Und Berks, Momgoinery und Sehuylkill Camtties allgemeiner Anzeiger, Nc»rd i n g, Zlcnn. Gedruckt und herausgegeben vonArnold Buwell e, in der Sud 6ten Straße, zwischen der Franklin- nnd Cbesnut - Straße Jahrg. 12, ganze Nnin. S!» 7 Wittwer und Wittwe I. So gern der Hauptmann Linden als Freier es sah, wenn sein Louischen am Fenster stand, weil er dann im Vorüber gehen einen zärtlichen Blick hinaufsenden konnte, so zuwider war es ihm jetzt nach dem sie sich verheirathet hatten. Louise trat oft an's Fenster. —Geschah es aus Neugier, um drüben im Posthofe die ankommenden und abgehenden Frem den zu sehen, oder hatte ihr Herz einen verbotenen Antheil daran? Der Sekre tär Waldau schielte immer so verliebt her über. Daß Mathilde, Louisens kaum vierzehnjährige Schwester, gemeint sei, ließ sich kaum denken. Dienstgeschäfte hielten den Hauptmann oft so lange entfernt, und der Himmel der Flitterwochen ward ihm dann zur Hölle der Eifersucht. Nicht selten kehrte er un erwartet Heini, um zu finden, was er um keinen Preis hätte finden mögen,—daß sein Verdacht Grund habe. Zuletzt war er wirklich so glücklich, sich von seinem Unglück zu überzeugen. Er traf den verhaßten Nebenbuhler mit seiner Frau und Schwägerin im traulichen Gespräch und als er nach der Ursache des Besuches fragte, ward ihm die Antwort, daß auf der Post ein Brief für Louise angekom men, und Waldau so gefällig gewesen sei ihn selbst zu überbringen. Linden ersuchte den dienstfertigen Brief träger, sich diese Mühe nicht wieder zu nehmen, weil man ihm das Porto sonst mit bleierner Münze auszahlen werde. Louise bekam die bittersten Vorwürfe zu hören, deren Widerlegung ihr weiblicher Stolz nicht erlaubte. Linden bat sich den Brief aus. Sie behauptete, ihn schon zerrissen zu haben. Wenn die Liebe blind ist, so sieht da für die eifersüchtige Liebe Alles verkehrt. Linden zweifelte nicht, daß mit dem Her zen seiner Frau eine Umwandlung vorge gangen sei, und diese trat nun auch in sei nem Benehmen ein. Er ward sein eigner Antipode,—früher ein Romeo, jetzt ein Othello, —und Mathilde bemerkte sogar wie er, mit drohenden Geberden, nach dem Posthause hinübersehend, die Pistolen lud. Einst gab Linden vor, auf mehrere Ta ge verreisen zu müssen, kam jedoch schon am Abend zurück. Böse Ahnungen im Herzen, stieg er hinauf zu seiner Woh nung im dritten Stock, und sah durch das Schlüsselloch in's Zimmer. Welch ein Anblick ! Waldau lag zu Lonisens Füßen die ihm freundlich die Hand bot, und da neben stand Mathilde mit gerührtem Ge sicht. O Weiber! Weiber! Außer sich nahm Linden die Pistolen von der Wand, stürmte in 6 Zimmer und zielte nur zu gut. Louise und Waldau stürzten zu Boden. Gern hätte er sich selbst, wenn er sie gehabt die dritte Kugel gegeben. Doch riß er, bevor Mathilde es hindern konnte, den Fensterflügel auf und stürzte sich hinaus auf die Straße. 11. —-Wann wirst du denn endlich die Trauerkleider ablegen? —Morgen lieber Oheim, denn heut ist es gerade ein Jahr, daß ich Wittwe bin. Dann zieh aber auch ein fröhlicher Ge sicht an! Mein Gesicht wird ewig Trauer tragen. —Es trauert weiß, wie die Perser. Doch laß nur erst wieder die Sonne dei ner Augen scheinen, so verwandeln sich bald die weißen Rosen in rothe. —Ach nein, ich bin auf immer dahin gewelkt. —Die Schmetterlinge werden's Dir schon beweisen, daß du noch in voller Blü the stehst. —lch will keinen Anbeter mehr, üur mich sind alle Männer todt. —Weil einer gestorben ist ?- Gut, daß wir in Amerika sind, und nicht in Ostin dien. Ich glaube wahrhaftig, du hättest deinem Hrn. Gemahl auf dem Scheiterha ufen Gesellschaft geleistet. Nein hier in Neu-Dork soll blos dein Herz in Flam men gesetzt werden, und ich habe mir schon den Feuerbrand dazu ausersehen. Er ist ein Landsmann von dir, Offizier außer Diensten, jung, hübsch und auch wie du verwittwet, Wittwer und Wittwe —das paßt herrlich! Leide haben in der ersten Ehe Erfahrungen gemacht, welche sie für die zweite benutzen können. Zudem scheint er eine wahre Lammsnatur, und wird dich gewiß nicht so tyrannisircn, wie dein Der storbener. —Aber, lieber Oheim, wir wissen ja noch gar nicht, ob er auch wirklich tovt ist. Nach seinem Sprung aus dem Fenster war er auf die räthselhafteste Art ver-' schwunden, und unsere Nachforschungen haben nicht den mindesten Erfolg gehabt. —Eben deswegen. Ihr ließet die Bit te, über seinen Aufenthalt Nachricht zu geben in alle Zeitungen setzen. Doch er schwieg—warum ? Weil in der Unterwelt keine Zeitungen gehalten werden. Furch te nichts, liebes Kind, oder vielmehr, hof fe nichts! Er ist todt: aber du muß.' wie der anfangen zu leben. Mach' dich dar auf gefaßt, noch diesen Aben!) führ' ich den Landsmann bei dir ein.— Louise —denn dafür haben die holden Leserinnen unsere junge Wittwe längst er kannt—schien sehr unzufrieden über den angekündigten Besuch. Sie wurde da durch genöthigt, an ihre Toilette zu den ken, —trivialer Gedanke für trauernde Wittwen ! Hätte der Oheim ihn wenig stens erst morgen gebracht, wo sie ohne hin gesonnen war, das finstere Schwarz gegen hellere Farben zu vertauschen. Doch —heute oder morgen ! Wer wird sich an vier und zwanzig Stunden binden ? Eine solche Selbstbeschränkung würde ja Beschränkung verrathen. Kurz, Louise legte rhr Trauerkleid schon heute ab, und beschloß, dafür inwendig ein paar Tags länger zu trauern. S>e war kaum mit dem Anziehen fer tig, als der Oheim sich melden ließ. Die Herren traten ein, u. Louise begrüßte den Fremden, wie es einer Wittwe geziemt, mit niedergeschlagenen Blicken. Ist es möglich? rief dieser erstaunt; sie sah ihn an—und—„du lebst?" —riefen beide wie aus einem Munde, und stürzten, als ob sie den Augen nicht trauen dürften, einan der in die Arme. Es war Linden. Der Oheim stand lächelnd dabei, und freute sich, daß die von ihm arrangirte Ueberraschungsscene so herrlich gelungen war. Als das junge Paar des gegenseitigen WiderbesitzeS sich versichert hatte, jind et was zur Besinnung gekommen war, ging es an ein Fragen und Erzählen. —Wie wird Mathilde sich freuen ! sag te Louise, um allen Vorwürfen zuvor zu kommen, und der gute Waldau ihr Mann. —Hat WaldauMathilden geheirathet? —Ei freilich. --Dann begreife ich Alles. Theure Louise, wlrst du mir je verzeihen können? Wahrlich, ich hätte verdient, daß mir da mals, wie ich es wollte, der tolle Kopf zerschmettert worden wäre. —Und welcher glückliche Zufall hat dies verhindert? —Es fuhr gerade ein Postwagen vor bei, auf dessen weich bepacktes Verdeck ich ziemlich sanft niederfiel. So kam ich als blinder Passagier nach Hamburg, und ging dott zur See, um den deutschen Bo den, wo mir so Schreckliches passirle nie wieder zu betreten. Auch mich litt es im Vaterlande nicht länger. Die üble Nachrede verstummte freilich bei Waldau's Heirath. Aber die bösen Erinnerungen ließen sich nicht zum Schweigen bringen. Da bot mir der Onkel in Neu-Flork Gne Freistatt an, und ich machte gern von seiner Güte Gebrauch, wiewohl die Beschwerden die ser weiten Hieise mich nicht wenig äng stigten. —Armes Weib! sagte Linden ukd küßte Louisen die Hand. Ich habe sehr gefehlt. "Tvillig zu loben und obne Furcht zu tadeln." Dienstag den II März, IBSI Gut versetzte der Onkel, daß auch die Pistolen gefehlt haben, oder vielmehr daß Mathilde, für Waldaus Leben besorgt, die Kugeln herausziehen ließ. Ein an der lieber Herr Neffe, nicht so miß' trauisch ! L>egt Jemand zu den Füßen ih rer.Frau —was braucht es denn gleich ei ne Untreue zu bedeuten? Erhielt viel leicht blos um die Hand der Schwester an. Die verwünschten Schlüssellöcher! Sie sind das Grab des ehelichen Vertrauens, und auf Gräbern wachsen Nesseln. Freut Euch, Kinder, das ihr jetzt blos die Fing-r daran verbrannt habt. Es eonnte schlimmer werden. sWeltb Ein P r a i r i e A b e n t l) e n e r.— Ein CorreSpcmdent des St. Louis Intel ligenter erzählt: An einem Platze, genannt Vellow Creek welcher ungefähr halbwegs zwischen dem Salzsee und dem Orte, an welchem die Oregon und Californierstraße zusammen stoßen, liegt waren wir unfreiwillige Zu schauer eines Jndianergemetzels. Am vor hergehenden Abend hatten wir einen Fluß überschritten und lagerten uns ungefähr eine halbe Meile vavon entfernt. In der Nähe desselben hatten einige Zchlan genindiancr, dreizehn in Allem, ihreWig wamS (Hütten) aufgeschlagen. Bevor eS dunkel wrude, versuchte ich es wiewohl vergeblich, von dem Häuptlinge ein Pferd zu erhalten, aber „kein Tausch" war die beständige Antwort. Wächrend dessen pries ein Indianer beständig die guten Eigenschaften und die Schnelligkeit ihrer Pferde an. Die jungen Weiber über trafen ihre Männer in der Reitkunst. Besonders ein junges Mädchen ahmte je de Stellung eines Kunstreiters nach. Sie hob während des schnellsten Gallopes ih re Peitsche vomßoden auf, hielt im schnell sten Carriere ihr Pferd augenblicklich an, als wie »Venn es festgebannt wäre, setzte es wieder durch eine Bewegung ihres Kör pers in die größte Geschwindigkeit und schleuderte ihren Lasso um jeden Gegen- stand, den sie haben wollte. Sie war ei ! ne indianische Schönheit und besaß einen ! guten Theil von Cokett?. Sie beugte ih ren und ihres Pferdes Hals bei jedem Complimente, das man ihr oder ihrer Reitkunst machte, und lachte herzlich zu unsern Bemühungen, uns ihr verständ lich zu machen. Alles an ihr war Leben und Kraft, doch —sie war ein Leichnam, bevor die Sonne wieder über dem Thale aufging, in welchem sie so rührig und glücklich gewesen war. Gerade als der Tag anbrach, hörten wir den verhäng nißvollen Kriegsruf der Indianer und gleich darauf den scharfen Knall einer Flinte. Wir erhoben uns von unserm Lager und eilten nach dem Platze des Ge fechtes. Die Körper derjenigen, welche des Abends zuvor geathmet und gelebt hatten, lagen todt vor uns. Unsere Heldin des vorigen Abends war nicht ihrem Schicksal entronnen. Sie lag außerhalb ihres Wigwam als ein blu tender Leichnam. Ihre schwarzen Locken hatten kein Erbarmen gefunden. Das Scalpiermesser war um sie herumgegan gen, und sie zieren ohne Zweifel jetzt den Gürtel eines häßlichen Utahindianers. Zwölf Schlangenin?ianer lagen todt am Boden, neun derselben waren scalpirt, zwei alte Indianer und ein Knabe waren von dem Messer verschont geblieben; ei ne einzige Frau war entflohen. Unge fähr fünfzig Utahindianer hatten diese schreckliche That verübt, wir sahen sie un gefähr eine Meile von dem Schauplatze der That entfernt in dem Lager einer Emigrantenpartie. Mit Schrecken und Ekel wandten wir unsere Blicke von die ser Scene und zogen unseres Weges fort. Der brennende Sulta n.— Beim Anfange der Regierung des jetzigen Sultans faßte der Ulema den Entschluß ihn wo möglich von Durchführung der Reformen abzuhalten, welche, weil versto ßend gegen den religiösen Sinn und den Angebornen Stolz der Türken, diesen stets j zuwider gewesen waren und allerdings auch in Folge neuerer Ereignisse nicht die vom Sultan Mahmud erwarteten guten Resultate geliefert haben. Den Zweck zu erreichen, wählten die Muftis das Mit tel, auf den religiösen Aberglauben des jungen Fürsten einzuwirken. Als er nun eineö'Tages seiner Gewohnheit ge mäß am Grabe seines Vaters betete, ver nahm er eine Stimme, die aus der Tiefe dunps die Worte widerholte: „Ich bren ne !" Bei seinem nächsten Gebete ge schah dasselbe. „Ich brenne!" rief es immerfort und nichts weiter. Darauf fragte der Sultan den Obersten der I manS, was dieses Wunder zu bedeuten habe, und erhielt zur Antwort: daß sein Vater zwar ein großer Mann, doch un glücklicher Weise ein eben so großer Re formator gewesen und daher wohl zu fürch ten sei, daß er deßhalb in der andern Welt eine schwere Strafe zu leiden habe. Der Sultan gebot erst seinem Schwager, dann mehreren seines Hofes, an derselben Stel- le zu beten, und jedesmal erklangen die nämlichen unheilkündenden Worte. Nun erklärte der Sultan, daß er an einem be stimmten Tage sich in feierlichem Zuge zu seines Vaters Grab? begeben wolle, und erhob sich dahin mit glänzendem Gefolge worunter die angesehensten Lehrer des mohamedanischen Gesetzes. Kaum daß er seine Andacht begonnen, erschallten die Worte: „Ich brenn?!" und Alle zitter ten, nur der Sultan nicht. Von seinem Belleppiche aufstehend, rief er seine Wi chen, befahl ihnen das Pflaster fortzuräu men und das Grab zu öffnen. Verge beiis widersetzten sich die Muftis, nann ten es vergebens eine große Entweihung und warnten vor den fürchterlichen Fol gen. Der Sultan beharrte. Das Pfla ster wurde entfernt, der Grund ausgegra ben und in einer geschickt angelegten Höhle fand sich zwar kein brennender Sul tan, aber ein Derwisch. Der junge Mo narch sah ihn eineZeit lang fest und schwei gend an, und fragte dann ohne weitere Bemerkung oder den geringsten Ausdruck von Zorn: „Du brennst?" So müssen wir dich abkühlen!" Binnen wenigen Minuten stak der Derwisch in einem Sak ko und der lag im Bosphorus, der Sul tan aber ritt in seinen Pallast zurück, ge folgt von feinem Hofstaate und seinen Ministern, die immerwährend riefen: „Mashallah! Allah ist groß; es gibt keinen Gott außer Gott und Mohamed ist sein Prophet!" Defin i t i o n eines Gentle man von einen, Ne g e r skl a ve n.—Als Dr. Franklin unsterblichen Andenkens seine erste Reise nach England machte, hielt er sich längere Zeil in den Fabrikdistrikten im Norden auf. Sein Diener, ein Negersklave, den er mit von Amerika gebracht hatte, ein treuer Mensch aber ein Erz-Nigger, schien der gewalti gen Betriebsamkeit in Birmingham, Manchester und LanLancashire eben so große Aufmerksamkeit zu widmen, als sein Herr. Aber der Gesichtspunkt, von welchem er seine Beobachtungen anstellte, war etwas eigenthümlicher Art, wie die folgende Anekdote zeigt, die Franklin selbst mit großem Ergötzen wieder erzählte. „Massa—redete Sambo einst den Doktor an—England sonderbar Land, Massa All' arbeiten, klein Kind arbeiten, Feuer arbeit, Wasser arbeit, Luft arbeit, Pftrd arbeit, Kuh. arbeit. Bull arbeit, Esel arbeit, all, arbeit. NurSchwein arbeit nich, Schwein ißt. Schwein trinkt, Schwein schläft, wo will, Schwei« lustig singt ,Flankee Schwein brummig schilt Arbeitsleute, Schwein thut nichts, Schwein geht auf und nieder, und spaziert den ganzen Tag herum, wie ein wahrer Gentleman, bloß hat kein Hemd an, kein Hut auf, keine Perrücke auf Kopf, gehl barfuß, und weiß nicht wie viel Uhr es ist, sonst ganz und gar Gentleman. O die glücklich Schwein! Sambo mächte wohl Schwein sein in Eng- Laufende Nummer 28. Land, wenn nicht . . „Wenn nicht was?" unterbrach ihn der Doktor.— „Wenn nicht Wurstmachen und geräucher ter Schinken, Massa." Englische Jndustri e.— Ein Herr Th. Harrison in London beabsich tigt, um den ärmeren Besuchern der Welt- Industrie Ausstellung den Aufenthalt in der theuren Stadt möglichst wohlfeil und bequem zu machen, ein Haus mit folgen den Einrichtungen zu erbauen; Jeder Bewohner erhält sein eigenesßett, Wasch apparat :c. Um eine Kleinigkeit werden Schuhe und Kleider gereinigt; auch er scheint jeden Tag ein Barbier, der eben falls um ein Geringes seine Dienste ver sieht. Zur Nahrung erhalten die Gäste nach sehr mäßiger Berechnung, Frühstück, Mittagessen, und Abends Thee oder Kaffee auch wird es nicht an Ale und Porter bier fehlen. Zur Bequemlichkeit ist ein ein Rauchzimmer und ein Zimmer wo Zeitungen aufgelegt sind, wo für nichts bezahlt wird, eingerichtet. Ein Arzt wird sich täglich nach dem Ge sundheitszustande erkundigen. Alle die se Annehmlichkeiten kosten nicht mehr als I."> Pennies täglich, und damit diejenigen welche das Etablissement des Hrn. Har rison besuchen, von etwaiger Uebervor theilung nichts zu befürchten haben, stellt sich derselbe freiwillig unter die Cvntrole der Ausstellungs-Committee, bei welcher man sich beklagen kann, wenn Jemand in den gemachten Vorstellungen sich getäuscht glaubt. Ueberdies liegt ein Buch auf, in das man etwaige Klagen eintragen kann. Ein Eigenthümlicher Puff. —Man liest in dem Buche „Across the von folgender eigenthümlicher Anpreisung von Seife und Schuhwichse. Der Verfasser jenes Werkes schreibt: In Baltimore besuchte ich den Friedhof, der an schönen und prunkvollen Monumenten reich ist. Ein Grabmal vor allen andern fesselte meine Aufmerksamkeit durch den Reichthum seiner Verzierungen. Der hier begraben liegt, dachte ich, muß zu den ersten Männern der Stadt gehören, und ich begann die Grabschrift zu lesen deren goldene Buchstaben, wie gewöhnlich nichts als Gutes und Lobenswerthes dem Verstorbenen nacherzählten, bis ich an ei ne auffallende Lücke kam: das Datum seines Todes war nicht ausgefüllt.—Wie ist das? fragte ich meinen Führer.— Ganz einfach entgegnete dieser; der Mann lebt und ist frisch und gesund ; er hat sich den Stein vor fünf Jahren setzen lassen, am Tage seiner Hochzeit und Eröffnung seines Gewölbes, —Wer ist bieser seltsame Kauz? — Sehen Sie, weiter will der Mann nichts, als daß die Fremden, wenn sie unsern schönen Kirchhof besuchen, neu gierig werden und fragen, wer ist dieser ser seltsame Kauz? Dann antwortet der Cicerone, Todtengräber oder wer sonst bei der Hand ist : Das ist Mr.'B., in Puff street, No. so und so, der die beste Schuh wichse und Seife fabricirt. Sehen Sie, der Grabstein hat ein gut Stück Geld ge kostet, aber er rentirt sich. —Sollte die Sache wirklich wahr sein? In Californien hat man jetzt auch im Sande des Meeres, 30 Meilen von Tri nity in einer mehrere Meilen großer Bucht eine große Menge Gold entdeckt. Der Sand dieser Bucht ist theils grau, theils schwarz. Der schwarze, aus welchem der graue leicht zu entfernen ist, enthält per Pfund von 10 Cents bis zu KlOan Gold. Bei großer Brandung ist das Gold schwer zu sehen, im Früjahr aber, wenn das Mecr eine Zeitlang ruhig ist schimmert die ganze Bucht vom Glanz des gelben Goldes. Eine Gesellschaft von Abenteu rern hat sich unter dem Namen Pacific Mining Company zur Ausbeutung des Goldsandes gebildet und der Sekretär der selben glaubt, daß, wenn der Sand auch nur zum zehnten Theil so goldhaltig ist, als er wirklich befunden worden, jedeS Mitglied derselben auf ein Vermögen von 43 Will. Doll. rechnen könne, obgleich