Oer Liberale Beobachter, Und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeiner Anzeiger. MeaÄ i N g, Venn. Gedruckt und herausgegeben von Arn o l d Puwell e, in der Süd 6ten Straße, zwischen der Franklin- und Chcsuut - Straße. Jahrg. 12, ganze Nnm. SNB. Die verhänqnißvolle Stunde Beim heiligen Onulph, rief Gregory aus, indem er die Pfeife niederlegte, um ein großes Glas voll Usbuebauph hinunter zustürzen, es wäre spaßhaft, wenn ein alter Flibustier, wie ich bin, sich von der erbaulichen Rede eines Predigers von dei nem Gelichter weich machen ließe! —Du bist ein Elender, Gregory, antwortete eine altersschwache Stimme, ein verstockter Sünder: ich habe es dir immer prophe zeit, daß eS mit dir noch ein schlechtes Ende nehmen werde; die Zeit ist vorüber wo deine Honigworte die Tochter des Ker-! kermeisters im Gefängniße zu Glasgow verlockten.—Gregory fieng an zu lachen: ei, ei, die Alte! sagte er; du hast noch, jugendliche Rückerinnerungen ; damals predigtest du nicht so gut; aber beruhige dich, Anna ; der Hanf der zu meiner letzten Halsbinde dienen soll, ist noch nicht ge pflanzt ; und zudem warum so viel Auf hebens? Habe ich denn ein so großes Verbrechen begangen ? Dieser Unglückli che, den sein böses Geschick in meine Hän de lieferte, war er nicht einer unserer Feinde? Seine Kameraden, haben mir in letzter Woche alles weggenommen; ich danke die Erhaltung meines Lebens nur meiner List; heute habe ich daß Vergel tungsrecht ausgeübt; das ist Kriegssltte, und damit basta.—Es ist ein schrecklicher Meuchelmord, murmelte die Alte leise ge nug, um von dem grimmigen Gregory nicht verstanden zu werden, der, mit sei nem Schlußsatze zufrieden, wieder nach seiner Pfeife gegriffen hatte, und rings um sich her dichte Rauchwolken verbreite re. Dieses Gespräch hatte in einer ver fallenen Hütte auf der Grenze der schaft Haddington, in dem südlichen Thei le Schottlands, statt. Die beiden Spre chenden wärmten sich an einem Torffeuer. Der Eine war ein Hochländer, ungefähr 411 Jahre alt, von kolossaler Größe und und athletischen Formen; seine rothen krausen Haare, seine buschigen Augen braunen, die zwei kleine, graue Augen fast ganz bedeckten, vermehrten noch den wilden Ausdruck seines Gesichtes. Sei ne Tracht war jene der schottischen Hoch länder zu Roberts deö Rothen Zeit, und die an der Mauer aufgehängten glänzen den Waffen zeigten hinlänglich an, daß der ehemalige Freibeuter seine kriegeri schen Gewohnheiten beibehalten hatte, und ein ganz anderes Gewerbe trieb als das das eines Fischers, welches er vorgegeben hatte, als es dem Oberbeamten von Dun bar eingefallen war, ihn über seine Be werbsmittel zu befragen. Die andere Person war ein Weib, das mehr durch das Elend als durch das Alter verwelkt war. In einem Winkel des Feuerherdes zusam mengekrümmt, suchte sie die erlöschende Flamme wieder anzufachen, und warf von Zeit zu Zeit Blicke voll Entsetzen auf einen in einer Ecke der Stube liegenden Gegenstand, dessen Form die dort herr schende große Dunkelheit nicht nnterschei den ließ. Die Nacht war schrecklich; ein wüthen des Ungewitter war losgebrochen, der rol lende Donner widerhallt? in den Gebir gen der ReFen siel in Strömen herab in der Ferne hörte man das dumpfe Brau sen der Wogen des OceanS, die sich mit Wuth an den Felsen des Gestades zer schellten. Gregory horchte dem Pfeifen der entfesselten Winde zu, die in den schlecht zusammengefügten Brettern sich verfan gend, jeden Augenblick sie umzureissen drohten. Zum Teufel mit dem Sturme! rief er mit einem kräftigen Fluche aus, Satanas behandelt seine Freunde sehr übel; das ist eine unglückliche Nacht; un sere Leute werden nicht anS Land steigen können! —Es wäre ja wohl ein entsetzli ches Uuglück, sagte Anna, wenn ihre ver dammten Seelen zu ihrem Herrn und Meister zurückkehren würden. —Schweig verdammte Hepe, erwiederte Gregory und horche! ich glaube Geräusch gehört zu ha ben. Kaum hatte er dieö gesagt, alß wie- derholte Schläge an der Thür erschallten Anna fuhr zusammen, und bekreuzte sich. Gregory war unentschlossen ; wenn es je ne Zollbeamten wären, welche die Hölle verschlingen wolle! Aber bah! fuhr er fort, was habeich zu fürchten? während er so sprach, verbarg er seine Waffen, warf einen alten Plaid'') über den Ge s*Elii glstreiltcr Mantel der Hochländer i» Schottland. genstand, der Anna so viel Schrecken ver ursachte, und sprang an die Thür, die un aufhörlich durch kräftige Stöße erschüt tert wurde. Wer ist da? schrie Gregory —Ein verirrter Reisender —Was wollt Ihr? —Herberge für diese Nacht. —Seid Ihr allein—Ja. Gregory, beruhigt über die Absichten deö nächtlichen Fisitators, öffnete die Thür. Der Fremde band sein Pferd unter einem Wetterdache an, und trat, seine vom Regen ganz dmchnäß ten Kleider schüttelnd, in die Hütte. Ihr habt Euch übel berathen, sagte Gregory, daß Ihr an die Hütte eines armen Fi schers klopftet; Ihr werdet bei mir schlecht bewirthet sein.—Was liegt daran ! sagte der Fremde; ich bin hier wenigstens un ter Obdach, wo ich mich werde trocknen können, was in meiner gegenwärtigen Lage nicht zu verschmähen ist. —Damit ist's nicht abgethan sagte der rauhe Hoch länder ; ich kann Euch kein Bett anbie ten, ihr könnt aber die Nacht iu dieser Stube zubringen ; ihr habt da Feuer und Licht; gute Nacht! Komm folge mir An na. Und Gregory ging, seine schweig same Gefährtin vor sich her treibend, in eine andere Kammer, die mit der vordern Stube das ganze Lokal dieser armseligen Wohnung ausmachte. Als er allein war, warf der Fremde seine unruhigen Blicke um sich her; der elende Anblick der Hütte, die Unglück ver kündende Miene ihrer Bewohner, ließen ihn fast bereuen, seinen Weg ungeachtet nicht forgesetzt zu haben. Wenn er je doch an seine Lage dachte, drängte sich ein bitteres Lächeln auf seine Lippen er konn te sich nicht erwehren, sich selbst zu ge stehen, daß er nichts mehr zu verlieren habe, und das Leben beinah eine Bürde für ihn sei. Mac Hirton war der Sohn eines Han delsmannes von Edinburg. Sehr jung sich selbst überlassen, hatten schlechte Ge sellschaften ihn zu Grunde gerichtet; nach dem er sein beträchtliches, väterliches Erbe im Spiele durchgebracht hatte, blieb ihm kein anderes Mittel, um sich von seinen Gläubigern loszumachen, als aus Edin bürg zu entfliehen und die Wohlthaten eines alten Onkels anzuflehen der tief in Schottland wohnte; auf seiner Flucht da hin überfiel ihn ein Ungewitter, welches ihn nöthigte in Gregory'S Hütte Schutz und Obdach zu suchen. Auf den wan kenden Tisch seines Wirths gestützt, dach: te er in schmerzlicher Rückerinnerung über seinen früheren Reichthum nach, als er in seiner Nähe ein dnmpfes Seufzen ver nahm. Obgleich beherzt, durchlief Mac Hirton dennoch ein kalter Schauer. Er glaubte einen Augenblick, daß sein Gehör ihn trüge; um jedoch seine Zweifel auf zuklären, steht er auf, und nimmt das Licht in die Hand, dessen flackernder Schein die Hütte nur sparsam erhellte, und rich tet seine Schritte nach der Seite hin wo her die Klagetöne zu kommen schienen. Ein unförmlicher Gegenstand mit einem Plaid bedeckt lag auf dem Boden ausge streckt. Hirton näherte sich, hebt den Mantel auf und prallt vor Entsetzen zu rück, als er einen Menschen, mit Stichen durchbohrt, und in seinem Blute schwim mend sieht . . . Wer du auch seist, sagte der Sterbende mit schwacher Stimme ret te mich, ich beschwöre dich darum. Ich nenne mich Harvey. Ich hatte Depeschen an den Herzog von Argyle; ich bin hier eingetreten um ein wenig auszuruhen, ein Räuber hat mich niedergestoßen. Allein ich fühle es, meine Wunden sind nicht tödtlich du kannst mir daö Leben retten . . Benutze den Schlaf jeneS Ungeheuers "TVillig zu loben und ohne Furcht zu tadeln." Dienstag den 18. Marz, 18SI. um mich diesem schrecklichen Raubnestezu' entreißen. Edelmüthiger Fremder rette mich, du wirst dich keinen Undankbaren verpflichtet haben. Von Mitleid ergrif fen, wollte Mac Hirton dem Antriebe sei nes Herzens folgen; er wollte den un glücklichen Harvey auf seinem Pferde fortschaffen und ihn einem gewissen Tode entziehen. Auf einmal stürzt ein Mensch herein; es ist Gregory; er hat alles ge hört ; in seinen Zügen malt sich die Wuth. Unbesonnener, sagte er zu Mac Hirton, belohnst du so die Gastfreundschaft, die ich dir so willfährig bewilligt habe ? Dein Tod soll mich für deine strafbare Neugier de rächen; und schon blitzt ein Dolch an der Brust des jungen Reisenden. Dieser sieht die Gefahr; aber seine Kaltblütig keit verläßt ihn nicht. Der Tod? sagst du? welchen Nutzen wirst du aus dem Meinigen ziehen. Mein Diener erwartet mich im nächsten Flecken ; deine Hütte steht allein auf der Straße ; man wird gleich vermuthen, daß ich mich da aufgehalten habe; man wird Nach suchungen anstellen, und du mußt befürch ten, das Auge der Gerechtigkeit auf dich zu ziehen. Diese Betrachtung schien auf Gregory Eindluck zu machen: du hast Recht, sagte er endlich; überdieß ist mir jetzt ein Mitschuldiger nützlicher, als ein Schlachtopfer. Siehe her fügte er hin zu, indem er eine lange, mit Gold gefüll te Börse auf den Tisch leerte, dies ist der Nachlaß jenes Menschen dort den du retten wolltest. Hilf mir nur ihn bis zum Stro me forttragen, und die Hälfte dieser Sum me ist dein. Alles Blut erstarrte in dem jungen Manne bei dem bloßen Gedanken an einem so schrecklichen Verbrechen Theil zu nehmen ; indessen hatte, wie wir bereits gesagt haben, ein zügelloses Leben sein Herz verdorben ;er war Hülflos; der An blick jenes Goldes entflammte seine Ein bildungskraft ; er konnte der Versuchung nicht widerstehen ;er ergab sich; und bald wurde der unglückliche Harvey, ungeach tet seiner SchmerzenStone und seiner Bit ten, von den zwei Verbrechern in den Ab grund gestürzt, wo sein Geschrei sich im Getöse des Stromes verlor. Letzt sagte Gregory, bin ich ruhig ; dei ne Verschwiegenheit ist mir gesichert. Du kannst mich nicht verrathen, ohne dich selbst zu Grunde zu richten; nimm dein Gold, und daß morgen die ersten Strah len der Sonne dich nicht mehr hier finden. Bei diesen Worten, entfernte er sich, und überließ Mac Hirton dem ganzen Entset zen seiner Betrachtungen. Der Uuglückliche schien aus einem Tra ume zu erwachen ; er betrachtete seine Hän de, seine Kleidung ; sie sind mit Blut be fleckt ... Er nimmt seine Gedanken zu sammen ; er ruft das schreckliche Drama in welchem er so eben Mitspielender war, in sein Gedächtniß zurück. Er will flie hen ; doch Plötzlich schlägt unter furchtba rem Krachen der Blitz ein, die Thür liegt in Trümmer, ein blutiges Gespenst er scheint auf der Schwelle; beim Leuchten eines Blitzes erkennt Mac Hirton sein Schlachtopfer: es ist Harvey sein Ge sicht ist blaßgelb, seine Haare stehen zu Bergs, seine Augen sprühen Feuer, ?r er hebt einen drohenden Arm : du konntest mich retten, sagte er mit Grabesstimme; für ein wenig Gold bist du der Mitschul dige eines Mörders geworden. Höre dein Urtheil. Jede Nacht, zu gleicher Stun de werde ich dir in deinem Schlafe erschei nen ; jede Nacht werden dir deine Träu me die schreckliche Scene vorführen die so eben vorgegangen ist; und zwei Stunden vor deinem Tode werde ich dich, wo du auch sein magst, davon benachrichtigen, da mit du dich zur Abfahrt bereit haltest. Er sprach es, und die Uhr deß nächsten Weilers ließ die zweite Stunde nach Mit ternacht ertönen. Das Gespenst ver schwand und Mac Hirton fiel ohnmächtig zu Boden. Als er wieder zu sich kam, hatte das Gewitter aufgehört, die Mor genröthe malte schon den Osten mit pur purfarbiger Dinte; der junge Schotte stieg noch ganz verwirt zu Pferde, flog wie ein Pfeil davon, und hatte bald> den schrecklichen Aufenthalt des Verbrechers aus dem Gesichte verloren. jSchlutj folgt.) Ca lifornie n. —Am 18. Jan. kam zu >San Juan ein Kurier von Meripiso an, welcher die Nachricht brachte, daß zwi schen 40t) Indianern und einer Partie von Amerikanern einGefecht stattgefunden ha be. Letztere wurden von Kapitän James Burney commandirt. Die Nachrichten sind von Aqua Frio datirt und melden, daß die Indianer in einer ihrer Ortschaf ten stark verschanzt waren. Die Ameri kaner griffen am 9len Morgens die Zn dianer an und trieben sie nach einem drei stündigen Gefechte, und nachdem sechzig Indianer getodter und zwanzig verwundet waren, aus ihrer Position. Acht Ameri kaner wurden verwundet. Lieutenant King und ein Mann Namens Little, tödtlich. Nachdem die Indianer geflohen waren zündeten die Amerikaner den Ort an, und zogen sich ungefähr 10 Meilen weit zu rück. Auf dem ganzen Rückzüge wurden sie von den Indianern verfolgt, die bestän dig auf sie feuerten. In der Gegend von Rattlesnake Creek ermordeten die Indianer auf einem Plat ze zweiundsiebenzig Amerikaner. Die Letz lern arbeiteten an ihren Goldplätzen und hatten, da sie keine Gefahr vermutheten, ihre Waffen auf einen Haufen zusammen gestellt. Die Indianer schlichen herbei, und nachdem sie zuvor sich der Waffen versichert hatten überfielen sie die Ameri kaner und brachten Einen nach dem An dern um. Das Sacramento Transcript enthält einen Bericht des Major Graham über ein anderes Gefecht mit den Indianern. Am 23. Januar Morgens marschirten wir 34 Man stark- von Pleasant Valley und Souch Weber drei Meilen oberhalb Hang lown, wo wir durch 29 Mann von John sons Ranch und von Hangtown verstärkt wurden. Um 9 Uhr Morgens brachen wir auf, und nach einem forcirten Mar sche von 25 Meilen kamen wir zwei Mei len auf der Nordseile des südlichen Ame rikanflusses an eine indianische Rancherie (befestigte Wohnung) Die rothen Man ner hatten wahrscheinlich den Platz erst ei ne Stunde vor unserer Ankunft verlassen, aber in dem Augenblick, als wir ihre Hek ken anzündeten, hörten wir sie auf den Anhöhen ober unö gleich Wölfen heulen. Es wurde augenblicklich commandirt, sich in drei Parteien zu vertheilen, um den Feind in der Flanke angreifen und ihn wo möglich in den Fluß treiben zu können. Die Mannschaft war jedoch durch den wei' ten Marsch, auf welchem sie überdies mit ihren Decken und zwei Tagsrationen be laden war. ganz erschöpft, und ihr unmög lich. den Befehl in der nöthigen Schnel ligkeit auszuführen. Indeß gelang es doch, sechs Indianer zu tödten und. ohne Zweifel, viele zu verwunden. Unglückli cher Weise konnten wir wegen Anbruch der Nacht die Sache nicht so ausführen, wie wir, trotz unserer Ermüdung, gethan ha ben würden, wenn wir genug Zeit gehabt hätten. Wie ich aus dem Berichte der flankirenden Parteien und aus dem. was ich selbst sah. urtheilen konnte zählte der Feind 90 Krieger. Wir campirten auf dem Platze und gingen am andern Mor gen über die Anhöhe welche den Nord und Südarm des FlusseS theilt, marschir ten dann bergab, um die RanchieroS in dem Thale zu zerstören, und wir zerstör ten wirklich drei, von welchen jede sechs Wohnungen enthielt. Am 22. Januar erplodirten die Kessel des Dampfschiffes Major Tomkins auf der Fahrt von Sacramento City nach San Francisco. Das Dampfschiff West point war glücklicher Weise in der Nähe. Zwei Personen wurden getödtet und neun verwundet. Die Nachrichten aus den Goldminen lauten befriedigend. In den Drydiggings haben die Goldgräber ein bedeutendeQuan tität Erde aufgegraben, und sobald Regen eintritt sind sie im Stande, das Gold aus zuwaschen, dann werden die Handelsleute welch? den Minern bisher geborgt haben einen großen Theil von dem Ertrage in ihre Hände bekommen und dadurch die Geschäfte einen neuen Aufschwung erhal ten. Die Nachrichten über die Entdeckung des neuen Goldlandes am Klamath Flus se bestätigen sich zum Theil. Aber eö müs sen noch viele Hindernisse weggeräumt werden bevor die Entdeckung den Werth Laufende Nummer SS. s dar, den man ihr zuschreibt. Golv Bluffs ist der nächste Punkt, an dem Fahrzeuge sicher landen können, und von da aus zu dem Goldlande sind alle Wege unpassir bar. Die Quarzminen von dem Duba biß zum Coloradoflusse versprechen reichhalti» gen Ertrag. Selbst solche Ouarzstücke. an denen keine Goldader zu entdecken ist. lief/in dreißig bis sechzig Cents Gold auf das Pfund Quarz, während solche, an welchen man Gold bemerkte, bis zu zwau» zig Dollars per Pfund liefern. Man fängt gegenwärtig an. in Califor« nien Tschaafe einzuführen. Ein Mr. Jack» svn kam über den Colorado mit einem Trieb von ZWO Schafen. Ein Anderer brachte 7000 Schafe aus Neu Mexiko. Der Letztere brachte seine Schafe auf dem alten spanischen Wege- Der Ertrag die ser Spekulation hat Alles in Erstaunen gesetzt. Die Schafe werden zu einem Dollar per Stück aufgekauft, und der Transport kostet eben so viel; an Ort und Stelle angekommen verkauft man daü Stück zu W, Die Schafe werden durch den Transport durchaus nicbt schlech» ter. sondern nehmen ich Gegentheile an Schwere zu. N. Fl. Dem. C i n c i n n a t i, 3, März.—Ein jun ges deutsches Mädchen. NamenS Cätha« rine Rhome wurde am vergangenen Don» nerstag Abend von einem Schurken auf ei ne empörende Weise mißhandelt und dann in einem Bauholzhofe an der Ecke von Broadway und Pendletonstraße angebun» den und geknebelt, bis endlich ein vorüber gehender Mann, Namens Jabez Bruce, durch das stöhnen des unglücklichen Mäd« chens herbeigelockt, letztere aus ihrer schreck« lichen Lage befreite und sie mit sich nach Hause nahm. Sie glaubt im Stande zu sein, den niederträchtigen Buben wieder zu erkennen. Auf dem Dampfboote Brilliant trugen sich während dessen letzte? Fahrt drei trau rige Unfälle zu. Siebenzig Meilen un« terhalb Wheeling, fiel ein Deckpassagier. Namens Philipp Seefield über Bord und ertrvnk. Bei Ripley siel ein Feuermann desselben Bootes, ebenfalls in den Fluß und ertrank. Als endlich das Boot am Samstag Morgen gegen drei Uhr hier an» kam, wollte ein Kajütenpassagier, Namens Siegrist von Lancaster, Pa.. an's Land gehen, machte einen Fehltritt und fand ebenfalls in den Wellen sein Grab. Die» se 3 Unglücksfälle ereigneten sich in dem kurzen Zeitraum von 48 Stunden. Amerikanische Toleranz. —Davon erzählt Frau Houston, in ih rem „Hesperos. or, travels in the West" Folgendes : „Die Ehe eines Weißen mit den Abkömmlingen eines Negers, wie weit entfernt auch der Grad sei, ist bekannter maßen in den sklavenhaltenden Staaten ungesetzlich. Der Scharfsinn hat mehre re Wege gefunden, das zu umgehen. Weil aber das Gelingen den Betreffenden nicht allein großer Verachtung aussetzt, sondern ihn auch seiner bürgerlichen Rechte beraubt werden sie selten gewählt. Ehe ein Weis« ser sich mit einer Farbigen gesetzlich ver« Heirathen kann, muß er schwören, daß er farbiges oder Neger-Blut in seinen A« dern habe. Die Schwierigkeit für ei nen Weißen, lolchen Eid zu leisten, besteht theils darin, daß derselbe meist ganz falsch ist, theils in der traurigen Thatsache, daß er durch das Anerkennen eines solchen fa!» schen Flecks auf seinem Schilde sich auS freien Stücken für immer aller Gemein« schaft mit seinen Landsleuten ausschließt. Wie groß deßhalb auch der natürliche Widerwille gegen einen derartigen Schritt sei wurde er doch vor Kurzem von einem jungen Amerikaner in Neu-Orleans ge than. Ein reicher Kaufmann und Zucker pflanzer, jüdischer Abkunft, hatte, wie ich glaube, ein einziges Kind, eine Tochter, aber Quadroon (erzeugt von einem Weis sen mit einer Mulattin,) übrigens sehr schön und fein gebildet—mich in üblichster Weise auszudrücken. Die junge Dame war zuverlässig Erbin von ihres VaterS großen Schätzen; allein der Bater wollte weder sein Vermögen, noch seine hübsche Quadroon einem Andern als einem Weis jen. und diesem nur in gesetzlicher Ehe ge ben. Trotz so mächtigen Magnets fand sich nur ein Verwegener, der um dleHand deö schönen Mädchenö warb, und sich bereit erklärte, den erforderlichen Eid zu leisten. Um dabei nach Möglichkeit sein Gewissen zu beruhigen, ritzte er den Fin ger seiner schönen Braut und träufelte die hervorquellenden Blutstropfen in ei« sich vorher beigebrachte Wundr. Dam»