Und Berks, Montgomery und Schuylkill Cannties allgemeiner Anzeiger. NeASiNs, Mnn Gedruckt und herausgegeben von ArnoldPu w c ll e, in der Sud Kke» Straße, zwischen der Franklin- und Cbesnnl > Straße, Jahrg. 12, ganze Nnm. SBS. Ueber Goldlager überhaupt und in Kalifornien insbesondere. Es scheint, daß die Goldlager in Cali fornien, nach den letzten Nachrichten und nach den neuesten Beobachtungen sich nicht so weit ausdehnen, alö man Anfangs ge glaubt hatte. Neben einigen sehr reichen Punkten trifft man große Strecken Lan des an, welche auch Gold mit Sand ver mischt, aber nur in geringer Quantität und bloß an der Oberfläche enthalten. Man darf daher annehmen, daß in einer gewissen und wahrscheinlich nicht allzu sehr entfernten Zeit diese Adern, welche die Ausbeutenden durch ihre unerhörte Ergiebigkeit in Erstaunen versetzten, na hezu erschöpft sein werden. Die Dig gings oder die Gruben sind im Allgemei nen weniger ergiebig als die Wäschereien, was anzeigt, daß der Reichthum der Gold minen nicht in der Tiefe liegt. Bis jetzt durch die unternehmenendste und thätigste Nation der Erde ausgebeutet, hat formen jährlich nicht mehr als anderthalb Millionen Pfund Sterling geliefert. Wird dieser Ertrag vermehrt werden? Dies ist nicht wahrscheinlich. Für jetzt - zeigt sich noch kein Fortschritt. Man kann daher bezweifeln, daß die Entdek kung dieses goldhaltigen Bodens, wie man vermuthete, in fühlbarer Weise auf den relativen Werth der edeln Metalle einwirken werde. Die Minen Sibiriens, welche Rußland ausbeutet, haben in den letzten Jahren mehr als Mill. Pfund St. ergeben, ohne daß der Werth des Goldes darunter gelitten hätte. Die genaue Beobachtung der Goldla ger und Goldadern in Californien vergli chen mit den Lagern dieses Metalls auf andern Theilen der Erdkugel, scheint zu beweisen, daß eS besondere und feste Ge setze giebt, welche die Vertheilung des Golderzes auf der Oberfläche der Erde und auf der Kruste des Erdbodens leiten. Das Gold zeigt sich in der That weder zufällig noch überall; gewisse besondre Bedingungen begleiten es immer. Im Zustande des StaubeS oder kleinere Stük ke findet eS sich nur an denjenigen Orten, welche durch gewisse Vorgänge zubereitet wurden. Man findet es an den höheren Zusammenflüssen derjenigen Ströme, die dessen vulkanischen Gebirgen entströmen, welche durch Feuerausbrüche erzeugt wur den, die die äußere Hülle unseres Balls durchbrachen. In dem europäischen Ruß land wurde die feste Erdrinde durch kei nen Ausbruch dieser Art zerrissen und man sindet da auch keine Goldader; die Gebirge des Urals hingegen und beson ders ihr östlicher Abhang, wo der Sye nitgranit, der Porphyr, der Serpentin, der Dyorite, durch Feuerausbrüche gebil det, im Ueberfluß vorhanden sind, ist reich anmetallhaltigen, crystallisirten, mitGoid, Silber und Kupfer durchzogenen Produk ten ; die nnteren Lagen nimmt das Kup fer und das Eisen ein; das Gold zieht sich allmälig und nur auf dem Gipfel findet man es in sehr großer Quantität. Es ist das Gegentheil von den Silber minen, die immmr ergiebiger werden, je tiefer der Bergmann in den Silberhalti gen Felsen den Schacht treibt. Von der Höhe der goldgerrönten Bergrücken haben sich alle die kleinen Theile abgelöst, welche, durch den Lauf der Flüsse fortgerissen, mit ihrem Sande, mit dem Schlamme ihrer Ufer oder dem Wasser der Waldbäche vermischt noch heutzutage so große Leichtigkeit der Aus beutung darbieten. Man hätte aber Un recht, wenn man glauben wollte, daß sie eine große Tiefe metallhaltigen Bodens ankündigen; sie sind nur das Ergebniß der Durchfressung und der Reibung der goldhaltigen Felsen nach dem vulkanischen Ausbruche. Die großen Stücke finden sich nie im Felsen, sondern nur im Sande; es sind die Trümmer der ursprünglichen vulkanischen Spitzen. Der große Klum pen von St. Petersburg, welcher 96 Pfund wiegt, wurde mitten im Sande, auf Felsen, aber nicht damit verbunden gefunden. Die atmosphärische Thätig keit, so wie sie gegenwärtig besteht, wür de nicht hinreichen, solche Resultate zu liefern ; es erforderte hiefür eine gewal tige Überschwemmung wie diejenige, wel che die MammouthS und andere vorsünd fluthliche Thiere vernichtete, und so harte und beträchtliche Theile von der Spitze der goldhaltigen Felsen durch Reiben ab zulösen, und sie in leicht zerbrechlichen Zustand zu versetzen oder in kleinere oder größere Stücke zu theilen. Der größte Theil des goldhaltigen Ge schiebes gehört der nördlichen Hemisphäre des Erdballs und insbesondere Sibirien an. Wie die gleiche Felsenkette sich von Sibirien nach Nord Amerika hinzieht, und wie die Felsengebirge, ihre Ausläu fer unter den gl. geologischen Bedingun gen sich befinden, wie das Uralgebirge, so findet man auch die gleichen Goldkor ner und das gleiche Goldgeschiebe in den höheren Zuflüssen des Sakramente», wel che sie am Fuße des Alta und des Ural darbieten. Die Gipfel der Sierra Ne vada correSpondiren genau mit den Spit zen der sibirischen Gebirge und die höhern Zuflüsse des Sakraments mit den Flüs sen Penissi und Lenna bei den Tungusen in der Nähe der blühenden Bergwerks stadt Krasnosorisk. Längs aller dieser Gebirge sindet sich daß Gold in großer Quantität nur auf vereinzelten Punkten und innerhalb bestimmter Grenzen; die ses allgemeine Gesetz wird in Californien bestätigt. Immer nur in dem Bette der Flüsse und in dem Sande der Anschwem mungen findet sich die große Menge von Golderz. Die Hoffnung auf tiefgehende, ihre Goldadern weithin ausbreitende Minen wird sich nicht verwirklichen. Das Gold keimt nicht in den Tiefen. Ueberall ist nur der Grath primitiver vulkanischer Ausbrüche Goldhaltig. In Ungarn, in den Karpathen, in den Alpen, in den Pyrenäen ist das Borhandensein des Gol des immer in direktem Verhältnisse mit der Zahl nnd der Wichtigkeit der Urfelsen und der vulkanischen Berge erster Forma tion. Die in dem Sande gesammelten und von dem Schlamm der Flüsse herbei geführten Goldtheilchen sind nur der Nie derschlag der gleichen durch die Reihen folge der Jahrhunderte und durch ge waltige Naturrevolutionen pulverisirten Trümmer. Alles dies aber hindert nicht, daß man nicht noch viel Gold in Califor nien wie in Sibirien findet, und daß A merika und Rußland, diese beiden jüng sten Völker der gegenwärtigen Welt, in ihren Minen in Sibirien und Californien nicht den wirksamsten und mächtigsten materiellen Hebel ihrer neuen Schicksale besitzen. Der Mann im granen Noek Georg Eichenberg war als Schiffska pitän mit seinem Schiffe von Bremen aus zur See gegangen, und man hörte nichts mehr von ihm und seinem Schiffe. Dieses, und die Nahrungssorgen, die stark seine Gattin drückten, verursachten ihr eine schwere Krankheit, die vollends ihr kleines Eigenthum hinwegraffte: Sie starb, und Georgs Bruder, Wilhelm, nahm die vierjährige Tochter, obgleich er selbst eine starke Familie, und als Päch ter eines herrschaftlichen Gutes, keinen Ueberfluß hatte, zu sich und erzog sie gleich seinen übrigen Kindern, für deren Erziehung er, bei all' seinem kleinen Ein kommen, nichts fehlen ließ, und sie zu guten, tugendhaften Menschen bildete. Sie entsprachen auch alle, als sie heran wuchsen, seinem Wnnsche, besonders Leo poldine, seines Bruders Tochter. Das Mädchen war in ihrem vierzehnten Jahre hübsch, ja fast eine Schönheit zu nennen, ihr Geist war gebildet, ohne Gepränge zeigte sich dieses bei ihr; gut und edel war ihr Herz. Sie war Eichenbergs Liebling, der zwar vier Söhne, aber kei ne Tochter hatte. Moritz, der älteste studirte mit vielem "Lvillig zu loben und okne Furcht zu tadeln." Dienstag de« 17. December, Fleiße die Rechte; Bernhard, der zweite, hatte mit Auszeichnung den letzten Feld zug nach Frankreich mitgemacht, und stand jetzt bereits, trotz seiner Jugend, als Offi zier bei einem Cavallerie - Regiment?. Ludwig erlernte in der Rahe bei einem Förster die Forstwissenschaft, und Georg, der Jüngste, war Oekonom und Gehülfe seines Waters in der Landwirthschaft. Da die Gattin Eichenbergs gestorben war, so führte Leopoldine, obgleich jetzt erst fünfzehn Jahre alt, die Haushaltung und zwar mit der größten Ordnung.— Water Eichenberg hatte seither zwar nie im Ueberflusse, doch ohne Nahrungssor gen gelebt; jetzt aber, es war im Jahr 1816, traf ihn Mißwachs und Wiehster ben, er verlor ein Kapital an einem Han delshause, welches fälln te, und keine Nachsicht wegen genauer Einlieferung der Pachtgelder konnte er erwarten; dadurch geriet!) er in einen wirklichen Mangel, den er deswegen am meisten fühlte, weil er seinen Söhnen, die noch alle der Unter stützung bedurften, dieselbe nun entziehen mußte. Kurz vor diesem hatte ein Mann sich in Blumenthal, so nannte sich das Dorf, in welchem Eichenberg lebte, niedergelas sen, von dem Niemand wußte, wo er her kam. Er schien ein Mann tief in den vierzig Jahren, trug immer einen alten grauen Ueberrock, eine fuchsrothe Perücke, und sein Gesicht war häßlich von Pulver verbrannt. Er hatte ein kleines Haus mit einem Garten gekauft, beides reinlich eingerichtet, lebte aber übrigens still für sich mit einem alten Kerl, der fast stumm zu sein schien, und sparsam, hatte mit Niemand Umgang, als mit Eichenberg, den er oft besuchte, und der den Manm, > der Wieles von fremden Ländern zu erzäh len und höchst gutmüthig schien, wohl leiden mochte, übrigens aber von seinen Schicksalen eben so wenig wie ein Anderer erfuhr. Er nannte sich Guts muth, dies war Alles, was man von ihm wußte. Auch Leopoldine war sein Lieb ling er beschenkte sie oft, bald mit einem nützlichen Buche bald mit einem Band u. s> w. Sie fühlte zu dem gutherzigen Manne eine Zuneiguug, wie die Tochter zu dem sie zärtlich liebenden Water, und that nichts ohne seinen Rath, der allezeit den wohlerfahrnen Mann anzeigte und ihr nützlich war. Water Eichenberg sollte jetzt seine Pachtgelder an seinen jungen Gutsherrn der alte war kürzlich gestorben, nach der Hauptstadt abschicken, konnte sie aber nicht vollzählig machen, und fand sich des wegen in großer Verlegenheit, besonders, da er sonst beständig sehr pünktlich in seiner Zahlung gewesen war; dies machte ihn mißmuthig, und als ihn darüber Guts muth befragte, gestand er ihm das Wah re. „Ich habe," sagte dieser, „ein kleines Kapital von einem Freunde anvertraut in Händen, dieses soll ich anlegen. Kön nen Ihnen diese H6OV zu 3 pro Cent jährlich, auf zwei Jahre vorgeschossen, aus Ihrer Werlegenheit helfen, so will ich sogleich das Geld holen/' Eichenberg nahm dieses Anerbieten mit Dank an, machte die Pachtgelder voll zählig, und wollte dieses seinem Guts herrn nach der Hauptstadt überbringen, als dieser selbst ankam, dort für immer zu leben. Eichenberg ging sogleich am andern Morgen auf das Schloß und zahlte. Freundlich, ohne Stolz empfing ihn der junge, erst 26 Jahre alte Baron, von Blumenthal und sprach : „Mein lieber Eichenberg, ich weiß, daß Sie seit zwei Jahren Mißwachs, Vieh fterben und anderes Ungemach erlitten, daß Sie eine hoffnungsvolle zahlreiche Familie zu ernähren haben, daß folglich die Zahlung dieses Geldes Ihnen schwer gefallen sein muß. Gerne hätte ich Ih nen Nachsicht und Nachlaß bewilligt, al lein ich gestehe eS ihnen offen : mein Va ter starb und hinterließ mir nur Schulden, diese zu tilgen, die Ehre meines Waters im Grabe zu retten, ist meine Pflicht und muß daher äußerst sparsam leben. Ich habe deswegen die theure Hauptstadt ver lassen. Doch hoffe ich im Stande zu sein, nächstes Jahr einen für Sie billigen Pachtcontract schließen zu können." Gerührt von dem Zdelmuth und der freundlichen Aufnahme des Barons, ver ließ Eichenberg denselben und von nun an kam Blumenthal oft nach der Wohnung seines Pächters, wo er oft Gutsmuth an traf, mit dem er sich unterhielt, und des sen Kenntnisse und offenen, edlen Charak ter er bewunderte. Auch dieser schätzte den jungen, gebildeten, stets von allem lächerlichen Ahnenstolze entfernten Mann der, bei einem wohlgestalteten Körper, ein edles Herz besaß. Blumenthal lernte Leopoldine kennen, nicht ihre Schönheit, mehr ihre Tugen den machten sie ihm werth und theuer. „Hätte ich nur einiges Wermögen," sagte er eines Tages zu Gutsmuth," die ses Mädchen müßte meine Gattin werden. Wie glücklich könnte ich dann mit ihr hier auf meinem Gute leben, das ich leider, wenn die Zeiten nicht besser werden, bald nicht mehr mein nennen kann." ''Liebt denn das Mädchen Sie?" frag te Gutsmuth. „Wenn ich nicht irre," sagte Blumen thal, „obgleich es zwischen unS noch zu keiner Erklärung gekommen ist, und auch dazu nie kommen soll, da ich außer Stan de bin jetzt zu hei rathen und das Glück, welches das gute Mädchen vielleicht mit einem andern Mann machen kann, ihr nicht verhindern will." „Edel gedacht," sagte Gutsmuth und brach davon ab. Won jetzt an machte er öfters kleine Reisen, die ihn öfters von seinen Freunden Eichenberg und Blumenthal auf einige Zeit entfernten, welche sich allezeit nach seiner Rückkunft herzlich sehnten. Moritz Eichenberg hatte seine Studien vollendet und war in allem Betracht ein geschickter und edler Mensch, allein leider fehlte es ihm jetzt völlig an der Aussicht zu einer Wersorgung. Da wurde er ek nes Tages zu einem Beamten in der Nä he eingeladen, und dieser übertrug ihm die Stelle als Aktuar mit einem zwar mäßigen Gehalte, wovon jedoch der ledige junge und haushälterische Mann ohne Sorgen leben konnte. Moritz wußte sich gar nicht zu erklären, wer ihn bei dem Beamten empfohlen hatte. Wenn Sie einmal einen Mann im grauen Ueberrocke in der Mitte der Ihrigen, geliebt und ge schätzt von Allen, erblicken, dem danken Sie, sagte der Amtmann, und dies war Alles, was Moritz erfahren konnte. Bernhard, der zweite Sohn, vermißte freilich bei seinem geringen Offiziersge- halte die Zulage, die er sonst von Hause erhielt, doch schränkte er sich ein, vermied alle kostspieligen Gesellschaften seiner Kameraden und lebte im Stillen; da ließ ihn eines Tages der Obrist seines Regi ments holen, lobte ihn erst wegen seiner zweckmäßigen Einschränkung und eröffnete ihm dann, daß er jeden Monat 15 Thaler als Zulage von dem Regiments Quartier meister abholen könnte. Bernhard, dem die traurige Lage seines VaterS bekannt war, wußte nicht, wem er für diese Wohl that zu danken habe, und äußerte dieses gegen seinen Obersten. „Wenn Sie einmal einen Mann im grauen Ueberrock in der Mitte der Ihrigen, geschätzt und geliebt von Allen, erblicken, dem danken Sie," sagte der Oberst, und auch Bern hard erfuhr nichts weiter. Ludwig, der dritte Sohn, wurde, ohne darum angehalten zu haben, seinem alten* Lehrherrn, dem Förster, adjungirt; er wollte diesem dafür danken, weil er von diesem empfohlen worden sei. „Nicht mir danken Sie/« sagte der Förster, „finden Sie aber in Kurzem ei nen Mann im grauen Rocke in der Mitte der Ihrigen, geliebt und geschätzt von Al len, dem bringen Sie Ihren Da«?." Laufende Nummer I«. Auch Ludwig brachte nichts weiter in Er > fahrung. > Erstaunt und erfreut war Water Ei chenberg, als er so kurz hinter einander sie Anstellung seiner Söhne Moritz und Ludwig erfuhr, und als ihm Bernhard schrieb : er erhalte jetzt eine reichliche Zu lage, so wrfßte er sich gar nicht zu erklä ren, wo das Glück alle herkäme. Sechzig Jahre zählte heute Water Ei chenberg ; es war ein schöner Herbsttag, da erschien Herr Gutsmuth, bat ihn heute mit Leopoldinen und seinem Sohne Ge org in seine Wohnung zu Gaste und sprach: „Wir wollen im freundschaftlichen Kreise Ihren Geburtstag feiern, auch der Baron Blumenthal wird Theil daran neh men. Eichenberg sagte zu und erschien mit den Seinigen in Gutsmuth'S Woh nung, der heute in einem ganz neuen Kleide seine Gaste empfing. Blumen thal war bereits zugegen. Da blieS ein Posthorn, eine Chaise blieb vor der Thür, und heraus sprangen Moritz, Bern hard und Ludwig, sie waren alle drei an jenem Tage in Blumenthal eingeladen worden, das nahe Städtchen wurde ihnen bestimmt, sich einander dort zu finden und von da zusammen in ihrer Heimath an zukommen. — Wer sie so dringend einge laden hatte und sie bestimmt zu kommen bat, war ihnen unbekannt.—Freudig und herzlich war der Empfang der Angekom menen, und man wollte eben hin und her fragen, als Gutsmuth, der sich vor eini gen Augenblicken entfernt hatte wieder erschien und zwar in seinem alten grauen Ueberrock. „Unser Wohlthäter!" riefen Moritz, Bernhard und Ludwig zugleich." folgt.) Späteste Nachrichten von Sir John Roß. Die „North Britisy" schreibt Folgendes: Aus Pri vatquellen haben wir vernommen, daß am letzten Freitag 2 oder 3 Couriertau ben, die Sir John Roß aus dem Hafen von Ayr mitgenommen hatte, wieder in letzterer Stadt ankamen und gleich ihren Weg nach dem alten Taubenschlag fanden, den sie früher eingenommen Halen. Es war vorher ausgemacht worden, daß Sir John Roß, im Falle er Sir John Frank lin aufgefunden hätte, oder wenn er selbst eingefroren wäre, diese Tauben mit Nach richt nach Hause senden solle. Sie ka men auch richtig in kurzen Zeiträumen hinter einander an, aber wir bedauern, berichten zu müssen, daß keine von diesen einen Brief oder Zettelchen bei sich führte. Eine scheint jedoch etwas dergleichen bei sich gehabt zu haben, doch diese war leider sehr verstümmelt und ihre Beinchen wa ren wahrscheinlich abgeschossen worden. Wann Sir Roß diese Tauben absandte, ist freilich ungewiß; berücksichtigt man jedoch die Wohlbekannte Flugkraft dieser Couriertauben, so läßt sich annehmen, daß es wohl nicht sehr lange her ist, seit dem sie unser muthiger Landsmann flie gen ließ. Der Ankunft zuverläßiger Nachrichten von den Arktischen Regionen wird mit wachsender Spannung entgegen gesehen, da es wahrscheinlich ist, daß man bald etwas von Sir John Franklin hören wird. Abgesehen jedoch von dem Inte resse, das sich an diesen außerordentlichen Flug der Tauben knüpft, so wird dies von den Naturforschern gewiß als ein höchst merkwürdiges Ereigniß betrachtet werden. Die Entfernung, die diese klei nen geflügelten Boten zurückgelegt haben kann wohl nicht weniger als 2000 Mei len betragen und da sie durch das Gesicht, nicht durch den Geruch geleitet werden, so ist die Thatsache um so außerordentli cher. So viel wir wissen, nahm Sir John !Roß, fünf Tauben mit, die nach den zu letzt erhaltenen Nachrichten alle noch am Leben sind, so daß er also noch drei übrig hat, mit denen uns Neuigkeiten zukommen können.