Der Lecha Caunty patriot. (Allentaun, Pa.) 1859-1872, June 22, 1859, Page 2, Image 2

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    Lecha Caunty Patriot.
Allentaun, Pa., Juni LS. 1859.
Republikanische VolkS-Staatö-Ernen
nungen.
Für Auditor - General :
Achtb.TtziZtttas V. Cockrau
von Jork Caunty. MM
Für Landmesser - General z
Golk. H» KeLlttp
von Berks Caunty.
Der.lieinMlmnl'l'.
Die letzte Nummer des hiesigen Repub
likaners, enthält eine 'Anzahl Aufsätze be
züglich auf uns, die Beschlüsse der Har
riSburg Staats-Convention, das Maßa
chusetts Amendment, die Armendirektoren
u. s. w., die wir, obschon kindesschwach,
doch nicht gänzlich unberührt vorüber ge
hen laßen wollen—doch die Gedanken un
seres werthen College» vom „Middleburg
Wolksfreund," welche so treffend und
wahr sind, können wir dabei nicht zurück
halten.—Dieselbe lauten wie folgt :
„Wenn immer wir etwas ächt blitz
dummeS Zeug zu lesen wünschen, so neh
men wir gewöhnlich den „Allentaun Re
publikaner" zur Hand, und durchgehen
dessen politische Seifenblasen," u. s. w.
Nun wer den letzten Republikaner ge
lesen hat, der kann durchaus nicht umhin,
er muß auf die nämlichen Gedanken ge
rathen sein. Aber näher zur Sache:
Erstlich und in Bezug auf Knownoth
ingthum wollen wir ihm antworten, daß
eine alte Sage besteht, „daß diejenigen
Städte die reinsten sind, wo ein Jeder
vor seiner eigenen Thüre kehrt." Es
gibt auch Drucker in diesen lieben
Vereinigten Staaten, die einstens einem
beschützenden Tarifs und der Opposition
gegen die Sclaverei das Wort redeten,
so wie die Familientrennerei und Famili
enzerstorerei mit Abscheu betrachteten, und
wo sind sie jetzt? Ei an der Spitze der
Freihandels- und SclavereiverbreitungS-
Parthei! Herr Nachbar, vom Bösen zum
Guten umzukehren w'.e du verstanden
sein willst uns zu beschuldigen—ist löblich
und christlich ; aber vom Guten zum Bö
sen zurückzugehen, ist sehr tadelhaft und
verächtlich. Aber genug hicvon.
WaS das Armenhaus und Hrn. Jesse
Grim anbetrifft, so behaupten wir noch
mals, was wir früher behauptet haben,
nämlich, daß seine Erwählung manche Re
formen und Sparsamkeiten zur Folge
hatte. Schon seine Gegenwart allein war
hinlänglich die unnöthige Verausgebung
der VolkSgelder in gewissen Hinsichten
zu hemmen. Aber der Schreiber meint
er hätte allein nichts thun können.
Hierauf fragen wir ob er hinsichtlich der
Aerzte nicht vieles bezweckc hat? Und fer
ner behaupten wir, daß er in Bezug auf
Armen dieser Stadt, welche Aufsicht al
lein ihm übergeben worden ist, dem Co.
einen manchen schönen Thaler erspart hat,
und wir fordern Alle und Jede auf das
Gegentheil zu beweißen. 'Andere Refor
men werden später angeführt. Aber es
sind immer noch andere Einschränkungen
nothwendig —die Stimmgeber wissen dieS
mag der „Republikaner" auch gerade so
lange er will, diese Wahrheit zu verheh
len suchen-und gemeinte Einschränkungen
können nun und nimmer bezweckt werden,
bis das Board in andern Händen ist.
Es waren aber anch noch andere Gedan-,
ken in jenem Artikel in unserm Blatte, -
ausgedrückt, nämlich die Erhöhung des
Caunty-Taxes, u. s. w., und wie kommt,
es dann daß nicht auch dieselbe durch den
Schreiber des „Republikaners ' angeta
stet worden sind ? Bald mehr hiervon.
In Bezug auf die Beschlüsse unserer
Staats-Convention ist der Schreiber des
Republikaners' ganz unehrlich, indem er
verstanden sein will, als beabsichtige man
in diesem Staat, was in Massachusetts in
Bezug auf Naturalisirung geschehen ist.
DieS ist ein höchst tadelhafteS Betragen,
und eine solche Zergliederung jenes Be
schlusses läßt sich nur der zu Schulden
kommen, dem es einerlei ist ob er die
Wahrheit oder die Unwahrheit redet, so
daß er nur daS Volk humbuggen kann.
Der Beschluß hat durchaus keinen Bezug
auf naturalisirte Bürger, sondern nur
auf die rechte Handhabung der jetzt be
stehenden Gesetze», oder näher aufßür
ger. Scheine, solche wie die Loko FokoS
jährlich in Philadelphia fälschen und
amerikanischen Bürgern vo» andern Ge
genden und Staaten zum Stimmen in die
Hand geben. Kein ehrlicher Deutscher
wird etwas dagegen einzuwenden haben,
daß solchen Betrügereien Schranken ge
setzt werden.
Der Artikel, bezüglich auf das Massa
chusetts-Amendment, hat wirklich ein lau
tes Lachen bei uns hervorgebracht. Ha,
dachten wir, wenn du diesmal nicht auf
das Eis gerathen bist, so warst du sicher
noch niemals drauf. Er sucht nämlich z»
beweißen, daß die Republikaner allein
Schuld an der Paßirung des Massachu
setts-Amendment gewesen seien, wozu er
noch sogar Zahlen anführt, wodurch er
sich aber selbst so schön auf das Maul
schlägt, als dies doch nur sein kann. Er
sagt nämlich bei der letzten Presidenten-
Wahl hätte die Stimme in jenem Staat
gestanden wie folgt : Fremont 108,100;
Fillmore 19,028 ; Buchanan 39,240.
Nun was beweißen diese Ziffern ? Gera
de das was wir bei allen Gelegenheiten
behauptet haben, nämlich daß die sein
wollenden Demokraten gerade so viel
Schuld sind an der Annahme des Amend
ments, wenn nicht mehr, als die Republi
kaner. Ii sie beweißen daß die Repub
likanische Parthei keinesfalls, als Parthei,
beschuldigt werden kann dem Amendment
günstig gewesen zu sein, und gerade weil
sie nach seiner eigenen Rechnung 108,190
Stimmen im Staat haben, und bei der
Wahl bei welcher für dasselbe gestimmt
wurde, im Gesammten nur etwa 40,000
Stimmen—also nur eine geringe Zahl —
abgegeben worden sind. Jene Ziffern be
weißen aber auch noch ferner, daß die Lo
kos selbst, wenn ihre Liebe so groß für die
Eingewanderten wäre, wie sie vorgeben,
die Annahme des Amendments leicht hät
ten verhüten können, indem sie sa wie der
„Republikaner" versichert 39,000 im
Staat haben. Ja hätten sie diese dage
gengegeben, so hätte natürlich das'Amend
ment müßen verloren gehen. Also zeigen
jene Ziffern durch ius nichts anders als
was wir schon früher wiederholeiitlich be
hauptet H U'en, nämlich daß die Demokra
ten dem Amendment sicher nicht ungün
stig, sondern demselben günstig waren.
Aber wir haben auch noch einige Ziffern
anzugeben, welche noch nebenbei beweissen,
dass unsere deutschen Mitbürger keines
wegs so schlecht behandelt worden sind,
wie sie ehedem geglaubt ha' und in
, welchen Gedanken der „Republikaner" sie
sucht zu humbuggcn. Im Staat Mas
sachusetts befanden sich nämlich vor drei
Jahren gerade 1,133,309 Seelen. Da
von waren geboren
In d?n Ver. Staaten, 880,079
In verschie n. andernLändern, 55,,315
> In Deutschland und Holland, 9,035
l In Irland, " 181,305
! Also im ganzen Staat befinden sich et
! was weniger als 10,000 Einwohner von
deutscher Geburt, oder vielleicht etwa 1,-
1500 Stimmgeber. Wer daher die Deut
! schen sucht zu Humbuggen, und zu dem
Glauben zu bewegen, daS Amendment sei
-gegen sie gerichtet, wie sich dies der ~Re!-
! publikaner" zu thun bemüht, handelt im
! höchsten Grade unrecht und beleidiget
noch dazu unsere deutsche Mitbürger.—
Ein jeder erfahrne Deutsche muss auf
! Einmal sehen, wenn er obige Zahlen an
, sieht, daß es nicht möglich sein kann, daß
! bei der 'Annahme des Amendments daran
i gedacht wurde, feindselig gegen sie zu
' handeln, und keiner dieser erfahrnen
' Deutschen wird auf die leere Worte des
.Republikaners,' gegenüber unserer amt
! lichen Statistik, achten, und sich verleiten
! laßen, gegen sich selbst zu stimmen, hin
! sichtlich von Beschützung und der Sclave
rei, welche Fragen die verdorbenen Poli
tiker unserer Gegenparthei gänzlich durch
! jenes Amendment zu verdecken sich b>>-
! mühen.
Wir haben unsern Artikel aber bereits
! länger auSgesponnen als wir bei dem Be
- ginne beabsichtigten, und müßen daher
für heute schließen. Dabei fühlen wir
aber versichert, daß-wir dem „Republika
ner" etwrs zu starke Pillen zum Ver
I dauen überlassen haben. W.'ll, er gab ja
! die Ursache dazu —und sollte er unS wie
>der über die Schulter sehen, so diene ihm
! hiermit zur Nachricht, daß wir noch einen
! andern guten Borrath auf Hand haben,
! den wir ihm ebenfalls verabreichen wer
! den.
Connecticut Anhang.
Das in der Gesetzgebung des Staates
Connecticut vorgeschlagene Amendment
! zur Constitution, wonach naturalisirte
! Bürger noch 1 Jahr nach ihrer Naturali
i sirung in jenem Staat wohne» sollten,
j ehe sie stimmberechtigt seien, ist mit IV7
gegen 21 Stimmen verloren gegangen.—
! Werden die Editoren unser Gegenpartbei
diese Wahrheit ihren Lesern auch mitthei
lten? Werden sie ihnen sagen daß Con
necticut ebenfalls ein Republikanischer
! Staat ist? Und werden sie auch nun in
diesem Falle betheuern, daß die Gesinnun-
gen unserer Freunde in jenem Staat ge
i rade die nämlichen der ganzen Republika
nischen Parthei seien, wie sie dies in Be
zug auf die Tollheiten in Massachusetts
gethan haben ? Wir wollen sehen. Ver-
muthlich werden die gedachten Loko Foko
Heuchler nun den KnowiiothingS nachlau
fen und diese Versicherung ausstellen.
ln der That, der naturalisirte Bürger,
welcher jetzt noch die ganze Republikani
! fthe Parthei für das dumme Vergehen
der Bürger von Maßachufetts blamiren
will, der muß wahrlich sehr kurzsichtig,
und muß ein in der Wolle gefärbter Lo
' kofoko sein und muß ferner wünschen
die Sclaverei erweitert und freien Han
del eingeführt zu sehen.
Tabakhandler von Cincinnati
versichert, daß er monatlich an Wt)Pfund
! Schnupf-Tabak verkaufe, und dies noch
! sogar an Ladies (?)
Oin Bild t>cö SÄ>:eckcnö.
EineS der fürchterlichen Geheimnisse
des Mormonenthums, welches die Ver
einigten Staaten Richter zur großen Be
stürzung der,, Heiligen" in Utah bloszu
stellen suchen, ist die schreckliche Ermor
dung von 100 Emigranten zu Mountain
MeadowS, welche von Arkansas nach (sa
lifornien auf dem Wege waren. Als die
ser Mord geschah, hieß es, daß die Unglück
lichen Opfer unter den Waffen einer Eo
noschbande der Paravant-Jndianer gefal
len seien; aber verschiedene nachherige
Aufschluß? ließen keinem Zweifel Raum,
daß die Indianer nur als Werkzeug der
Mormonen dienten. ES wurde endlich ein
Augenzeuge der Schlächterei gefunden und
ein amtömäßiger Bericht seiner Aussage
dem St. Francisco Bulletin mitgetheilt.
Der Mord war angestiftet und ausge
führt zur Plünderung, um in den Besitz
von 30 Wagen und 7 bis 500 Stück Rind
vieh zu gelangen, welches die Emigranten
mit sich führten. Der Zeuge sagt aus:
Während ich zu Cedar City wohnte, ka
men Isaak Hight, John D. Lee und John
.vight zu mir—alle 3 Offiziere beim Mi
litär der Mormonen —und nöthigten mich,
einige Meilen weit südlich von der Stadt
mitzugehen, welches ich that. Dort fand
ich 30 oder 40 andere Mormonen von ver
schiedenen Scttelments. Wir wurden von
den erwähnten Offizieren angeredet, wel
che unS sagten, daß sie Conosch, den Pa
ravant Indianer - Häuptling, mit seinen
Kriegern auSgesandt hätten, um die Ar
kansas Compagnie zu vernichten, und
daß, wenn er eS nicht gethan habe, so
müßten wir es thun ; und wenn irgend ei
ner von uns sich weigere, oder sie an die
Amerikaner verrathe, so wollten sie in Zu
kunft „gut auf ihn Acht geben." Wir
erhielten nun Order zum Schnc'.lschritt
nach den Mountain MeadowS, wo wir
die Emigranten fanden. Sie hatten mit
ihren Wägen 2 Zirkel gebildet, ihre Fa
milien in der Mitte, und versuchten sich
gegen die erbarmungslosen und blutdür
stigen Indianer zu vertheidigen, welche im
Hinterhalt umher lagen und sie nieder
schossen, wie sich eine Gelegenheit darbot.
Hight und Lee formirten ihre Mann
schaft in 2 Compagnien und machten ei
nen ja hm Angriff auf die armen wehrlo
sen Opfer. Die Männer, innerhalb der
Zirkel erhoben sich, fielen aber plötzlich
todt oder todtlich verwundet unter dem
Feuer der grausamen Schurken. Es blieb
nun nichts mehr zu thun übrig, als die vor
Angst zitternden Weiber, mit ihren fest
umschlungenen und an die Brust gepreß
ten unschuldigen Kindern zu morden. —
Andere der Weiber hingen, mit Verzweif
lung ringend, an ihren blutenden, ster
benden Ehegatten, die „Heiligen", welche
die nun noch grausamer gewordenen Wil
den anführten, vergebens um Gnade bit
tend. John D. Lee sandte zu dem In
dianerhäuptling und seinen Männern im
Hinterhalt, hervorzukommen und die Ue
berlebenden „fertig" zu mache», mit der
Weisung, keine am L.'ben zu lassen, nur
die kleinen Kinder, welche noch nicht rcdon
konnten, zu schonen. Hierauf kamen die
> Wilden unverzüglich mir gezogenen Mes
sern hervor und vollendeten daS blutige
Werk.
Die Sccne bietet aller Beschreibung
i Trotz; das dämonische Geheul der wilden
Ungeheuer, vermischt mit dem Angstge
! schrei und Gebet der hülstosen Mütter
!>nd Tochter, wahrend die Todesstreiche
mt zielsichern Handen gefül'rt und die
! ZcalpS von den Köpfen zerri>jen wurden,
! welche nur wenige cum den vorher noch in
! Schönheit und Unschuld blüheten, war ein
' Schauspiel, zu gräßlich, um Andern einen
Begriff davon machen zu können. Als
nun die Morderei vorüber war, warfen
die Mörder die Todten auf Haufen, be
deckten sie leicht mit Erde und überließe»
ihre Leichname dem Fraß der Wolfe und
! Raubvogel. Darauf kehrten sie heim
mit der blutigen Beute —Rindvieh, Wä
l gen und einer großen Ouantität Waaren.
Der obige Zeuge erzählte auch folgende
! Verbrechen seines Wissens :—G. D. Pöt
zer, Wni. Parrifch und Beetson Panisch
wurden alle ermordet auf dem Wege nach
Springville, im Monat Mai 1857. Hen
! ryForbeskamletztenWinter nach Spring-
fielo von Californien, und kehrte ein bei
>J. Terry, Polizeibeamter unsercö Bi
! schofS. Kurze Zeit darauf wurde
mißt und ist nie zurückgekehrt. Sein
Pferd, Sattel und Revolver wurden von
Terry verkauft, und den Erlös benutzte
! er für sich selbst.
! Wir meinen, eS sei doch wahrlich bald
an der Zeit, diese mormonische Mörder
! grübe zu vertilgen.
(Europa s Verschuldung.
! Napoleon hat bekanntlich zur Betrei
! bung des Krieges eine Anleihe von
Francs gefordert, welches un
gefähr U 1» Millionen THaler sind. Merk
würdig genug hat sein Volk, den letzten
Nachrichten zufolge, über 2,VW Millionen
Francs zu dieser Anleihe unterschrieben,
10 daß die Regierung drei Viertel der An
! geböte wird zurückweise» müjlen. Die
i Anleihe, welche jüngst von Rußland, dem
jetzigen Verbündeten Napoleon s auf den
! Markt gebracht wurde, belauft sich auf
Außer diesen hat Oest
reichgeborgt oder vielmehr,
oa ihm Niemand creditiren wollte, den
! Baarvorrath der Bank zu sich genommen.
Sardinien steht neuerdings mit
ittü» Preußen mit 8 und Eng-
land durch seinen indischen Krieg mithüli,
»«»«>,«><><> im großen Schuldbuche der Roth
schilde und Pereira'S verzeichnet,
j Die Gesammt-Anleihe der Mächte be
! trägt demnach 2!>i> Millionen Thaler, und
es ist in der That zu bewundern, daß sie
noch geborgt erhalten, da ihre früheren
Schulden sich auf nicht weniger alsbui,-
belaufen. Es ist kaum zwei
felhaft, daß der gegenwärtige Krieg zu
letzt mit ei nein großen Banquerotte sämmt
licher Staaten endigen wird. Aber so
lange, wie die Schlauheit der Finanz
männer nur Mittel und Wege weiß, wird
! geborgt und wieder geborgt, wenn eS auch
nur darum ist, um die—Zinsen zu bezah
len. England ist hierzu kaum im Stan
de. Die jahrlichen Interessen seiner Na
tionalschuld betragen !?il2o,lM),t>l!», und
> jeder Svhn England s bringt gleich bei
seiner Geburt eine Schuld von 16 Pfd.
St. mit auf die Welt. Armee und Ma
rine kosten England jährlich Hl 57,000,-
000, also fast die Hälfte der auf R 340,-
000,000 veranschlagten Gefammt-Ausga
be. Nußland erfreut sich gleichfalls eines
anständigen Credits uiw einer mit ihm im
Verhältniße stehenden Schuld von 8980,-
000,000, während seine jährlichen Ausga
ben für Armee und Marine H73,5V0,000
betragen. Frankreich befindet sich in ei
ner ähnlichen Finanzklemme. Wo will
dieses systematische Schuldenmachen hin
aus ? Einmal horendie Hülfsquellen auf
zu fließen, einmal werden die Rothschilde
erklären: "Bis hierher und nicht wei
ter!" ES bliebe alsdann den Regierun
gen nur der eine Ausweg übrig, nämlich
das "Benesit" zu nehmen und ins Ge
fammt zu erklären, daß sie dem Rothschild
keinen rothen Cent zahlen wollen. Doch
ein solcher betrügerischeßanquerott würde
allen Bestimmungen der Volker, wie des
Criminalrechteözuwidcrlaufen, —eS bleibt
daher den Regierungen nichts Anderes
übrig, als auszuharren, wenn es auch an
allen Ecken kracht, durch stets erneuten
Schwindel sich auf der Höhe zu halten,
bis endlich das Volk Sie Wirthschaft satt
hat und die schlechten Haushalter zum
Lande hinausjagt.—O). Dem.
Tod des General Lenedeä'.
Die östreichische Armee hat einen schwe
ren Verliist erlitten. General Benedeck,
der bei einem Gefecht an der Sesia einen
Schuß durch beide Beine erhalten, ist in
Folge der nothwendig gewordenen Ampu
tation gestorben.
Der Name des General Benedeck wur
de zuerst bei Gelegenheit der Revolution
in Gallizien im Jahre 18-10 außerhalb
Oestreichs allgemeiner bekannt. Die
Thätigkeit und Energie, mit der er die
aufständischen Bewegungen unterdrückte,
erwarben ihm das Wohlgefallen der Re
gierung iu Wien, während die Grausam
keit und Blutgier, mit der er die erhalte
nen Befehle ausführte, ihm die Verwün
schungen der Polen zuzogen. Er sendete
nämlich seine Agenten umher, die die
Bauern durch hohe Prämien aufreizen
mußten, die Köpfe der aufrührerischen Ad
ligen nach Lemberg einzuliefern, und so
wurde denn die Revolution schnell und
nachhaltig unterdrückt.
In den Jahren 1848 und 'lO zeichnete
er sich in Italien unter Rade Mo's Ober
befehl durch seine militärischen Talente
und seine persönliche Bravour auS. Er
focht mit in der Schlacht von Curtatone
am 0. Mai 1848, wo er von den Toska
nischen Truppen fünfmal zurückgeschla
gen, zuletzt doch das Feld behauptete.—
Im Treffen von Goito, in dem die Sar
dinier Sieger blieben, kommaiidirte er die
Avantgarde.
Auch in der entscheidenden Schlacht von
Novarra war er mit einem Commando
betraut, und zeigte sich als guter Stratege.
Die Oestreicher haben keinen Ueberti uß
an tüchtigen Generälen, als daß sie den
Verlust eines Mennes wie Benedeck leicht
verschmerzen konnten. —cxrepe.
Der Fannie Deane VNord.
Unseren Lesern theilten wir den mvste
! iösen Tod der ehemaligen Schauspielerin
Fannie Deaz» verlMathetc Halsen mit,
deren Leichnam bei Staaten Island im
Walser gefunden wurde; feruer daß ihr
Mann und ihr Liebhaber Wells beide deS
Mords verdächtigt und verhaftet aber oh
! ne Verhör nach einem nichtsnutzigen Co
i roneröinguest entlassen wurden.
Die Verwandten von Frau Dean Hal
se» können kein zweites Jnquest erlangen.
Die Bekanntschaft der Verunglückten und
ihres Liebhabers Hr. WellS, welche die
Ursache ihreö TodeS werden sollte begann
' vor drei Jahren in einem R. R. Depot,
und dauerte für Geld mit Wissen ihrer
Mutter bis auf die letzte Zeit —auch an
! dere Personen sollen in ähnlicher Bezieh
. ung zu ihr gestanden haben.—ES heißt,
! Hr. Halsen sei überhaupt von der Fami
lie seiner Frau gehaßt und ihres Mords
auS Religionshaß; er seiPro-
testant und sie wären Katholiken.
Ein Correspondent der „Erpreß" er
innere daran, daß ein auf State» Island
wohnhafter Mann ein halbversunkenes
Boot auffischte, gegenüber dem Platze,
wo der Leichnam der Frau Halsey gefun
den wurde. Es hat sich bis jetzt kein Ei
genthümer dieses Bootes gemeldet und eS
scheint demCorrefpondenten nicht unwahr
! scheinlich, daß eö in irgend einer Bezieh
i ung zu dem tragischen Ende jener Dame
stehe. Er verlangt um so mehr eine Un
tersuchung, als die liederliche Art und
Weise, wie der Coroner und seine Jurv
den Fall behandelt haben, alle Aufklär
ungen über die Sache unmöglich gemacht
habe. —(Dem.
Der Segen der Sklaverei.
Ein gewisser JameS Roper zog kürzlich
von Alabama nach Grand Cane in Texas.
Ehe er abreifte, verkauft.' er die Frau ei
nes seiner Sklaven. Der Mann mußte
mit nach Texas und die Frau blieb in 'Ala
bama unter fremden Leuten. Dem wei
ßen Herrn kümmerte eS na.ürlich nicht im
Geringsten, daß er ein Ehepaar ausein
ander gerissen, der Nigger jedoch konnte
sich nicht zufrieden geben, daß er seine Frau
verloren, und da es der Familie deö Herrn
Roper nicht in Texas gesiel und dieselbe
öfters äußerte, sie wünsche nach Alabama
zurückzukehren, so sah er in seinem Herrn,
der allein dem Wunsche der Familie sich
widersetzte, das einzige Hinderniß, daß
einer Wiedervereinigung mit seiner Frau
im Wege stehe. Der Neger schlug daher
eines TageS, als er mit seinem Herrn sich
auf der Reise befand, denselben todt und
gab an, die Indianer hätten ihn umge
bracht. Die Wahrheit kam jedoch bald
an den Tag und die Bewohner von Grand
Cane ergriffen'den Neger, banden ihn an
einen Baum, häuften Holzscheite um sei
nen Korper und verbrannten ihn lebendig!
Sicktes, der seinen Freund niederschoß,
weil derselbe sein eheliches Glück zerstört,
wird im Triumph freigesprochen; der ar
me Farbige in TexaS aber, dem ein un
barmherziger Herr seine Frau aus den
Armen reißt, wird lebendig verbrannt,
weil er den Bernichler seines ehelichen
GlückeS todtschlug. Das heißt Gerech
tigkeit.—(Preße.
Ein gräßliches Verbreche».
New Orleans, It. Juni. Ein
gräßliches Verbrechen wurde vergangene
Samstag Nacht oder Sonntag Morgens
aufdem Dampfboote „Matagorda",wel
ches Matagorda Bay, Texas, um 4 Uhr
Samstag Nachmittags verliess, um sich
hierher zu begeben, verübt.
Ungefähr bei Tagesanbruch am Sonn
tag Morgen, demente der Capital» des
Dämpfers eine große Masse Blut auf
dem Hinterdecke. Ein nahebeistehendes
Ruhebett war gleichfalls mit Blut bedeckt,
und ungefähr 10 oder 12 Fuß davon, war
das Geländer und die Brustwehr des
Dämpfers mit Blut beschmiert, und un
ter der auf dem Verdecke liegenden Blut
lache, sah man das Gehirn und Haare ei
nes Menschen.
Durch Nachfrage» erfuhr man, daß ein
Passagier NamenS W. Lvons, Agent ei
nes New A orker Handelshauses fehle,
und man zweifelte nicht, daß er heimlich
ermordet und sein Körper in die See ge
worfen wurde.
Der Capitän gab sogleich den Befehl,
daß sich alle Passagiere unverzüglich nach
ihre» Zimmern begeben, und eine genaue
Durchsuchung aller Kleidungsstücke vorge
nommen werden solle.
Alle Passagiere beeilten sich, diesem Be
fehle jugehorchen, ausgenommen ein Mann
Namens Hill, der sich mit seiner Frau auf
!?em Dämpfer befand. Er zeigte viele
Aufregung undder Verdacht siel stark auf
hn, da man an seiner Weste und Hose
Blutflecke» bemerkte, und die Aermel sei
»es Rockes und Hemdes aussahen, als ob
man sie kürzlich gewaschen hätte.
Hill wurde natürlich festgenommen.
Der ermordete Mann und der Gefange
ne kamen zusammen in Indianola auf den
Dämpfer und schienen sich gegenseitig gut
zu kenne» und alte Freunde zu sei». Man
vermuthete, daß der Verstorbene sich im
Besitze einer beträchtlichen Geldsumme be
funden habe.
Da man während der Nacht kein Ge
räusch hörte und die mit dem Mord ver
bundenen Umstände machen glauben, daß
die That vorsätzlich und be! kaltem Blute
verübt wurde.
Der Verstorbene lag unzweifelhaft auf
oem Ruhebette, als feinem Leben ein frü
hes Ende gemacht wurde.
Hill wurde dem Gerichte in Galveston
übergegeben lind die Untersuchung war im
Gange, als die „Matagorda" Galresten
verließ. DerCapitan und etliche Offi
ziere und Passagiere des Dämpfers wur
ven zurückgehalten, um ihr Zeugniß abzu
legen.
iL in Frosch drei im bleibe ei um
Ana bei,.
Ein Sohn des in Baltimore woh
nenden Hr». ChaS. Davis litt schon seit
:> Jahren an periodischen Krämpfen, wo
durch die Familie sehr in Unruhe versetzt
war. Vergebens bemühten sich die Aerz
te, dem Uebel auf den Grund zu kommen
> und dasselbe zu heben. Was die Kunst
»cht vermochte, brachte die Siauu aus
eigener Kraft zu Wege. Als er am Don
nerstag Nachmittag um :> Uhr in das Haus
eintrat, wurde er von Krämpfen befal
!len, eine Eruption erfolgte ilnt—ein le
l bendiger Frosch von 2 Zoll Länge hüpfte
auf dem Boden umher. Sofort horte
ver Anfall deS Knaben auf und die El
itern hatten nichts Eiligeres zu thu», als
de» bösen O.ualgeist einzufangen u»d aIS
Merkwürdigkeit in Verwahr zu nehmen.
Der Junge ist etwa in Jabre alt und
weiß nichr, wie das ekelhafte Thier in sei
nen Magc» gekommen ist. Wahrschein
lich hat er dasselbe vor Jahre» als Em
vrvo im Wasser mit hineingetrunken.
Obige Historie war in den Lokalspalten
der gestrigen ~Su» ' enthalten. Wenn
der Frosch eine Ente ist, so möge das die
„Sun" verantworten. —(Balt. Wecker.
Tie Vinnen von pee.f.
Leavenwort h, U>. Juni. Die Cx
preßkutschen mit Nachrichte» aus Denver
Citn bis l. Juni sind angekommen. Sie
enthalten außerordentliche Berichte, wel
che darauf berechnet sind, das Goldfieber
auf eine vorher nie gekannte Hohe zu
treibe». Reiche Klumpe» si»d am Nord
arm von BasgueeS Creek entdeckt worden
besonders Rohgold und zerfetzter O.uarz.
Im ganzen Lande herrschte große Auf
regung, und die Berichte von den Ausbeu
ten der Gregory-und anderer Minen
companie» waren fast fabelhaft. Eine
Compagnie vo» Indiana machte täglich
Hl Dieses wird durch andere
Berichte bestätigt. Viele der angekom
menen Briefe scheinen i» der Aufregung
geschrieben worden zu sein und stehen zu
den früheren düsteren Berichten im star
ken Widerspruch. Der Goldstaub, den
die GregoryCompanien ausgebeutet, wird
auf geschätzt.
Denver Citv war fast entvölkert, da
das Volk in 6 Gebirge zog. Lebensmit
tel waren noch spärlich. 8 20, M«x wur
den für „Claims" angeboten. Spätere
Posten werden die Glaubwürdigkeit dieser
Nachrichten entscheiden. Reiche Goldpro
ben sind angekommen.
ri e (Pa.) —Bei den Arbeiten an
der "Sunbury- und Eric - Eisenbahn"
wurden kürzlich menschliche Gebeine ent
deckt, und es stellt sich heraus, dafs diesel
ben von Mannschaften herrühren müssen,
welche zu dem Commando des Commodore
Perrv geHorten, wäbrend des Krieges
von 1512 starben und hier bestattet wur
den. Der Stadtrath hat auf dem Erie
Kirchhofe eine Grabstätte gekauft und die
gefundenen Ueberbleibsel dort beerdigen
lassen, unter Begleitung des Mili airS
und anderen angemessenen Feierlichkeiten.
Genese?.lVcizen.
Die Berichte aus der Weizengegend des
westlichen Neil Vork lauten erfreulich. —
Nach dem Rochester Demokrat stimmen
die Farmer darin überein, daß die Ernte ,
ungewöhnlich viel verspricht. DaS Korn
sei soweit ausgebildet, daß man hoffe der
gefürchtete Wurm (weevil) werde ihm
nichts mehr anhaben. Man spricht all
gemein über das schone Aussehender Fel
der, unfruchtbare Stellen sind kaum be- l
merkbar,
tLine Tanie von gz labrcn bekommt
neue Zähne.
In Boone Caunty, Kentucky, lebt eine
Dame von 35 Jahren, welche schon seit
einer Reihe von Jahren ein falsches Ge
biß trug. Was geschieht? Eines schö
nen Morgens bekommt die Dame so hef
tige Zahnschmerzen, daß sie die Hülfe ei
nes Zahnarztes in Anspruch nimmt und
dieser erklärt ihr mit Erstaunen, daß eine
Reihe neuer Zähne im Begriffe sei, sich
durch daS rerilente Zahnfleisch Bahn zu
brechen. Es wäre in vielen Fällen sehr
wünschenSwerth, wenn die Damen in den
Dreißigern noch —Weisheitszähne bekä
men.
?! e w B e d 112 o r d M e r
c u r y zufolge ist der Wallfischfang in den
letzteren Jahre» nichts weniger als ein
träglich gewesen und zwar weniger als je,
zuvor. Nach einer Abwesenheit, vo» vier -
bis fünf Jahren trafen kürzlich in Bed- i
ford fünf Wallfischfahrer ein, das Re
sultat des Unternehmens zeigt leider, daß
dabei H 75 —!-,<>,VW zugesetzt wurden, ein
Verlust, welcher theils vo» dem schlechte»
Fang, theils von der theuren Ausrüstung
und dem niedrigen Preise des Oels her
rührt. Auch ein sechstes Schiff, welches!
einige Tage später einlief, hat kein bef
sereS Glück gehabt als die übrigen.
Vom Zslist eiscblagen.
Bei dem Gewittersturme am letzten
Donneistag Abend, 2ten Juni, wurden
Hr». Isaac HaaS, sr., in Ober-Mahan
tongoTniüschip, SchuylkillCauntv, zwei
werthvolle Pferde vom Blitz ers.blagen als
dieselben unter einem Kastanieiibaume
nahe bei dem Wohnhause, Sclmtz gegen
das Unwetter gesucht hatten . Am »ach- j
ste» Morgen als ma» die Pferde nach dem
Stalle holen wollte, lagen beide todt auf
d.'m Boden. Der Verlust, welcher 2Ll>
Thaler beträgt, fällt sehr schwer auf Hr».
Haas.
Mobile, Alabama, trafen kürz
lich aus Teras 2l Kamele ein, die theils
bereits verkauft, die übrigen angeboten
sind. Sie sollen vollkommen gezähmt und
leicht zu erhalten sein, wie dieS bekannt
ist. Jedes derselben trägt bequem zwei
Ballen Baumwolle, und legt so beladen
>bequem 25 Meilen per Tag zurück, und
! zwn- auf gewöhnlich fast ganz unfahrba
ren Wegen. AuS diesen Gründe» wünscbt
!man die Thiere für die Plantagen in Al
abama und sie werde» sicher schnellen Ab
satz finden.
IZI?Jn Talladega Caunty, A'laba
! ma, fand in vorletzter Woche ein Hagel
i stürm statt, welcher außerordentliche Ver
wüstungen anrichtete. Die Hagelstücke
sollen die Größe eines Hühnereies gehabt
i baben, so das; sie die Schindeln brache»,
! die Korn- und Baumwollenfelder gänzlich
! zerstörten, die deshalb erneut gepflanzt
werden müssen und die Bäume ihres Blät
! ierschmuckeS beraubten. Die Wälder ge
währen eine» Aliblick, wie im tiefsten
Winter und manche Schloße wart!
<Zoil tief in dcn Boden einZedi'Unge».
Unglück und Tod.
Am vorletzte» Samstag, als H e r r
! DanielP 112 o n tz, ein alter und achtba
rer Bürger von W nwick Taunsch!p, Lan
caster Cauntv, bei einem Schcueraufrich
! ten behülflich war, wurde ihm durch das
Herabfallen eines HauptgebälkeSder eine
Fuß ernstlich gequetscht. ' Zuerst erachtete
man eS nöthig daS Glied zu amputiren,
aber auf Anrathen des Herrn Pfautz
wurde die Operation durch die Aerzte ver
sboben. Die Verwundung schien sichzu
erst zu heilen, aber eine Woche später er
i schien die Mundklemme, an welcher der
Verunglückte starb.
Arizona herrschte große Aufre
gung, hervorgerufen durch das gesetzlose
Treiben organisirter Bande» von Strol
! che», welche weder Lebe» noch Eigenthuni
Achten. Fünf Mexikaner wurden kalt
l blutig ermordet von Desperados, unter
Führung von zwei Männern, Page und
j )lke. ES wurde eine Versammlung der
j Bürger gehalten, um vorläufige Maßre
! geln zur Bildung einer Vigilanz Commit
tee zu verabreden. Der Wunsch nach ei
> nein geordneten Gerichts - Zustande gab
! sich mehr als je kund, da viele Verbrecher
i nur deßlialb der Strafe entgehen, weil sich
! das Volk außer Stand sieht irgend einen
Prozeß gegen sie anhängig zu machen.
! Zeistöluiig voi! Scbaafe» durch eiiie
Als am letzten Dienstag ein Viehtrei
! ber eine Heerde von :«><)<) Schaafen über
I die Riegelbahnbrücke der und
Erie Riegelbahn an der Well Creek, in
New-Jersey trieb, kam eben der abwärtö
i gehende Zug auf die Brücke. Der Trei
ber rettete sich durch einen Sprung in ein
eben vorbei fahrendes Boot, aber die Lo
comotive überfuhr die Schaafe und wur
de vom Geleise ab und in die Creek ge
worfen. Die Schaafe, welcbe fast alle
getodtet wurden, sind auf HisWtl werth
geschätzt.
Nlutrcr und Sokn verbrannt.
Jnßichmoiid, Jefferson Cauntn, Ohio,
brach i» der Nacht vom Dienstag auf
Mittwoch in Joseph Cameron'S Gast
Haus Feliiw auS. Frau Cameron war
bereits im Freien als sie ihre» Sohn, ei
nen schwachsinnigen jungen Mann von
2l> und etlichen Jahren vermißte. So
fort stürzte sie in das brennende HauS
zurück, um jhn zu retten, wurde aber ein
Opfer ihrer Mutterliebe. Am nächsten
Morgenland man die Gerippe von Mut
ter und >Lohn in den Trümmern.
Ein kleines Niadcben von einem andern
getödttt.
In der Stadt Alleghaiw, Pa., wurde
am vorigen Donnerstag ei» kleines Mäd
chen, Namens Elise Bußler, !> Jahre, von
einer l2jahrigen Gespielin mit einem
Steine geichlagen, in Folge dessen daöKind
starb.
»dre i S t ä dte n der Union,
Chicago, Bosto» und Neu-Aork, wurden
seit dem I. Januar dieseöJahrS I t Mord
thaten verübr, —ein trauriger Beweis für
die Sittenjustände dieser Großstädte.
Vom Ausland.
Ankunft dcS Dämpfers Europ«.
Vier T.ige spätere Nachrichten von de«
KrirgS-Sckauplahe.
»Line Schlacht bei Palestro !
Das Dampfschiff „Europa" kam am
I tten Dieh'S von Liverpool zu Halifa»
an, und brachte Nachrichten bis zum tten
Juni von dem Kriegsschauplätze mit, wo
rin die (Gerüchte durch die Fulton, als ha
be wieder ein Treffen zwischen den Oest
reichern auf der einen Seite, und der
Franzosen und Sardiniern aufderanderr
stattgefunden, welches aber durch eine an
dere Depesche bezweifelt worden war, de
stätigt worden sind.
Mit der „Europa" giengen nun aus
fnhrliche Nachrichten über den Kampf be
> Palestro ein, bei dem sich König Victor
! (Zmanuel persönlich durch große' Tapfer
! keit auszeichnete.
Die Oestreicher versuchten zweimal Pa
lestro wieder zu nehmen, wurden aber nacl
einem blutigen Kampf zurückgetrieben.-
Nach dem sardinischen Belicht wurde«
I«M> Oestreicher gefangen genommen un!
Kanonen erbeutet, 5 davon durch di
?»avei>. 500 Oestreicher sollen ertrun
ken sein.
Die lebten Depeschen aus Turin mel
den, daß die Oestreicher in vollständiger
.Rückzüge über den Ticino begriffen sind
(5'S bestätigt sich, daß Garibaldi von ei
ner überlegenen Macht unter Gen. U>
bau angegriffen und in die Berge zurücl
' aedrängc wurde. Garibaldi, der Varej
einnahm, erhielt jedoch Verstärkungen >
es K.'lang Um, wieder siegreich bis Com
vorzurücken.
Vom Kr iegsschaupla tz. D<
Kampf bci Palestro soll höchst hartnäcki
und blutig gewesen sein. Einmal war«
die sardinischen Truppen auf dem recht«
Flügel umgangen, dieZuaven eilten
ihrer Hülfe herbei und warfen die Oes
> reifer zurück. Die östreichischen Beric!
te über diese Affaire sind noch nicht b
! kannt.
Die letzten Nachrichten melden, daß t
Oeftreicher Bobbio und das ganze sart
! nische Gebiet verlassen und über den 2
ciiw nach der Lombardei zurückgehen.
Das französische Hauptqualtier ist
! Vercelli.
Gen. Niel, der zur Unterstützung G
ril'aldi's abgeschickt war, hielt Novo
besetzt. Die Insurrektion breitete sich
z Oer Lombardei auS.
Ein anderes Gefecht fand bei Confr«
;a in der Provinz Lomelino statt. Z
Oestreicher irurden nach zweistündig
.Nampf vc n der 15. Division der fran<
fischen Armee unter Gen. Forcy gesch
gen.
Die Hardliner sollen in den Gefcch
bei Palestro furchtbare Verluste erlitl
haben, jedoch sind die ZHlen noch ni
> angegeben. Napoleon besiichte VaS E sii
sii Thal nach dem Kampfe und giarul
te dem König. Ei» östreichischer Gei
' ral soll gefallen sein. '
T uri n, "2. Juni. Heute früh avc
eirten die Oestreicher von Bobbio gec
die französischen Verpesten, zogen i
jedoch nach leichtem Scharmützel zurr
Diese Bewegung war jedoch nur gemo«
um den Rückzug der ostreichischen An
zu decken, wobei sie etwa !t>W Verwi
! oete mit sich führten.
Turi n, Juni. Die Oestreii
haben sich auf das linke Po Ufer zurr
> gezogen und Ferre Bovilla und Nachb
l schaft verlassen.
Franzosische Berichte rühmen die T
ferteit der Sardiner und der Zuaven
Palestro. Die Letzteren setzten Angesic
einer östreichischen Batterie über eil
(sanal, erstürmten die hinter demsel
liegenden Höhen, erbeuteten die Geschi
und trieben sV<> Oestrei her in den <
- nal.
Der Kaiser hat dem Gen. Forcy!
> Großkreuz der Ehrenlegion verliehen,
j Der Herzog von Parma ist in
z Schweiz angekommen.
! Die französiiche Flotte im adriatist
j Meer hat :!> ostreichi>cheSchiffe im
von 5 Millionen Franken genommen.
Traurige» Unglück.
Wir haben von Herrn Johann Ol
lin, auö Eanton, Ohio, folgenden Bei
eines schmerzhaften Unglücks empfang
! welches für ihn und seine Familie ein I
ter Schlag ist und daS Mitleid sei
Freunde erregen wird:
Am Mittwoch, den ersten dieses 5
iiats, hat der liebe Gott uns mit ei
sehr schweren Ruthe heimgesucht. Ali
und meine zwei Sohne im Wald wc
und unS beschäftigten mit einem S
block zu laden, zerriß die Kette da
Block beinahe geladen war, der nun i
der rasch zurück ging und den alte
Sohn Johannes in einem Am
blich umschlug und über seinen gai
Leib hin rollte; der Schade war ha>
sächlich am Kopf geschehen. Sein !
war, so zu sagen, augenblicklich, den
war im Stande des Unbcwußtjeins,
regte kein Glied am Leibe; nur daran
er Athem schöpfte, konnte man mer
daß er noch nicht ganz todt sei; dieses t
erte von Morgens um !) Uhr bis Ab«
8, da er verschied. Sein Alter ist
re, (Z Monate und lii Tagen. Cr
ein sehr liebenswürdiger junger Kn
der durch sein ehrliches und sittliches
trage» die Achtung aller seiner Bek<
ten gewonnen halte. Dieses offent
sich am deutlichsten, während seines
des und seiner Beerdigung. Die v
Menschen, jung und alt, die ihn im !
sehen wollten, wie auch die sehr große
chen - Versammlung, die seine irdij
Ueberreste zur Ruhe begleiteten, g
die allerschonsten Beweise, daß er u
Allen sehr geliebt war.
Bei der Beerdigung hatte PastorN
macher die Versammlung über H
Eap. !1, Vers 12, erbaut.—(Volksfr
rästde n t Pi erc eist an
Mai von Wien abgereist, wo er sich
gere Zeit aufgehalten hatte.