Oer Liberale Bedachter, Und Berks, Momgomery und Schnylkill Cannties allgemeiner Anzeiger. Nead i N g, Venn. Gedruckt und herausgegeben vonArnold Puwell e, in der Süd 6ten Straße, zwischen der Franklin- nnd Chesnut - Straße Jahrg. R 2, ganze Nnm. 38«. Der Mann im granen Rock (Schluß.) „Nichts von Wohlthaten, meine Kin der," sagte dieser, „ich trage nur, da ich Euch diente, eine große Schuld ab, die ich Eurem Vater schulde. Er erzog bieder und tugendhaft mein Kind meine Leo poldine." „Gott, mein Vater!" rief diese und lag in seinen Armen. „Unser Onkel !" die Söhne. „Bruder, Herzensbruder, daß ich so Dich nicht erkannte!" sagte Vater Eichen berg und drückte den lang Vermißten an seine Brust. „Das macht nein Mohrengesicht," sprach Onkel Georg, „das eine zersprun gene Pulverlonne mir antrug. Meine Geschichte sollt Ihr heute noch erfahren. Jetzt laßt mich nur erst Alles ins Geleise bringen. Du, Bruder, trittst heute, an Deinem sechzigsten Geburtstage, wozu ich Dir noch einmal Glück wünsche, in den Ruhestand, lebst in Zukunft mit mir und giebst die Pachtung, mit Bewilligung des Herrn Barons hier, an Deinen Sohn Georg, meinen Pathen, ab, der das Werk wie ich weiß, versteht. Ihnen, Herr von Blumenthal, den ich als einen edlen Mann kennen lernte, den ich prüfte und bewährt fand, gebe ich meine Tochter; sie liebten sie längst, und Poldine hat mir, ihrem Vertrauten, auch geoffenbaret, daß sie Sie nicht allein verehre, sondern auch be. Zum Heirathsgut nehmen Sie hier diese Papiere, es sind die Quittungen al ler Ihrer Schulden, an denen Sie nicht Ursache sind, ich habe sie alle in Ihrem Namen bezahlt, und dabei liegt noch ein Wechsel von Hl 0,000 zur nöthigen Tin richtung. Sie brauchen in Zukunft einen Justitiar hier in Blumenthal, nehmen Sie unsern Moritz dazu. Dir Neffe Bernhard, soll es nie an einer guten Zu lage fehlen, bleibe brav wie seither. Du Neffe Ludwig, trittst völlig in die Stelle deines Lehr Herrn, der sie Dir abtritt und von mir Zeitlebens den Gehalt davon be zahlt bekommt. So wäre Alles in Rich tigkeit, und jetzt still vom allem weiteren ! Dank, den ich mir ein für allemal verbitte. Kommt zum frohen Mahle das unserer harret, bei diesem wollen wir beim vollen Glase den Geburtstag meines Bruders und die Verlobung meiner Tochter feiern ; sodann sollt Ihr meine Geschichte und Abenteuer wissen. Froh war wirklich das Mahl, obgleich bei den verschiedenen, doch freudevollen Gefühlen der Anwesenden wenig an Es sen und Trinken gedacht wurde. Die Verlobung wurde gleichfalls gefeiert. „Es lebe der Mann im grauen Rocke, unser Wohlthäter!" war die letzte Ge sundheit, die der Baron beim vollen Glase darbrachte. „Er soll leben" riefen alle. Georg Eichenberg dankte und lud alle ein in seinen kleinen geschmackvollen Garten. „Hier, sagte er, wollen wir, Bruder Wil helm, in Zukunft unser Pfeifchen in Ru he rauchen und uns unserer Kinder freu en ; und hier will ich Euch meine Ge schichte erzählen." Man nahm in einer schattigen Laube Platz und Georg begann wie folgt: „Ich verließ meine Gattin und vierjäh rige Tochter, um mit einem Schiffe von Bremen aus eine Reise nach Brasilien zu machen, in der sichern Hoffnung binnen einem Jahre mit ansehnlichem Gewinne zu den Meinigen zurückzukehren; allein das Schicksal hatte es anders beschlossen. Ein Sturm hatte uns etwas zu weit nach dem Süden getrieben, und eben im Be griffe, dem rechten Laufe wieder zu folgen, entstand durch die Unvorsichtigkeit eines Matrosen Feuer im Schiffe. Vergebens gaben wir uns alle Mühe, dasselbe zu lö schen ; wir setzten daher die Böte auS, wenigstens unser Leben zu retten; da , sprang nahe bei mir eine Pulverronne und schleuderte mich bewußtlos in die See. AIS ich aus meiner Ohnmacht mich erhol te lag ich auf trockenem Lande, und mein alter Tom hier kniete vor mir. Er hat- te mir das Leben gerettet, war mir in die See nachgesprungen, und als ein guter Schwimmer glückte es ihm, mich an s Land, das nur eine halbe Seemeile ent fernt war, zu bringen; ob die übrige Mannschaft sich gerettet hatte, wußte Tom nicht zu sagen, ich habe nie etwas davon gehört." "Hier lag ich nun, halb durch das Pul ver verbrannt, fast nackt und bloß auf ei ner kleinen Insel, nur von einigen Fischer familien bewohnt, die uns gastfrei auf. nahmen, bis ich völlig genesen mit Tom, der mich seither nicht mehr verließ in ei nem Boote nach dem nahen festen Lande von Amerika kommen konnte. In Bu enos Ayres erhielt ich von dem englischen Consul soviel Unterstützung, daß ich mich etwas kleiden und mit einem Schiffe nach England abgehen konnte. Dort ange kommen, eilte ich, leider völlig arm, nach Bremen, und erfuhr hier den Tos mei nes Weibes, und daß du, Bruder Wil helm, meine Tochter zu dir genommen hättest. Ich war jetzt arm und konnte für mein Kind nichts thun ; —dies schmerz te mich, obgleich ich Leopoldine in guten Händen wußte. Dir, Bruder, wollte ich nicht zur Last fallen, ich beschloß daher, entweder in fermden Ländern mein Glück zu machen, oder den Tod zu finden. „Ich reiste nach England zurück, ver schaffte mir dorr einige Empfehlungen nach Ostindien und trat mit einem Schif fe die Reise dahin an. In Bombay trat ich an s Land, konnte aber bei allen Em pfehlungen keine Dienste erhalten, und mußte mit Tom, der mich begleitet hatte, manchen Tag im engsten Verstände hun gern, bis ich ein kleines Schiff, bestimmt zum Küstenhandel, von einem Bramanen- Kaufmann anvertraut erhielt. Mein Ge schäft glückte, ich brachte meinem Schiffs herrn reichlichen Gewinn, der mich dafür dankbar belohnte, mir ein größeres Fahr zeug übergab, und das kleine meinem Tom anvertraute. Wir segelten allezeit zu sammen, als wir einst so glücklich waren, ein reich beladenes französisches Schiff, das nach der Insel Bourbon bestimmt war, zu erobern. Ich und Tom erhiel ten für unsern Antheil 12,000 Pagoden, kauften dafür ein kleines gutes Schiff, lösten einen Kaperbrief und kreuzten nun auf unsere Rechnung gegen die Franzo sen und Holländer in der indischen See. Wir machten viele Beute und unser Ver mögen stieg ansehnlich; da regte sich bei mir die Sehnsucht nach meinem Vater lande, meiner Tochter und Verwandten, und ich beschloß, Indien zu verlassen. Tom billigte meinen Entschluß und wollte da er keine Blutsfreunde habe, mit mir leben. Wir verkauften unser Schiff und gingen mit einem ansehnlichen Vermögen nach Europa. Ich eilte hierher. Niemand erkannte mich, fand meine Tochter durch deine Sorgfalt, Bruder, bestens erzogen, gut und tugendhaft, und was ich darauf für Dich und die Deinigen that, waren nur die Zinsen für daß Capital, das Du für die Erziehung meiner Leopoldine an wandtest, und das man auch nicht bezah len kann. Du bist mir also jetzt nichts schuldig, ich aber verbleibe dein Schuldner, da Du mir eine tugendhafte Tochter er zogst. Meine brüderliche Liebe soll Dich stets dafür lohnen." Er umarmte darauf Vater Eichenberg umschlossen von dem Kreise glücklicher Kinder, und blickte dankbar gen Himmel. Der alte Tom stand gerührt, die Mütze in den Händen, in der Ferne und erfleh te den Segen des Himmels über diese Gruppe. . Unt.-81. Der Kindesräuber Es war im Anfange Decembers im Jahre 1825, als ich gleichfalls den Mis sissippi in der Feliciana hinabfuhx. Auf der Höhe von Hopefield. Hampstead Caunty, angekommen, streifte eines unse rer Räder an einem Baumstamm?, unter der Oberfläche des Wasserspiegels hin u«d herschwankend und für Dampfschiffe "Lvillig zu loben und ohne Furcht zu tadeln." Dienstag den 2«. December, 18S«. sehr gefährlich, und ging in Stücke, ein Umstand, der uns zwang, vor dem Städt chen anzuhalten. Hopefield ist ein kleiner Ort, an dem westlichen Ufer des Stromes, beiläufig 600 Meilen oberhalb Neu-Qrleans und 500 unterhalb der Mündung des Ohio in den Mississippi, gelegen, mir fünfzehn Häusern, von denen zwei zugleich Schen ken und Krämerläden sind, die ein paar Dutzend Messer und Gabeln, einige bun te Halstücher, Töpfe Pulver und Blei und derlei Artikel zum Verkaufe darbo ten. Unsere Reisegesellschaft bestand aus zehn Damen, eben so vielen jungen Män nern und mehreren alten Herren. Nichts ist während einer Flußreise erwünschter, als eine Landpartie, und da wir in dem Oertchen gerade nichts weiter zu suchen hatten, so fand der Vorschlag einiger un serer Reisegefährten, einen Ausflug in das Innere des Waldes zu unternehmen, all gemeinen Beifall. Der Sohn eines der Schenkwirthe hat te sich zu unserem Führer angeboten. Wir nahmen Jeder eine Jagdflinte, eine Bouteille Wein oder Cognac, um die Aus dünstungen abzuhalten, und unser Führer wurde mit einem gewaltigen Schinken und einem Vorrathe Crackers beladen, die uns der Capitän als gemeinschaftliches Eigenthum aus dem Schiffsvorrathe mit gegeben. So ausgerüster, traten wir un sern Ausflug an, begleitet von den guten Wünschen der Damen, die einige hundert Schritte mit uns in den Wald hineingin gen. Ich habe oft die Bemerkung gemacht, daß ein tieferes Eindringen in unsere ge waltigen Urwälder auch den muntersten Schwätzer zum Schweigen bringt. Bei dieser Gelegenheit fand ich meine Bemer kung wieder bestätigt. War es der tiefe ergreifende Ernst, der sich über das Halb dunkel dieser üppigen Wildniß hingelagert hatte, die feierliche Ruhe, die bloß durch unsere Fußtritte oder durch fallende Blät ter unterbrochen wurde, oder hatte die un geheure Wucht der Bäume, die mit ihren kolossalen Riesenstämmen himmelwärts anstrebten, auf die Phantasie meiner Ge sellschafter gewirkt, die meisten derselben, Nordländer, die nie über Albany oder die Sarategaquellen hinausgekommen, waren auf einmal ernst und beinahe düster ge worden. Das Laub der Cottonbäume, dieses Riesen der südwestlichen Waldun gen, hatte bereits die fahle Spätherbst' färbe angenommen; nur einzelne Son nenstrahlen hellten den gelblich grünen Farbenschmelz zuweilen auf, und wo dies der Fall war, gab die Lichtung und der Farben Strahlen dem Dunkel eine son derbare magische Helle, die unsere Gefähr ten in schweigendes Dahinstarren versetz te. Die Wurzeln und Gesträuche, die von den Bäumen zwanzig Fuß lang her ab hingen, zeugten zugleich von der Macht des Stromes, der häufig seine Fluchen zwanzig bis dreißig Meilen über die Ufer schüttet, einem endlosen See dann gleichend. Hier und da funkelte noch eine Magnolia mit ihren schneeweis sen Blüthen, oder eine Catalpa mit dem sicus indicus und seinen langen Blättern und Gurkenfrüchten, an denen glänzende Redbirds oder Peroquets hingen. Wäh rend ein paar Handlungsdiener von Bo ston in jedem Strauche ein wildes Thier sahen und zehn Mal schon ihre Flinten auf einen gewaltigen Bären oder Pan ther angelegt hatten, zum nicht geringen Spaße unseres Führers, der ihre ziemlich albernen Fragen mit einer wahrhaft vor nehmen Hinterwäldlermiene unbeantwor tet ließ, waren wir nach einem stündigen Marsche an einem langen und ziemlich breiten Sumpfe angekommen, der, durch die Überschwemmung des Stromes gebil det sich von Norden nach Süden beiläu fig fünf Meilen erstreckte nnd einen hell grünen, breiten Streifen klaren Wassers in seiner Mitte erblicken ließ. Das west liche Ufer war mit einem Anflug« von Palmetto überwachsen, dem gewöhnlichen Verstecke von Hirschen, Bären und selbst Panthern. Dieses nun durchzustöbern war unsere Hauptaufgabe. Wir theil ten uns sofort in zwei Partien; die erste mit dem Führer, dem wir die Neu-Eng länder überließen, sollte den nördlichen Bogen des Sumpfes umgehen, während wir in südlicher Richtung den entgegenge setzten Weg zu verfolgen gedachten. Bei de sollten in der Mitte hinter dem Sumpfe auf einem Pfade zusammentreffen, der durch ein dichtes Gehege von wilden Pflau men und Honigakazien führte. Die Wei sungen waren unbestimmt und in Hinter wäldlers Manier; vieles Fragen jedoch würde unsern Führer wahrscheinlich nur noch mehr verwirrt haben, und so trenn ten wir uns, unsern gesunden Sinnen und Taschencompassen vertrauend, die Mehrere von unS bei sich halten. Wie gesagt, die südliche Richtung war uns an heimgefallen. Am äußersten Ende des Sumpfes sollten wir uns gegen Westen wenden und dann die nördliche Richtung längs dem Palmetto verfolgen. Bisher hatten wir, einige Züge wilder Tauben oder Eichhörnchen ausgenommen nichts gesehen, als Schlangen, die wir noch an den letzten Strahlen der Sonne sich erwärmend fanden; Königsschlangen mit ihren Regenbogenringen glänzend; Mocaisinschlangen, die bei unserer Annä herung sich träge in einen Haufen Laubes einwühlten, oder eine Stierschlange, die sich mit gebrüllähnlichem Zischen aufrich tete, waren noch hier und sehen ; ein sicheres Anzeichen, daß der Winter noch ziemlich fern war. Nach einer zweiten Stunde waren wir am südlichen Ende des Sees angekommen, wir wendeten uns nördlich, den See zu unserer Rechten, das Palmettofeld zu un serer Linken. Der Grund, den wir be traten, war, wie es bei Canebrackboden der Fall ist, fester Wiesengrund; das Gras reichte bis zu unseren Knöcheln, aber unmittelbar daran grenzte der tiefere Sumpfboden, so daß uns keine Wahl üb rig blieb, als durch das Rohrfeld zu bre chen oder im sumpfigen Boden fortzu waten. Die Ufer deS Sees waren mit sehr hohen Cedern bewachsen, die vier bis fünf Fuß tief im Wasser standen und ih re gewaltigen Kronen im stillen Spiegel blicken ließen. Eine Weile standen wir, die malerische Scene betrachtend. Der breite Streifen Wassers dehnte sich gleich einem ungeheuren Atlasbande hin ; die leiseste Bewegung der Blätter erglänzte im Spiegel. Zuweilen erhob sich ein un merkbares Lüftchen, das säuselnd durch die Bäume und das Palmettofeld hinfuhr und sich in kanm merklichen Wellenschlä gen des Sees verlor. Das Wasser selbst war vom frischesten Grün wie angehaucht und die Millionen Stämmchen deS Pal metto spiegelten sich prachtvoll, gleich My riaden von Schwertern und Lanzen, in den klaren Fluthen. In den kleinen Buch ten sonnten sich Schwäne, Pelikane und wilde Gänse, ihr Gefieder zum Winter fluge putzend, die uns bis auf zwanzig Schritte herankommen ließen und dann mit rauschendem Getöse ihr Heil in der Flucht suchten. Wir halten unsere Richtung unverdros sen eine lange Weile gegen Norden zu verfolgt, als plötzlich ein langsam, aber regelmäßig auf einander folgendes Gekra che in dem Palmetto unsere Aufmerksam keit rege machte. Es näherte sich etwas bedächtigen Schrittes, und wir wandten uns mit Vorsicht und horchten. Es mochte ein Hirsch, ein Panther oder ein ein Bär sein—wahrscheinlich das Letztere. Wir besahen unsere Gewehre, zogen die Hähne und drangen einige Schritte tiefer ein, hörten ein hohles Brummen und un mittelbar darauf einen Sprung, ein Kra chen und ein Getöse, das sich schnell in der uns entgegengesetzten Richtung verlor. Einer unserer Gefährten, der noch nie auf einer Bärenjagd gewesen, drang so fthnell als er vermocht?, durch daS Pal- Laufende Nummer 'S 7. mettofeld und war bald unsern Augen entschwunden. Leider hatten wir keine Hunde, und nach einer halben Stunde fruchtlosen Stöberns, währenddem wir noch ein zweites Mal etwas aufgejagt batten, überzeugten sich meine Reisege fährten, daß sie wohl mit leeren Händen würden zurückkehren müssen. Nach un seren Uhren zu schließen, war es Zeit unS dem Vereinigungspunkte zuzuwenden, der jenjeits des Palmettofeldes lag, das bei läufig eine halbe Meile breit sein mochte und, wie uns der zurückgekehrte Bären verfolger versicherte, am westlichen Rande mit einem heillosen Dickicht von wilden Pflaumen- Aepfel- und Acazienbäumen begrenzt war, das weder Weg noch Steg hatte. Bald überzeugten wir uns von der Richtigkeit seiner Angabe.—Der et was höhere Canebrackeboden senkte sich nämlich in eine sumpfige Niederung, die längs der ganzen Ausdehnung des Sees von Norden nach Süden hinlief. Wer je in einer solchen Wildniß gewesen ist, wird leicht unsere Verlegenheit bei den» Umstände begreifen, daß bereits vier Stunden von den uns gegebenen acht ver flossen waren. Es schien nichts übrig, als denselben Weg zurückzugehen. Ehe wir uns jedoch dazu verstanden, versuch ten wir, den Pfad aufzufinden. Wir trennten uns demnach in verschiedenen Richtungen ; beiläufig eine halbe Stunde mochten wir uns durch Dornen und Ge zweige hindurchgewunden haben, als ein lautes Hurrah uns ankündigte, daß der Pfad gefunden sei. In kurzer Zeit wa ren wir Alle um unseren Gefährten, der die Entdeckung gemacht, versammelt; statt des Pfades jedoch fand es sich, daß es ei- , ne Kuh war. Wir nahmen auch diesen Fund mit gehörigem Danke, nnr war zu erst die Frage zu entscheiden, ob es eine Streifkuh oder eine regelmäßig jeden Abend zu Hause sich einstellende, ord nungsliebende Kuh sei. Ein tüchtiger Ohioer löste die Frage und brachte uns die Gewißheit, daß sie erst diesen Morgen noch gemolken worden sei. Auch die wichtigere Frage, sie zum Heimgehen zu bewegen, löste er zu unserer Zufriedenheit, indem er sich mit seinem Gewehre nahe an das Thier hinstellte und die Ladung dicht an oder in den Schweif abschoß. Das Thier machte einen gewaltigen Satz und sprang dann durch das Dickicht, als ob es von einer Meute toller Hunde ver folgt wäre; wir nach. Des Thieres Be kanntschaft mit der undurchdringlichen Wildniß hatte uns bald auf einen Weg geleitet auf dem wir ziemlich schnell fol gen konnten. So gelangten wir endlich an den Pfad zu dem angedeuteten Stell dichein. Unsere Schritte wurden langsa mer und wir folgten gemächlich der Spur des Thieres. Wir hatten beinahe eine Meile zurückgelegt, als wir eine starke Helle in der Ferne bemerkten, die eine ziemlich große Lichtung vermuthen ließ. Bald darauf sahen wir Zäune und Welsch kornfelder, und endlich im Hintergrunde ein Wohnhaus, aus Stämmen aufgeführt dessen rauchende Kamine uns der Anwe senheit eines Hinterwäldlers versicherten. Das Haus lag friedlich anf einer sanften Anhöhe. Es war mit Clapboards gedeckt und hatte im Rücken eine Scheune mit den nöthigen Wirthschaftsgebäuden, wie man bei Hinterwäldler-Ansiedelungen von einigem Wohlstande gewöhnlich trifft. Am Hause rankten Pfirsichbäume hinan, vor demselben standen Gruppen von Pa paws, und das Ganze gewährte einen ausgesucht ländlichen Anblick. Als wir die Umzäunung überstiegen kamen ein par Bullenbeißer mit aufgesperrtem Rachen auf uns herangestürzt. Wir wehrten die immer wüthender werdenden Thiere noch immer von uns üb, als ein Mann aus der Scheune trat und wieder dahin zurückkehrte. Nach wenigen Secunden kam er ein zweites Mal in Begleitung zweier Reger, welche dieselbe Kuh bei den Hörnern nach sich zog««, die wir so schleu nig zum Rückzug« 'genöthigt hatten.