gesellschaft schon am Hungertod
gestorben und zwei andere, die schon so
entkräftet waren, daß sie starben, kurz
nachdem sie die Adsiedlung erreicht hatten.
Ein paar Tage später kamen hier drei
zehn Männer an, die so weit sie konnten,
öer Smoky Hill gesagt waren,
»nd sich dann quer durch nach de::'. Platte
gearbeitet hatten, an welchem sie hier fast
verhungert ankamen. Tagelang hatten
sie von dem Fleisch ihres gestürzten Pack
pferdes gelebt.
Vor drei Tagen kamen, als wir gerade
dort waren, i) Männer in Fort St. Brain
an, die nur noch Skelette waren. Sie er
zählten, daß sie in U> Tagen kein Brod
gehabt und nur von dem Fleisch eines
todten Ochsen gelebt hätten, den sie auf
der Prairie gefüllten, und in den letzten
drei Tagen nur von Wurzeln. Sie wa
ren über IM Meilen gereist, ohne Wasser
zu finden und würden vor Durst umge
kommen sein, hätten sie nicht hin und wie
der einen Flecken Scimee aufgefunden.—
Sie beklagten sich über die Täuschungen
die sich die Emigranten Spekulanten ge
gen sie hätten zu Schulden kommen las
sen. Einer erzählte uns, er wisse, daß 17
Menschen umgekommen wären, ein ande
rer wollte die Leichen von gegen IM auf
seiner Reise liegen gesehen haben. Wir
wollen hoffen, daß dies übertrieben ist,
gewiß ist aber, daß Emigranten in alle»
Richtungen über die Ebenen wanderten,
verirrt und entmuthigt. Einige suchte»
nach dem Arkansas, andere nach dem Pl >t
te zu gelangen, andere suchten nach dem,
waS gar nicht existirt —der Smoky Hill
Road. Die Leute verlassen ihre Züge,
um eine Straße zu suchen, und werden
nie wieder gesehen; Andere legen sich nie
der, sterben und werden von den Wölfen
verzehrt.
Am Abend des s,ten kam der ~ Pionir
Zug" des Eapt. A. Heß hier an. Ec
sind ihrer M Mann, wclche am I. März
von Leavenworth abreisten, also (>:; Tage
unterwegs waren. Ein anderer kürzlich
hier angekommener Zug reiste 12 Tage
zn sehen und Is<) Meilen ohne
Wasser mit Ausnahme von Schnee, den
sie zwei Mal auf dieser Strecke antrafen.
Auf (V Meilen hat man fortwährend
schwer zu paßirende Sandhügel. In die
ser Gegend fanden sie drei Männer die
vor Hunger und Durst nicht weiter konn
ten, da sie vier Tage lang nichts genos
sen hatten. Die letztgenannte Eompagnic
> gab ihnen zu essen und brachte sie mit.
Die Rcclue der Ad^peivl'iiiaervon ei
»ein Aiiorvnorhii'g vertheidigt.
Wir leben wahrlich in einer verkehrten
! Welt. Der alte Staatssekretär Lew i c
!(saß, der doch sein Lebelang sich einen
! Demokraten nannte, vernichtet mit einem
! Federstrich die Rechte der Adoptivbürger
l ihrem alten Vaterlande gegenüber, und
! loh n Minor Bott s, früher Mit
glied des Kiiownothiiis-- OrdenS und bis
zum heutigen Tage ein Führer der amer
ikanischen Parthei, hat in einem unterm
l:;. dieses MonatS an Adoptiv
bürger gerichteten, und der Oeffentlichkeit
übergebeiieii Schreibe» feierlichst gegen
diese „feige und abscheuliche, des amerika
nischen EharakterS, deS amerikanischen
! Volkes und einer großen mächtigen Na
tion unwürdige Doktrin protcstut, dieal
le Prinzipien, für die der Krieg von
geführt worden fei, über den Haufen
> werfe.''
Der K n«> wii o t h i ii g kämpft en
ergisch für die Gleichheit der Rechte aller
Bürger der Ver. Staaten, der D e m o
krat giebt die Adoptivbürger feigherzig
de» fremden Despoten Preis. Wie reimt
sich das zusammen ? —(Preße.
«Li» Dcr>uch mit Fawk'co' Tampfpflug
Am vorigen Dienstag versammelte sich
eine große Menschenmenge im Oxford
Park, bei Philadelphia, um den Versuch
mit Fawkes Dampfpflug in Augenschein
zu nehmen. Die Dampfmaschine, an
welcher die acht Pflüge angebracht find,
ist Fuß lang und 7 Fuß breit und wiegt
sieben Tonnen. Am Dienstag wurde ei
ne große Strecke Boden damit gepflügt,
und die Arbeit wurde auf eine vorzüglicy.
Weise verrichtet, obschon der Boden hart
»nd mit schweren Gras bewachsen war. —
Am Mittwoch als die Maschine bei der Ar
beit war und die Furchen a»f eine befrie
digende Weife warf, zerbrach ein bei der
selben befindliches Kammrad u»d konnte
vorläufig nicht weiter arbeiten. Die Leist
ung dieser Maschine beweist jedoch ihre
erfolgreiche Ausführbarkeit und dieselbe
ist ein schätzbarer Zusatz zu den neuern
Ackerbaugerathschasten lind wird mit der
Zeit bei diesem Zweig der Ackerbauvcrrich
ungen eine Umwälzung verursachen.
(VolkSfr,
l.l»f»ll in der Middletaun Hmnace.
Am 10. Juni, Abends gegen t! Uhr,
wurde die in der Nachbarschaft von Wood
und Eo.'s Furnace wohnende Bevölker
ung in bedeutendeAufregung versetztdurch
! das Getöse, welches daS Zerspringen des
! Schwungrades der großen Maschine ver
ursachte. Ein großer Theil des Rades
ward durch die Backsteinmauer des Ge
bäudes getrieben, und ein Stück forcirte
seinen Weg durch das Dach. Glücklicher
Weise wurde Niemand dabei beschädigt.
! Der Schaden wird nicht viel weniger als
Hs><M) betragen. Das zerbrochene Rad
hatte 22 Fuß im Durchmesser und wog
ungefähr fünfzehn Tonnen.
Drei Aälbcr bei einer Geburt.
Eine dem Herrn Levi Mast, von Cär-!
narvon Taunschip, Berks Eaunty, ge->
hörige Kuh warf am Ilten Dieses drei
Kälber auf einmal. Eins derselben starb
einige Stunden nachher, aber die andern
zwei gedeihen und werden fett.
Aermelknöpfe.
Sine schöne niedliche Verbesserung.—
Sie besteht in einem sich selbst haltenden
Aermelknopf und ist die Erfindung deö
Hrn. Ive S. Mittelst dieses Knopfes
kann manjedenandernKnopfu. Knopfloch
entbehren. Durch eine F'der in der Mit
te des Knopfes offnen sich zwei kleine Ar
me, von denen jeder mit einem scharfen
Zahn versehen ist. Das Tuch wird l.vter
de» Zahn gebracht und der Arm über ihm
geschlossen, während der Zahn in das Ge
webe durch ein kleines zu diesem Ende
angebrachtes Loch eindringt. Da die Fe
der um die 'Arme hält, so kann keine Lock
erung stattfinden, ohne das Tuch selbst
zu zerreißen. Dasselbe Prinzip wird, mit
einer kleinen Abänderung, auf Hemden
knöpfe angewendet. Diese Knöpfe wer
de» von Gold gemacht, sind elegant und
nützlichem Kleine» gros!!
Zufällig erschossen.
Ein 15-jähriger Knabe, NamensJfaac
Wann, welcher nahe bei Bärtann in Lan
caster Eauntv, wohnte, wurde am vorletz
te» Freitag von einem 13-jähigen Knabe,
Namens Garma», zufällig und tödlich er
schossen. ES scheint, daß die zwei Kna
ben mit einander auf ein Welschkornfeld
gingen, um Vögel zu schießen. Die Flin
te wurde bei Garman gelassen, wahrend
Wann sich nach einer andern Seile des
Feldes begab, um die Vögel in die Richt
ung von Garman zu jagen, indessen aber
ging die Flinte zufällig IoS und die ganze
Ladung fuhr in Wann s Unterleib, wel
cher eine Stunde nachher den Geist auf
gab. Wiederum eine Warnung vorsich
tig zu sein beim Handhaben von Schieß
gewehren.
Sondeibarer j.l»fall.
Ein junger Mann, in Arbeit bei Hrn.
Sumuel Van Winkel in Flourtaun,wäre
am tten Juni beinahe auf sonderbare
Weise ums Leben gekomme». Der junge
Mann stand an einer Bordfenz und liatte
einem in der Lotte.besindlichen bösen Ochs
»inen Strick um die Hörner geschlungen
um ihn aus der Lotte zu führen als der
Ochs plötzlich zurück fuhr und den jungen
Mann der de» Strick fest hielt über die
Fenz zog, ihn dann wüthend mit den Hör
nern angriff und ohne Zweifel getodtet
haben würde, wenn glücklicher Weise nicht
Leute dazu gekommen und das wüthende
Thier verjagt hätten.
2>ucl ziabe» auf Obsk.
Man schreibt ans Wien, daß es einem
Gärtner gelungen sei, dem Obste Wap
pen, Buchstaben, Worte und andere Zei
chen einwachsen zu lassen. Die schönste»
Exemplare von Aepfeln, Birnen, Pfir
siche» und Pflaumen beklebte er zur Zeit,
l wenn die Früchte anfangen, sich zu färben,
! mit den in Papier fein auSgeichnittenen
Figuren. Nimmt man »ach der Reife
! diese Enthüllung weg, so erscheint die be
i deckt gewesene Stelle in lebhaften Weiß.
Diebstahl
Der Lapitain eines im Tide-Wasser-
»jrlcgcncn wurde in
jder vorletzten Sonntag Nacht um
bestohle». Zwei Kerls, Namens Gran
! Lochran und Joseph Sands von Mariet
. Ta, wurden als die muthmaßliche» Diebe
! verhaftet und nach dem Lancaster Eauntv
! Gefängniß zum Verhör geschickt. Die
Diebe sollen Ehloroform bei der Dieberei
angewandt haben. —(Volkofr.
Feuer in Columlia.
Am vorletzten Samstag, um Mitter
j nacht brach ei» Feuer in 6'olumbia, Lan
! casterEau!ito,aus, uiidehedemselbenEin
! halt gethan werden konnte, wurden fünf
! Ställe u»d ein Schlachthaus eingeäschert.
Ein schätzbares Pserd, dem Bäcker Vr
ael gehörig, kam in den Flammen um.
! Man glaubt, das Feuer sei das Werk
I eines Brandstifters.
Ein etwa dreijähriges Töchterche» des
> Herr» David Wanger, von llnioiiville,
i Berks Eauntv, ertrank am Donnerstag
< vor acht Tagen in einer Wasscrqnelle nahe
dem Haufe, in deren Nähe es gespielt und
hinein gefallen war, ohne daß eS Jemand
bemerkte. Es wurde bald nachher ge
bunden, aber das Leben war bereits ent
! flohni.
Grund zur lLbcscbridung.
Frau Rosanna Underwood i» Boston,
- welche i» voriger Woche vo» ihrem Manne
j geschieden wurde, gab als Grund an, daß
, sie im ersten Jahre ihres ehelichen Glückes
i in neun und im zweiten Jabre in elf ver
! schiedenen Häusern lebte. Der Gerichts
i Hof war der Ansicht, daß unter solchen
z Unistände» ihr Antrag gerechtfertigt sei.
piachtvolleo Gescheut'.
! Boston, IN. Juni. Der Kaiser von
! Rußland hat der Gattin des EapitainS
Hudson eine prachtvolle mit Diamanten
desetzte Brustnadel im Werthe von 85l>W
z als Anerkennung für die vom Capitain
einigen russischen Marine-Offizieren er
wiesene Aufnierkfankeit bei'm Legen des
atlantischen Telegraphentaues übersandt.
Ankauf von «suba.
! Von Waschington wird gemeldet, daß
unser Gesandter in Madrid den Auftrag
herhielt, die erste Gelegenheit zu benutzen,
i um dem spanischen Eabinet den aufrich
j tigen und ernsten Willen der hiesigen Re
gierung kund zu geben, Euba anzukau
j fen, und daß das Geld prompt bezahlt
! werden soll.
Billiard-Saalon - Besitzer in
St. LouiS ließ vor einiger Zeit seinen
Barkeeper auf den Verdacht des Dieb
stahls hin verhaften. Da er jedoch ge
»ügendeßeweise für daS Verbrechen fchul
! dig blieb, wurde der Barkeeper klagbar
und daS Gerücht sprach diesem eine Ent
schädigung von HWMO zu. Eine harte
j Strafe für den voreiligen Wirth.
StaatS-Board für?tcker
bau-Angelegenheitcn hat den sehr zweck-
mäsiigen Bejchlußgefaßt, keine Preise mehr
für das schnelle Rennen von Pferden,ein
fach als solches und olme weiteren Nutzen,
zu bewilligen, indem darin nicht nur eine
Verdrehung deö ursprünglichen Zweckes
liege, sondern auch die Aufmerksamkeit
! von wichtigern Dingen abgelenkt werde'
Von» Ausland.
Ankunft von A Dampfschiffen.
Gincn Tag Neueres von Europa.
Ankunft des Kangaroo.
Tie Zllliirtcu in Nlailaiiv.
Empfang von Napoleon und Victor Lmanuel.
pavia geräumt.
Gerücht von einer schweren Niederlage der
Franzosen und der Sardinier.
Sandy H o o k, Zl. Juni. Der Dämpfer
Kangaroo kommt herauf. Er Liverpool
Er segelte von Liverpool am 8. ab. an demsel
ben Tag wie der Anglo Caxon nach Ouebec.
Er bringt folgende Neuigkeiten
land ein und wurde» enthusiastisch vo» der Be
völkerung lmpfangen.
Tie Oeslreicher räumten auch Pavia. Aus
Mailand zogen sie am 5. Die Regierungsbe
hörden gingen nach Verona.
Geriichts! daß die Alliirten eine schwere Nieder
lage in Italien eelitten und daß König Victor
Emanucl geschlagen sri.
Das Ausbleiben der Nacheichtcn von Paris
verursachte eine beträchtliche Agitation auf tcr Lon
doner Börse.
Weitere Depeschen
New-N o r k. 21. Juni. Der Dämpfer
richten voii London von demselben Tag bie zum !>.
Ueber die Schlacht bei Magenta
gingen weitere Einzelheiten in London pcr Tcle
graph ein.
Eine Depesche von Wien besagt, das.
sich unter den Verwundet,» in der Schlacht bei
Magenta auch Baron Neisach, >'! Generäle und?
Ztabeosfi;ierc befanden »nd daß ein Stabsoffizier
vermißt wiid und ein Major getödtct wurde.
dct, daß Oestreicher in der Schlacht foch-
Verwundelt. Unter den Gefallencn w.'ren dir
Generale L'Efpinassc und Clerc.
Die Neuerung des Königs von Sardinien war
Der St.idtrath von Mailand s.igt in seiner
! Aldresse an Victor Emanucl, wclche ihm in Ge
! genwart des Kaiser NapolconS überliefert wuede
~Dcr Stadtrath von Mailand ist stolz darauf,
!srin kostbares Privileg aueüben zu könni», de,
! trag von zu rrncurrn und abermals vor rer
! italicnischcn Nation die große Thatsache zu erklä
! >en, welche l I Jahre zu ihrer vollen Entwiellung
ben Sie. daß unsire Herzen ihnen ganz gehören
Unser F'ldruf ist: ~Dcr König von Italien für
! inimer?"
EincDepeschevonTricst meldet, daß
ein östreichischer Kriegsdäm.fer das französische
! Schiff Naoul nahm, das vo» Euba nach Triesi
! bestimmt war.
DaS Neueste.
l Es wird berichtet, General Eonrobert sei an
seinen Wttndcn gestorben.
beu, die davon gewußt haben, wie es scheint.
! Der wirkliche Verlust der Oestreicher wird auf
I ZMO bis l I.UW geschäht.
v?>» 7. meldet, daß der erste Privatbrief vom
Schlachtfeld vo» Magenta einlief. Er sagt:
~Die französische und sardinischc Garde stau»
sie angriffen. Sie waren nicht im Staute vorzu
rücken, hielten jedoch die Angriffe aus. Die Zua
ven und Garden verloren ihre Positionen und
McMahon vereitelte den Versuch. Die Anstren-
Turin, 8., Mittwochs. OssizielleS sardi
,, Der Theil der obern Lombarde, welcher von
den Oestrcichern befreit ist, hat Victor Emanuel
zum König proklamirt. Voluntäre kamen in
Masse zu Gen. Garibaldis Corps, welcher den
Feind üb«r Mvnza hinaus verfolgte.
Gen. Urban'S Armee ist nach eiligem Rückzug
von Varefe zerstreut und auseinander getrieben.
Eine Anzahl Soldaten sind gefangen genommen
und entwaffnet.
DaS ll ernenst e.
London, ö. Juni. Der Daily News
Stattaitckcl von gestern Abend sagt !
Das Ausbleiben von Neuigkeiten aus Frank
reich hat einer Masse von Gerüchten heute das Le
ben gegeben, bezüglich einer schweren Niederlage
ter König von Sardinien sei geschlagen. Bis zum
Schluß der Geschäfte war jedoch nichts Derarti
ges bekannt; doch blieb der Stockmarkt dadurch
in Aufregung, namentlich da die Preise der Pari- >
fer Börse um t Prozent gefallen waren. Manche
erwarten ein weiteres Herabgehen des Diseontos
der Bank von England das bereits auf 3 Prozent
reduzirt war.
Weitere Nachrichten vvn Europa
Ankunft des Dämpfers Ocean Ouccn. '
Das Dampfschiff Ocean Oueen langte am 2 l.
Juni, Nachmittags um 3! llhr in Neuyork an. I
Die Nachrichten mit derselben sind nicht neuer als
die mit dem Kangaroo. Sie schildern speciell«
die Jubel-Demonstrationen in Frankreich über den
Sieg bei Magenta.
Paris war illuminirt, Kanonen dcnnerten von
allen Forts, in der Kirche Notre Dame wurde in
Gegenwart der Kaiserin und der hohen Beamten
des Reichs ein feierliches Te Deum abgehalten,
und die Kaiserin überall mit enthusiasiijchcn De
monstrationen begrüßt.
Die Damen In Frankreich beschäftigen sich, un
ter Leitung der Kaiserin, mit Eharpie-Zupfen für
die Verwundeten; diese Beschäftigung Ist seitdem
in die Mode gekommen.
Die Depesche des Kaisers langte am Sonntgg
bei der Kaiserin an.
Gen. Eanrobert, heißt cS, sei weder todt noch
tödtlich verwundet.
Drei Tage «euere Nachrichten von
Europa.
'Ankunft der Persia.
! Niederlage der Gestreicher bei '.l'ari'g
»an.
Rückzu g ü b e r die A d d a.
! Neu-?1o r k, 2I slen Das Cunar?
! Dampfschiff Pe>sia langte gegen 7 Uhr Abend«
mit Liverpool Berichten bis Samstag den Ilten
! Juni hier an.
j Die Oestreicher sind von Marignan mit den»
treffen sehr langsam in London »nd Paris ein, än
dern aber nichts an der ersten Darstellung. Die
Verluste waren unziveifclkast sehr bedeutend auf
kennt nur von HllO» lis slll>i> Todte und Ver»
ivimtcte und s.igt, daß der Feind wohl halb
viel mehr Verlust hatte.
Es wird berichtet, aber nicht bestätigt, daß Gt
j neral Guilay abgesesit und Gen. Heß als Ober
befehlshaber ernannt worden sei.
Die Oestreich» haben sich hinter die Atda zu
na. Sie wurden von Gen. Baraguay d'Hillier
aus Marignan getrieben, welcher !2VO Gefange
ne machte.
! Pavia wurde von den Deslreichern geräumt, und
Die letzten Berichte s.'gen, das, die Alliiitei
! den Oestreichs zu verfolgen, und serner, daj
j Preußen Anzeichen gegei'en habe, Oestreich beizu
! stehen.
Dan offteielle öjireichische Sulleii».
> Wie n, Ist. Juni. Die ofiüielle östreichisch
Allerlc<;te Nachrichten
den und Pieuße» weile I'.ild aciivru Theil
Die Oestreichs standen bei Lad! und die Allil
ten ruckten g?gen ste vor.
Gen. Garibaldi hat eine östreichische AbthW
!ung bei Breseia geschlagen.
Bei Marignan wurden 500 getödtct und vW
wuidet.
Die verlorenst Zill! und l
Die Nicveilage der Oestreicher bei
vorgerufen haben.
VNailand.
Mailand ist eine durch ihr AW
ehrwürdige Ltadr. Ihre Gründung W
tirt vom Jahre l vor EhristuS. I
Jahr siel die Stadt mir der ga>W
Lombardei unter die Herrschaft des daW
ligen deutschen Kaisers Karl 5.
Ulrechter Friede» im Jahre I7i:i
das Land für immer dem Hause
zugesprochen. Durchdie siegreiche
voii Lodi im Jahre l7'.'ti vo» den
zosen wieder entrisse», gelangte
im Jahre wieder an die OestreW
zurück, die eS seitdem, mit AuSnahmeW
ki,rzen Revolutionoperiode im Jahre l
fortwährend im Besitz gehabt habenW
Mailandistmitten in der reichen, fi M
baren, lombardifchen Ebene
selbst eine der rem sten Städte der
Die Straßen der Stadt sind, wie
meisten italienischen Städte, mit
Ausnahmen eng u»d winklig. Das sW
ste Gebände der Stadt ist der prachtiW
ganz auS weißein Marmor gebaute
einer der schönsten und größten TeM
der Ehristeuheit.
l Die Stadt, die gegenwärtig I7tW
Einwohner zahlt, ist zwar mit einer»
mauer versehe», aber nach den
neuen Befejligungskuiist nichts
befestigte Stadt zu betrachte».
Eastall, in welchem sich die Eafernes
das Militär befinden,
tegische» Wichtigkeit. Sebald
Oestreicher die Tieinelinie
zwungen sind, werden sie auch zu
Zeit Mailand räumen müsse».
gethaner Arbeit isM
rulicn," jagt ein alteS Sprichwort,W
Viele ruhen schon vor der Arbeit
Kraft zu sammeln, dann ruhen sie D
unter der Arbeit, um die Kraft zu sW
und zu erhalten, aber mit der'ArbeiW
den sie spat oder gar nicht fertig uiW
men so vor lauterruhe n niW
Gurr u h c n.
I U i ii o i s wird
daß dort viel Bauern noch Tan,enW
BuichelS alten Weizen zu
ben. Viele wurden durch die scl)W
Wege wahrend der letzten «! MonW
gehalten, ihre Frucht zum
bringen.