Oer Liberale Beobachter, Und Berks, Montgomery und Schnylkill Cannties allgemeiner Anzeiger. N e ,il ÄiN g, Mnn. Gedruckt und herausgegeben von Arn o l d Puwcll e, iu der Süd Kten Straße, zwischen der Franklin- und Chesnut - Straße. Jahrg. 12, ganze Nnm. S7S. Die Schreekensreise. Ans den Mitteilungen eines Dorspfarrers. Von Ludwig Storch. Ich war schon zufrieden gestellt; denn das Zimmer, welches sie mir mit dem klirrenden Schlüsselbunde geöffnet, war hoch und geräumig, an jeder Seite stan den drei Betten, die Decke war blendend weiß, die Tapete altmodisch, doch kostbar ; ringsum hingen große Gemälde vonMän-! nern und Frauen. Alles dies sah ich nur mit flüchtigem Blick. Die Alte wies mir ein Bett an und ermunterte mich zum Auskleiden. Darüber befremdet bat ich sie, das Licht hinzustellen und zu gehen ; ich würde für das Löschen desselben schon Sorge tragen. Nein, nein, lieber Herr, sagte sie, es ist mir streng verboten, einem Gaste das Licht zu übergeben. Mit diesen Worten ging sie eilig, schlug die Thüre zu und ließ mich im Dunkeln stehen. Mit einem Schauer starrte ich in die dicke schwarze Finster niß des Zimmers, welches mich von jedem andern menschlichen Geschöpfe so weit trennte. Mich fröstelte! ich entkleidete mich eilig und vergrub mich in das große geräumige Federbett. Nichts flößt uns mehr Grauen ein als uralte öde Gebäude. Schlafen konnte ich nicht, obgleich mir warm, ja sogar heiß wurde. Ein Heer abscheulicher Fratzenbilder schwirrte mei nen Sinnen vor, dabei siel mir alles Fa bel- und Geisterhafte ein, was ich je ge hört ; insbesondere führte mir mein ge schäftiger Geist die Scene der vorigen Nacht am Hochgericht so lebendig vor, daß ich mehr als einmal den kalten Fuß des bösen Jägers zu fassen glaubte. Ja ich erblickte sogar sein Gesicht, welches Lorchens Züge hatte und mich furchtbar gräßlich durch die Nacht anstarrte. So mochte ich wohl einige Stunden in einem überreizten, halbwachen Zustande gelegen haben, als mich ein leiser Schlum mer befiel. Aber kurz darauf wurde ich durch ein nahes Geräusch aufgeschreckt. Heftig in die Höhe fahrend riß ich die Augen weit auf und horchte; es war mir, als sei etwas von der Decke herab ins Zimmer gefallen. Alles war wieder ru hig ; schon war ich geneigt zu glauben, meine erhitzte Phantasie habe mir einen neuen Streich gespielt, als ich das Ge räusch sich wiederholen hörte. Ich faßte Muth und ließ ein herzhaftes: Wer da! erschallen, erhielt aber keine Antwort; ich rief noch einmal und fügte eine Dro hung hinzu, um zu zeigen daß ich mich nicht fürchte; aber Stille waltete um mich her. Nun hüllte ich mich fester in die Decke, mein Herz klopfte wie ein Ham. mer und ich schwitzte gewaltig. Sehn lichst wünschte ich den Morgen herbei: hätte ich ihn nur im Bette abwarten kön nen, aber mein Geschick wurde nicht müde, mich zu verfolgen. Ich fühlte ein dringendes Bedürfniß, dessen Befriedigung kein Sterblicher lan gen Aufschub gebieten kann, zumal wenn ihn die Furcht peinigt wie mich Armen. Lange suchte ich am Bette und dessen Nähe vergebens; meine Angst und Ver legenheit stiegen in jeder Minute. Nun tappte ich nach der Thür ; ach wie lange mußte ich suchen; doch ich fand sie endlich, lief auf dem Gange herum, fühlte und fühlte, wußte nicht wohin ich kam, und mußte endlich von der höchsten Noth ge zwungen dem heftigen Drange der Natur ohne Rücksicht aus den Ort ein Genüge thun. Als ich nach meinem Zimmer zu rück wollte, vermochte ich dasselbe nicht zu finden; ich konnte mir schlechterdings nicht klar machen, ob es von mir aus auf der rechten oder linken Seite des Ganges sei; ich fühlte wohl eine Stunde lang auf der einen wie auf der audern Seite herun ter und herauf, kam wohl an zehn ver schlossene Thüren und fand erst in der größten Verzweiflung denn ich war ganz kalt geworden—die Meinige in ei ner Gegend, wo ich sie am wenigsten ver- muthet hatte. Ganz im Kopfe verwirrt, trat ich in das Zimmer und fühlte mich nach meinem Bette; aber auch hier war ich auf die entgegengesetzte Seite gera then. Ich kam an ein Bett, hielt es für das meine, schlug die Decke zurück und warf mich hinein. Aber mit einem furchtbaren Schrei stürzte ich wieder her aus und auf den alten Kalkboden. Der entsetzlichste Schreck, den die menschliche Natur nur zu tragen vermag, schlug mir durch alle Glieder; ich mußte mein Ner vensystem, mein Gehirn zerrüttet wäh nen, ich glaubte auf der Stelle zu sterben. Ich hatte mich nämlich auf einen eiskal ten Körper im Bette geworfen, hatte mit meinem Gesicht daS Gesicht einer mensch lichen Leiche berührt, hatte ihren Arm mit meinen Händen ergriffen. Das Entsetzen, welches mich niederge worfen, scheuchte mich wieder auf; schnell raffte ich mich zusammen und rennte wie ein Besessener nach der andern Seite, stürzte in mein Bett, zog wie ein furcht sames Kind die Decke über die Ohren her und schwitzte bis zum Anbnich deS Mor gens fürchterlich. Ich versuchte mich durch Gebet zu stärken; ach! eö gelang mir nicht, meine Gedanken zu sammeln; wie versprengte Kinder eines unglückli chen Vaters, schweiften sie weit umher. Der gehängte Bertram reichte mir seinen Fuß und die Leiche drüben verband sich mit ihm, so daß ich Fuß und Gesicht zu gleich fühlte. Stets horchte ich mit ge reihtem Ohr, ob sich im Zimmer nichts regte, und glaubte Jemand schnaufen zu hören, fand aber dann, daß es daß gual-- erpreßte und unterdrückte Aechzen meiner eigenen Brust war. Mein Kopf brann te fiebcrisch, meine Pulse glühten und in solch gräßlichem Zustande fand mich des Morgens erster dämmeriger Strahl. Ich sprang aus dem Bette, ergriff meine Klei der und eilte aus dem Zimmer. Auf dem langen Rückwege kleidete ich mich an und war bald in der Gaststube. Die Alte war schon munter; sie er schrak vor meinem Ansehen, und als ich sie scharf examinirte, was mir gegenüber im Bette gelegen, erfuhr ich, daß die alte Wirthin, die Mutter der Frau am Ofen, gestern Abend kurz vor meiner Ankunft in der Nebenkammer gestorben sei und daß man die Leiche, sich keines Fremden verse hend, in jenes eingerichtete Zimmer ge bracht, den anwesenden Gästen aber nichts von dem Todesfalle gesagt habe. Die Leute hatten geglaubt ich würde ruhig schlafen und Morgen meiner Wege zie hen ; deßhalb hatten sie keine Aenderung getroffen und mich in dasselbe Zimmer ge bettet. Meine Erbitterung über diese Unachtsamkeit wurde von der alten Die nerin des Hauses hingenommen. Die junge Wirthin stellte sich auch ein, und als ich die Abenteuer der Nacht erzählte, mußten die Leute trotz ihrer Traurigkeit lachen. Das vernommene Geräusch wuß te die Alte dadurch sehr gut zu erklären, daß zwischen der Wand und den altenTa peten Mäuse ungestört ihr Wesen trieben und von den Fruchtböden das Korn hier her trügen. Indem ich nun nach den Le bensumständen der Verstorbenen forschte, hörte ich, daß sie Lorchen's Tante und die wegen Zauberei so übel verschrieene Frau gewesen war. Die Tochter weinte viel kindlicheThrä nen, indem sie mir das erzählte und mich in einem sehr treuherzigen Tone versicher te, das Alles sei gar nicht wahr, ihre Mu tter sei eine stille verschlossene, übrigens a ber gute und brave Frau gewesen. Ich glaubte es ihr gern und lenkte allmählig das Gespräch auf Lorchen. Aber du mein Gott und Herr! was mußte ich da wie der für saubere Geschichten anhören! — Fast alles was mir die Bauern erzählt, wurde wiederholt, aber noch mit schlimmen Zusätzen versehen und manch neuesStück chen hinzugefügt. Lorchen wurde von der jungen Wirthin hochmüthig, stolz, geizig, liederlich, und was weiß ich alles, genannt. Wenn ich nun auch einen Theil dieser Be- "TVilliq zu loben und obne Lurchr zu tadeln." Dienstag den 2«. September, schuldigungen der durch Vernachlässigung beleidigten Verwandtschaft zuschreiben wollte, so blieb doch das meiste durch die Bestätigung Anderer wahr. Der jun gen Wirthin sagte ich nichts von unserer Verwandtschaft, sondern schickte nach ein genommenen Frühstück nach einem Wa gen. Von Stund' an fühlte ich mich sehr unwohl, spürte abwechselnd Fieberfrost u. Hitze, hatte heftige Kopfschmerzen, und setzte mich schon krank in den Wagen.— Kein Essen und Trinken schmeckte mir auf der fernern Reise, ich konnte NachtS nicht schlafen, die gräßlichsten Bilder umgau kelten mich, sobald ich nur die Augen schloß; dabei waren mir alle Glieder wie zerschlagen, der Kopf zentnerschwer, ich versank stets im Wagen in einen ermat tenden Halbschlummer, aus weichem ich von Zeit zu Zeit heftig empor fuhr. Mei ne Abgespanntheit war zuletzt so groß, daß ich an nichts mehr Interesse nahm u. fast kein Wort mehr redete So langte ich denn todtkrank in meinem Geburtsor te an.—Beim Schulzen, der meine Gü . ter verwaltete, stieg ich ab. Die gute Familie freute sich sehr, mich zu sehen, vorzüglich das gute Rikchen, die ich sonst auf dem Schooße wiegte, wenn ich von der hohen Schule in den Ferien nach Hause kam. Kaum aber hatten sie vernommen in welchem Zustande ich sei, als die Freude in teilnehmende Trauer überging. Mir wurde sehr schlimm zu Muthe, so daß ich nur mit Mühe des gu ten Schulzen Bericht von den Verände derungen im Dorfe seit meinem letzten Hiersein anhören konnte; die wichtigste Nachricht war indessen, daß der alte Pa stor, mein unvergeßlicher Lehrer, vor eini gen Monaten heimgegangen war. Der alte Schulze hatte mir mit Rikchen in ei ner netten Stube ein herrliches Bett be reitet, aber kaum war ich darin, als mir die Sinne vergingen. Und erst nach sechs Tagen kam ich wie der zu mir. Während dieser Zeit kämpf te ich mit einem wilden hitzigen Fieber und schwebte stets zwischen Tod und Le ben. Die Aerzte, welche der Schulze aus der Stadt hatte kommen lassen, har ten mich alle aufgegeben. Ich hatte schlimm gerast und stets von dem bösen Förster Bertram, und seinem gehängten Sohne, der alten todten Hexe und Lor chens Unkeuschheit gesprochen, lauter Din ge, welche sich die guten Leute nicht hat ten erklären können. Meine Krankheit zog sich noch an vier Wochen hin; das liebe Rickchen wich nicht viel von meinem Bette, sie wartete, so weit es sich für sie schickte, mir fast allein. Und wie freute sich daS blühende achtzehnjährige Kind, als sie mich endlich außer Gefahr wußte! Ich war so schwach, daß ich selbst nach gehobener Krankheit noch an drei Wo chen das Bett hüten mußte; an Rikchens Arm lernte ich wieder gehen. Sobald ich die Feder halten konnte, trieb mich die Pflicht meinem gnädigen Herrn von mei nen Schicksalen Meldung zu thun. Lor chens erwähnte ich aber nicht, schrieb auch nicht an sie; denn nachdem ich so viel Bö ses von ihr erfahren, war ich doch böse auf sie- Der ganze Winter verging, eh' ich eine Antwort erhielt. Ich war all mählig erstarkt und hoffte mit dem er wachenden Frühling auch wieder in die freie Natur treten uud Lebensbalsam ein athmen zu könnnen? der Winter fesselte mich an das Zimmer und Rikchens Ge genwart machte mir dies so erträglich, daß ich mich gar nicht hinaussehnte. ne daß ich es wußte, hatte ich sie recht lieb gewonnen, und ihr schien's mit mir ebenso gegangen zu sein. Der Schulze hatte mir schon lange angelegen, ich solle mich zu der erledigten Pfarrei melden; sie könne mir nicht entgehen; denn er werde das Seine schon thun: ich aber wies den den Vorschlag, obgleich seufzend und betrübt mit dem Bemerken zurück, daß mich schon heilige Pflichten an mei nen gnädigen Herrn fesselten. Doch endlich erhielt ich einen Brief! er war vom Schulmeister, meinen Freund, wel cher mir meldete, daß groß Unglück im Hause geschehen sei. Lorchen habe den Taufschein vor dem Altare in Anspruch genommen und die junge gnädige Frau habe sich von ihrem Gemahl getrennt. Dieser aber habe sehr auf mich geschimpft und gewüthet, daß ich nicht in die Schlin ge gegangen, und Lorchen sich über mich garstiger Ausdrücke bedient.—Sie lebe noch im Schloß, die Pfarrei sei unbesetzt und der Baron habe geschworen, sie kei nem andern zu geben, welcher nicht sein Lorchen zur Frau Pastorin mache. Tags darauf meldete ich mich zur Stel le in meinem Geburtsorte, that vor einer großen Volkszahl vier Wochen darauf dle Probepredigt mit dem größten Beifall und war drei Monate darauf Pastor und Rikchens glücklicher Gatte. Sonderbare Erscheinung im Pflanzenreich. Das Knoxville (Tennessee) Register gibt folgenden Bericht von einer höchst sonderbaren Erscheinung in der Pflanzen welt : Ungefähr um diese Zeit im verwiche nen Jahr wurde auf mehreren Inseln in den Flüssen von OstTcnnessee die Ent deckung gemacht, daß das Rohr (Cane) kleine Körner erzeugte, welche sowohl in Form als Größe dem Roggen glichen. - Das Korn wuchs in Achren und war mit Hülsen, gleich denen des Waizens, verse hen. —Man betrachtete das Erezeugniß als etwas Merkwürdiges und Außerge wöhnliches, da selbst die ältesten Einwoh ner nie zuvor deßgleichen gesehen hatten. Man erschöpfte sich in Muthmaßungen über die Ursache dieser ungewöhnlichen Erscheinung. Viele und darunter ersah rene Botaniker nahmen an, daß das Röh rig auf irgend eine Weise mit Waizen ge impft worden sein müsse. Wir sind nun berichtet, daß in diesem Jahr daS Röhrig in ganz Ost-Tennessee die nämliche Frucht in beinahe so unglaub lichen Quantitäten erzeugt, daß an man? chen Plätzen 25 bis 3t) Büschel per Ak ker gesammelt werden können. Mehrere Personen, welche Rohrland eignen, haben bereits große Quantitäten davon einge heimst ; die Frucht macht, wenn gemah len, so schönes Mehl als Waizen und wird verbacken eben so schmackhaft befunden. Schweine und Hühner fressen die Körner eben so gierig als einige andere Frucht. Ein anderer bemerkcnswerther Umstand bei der Sache ist, daß, sobald die Frucht zu zeitigen beginnt, das Rohr abstirbt, und die gegenwärtigen Anzeigen lassen schließen daß alles Rohr in Ost Tennessee absterben wird. Vielleicht könnten die Bauer» sich gu te Waide für ihr Vieh verschaffen, wenn sie ihr Holzland mit dieser Frucht besäe ten, da sie ohne Zweifel, insbesondere in feuchtem Boden, gut wachsen wird. Spätestes von Californien Das Dampfschiff „Empire lang te am vorigen Donnerstag Morgen von Chagres zu Neu Uork an mit Nachrich ten von San Francisco bis zum ersten August. Die Empire City brachte 18k Passa giere und hatte an Bord 1,156,000 Thlr. in Gold, wovon 756,000 Thlr. als Fracht und 400,000 Thlr. in den Hän den der Passagiere. Unter den Passa gieren befinden sich General Riley, Ex- Gouvernö'r von Californien, und der acht bare S. Woodward, Ver. Staaten Se nator von Californien. Das Dampfschiff Panama war zu Pa nama angekommen mit 2,3060,000 Thlr. in Gold und einer zwei Wochen spätern Post von San Francisco. Zu Acapulco hatte es die Cholera an Bord bekommen, woran 40 seiner Passagiere starben. Dieses verursachte große Bestürzung zu Panama, und die so eben gelandeten Pas sagiere bemühten sich sobald als möglich Laufende Nummer 4. fortzukommen. Die mehrsten der mit der Cholera befallenen Personen sollen sich die Krankheit dadurch zugezogen haben, daß sie zu Acapulco ans Land gestiegen waren und Früchte und andere ihnen un gewohnte Sachen im Uebermaß genossen. Die Nachrichten von Californien lau ten in Hinsicht des Golderwerbs sehr günstig. Ein sechs Pfund schwerer Gold klumpen war nach San Francisco gebracht worden, wie auch eine Quantität von der Ostftite des Sierra Nevada, woselbst neue Goldlager gefunden worden sind. Die Aussicht war gut, daß große Geschäfte diesen Herbst in San Francisko würden gethan werden.—Arbeiter waren beschäf tigt, die Straßen zu ebenen und dieselben mit Planken zu belegen, in Aussicht auf die künftige Regenzeit. Artesische Brun nen und Wasserbehälter wurden angelegt, Feuer-Companien gebildet und alles hat te ein erfreuliches 'Ansehen. Anstalten wurden getroffen, um den über Land reisenden Emigrannten nach Californien, welche sich in sehr entblößtem Zustande befinden sollen, Unterstützung an Lebensmitteln entgegen zu senden. Die Nachrichten von der Goldregion schildern den Golderwerb als reichlich und den Gesundheitszustand als gut. Wäh rend einige Goldgräber blos 6 bis A 8 des TagS erwerben, gewinnen hingegen andere 20 Thlr. an Gold täglich. Bei Nevada City soll das Goldlager sehr reichlich sein und jede Pfanne voll der ausgegrabenen Erde 200Thlr. an Gold liefern. Bei Murphys Diggings hat eine ans sieben Mann bestehende Gesell schaft auf einer Stelle in weniger als sie ben Wochen 15,000 Thlr. an Gold staub nach Abzug aller ihrer Auslagen gewonnen. Eine andere aus sechs Mann bestehende Gesellschaft, hatte in den näm lichen Diggings während einerWoche zwei und vierzig Pfund Goldstaub ausgegra ben. Diese Gesellschaft arbeitet vier und fünfzig Fuß unterhalb der Oberfläche der Erde. Der gesellschaftliche Zustand in Kali fornien wird als sehr beklagenswerth be schrieben. Mordthaten und Straßen räubereien fallen häufig vor, welche an geblich von mexikanischen Guerillabanden verübt werden sollen. Ein Anführer die ser Banden befindet sich jetzt im Gefäng niß. An dem Mormon wurden Beschlüsse passirt alle Mexikaner von den Minen zu vertreiben, und es wurde ihnen demzufolge die Anzeige gemacht, sich in nerhalb fünfzehn Tagen zu entfernen, sonst würde man sie mit Geivalt austrei ben. Die Bürger von Stockton hatten neulich eine Versammlung gehalten, um sich über den beunruhigenden Zustand der Dinge zu berathschlagen, welcher in dem San Joaquin Districkt existirt in Folge der grausamen Mordthaten, welche von gesetzlosen Räuberbanden verübt wurden, welche die Routen nach den Minen in je ner Gegend unsicher machen. Es wurde beschlossen ein Corps berittener Freiwilli ger zu bilden, um die Mörder einzufan gen und der Gerechtigkeit zu überliefern. Eine Subscription wurde eröffnet zur Bestreitung der Kosten und eine Anzahl Bürger hatte sich bereits als Mitglieder des Corps einrollirt. Am Freitag Morgen kam auch das Dampfschiff „Cherokee," welches die Fahrt von Chagres über Kingston (Jamaica) machte, zu New Vork an. Es brachte ungefähr 1,641,000 Thlr. in Gold und eine große Anzahl von Passagieren. Das selbe hatte ebenfalls die späteste Post von Californien an Bord, deren Inhalt uns noch nicht zugekommen ist. In den Apeninen in Italien hat im vorigen Monat das Wetter einen Räu ber erschlagen. Er war eben beschäftigt, die Spitze seines Dolches zu schleifen, als der Blitz, vom Metall angezogen, herab fuhr und den Mann erschlug. Der wurde bezahlt für seine Absicht, ehe er die That ausgeführt hatte.