Und Berks, Monrgomery und Schnylkill Cauntics allgemeiner Anzeiger. ZK eadi 1! g, Venn. Gedruckt und herausgegeben vonArnold Puwell e, in der Süd 6ten Straße, zwischen der Franklin- und Chesnut - Straße Jahrg. 12, ganze Nnm. <»><» Der kleine Wilde« Eine auf Wahrheit gegrüudece Erzählung. (Aus dem Eiigllsclzc» für de» „Beobachter.") (Fortsetzung.) Es schien, daß sie den Wallfischfän ger in solcher Eile verlassen hatten, daß sie nur Zeit hatten zwei Fässer mit Wasser, und vier leere Fässer um sie mit Seewas ser zu füllen, zur Ballast für das Boot, den Pechkessel und einen großen Sack voll Kartoffeln in das Boot zu werfen. Sobald das Nachtessen verzehrt war gingen sie nach dem Rumfasse, und dann sagte der Steuermann zu mir— „Nun will ich mit der Frau sprechen, du sollst sie zum Schlafen nach deiner Hütte nehmen." Während dieser ganzen Zeit hatte die Frau, wie sie der Steuermann nannte, kein Wort gesprochen. Sie hatte ihr Nachtessen genommen und es still verzehrt, noch immer am Feuer sitzend, in die Dek ke gewickelt. Als sie der Steuermann anredete erhob sie sich und ich bemerkte, daß sie viel größer war als ich vermulbet hatte; aber der Hut verbarg noch immer ihr Gesicht. „Nun denn, mein Junge," sagte der Steuermann,,,zeige der Dame wo sie schla fen kann und dann magst du wieder zu uns kommen, wenn's dir gefällt." „Wollt ihr mit mir gehen ?" sagte ich, fortgehend. Die Frau folgte mir den Pfad hinauf. Als wir auf die Plattform kamen, der Hütte gegenüber, bemerkte ich Nero, dem ich befohlen hatte, dort zu bleiben bis zu meiner Zurückkunft. „Ihr werdet euch nicht fürchten vor dem Seehunde," sagte ich, „werdet ihr? er ist von sehr guter Natur. Nero komm hier." Es war sehr dunkel als Nero angewat schelt kam und ich ging voran, um ihm zu schmeicheln, denn er knurrte ein wenig als er einen Fremden sah. „Hast du kein Licht bei der Hand?" sagte meine Gifährtin zu mir, zum ersten male zu mir sprechend, mit sanfter aber sehr reiner Stimme. „Nein, ich habe nicht, aber ich will et was Zunder bringen und von einem der Holzbündel ein Feuer machen, und dann werdet ihr sehen können." „Thu so, mein guter Jungeantwor tete sie. Ich meinte ihre Stimme wäre sehr an genehm. Das Bündel hatte ich bald angesteckt, so daß sie Nero sehen konnte (der nun ganz ruhig war) und ebenso das Innere der Hütte. Sie besichtigte die Hütte und die Schla fstellen und sagte— „Wo schläfst du?" Ich antwortete mit Hinzeigen auf mei ne Schlafstelle. „Und dies," sagte ich, nachdergegenüber zeigend, „warJackson's und ihr könnnt dort schlafen. Nero schläft bei mir. Hier sind eine Menge Seehundfelle euch warm zu halten, wenn ihr kalt seid. Sind eure Kleider naß?" „Nein, sie sind nun ganz trocken," ant wortete sie; „wenn du mir nun einige Seehundfelle geben willst so werde ich da rauf liegen, denn ich bin sehr müde." Ich breitete fünf oder sechs Häute auf einander in Jackson's Schlafstelle, und ging dann hinaus und warf ein anderes Bündel auf's Feuer, damit wir mehr Licht haben möchten. „Wollt ihr noch etwas sonst?" frug ich. „Nichts, ich danke dir. Gehst du nun zu Bett?" „Ich beabsichtigte wieder herunter zu den Männern zu gehen, aber nun denke ich, ich möchte euch nicht allein lassen mit Nero, weil er euch beißen könnte. Fürch tet ihr euch vor ihm?" „Nein ich fürchte mich nicht viel, doch wünsche ich nicht gebissen zu werden, und ich bin nicht gewöhnt bei solchen Thie ren zu schlafen, wie du es bist." „Wohl, dann will ich euch sagen wie wir es machen. Ich werde einige Häu te hinaus nehmen und dort schlafen. Ne ro wird mich nicht verlassen und dann wer det ihr euch nicht fürchten. Das Wetter hellt sich schnell auf und ist wenig Wind gegen wie es war—außerdem wird es in drei oder vier Stunden Tag sein." „Wie dir'S gefällt," war ihre Antwort. Darauf nahm ich einige Seehundfelle hinaus auf die Plattform, und nachdem ich sie ausgebreitet hatte legte ich mich dar auf, ihr eine gute Nacht wünschend, und Rero gesellte sich bald zu mir, worauf wir in wenigen Minuten beide fest schliefen. Nero, der ein Frühaufsteher war, weck te mich bei Tagesanbruch, sonst würde ich lange geschlafen haben; denn ich war er müdet von der Anstrengung und Aufre gung am Abend vorher. Sobald ich auf war blickte ich in die Hütte und fand daß die Frau fest schlief; ihr Strohhut war ab, aber sie hatte sich in ihren Kleidern schlafen gelegt. Ihr schwarzes Haar hing um ihre Schultern. Da ich nur Jackson mit seinem buschigen Kopfe gesehen hatte, so war ich sehr erstaunt als ich zuerst die Leute sah bei ihrer Landung, so ganz rein von Haaren in ihren Gesichtern; mein Erstaunen über die reine, weiße Haut der Frau —und in diesem Falle war sie beson ders weiß und sanft —war sehr groß. Ich bemerkte ebenfalls daß ihre Züge viel zarter waren, als die der Männer; i»re Zähne waren ebenfalls sehr weiß, und Jackson seine waren mißfarbig und schlecht, ich wünschte ihre Augen zu sehen, aber die waren geschlossen. Weiteren Unterschied konnte ich an ihr nicht entdecken, da sie die Decke bis anS Kinn heraufgezogen hatte. „DieS ist denn eine Frau," sagte ich zu mir selbst; „ja und sie ist ziemlich gleich der, die ich im Traume gesehen hat te. . Ich betrachtete sie etwas länger, und dann als ich Nero hinter mir kommen hör te und fürchtete, daß ich sie wecken möchte, machte ich einen schnellen Rückzug. Ich blieb in diesem Theile der Hütte und besann mich was ich thun sollte; ich wollte ein Feuer anmachen und hinunter gehen für einen Fisch, um ihn auf den Kohlen zu braten, zum Frühstück, darum rief ich Nero mit mir zu gehen. An dem Teiche angekommen, wo ich meine Pfan nenfische hielt, fand ich alle Menschen noch fest schlafend unter dem Zelte, das sie von den Bootsegeln aufgemacht hatten; sie schienen mir viel so wie Jackson zu sein pflegte, wenn er am Abend vorher betrun ken gewesen war; ich dachte daher daß sie in eben solchem Stande wären und war nicht ganz unrecht. Nero ging in den Teich und brachte einen Fisch heraus wie ich ihm befohlen hatte, und dann ging ich nach dem Boote, um es zu untersuchen. Dies nahm mir etwa eine halbe Stunde und ich bedauerte, daß keiner von den Leu ten wach war, da ich wohl viele Fragen an ihn zu thun hätte. Ich besichtigte den Pechkessel, die Segel des Bootes und die kleinen Fäßchen. Ich blieb etwa ei ne Stunde und ging dann zurück nach der Hütte, ein Bündel Holz auf meinenSchul tern tragend; Nero folgte mir mit dem Fische im Maule. Wir trafen die Frau, welche aus der Hütte kam; sie hatte die Decke nicht mehr um sich, denn es war ein schöner, lieblicher Morgen und sehr warm. „Nero bringt euch euer Frühstück." sagte ich, „und darum solltet ihr ihn lieb haben." „Ich darf sagen, daß ich ihn gerne ha ben werde, wenn wir länger zusammen bleiben," sagte sie. „Wollt ihr etwas?" fragte ich. „Ja, ein wenig Wasser, wenn du mir's geben kannst." * Ich füllte die Schüssel aus der Quelle und stellte diese neben sie; dann weidete ich den Fisch auS und fütterte die Vögel damit, die sich um mich drängten. Die Frau wusch ihr Gesicht und ihre Hände, band dann ihre Haare auf und setzte sich auf den Felsen. In der Zeit hatte ich daö Holzbündel angesteckt, den "TVillig zu loben und okne Furcht zu tadeln." Dienstag den I«. Juui, IBSI. Fisch gereinigt und wartete bis das Holz verbrannt sein möchte, um den Fisch auf den Kohlen zu rösten. Da ich dann nichts zu thun hatte, so glaubte ich, daß Lesen der Frau wohl gefallen möchte und ging hinein für eine Bibel. „Soll ich euch vorlesen ?" sagte ich. „Ja," antwortete sie, mit etwas Stau nen in ihren Blicken. Ich las ihr die Geschichte von Josepl) und seinen Brüdern, was meine liebste Geschichte in der Bibel war. „Wer lernte dich lesen?" sagte sie, als ich das Buch zumachte und den Fisch auf die Kohlen legte. „Jackson," sagte ich. „Er war ein guter Mann; war er nicht?" sagte sie. „Ich schüttelte den Kopf und sagte zu letzt, nein nicht so ganz gut. Weün ihr alles von ihm wüßtet, würdet ihr auch'so sagen; aber er lehrte mich lesen. „Wie lange bist du auf dieser Insel ge wesen ?" frug sie. „Ich wurde darauf geboren, aber mein Vater und meine Mutter sind beide todt und Jackson starb vor einiger Zeit —seit- dem war ich ganz allein, nur Nero bei mir." Sie frug mich dann viele Fragen und ich erzählte ihr kurz was vorgefallen war, was Jackson mir erzählt hatte; ich belehr te sie ebenfalls wie ich meine Nahrung er hielt und daß wir nun bald die Insel ver lassen müßten, weil wir nun so Viele wä ren, oder die Lebensmittel würden nicht aushalten bis die Vögel wiederkämen. Unter der Zeit war der Fisch gebraten und ich nahm ihn vom Feuer und that ihn in die Schüssel; dann setzten wir uns nieder zum Frühstück; in einer Stunde oder so, waren wir sehr gesellig geworden. Ich muß jedoch nun ein wenig einhal ten, sie zu beschreiben. Was die Männer mir gesagt hatten war ganz wahr. Sie hatte ihren Mann verloren und war ge sonnen nach England zu reisen. Ihr Na me war Reichardt, denn ihr Mann war ein Deutscher, oder von deutscher Abkunft. Sie war wie ich seitdem ausfand, etwa .'j? Jahre alt, sehr schlank und schön ; sie mußte sehr schön gewesen sein, als sie jünger war, aber sie hatte viele Wider wärtigkeiten erlitten, indem sie ihren Mann begleitet hatte durch alles Elend auf seinen Reisen. Ihr Gesicht war oval; Augen schwarz und groß; und ihr Haar schwarz wie die Flügel eines Naben; ihr Gliederbau war klein und regelmäßig; ihre Zähne weiß und gut; aber ihre Far be war sehr blaß und nicht das geringste Roth auf ihren Wangen. Wie ich spä ter dachte, war sie mehr gleich einer Män ner-Natur, als irgend etwas womit ich sie vergleichen kann. Es lag eine Art Stren ge in ihren Blicken, wenn sie nicht lachte, und nur selten lachte sie. Ich betrachtete sie mehr mit Furcht als mit Achtung, ei ne Weile nachher wurde ich bekannter mit ihr; und doch war ihre Stimme sanft u. angenehm, und ihr Benehmen sehr gefäl lig ; aber man muß bedenken, daß ich nie zuvor eine Frau gesehen hatte. Nachdem das Frühstück verzehrt war, schlug ich vor hinunter zu gehen wo die Matrosen lagen, zu sehen ob sie wach wären, aber ich sag te ihr, ich dächte sie schliefen noch. „Ich will mit dir gehen, weil ich einen Korb mit einigen Sachen die mir gehören im Boote gelassen habe, und es wird ebenso gut sein sie mit unS herauszubrin gen." Wir gingen also zusammen fort, ich hatte Nero befohlen in der Hütte zu blei ben. Bei unserer Ankunft am Teiche fanden wir die Männer noch schlafend, und auf ihre Anweisung ging ich ins Was ser nach dem Boote und brachte einen Korb nebst einem kleinen Bündel heraus, den sie mir zeigte. ~Soll ich sie wecken?" frug ich. ~Nein, nein/' sagte sie, „so lange sie schlafen thun sie nichts Böses. Aber wir mögen ebensogut einige Kartoffeln mit uns hinauf nehmen; fülle diese beiden Schnupftücher," sagte sie, zwei aus dem Bündel ziehend. Ich that so, sie nahm einen und ich den andern und so kehrten wir zurück nach der Hütte. „Sind dies alle die Böget die du zum Essen hast ?" sagte sie, den Haufen in der Hütte besehend. „Ja" antwortete ich. „Aber was sol len wir mit den Kartoffeln thun?" „Wir können sie am Feuer braten, wenn' 6 uns gefällt," sagte sie; „aber vor läufig würden wir sie besser in die Hütte thun. Hast du alle diese Blumen und Ranken gepflanzt, die über die Hütte wachsen?" „Ja," antwortete ich. „Ich war al lein und hatte nichts zu thun und da dach te ich, ich wollte einen Garten machen." „Sie sind sehr schön. Nun da ich zu rück bin magst du heruntergehen nach den Männern, wenn du willst, und ihnen sa gen, wenn sie aufwachen, daß ich das kleinste von den Bootssegeln haben möch te, um einen Schirm davon zu machen. Sag' es dem Steuermann, er ist der Ge bildetste von Allen." „Ich will," sagte ich. „Ist noch sonst etwas was ihr haben wollt „Ja, bringe noch einige Kartoffeln her auf ; sie werden sie dir nehmen lassen, wenn du sagst, daß ich's dir gesagt habe." „Soll ich Nero mitnehmen?" „Ja, ich verlange seine Gesellschaft nicht, denn ich fürchte mich ein, wenig vor ihm/' Ich rief Nero, der mir nachkam, und ging hinunter nach dem Teiche, wo ich fand daß die Männer alle erwacht und thätig waren ; einige machten Feuer, einige wu schen Kartoffeln und einige probirten Fi sche zu fangen in dem Teiche. „O, hier ist er. Komm Junge, was hast du für uns zum Frühstück? Wir ha ben versucht einige von diesen Fischen zu fangen, aber sie sind so flink wie Aale." „Nero wird euch bald fangen waö ihr braucht/' antwortete ich. „Hier, Nero, herein." Nero plumpte hinein und brachte bald einen Fisch und ich schickte ihn dann für einen andern. „Danke, Junge," sagte der Steuer mann, „das will thun zum Frühstück. Dein Seehund ist ein sehr händiger Kerl und sehr gut abgerichtet." Ich sagte dann dem Steuermann, daß die Frau von mir verlangt habe, ihr eini ge Kartoffeln mit hinaufzubringen. „Nimm sie," sagte er, „aber du hast nichts sie darin zu tragen. Hier fülle die sen Eimer und ich will mit dir hinauf nach der Hütte gehen." „Sie sagte mir, auch für ein kleines Bootsegel zu fragen, um als einen Schirm aufzuhängen." „Wohl, sie mag des Boots Mastsegel haben. Wir brauchen's nicht. Ich wer de es hinauftragen." Der Steuermann schlug das Segel und die Stange über seine Schulter und folg te mir nach Hütte. Bei unserer An kunft fanden wir die Missionärs Frau auf der Plattform sitzend. Der Steuer mann nahm seinen Hut ab und grüßte meine neue Gesellschafterin, sagend, „er hoffe sie hätte es bequem gefunden die Nacht." „Ja," antwortete sie, wenigstens so gut wie ich es erwarten konnte; aber ich drängte diesen guten Jungen aus seiner Hütte, was ich nicht wieder thun möchte, darum habe ich auch um das Segel gebe ten für einen Schirm. Nun John Grugh was seid ihr Willens zu thun?" fuhr sie fort. Der Steuermann antwortete, „ich kam herauf um zu sehen, wie viel Proviant der Junge haben möchte. Nach seiner Anga be wird es nicht mehr als einen Monat ausreichen und es wird einige Zeit dauern, ehe wir möglicherweise mit einem Schiffe zusammentreffen. Hier bleiben können wir nicht, denn wir würden nur den Pro viant verzehren und Zeit verlieren, daher je früher wir gehen je besser." „Wenn ihr alle Lebensmittel mitnehmt, Laufende Nummer