Der Liberale Beobachter, Und Berks, Momgomery und Schuylkill Cannties allgemeiner Anzeiger. mri»s i n g, Venn, Gedruckt und herausgegeben von Arn ol d Pnwell c, in der Süd öten Straße, zwischen der Franklin- und Cbesnul - Straße. Jahrg. 12, ganze Nnm. (Aue dein Jllustr. Unterhaltungs-Vlatte.) Der Postillion Novelle. (Fortsei., ung.) Schneller als unserer Pferde Flug hat te das Gerücht den Sturz Frankreichs verkündet, allenthalben war das Volk in Bewegung, der lang verhehlte Frankenhaß hatte sich entfesselt, und nirgens gab es für uns eine Rettung, wenn man uns als flüchtige Franzosen erkannte. Unter mei- j nen Dienern waren einige treue Deutsche, ich selbst bei meinem langen Aufenthalte in Deutschland war der Sprache vollkom-! men mächtig, und so gelang es, mit stren- ger Vorsicht den ersten Theil unserer Rei- se glücklich zurückzulegen, obgleich mein armes Weib fast in Angst um sich und ih. re Kleinen verging. Am zweiten Tage wurde der Wagen auf der Bergstraße be beschädigt, und da wir in einem Dorfe verweilen mußten, drängten sich neugieri ge Menschen um uns, und ich sah an ih ren feindseligen Blicken, daß wir ihnen verdächtig geworden, und wir unser trau riges Geheimniß nicht sorgsam genug ver hüllt gehalten. Daß wir in der Däm merung weiter fuhren, da ich die Nacht zur Einholung der versäumten Zeit benut zen wollte, mußte natürlich ihren Verdacht steigern, und ich höre jetzt deutlich wieder die Stimme eines großen fuchsbärtigen Kerls, den mein Kutscher nach dem näch sten Wege frug und er uns, nachdem er die Frage beantwortet, mit einem höhni schen Tone eine glückliche Reise wünschte. Meiner Gattin wegen beschwichtigte ich die innere Warnungsstimme in mir, hielt meinen Charles und meinen Henry auf dem Schooße, indeß Hortense den kleinen halbjährigen Louis vom Arm der Amme nahm und selbst in ihren Shawl verhüllt bewahrte, und ließ in den Wald hinein fahren. Der Kutscher merkte gar bald, daß der hämische Wegweiser ihn irre geleitet; der Hohlweg theilte sich in viele Nebenwege, immer dichter drängte das Dickicht sich an die Straße, doch da' der Mond leuchtete, setzten wir bie Reise auf Gerathewohl fort in der Hoffnung ein Dorf oder doch eine Jägerwohnnng zu erreichen, wo uns Rath und Hülfe werden mochte. Da—eben als der Kutscher abgestiegen, um bei einem Zwillingöwege genauer nachzuspüren, wel cher Pfad am letzten und meisten befah ren schiene, rauschte eS plötzlich hier und da und dort in den Gebüschen, und eine ähnliche Scene als die, welche wir heute gezwungen mitspielten, erschien vor unsern überraschten Augen. Dunkle Männer gestalten umringten uns, ein fnrchtbareö Wuthgebrüll unterbrach die Stille, der Mondnacht, die niedrigsten Flüche auf das Franzosenvolk verkündeten unS Ver derben, Mord und Raub schien dieLoosung unserer mitleidslosen Feinde. Ich warf sogleich die beiden ältesten Knaben in den Grund des Wagens und gebot ihnen stren ge Ruhe, ich selbst sprang dann mit Sä bel und Pistolen hinaus, entschlossen mein Leben und das meiner Geliebten zum höch sten Preise zu verkaufen; meine beiden Diener und mein Kutscher ermuthigten sich durch mein Beispiel, und es gab ein tüch tiges Gefecht, wobei der Vorzug unserer Waffen trotz der Ueberzahl der Gegner, (es mochten ihrer acht sein, doch sämmt lich nur mit Knütteln bewehrt,) lange dak Gleichgewicht hielt. Aber zwei von von meinen Kampfgenossen sanken am Kopfe getroffen, ich selbst fühlte meinen Arm erlahmen, meine Pistolenschüsse hat ten Niemanden niedergestreckt, und so gab ich mich und Alles fast verloren, als wie vom Himmel herabgesandt drei fremde Reiter mitten unter uns erschienen und mit ihren Pallaschen mir Luft machten, und nach kurzem Kampfe, alle die finstern Gegner, als sie sich von ihrer Überlegen heit überzeugt hatten, daß Keiner länger Stich hielt, so schnell, als sie aufgetreten, auch wieder in den Schluchten und Tan nenhaufen des Waldes verschwanden. Unsere Reiter waren drei Deutsche von der Garde du Corps des verjagten Königs sie hatten ihn auf der Reise verlassen und den Weg zur Heimath eingeschlagen. Wenn auch nicht französisch gesinnt, zeig ten sie sich doch als Männer von Ehre, versprachen uns Geleit und Schutz, bis wir eine gute Heerstraße gefunden haben würden, und der Tag uns Sicherheit zu bieten vermöchte. Ich eilte jetzt zum Wagen zurück, aber denkt Euch mein Entsetzten, als ich meine Gattin, das jüng ste Kinv und die Amme vermißte. Wir riefen ihre Namen, wir vertheilten uns in den nächsten Gebüschen, und von einem schwachen Gewinsel geleitet, fanden wir die Wärterin in einer tiefen Schlucht mit blutendem Gesichte und zerfetzten Klei dern. Aus ihrem Munde vernahmen wir daß Hortense, so wie der Anfall geschah, mit dem kleinen Louis aus dem Wagen gesprungen und den Holzweg entlang geflüchtet sei; instinktmäßig folgte ihr die Amme, doch bald verlor sie die Gebie terin aus den Augen, und stürzte vom Mondscheine geblendet in die mit feuchtem Moose umgebene Tiefe. Unbeschreibbar ist die Gräßlichkeit der Schmerzgefühle die damals mein Herz zerrissen ; alle theil ten meine Verzweiflung alle vereinten sich mir die Verlornen wieder zu schaffen. In der Richtung, welche die Amme angab blieb kein Busch, keine Tiefe undurchsucht, keine Höhle undurchforscht; der Wagn, folgte uns langsam, endlich gelangten wir in eine freiere Holzung, ein weißer Schlei er schimmerte mir ins ermattete Auge, ich flog hinzu, am Boden lag mein Weib ohnmächtig und kalt; aber entsetzlich — der Knabe war nicht bei ihr. Wir durch suchten die ganze Umgegend, doch verge bens, das Kind blieb verschwunden, u. als wir die arme Mutter wieder znm Leben erweckt, erkannten wir mit neuem Schreck daß ihr Verstand gelitten, daß ihre Ge danken, ihre Worte verwirrt waren, daß sie Niemanden von uns kannte, daß ein stumpfer, trüber Wahnsinn ihren hellen Geist in Fesseln geschlagen hatte. Die theilnehmenden Leibgardisten zuckten die Achseln, als ich rathloser Vater ihren Rath begehrte; sie warnten mich vor jeder Zö gerung, da sie selbst, obgleich Deutsche, rebellischen Baucrnhaufen, ja selbst abge fallenen deutschen Soldatentrupps ausge wichen waren, um nicht ihrer verhaßten Uniform wegen mißhandelt zu werden; mein armes Weib, meine beiden ältesten Knaben forderten ein Abrahams Opfer, ich gab den Reitern meine wohlgefüllte Börse; ich beschwer sie bei Ehre und Re ligion in den nächsten Ortschaften Alles aufzubieten, um das verlorne Kind auf zufinden, ich flehete sie an, mir nachMainz Eilboten nachzusenden, versprach Tausen de für die günstige, tröstende Botschaft, und fuhr in dem Zustande der Zernichtung mein Dasein verwünschend, grollend selbst mit dem Himmel, weiter. „Armer Freund !" sagte der Graf, sei ne Hand auf die Schulter des Barons legend. „Ich bin Junggesell, denn wir Deutsche aus jener Sardanapals - Zeit passen in kein Ehejoch, aber ich kann mir dennoch diese Hölle denken. Warum war ich damals Euch nicht zur Seite?" Der Baron seufzte tief, da fuhr er fort: „Vier Wochen lang harrten wir in Mainz, kein Boote folgte unö ; ich sandte treue Späher nach dem Norden, alle ka men ohne Erfolg zurück; der auögebro chene Völkerkrieg ließ solchen kleinen Be gebenheiten keine Theilnahme übrig ; ich mußte zurückkehren nach Paris ohne mei nen Benjamin, mußte ihn todt beweinen, und zugleich zehren an dem täglichen Gram, eine wahnsinnige Gattin an mei ner Seite zu sehen. Kein Arzt, kein Heilmittel half der armen Hortense, sie saß geduldig, still, immer in tiefem finste rem Sinnen verloren, und verfiel sichtlich von Tag zu Tage, ja jede Stunde riß ein Rosenblatt aus der schönen Centifolie fort. Die Umgestaltung meines Vater landes nahm auch mich in Anspruch, ein großer Wirkungskreis zerstreute mich, aber "TVillig zu loben und ob»e Furcht zu taveln." Dienstag den 2S. Febrnar, IBSI daheim Abends blutete die Wunde immer auf's neue. Nach zwei Jahren erlöset? der Tod die unglückliche Hortense von ih rem Halbleben. Drei Stunden vor ihrem Ende kam plötzlich der Name LoniS von ihren Lippen, sie sah suchend im Zimmer herum, und rief die Amme mit dem Kin de ; doch folgte durch Gottes Barmherzig keit dem ersten Lichtblicke der Besinnung kein voller Geistestag, der schrecklich für die Leidende hätte werden müssen. Aber aus ihren Reden ist mir Folgendes klar. Durch den Wald flüchtend glaubte sie sich von einem Räuber verfolgt, ihre Kniee brechen, nur ihres KindeS Rettung fleht sie von Gott, da fällt das Mondlicht auf einen alten Baum, dessen Fuß weit aus gehöhlt sich öffnet. Sie legt das Kind schnell in die bergende Höhlung flüchtet weiter um den Mörder abzulocken, flieht bis sie niedersinkt. Als sie sich wieder er hebt, ist es um sie still, kein Verfolger ist zu schauen, und vorsichtig kehrt sie zurück das Kind aus seinem Versteck zu holen. Aber wehe —der Baum ist nicht wieder zu finden. Immer ängstlicher sucht sie, ruft um Hülfe, klagt, weint, bis ihre Ge danken sich wirren, ihr Herzschlag in der furchtbarsten Mutterangst sie zu ersticken droht, und sie geistig und körperlich er schöpft zu Boden taumelt. —Sie starb ei nen sanften Tod, denn sie glaubte in dem Kinde meiner Schwester, das zufällig an ihr Sterbebelager gebracht war, ihren Louis wieder gefunden zu haben. Ich bedauerte sie tief, und widmete mich seit dem mit doppelter Anstrengung dem Sta ate, und der Erziehung meiner beiden wak kern Söhne, da ruft das Schicksal mich zurück in die Gegend wo, der Born mei nes Unglücks entsprang, fast dieselbe > Nachtscene bedroht mein Leben, und in ihr finde ich den lange verlorenen umd bewein ten Sohn; denn der Postillion, dessen Besonnenheit uns rettete, ist mein Kind ist unzweifelhaft mein Louis." Der Graf sprang vom Sessel auf als hätte ihn ein Stich getroffen. „Zum Spaß paßt Euer Gesicht nicht, aber der Ernst wäre doch auf Ehre gar zu roman haft" —rief er aus. Ernsthaft erzählte ihm der Baron als Epilog feiner Geschichte die Scene, welche er mit dem Krugmädchen erlebt, erzähl te ihm sein späteres Gespräch mit der Hir tin, deren Aussagen allen Zweifel scheuchte und die obendrein den Plünderer des Kin des und den muthmaßlichen Anführer der Straßenräuber in die Hände der Rächer geliefert hatte. „Gegen solche Zeugnisse könnte selbst die Chikane des schlauesten Rechtsgelehr ten nichts zu repliciren haben," entgegne te der Graf. „Und können doch unsere Dichter nur aus dem Lebensborne schöpfen, und die Vorsehung bleibt der ewige Apoll aus dessen Hippokrene sie ihre Begeister ung einsaugen. Aber wenn es so ist, war um denn diese trübe Grünmasse, Freund? warum liegt Ihr nicht in den Armen des Sohnes, und gebt ihm all die Vaterküsse auf einmal, die Ihr ihm so lange schuldig geblieben? ES ist ein hübscher, wackerer Mensch, sein Muth hat Euer und mein Leben gerettet, Ihr könnt ihn glücklich machen ; er hat gedarbt, hat sich durch ei ne dürftige und lästige Jugend gequält. O Ihr seid zu beneiden, Freund, Ihr und Euer Louis; wie ein Engel schirmte er das Vaterhaupt, und den er errettete, tritt wie ein Gott vor ihn hin aus der finstern Nacht, erlöset ihn vom tiefsten Gram, und führt ihn wie durch einen Zauberschlag mitten in die Himmel unge ahndeter Seligkeit." „Das ist der böse Punkt!" entgegne te der Baron düster. „Wird ihn mein Vatersegen zum Glück führen? Er ist erzogen in Niedrigkeit, seineWünsche reich ten nicht da hinauf, wohin ich ihn stellen müßte, hätte ich mich seinen Vater ge nannt. Er liebt daS Mädchen mit lang gehegter tiefgewurzelter Leidenschaft. Wird er als Sohn des reichen Barons, wird er in den Pariser Salons sich glück- lich fühlen? Und außerdem noch,--wird er passen zu seinen Brüdern, dem Majo rathsherrn und dem eitlen Chasseurofsi zier? Diese Frage mag mir der unbe fangene Freund rathend beantworten, ehe ich handle, wie mein Herz mich zu han deln anspornt." „Auch der Graf versank jetzt in ernstes Sinnen. „Ihr seid ein sorgsamer Va ter, Freund," sprach er. „Hunderte hät ten nicht so ängstlich des Sohnes Wohl auf die Wagschale gelegt, ehe sie sich dem natürlichen Instinkt überlassen. Ihr habt recht, das ist sorgsam zu bedenken und ich übernehme die Ausforschung des Jünglings wie des Mädchens. Ueber lassen wir uns jetzt der stillen Freude des Besitzes eines lange verlorenen Schatzes, denn der Wundarzt ist mir als ein gedie gener Aeskulap bekannt, und sein Wort verbürgt uns die Rettung des Verwunde ten. Vielleicht ist Euch eine ganz beson dere Art von Vaterglück bestimmt, ein ge-. Heimes Walten und Wirken für den Ge liebten, wie der ewige Weltenherrscher es übt an seinen Liebsten und Auserwählten, die ihn nicht sehen, nicht kennen, aber da rum desto dankbarer liebe.n in heiliger Kindesliebe." Beide verließen das Gemach, weil neue Ereignisse sie in Anspruch nahmen. Der Dragonerlieutenant hatte auf Befehl des Gesandten das Hirtenhaus noch vor Tage mit seinen Leuten umstellt, und mit dem ersten Sonnenstrahle darauf Sturm lau fen lassen. Man fand den Müller Wolf erschöpft von Schmerzen und Fieber, doch wehrte er sich wie ein wundes Tigerthier, ehe er der Uebermacht erlag. Bald wur de auch der Holzwärter Rephahn einge zogen, als täglicher Genosse der beiden todten Raubgesellen, und einige Kostbar keiten, welche man bei ihm fand und als Eigenthum des Tom Steinecke erkannte, häuften den Verdacht gegen ihn, und als der Richter ihn zur Bahre seiner erschla genen Kameraden führen ließ, schwand seine Kraft und er bekannte sich schuldig, nannte alle Genossen, der lang verbünde ten Bande, und enthüllte eine Menge von Gräuelthaten, die sie unter dem dich ten Schleier ehrlichen Gewerbs und un bescholtener Bürgernamen in fester Si cherheit ausgeübt. Alle empfingen den Blutlohn, nur der Müller Wolf wurde da sein Trotz nicht zum Geständniß zu bringen nach den Landesgesetzen zu lebens länglichem Gefängniß verurtheilt, und ein eigener unzerbrechlicher Kerker für ihn gebaut, um dem gefährlichen Raubthiere jede Art von Flucht unmöglich zu machen. Zufriedenheit heißt der Genius, wel cher Menschenglück schafft und bewahrt; alle die andern Glücksgenien, welche der Unverstand anbetet und zu seinen Haus götzen auswählt, sind nur Bastarde, die nicht vom reinen Himmel stammen, sind nur tückische Kobolde, welche mit Jrlichts schein täuschen, und die der Zeitenwechsel vertreibt. Nahe der fürstlichen Residenz stand ein stattliches Gasthaus, von einem geräumi gen Lustgarten umgeben, zu dem die Be wohner der Stadt täglich und gern hinaus wallten, weil Reinlichkeit und Rechtlich keit die Gäste einlud, und der Anblick des glücklichen Paares in den Personen des jungen WirthS und der niedlichen Haus frau den Gästen wohlthat und den ge suchten Genuß erhöhet?. Vom Nachbar land«? waren sie herübergezogen, Niemand kannte sie, aber bald hatten sie sich die Achtung des Publikums, das bei ihnen Vergnügen suchte, gewonnen, und obgleich anfangs das schlechtgewählte Gasthaus schild „zum goldenen Posthorn" als zu trivial und den Ersindnngsgeist des jun gen Wirths nicht besonders lobend, be spöttelt ward, so galt doch bald das Post horn für den besuchtesten Lustort, und. die Wirthschaft für die wohlhabendste und beste außer den Stadtthoren, und die Miß linge verglichen das Schildzeichen jetzt mit Oberons Zauberhorn, das Jedermann tan zen machte. sSchluß folgt.^ Laufende Nummer 2«. Ein Knabe von einer Wöl fin g e n ä h r t.—Col. W. H. Sleeman meldet in einem an seinen Bruder. Philip Sleeman. Esq. von Plymouth, adressir ten Brief datirt. „Hof von Lucknow, Hin» dostan, Indien, den 3. Okt. 185 V." fol« genden sonderbaren Umstand, welcher an die Geschichte der römischen Zwillingsbrü der erinnert. Er sagt:—„lch muß Ih nen setzt von einem armen Knaben erzäh« len. welcher in einer Wolfshöhle bei einer Wölfin und drei jungen Wölfen gefunden wurde. Als einige meiner Soldaten in die Höhle gruben, liefen alle davon; der Knabe lief auf allen Nieren so schnell, daß er die jungen Wölfe hinter sich zurück ließ und wurde mit Schwierigkeit von ei nem berittenen Soldaten eingeholt. Die Mutter der jungen Wölfe hatte den Kna ben seinen Eltern vor einigen Jahren ent führt und denselben mit ihren eigenen Jungen in ihrer Höhle genährt." Volksfreund. Ein neuartiges Frei heits« ges u ch—ln der Henrico, Virginia. Circuit Court brachte kürzlich eine Fami. lie von acht Negern ein Gesuch für ihre Freiheit ein. unter Berufung auf eine von ihrem Herrn vor zwanzig lahren in der Stadt Neu York ausgefertigte Freilas» sungs«Urkunde. Es erw'es sich, daß sie Kinder und Enkel ihres früheren Herrn waren, der sie mit nach Neu-Ajork nahm, und dort emancipirte. um die Gesetze von Virginien zu umgehen, welche ihre Freilas sung innerhalb dem Staat nicht erlaubte; daß er sie wieder nach Virginien zurück nahm, und daß ihnen, bis zu seinem vor etwa fünfzehn Jahren eintretenden Tode, ! der volle Genuß ihrer Freiheit niemals be stritten wurde, bis sie letzten Sommer von dem nächsten Verwandten des Verstorbe« nen beansprucht und durch den Scheriff verhaftet wurden. Die Frage war. ob solche Urkunde von Freilassung genügend sei, welches die Court der Jury zur Ent« scheidung überließ- welche ihren Ausspruch zu Gunsten der Neger gab. Im „demokratischen Tagblatt" vonCin cinnati unter Datum vom vom 1. Febr. lesen wir: „Am Mittwoch ereignete sich im Bürgermeisteramts eine drollige Ge» schichte. Hr. Porter, von Clevestown. war den Tag vorher an der 4ten Straße mehrerer Kleidungsstücke beraubt. Green Mc'Donald, ein berüchtigter Vagabund, wurde auf den Verdacht hin verhaftet, die That verübt zu haben. Als Hr. Porter vor Gericht erschien, um Beweise abzuge ben, sagte der Bürgermeister zu ihm: „Sehen Sie, ob Sie die Person wieder erkennen, von der Sie beraubt wurden." Herr Porter blickte im Kreise herum und heftete plötzlich seine Augen auf den Hrn. Hoy, einen wohlbekannten Advokaten von hier, indem er ausrief: „Das ist der Mann, der ein Pistol auf mich richtete und mir mein Geld abforderte." Alle Anwesenden brachen in ein lautes Geläch» ter aus, in das Hr. Hoy herzlich mit ein» stimmte, Der Gefangene wurde entlas sen. Schmerzliches Unglück.—Am ttten Febr. ereignete sich nahe bei Port Clinton ein trauriger Unglücksfall» wovon Folgendes die nähern Umstände sind: Hr. Eli Rodenberger, von Schuylkill Häven» war mit einem Karren beschäftigt Erde von einem nahen Berge, wo er abgegraben wurde, nach dem Schuylkill Canal zur Aufdämmung zu führen. Er war eben wieder mit laden beschäftigt, als sich eine große Masse Erde löste und 20 Fuß hoch auf ihn herab stürzte und den Unglückli« chen so stark beschädigte, daß er am näch« sten Tage starb. Er war im 3lsten Le bensjahre und ledigen Standes. Am fol« genden Sonntag wurde er auf dem Be« gräbnißplahe der reformirten Kirche in Schuylkill Häven beerdigt, wobei der ehr« würdige Hr. Hofmeier die Leichenrede hielt. Aus dem G e fängniß entflö he n.—Der Käfig in Orwigsburg wird mit jedem Tage schlechter und baufälliger, wenn man wenigstens nach den vielen Ent« fliehungen, die in neuerer Zeit vorfielen, urtheilt, und es ist kaum der Mühe werth daß man einen Verbrecher dahin bri'nat um ihn zur Gerechtigkeit zu ziehen. In der vorigen Woche entkam Wm. Butler, ein Jrländer. über die Gefängnißmauer und rettete sich aus den Klauen der Geset ze. Er saß gefangen weil er einen Block auf die Muddv Bransch Eisenbahn gelegt und auf diese Weise Leben und Eigenthum gefährdet hatte. Frei heits Presse. Die Hahl der Bankerotte in England im ver« flossenen Jahr, betrug 837.