Der Liberale Beobachter, Und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeiner Anzeiger. ZT e»lÄi tt g, Penn. Gedruckt und herausgegeben von Arnold Pu>vell e, in der Süd 6ten Straße, zwischen der Franklin- und Chesnut - Straße. Jahrg. 12, ganze Nnm. S 7«. Die Stnrmnaeht. (Schluß.) Sechs Stunden saßen wir dann beide allein in Furcht und Finsterniß, bis der Morgen einbrach, fuhr er dann fort sechs lange schreckliche Stunden, deren Qualen nicht zu schildern sind. Mit dem letzten Wogenschwall der höchsten Fluth, unter welchem Jensen's Haus zusammen sank war der Sturm gebrochen, die Wuth der vereinten Elemente erschöpft. Als der Tag kam, war das Wasser zurückge treten ; die Warft lag zerwühlt und in dem Hügel, und die Hallig, von tiefem Schlamm bedeckt, von eingefressenenßuch ten oderßinnen zerschnitten, trat grau ans dem Meere hervor. Das Kind lag un ter meinem nassen Rocke fest eingeschlafen ; mich schüttelte der Frost im Fieber, doch vergebens warf ich meine Blicke umher: kein Boot, kein lebendes Wesen zeigte sich, ich wußte nicht, ob es noch Menschen gab die diese Nacht überlebt hatten. Endlich konnte ich es nicht länger ertragen, ich glitt an der Dieme nieder, und mattete durch Schlamm und Slick an der Warft hinauf. In einer Bricht, die das Meer gehöhlt, spielten die Wellen, als ich näher trat, allgütiger Gott: da lagen sie wie ich sie zuletzt gesehen; Jens, die Frau, die beiden Kinder fest umschlungen, doch blaß kalt und todt, um sie her die Trüm mer ihres Glücks, Gebälk und Steine des Hauses in dessen Frieden sie gewohnt, die Leiber der kleinen Heerde dazwischen, welche sie ernährt halte. Es war ein thränenvoller Tag, voller Weh und herz zerreißender Klagen. Hundert Menschen waren auf den Halligen umgekommen, viele auf den Inseln und Dithmarschen, noch mehrere hatten nur das nackte Leben davon getragen. Die Deiche brachen, die Marschen liefen voll ; ich aber stand erst nach sechs Wochen von meinem Kranken lager wieder auf, so lange dielt das Fieber mich nieder. Und das Kind? fragte ich, was ist aus dem Kinde geworden? Das ist mein herzlichstes Töchterchen bis auf diese Stunde, sagte der alte Mann stolz und erfreut; ich habe sie groß gezogen, dann hat sie einen wackern Mann genommen, mir dem und drei schönen Buben lebt sie froh in dem neuen Hause auf der Warft; doch wenn ich komme, geschieht es nie. ohne daß wir uns der wilden Nacht erinnern, und um Die kla gen welche verloren gingen. Und fürchtet nicht, daß eine solche Nacht wiederkehrt?— Der alte Mann schüttelte lächelnd den Kopf. Sie kennen die Leu te von den Halligen nicht, sagte er, da weiß jeder, daß es kommen kann, heut oder morgen, aber alles Leben steht in Gottes Hand, und lieber das Leben verlieren, als die Hallig, wo es schön ist. Capitän Chose Ein großer Philosoph behauptete einst an einem Namen sei wenig oder gar nichts gelegen; die Rose bemerkte er, würde nicht minder wohlriechend sein, wenn sie einen andern Namen hätte. Ich bin ver wegen genug, einer ganz verschiedenen Ansicht zu sein, und will zu ihrer Ver teidigung folgende Geschichte erzählen, die bis auf einige Nebenumstände völlig wahrheitsgetreu ist, und zu der ich das Material aus verschiedenen Aktenstücken über die französische Flotte gesammelt ha be. Sie wird jeden Zweifler von der Wahrheit des Ausspruches überzeugen, daß ein Name die Person, welche ihn trägt, oft in große Verlegenheit ja selbst in die drohendste Lebensgefahr bringen kann. Der Fall, den ich erzählen will, ist keiner von außerordentlicher Seltenheit, ich weiß viele ähnliche und habe diesen nur gewählt, weil die ihn begleitenden Nebenumstände nicht ohne Interesse sein dürften. Im Jahre 1792, als das RevolutionS feuer in Frankreich auf's tollste zu rasen begann, hatten beinahe sämmtliche Ab kömmlinge der alten Familien Frankreich verlassen und sich vor der Wuth des reis- senden Stromes, dessen Lauf zu hemmen sie weder die Kraft noch den Muth hatten, nach England oder Deutschland geflüchtet, und nur Wenige ließen sich aus Politik oder Ueberzeugung willig mit fortreißen. Nur Wenige blieben, wie Rouget de l'lsle der Dichter der Marseillaise, im Vater lande zurück, unbekümmert um den Re gierungswechsel, welchen der Sturm der Revolution herbeigeführt hatte, und ent schlossen, ihrem schönen Frankreich zu die nen ob ein König oder einConvent >s regie re. Unter diesen Wenigen, die den Kö nig nicht mehr liebten als die Nation, und den Hof nicht mehr als das Vaterland, befand sich auch ein junger Edelmann, Namens Graf Le Roy Louis de St. Cyr ein Name, der in jenen Tagen belm Volke so hochverrätherisch klang, wie Bru tus und Cassius den Ohren der römischen Cäsaren. Im Jahr 1792 schien das ganze französische Volk umgetauft wor den zu sein, denn man suchte jede Erin nerung an die verhaßte alte Zeit sogar in Titeln und Namen zu vernichten. Der Tittel „Herr" wurde abgeschafft und „Bürger" dafür angenommen; Niemand wollte mehr Jean, Jacques oder gar Louis heißen (denn diese Namen wurden am meisten gehaßt,) und Schuster und Schneider nannten sich Scipio, Brutus, Catilina oder Rienzi. So ging es auch mit Straßen, Gebäuden, Kaufläden und Gasthöfen; die Namen und Bilder von Heiligen und Fürsten verschwanden mit einem Zauberschlage, und mythologische oder patriotische nahmen ihre Stelle ein, Graf Le Roy Louis de St. Cyr war ein tapferer, tüchtigerSecoffizrer. Durch die Desertion aller übrigen Adligen, die vor der Revolution beinahe ausschließlich die Offizierstellen in der Flotte inne hat ten, wurde er in einem Alter von fünfund zwanzig Jahren Capitän und Comman dant der prächtigen Fregatte ,Menüs", eines der besten Schiffe in der ganzen französischen Flotte. Er war der einzige „Cidevant" der einzige Ueberbleibsel aus der Zeit des Königthums und der Aristo kratie, auf dem ganzen Schiffe. Alle übrigen Offiziere waren junge Leute, die von dem Mast gedient hatten und sich mehr durch ein» reife Erfahrung auf der See und nautische Kenntnisse, als durch ein feineö Benehmen und gute Schulbil dung auszeichneten. Die Disciplin auf den französischen Schiffen war der unge heuren Veränderung, welche alle Einrich tungen Frankreichs damals erlitten, nicht entgangen. Die Offiziere wurden zwar von der Regierung ernannt, aber die Mannschaft bestätigte oder verwarf die se Ernennung nach eigenem Gutdünken. Die Unteroffiziere und Matrosen waren alle warme Patrioten, trugen rothe Müt zen und hatten ihre Clubbs an Bord, in denen die Anhänger der radikalsten Re volutionspartei immer die Mehrheit hat ten, Alle Dienstfragen und Erlasse wurden besprochen und einer scharfen Kritik un terworfen. Die Achtung vor den Offi zieren, der Gehorsam, den man ihnen schuldig sei, wurde genau besprochen und festgestellt. Die Offiziere wurden na türlich gedutzt, und nur auf wenigen Schiffen ließen sich die Matrosen herab, den Hut oder die Mütze zu berühren, wenn sie mit ihnen sprachen. Die Mann schaft verlangte ferner immer die Gründe für irgend einenßefehl, den sie erhielt, und verweigerte außer in den dringendsten Fällen so lange den Gehorsam, als ihr dieselben nicht bekannt wurden. Dieser außerordentliche Zustand würde zu jeder andern Zeit einen geregelten Dienst zur Unmöglichkeit, und die Flotte zu einem nutzlosen Institut gemacht haben, aber in dieser Zeit einer zwar kurzen aber großen und reinen Begeisterung hatte dieser Sy stemswechsel beinahe gar keine üble Fol ge». Glücklicher Weise dauerte dieser Zustaud auch nicht länger als die Begei sterung. Die „Venus" lag im Hafen vor Brest, um ausgebessert und frisch ausgerüstet zu "Ivillig zu loben und oline Furcht zu tadeln." Dienstag den I » Oetober, I8S«. werden. Capitain St. Cyr, der dabei wenig oder nichts zu thun hatte, brachte die dazu erforderliche Zeit, mehr als vier Wochen, am Lande zu, was ihm um so lieber war, als er sich gerade nicht ganz wohl fühlte. Der ehemalige Edelmann war jung, schön, gebildet, und besaß, wie es von einem Zöglinge, deS französischen Hofes wohl zu erwarten war, den fein sten Anstand; der Vorzug der ihm jedoch am meisten zu Gute kam, war der, daß er sich vortrefflich in die neue Zeit und Verhältnisse zu schicken wußte. Er wuß te sich den kleinsten Launen des Volkes zu fügen, und dieser Fähigkeit verdankte er sein Leben und seine Freiheit in einer Zeit, wo sein Name allein hinreichend war, Beides in Gefahr zu bringen. Sein sanftes, einnehmendes Wesen, das frei von jeder Anmaßung war, seine erprobte Tapferkeit vor dem Feinde verschafften ihm die Liebe und Achtung seiner Unter gebenen, die seinen Befehlen unbedingten Gehorsam leisteten. Während sie sich gegen die neugebackenen Offiziere, die eben so roth waren, als sie selbst, oft widerspänstig zeigten oder ihnen nur mit Murren gehorchten, hatte sich Capiäin St. Cyr nur wenig über die neu eingeris sene Zügellosigkeit der Seeleute zu bekla gen. Einige Subordinations-Vergehen hatte er strenge bestraft, doch erst nach dem ein aus Offizieren und Gemeinen zu gleichenTheilen zusammengesetztes Schwur gericht darüber sein Urtheil gefällt hatte, und der Capitän wußte es durch ruhige Ueberredung immer dahin zu bringen, daß dies Urtheil nie gegen seine eigene Entscheidung aussiel. Er strafte jedoch Keinen ohne triftige Gründe, und ließ den Leuten, die für schlechte Kost und kargen Sold in größerer Freiheit einen Ersatz suchten, Manches ungestraft hin gehen. . Auch auf dem Lande erwarb sich Ca pitain St. Cyr bald eine große Beliebt heit bei Allen, mit denen er verkehrte. Er hatte bei einem Sattler, Namens Boutard, ein Zimmer genommen und aß noch mit dessen Familie, die aus dem Vater, der Mutter und einer Tochter be stand, —einem sehr schönen jungen Mäd chen, das früher Antoinette hieß, jetzt aber in Lucrecia umgetauft worden war, Lucrecia war eine liebenswürdige Unschuld wie die Franzosen sagen, von neunzehn Jahren, schön, lebhaft, guthmüthig und unverdorben. Ihre Erziehung war ver nachläßigt worden, aber Capt. St. Cyr war so gefällig, ihr während feineö Auf enthaltes in ihrem älterlichen Hause Un terricht zu ertheilen, und sie holte das Ver säumte bald ein. Die ganze Familie ver ehrte ihren Miethsmann, wie dies bei al len trefflichen Leuten der Fall ist, wenn sie einen wackern jungen Mann im Hau se haben der sich wie ein guter Sohn be-- trägt; trotz des Bürgerstolzes Meister Boutards wurde der ehemalige Graf doch mit einer ehrerbietigen Scheu behandelt, und Niemand begegnete ihm, trotz seiner Herablassung, mit Vertraulichkeit. Sie freuten sich über seine Artigkeit, priesen überall, wohin sie kamen, sein echt demo kratisches Benehmen, aber in seiner Nähe vergaßen sie nie der Entfernung, in wel cher er noch vor zwei Jahren durch seine Geburt von ihnen gestanden hatte. Der alteßoutard sprach ihn immer mit beinahe bedientenmäßiger Unterwürfigkeit an, die Bürgerin Boutard behandelte ihn mit liebevoller Ehrfurcht, und Lucrecia blickte scheu zu ihm hinan, wie zu einem Wesen, das viel zu hoch und mächtig sei, um mit ihm auf vertraulichem Fuße zu stehen. St. Cyr gab sich die aufrichtigste Mühe dies Verhältniß zu ändern, aber eS war ihm rein unmöglich. Jeden Morgen und Mittag saß der junge Offizier mit seinen Wirthen am Tische, ertheilte der Tochter Unterricht und benützte die meiste übrige Zeit zu seinen eigenen Studien. Den Abend brachte er theils in einem Kaffeehause zu, wo er die Zeitungen laS, die damals von interessanten, oft fürchter- lichen Neuigkeiten strotzten. Mit diesen Lektüren und unter Gesprächen mit den gewöhnlichen Gästen, meist Seeoffizieren, verging der Abend worauf er nach der Rue du Dix Aout—so genannt zur Er innerung an den l(1. August, den Tag des Umsturzes der Monarchie —zurück, kehrte und mit der Familie seines Wir thes das Nachtessen einnahm. Das Schiff besuchte er gewöhnlich am frühesten Mor gen. Eines Tages nach dem Mittagessen blieb Capitän Le Roy Louis de St. Cyr länger als grwöhnlich am Tische des Bür gers Boutard sitzen. Er sprach kein Wort und schien in tiefes Nachdenken ver sunken zu sein. Seine Tischgenossen wagten nicht, das Schweigen zu brechen, das lange Zeit im Zimmer herrschte. Der alte Vater rauchte seine Pfeife, die Mutter strickte fleißiger als je, und die Tochter saß am Tische und schrieb eine neue Composition ab, welche der junge Seeof fizier von einem Freunde geborgt hatte. ~Bürger Boutard," rief der Capitän plötzlich aus, der jetzt aus seinen Träume reien zu erwachen schien, „habt Ihr et was dagegen, wenn ich Euer Schwieger sohn werde?" Der ehrliche Sattler ließ die Pfeife aus dem Munde auf den Boden fallen, daß sie in tausend Stücke zersprang; das gute Weib ließ zwei oder drei Maschen auf einmal fallen, und Lucrecia wurde abwechselnd weiß und roth, während sie statt der Noten lauter Kleckse auf's Pa pier brachte. „Aber, Herr Graf!" stotterte Bou tard und schielte mit dem verlegensten Ausdrucke, den sein Gesicht noch je ange nommen hatte, nach den Trümmern seiner Pfeife. „Was sagtet Ihr da? Herr und Graf?" scherzte St. Cyr mit einer gut müthigen Drohung. „Ich bitte um Verzeihung, Bürger Capitän!— Wie können Sie aber auch solchen Scherz mit mir treiben ?" „Bürger Boutard, oder vielmehr Pa pa Boutard, ich rede so in allem Ernst, daß ich, wenn Ihr mich haben wollt, von dem Rechte Gebrauch machen werde, wel ches mir das Gesetz gibt. Ich werde mit der Hand Eurer Tochter in der meinen, den priesterlichen Segen begehren, wenn Ihr uns den Eurigen versagen wollt. Aber jetzt Spaß bei Seite! Ich liebe Euer Kind, Bürger Boutard ; und wenn sie meine Hand nicht verschmähen will, und Ihr gegen unsere eheliche Verbin dung nichts einzuwenden habt, so ist dies der glücklichste Tag meines Lebens." „Aber, mein Herr Graf, dies ist un möglich ! Ihr Rang, Ihre Familie, Ih re—" „Um Gotteswillen!" schrie Capitän St. Cyr und hielt dem bestürzten Satt ler den Mund zu. „Ihr sprecht ja pu ren Hochverrath! Vergeßt nicht, daß wir in einer Republik leben, daß alle Standesunterschiede abgeschafft sind, und daß eS Euch den Kopf kosten würde, wenn Ihr diese Worte auf öffentlicher Straße aussprächet." „Aber, Frau," sagte Boutard, dessen Erstaunen sich mit jedem Augenblick stei gerte, „höre ich recht? Ist es möglich? Und was sagst du dazu Lucrecia? Die Bürgerin Boutard konnte kein Wort hervorbringen vor Erstaunen und Verlegenheit, während Lucrecia ihr Haupt auf den Tisch herab senkte, als wollte sie die Kleckse vom Papiere wegwischen. „Ja oder nein, mein lieber Freund !" drängte St. Cyr. „Ja, ja welch' ein glücklicher Vater bin ich! Sie machen mich wirklich stolz, Herr Bürger Capitän. Doch was sagst du, mein Kind ; jetzt ist's an dir zu antworten." „Ich war immer eine gehorsame Toch ter," lispelte Lucrecia in einem leisen, fast unhörbaren Tone. „Das ist nicht genug," sagte der ehr liche Sattler, der jetzt ruhiger geworden Laufende Nummer 7. l war. Ich nahm deine Mutter zur Frau, weil sie mich liebte, und es, so hoffe ich, nicht weniger wünschte, als ich selbst; und wir haben den Schritt nie bereut. Mei ne Tochter —mein einziges Kind—soll nicht Heirathen ihrem Vater zu Gefallen. Sprich, Mädchen! Soll ich es abschla gen ? Ich bin bereit, es zu thun, ob wohl ich jetzt einen Wunsch, den ich kaum je zu hegen wagte, erfüllen könnte. „Sprechen Sie, Lucrecia!" bat der Capitän zärtlich. „Ich wagte—ich konnte nie hoffen —" schluchzte das Mädchen und warf sich in die Arme ihrer Mutter, „aber ich wäre gestorben, wenn der Capitän ein anderes Mädchen zur Frau genommen hätte. Diese Antwort des heftig bewegten Mädchens befriedigte alle Parteien. Der Seeoffizier war entzückt, die Eltern wa ren selig, und Lucrecia—die von der lan ge gehegten Zuneigung des jungen Gra fen keine Ahnung hatte, ihm aber schon in den ersten Tagen seines Ausenthaltes im Hause ihres Vaters gewogen war und ihn von Tag zu Tag mehr zu lieben be gann—unaussprechlich glücklich über den Ausgang dieser so unerwartet eingetrete nen Scene. Es war schon ziemlich spät am Abend als der Capitän in sein Kaffeehaus ging das er gedrängt voll fand. Der Crimi nalprozeß des Königs war seinem Ende nahe und die allgemeine Spannung war zur wahnsinnigsten Aufregung gestiegen. Die Neugierigen kämpften förmlich um die Pariser Blätter. Der Capitän setz te sich ruhig in eine Ecke, hörte zu, wie die wichtigsten Nachrichten laut vorgele sen wurden, und ließ sich dann mit enigen seiner Freunde in ein Gespräch ein. sSchluß Die deutsche Sprache. Indem die „New York Tribüne." eine von Hrn. Horace Greely herausgegebene englische Zeitung, über die Erscheinung ei. ner neuen deutschen Sprachlehre kommen» tirt, sagt sie unter Anderem : „Die Verschiedenheit der Handbücher, die jetzt zur Erlernung der deutschen Spra« che von der amerikanischen und englischen Presse herausgegeben werden, ist ein be friedigender Beweis des Interesses, wel» ches durch diesen Zweig der Erziehung im öffentlichen Gemüth erweckt wurde. Oh« ne Hinweisung auf die reichen Schätze deutscher Literatur, welche in Gründlichkeit Originalität, und Umfang, nur in jener Englands, mit ihrer viel hundertjährigen Entwicklung, ihres Gleichen findet, ist bei dem Handelsmann in seinen verschiedenen Geschäftszweigen, sowohl als bei dem aus ländischen Reisenden eine Kenntniß der deutschen Sprache nicht nur als sehr be» quem« sondern als unumgänglich, noth» wendig zu betrachten. In unserer Stadt insonderheit, wo ein so großer Theil der Bevölkerung aus Einwohnern besteht, de nen die deutsche Zunge einheimisch ist. wird unsern Bürgern die Gewhonheit. diese Sprache zu sprechen und zu schreiben, täg» zu größerer Wichtigkeit." Anmerkun g.—Es ist erfreulich zu vernehmen, daß solche Männer wie Ho race Greely den so großen Werth unserer deutschen Sprache anerkennen. Es mö gen hieran einige geckenhafte Zieraffen großthuender englischer Zeitungsschreiber ein Beispiel nehmen, und erst die deutsche Sprache kennen lernen, ehe sie mit Ver» achtung davon sprechen, wie es gewöhnlich bei ihnen der Fall ist. Es gibt auch eine gewisse Klasse Menschen, die sich der deut schen Sprache schämen, und verleugnen dieselbe, sobald sie einige Worte englisch plappern können. Sie meinen, das sei ein Zeichen feiner, hoher Bildung, wenn man kein Deutsch verstünde.—Diese mö gen aus Obigem ersehen, daß zu einer fer« tigen Bildung die deutsche Sprache noth wendig ist, und versichert sein, daß wer nicht Deutsch kann, schön schriftmäßig Deutsch, ganz neben der Mode ist. Friedens Bote. Die Bewohner von Obcr-Pcninsiila, in Mi» chigan, haben im Sinn sich von jenem Staate zu trennen und einen besondern Staat zu bil» den, dessen Name noch nicht bekannt ist. Milton ZoneS, der Ermordung von Joseph Miller überführt, in Lawrence Caunty, Indi ana, ist verurtheilt am nächsten Freitage ge hängt zu werden.