Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, August 27, 1850, Image 2

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    schmollte mit mir, meinend, ich habe sie
gar nicht ein bißchen !ieb, weil ich sie nur
aus das rosenrothe Wänglein geküßt.
folgt)
Mer M^eobathler.
Neading, den 27. August
Demokratischer Wsig-^Valihrttcl:
(scin.il Commifsioner:
Joshua Dnngau,
von Bucks Caunty.
General Landmesser:
Joseph (H. 'yenderson,
von Washington Caunty.
General Auditor:
Heinrich M. Schneider,
von Union Caunty.
l! i?i our gullwri/.eä
tiubsoriptiiiNK, knci mslnnx Lolleetion» fnr tlik
I.ikiiäi.r IlLNiiäl »i'nn, »t lii» in I'iiilkävi
piiia, I>k«zvv Vork, k-rltimore knä üc>ston.
OAAV, nt, kis Ossiee,
vkourtc> reoeive
ments anä subsoriptions lor tkis paper.
D el eg at en - W a hlen, —Unsere Freunde im
Lande möchten wir hierdurch nochmal erinnern, das;
am nächsten Samstage die Dclegalen-Wahlen statt
finden und es wäre gut, wenn sie denselben zahlreich
beiwohnten und dafür sorgten eine volle Delegation
von allen Distrikten nach der Convention zu schicken,
welche den Wahlzettel für Berks Caunty sormire»
soll. ES sind nur noch 6 Wochen bis zur allgemei
nen Wahl, wenn die Whigs daher etwas bei dersel
ben gewinnen wollen, so ist eS seht hohe Zeit thätig
zu wirken. Probirt eS nur ernstlich, so wird es keine
vergebene Mühe sein.
TödtlicheS Unglück. Saloinon O'Dear,
ein etwa 60jäl,riger Mann, welcher mit Sprengen in
einem Kalksteinbruche, an der Schuylkill. beschäftigt
war. verlor am vorlelzten Montag Nachmittag fein
Leben dadurch, daß ihm vom Sprengen ein Stein in
den Nacken fiel, der sein Genick brach und augenblick
lichen Tod verursachte. Der Verstorbene war ein flei
ßiger Mann und hinterließ eine Wittwe und zwei
Kinder, die sonst von seinem Verdienste lebten.
Die Volkszählung.
Die GehülsS - Marschälle für Berks Caunty sind
jetzt fleißig daran die Volkszählungen in ihren resp.
Distrikten zu machen u. wir werden in wenigen Wo
chen im Stande sein unsern Lesern das Resultat da
von vorzulegen. Wenn die Volkszählung dem Ge
setze gemäß ausgeführt wird, so wird sie nebst der ge
nauen Zahl der Bevölkerung auch wichtige Angaben
von den Erzeugnissen des Ackerbaues, der Fabriken
und andern Zweigen der Industrie unseres Sandes
liefern, die jedem Bürger nützlich sind zu wissen
BiS jetzt haben wir erst folgende Statistiken von
der.VolkSzählung erhalten:
BolkSzahl der NW. Ward. Reading
Ter Bericht deS Marschalls lautet wie folgt!
Ganze Anzahl der Männlichen IZ4I
do do Weiblichen 1341
Ganze Einwohnerzahl der Ward 2682
In der Ward find 457 Wohnhäuser und 495 Fa
milien Die Anzahl der Personen über 21 Jahr alt,
die weder lesen noch schreiben können, ist 52. Der
älteste männliche Einwohner in der Ward ist Herr
Baltzer Schmidt, ein Soldat der Revolution, alt 82
Jahr. Die älteste Frau ist Elisabeth ÄrauS 90 Jahr
alt Eine Bcsondcrhcrheit in der obigen Angabe ist.
daß die Geschlechter in der Ward ganz gleich getheilt
sind. Ebenso ist eS bcmcrkcnSwerth, das, in derselben
noch 52 erwachsene Personen leben, die weder lesen
noch schreiben können
BolkSzahl der NO. Ward
Weiße männlichen Geschlechts 1457
do weiblichen do 1567
Farbige männlich 87 3024
do weiblich 95
182
Ganze Volkszahl der Ward 3206
Anzahl der Häuser in der Ward 598, der Kamill
en 653 ; Personen über 20 Jahr alt. die weder lesen
noch schreiben können 78.
Bevölkerung von Bern Taunschip-
Ganze Anzahl der Männlichen 892
do do Weiblichen 80!
Ganze Bevölkerung deS TaunschipS IL»3
Anzahl der Häuser im Taunschip A 64 ; Familien
277 ; Bauercieu 187 ; Pferde 410 ; Milchkühe 754
Ertrag der Weizenernte vom vorigen Jahre 20,84 S
Büschel , Roggen 15,600 , Welschkorn Ha
fer 29,564. Ertrag deS Weinbaues 1604 Gollonen
Volkszahl von Maidecriek Taunschip
Ganze Anzahl der Männlichen 574
do do Weiblichen 611
Ganze Bevölkerung deS TaunschipS 1185
Anzahl der Familien 19Z; der Häuser 18S ; Bau
ereien 74
BolkSzahl von Antalawny
Ganze Anzahl der Männlichen 520
do do Weiblichen 530
Ganze Bevölkerung des TaunschipS 1050
Anzahl der Häuser im Taunschip 182; Familien
182 ; Bauercien 77.
BolkSzahl der Stadt Womelsdorf -
Ganze Anzahl der Männlichen 46S
do do Weiblichen 487
Ganze Bevölkerung der Stadt 946
Anzahl der Wohnhäuser 14S ; Todesfälle während
dem Jahre 14
BolkSzahl von Marion Taunschip
Ganze Anzahl der Männliche»
do do Weiblichen
Ganze Bevölkerung deS TaunschipS 1529
«nzabl der Wohnhäuser 252 ; Todesfälle während
dem Jahre 9.
Die Marschälle sagen, daß fie Im Allgemeinen von
den Leuten freundlich empfangen und ihre Fragen
prompt beantwortet werden. Wenn sie aus Hinder
nisse stoßen, so ist es gewöhnlich bei Leuten die keine
Zeitungen halten oder lesen. Diese könne» natür
lich nie Kenntniß von unseren öffentlichen Angele
genheiten bekommen Diese können nun nicht einse
hen was die Regierung für BiSneß hat, ihre Nase in
die Privatsachen der Bürger zu stecken. Sie betrach
ten den Marschall wie einen Spion, den die Regie
rung abgesandt hat, den Werth ihres Eigenthums zu
erspähen und sie dann mit schweren Taxen zu bela
sten ES wäre gar kein Wunder, wenn die Marschäl
le von ihrem Rechte Gebrauch machten und einige
der halsstarrigen Gesellen über die Kohlen zögen, und
wir werden Keinen bedauern der H3O blechen muh,
bloö weil er zu geizig war jährlich Kl Thaler für ei
ne Zeitung zu bezahlen
Von Unserm Kongreß ist. wie gewöhnlich
nicht viel Wichtiges zu melden. Derselbe ist noch in
Sitzung, doch hegt man die Hoffnung, daß er sich in
der ersten Hülste des Septembers vertagen wird. Die
verunglückte Compromißbill ist in mebre Seetionen
getheilt und nun fast so gut wie beseitigt Nach den
letzten Nachrichten beschäftigte sich der Senat mit ei
ner Bill entlaufene Sklaven betreffend, und das Hauö
machte langsame Fortschritte mit der allgemeinen
BerwilliguiigS-Bill. ES heißt, daß in einem Caueus
der Congreßgliedcr eine Tarisbill ausgefertigt worden
sei, die bestimmt ist den brittischen Tarif von 1846
zu verdrängen oder wenigstens so zu verändern, daß
er seine schädlichsten Eigenschaften verliert. Die Bill
soll nächstens vor das Haus kommen und man erwar
tet daß sie passiren wird. Gut wenn'S geschieht;—
und wenn'S geschehen ist, mögen die Herren Congreß
männer ruhig nach Hause gehen,mit dem Bewußtsein,
daß sie wenigstens etwas Gutes gestiftet haben.
Verdächtig. Unser Coroner wurde gestern
vor acht Tagen aufgefordert und begab sich nach der
Sinking Spring, um eine Wiederausgrabung der
Leiche von Jacob Phillipi zu bewirken, der, wie man
sagte, zehn Tage vorher durch Stößeund Schläge von
einem Häßler an einem dortigen WirthShansc, sein
! Leben verloren hatte. ES fand ficb, daß die Leiche
schon stark verweset war, was eine Untersuchung nutz
los machte, da aber die Zeugen-Aussagen den Ver
dacht bestärkten, so wurde Eonstabel Griesemer beor
dert den gedachten Häßler zu verhaften, der sich nun
vor der nächsten November-Court wegen der Beschul
digung zu verantworten hat.
Eine Blockade.—Der Hasen von Reading ist >
seit einigen Wochen förmlich blockirt, durch eine Flot
te von Canalböten, die wenigstens 100 zählen mag,
und denen nur Masten nnd Segel fehlen, um Rea
ding das Ansehen einer Seestadt zu geben. Die Böte
find alle den Canal heraufgekommen und liegen nun
unweit Jackson's Schleuse im Flusse, wartend auf die
Vollendung der Repraturen an Felix's Schleuse, um
nach der Kohlen Region zu passiren und Ladungen
zu holen Es gereicht den Bootmannschaftcn zum
Ruhme, daß ste sich bis jetzt friedlich verhalten haben,
und keine Excesse vorgekommen sind, was anderswo
bei solchen Gelegenheiten oft der Fall war.
Professor Webster hat nur noch drei Tage
zu leben, da seine Hinrichrung auf den nächsten Frei
tag bestimmt ist. Man wird nun bald sehen, ob sich
die Vermuthung einiger Leute, daß er vor der Hin
richtung Selbstmord begeben würde, verwirklicht
Selbstmor d.—Die Hamburger "Schnellpost"
berichtet, daß Thomas Cox, ein Einwohner von Wo
melsdorf. am 13. August Selbstmord beging, indem
er sich selbst erhing. Als Ursache der raschen That
wird GcistcSzerrüttung angegeben, die von übermäßi
gem Trinken entstanden war.
Das We tt e r war seit Kurzem bei uns sehr lau
nig und varürte zwischen Sommer und Herbst Mit
dem Ende der Hundötage änderte sich das Wetter so
viel, daß viele Leute ibre Winterkleider bervorsuchten,
um vor Erkältung sicher zu sein Im Ganzen ge
nommen ist da« Wetter aber ganz so, wie eö um die
se JahrSzeit sein sollte und eS wird seine Wirkung
auf die späten Somnierfrüchte nicht verfehlen
Mord und Selbstmord —Ein gräuliches
Ereigniß erregte am Dienstage in Troy, Neu Kork,
großes Aussehen. Ein gewisser Wm. A Caldwell u
ein Frauenzimmer, da« als seine Frau passtrtc, kamen
men am Montag Morgen dort an und nabmen im
St. Charles Hotel Logiö. AIS sie am Dienstage zu
" lange schliefen, ging der Wirth ste zu wecken, fand a
ber die Thür verschlossen und da ste auf mehrfaches
Klopfen nicht geöffnet wurde, öffnete er ein Fenster,
um hineinzusehen. Ein schrecklicher Anblick; auf dem
Bette lagen die die beiden Leichen mit durchschnitte
nen Kehlen. Nach der Mlnung der Coronerö Jury
> hatte der Mann zuerst der Frau und dann sich selbst
den HalS mit einem Messer abgeschnitten.
'l'ko numbkzr c>s tkis kluci po
pulär UaFN7.ine Im« eome tc, imnci, anc! vo
taks plk»3uro in reoornmenclini; it tu tlivse c>f
our irienäs, 6esirnus to ebtain n < i>o»p an 6
usslul klnga/.ine. Kuksi'ripticm on!^
One ki. n tnlo otkor simulnr ma
- Swines cnst a )?ear, Nossr».
kavier I)io>2, lttv Nassau vtreet, Ncnv
Vork, srv tke pudlisiv-rs.
Schädlicher Wahnstn n.—DaS Albany (N
U ) Journal berichtet einen sonderbaren Fall von ei
ner wahnsinnigen Frau. NamenS Jane Wilson, die
" am vorletzten Montage auf die Straße gerieth und
einige tolle Streiche verübte, die ziemlich kostbar wa
ren. Zuerst warf sie einen Backstein durch die Fen
ster eines Apothekers und zerbrach dadurch eine Schei
be. welche KSV kostete Da» nächste was ihre Auf
merksamkeit auf sich zog. war ein Gold- und Silber
d waaren-Stohr. an welchem sie mit dem Ellebogen ei
ne Fensterscheibe eindrückte die H9O kostete Jeden»
falls würde sie die Glaserkunst noch weiter getrieben
haben, wenn man sie nicht in Bewahrung gebracht
hätte
Trauriges Ereigniß. -Wr sind just
benachrichtigt worden, daß ein gefährlicher Auf
ruhr ausgebrochen ist unter den Arbeitern die
an den Reparaturen der Schuykill Eanal-Com
pany beschäftigt sind. Einige der Arbeiter wa
ren farbige Personen, deren Haß gefährlich auf
geregt worden war durch die Besprechung der
Frage über das Stimmrecht der Neger. Sie
kamen endlich zum Faustkampfe mit den Wei
ßen, aber glücklicherweise waren die Letzteren,
durch ihre überlegene Zahl, stark genug dem
Kamst bald ein Ende zu machen. Wie wir
hören wurde ein weißer Mann gefährlich ver
wundet, indem einen Schlag auf den Kopf er
hielt von einem Neger, welches ihm viel Schmer
zen verursachte. Er wurde besinnungslos aus
gehoben und sogleich ärztliche Hülfe herbeigeru
fen. Man hat uns benachrichtigt, daß der Na
me des Leidenden Craufe ist; er hat eine große
Familie, die von seinem Verdienste ihren Unter
halt haben muß. Dies ist ein höchst wichtiger
Zustand der Dinge und fordert laut augenblick
liche Abhülfe.
President Fillmore's Cabinct
ist durch die Ernennung der Aclub. Thomas T.
M. McKennan, von Pennfylvanien, und C.
M. Eonrad, von Louisiana, welche beide vom
Lenate einstimmig bestätigt wurden, nun voll
ständig und besteht ausfolgenden Herren:
Staatssekretär —Hr. Daniel Webster.
Schatzsekretär —Lkomaa Corwin.
Marinesekretär —TVilliam Graham.
Kriegssekretär—Carl M. Conrad.
Sekretär des Znern—T. VN. L.M'Rennan
General-Postmeister —Nathan A. Hall.
General-Anwalt—jobn C. Crittcnden.
Die Ealtfornia-Bill.
Die Bill ist wie folgt, alle Veränderungen,
außer der welche im drillen Abschnitte enthal
ten ist, sind verworfen worden -
LLine Zill für die Aufnakme de«» Staa
tes Kalifornien in die Union.
Da das Volk von Kalifornien eine Constitu
tion vorgelegt hat und um Aufnahme in die U
nion nachsuchte, welche Constitution dem Con
grcsse durch den Presidenten der Ver. Staaten
vorgelegt worden durch eine Botschaft, datirt
den 13. Februar 185 V, und die bei genauer Un
tersuchung als republikanisch in ihrer Regie
rungßform befunden worden:
Sei eS inactirt durch den Senat und das
Haus der Rcprefentanten der Verein. Staaten
von Amerika, in Congresj versammelt, daß der
Staat Californien Einer von den Vereinigten
Staaten sein soll und hierdurch als Einer der
selben erklärt ist, auf gleichem Fuße mit den
Original-Staaten, in jeder Beziehung.
Abschnitt 2. Und sei eS serner inactirt, daß
der Staat Kalifornien zu zwei Reprefentanten
im Kongreß berechtigt sein soll, bis die Repre
fentanten des Kongresses angestellt werden, ge
mäß einer wirklichen Zählung der Einwohner
der Ver. Staaten.
Abschnitt 3. Und sei es ferner inactirt, daß
der gedacht» Staat Californien in die Union
aufgenommen wird, auf die ausdrückliche Be
dingung, daß das Volk des gedachten Staates
sich nie durch seine Gesetzgebung oder auf ande
re Art in die früheren Verkäufe der öffentlichen
Ländereien in seinen Grenzen Mitteln soll, und
kein Gesetz passiren noch irgend etwas thun soll,
wodurch das Recht der Ver. Staaten, dieselben
zu besitzen oder zu verkaufen beeinträchtigt oder
streitig gemacht wird; und sie sollen nie einen
Tax oder Asseßment auf daS Besitzthum der
Ver. Staaten legen, von irgendeiner Art, was
es immer sein mag; und in keinem Falle sollen
nicht wohnhafte Eigenthümer, welche Bürger
der Ver. Staaten sind, höher tarirt werden,
wie wohnhafte, und daß alle schiffbaren Gewäs
ser innerhalb gedachtem Staate, gewöhnliche
Straßen sein sollen, und für immer frei, sowohl
für die Einwohner jenes Staates, wie für die
Bürger der Ver. Staaten, ohne einigen Tax,
Steuer oder Zollauflage dafür: Vorbehalten,
l daß nichts hierin enthalten so ausgelegt werden
soll, als ob es die Verordnungen welche daS
Volk von Californien vorlegte, als angenommen
> durch die Convention welche die Constitution
> sormirte, anerkenne oder verwerfe.
, Was können wir gewinnen ?
, WaS können wir bei der nächsten Wahl ge«
, Winnen?- Diese Frage sollte jeder Whig selbst
an sich richten, und er wird nicht umhin kön
z nen zu antworten: Viel, sehr viel! Bei näch
ster Wahl ist zwar kein Gouvernör und kein
' President zu erwählen, aber drei wichtige Aem
' ter in der Staats-Regierung sind zu besetzen,
' und die Partei welche ihre Candidaten erwählt,
) kann mit Recht sagen, daß sie einen Sieg er-
rungen hat. Wenn wir dafür sorgen, daß die
Aemter von Kanal kommissioner, General-Au
ditor nnd General-Landmesser bei der nächsten
Wahl mit WhigS besetzt werden, so können wir
- versichert sein, daß der Gouvernör mit guten
' zuverlässigen Männern umgeben ist und daß in
i der StaatS - Haushaltung nichts veruntreuet
wird. Die Wahl eines Whig-Kanal kommis
/ sionerS ist allein schon alle Mühe werth, die
- wir uns anthun mögen, die Wahl zu gewin
nen, denn der Staat wird jährlich Tausende
dadurch gewinnen.
Unsere politischen Gegner vergessen es nie, bei
jeder Wahl, wie unbedeutend sie auch sein mag,
gehörige Anstrengungen zu machen und ihre
ganze Macht auf den Wahlplatz zu bringen. —
DieS ist das ganze Geheimniß, wodurch sie im-
mer siegen, und wenn die WhigS nicht ihrem
' Beispiel, folgen u. nur herauskommen wenn ein
' Gouvernör oder President zu wählen ist, wer«
' den sie nie Grund gewinnen und in der Zwi
- fchenzeit immer verlieren, was sie einmal ge
- Wonnen hatten.
In Kaunties wie Berks, wo die Partei be
. deutend m der Minderheit ist, wird es besonders
nöthig sein, dass die WhigS sich um Politik be
kümmern und daS Fortschreiten ihrer Partei zu
fördern suchen. Sie werden dadurch bei ihren
Gegnern an Achtung gewinnen, weil sie bewei
sen daß es ihnen Ernst ist, und die Partei wird
bei solchem Verfahren viel stärker zunehmen,
als beim bisherigen Verfahren.
TVelcbe von den beiden großen poli
tischen Parteien isi den Armen am mei
sien zugethan —Diese Frage stellt der Dan
ville Demokrat auf, und wir übersetzen die Ant
wort welche er dazu liefert, zur Belehrung alle
Derjenigen welche die Lokofoko-Retner gewöhn
lich die "armen Leute" nennen:
Die obige Frage erheischt die sorgfältigste Ue«
Verlegung und die aufrichtigste Betrachtung ei
nes jeden armen Mannes im Lande. Die prah
lende „Demokratie" unserer Union ist laut
und heftig in ihren Erklärungen von Freund
schaft und Achtung sür den ~armen Mann."
Der „arme Mann" steht hervorragend in alle
ihren Reden, Erzählungen und Parteisätzen. —
Aber wie stimmen ihre Maßregeln mit ihren
weisen Lehren überein ? Sie haben einen nie
dern Grad von aä valorem Zöllen gutgeheißen
und angenommen—dadurch ausländische Fabri
kate eingelassen, die von halbbezahlten Arbeitern
verfertigt sind und demgemäß wohlfeil verkauft
werden, um mit dem amerikanfchen Fleiße zu
comperiren. Durch diese anti-amerikanische
Maßregel sind Zehntausend? von unsern arbei
tenden Armen aus Geschäften gekommen, oder
I gezwungen bei Beschäftigungen Arbeit zu suchen
womit sie nicht vertraut sind und um bedeutend
verminderten Lohn. Und dies, wird behauptet,
ist wohlthuend für den armen Mann, weil er
ausländische Artikel wohlfeiler kaufen kann wie
unsere eigenen, besonders unter schützenden ei
genthümlichen Zöllen. Welchen Vortheil hat
der arme Mann bei der Wohlseilheit ausländi
scher Fabrikate, wenn er auS seiner regelmäßi
gen Beschäftigung kömmt und nichts verdient,
oder an irgend einem andern Geschäfte arbeitet,
um einen Lohn, der kaum hinreicht die nothwen
digsten Lebensbedürfnisse anzuschaffen? Ge
braucht der arnie Mann Eisenbahn-oder Kaus
manns-Eisen ? Ist es einiger Vortheil für ihn
daß solche Fabrikate wohlfeil sind? Nein—er
mag einen guten Anzug nöthig haben, aber we
gen Mangel gehöriger Beschäftigung und gutem
Lohn kann er selbst die wohlfeilen beittischen
Waaren nicht kaufen.
D>c Reichen und nur die Reichen allein, ha
ben Vortheil bei der Billigkeit ausländischer Fa
brikate. Die Politik der sogenannten demokra
tischen Partei ist, die Reichen reicher und die
Armen ärmer zu machen. Ihr Motto in Wor
ten ist: „Wir sind Freunde des armen Man
neS." Ihr Motto in der That ist : „Sorgt für
wohlfeile Artikel für Jene welche sie kaufen kön
nen, und laßt die Armen für sich selbst ausse
hen." Es sind die Reichen, die durch wohlfeil
Eisenbahn und anderes Eisen Vortheil ernten.
Es sind die Reichen allein, Jene die in guten
Umständen sind, die bei den wohlfeilen auslän-j
difchen Fabrikaten gewinnen; sie allein geme
ssen die Vortheile des Tarifs von 1646. Der
Mann, welcher ein wohlgesichertes dauerndes
»Einkommen hat, selbst nur von K4UO jährlich,
hat Vortheil bei den wohlfeilen Gütern. Er
ist nicht abhängig von dem schwankenden Loh
ne und daher vergleichsweise als reich zu betrach
ten. Solche Männer und Jene die in bessern
Umständen sind, genießen die Vortheile von dem
niedren Grade der aä valorem Zolle. Der ar
nie Mann leidet am meisten. Die Armen
Diejenigen welche in ihren Geschäften arbeiten,
machen die größte Zahl unserer Bürger aus.—
Sie sind aus Arbeit geworfen in ihren regel
mäßigen Geschäften, oder gezwungen, um bedeu
tend verminderten Lohn zu arbeiten. Solches
sind die Wirkungen auf die Armen, die aus den
Maßregeln einer Partei entstehen, welche das
Monopol auf alle Sympathy gegen die Armen
anspricht.
Ltiner der für TVaskington stimmte.
—Zohn Vanhusen wohnt in Zefferson Caun
ty, Tennessee, und er stimmte sür Gen. Was
hington für President. Er ist nun im I22sten
Zahre seines Alters. Bis vor Kurzem, sagt
das Knoxville Register, hatte er die Gewohnheit
nach jener Stadt und zurückzugehen, in Be°
russgeschäften, eine Strecke von 5 bis 6 Mei
len» ohne besondere Ermüdung zu verspüren.—
Er ist ein Deutscher von Geburt und wanderte
vor etwa 100 Jahren in dieses Land. Er war
in verschiedenen wichtigen Schlachten der Re
volution. Er stimmte für Gen. Washington
für President der Ver. Staaten und brüstet
sich, daß er nie bei einer Presidenten-Wahl fehl
te, von jener Zeit bis jetzt, um für das Whig-
Ticket zu stimmen. Unlängst besuchte ihn Ei
ne seiner Töchter, ein Mädchen von 8V Zahren,
und fand den alten Hrn. bei seiner gewöhnli
chen Gesundheit. Es ist zweifelhaft, ob ein ähn
licher Fall von langem Leben in den V. Staa
ten zu finden ist.
ILine Duellantjn.—Zeitungen von Neu-
Orleans berichten folgenden Fall von weibli
chem Muthe, der sich am 7. August zu Carrol
ton ereignete. Hr. Benjamin Mason, ein Al
derman jener City, machte e>n Affidavit gegen
eine Dame die allein bei ihrer Schwester wohnt,
indem ihr Mann nach Kalifornien gegangen ist,
daß sie mit einer Doppelläufigen Flinte nach
ihm geschossen habe, in der Absicht ihn zu töd
ten, am Sonntage, den 4. August, zwischen 6
und 7 Uhr Morgens, der Schuß sei dicht an
ihm vorbeigegangen, ohne zu schaden. Er sagte
ferner, daß die Dame sein Leben bedroht habe
und daß er sich fürchte. Die Anklage beschul»
digte ebenfalls einen Hrn. Avis, daß er gedroht
habe die Sklavin deS Klägers zu schießen. Es
scheint daß Mason beschuldigt wurde Verläum
düngen gegen die Dame verbreitet zu haben, die
er von seinem Negermädchen Maria erfahren
hatte, was die Dame so in Wuth brachte, daß
sie nach ihm schoß. AIS sie aber sand, daß der
Schutz' seine Wirkung verfehlt hatte, schickte sie
Mason eine Note, folgenden Inhalts:
Carrollton, August 4. 1830.
Hr. Mason —Sir: Ich bin grob und schänd
lich verläumdet worden dnrch Sie und Ihre
Genossin Maria, und weiter bin ich noch durch
Spione belästigt, welche mein HauS bewachen,
ich fordere daher Genugthuung von Zhnen. Zch
erwarte Sie auf Pistolen zu treffen, sobald wie
möglich. .
Die Untersuchung fand statt. Die Verklag
te versuchte nicht zu leugnen, daß sie geschossen
habe. Es wurde bewiesen, daß die Angeklagte
eine Dame von unbescholtenem Charakter war,
aber der Magistrat hielt es dennoch für feine
Pflicht sie unter K5OO Bürgschaft zu stellen,
für 0 Monat den Frieden zu halten. Avis wur
de ebenfalls überbunden. Die Dame wird nun
eine Klage für Verleumdung einbringen und
i Schadenersatz fordern.
Neger Aufruhr.—Von Pläfat Hill, Ala
bama, wird unterm 5. August berichtet, daß
die Bürger daselbst in großer Angst waren, in
Folge eines versuchten Sklaven-Aufstandes, zu
Benton, etwa 14 Meilen entfernt. Verschie
dene Versammlungen wurden gehalten, bei de,
nen von 4 bis 700 Leute beiwohnten. Die An
führer wurden verhaftet. Ein Neger wurde
geschossen und tödtlich verwundet.
jugendliche Straßenrauber.-Derßo
chester Demokrat berichtet: daß ein Knabe, der
im Lande gearbeitet hatte, zufällig in einen
Auctions-Srohr gerieth, einige kleine Einkäufe
machte und beim Bezahlen dafür eine Summe
Geld in Noten sehen ließ. Er wurde nachher
von einigen bösen Buben nach einem abgelege
nen Theile der Stadt gelockt, wo sie ihm nicht
allein sein Geld sondern auch seine Schuhe und
Strümpfe raubten Die jungen Schurken wur
den am andern Morgen verhaftet und bei Ei
nem davon erwies sich die Schuld dadurch daß
er die gestohlenen Schuhe an den Füßen hatte.
I?olb'ü;ahl von Massachusetts. Der
Marschall von Massachusetts hat die Zählung
von jenem Staate vollendet und man sagt, daß
die Bevölkerung seit den letzten zehn Zahren
um wenigstens j Million zugenommen habe.
Dieses ist ein beispielloser Zuwachs für einen
alten Staate, der als ein Beweis von der Blü -
-the jenes Fabrik-Staates ist.
Zusammenstoß auf der Rie,
gelba h n.—Am Abend vom Montag vor
acht Tagen, als der Abend-Bahnzug von Phi
ladelphia nach Laneaster unterwegs war, lief
derselbe bei Lemon Place, eine Strecke ostlich
von dieser Stadt, gegen einen Zug von Fracht
karren, wodurch mehrere der Frachtwagen und
die Lokomotive des Abend-Bahnzugs zertrüm
mert wurden. Der Ingenieur, Nainens John
Felterly, wurde eine Strecke von seinem Stan
dplatze weggeworfen, wobei ihm die Kinnlade
zei brachen und er auf sonstige Art beschädigt
wurde. Er soll sich jedoch auf der Besserung
befinden. Ein Jrländer, dessen Namen wir
nicht erfahren haben, bekam ebenfalls eine
schwere Verletzung und wurde nach dem Lan«
easter Caunty Hospital gebracht. Mehrere
andere Personen wurden durch den Zusammen
stoß leicht beschädigt.
Menschentödtun g.—Am Sonn
tag vor acht Tagen wurde in Fulton Taunschip,
in diesem Eaunty, ein weißer Mann, NamenS
Zohn Stansbury, während einer Rauferei von
einem farbigem Manne, Namens Lawfon Mil
ler, mit einem Dolchmesier in die Brust gesto
chen, wodurch der Tod von Stansbury in we
nig Minuten erfolgte. M'ller lieferte sich an
den Eonstabel aus und sitzt nun im hiesigen
Gefängniß.
Laneaster, 2V. August. Tod durch
B l i tz. —Am Abend vom dritten dieses Mo
nats wurde eine Frau» Namens Susanna Dow
ney, wohnhaft in Drumore Taunschip, in die
sem Caunty, als sie in Gesellschaft mehrerer
anderer in einem Zimmer auf einem Stuhl
saß, vom Blitz getroffen und augenblicklich ge
todtet Der Blitz schlug zuerst in einen nahe
dem Hause stehenden Pappelbaum, fuhr dann
an der Mauer des Hauses hinunter nach dem
Stuhl wo die Frau saß. Die übrigen >m
Zimmer anwesenden Personen entkamen unbe
schädigt.
Ertrunke n.—Ein junger Mann, Na
menS Georg Bowers, ertrank am Freitag vor
acht Tagen in der SuSquehanna bei Columbia,
als er in Gesellschaft mehrerer anderer sich ba,
dete. Seine Gefährten bemerkten, daß er un
ter dem Wasser verschwunden war, glaubten
aber er sei uiitergetaucht, und wurden zu spät
gewahr, daß er wirklich am Ertrinken sei. Er
war ein Agent auf den Riegelbahn-Wagen
und sein Leichnam wurde am folgenden Tage
nach der Wohnung feines Vaters bei der Gap,
in diesem Caunty, gebracht.
TödtlicheS Unglück.—Am Freitag
vor acht Tagen wurde Zohn, ein dreizehnjähri
ger Sohn deS Herrn Wm. Houfekeeper von
Philadelphia, als er sich auf Besuch bei seinen
Verwandten in Fulton Taunschip, in diesem
kaunty befand, aus einem Wagen geworfen,
worauf eins der Räder ihm über den Kopf
ging, und dadurch fein augenblicklicher Tod
verursacht wurde. VolkSfreund.
Fatales Ereigniß in Crawford Caunty.—
Clark Frau von Zra Clark, zu
Blooming Valley, Woodeock Taunschip, Eraw.
Ford Caüniy, wurde am 6t-n dieses Monat»
arretirt und ins Tesängniß gebracht, für An
griff und Mordversuch an der Frau von Ni
kolaus Raudenbufch. Wie es au» den Um,
ständen erhellet, hat Herr Clark vor nicht lan
ger Zeit seine Bauerei in jener Nachbarschaft
an Zohathan Collom für eine andere in Ver-
vertauscht, und Herr Räuden
busch hat dann einen Theil von Clark'S alten
Bauern gekauft, Frau Clark wurde nachher
unzufrieden mit dem Tausch, und al» die Zeit
herannahete, wo sie wegziehen sollten, wurde
sie niedergeschlagenen Geistes. Am Morgen
des 6len August nahm sie ihres ManneS Ra
sirinesser und ging nach Raudenbufch'» Woh
nung.—Hr. Raudenbufch war abwesend auf
den Feldern als sie hinkam. Sie ging so
gleich auf das Bett zu, wo Frau Rauden
busch schlief, zog ihr das Rasirmesser über den
HalS und schnitt ihr eine greuliche Munde hin
ein. DaS Hülfkgefchrei der Frau Rauden
busch brachte sogleich einen in einem andern
Theile des HauseS schlafenden jungen Mann
herbei, als Frau Clark sogleich aus dem Hau
st rannte. Er lief sogleich fort um Hülfe zu